Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

März 2018

Kalender Jan2000



1. Tag

Wie alt ist Gott, dieser Sehende? – Er ist ohne Alter, ohne Zeit. Billionen und Aberbillionen Jahre sind nicht einmal ein Augenblick in Ihm. Die weiten unermesslichen Himmelsräume sind nicht einmal ein Punkt in Ihm.

Wenn unser ganzes Wesen geläutert und zur Ruhe gekommen und das Bewusstsein seiner selbst und aller Dinge gewahr ist und sich als den Sehenden und Wissenden – als Gott – erkennt, erschließt Er sich, offenbart sein Wesen und wirft Fluten von Licht auf sein eigentliches, wesentliches Sein.

Dieser Sehende und Wissende ist hier zugegen. Auch wenn Er mit einem physischen Körper behaftet ist, ist Er allgegenwärtig.


2. Tag

Wenn wir am Zustand eines betrachtenden Bewusstseins lange Zeit festhalten und Gott uns Offenbarung auf Offenbarung eingießt, füllt sich unser Herz mit Gnade, die alles erlangt und zur Erfüllung bringt. Immer größere Segnungen senken sich auf uns herab, und wir werden von den Begrenzungen des Lebens befreit; unbegrenzte Erkenntnis wird uns zuteil, so dass jeder, der zu uns kommt, die Erkenntnis erlangt, nach der er sucht.

Der Ruhelose findet bei uns Ruhe. Wer von Todesfurcht geplagt ist, verliert die Angst in unserer Gegenwart. Wer in unerträgliche Lebensprobleme verstrickt ist, findet Erleichterung und neue Kraft – aus Gott im Innern wie auch bei uns.

Da sich die Wahrheit durch uns offenbart, erwacht in unserer Gegenwart die schlummernde Wahrheit im anderen ebenfalls ein wenig und befreit ihn von seinen Problemen.

3. Tag

Wie wundervoll ist doch diese Welt der Gottesgnade, der Reinheit, Milde, Wahrheit, des Lichts, der Liebe und der Erkenntnis!

Christus fordert uns auf, die Wahrheit zu erkennen. „Die Wahrheit wird euch freimachen“ heißt es in der Bibel; und die Wahrheit ist der Garant unendlicher Vollkommenheit. Die Wahrheit erkennen ist dasselbe wie in der Wahrheit sein, zur Wahrheit werden, die Wahrheit erfahren.

4. Tag

Um die Wahrheit zu erkennen, müssen alle Vorstellungen wie die, eines von vielen Wesen zu sein, die Identifizierung mit Namen und Gestalt, Herkunft und Bildung, Beruf, Alter, die Identifizierung mit Beziehungen und dem eigenen Körper verschwinden – so wie im Tiefschlafzustand.


5. Tag

Das ist wahre Meditation, die man in Gott seiend durchführt, in der man bewusstseinsmäßig nicht im eigenen Körper, nicht in Zeit und Raum und menschlicher Umwelt verweilt.

Das Bewusstsein von alledem verschwindet im wahren Beten, in wahrer Meditation und tiefer Gottesliebe.

Das soll man wissen und üben und so zum Mystiker werden. Als Vorbereitung darauf soll man gutes Verhalten praktizieren, Tugenden ausbilden, großmütig und weitherzig, edel und opferbereit sein, das Ego durch Entfaltung allumfassender Liebe überwinden und ständig der Wahrheit eingedenk sein, was immer es auch kosten mag.

6. Tag

Warum sollen wir Gott suchen, lieben und erfahren?

Warum? – Weil wir im täglichen Leben nach Freude verlangen, und wahre Freude, eine von allem unabhängige Freude, eine unendliche Freude, eine ewige Freude gibt es nur in Gott.


7. Tag

Wir wollen vieles, alles Mögliche. Wir müssen uns Vergnügen und Freude kaufen. Wir wollen all das. Warum? – Weil wir glücklich sein wollen. Aber wahres Glück gibt es nur in Gott. Außerhalb von Ihm gibt es nur Probleme und Illusionen wie im Traum.

Ein armer Mann träumt, er sei der reichste Mann der Welt und genießt allen Luxus, den er sich wünscht; doch der Traum geht schnell zu Ende, und das Elend kehrt wieder in seine Hütte ein.

So ist es auch im täglichen Leben. Ein reicher Mann wird arm, ein armer Mann wird reich. Aber ob arm oder reich: jeder ist unzufrieden und irgendwo unglücklich, denn Zufriedenheit gibt es nirgendwo außerhalb von Gott.

8. Tag

Warum sollen wir Gott suchen und lieben? – Weil nur die Liebe zu Gott dauerhaft, ewig, vollkommen, absolut und völlig zufriedenstellend ist.

