Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Januar 2011

Kalender Jan2000



1. Tag

Im inneren Bewusstsein gibt es keine Sorgen.

Wenn du die göttliche Vollkommenheit erlangst, hast du ein beständiges Gefühl des Unendlichen - des unendlichen Bewusstseins. Innen und außen siehst du nur Licht, Liebe, Gnade, Frieden, Glückseligkeit, Vollkommenheit und Freiheit.

In diesem Leben gibt es immer Schmerzen, weil dieses Leben ein Leben der Begrenzungen ist, aber im inneren Bewusstsein gibt es keine Schmerzen, Sorgen und Probleme. Sobald sich das Bewusstsein jedoch nach außen in den Körper, in die äußere Welt von Raum und Zeit wendet, stellen sich sofort Probleme und Leiden ein.

2. Tag

Wie kannst du den Tod besiegen? Welche Mittel hast du dazu? Gibt es irgendwo in der Welt, in der Schöpfung ein Mittel, das dir Unsterblichkeit gewährt? - Nirgendwo! Die Welt, das Universum, die Schöpfung - sie sterben selbst! Wie kann eine sterbliche Schöpfung dir Unsterblichkeit geben? - Suche mal in der Schöpfung, in der Welt, auf dem Markt nach Unsterblichkeit! - Eine Droge, die unsterblich macht? - So etwas gibt es nicht.

Wo gibt es dann Unsterblichkeit? Wo sollen wir sie suchen? - Die Upanishaden nennen den Menschen "Sohn der Unsterblichkeit". Ja, wir sind Kinder der Unsterblichkeit! Unsterblichkeit wohnt in der Seele unserer Seele, im Zentrum unseres erfahrenden Bewusstseins: Das ist Gott, der Sieger über den Tod!

3. Tag

Wo im Meer fehlt das Salz? - Nirgends! Überall ist das Meer salzig. In jedem Tropfen des Meeres ist Salz. Wo in diesem Bewusstsein Gottes, in dieser Seele Gottes, in diesem allmächtigen Gott fehlt Liebe? - Nirgendwo! Er ist unendlich, und seine Liebe ist gleichermaßen unendlich. Liebe ist sein Wesen. Man kann seine Liebe nicht von seinem unendlichen Wesen trennen. Sie sind ein und dasselbe. Er ist unendliche Liebe. Er ist bereit, jede Mühe auf sich zu nehmen, um unsere geistigen, göttlichen Wünsche zu erfüllen.

Wir müssen stets das Mantra wiederholen, immer an Gott denken, um uns aus der Sklaverei unserer flüchtigen Gedanken zu befreien.

4. Tag

Unwissenheit deckt alles zu - die Finsternis der Unwissenheit.

Diese Finsternis muss beseitigt werden. In unserem Leib kann es keine zwei Herren geben, keine zwei Meister: Ego und Gott.

Da ist nur Platz für einen, für Gott. Das Ego muss gekreuzigt werden; denn unser Ego schneidet uns von unserem Glück, das Gott ist, ab.

5. Tag

Gott ist unser Sein, unser Antlitz, unsere Augen, unsere Nase, unser Herz, unser Leben, unsere Substanz, unsere Unsterblichkeit.

Aber wir werden durch die Anwesenheit unseres Ego, unserer Arroganz, Selbstsucht und Kleinmütigkeit von unserer Unsterblichkeit abgeschnitten; und jede Aktivität der Sinne legt noch einen weiteren Schleier über unsere Augen, einen Schleier, der Gott vor uns verhüllt.

6. Tag

Wo das Ego nicht ist, da ist Gott.

Wo das Ego ist, gibt es gegensätzliche Erfahrungen wie Glück und Unglück, Schwäche und Stärke - endlose Paare von Gegensätzen.

7. Tag

Unsterblichkeit ist kein bloßes Wort, keine Illusion, kein luftiges Nichts:

Unsterblichkeit ist wirklicher als eine Eisenstange, die wir in der Hand halten. - Unsterblichkeit ist unser wahres Wesen.

