Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Juli 2005

Kalender Jan2000



1. Tag

Gott gehört nicht zum Osten oder zum Westen; deshalb gibt es nicht so etwas wie östliche oder westliche Religion. Es gibt nur einen Gott und eine Religion: Die Religion Gottes, die Religion des Dienens und der Liebe, die Religion des Gebets und der Meditation, die Religion der Erkenntnis Gottes, die Religion des Glaubens, der Heiligkeit, der Frömmigkeit und der göttlichen Kontemplation.

Folge dieser wahren Religion und du wirst das Licht aller Religionen sein, der Führer aller Kulturen, die Engel werden dich lieben, und die ganze Schöpfung wird dich verehren.

2. Tag

Eis ist nicht der normale Zustand des Wassers.

So sind auch die menschlichen Unvollkommenheiten, die Schwächen der menschlichen Natur und das Gefangensein in den Begrenzungen der Materie nicht der normale und natürliche Zustand für die Seele des Menschen.

Das Bild Gottes im Menschen, welches der wirkliche Mensch ist, kann weder wahren Frieden noch echte Freude finden, bis Es Seine Einheit und Gemeinschaft mit dem unendlichen Gott findet.

Das natürliche Umfeld für das Bild Gottes im Menschen besteht aus Allwissenheit, Allmacht und Allgegenwart.

3. Tag

Das Wesen Gottes ist allerbarmend, und das menschliche Individuum ist nach dem Bilde Gottes geschaffen.

Der Mensch als solcher unterliegt vielen Irrtümern, denn diese sind für seinen Zustand natürlich. Doch Gott in seinem Allerbarmen schafft alle nötigen Umstände und Bedingungen, die der Mensch braucht, um über seine menschlichen Schwächen hinauszugelangen. Welche Fehler wir auch begehen, Gott verzeiht uns, und wenn wir Hingabe zu Ihm haben, an Ihn denken, Ihn lieben, Seine Gegenwart fühlen, gibt Er uns die Kraft, die ausreicht, nicht nur um unsere Fehler zu korrigieren, sondern auch das ewige Leben und die Unsterblichkeit zu erlangen.

4. Tag

Der Mensch ist nicht dazu verdammt, ein Werkzeug in den Händen der Unwissenheit und des Irrtums zu sein.

Gottes Erbarmen, Gottes Liebe und Gnade lassen den Menschen bald seine Begrenzungen überwinden und ihn zu einer Quelle der Liebe, der Wahrheit, der Reinheit, des Lichts, der Gnade und des Friedens für andere werden.

Halte dich stets in einem positiven Gemütszustand, so dass immer nur Gutes von dir ausströmt, und Gott mehr von Seinem Licht und Seiner Liebe durch dich auf die Erde gießen kann.

5. Tag

Von einem psychologischen und spirituellen Standpunkt aus gesehen sind alle negativen Gemütszustände für dich gefährlich, denn du wirst erfahren, was du denkst.

Was um dich herum geschieht, geschieht in Übereinstimmung mit deinen Gedanken.

Versuche deshalb, nur positive Gedanken zu unterhalten, und du wirst positive Umstände antreffen.

Versuche mit aller Kraft deines Herzens die Gegenwart des allliebenden Gottes zu fühlen. Lass Seinen Willen geschehen, nicht deinen; und weil Er unser allliebender Vater und unsere allliebende Mutter ist, wird Er nur das Beste für uns bewirken; nur Gutes kann uns zustoßen, und durch Seine Gnade werden wir immer vollkommenere Werkzeuge in Seinen Händen werden, um Seine Liebe und Seinen Frieden der Welt weiterzugeben.

6. Tag

Die Mantras sind nicht einfach Wörter, Schallwellen oder Klänge, so wie du sie mit deinen Ohren hören kannst. Diese Klänge tragen in sich einen subtilen Körper.

Wenn die Wissenschaft sagt, dass dieser Stuhl da in Wirklichkeit aus sich drehenden Atomen oder wirbelnden Energien besteht, dann ist dies der gewöhnlichen Alltagserfahrung, die die Leute von einem Stuhl haben, gerade entgegengesetzt.