Wir sehen es ja im täglichen Leben. Die eine oder andere Art von Unzufriedenheit oder Unglück gibt es immer. Immer scheint da ein Mangel im Leben zu sein.

Das Wort „Mangel“ steht groß auf der Stirn eines jeden Menschen geschrieben, der noch keine innige Beziehung zu Gott aufgenommen hat.

Überall herrscht Mangel.

Nur in Gott gibt es keinen Mangel.

9. Tag 

Wenn du Gott hast, dann hast du jemanden, der unendliche Liebe ist und dich über alles liebt.

Er übernimmt die Verantwortung für dich. Und diese Liebe zwischen dir und Gott dauert für alle Ewigkeit; sie ist die Quelle aller Ekstase.

Nur Gott allein kann uns wahre Liebe geben, eine zuverlässige Liebe, eine ewige Liebe, eine Liebe ohne Schranken, eine vollkommene, eine absolute Liebe.

10. Tag

Die Menschen suchen Freiheit, Frieden, Freude, Reichtum in der Welt und finden weder das eine noch das andere; und wenn sie sie doch finden, verlieren sie sie bald wieder.

Noch bevor sie sie richtig berühren und genießen können, sind sie schon wieder verschwunden.

Das ist ein universelles Phänomen. Das ist das Schicksal des menschlichen Lebens hier auf Erden.

Friede, Freude, Reichtum, wahre Liebe gibt es nur in Gott.

Das ist der Grund, warum du Gott suchen, lieben und schätzen sollst.

11. Tag

Jeder Mensch auf dieser Erde hat Angst vor dem Tod; jeder will sein Leben verlängern.

Mit Vitaminen und Tabletten versuchen die Menschen, länger zu leben. Vergeblich!

Aber wenn du Gott suchst und liebst, erlangst du in diesem Leben ganz bewusst Unsterblichkeit, du erfährst Unsterblichkeit.

Gott macht dich zu dem, was Er selbst ist – zu einem unsterblichen Wesen, einem absolut glücklichen Wesen, einem absolut schöpferischen Wesen, einem absolut schönen Wesen, einem absolut freien Wesen.


12. Tag

Gott ist die einzige Person, auf die man sich verlassen kann, die einzige Person, an der wir hängen können, die einzige Person, die uns alles gibt, ohne etwas für sich selbst zurückzubehalten.

Er gibt dir den ganzen Reichtum, die ganze unendliche Freude, den ganzen absoluten Frieden.

Kein anderer kann das tun!

13. Tag

Niemand kann deinem Herzen die Angst vor dem Tod nehmen außer Gott. Unsterblichkeit ist das Wesen Gottes. Unsterblichkeit ist das, was Gott dir verleiht, wenn du Gott suchst und liebst.


14. Tag

Alles Wissen in Bezug auf Gott ist ewig und universal gültig. Es ist das Wissen von der Wahrheit. Und Wahrheit ist das, was immer bleibt und ewig gleich bleibt.

Das, was war, ist und immer sein wird, ist die Wahrheit.

Wahrheit kannst du aber nur in Gott finden, nicht in der menschlichen Gesellschaft. Die Menschen sind von Natur aus Lügner. Die Umstände und Zustände zwingen die Leute zu lügen. Die Menschen leben in einer Welt der Lügen. Ohne Lügen geht das Leben nicht weiter. Wenn du Gott suchst, und Gott liebst, dann berührst du die Wahrheit, dann gehst du jenseits dieser Bündel von Lügen in dieser Welt und lebst im Herzen der Wahrheit.

Wahrheit gibt es nur in Gott, in dem, was unendlich, ewig und vollkommen ist.

15. Tag 

Jeder Mensch strebt auf die eine oder andere Weise nach Vollkommenheit. Die Frau will noch schöner sein – sie will vollkommen schön sein.

Aber kann jemand Vollkommenheit in dieser Welt finden? – Nein, das ist nicht möglich! Vollkommenheit gibt es nur in Gott, und deshalb soll man Gott suchen und lieben.

Denke darüber nach! Sei ein denkender Mensch, nicht ein Narr! Du bist gebildet, du denkst über vieles nach, aber du denkst die Dinge nicht zu Ende! Du denkst nur oberflächlich, das hilft nicht weiter!

Entfalte Unterscheidungskraft und denke über alles gründlich nach, was du hier lesen kansnt, dann findest du wahre Lösungen und gehst den richtigen Weg.

16. Tag

Unzufriedenheit ist der Name des Menschen in der Welt.