8. Tag

Es gibt kein Ego im Tiefschlaf, in der Gotterfahrung, im mystischen Zustand, in der wahren Meditation. Es gibt kein Ego im Leben eines wahren Weisen und Heiligen. Deshalb erfährt dieser hier und jetzt, obwohl noch im physischen Körper lebend, das zeit- und raumlose Leben.

Ein Leben, das zeit- und raumlos ist, ist ewig, unendlich, vollkommen. Ein Leben, das an die Begrenzungen von Zeit und Raum gebunden ist, ist ein Elend, ein Problem.

Der unwissende Mensch bemerkt das nicht. Schlage ihn tausendmal, und er wird sich trotzdem nicht ändern!

9. Tag

Der unwissende Mensch denkt, sinnliches Vergnügen sei alles, und außerhalb der Welt seiner Sinneswahrnehmungen gäbe es nichts.

Nichts hält ihn von seiner Jagd nach sinnlichen Genüssen ab - keine Krankheit und auch nicht der drohende Tod.

Er ist in der Finsternis der Unwissenheit verloren. Er hat keinen Glauben an die Tatsache der Tatsachen, an das ewige Leben, das in seiner eigenen Brust wohnt.

Er hat nicht die geringste Ahnung davon und macht sich noch darüber lustig, wenn andere daran glauben.

10. Tag

Der Guru ist eine unsterbliche Gegenwart, nicht ein sterblicher Körper.

Er ist ewig da in der Mitte der Menschheit - als leuchtendes Ideal, als höchster Wert - eine Gegenwart, die Freude, Licht, Schönheit, Stärke, Kraft, Weisheit in unser Herz einflößt.

Alle Gurus und Götter sind eine höchst inspirierende geistige Gegenwart.

11. Tag

Es genügt, drei Monate bei einem Guru zu leben, um das Wesen seines innerlichen Lebens aufzunehmen. Das reicht für das ganze Leben.

Und nach dem Leben geht alles, was wir vom Guru erfahren und aufgenommen haben, mit uns.

Götter und Gurus sind unsterbliche Persönlichkeiten. Sie sind immer gegenwärtig, bereit, jenen zu helfen, die Licht, Unsterblichkeit, ewiges Leben und Freiheit vom Elend des menschlichen Zustands suchen.

 

12. Tag

Betrachte Gott einfach als Bewusstsein.

Wenn es kein Bewusstsein gäbe, gäbe es überhaupt nichts.

Vielleicht steht irgendwo ein großer Palast; aber ohne Bewusstsein kannst du ihn nie erfahren. Vielleicht steht dein Essen für dich auf dem Tisch bereit; aber du kannst es nicht genießen. Du kannst nichts sehen, du kannst nichts erfahren. Du kannst nichts hören oder spüren.

Nichts hat Wert ohne das Bewusstsein.

13. Tag

Unser Herz sehnt sich nach wahren Werten, nach wahrem Frieden; nicht nach einem Frieden, den man durch Verträge zu schaffen und zu erhalten versucht.

Wir sollen unsere Augen für die ewigen, in unserer eigenen Mitte wohnenden Werte öffnen, für wahre Liebe, selbstlose Liebe, kosmische Liebe, eine Liebe, die nichts fordert, die keine Angst vor der Zukunft hat, eine Liebe, die sich auch nicht vor schrecklichen Schicksalsschlägen fürchtet, eine Liebe, die alles überwindet - die wahre Liebe.

Eine solche Liebe sollen wir entfalten, erfahren und zum Ausdruck bringen.

14. Tag

Jede Mantrawiederholung folgt dir als ewiger, in deinem eigenen innersten Wesen aufbewahrter Schatz.

Jeder Ruf nach Gott ist ein ewiger Schatz in deiner Brust, der schließlich zur Einswerdung mit Gott selbst und all seinen Vollkommenheiten führt.

 

15. Tag

Nichts von dem, was wir tun, geht jemals verloren. Es hilft uns in unserer Weiterentwicklung, denn es wird uns zehnfach zurückgegeben werden. Wenn wir die absolute Vollkommenheit nicht in diesem Leben erlangen, dann im nächsten; wenn nicht im nächsten, dann im übernächsten Leben. Eines Tages werden wir sie besitzen.

