Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Februar 2005

Kalender Jan2000



1. Tag

Wilde Tiere haben einen sehr fein ausgeprägten Instinkt dafür, ob jemand, der ihnen gegenübersteht, Angst hat oder nicht. Deshalb werden nur solche Menschen von wilden Tieren angegriffen, die ruhelos in ihrem Herzen sind. Wenn ein wildes Tier bemerkt, dass jemand Angst hat, greift es ihn sofort an. Der Mensch, der Angst hat, ist auch voller Ruhelosigkeit, Unreinheit, Schwere und Dumpfheit.

Ein Mensch mit einem guten Herzen, mit klaren Augen, furchtlos, voller Selbstkontrolle, ruhig, strahlend - wenn ein solcher Mensch plötzlich im Urwald einem Tiger gegenübersteht, wird er nicht davonlaufen und so dem Tiger zum Opfer fallen, sondern er wird still stehen und dem Tiger furchtlos in die Augen schauen. Der Tiger bekommt es mit der Angst zu tun, macht einen Satz rückwärts und flieht. Wenn ein Mensch aber Angst hat, voll Unruhe in Herz und Gemüt, voller Unreinheit ist, wird ihn der Tiger anfallen.

2. Tag

Je grösser die Reinheit deines Wesens, desto weniger lässt du dich stören oder von den Umständen aufwühlen. Wenn du ganz rein bist, wird dich nichts stören, nichts kann dir Angst machen, nichts erschreckt dich und nichts ist ein Problem für dich. Wenn dich irgendetwas beunruhigt, sei es etwas Gutes oder Schlechtes, ein Angriff von irgendjemandem oder ein Nichtangriff, eine schwierige Situation oder eine nicht schwierige Situation, dann kannst du sicher sein, dass etwas mit dir nicht stimmt; es gibt einen schwachen Punkt in dir; etwas ist falsch, eine Unreinheit hat dich befallen.

Das ist der beste Test, um herauszufinden, ob du rein bist oder nicht. Dein eigenes Herz registriert deine Reaktionen auf die Dinge wie ein Barometer den Luftdruck. Du hast ein wunderbares Messgerät an der Hand, mit dem du feststellen kannst, was mit dir nicht in Ordnung ist, was es noch zu verbessern gibt, was du dir noch abgewöhnen musst.

3. Tag

Wie deine innere Natur beschaffen ist, kannst du daran erkennen, für was du dich entscheidest, wie du auf die Umgebung reagierst, wie du denkst und fühlst.

Du bist selbst der beste Richter, um zu beurteilen, ob du täglich an Herzensreinheit zunimmst oder nicht. Versuche deine innere Reinheit zu vermehren. Wenn du deinen Körper und deine Kleider sauber hältst und dein Gesicht schön schminkst, ist das kein Anzeichen von Reinheit; es kann im Gegenteil Zeichen oder Symbol eines inneren Zerfalls sein.

Innere Reinheit wird sichtbar in deiner zunehmenden Geduld, in zunehmender innerer Strahlkraft, innerer Heiterkeit, zunehmender und unerschöpflicher Energie.

4. Tag

Identität mit dem Göttlichen tritt ganz von selbst ein, wenn Reinheit und innere Geistigkeit wachsen.

Natürliche Identität, vollkommene Identität ist die Identität mit dem Göttlichen, die aufgrund innerer Reinheit und Geistigkeit ganz spontan und natürlich in dem Augenblick zustandekommt, in dem die vollkommene Reinheit des Herzens verwirklicht ist.

Einige Heilige und Mystiker haben ihr Mantra so intensiv wiederholt, dass es völlig in ihr Blut eingesunken war. Sie haben auf diese Weise vollkommene Identität mit dem Göttlichen erfahren.