Zufriedenheit gibt es nur in Gott. Schönheit gibt es nur in Gott. Vollkommenheit gibt es nur in Gott, nirgendwo sonst.

Keine menschliche Kultur, Zivilisation, Gesellschaft war je vollkommen. Vollkommenheit gibt es nur in Gott.

Schöne Gebäude, wunderbare Hochhäuser ja – aber denkst du, die Menschen in diesen Gebäuden seien glücklich, friedlich, schön, liebevoll, problemlos, furchtlos? – Nein, sie sind es nicht!

Aber du kannst alles anders machen, indem du Gott suchst und Liebe zu Ihm entwickelst!

17. Tag

Gott ist jemand, der dir näher ist als deine Mama und dein Papa, dein Freund oder deine Freundin. Er ist jemand, der dir näher ist als dein Gehirn, näher als das Pochen deines Herzens, näher als dein Ein- und Ausatmen.

Gott wohnt in deiner Intelligenz, in der Seele deiner Seele, im Bewusstsein deines Bewusstseins – und dort ist Er das Licht aller Lichter.

Dort ist Er absolute Vollkommenheit. Er gehört dir; Er ist dein Eigentum. Das kannst du nicht einmal von deinem eigenen Körper sagen: Schon jetzt nämlich frisst die Zeit deinen Körper auf.


18. Tag 

Du kommst dem Grab schrittweise immer näher – jeden Augenblick! Denkst du daran? – Nein, du vermeidest es, daran zu denken, weil dein Führer die Unwissenheit ist.

Die Finsternis des Nichtwissens in Bezug auf die Wahrheit ist der Menschen Führer.

Denke nach! Besinne dich! Entfalte deine scharf unterscheidenden intellektuellen Kräfte, mache deine Vernunft rein, frei von Instinkten, Neigungen, Trieben – von tierischen und menschlichen Trieben! Denn dann arbeitet deine Vernunft auf eine gute Art und Weise und führt dich an die Schwelle zur Erleuchtung.

19. Tag

Alle großen Heiligen der Welt haben seit Jahrtausenden Gott gesucht, gefunden und geliebt. Sie haben uns ihre Botschaft hinterlassen, ihr reiches geistiges Vermächtnis.

Wir sollen in die Fußstapfen dieser wunderbaren Menschen treten und ihrem Beispiel folgen. Wir leben auf dieser Erde, um etwas Wahres und Dauerhaftes zu erreichen.

Niemand verlangt von den Menschen, dass sie keine Freude haben sollten! – Suche ruhig nach Freude in dieser Welt und du wirst schnell bemerken, dass diese Freude von Gefahren und Problemen umzingelt ist und sich schnell in Leid, in endloses Leid, verwandelt.

20. Tag

Du wirst nie wahre Freude oder wahre Macht in dieser Welt finden, denn es gibt keine wahre Macht in der Welt, im Raum-Zeit-Universum.

Wahre Macht und Kraft gibt es nur in Gott, dem Allmächtigen. In der Allmacht sollen wir deshalb unsere Zuflucht suchen, im Herzen des allmächtigen Gottes. Er ist alles: Vater, Mutter, Geliebter. Er ist unendliche Schönheit.

Willst du unendliche Schönheit, dauerhafte Schönheit oder vergängliche Schönheit? – Körperliche Schönheit verwelkt; egal, was du tust, sie altert, die Zeit frisst sie auf und schließlich wird der Körper den Würmern oder dem Feuer übergeben.


21. Tag

Die Mutter liebt ihren Sohn und ihren dritten Ehemann, und sie trägt ihre Fotos mit sich und stellt sie auf den Schreibtisch.

All das hilft ihr nicht. Ihr Mann weiß nicht, was sie tut, wenn er nicht zu Hause bei ihr ist. Er weiß nichts von ihr: Er kennt ihre geheimen Gedanken und Gefühle nicht, er weiß nichts über ihr zukünftiges Schicksal. Er kann ihr nicht helfen, wenn sie in Not ist. Und wenn er ihr helfen könnte, ist er vielleicht gerade nicht da.

Wenn du Gott liebst, ist das ganz anders: Er ist allgegenwärtig, allwissend, allmächtig. Er weiß alles über deine Zukunft. Er weiß, was mit dir in einer Milliarde Jahren passiert. Er weiß, was in deinen vergangenen Lebensläufen alles geschehen ist. Er kennt jedes Detail aus deinem Leben. In jeder Not ist Er bei dir. Er ist unzertrennlich von dir. Er geht mit dir, wohin immer du gehst.

22. Tag

Was willst du? – Willst du einen Menschen lieben oder Gott? Willst du mit deinem Leben spielen und dich in Gefahr und Leiden stürzen? Willst du Leben um Leben leiden? Wenn du das nicht willst, dann entscheide dich für Gott!

