Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

August 2004

Kalender Jan2000



1. Tag

Wir gehören dem Herzen Christi an. Dieses Herz kennt bei der freien Austeilung seiner Liebe keine Unterschiede.

Wir gehören dem Leben Christi an. Dieses Leben erhebt die Seele des Menschen zur Freiheit der Wahrheit.

Wir gehören zu Christus, der das Licht der Welt und die Macht über allen Mächten ist. Er ist die Gegenwart, die wir zu erspüren vermögen, und die das Leben unter jeglichen Umständen mit Licht und Sonne erfüllen kann.

Wirklicher als das Pochen unseres Herzens ist die Gegenwart Christi in einem Leben voller Glauben.

2. Tag

Ich bin tapfer, weil Christus bei mir ist. Ich bin furchtlos, weil Christus in mir ist, und wo Christus ist, ist wahre Macht und wahre Freiheit.

Alles, was an Güte, Weisheit, Dynamik und Frieden in mir ist, entströmt dem Wesen des in mir wohnenden Christus.

Wo Christus ist, da ist die Gnade, die Wunder zu wirken vermag.

Was ist Gott? - Die Macht über allen Mächten. Was ist Christus? - Die Essenz jener Macht, die sich der menschlichen Erfahrung darbietet.

Was ist Gott? - Unbegrenzte Liebe, unbegrenztes Licht. Und was ist Christus, wenn nicht die Essenz dieser Liebe und dieses Lichts, wie sie unserer unmittelbaren Erfahrung greifbar und fassbar wird?

3. Tag

Wie die Fische im Wasser des weiten Meeres leben und sich bewegen, so haben wir unser Sein in Gott. Gesegnet sind jene, die vom Licht Christi berührt sind und diese Wahrheit erkannt haben.

Aus seinem eigenen Atem - in diesem Atem der unendlichen Liebe, des Lichts, der Vollkommenheit - hat Gott uns alle und die ganze Schöpfung gebildet, so wie ein Mensch, der schläft, die Welten seiner Traumerfahrungen aus und in seinem eigenen Bewusstsein gestaltet und formt. So, wie das Bewusstsein des Träumenden in allem ist, was er im Traum erlebt, so ist das Licht und Bewusstsein Gottes in allem, was Er hervorgebracht hat.

Wie sollen wir das erkennen? Wie sollen wir es in Erfahrung bringen? - Ja, es gibt die Gnade Jesu Christi, die uns diese Erfahrung gewährt. In Ihm ist die noch nicht zum Ausdruck gelangte, unmanifestierte, unendliche Liebe offenbar geworden und bietet sich unserem glaubenden Herzen als lebendige Erfahrung dar.

4. Tag

Christus ist eins mit dem Vater. Was zum Vater gehört, gehört auch zum Sohn; der eine ist im anderen. Bei Christus sein heißt wahrhaft frei, heißt in der wahren Freiheit zu sein.

Niemand kann uns wahre Freiheit gewähren außer Christus. Was ist Christus, wenn nicht unbegrenzte Liebe? Christus ist göttliches Erbarmen.

Unser Herz fühlt Ihn. Unsere Seele sieht Ihn. Unser Sein erfährt Ihn in liebender Hingabe.

Unser ganzes Wesen wird von Kraft durchströmt, wenn es sich seiner Gegenwart ausliefert. Er ist unsere Stärke. Er ist das Licht unserer Augen. Er ist die Kraft hinter dem Leuchten unserer Intelligenz.

5. Tag

Wahre Freiheit kann nur aus den Händen Christi erlangt werden, denn Christus ist die Wahrheit, und wenn wir die Wahrheit erkennen, macht uns die Wahrheit frei.

Um frei zu sein, müssen wir in Christus wandeln, was das gleiche bedeutet wie im Geiste zu wandeln oder im Einklang zu sein mit unserem himmlischen Vater.

Solange wir nicht mit der Liebe und dem Licht, die in Christus verkörpert sind, übereinstimmen, kennen wir keine wahre Freiheit.