5. Tag

Wenn du das Mantra wiederholst, das ja die Natur, die Form, die Schönheit und Substanz des Göttlichen ist, dann lass dein ganzes Wesen im göttlichen Licht tanzen. Lasse das laute Singen des Mantra alle anderen Geräusche übertönen, lasse alle anderen Formen der Wahrnehmung verschwinden. Lasse den Klang des göttlichen Namens und das Gewahrsein des Göttlichen allein in deiner bewussten Erfahrung erstrahlen. Erschaue das Licht des Göttlichen innen und außen. Lade jedes Atom im Universum mit der Kraft des Mantras auf.

Es ist eher möglich, dass du dich bewegst, ohne die Luft und den Raum zu berühren, als das Göttliche nicht auf Schritt und Tritt zu berühren, denn Gott ist wirklicher als die Luft und der Raum. Die Natur des Göttlichen ist Licht, Friede, Freude, Kraft und Vollkommenheit.

6. Tag

Fasse in deinem Herzen den festen Entschluss, das Göttliche zu erfahren, noch bevor die Hand des Todes deine Augen schließt.

Entschließe dich, das Göttliche jetzt zu erfahren, die Unsterblichkeit und Unzerstörbarkeit der göttlichen Wahrheit in deinem Innern noch in diesem Leben zu erkennen.

Mit jeder Mantrawiederholung erschaue das Universum als vom Licht Gottes durchdrungen und erleuchtet. Sieh, dass das ganze weite Universum nur ein kleines Fleckchen Schönheit der göttlichen Gegenwart ist, das in den unermesslichen Räumen des göttlichen Bewusstseins tanzt.

7. Tag

Lass deine ganze Aufmerksamkeit auf das Bild des Göttlichen gerichtet sein und vertiefe sie mit jeder Wiederholung des Mantra. Pflege innerlich und äusserlich, in allen Umständen, Gemeinschaft mit dem Göttlichen, ohne dass die äussere Welt etwas davon bemerkt. Konzentriere dich intensiv und einhellig auf das Göttliche, indem du das Mantra wiederholst. Lass dein Herz von Hingabe überfliessen.

8. Tag

Wenn ein Magier eine magische Formel ausspricht, wird im Augenblick der gewünschte Gegenstand erzeugt und erscheint vor ihm.

In unendlich höherem Masse gilt dies für das Mantra. In dem Moment, in dem du das Mantra aussprichst, wird die göttliche Gegenwart erzeugt. Sofort steht die Gottheit vor dir.

9. Tag

Das Mantra ist die Magie aller Magie, die Macht aller Mächte, die Wahrheit aller Wahrheiten, die Schönheit aller Schönheiten, die Vollkommenheit aller Vollkommenheiten. Es ist eine unendlich schöpferische Macht. Alles befindet sich im Mantra. Alle Universen stammen aus ihm. Alle Universen werden von ihm erhalten und wieder aufgelöst. Das Mantra ist der höchste Schatz.

10. Tag

Der rote Punkt in der Mitte des Sri Chakras steht für das Herz des göttlichen Lichts, das die Quelle aller Schönheit, Vollkommenheit, Fülle, Weisheit und Glückseligkeit ist.

Aus ihm kommen alle Universen. Dieser Punkt hat keine Dimensionen, er ist kleiner als das Kleinste; doch selbst das, was noch größer als das Größte ist, entspringt aus ihm. Er ist selbst das, was grösser als das Grösste ist. Er ist das Eine ohne ein Zweites. Er ist der Same und die Quelle aller schöpferischen Kräfte. Die beste Weise, das Unendliche zu beschreiben, ist, einen Punkt zu setzen.

11. Tag

Die Freude der Mantrawiederholung ist die einzige Freude; alle anderen Freuden sind gefährlich und vergänglich. Alle Freuden des Lebens sind verräterisch. Alle Freuden der Sinne sind täuschend und stecken voller Gefahren. Nur die Freude der Erkenntnis des Göttlichen - die Freude der Mantrawiederholung, die Freude der Gemeinschaft mit der unendlichen Glückseligkeit - ist die wirkliche Freude.