Warum sollst du Gott lieben? – Weil Er unzertrennlich von dir ist. Er ist die einzige Person, die dich stets begleitet, immer zu dir steht, in allen Lebenslagen, in allen Zuständen.

Er ist die einzige Person, die der Tod nicht von dir nehmen kann.


23. Tag 

Wenn wir auch nur ein wenig Intelligenz haben, ein wenig Unterscheidungskraft, ein wenig Vernunft, werden wir das wählen, was das Beste für unser Leben ist.

Und was wäre das Beste, wenn nicht der allsehende, allbeschützende Gott, der unser Vater, unsere Mutter, unser Freund und Geliebter ist?

24. Tag

Die Vernunft treibt uns in die Arme des Göttlichen. Aber wer hat Vernunft? – Nicht die Professoren, die Wissenschaftler!

Jene, die Gott lieben, haben wahre Vernunft, reine Vernunft, selbstlose Vernunft – eine Vernunft, die frei ist vom Druck der Instinkte und Triebe.

25. Tag

Wir brauchen jemanden, der uns in allen Lebenslagen beschützt, der alles über uns weiß, der unzertrennlich von uns ist. Kein Preis, Ihn zu erlangen, ist zu hoch!

Du musst dir die Frage stellen: „Was ist wirklich gut für mich? Was hilft mir wirklich? Wo finde ich mein wahrhaftes Glück?“

Alles in der Welt zieht uns an und fasziniert uns! Aber Perlen und Juwelen haben noch nie jemanden wahrhaft glücklich gemacht.

26. Tag

Überall wirst du mit Gefahren und Risiken konfrontiert. Wer kann dich vor diesen Gefahren schützen? – Nur die allwissende, allmächtige, allgegenwärtige Mutter, das Licht aller Lichter, die Schönheit aller Schönheiten kann dich beschützen.

Die Größe Gottes liegt darin, dass Er dir alles gibt, was Er hat. Niemand sonst kann das tun.

27. Tag

Nachdem Gott dir alles gegeben hat, gibt es keinen Unterschied mehr zwischen Ihm und dir! So vollkommen ist seine Liebe! Er schenkt dir die absolute Einheit mit sich selbst.

Es ist wie das Verschmelzen eines Wassertropfens, der ins Meer fällt: Es gibt keinen Unterschied mehr zwischen dem Tropfen und dem Meer.

Die Größe Gottes liegt darin, dass Er uns über alles liebt und dass seine Liebe niemals versagt. Er ist immer da, Er steht zu uns in allen Lebenslagen. Er kennt unsere Zukunft, unsere Vergangenheit und Gegenwart vollkommen. Er schützt uns vor der Zeit, vor der Vergänglichkeit!


28. Tag

Alle Religionen sind insofern wunderbar, als sie sich Gotterfahrung zu ihrem Ziel gesetzt haben. Wohl gibt es Unterschiede, die aber mehr äußerlicher Natur sind, zum Beispiel sozialer Natur oder Unterschiede im Temperament.

Insgesamt lässt sich aber sagen, dass alle Religionen als solche ihrer Essenz nach außerhalb ihrer jeweiligen Organisation verbleiben und in ständiger Verbindung mit dem Göttlichen stehen.

Es gibt eine höchste Identität und Gleichheit unter allen Religionen.

29. Tag

Kein Gesetz kann uns etwas geben, außer wir haben schon etwas gegeben. In allen Bereichen unseres Lebens herrscht das Gesetz von Ursache und Wirkung oder des Karma.


30. Tag

Du hast jemandem eine kleine Spende gemacht. Später schenkt dir überraschenderweise jemand ein Haus.

Dieses Haus ist nicht durch einen glücklichen Zufall in deinen Besitz gelangt, es ist kein großzügiges Geschenk von irgendjemandem: Es ist deine eigene Selbst-Beschenkung.

Du hast gegeben, und du bekommst etwas dafür.

Deshalb ist es Selbst-Beschenkung.

31. Tag

Niemand kann uns bestrafen, außer, wir haben uns schon selbst bestraft. Das ist das Gesetz in der Welt.

Das gute Herz gibt beständig und bereichert sich somit ständig selbst. Es kennt keine Bestrafung. Und sollte gelegentlich dennoch irgendeine Form der Bestrafung auftauchen, dann ist diese nur dazu da, um das große Glück, das dahinter liegt, zu erlangen.

Entwickle deshalb ein gutes Herz!



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März 2018

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 43, Nr. 497

Herausgeber: Omkarananda Ashram

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