6. Tag

Wie kann uns etwas Freiheit gewähren, was begrenzt, was selbst unfrei ist?

Nur das Unbegrenzte vermag uns wahre Freiheit zu vermitteln.

In der Begrenzung des Körpers - wo ist da Freiheit? Besitzen wir Freiheit vom körperlichen Tod? Sind wir vor möglichen Unglücksfällen sicher? Sind wir von der Schwäche, der unser Körper ausgesetzt ist, frei? Sind wir von begrenzten menschlichen Gedanken mit ihren Fehlern frei?

Nicht im Körper, der begrenzt ist, nicht im menschlichen Denken, das sich irren kann, haben wir Freiheit. Wo liegt dann unsere wahre Freiheit? - In der Liebe Christi! In der Erkenntnis der Wahrheit! In einem Leben, das im Geist gelebt wird. Der Geist kennt keine Begrenzungen. Er ist unbegrenzt. Er ist die Wahrheit. Er ist Jesus Christus. Wahrheit ist das Königreich Gottes, das war, ist und immer sein wird. Es ist unbegrenzt.

7. Tag

In Jesus Christus haben wir wahre Freiheit. In der wahren Liebe haben wir Freiheit. Liebe ist Gott. Es gibt keine Begrenzung in der göttlichen Liebe, die Christus, die Gott, die die Wahrheit, die das Alpha und Omega des Lebens ist.

Wenn wir also Freiheit brauchen, wenn wir nach Freiheit Ausschau halten, dann müssen wir nach göttlicher Liebe trachten. Wir müssen von der Gnade Jesu Christi berührt werden und im Geist wandeln - im Geist, der Liebe, Licht, Schönheit und Güte ist.

Nur wenn wir Christus berühren und von Christus berührt werden, dürfen wir wahre Freiheit erwarten. Freiheit ist die Gabe des Geistes. Die Materie begrenzt uns. Der Körper begrenzt uns. Der menschliche Geist, das menschliche Denken und Fühlen - sie setzen uns Schranken. Unsere Erde ist begrenzt. Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Unser Reichtum, unsere Mittel, unser Frieden, unser Glück - sie haben ihre Grenzen.

Wir sind in unserem Erkennen begrenzt. Wir sind in unserer Kraft begrenzt. Überall sind uns Grenzen gesetzt, außer im grenzenlosen göttlichen Bewusstsein.

8. Tag

Weder Körperkraft noch alles Wissen, das Universitäten uns vermitteln können, weder der in den Banken aufgestapelte Reichtum noch unsere Freunde vermögen uns wahre Freiheit zu garantieren. Auch die abschreckende Wirkung von Kernwaffen kann uns keine Freiheit garantieren.

In der Liebe Christi, die im Tempel unseres inneren Seins ihren Sitz hat, sind wir frei. In der Berührung der göttlichen Gnade sind wir todlos. Wenn Christi Gnade uns berührt, wird unser ganzes inneres Wesen erleuchtet. Wir leuchten dann durch seine Kraft. In uns wohnt seine allbesiegende, über alles triumphierende und alle Wunder wirkende Gegenwart.

Christus allein kann uns wahre Freiheit schenken. Wenn unser Herz in Einklang mit der Gnade und Gegenwart Christi ist, dann überwinden wir die Bindungen des Körpers, wir durchbrechen die Begrenzungen der Umstände, wir übersteigen die Schranken von Raum und Zeit.

Darin liegt das Geheimnis der Macht der großen Propheten und Heiligen.

9. Tag

Ergib dich Christus in Vertrauen. Übergib dich Ihm in Wahrheit, und du bist frei von den Schwächen der menschlichen Natur - frei von Gier, Zorn und Eifersucht, frei von menschlichen Fehlurteilen, frei von moralischen Schwächen; du bist erfüllt von der Liebe Christi.