 

12. Tag

Ein Kind wird von einer Schlange angelockt. Es wird von den glänzenden Augen, den Farben der Haut und den geschmeidigen Bewegungen der Schlange angezogen. Es ist vergnügt und versucht, die Schlange zu streicheln. Es hat eine gewaltige Freude daran und will mit der Schlange spielen. Plötzlich beißt die Schlange zu, und das Kind stirbt einen qualvollen Tod.

So verhält es sich auch mit den Freuden der Sinne, den äußerlichen Freuden und Vergnügungen. Sie sind gefährlich, auch wenn sie sehr anziehend wirken. Sie sind sehr verführerisch. Sie schenken Vergnügen, sind aber zerstörerischer als die giftigste Schlange. Die Schlange tötet nur den Körper, die Seele entkommt unverletzt.

Die Sinnesfreuden aber zerstören nicht nur den Körper, sondern auch die Seele.

13. Tag

Halte dich an die Mantrawiederholung, die Meditation, aber fürchte und meide die Freuden der Sinne! Suche die Freude göttlicher Erkenntnis, die Freude ununterbrochener Mantrawiederholung, aus der die göttliche Erkenntnis entströmt, aus der alle Gesundheit und alles Glück stammt. Halte dich fest am Göttlichen; eine neue Welt der wunderbarsten inneren Erleuchtung wird sich dir auftun!

Wenn du einem Blinden sagst: "Schau, die Welt ist so schön, vom Licht der Sonne überflutet, die herrlichen Farben der Blumen, der schöne Mond in der dunklen Nacht!", so wird er das nicht verstehen. Vielleicht denkt er, du machst ihm etwas vor oder hältst ihn zum Narren. Wenn er aber eines Tages sehend werden würde, wäre er erstaunt, atemlos, in Bann geschlagen von dem, was er sieht; er würde vor Freude schreien und jubeln.

14. Tag

Wenn du von einem entfernten Stern aus auf die Erde blicktest, glaubst du, du könntest sie sehen? - Du würdest möglicherweise nicht einmal die Sonne sehen, viel weniger die Erde. Erde und Sonne zusammengenommen sind nicht einmal ein Staubkorn in den Weiten des Weltalls.

Wenn dein Bewusstsein in die neue Welt der Erleuchtung eintritt, und du dann auf diese Welt schaust, wirst du sie nirgendwo finden. Die göttliche Wirklichkeit ist unvorstellbar wunderbar.

Du wirst alle Arten von Erleuchtung empfangen, wenn dein inneres Wesen rein geworden ist. Es kann vorkommen, dass plötzlich dein Atem stillsteht, und ein anderer Atem zu atmen beginnt - der göttliche Atem, der Atem des göttlichen Bewusstseins, das Pochen der göttlichen Wirklichkeit. Alles ist so wunderbar! So wie der Blinde nicht an eine Welt des Lichts glaubt, glaubt auch der wohlerzogene und gebildete Mensch dem Mann der Wahrheit nicht, wenn dieser sagt: "Sieh, hier ist das Göttliche!" Der geistig Strebende weiß hingegen, welch wundersamer, freudespendender Besitz die Einsicht in die göttliche Wirklichkeit ist.

 

15. Tag

Es gibt viele Kräfte des Bewusstseins. Obwohl dein Körper sich an einem bestimmten Ort befindet, kann das Bewusstsein eine Reise unternehmen; es kann sich unbegrenzt ausdehnen. Der Mensch benutzt diese Kräfte des Bewusstseins gewöhnlich nicht, obwohl sie ständig da sind und ihm zur Verfügung stehen. Er bedient sich nur der kleineren Möglichkeiten des Bewusstseins und gelangt so in eine Sackgasse, während er die höheren Kräfte und Möglichkeiten des Bewusstseins außer Acht lässt.