Wenn wir hart arbeiten, wird die Zeit, die notwendig ist, Gott zu erreichen, abgekürzt. Wir können den Fortschritt durch unseren Einsatz beschleunigen; er hängt von der Intensität unseres Verlangens nach göttlicher Erfahrung, nach Unsterblichkeit, wahrem Frieden, wahrer Liebe und wahrer Freude ab.

Wir müssen unsere Liebe zum Göttlichen intensivieren, zum Göttlichen, das allwissend, allgegenwärtig, allmächtig ist. Es ist immer bei uns.

16. Tag

Dein Leben wird von der Weisheit und dem Willen Gottes gestaltet, wenn du nur nach Ihm rufst und an Ihn glaubst.

17. Tag

Worin liegt der große Fehler des Menschen? - Er liegt in der Tatsache, dass der Mensch denkt, er sei eine isolierte Person, ein Körper.

Obwohl er das Unendliche ist, hält er sich für einen Menschen, der endlich ist. Er hält sich für einen unter vielen anderen, ausgesetzt in einer Welt der Milliarden Dinge.

Er hat sein wahres Wesen vergessen; er hat vergessen, was er wirklich ist.

Er ist alles und das, was über allem steht, das Ewige, Unendliche, Absolute.

18. Tag

Der Mensch ist ein zeitloses Wesen, denkt aber, er sei zeitgebunden, und schaut ständig auf die Uhr.

Er begrenzt sich selbst; er denkt, er sei der Körper; er denkt, er habe ein Geschlecht, ein Alter, einen Namen.

All das bindet ihn. Der Selbsthypnotismus dieser begrenzenden Gedanken und Gefühle ist das, was die Christen Erbsünde nennen - der große Fehler, die Ursache all unserer Probleme.

19. Tag

Der Mensch ist unsterblich, und doch denkt er, er sei sterblich, weil er sich mit dem Körper - einem sterblichen Phänomen - identifiziert.

Der Mensch ist raum- und zeitlos, aber er identifiziert sich mit Zeit und Raum. Er glaubt, etwas in Zeit und Raum zu sein. Das ist seine Sünde, sein Fehler. Das ist die Ursache seiner Probleme im täglichen Leben.

20. Tag

Der Mensch ist in sich selbst unbegrenzte Freiheit - ein unendliches Bewusstsein -, aber er denkt, er sei identisch mit seinen Gedanken und Gefühlen. Er ist an das Gemüt gebunden und ist dessen Sklave. Er hypnotisiert sich damit selbst.

Diese Illusion muss zerbrochen werden. Immer wieder müssen wir uns sagen, dass wir nicht der Körper sind, nicht die Zellen und das Fleisch, nicht die Krankheit, nicht die Gesundheit, nicht die Schönheit, die Hässlichkeit, die Begrenztheit des Körpers, sondern ein körperloses Bewusstsein Gottes, das allvollkommen ist, das endloser Friede und endlose Freude ist.

21. Tag

Das Bewusstsein Gottes ist unsere Essenz.

Wir sind so in all unseren Namen verankert, dass wir keine Ahnung haben, dass wir die namenlose Essenz des unendlichen, unsterblichen, unveränderlichen, ungeborenen, grenzenlosen Lichts sind.

Ja, wir können es uns nicht einmal vorstellen!

22. Tag

Bitten wir Gott, uns Unsterblichkeit zu verleihen!

Doch Unsterblichkeit ist schon da. Wir sind unsterbliche Wesenheiten, haben aber das Wissen davon verloren; und deshalb soll Gott uns helfen, dieses Wissen, diese Erkenntnis und Selbsterkenntnis zurückzuerlangen. Deshalb bitten wir Gott: "Führe uns von der Sterblichkeit zur Unsterblichkeit!"

23. Tag

Wie könnten wir jemals Unsterblichkeit erfahren, die Unsterblichkeit sein, trügen wir nicht schon jetzt diese Unsterblichkeit in uns?