Wenn die Gnade Gottes unser ganzes Wesen durchdringt, genießen wir Freiheit. Der Körper kann uns nicht begrenzen; Wände aus Stein können uns nicht einkerkern. Weder Zeit noch Raum können uns versklaven. Weiter als alle Himmel ist das himmlische Königreich im Inneren unseres Herzens. Größer als alle Sternenräume, die die moderne Wissenschaft und Technik vor uns ausbreitet und die der Mensch je berechnen und erforschen kann, ist der Christus in unserem Inneren.

Mit dieser Freiheit, die Christus ist, wollen wir Kontakt aufnehmen. Mit dieser Liebe, die uns befreien kann und die Jesus Christus ist, wollen wir in Berührung kommen.

10. Tag

Freiheit kann nur in demjenigen seinen Ursprung nehmen, das ganz und gar unabhängig ist.

Und was ist ganz und gar unabhängig? - Nicht die Macht unseres Wohlstands, noch irgendetwas, was sich mit Geld erkaufen lässt. Die Macht des Reichtums kann uns mancherlei äußere, materielle, ja selbst soziale Freiheit verschaffen, doch niemals die Freiheit, ohne die alle anderen Freiheiten keinen eigentlichen Wert in sich tragen.

11. Tag

Ist unser Körper vielleicht ganz und gar unabhängig? - Nein. Wir sind von Luft und Nahrung zu seiner Erhaltung abhängig. Wir sind immer irgendwie abhängig; für alles und jedes hängen wir von dem einen oder anderen ab. Ist unser menschliches Denken und Fühlen etwa ganz und gar unabhängig? - Keineswegs! Wir sind von anderen abhängig, was unsere Erziehung und Bildung, unsere Informationen und unser Wissen betrifft.

Was ist demnach wahrhaftig unabhängig? - Einzig die Wahrheit oder der göttliche Geist in uns: Christus, der wahre Geist, der wahre Weg, das wirkliche Leben, das überfließende und gesegnete Leben.

 

12. Tag

Allein vom gänzlich unabhängigen Wesen, das Gott oder Geist genannt wird und uns durchdringt und erhält, kann wahre Freiheit ausgehen.

Kann man jemanden, der von einem anderen oder von irgendetwas abhängt, als eine wahrhaft unabhängige oder freie Person bezeichnen? - Sicher nicht! Wir nennen jenen frei, der in der Wahrheit wohnt, der im Geist wandelt, der in seinem Herzen voll Hingabe eins mit Jesus Christus ist.

Jener ist frei, dessen von Glauben, Selbstübergabe und ehrfürchtiger Liebe erfülltes Herz der Wahrheit ergeben ist.

Die Wahrheit ist unbegrenzt und unabhängig - auf jede Weise und in jeder Richtung; und die Wahrheit ist Christus.

Erkenne die Wahrheit und du wirst frei sein. Solange du nicht wahre Freiheit erlangt hast, ist die Aufgabe deines Lebens nicht erfüllt.

13. Tag

Wer ist Christus? - Er ist jetzt als eine Gegenwart, eine Macht, eine Liebe, eine Milde, als ein strahlendes, todüberwindendes Wesen bei uns.

Er - und nichts anderes - kann uns vom Tod befreien. Niemand sonst hat die Macht, uns dem Tod zu entreißen. Die Wahrheit hat sie. Christus hat sie; Christus, der von allen Begrenzungen freie, der Herr über alles: Christus hat die Macht dazu.

Möge unser Wesen im Alltag etwas von seiner Gnade offenbar werden lassen!

14. Tag

Wir wollen nicht nach wahrer Freiheit in der äußeren Welt Ausschau halten. Niemand in der Welt ist wahrhaft frei. Freiheit ist ein Geschenk des Göttlichen. Freiheit ist eine Darstellung und ein Offenbarwerden der Wahrheit. Freiheit ist der wesentliche Charakter und das auszeichnende Merkmal Gottes. Solange wir nicht durch Christus mit Gott in Berührung gekommen sind, können wir nicht erkennen, was eigentliche und wahre Freiheit ist.