Benutze die Kräfte deines Bewusstseins und erleuchte die ganze Schöpfung mit der göttlichen Gegenwart!

Wenn die göttliche Gnade und das göttliche Wesen sich in das Herz des Menschen senken, dann erlischt der Unterschied zwischen dem Göttlichen und dem menschlichen Individuum. Das ist der Zustand der Einheit.

16. Tag

Unsere Erfahrung der ewigen Wahrheit - das "Ich bin, der ich bin" hier, jetzt und immer - offenbart, dass Liebe das wahre Wesen der höchsten Wirklichkeit ist.

Sie ist die Seele und Substanz Gottes, das Licht und das Wesen Jesu Christi und das lebendige Bild Gottes, mit dem der Mensch auf Erden geschaffen ist.

Du bist Liebe. Ich bin Liebe. Jeder ist Liebe. Liebe ist der Urgrund unserer Existenz.

Niemand könnte atmen oder leben, wenn die Liebe nicht wäre, die das Zentrum unseres Seins ausmacht. Die ganze Schöpfung ist eine Blume der Liebe, ist in der Liebe verwurzelt, wird von der Liebe erhalten, die die Macht aller Mächte, das Licht aller Lichter, das Sein aller Wesen ist.

Es ist die Liebe, die den Menschen zum Tempel Gottes, die die Erde unter seinen Füssen heilig macht. Die Liebe ist es, die die ewigen Arme Gottes dem beständigen Dienst am Menschen verpflichtet; denn Gott ist Liebe, eine Liebe, die Frieden und Vollkommenheit ist.

17. Tag

Das Göttliche ist in allen Wesen als Leben gegenwärtig. Da Es das höchste oder letzte Prinzip ist, ist Es der Urgrund allen Lebens; Es ist das Sein des Seins, der Hintergrund allen Lebens, die das Leben tragende und erhaltende Substanz.

Das Leben der Ameise, das Leben aller Wesen auf der Welt und dein eigenes Leben sind eins: Dieses Leben stammt aus dem Göttlichen, es wird vom Göttlichen erhalten, und es ist das Göttliche.

18. Tag

Überall ist das Göttliche in der Form von Leben anwesend; und als Liebe wirkt Es in den Herzen der Wesen. Ungeachtet der Art der Liebe und der Begrenzungen, die ihr das Menschenherz auferlegt, hat die Liebe immer ihre Beziehungen zum Göttlichen. Gott ist Liebe. Gott wohnt als Liebe in deinem Herzen.

Ob es nun die Liebe zur Musik oder zu den Wissenschaften ist, die Liebe zu den Menschen oder zu Gott, oder was für eine Form von Liebe es auch immer sein mag, es handelt sich um eine Ausdrucksform Gottes. Solange die Liebe aber durch Begrenzungen eingeengt ist, bleibt sie notwendigerweise mit Mängeln behaftet. Und doch, im Zentrum ihres Wesens spiegelt auch die begrenzte Liebe die göttliche Liebe wider, sie hat ihre Beziehungen zur göttlichen Liebe und wird von der göttlichen Liebe gespeist.

19. Tag

Gott ist die Liebe der Liebe, das Herz der Liebe. So wie die Liebe der menschlichen Erfahrung zugänglich ist, ist auch Gott als eben diese Liebe der menschlichen Erfahrung zugänglich. Wenn die Liebe wächst, wird sie gleichzeitig feiner und überwindet Schritt für Schritt die Begrenzungen, in die sie eingeschlossen ist: So nähert sie sich dem Herzen des Göttlichen. Aus diesem Grund ist Liebe das großartigste Phänomen in der menschlichen Erfahrung. Liebe ist die erleuchtende Kraft hinter der wahrnehmenden Intelligenz. Sie ist die umwandelnde Kraft, die allen menschlichen Qualitäten zugrundeliegt. Liebe ist die vereinigende Kraft unter den Menschen. Sie besitzt tausend Tugenden. Liebe ist Freude, Schönheit, Harmonie, Kraft, Weisheit. Alle diese Eigenschaften in ihrer Fülle, in ihrer Unendlichkeit - das ist Gott. Absolute, unbegrenzte, unbedingte Liebe ist Gott.