Niemand kann Unsterblichkeit erzeugen. Sie ist ewig da.

Nur das Ewige ist unsterblich. Was nicht ewig ist, stirbt eines Tages - sei es das Universum, ein Mensch, ein Frosch, ein Pferd, eine Fliege oder ein Engel.

24. Tag

Unser wahres Wesen ist Unsterblichkeit. Gott kann nicht Unsterblichkeit erschaffen. Er ist selbst Unsterblichkeit.

Unsterblichkeit ist etwas, das keinen Anfang und kein Ende hat, etwas, das nie erzeugt wurde; es ist eine unerzeugte, unverursachte, ungeborene Ewigkeit.

Das ist Unsterblichkeit.

25. Tag

Unsterblichkeit entsteht niemals. Sie ist immer da. Was entsteht, ist die Kenntnis davon.

Du hast vergessen, dass du unsterblich bist. Du erfährst dich als Frau oder als Mann. Du hast einen Namen. Du bist an diesen Namen gebunden. Du antwortest auf diesen Namen.

In Wahrheit aber bist du namenlos, grenzenlos, gestaltlos, ungeboren, allvollkommen, ewig, unendlich und absolut.

 

26. Tag

Der wahre Gottkenner antwortet auf keinen Namen. Er ist weder Mann noch Frau, weder jung noch alt. Er ist ohne Alter, ewig. Er ist die Wahrheit selbst. Immer wieder zerbricht er die Illusion der Zeit, des Raums, des Namens, die Illusion, ein Körper oder ein Objekt innerhalb der Schöpfung zu sein. All diese Illusionen treibt der Gottliebende, der Wahrheitssucher aus. Er wirft sie weg, lässt sie verschwinden.

Er ist sich immer wieder der Tatsache bewusst, dass er grenzenlos und ungeboren ist, dass er ewige Stille, unendliche Stille, allvollkommene, unerzeugte Stille ist, eine von allem unabhängige Stille, wie wir sie im Tiefschlafzustand erfahren - eine zeitlose Stille.

 

27. Tag

Wo weder Zeit noch Raum sind, da ist Ewigkeit, da ist Unsterblichkeit.

Wir sind eine zeit- und raumlose Ewigkeit, Unendlichkeit, Unsterblichkeit.

Das ist unser Wesen, unser Name, unsere gestaltlose Gestalt, unser namenloser Name. Auf diesen Namen der Unsterblichkeit antworten wir.

 

28. Tag

Wenn das Ego gekreuzigt wird, offenbart sich die Unsterblichkeit in uns.

Das Ego ist die Ursache Deiner Vorstellung: "Ich bin ein Mann. Ich bin eine Frau. Ich bin besser als die andern. Ich weiß mehr als andere."

All das ist das Wirken des Ego. Dieses Ego muss verschwinden.

 

29. Tag

Sich mit dem Ewigen zu identifizieren, das ist die Rettung, das löst alle Probleme.

Du bist keine Frau, du bist kein Mann. Du bist Christus, die ewige Wahrheit, das ewige Leben, das unendliche, unsterbliche Leben. Das bist du.

Das unsterbliche Leben hat keinen Namen, keine Form. Es ist überall gegenwärtig. Es war, ist und bleibt für immer. Und das bist du!

30. Tag

Wenn das Ego verschwindet, bist du plötzlich in der Welt der zeitlosen, raumlosen Stille.

Das ist die Auferstehung im zeitlosen Frieden, in der zeitlosen Freude, in der zeitlosen Stille und Freiheit. Dort sind alle Sorgen und Wünsche verschwunden; du bist jenseits aller Wünsche, Gedanken, Gefühle, jenseits aller Schmerzen, Probleme und Leiden.

31. Tag

Der richtige Zustand für den Menschen ist nicht das Menschsein, sondern die Göttlichkeit.

Wenn der Mensch nicht Gott ist, wenn er sich nicht zur Erfahrung Gottes erhebt, wird er viel zu leiden haben.

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Januarr 2011

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 36, Nr. 411

Herausgeber: Omkarananda Ashram

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