Wahre Freiheit stammt aus dem Geist. Der Körper mag in Begrenzungen gefangen sein; die Materie ist gebunden; wer aber vermag dem Geist Gottes Einhalt zu gebieten? Unser Raum und unsere Zeit sind begrenzt, wer aber vermöchte die Liebe in unserem Herzen begrenzen? Wer kann die unendliche Wahrheit in unserem Herzen endlich machen?

Es ist das eigentliche Wesen der Liebe, des Glaubens, der Wahrheit und des Geistes frei und unbegrenzt zu sein.

 

15. Tag

Wir sind nicht geboren, um Sklaven zu sein. Wir sind geboren, um Befreite, Erlöste zu sein, von allen Fesseln gelöst durch die Hände des Herrn Jesus Christus, durch seine Liebe und Gnade - und Jesus Christus ist schon in uns, um uns und bei uns. Wir brauchen Ihn nur zu erkennen, Ihn zu sehen, so wie Er uns jetzt sieht; Ihn zu hören, so wie Er uns jetzt hört.

Zu Hohem sind wir geboren. Wir sind geboren, um von der Tyrannei menschlicher Unfreiheit und Begrenzung durch die Hand jenes höchsten Erlösers, der Jesus Christus genannt wird, befreit zu werden. Wir wollen versuchen, seiner Gegenwart in unserem täglichen Leben näher zu kommen.

16. Tag

Es ist gut, Wissen erworben zu haben. Es ist nichts Falsches daran, äußeren Wohlstand errungen zu haben. Es ist gut, unzählige Freunde gewonnen zu haben. Doch ist all das nicht imstande, uns wahren Frieden, wahre Freiheit oder wahres Glück zu verschaffen.

Wahrer Frieden, wahre Freiheit und wahres Glück können nur über die Wahrheit, die der Geist, die das Licht Gottes, die Jesus Christus ist, zu uns kommen. Ihn wollen wir im Herzen tragen. Ihn wollen wir mit unseren Augen erblicken. Die Macht seiner Lehren soll unser tägliches Tun und Lassen und unser Wesen formen.

Dann haben wir wahre Freiheit. Dann sind wir gesegnet und ein Segen für andere. Dann besitzen wir Meisterschaft. Dann ist unser Leben eine Quelle des Friedens und ist dem Schutz der Wahrheit anheimgegeben.

17. Tag

Was ist Gott? -

Wahrheit, wirkliches Leben, absolute Segnung, Stille, Schönheit, Gnade und Vollkommenheit.

Das Leben ist kein würdiges Leben, solange es nicht von Liebe, Glauben, Güte, Weisheit und Gottbewusstsein erleuchtet ist.

18. Tag

Sobald der Mensch in Berührung mit Gott kommt, ist er erleuchtet.

Überall gewahrt er das Königreich Gottes. Schmerz und Freude fallen von ihm ab. Er lebt in einem beständigen Zustand des Bewusstseins absoluten Glücks, in dem er Gott gewahrt.

Ob er nun seine Augen offen oder geschlossen hat, überall sieht er das himmlische Königreich - in allen Wesen, in allen Umständen und auf allen Stufen des Lebens. Ihm gehört das wahre Leben. Er allein kann der Welt Gutes erweisen. Er allein kann ihr wahre Weisheit und die Liebe Christi übermitteln. Er allein ist fähig, die Botschaft und das Evangelium Christi zu verbreiten. Sein Herz ist ein Meer des Lichts, von Liebe erfüllt. Seine Blicke sind Segnungen für die Welt. Sein Atem ist ein heilender Strom, der in die ganze Schöpfung hinausströmt. Er ist eine makellose Blüte, die da ist, um das Leben der Menschen mit ihrem Duft zu erfüllen.

19. Tag

Betrachte dich selbst im Licht der unendlichen Wahrheit. Die höheren Kräfte in dir sind endlos. Fasse den Entschluss, diese höheren Fähigkeiten zu entfalten. Tief in dir ist das Königreich des Himmels verborgen und es ist ohne Ende und unerschöpflich in seiner Kraft. Könntest du dich nur mit ihm in Verbindung setzen, dann würden deine Kräfte gewaltig zunehmen.