Wenn du aber die Sichtweise des Wissenschaftlers akzeptieren kannst, dann dürfte es für dich nicht schwierig sein zu verstehen, dass es übersinnliche Wahrnehmungen gibt, mit denen man das grundlegende Wesen eines Klangs oder Tons genau erkennen kann.

Die übersinnliche Wahrnehmung weiß, dass Klänge Farben sind, dass Klänge Kräfte sind, dass Klänge und Farben Bewusstsein sind, und dass Bewusstsein absolut, unendlich ist.

Man kann Töne oder Klänge in Schönheit, Weisheit, Liebe, Leben oder Sprache umwandeln; Töne sind eine kreative Kraft in sich selbst.

7. Tag

Namen wie Jesus, Krishna oder Shiva sind irgendwann entstanden.

Doch die mystischen Silben sind nicht zu irgendeiner Zeit entstanden; sie waren immer da, seit Ewigkeiten. Sie sind im schöpferischen Bewusstsein Gottes enthalten. Man kann das weiße Sonnenlicht durch ein Prisma in seine sieben Grundfarben zerlegen. Diese sieben Farben sind die wirklichen Namen des Sonnenlichts. Sie sind charakteristisch für das Sonnenlicht. Es sind die Farben oder Qualitäten, die im Sonnenlicht enthalten sind.

8. Tag

Kann man die Regenbogenfarben vom Regenbogen trennen? - Unmöglich!

Ebenso ist es unmöglich, die mystischen Silben von Gott zu trennen.

Durch die Wiederholung der mystischen Silben verwandelt sich dein inneres Bewusstsein in das Bewusstsein Gottes. Es wird emporgehoben, umgewandelt und nimmt die Qualitäten, Charakteristika und die Vollkommenheit der Silben an, die du wiederholst; sie durchtränken dein Bewusstsein mit ihrer Kraft.

9. Tag

Stelle dir vor, du meditierst. Du bist völlig in diese Meditation absorbiert. Du bleibst so lange in diesem Zustand, bis dein Bewusstsein eine Art Identität mit dem göttlichen Bewusstsein erlangt hat. Mit Hilfe der Gnade Gottes, und mit Hilfe der mystischen Mantras löst sich dein Bewusstsein vom Körper, von Raum und Zeit, von allem Empirischen, und lauscht dem Bewusstsein als Bewusstsein, sieht das Bewusstsein als Bewusstsein, mit dem Bewusstsein. In diesem Zustand erforscht unser von seinen Begrenzungen befreites Bewusstsein das Bewusstsein Gottes. In diesem Zustand hörst du einige Töne oder Laute, die äußerst subtil und aussergewöhnlich sind. Sie können niemals vom menschlichen Ohr vernommen werden. Sie werden direkt durch die fundamentale Hörfähigkeit des Bewusstseins wahrgenommen.

Diese subtilen Töne, die Schwingungen im unendlichen Bewusstsein sind, sind organische und integrale Teile des unendlichen Bewusstseins. Sie sind die eigentliche Substanz des unendlichen Bewusstseins.

10. Tag

Sei dir klar darüber, dass das Mantra Gott selbst ist. Es ist nicht von Menschen erfunden. Es ist eine Gott innewohnende Kraft, die ewig ist. Deshalb gibt es keinen Zweifel daran, dass du, sobald du das Mantra aussprichst, mit Gott verbunden bist; doch im gleichen Augenblick, in dem die Verbindung hergestellt ist, brennt die ‚Sicherung' durch, und du bist hilflos. Schuld daran ist deine Unreinheit.

Wie du siehst, hängt deine geistige Entwicklung von deiner Reinheit ab; je größer deine Reinheit, desto größer dein Fortschritt. Und wenn du eines Tages entsprechend weit fortgeschritten bist, wirst du sehen, dass alles, was ich dir heute gesagt habe, den Tatsachen entspricht.

Um dies zu erreichen, ist es sehr notwendig, dass du alle dir zur Verfügung stehenden Mittel anwendest und so deine geistige Entwicklung vorantreibst.