20. Tag

Die menschliche Liebe ist bedingt; sie kennt Sorgen, Probleme und Leiden.

Die göttliche Liebe ist frei von Mängeln: Sie ist vollkommen und voller Freude; sie ist eine Unendlichkeit an Freude und Erkenntnis. Sie ist absolute Erkenntnis.

Das Ziel der Liebe in deinem Herzen ist es, zu dieser göttlichen Liebe heranzuwachsen.

Du kannst Gott in den Regungen der Liebe spüren; du kannst die Gegenwart Gottes in allen Formen des Lebens erfühlen.

21. Tag

Es gibt nur eine Liebe. Liebe ist universal und zeitlos. Sie gehört jedem Einzelnen. Sie ist in den Farben und im Duft der Blumen; sie ist im Licht der Sonne und in der Schönheit der Natur; sie ist in der Melodie, die erklingt; sie leuchtet aus den Augen der Menschen. Sie ist überall. Du kannst Gott im Bereich der menschlichen Erfahrung als Liebe erkennen. Je größer die Liebe in deinem Herzen ist, desto näher kommst du dem Herzen Gottes. Die Liebe macht dich unsterblich, denn sie ist selbst unsterblich. Da sie dem Göttlichen angehört, hat sie teil an den Eigenschaften des Göttlichen. Unsterblichkeit und Unzerstörbarkeit sind Eigenschaften Gottes. Und weil Gott Liebe ist, ist die Liebe unzerstörbar und unsterblich. Du bist unsterblich in der Liebe. Die Liebe überlebt den Tod des physischen Körpers. Die Liebe ist unendlich viel mehr als der Körper, in dem sie wohnt. Du bist Liebe; du bist nicht der Körper. Der Körper entsteht und vergeht. Der Körper ist dem Untergang geweiht. Die Liebe in dir ist unvergänglich. Wenn der Körper stirbt, verlässt ihn die Liebe als das in der Seele manifestierte Licht.

22. Tag

Die Liebe ist unvergänglich und zeitlos. Sie ist immer neu, immer schön. Jedesmal, wenn sie sich selbst ausdrückt, ist sie neu und voller Schönheit; sie ist ein Ausdruck des göttlichen Wesens.

Wenn die Liebe in deinem Herzen sich ausdehnt, nimmt auch die Kraft deiner Seele zu, und du verstehst die Natur und die Menschen besser. Du betrachtest dann die Menschen als Verkörperungen der Liebe, als Verkörperungen eines zeitlosen Prinzips, nicht als vergängliche Wesen.

23. Tag

Als Persönlichkeit, die das Ewige verkörpert, bist du mit allen verwandt, denn alle sind Verkörperungen des gleichen Lichts der Liebe. Die Liebe, die in deinem Herzen wohnt, die Liebe in meinem Herzen und die Liebe im Herzen jeder Kreatur ist eine Liebe nur. Alle sind vereint in der Liebe. Du verstehst die Vögel besser, wenn deine Liebe weit ist, wenn sie nicht beschränkt bleibt auf den Körper, den du bewohnst, oder auf die Mitglieder deiner Familie, sondern sich darüber hinaus erstreckt. Die Liebe lässt dich die Sterne besser verstehen, den Wind und alle Dinge. Du erweist den Sternen, dem Wind und allen Dingen deinen Respekt, wenn deine Liebe weit ist.

24. Tag

Deine innere Größe entspricht den Dimensionen der Liebe in deinem Herzen. Je grösser die Dimensionen deiner Liebe sind, desto grösser ist deine Persönlichkeit, desto wunderbarer ist deine Seele, desto großartiger die Eigenschaften deines Wesens.