Sei dir klar darüber, dass du nicht bloß der Körper bist, als den du dich siehst. Ein ewiges Licht voll endloser Kraft und Macht ist in dir. Das Bildnis Gottes ist in dir. Der Atem Gottes ist in dir. Er ist allvollkommen, allmächtig. Er ist deine wirkliche Seele und deine Seinsgrundlage.

20. Tag

Der Körper entstand und der Körper wird vergehen.

Du aber bist mehr als der Körper, und weil du Gott liebst, und dir mehr und mehr bewusst wirst, dass Gott in dir ist, dich umgibt und dich beschützt, wirst du unendliche Kraft erlangen.

21. Tag

Rede dir niemals ein, du seiest schwach. Anstatt solch negative Suggestionen zu pflegen oder statt immer nur zu fragen, was du falsch machst, sprich zu deinem Herzen: "Durch die Gnade Gottes werde ich gesünder und meine Umstände bessern sich. Alles ist zu meinem Besten und was noch schwierig scheint, wird die Zeit bereinigen. Mein Wille wird zunehmend stärker. Liebe und Frieden strömen von mir aus.

Mögen meine guten Gedanken dem Wohlergehen aller Wesen förderlich sein. Ich strahle Liebe aus, und Liebe kehrt zu mir zurück. Durch meine positive Einstellung ziehe ich Erfolg und Gutes herbei. Da ich niemanden hasse, habe ich keinen Grund zu irgendwelchen Befürchtungen."

22. Tag

Du bist am sichersten in den Armen der unendlichen Barmherzigkeit.

Darum sei guten Mutes und lasse nicht von deinem inneren, geistigen Streben ab! Bemühe dich, das innere geistige Leben und Licht ständig wachsen und zunehmen zu lassen, und du wirst sehen, dass dir von innen her immer weitere Führung zuteil wird. Unsichtbar wirst du Hilfe von der hohen Gegenwart und Macht des höchsten Gottes erhalten.

23. Tag

Es ist möglich, auch während allen äußeren Tuns und Lassens innerlich beständig in einem Zustand des Gottbewusstseins zu sein und sich unmittelbarer Gemeinschaft mit dem Göttlichen zu erfreuen. Auch wenn du durch die Strassen gehst, mit dem Auto fährst, oder deiner täglichen Berufsarbeit nachgehst, kannst du innerlich mit dem Göttlichen verbunden sein.

Vielleicht ist es nötig, zuvor ein wenig mehr an Licht, Liebe und innerem geistigen Leben zu erwerben, indem du dich in Literatur vertiefst, die von Menschen mit unmittelbarer Gotterfahrung stammt. Versuche, dein inneres geistiges Leben auf einige einfache Übungen abzustimmen, wie etwa auf die beständige, lebendige und beherrschende Empfindung der Gottgegenwart, der Allmacht und der Allwissenheit Gottes: Er ist jetzt bei dir und rings um dich her. Er beobachtet dich. Er beschützt dich. Er gießt seine Liebe auf dich aus. Er hört dir zu. Du kannst von Ihm nicht getrennt werden. Er antwortet auf das Verlangen deines Herzens.

24. Tag

Die Kraft meiner Vernunft und die Güte meines Herzens beruhen auf der Fähigkeit, unbeeindruckt von äußeren Umständen zu bleiben.

Die Schönheit und Leuchtkraft meiner Intelligenz sowie die Standhaftigkeit und Größe meines Herzens beruhen auf der Fähigkeit, im unendlichen Frieden, in der unendlichen Liebe, im Licht des Göttlichen verwurzelt zu bleiben, auch während ich meine Rolle in diesem Drama des Lebens spiele.

25. Tag

Deine Probleme in dieser Welt werden solange nicht enden, bis du den ganzen Prozess umgekehrt hast und deinem Herzen immer wieder sagst: "Ich bin nicht in der Welt, ich bin in Gott!"