11. Tag

Wiederhole das Mantra, als ob du nur noch eine Stunde zu leben hättest, mit aller Aufrichtigkeit, mit völligem Ernst und unerschütterlichem Glauben. Wiederhole das Mantra mit aller Hingabe und Leidenschaft, die du für Gott aufbringen kannst, mit der vollen Überzeugung, dass Gott unmittelbar anwesend ist. Gib dein ganzes Herz und deine ganze Seele Gott hin, dann wird der Erfolg deiner Mantrawiederholung groß sein.

Während Du das Mantra wiederholst, solltest du nichts anderes hören, nichts anderes sehen als Gott und dich selbst in Gott; und diese Erfahrung muss sich so vollständig in die Erfahrung Gottes auflösen, dass du dich selbst in Gott auflöst.

Die Mantras, die du wiederholst, werden durch die Wirkung ihrer Kraft eine selbstoffenbarende, intuitive Erkenntnis in deinem Inneren entfalten. Sie werden dir Allwissenheit gewähren, dir offenbaren, dass Gott überall anwesend ist, und der Himmel nicht ein Ort irgendwo im Raum ist. Der Himmel ist hier und jetzt, nirgendwo sonst. Es kommt nur darauf an, dass du das Zentrum deines Gewahrseins in dieses Königreich allschöpferischen Bewusstseins hineinverlegst.

 

12. Tag

Dich von der gegenwärtigen, empirischen Erfahrung in das Königreich des göttlichen Bewusstseins zu bringen, das ist die Aufgabe der Mantras. Die Mantras sind Kräfte der höchsten Gottheit; sie haben Bewusstsein und Leben, sie sind allwissend. In einer einzigen Meditation mit Mantras wie diesen kannst du mehr Fortschritt machen als in zwanzig Jahren intensiver Bemühung auf dem normalen Pfad der Vervollkommnung.

Wenn du diese gewaltigen mystischen Mantras wiederholst, kommen sofort alle Engel und Gottheiten, um dir zuzuhören, denn diese Mantras sind das Herz der höchsten Gottheit.

Ein Millionstel der Kraft, die diese Mantras besitzen, würde schon ausreichen, um die ganze Welt der Engel und Gottheiten zu erhalten. So kommen also alle Engel und Gottheiten und hören dir zu, wenn du das Mantra wiederholst, und freuen sich darüber.

13. Tag

Sei dir der göttlichen Gegenwart intensiv bewusst, wiederhole das Mantra mit der ganzen Liebe deines Herzens, mit der ganzen Kraft deiner Seele, mit der ganzen Konzentration und Aufmerksamkeit des Gemüts; befreie dein Bewusstsein von der Körper-Idee; verehre Gott im Bewusstsein, im Geist, als Geist und als Bewusstsein.

Du kannst deine Liebe zu Gott ausdrücken, indem du, während du das Mantra wiederholst, Gott in Gedanken verehrst. Entzünde Millionen von Kerzen für Gott und lege alle Arten von schönen Blumen zu Füssen der höchsten Wirklichkeit nieder. Stelle dir vor, Gott wäre überall in dir und um dich herum. Wohin dein Bewusstsein sich auch wendet, dort erkenne Gott; lebe in Gott, sei Gott. Tauche ein in das Licht, in das Bewusstsein, in die Liebe und Freude deines inneren Seins. Lass alle Energien des Körpers zum Herzen und zum Kopf emporsteigen und vergiss nie die Tatsache, dass Gott, während du das Mantra wiederholst, unmittelbar neben dir steht und in deinem Herzen sitzt. Alles im Universum wiederholt das Mantra mit dir.

14. Tag

Diszipliniere den Körper; ein fauler Körper kann sich nicht konzentrieren. Sitze aufrecht, lehne dich nirgends an, es sei denn, du bist schon sehr alt oder hast körperliche Beschwerden.

Werde zu Licht, zu Kraft, zu reinem, körperlosem Bewusstsein, während du das Mantra wiederholst!

Du musst das Mantra so intensiv und so ausdauernd wiederholen, dass jede Zelle deines Körpers das Mantra von selbst wiederholt. Sogar die Fingernägel, die du abschneidest, müssen das Mantra wiederholen, müssen erfüllt sein vom Gottbewusstsein.