Ein Friede wohnt in dir, der das Verstehen übersteigt. Eine Freude wohnt in dir, die von keiner Erfahrung erschüttert werden kann. Ein Verstehen wohnt in dir, das dich zum Meister aller Umstände erhebt. Liebe ist das Geheimnis aller Meisterschaft.

25. Tag

Gott ist Liebe. Um Gott zu erkennen, musst du Liebe entwickeln.

Wenn ein heiliger Franziskus betet, was drückt sich dann in seinem Gebet aus? - Nicht Worte, die Liebe ist es, die in seinem Gebet zum Ausdruck kommt.

Wenn die Liebe auf Gott gelenkt wird, nennt man sie Hingabe. Diese Hingabe ist das Geheimnis der Umwandlung, das Geheimnis großen Erfolgs und vollkommener Erfüllung. Wenn du diese Hingabe hast, wirst du zum Mystiker. Dann gehören alle dir, und du gehörst allen.

 

26. Tag

Liebe drückt sich im Dienen aus. Du bist der Diener aller. Du gibst dich den anderen hin. Deine Energien und Fähigkeiten stellst du zum Nutzen aller zur Verfügung.

Auch wenn du allen Wesen Wohlergehen wünschst, ist das schon ein Dienst an allen. Jeder Dienst hat eine segensreiche Wirkung. Liebe ohne Dienen ist nicht vorstellbar. Liebe ist immer auch Dienen. Liebe drückt sich immer in Werten aus. Schon nur in der Gegenwart einer liebenden Mutter zu sein, ist eine wunderbare Erfahrung.

27. Tag

Liebe ist ein Segen in sich selbst. Je mehr wir die Erkenntnis des Göttlichen ersehnen, desto mehr sollten wir Liebe entwickeln. Ein Heiliger ohne Liebe ist nicht vorstellbar. Heiligkeit gründet sich auf wachsender und sich ausdehnender Liebe. Die Grundlage der Heiligkeit ist kosmische, selbstlose göttliche Liebe; diese stellt die zentrale Kraft der Seele dar. Du bist voll von dieser Kraft, aber du musst sie erst zum Ausdruck bringen, du musst sie entwickeln, kultivieren, beständig in ihr und aus ihr heraus leben. Gedanken und Gefühle, Handlungen und Erfahrungen, die ununterbrochen aus den Tiefen der Liebe fließen, gestalten den Menschen um. Jeder ist ein Bildnis Gottes. Jeder hat Liebe und Leben. Die Liebe ist die Ursache jeden Strebens. Sie nährt alle Tugenden. Sie vermehrt alles, was segensreich ist. Die Weisheit, die du besitzt, ist nur ein anderes Gesicht der Liebe. Dein Verlangen nach der Wahrheit, nach Gott, nach wirklichem Glück ist ebenso nur ein anderes Gesicht der Liebe. Deine Fähigkeit, Tausenden Freude zu spenden und deine guten Taten sind ein Zeichen der Gegenwart und des Wirkens der Liebe.

 

28. Tag

Dein Schatz aller Schätze ist die Tatsache, dass du ein unsterbliches Prinzip in einem vergänglichen Körper bist.

Deine Größe liegt nicht in der Statur deines Körpers, sondern in der Liebe in deinem Herzen.

Es spielt keine Rolle, was du bist: ein Wissenschaftler, ein Künstler, ein Geschäftsmann oder eine Hausfrau; die Liebe drückt sich in verschiedenen Formen durch dich aus.

Selbst wenn die negativen Eigenschaften der menschlichen Natur die Liebe in dir zu überdecken versuchen, bist du trotzdem eine Verkörperung der Liebe.

 

 

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Januar 2005

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 30, Nr. 340

Herausgeber: Omkarananda Ashram
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Tel: 052 - 202 19 03

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