 

15. Tag

Durch die Wiederholung des Mantras wird das Licht des Göttlichen erzeugt, die Form, die Farbe, die Gegenwart des Göttlichen. Auch wenn du deiner hundert Unreinheiten wegen nichts davon bemerkst, hörst oder siehst, so wirkt doch das Göttliche auf dein gesamtes inneres Wesen ein.

Unreinheiten - entstanden in Jahrmillionen der Evolution des menschlichen Individuums - sind als Hass, Abneigung, Leidenschaften, usw. in dein Blut eingesunken; deswegen kannst du Gott nicht sehen - Gott, der allein wirklich und überall sichtbar ist.

Schwächen und Laster sind auf allen Stufen und in allen Formen des menschlichen Lebens anzutreffen, darum ist der Mensch in geistiger Hinsicht völlig blind. Obwohl er eigentlich in einem Königreich unendlicher Vollkommenheit voller Frieden, Kraft und Freude leben müsste, so lebt er doch in einer Welt der Unvollkommenheiten, der Sorgen, der Krankheiten und des Todes.

16. Tag

Was nun ist der Weg zurück zur Erfahrung der Vollkommenheit Gottes, die uns jeden Augenblick, bei jedem Schritt in unserem täglichen Leben begleiten sollte?

All diese uralten Unreinheiten, die uns für die Wahrnehmung Gottes blind machen, müssen aus Körper und Blut, Unbewusstem und Unterbewusstem hinausgeworfen werden. Wie kannst du das vollbringen? - Millionenmal bist du zornig geworden in der langen Geschichte deiner Entwicklung, millionenmal hast du den Leidenschaften gefrönt; Millionen von Abneigungen, Vorlieben, Hassgefühlen, Ängsten und dergleichen mehr hast du in deinem inneren Wesen aufgespeichert. Sie alle müssen verbrannt werden, und millionenmal musst du Gottes Altar in deinem Herzen, in deinem Gemüt, in deiner Seele, in deinem Geist errichten.

Jedesmal wenn du das Mantra wiederholst, wird ein Stück dieser uralten Unreinheiten attackiert und hinausgeworfen. Mit jeder Mantrawiederholung wird der Prozess der Reinigung vorangetrieben.

17. Tag

Wenn du das Mantra millionen- und abermillionenmal wiederholt hast, wird die ganze Dunkelheit der Vergangenheit verbrannt und dein ganzes inneres Wesen erleuchtet sein. Dann wirst du überall Gott wahrnehmen, zu jeder Zeit. Du wirst fähig sein, Gott von Angesicht zu Angesicht zu schauen und wirst im Bewusstsein des Unendlichen leben, während du noch in diesem Körper weilst.

Wiederhole das Mantra mit einem intensiven Gefühl der unmittelbaren Gottgegenwart. Lass dich dabei durch nichts stören. Wenn eine Störung kommt, denke sofort, es ist Gott, der in Form dieser Störung kommt, und wiederhole weiter das Mantra nur um so intensiver.

18. Tag

Wenn deine Aufmerksamkeit nach innen gerichtet ist, musst du fähig sein, nur die Gegenwart, das Licht und die Kraft Gottes zu sehen; und selbst wenn du nach außen schaust, musst du noch das Licht, die Kraft und die Gegenwart Gottes überall spüren. Die Idee, ein körperliches Wesen zu sein oder einem bestimmten Geschlecht anzugehören, muss vollständig fehlen. Nichts von dir selbst, sondern nur was Gottes ist, darf übrigbleiben.

In völliger Selbstvergessenheit wiederhole das Mantra. Vollständige Selbstvergessenheit und vollständige Auslieferung an Gott sind ein und dasselbe. Ego und Individualität müssen zu einem Ende kommen, denn sie sind die Ursache unserer Trennung von Gott.

Wenn du auf diese Weise einige Jahre übst - Tag für Tag - dann wirst du einen Zustand der Reinheit erreichen, und das innere Licht wird aus deiner Seele hervorbrechen und dich durch deine eigene Intelligenz weiter auf dem Pfad führen.

19. Tag

Die Bibel sagt dir: "Wenn das Auge rein ist, dann ist der ganze Körper von Licht erfüllt."

Was für ein Auge ist damit gemeint? - Es sind nicht die beiden physischen Augen gemeint, sondern das Auge des Gemüts, des Herzens. Wenn Gemüt und Herz rein sind, ist dein ganzer Körper von Licht erfüllt.

Was heißt es, das Auge rein zu machen? - Es heißt, das Gemüt rein zu machen, denn im Gemüt sind wir gespalten, im Gemüt bekämpfen sich die verschiedenen Kräfte, vom Gemüt gehen alle Ablenkungen aus, und im Gemüt existiert die phänomenale Welt.

20. Tag

Einmal liebst du Gott, dann wieder liebst du die Welt und deine Freunde. Einmal liebst du deinen Körper, dann fällt er dir wieder zur Last.

Das Gemüt ist chaotisch. Das Gemüt ist die Ursache unseres Getrenntseins von Gott und allen Wesen. Es ist die Ursache unserer Blindheit für Gottes unmittelbare Gegenwart. Es ist die Ursache aller möglichen Verdrehungen unseres Bewusstseins.

Solange das Gemüt von einer solchen Art ist, kannst du nicht rein sein: Du bist zersplittert. Solange du in der Vielfalt der Unterscheidungen lebst, bist du allen Arten von Mängeln, Schwächen und Übeln ausgesetzt.

In dem Augenblick aber, in dem das Auge des Gemüts rein gemacht wird, bricht das göttliche Bewusstsein, das immer schon in dir anwesend war, mit seinem unendlichen Licht aus dir hervor.

21. Tag

Mache das Gemüt rein, indem du deine Aufmerksamkeit auf Gott oder ein göttliches Ideal richtest. Dann geschieht es, dass der Körper von Licht erfüllt wird. Aber nicht nur der Körper, sondern auch das Herz und das Gemüt werden von Licht erfüllt. Dieses Licht ist kein physikalisches Licht, und du kannst es mit deinen Augen nicht sehen, kannst aber die Auswirkungen seiner Gegenwart gedanklich erfassen.

Wenn du beginnst, das Mantra zu wiederholen, dann bringe dich in einen Zustand der Konzentration, schließe alle Gedanken, Erinnerungen, Eindrücke, Empfindungen aus und erzeuge eine Idee, ein Bewusstsein - eine unendliche Idee, ein unendliches Bewusstsein.

22. Tag

Kaum hast du das Mantra ausgesprochen, ist das göttliche Licht schon in dir geboren, hat es sich schon entfaltet. Deine Angelegenheit ist es jetzt, es auch wahrzunehmen, zu erfahren und in dieser Erfahrung so lange wie möglich zu verweilen, um so für die Intuitionen des inneren Bewusstseins empfänglich zu bleiben.

Der beste Weg, die äußere, objektive Welt und die innere subjektive Welt auszuschalten ist, sich das unendliche Licht des Bewusstseins und Gottes Gegenwart vorzustellen, die Augen geschlossen zu halten und alle inneren Kräfte auf dieses göttliche Objekt zu richten.

Die Idee, dass du der Körper bist, muss aufgegeben werden. Erzeuge stets das Gefühl, dass du eine Manifestation von Gottes Licht und Bewusstsein bist.

23. Tag

Die ganze Psychologie und Geschichte des menschlichen Lebens und der menschlichen Existenz müssen umgekehrt werden. Die größte Gefahr für dich kommt aus all dem Wissen und den Erfahrungen, die du seit deiner Geburt angesammelt hast, aus allem, was du gefühlt, gedacht und getan hast.

Die Gesamtheit der vergangenen Erfahrungen, diese Gewohnheiten des Denkens, Fühlens und Verstehens müssen aufgegeben, umgewandelt, sublimiert werden. Je mehr du in diesen Dingen lebst, desto weniger lebst du in Gott, aus Gott und mit Gott. Darum habe ich gesagt, dass jede Zelle deines Körpers mit dem Mantra gesättigt werden muss. Das Gemüt, das daran gewöhnt ist, Gott nirgendwo zu sehen, muss dazu gebracht werden zu erkennen, dass Gott unmittelbar zugegen ist.

Das Feuer des Empfindens der unmittelbaren Gegenwart Gottes verbrennt einen großen Teil deiner Unwissenheit bezüglich der Anwesenheit Gottes hier und jetzt. Erleuchte dein inneres Bewusstsein mit endlosem Licht. Erleuchte dein äußeres Bewusstsein mit endlosem, göttlichem Licht. Fühle intensiv, dass Gott vor dir steht. Sage nicht: "Das ist ja nur eine Vorstellung." - Nein, es ist keine Vorstellung, denn Gott ist wirklich, absolut, in Wahrheit und Wirklichkeit unmittelbar hier zugegen.

24. Tag

Aufgrund deiner Unwissenheit denkst du: "Ich kenne Gott nicht, ich weiß nicht einmal, ob Gott wirklich existiert oder nicht."

Dieser Unwissenheit wegen bist du unglücklich und eingeschlossen in Begrenzungen. Wie kannst du diese Dunkelheit der Unwissenheit zerstreuen? - Durch das Licht der Erkenntnis! Woher dieses Licht nehmen? - Von jemandem, der in der Erfahrung Gottes lebt.

Hunderte haben Gott erfahren; sie alle können dir sagen, dass Gott als Wirklichkeit der Wirklichkeiten überall gegenwärtig ist.

Die mystischen Silben sind so wunderbar, dass du nichts anderes tun musst als unablässig diese Mantras zu wiederholen. Sie werden von sich aus alle Intuitionen, Erleuchtungen und höheren göttlichen Kräfte erwecken.

25. Tag

Große Demut ist unabdingbar, Geduld unerlässlich. Die Fähigkeit, anderen Frieden und Freude zu spenden und selbst Leiden auf sich zu nehmen, ist eine weitere Anforderung, die du erfüllen musst. All das trägt zu deinem schnellen Fortschritt bei.

Denke viel über das Wesen des Göttlichen nach: Es ist ein zeitloses Licht, ein nie endender Frieden, eine grenzenlose Liebe, eine allsehende Intelligenz, ein allbewusstes Wesen, das nicht nur in jeder Zelle deines Körpers ist, sondern auch in jedem Punkt des Raumes und in den Wänden des Hauses, in dem du lebst.

 

26. Tag

Wenn du während der Meditation das Mantra wiederholst, fühle intensiv die Gegenwart Gottes.

Wenn Gott auf deine Hingabe antwortet und Sein unbegrenztes Erbarmen für dich zum Ausdruck bringt, dann ist Er deine Mutter.

Es macht nichts, wie du Ihn nennst. Nenne Ihn Freund, Bruder, Vater, Mutter, Wirklichkeit, das Absolute, das Unendliche, Jesus oder Krishna. Rufe Ihn bei einem Namen, der dir gefällt; es kommt nicht darauf an: Er antwortet dir! Er wird dir aber unmittelbar antworten, wenn du Ihn bei einem Namen rufst, der zu Ihm gehört.

Und diese mystischen Silben sind Seine Namen - Namen, die zu Ihm gehören; aber sie gehören zu Ihm auf eine Art, die völlig verschieden ist von der Art, in der Menschen und Dinge Namen haben. Wenn du bei deinem Namen gerufen wirst, reagierst du sofort, innerlich oder äußerlich. Doch Dein Name ist nicht mit dir identisch; er wurde dir gegeben. Du wurdest nicht mit ihm geboren, und dein Name ist nicht deine Hand, dein Herz oder dein Gemüt.

 

27. Tag

Die mystischen Silben sind das Herz Gottes, die Hände Gottes, der Geist Gottes, die Augen Gottes.

Wenn du die mystischen Silben wiederholst, berührst du das Herz Gottes. Verstehe bitte, dass du es nicht nur mit irgendwelchen Namen Gottes zu tun hast. Diese Silben sind sozusagen die verschiedenen Aspekte von Gottes Persönlichkeit. Sie sind die organische Beschaffenheit Gottes; sie sind die verschiedenen Eigenschaften Gottes, Seine unendlichen Kräfte und Wirklichkeiten.

Eine bestimmte Silbe zum Beispiel umschließt den ganzen Geist, die kreative Intelligenz, die unendliche Erkenntnis Gottes. Sie stellt den Aspekt der unendlichen Erkenntnis Gottes dar.

Eine andere Silbe repräsentiert den Aspekt der unendlichen Macht Gottes; sie löst alle Begrenzungen auf, zerstört jede Form von Dunkelheit, Disharmonie und Tod.

Wieder eine andere Silbe verbindet dich sofort mit Gottes endloser Fülle, mit Gottes unendlicher Liebe, Schönheit und Vollkommenheit.

 

28. Tag

Im gegenwärtigen Zustand deiner Entwicklung weißt und erfährst du nicht, was die mystischen Silben sind, aber der, der sie dir gegeben hat, hat diese Erfahrung.

Nirgendwo sonst wirst du diese Mantras erhalten, und wenn du sie woanders bekommst, dann haben sie keine Kraft. Sie haben Macht und Kraft nur dann, wenn sie von einer lebenden Person, die in Berührung mit Gott ist, gegeben werden. Sie beziehen ihre Kraft aus dem Bewusstsein desjenigen, der in ständiger Vereinigung mit Gott lebt: Das Mantra wird dir somit direkt aus dem Herzen Gottes übermittelt.

Aus diesem Grund versichert die gesamte vedisch-spirituelle Erfahrung:

Der Meister, der dir das Mantra gibt, ist Gott.

Das Mantra ist Gott.

Das höchste göttliche Bewusstsein in dir ist Gott.

Diese drei sind eins.

 

29. Tag

Im Traum erschaffst du Berge, Städte, Steine und viele andere Dinge. Woraus sind sie gemacht? - Sie sind aus Bewusstsein, aus Gedanken gemacht. Das heißt, Gedanken haben die Fähigkeit, etwas Solides wie einen Stein zu erschaffen, oder Berge, Häuser, Tiere, die alle für dich so wirklich sind, während du träumst.

So wie Gedanken diesen materiellen Aspekt haben, haben auch alle anderen immateriellen Dinge einen materiellen Aspekt. Es gibt einen psychischen und spirituellen Aspekt für alles, was wir im täglichen Leben sehen. Es gibt einen psychischen und spirituellen Aspekt sogar für die Worte, die wir äußern. So gibt es im höchsten Sinne auch einen psychischen und spirituellen Aspekt für die Mantras.

30. Tag

In dem Augenblick, in dem du das Mantra aussprichst, verwandelt es sich in vielerlei Formen von Energie.

Niemand würde erwarten, dass Feuer in einem Stein enthalten sein könnte. Doch wenn du den Feuerstein gegen einen harten Gegenstand schlägst, gibt es Funken.

Wie Feuer unsichtbar im Feuerstein, so ist auch eine unsichtbare psychische und spirituelle Energie in allen Dingen: das unsichtbare Feuer des psychischen und spirituellen Bewusstseins.

Wenn Du das Mantra aussprichst, entfaltet es, wie gesagt, sofort vielfältige Energien. Es wird zu elektrischer Energie, es wird zu Farbe, zu Licht, zu einer Kraft, zu einer Schwingung, und es berührt auch die Dimension des göttlichen Bewusstseins in dir und in allen Dingen rings um dich herum.

31. Tag

Egolosigkeit macht dich zum König der Könige.

Betrachte einmal den Charakter Jesu Christi. Er ist der König der Könige. Er ist der Sohn Gottes. Er ist in jeder Beziehung wunderbar. Tausende von Menschen waren bereit, ihm zu folgen. Trotzdem wurde er geschlagen und gekreuzigt. Würdest du eine ähnliche Behandlung ertragen? - Das ist die Frage der Fragen. Du musst also tagtäglich dein Verhalten beobachten.

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Juli 2005

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 30, Nr. 345

Herausgeber: Omkarananda Ashram
Anton-Graff-Strasse 41
CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

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World Wide Web Edition 2005