Du musst das Millionen Mal sagen, um die Selbsthypnose des Gemüts und seine Fixierung auf falsche Ideen zu zerstören. Du musst das Mantra täglich viele tausend Male wiederholen, bis dein Gemüt die Gestalt der Idee Gottes, der Wahrheit Gottes, der Wirklichkeit Gottes, der Erfahrung Gottes angenommen hat.

Bearbeite dein Gemüt so lange, bis die Idee seiner Göttlichkeit die alte Täuschung und Fixierung zerstört hat und die Wahrheit offenbart, dass es die Welt nicht gibt, sondern Gott allein.

Zerstöre die Ideen des Gemüts, die sich als Raum, Zeit, Körper, Dinge und Menschen ringsherum manifestieren. Präge dem Gemüt mit Hilfe des Mantras ein: "Es gibt keinen Körper, keinen Raum, keine Zeit; es sind keine Dinge und Menschen um mich herum; überall ist nur Gott und Gott allein."

 

26. Tag

Gott ist ein Punkt, der unendlich ist; ein Punkt ohne Dimensionen, ein Punkt, der absolut ist. Es ist ein winziger Punkt, aber er schließt alles ein. Er ist größer als alles andere.

Aus diesem Grunde ist Gott keine entfernte Wirklichkeit. Die Seele und das Herz Gottes sind anwesend, wenn du nur an Ihn denkst.

Gott ist nicht in einem jenseitigen Himmel. Sein Thron ist in der Seele des menschlichen Individuums, in dessen innerem Herzen.

Gott ist also in deinem Herzen: Da ist sein Thron, da ist seine Seele, da ist seine Intelligenz.

27. Tag

Gottes Herz ist überall.

Berühre irgend etwas und du berührst Gott.

In diesem Wissen werde eins mit diesem Punkt, dem Herzen des Göttlichen, dem Thron des Göttlichen.

 

28. Tag

Lass dein Gemüt andauernd mit dem Göttlichen beschäftigt sein. Dein Gemüt ist wie das Fenster eines Zimmers. Wenn du es mit dem Vorhang sinnlicher Erfahrungen zudeckst, kann kein Licht hineinkommen. Wenn du einen Schmerz im Bein hast, dann nimmt dieser Schmerz das ganze Gemüt ein. Wo ist dann noch Platz für die Erfahrung Gottes? Wenn du einen Gegenstand betrachtest, dann füllt dieser Gegenstand dein ganzes Gemüt aus. Wo ist dann noch Platz für Gott?

Das Gemüt muss immer mit Gott erfüllt sein! Wenn du es mit Gott erfüllst, erfährst du weder Freude noch Schmerz, du siehst keine Gegenstände; du erfährst das, was Freude und Schmerz und alle Erscheinungen transzendiert.

 

29. Tag

Den ganzen Tag über ist dein Gemüt angefüllt mit kleinlichen Erfahrungen. Wie kannst du behaupten, dass du dich jemals mit Gott beschäftigt hast? - Bist du dir des Körpers bewusst, erfährst du Gott nicht. Wenn du den Regenbogen bewunderst, erfährst du Gott nicht, denn dein Gemüt ist mit dem Regenbogen ausgefüllt. So ist dein Gemüt den ganzen Tag über mit unwichtigen Dingen und unbedeutenden Gedanken erfüllt. Wo ist da noch Platz für Gott? Und wie kannst du da schnellen Fortschritt verlangen?

Erkenne alles nur Äußerliche nicht an, weise die Eindrücke äußerer Objekte zurück und erhalte dich innerlich in einem Zustand geistigen Bewusstseins.

30. Tag

Deine Reinheit besteht darin, keine Eindrücke aufzunehmen, dagegen aber einen einzigen Eindruck zu behalten - den von Gott. Wenn du ein von Eindrücken freies Gemüt hast, in dem nur Gottes Eindruck ist, dann bist du erleuchtet, dann bist du erfüllt von geistiger Weisheit, Kraft und Frieden, erfüllt von göttlichem Licht und beseelt von einem Gefühl der Unsterblichkeit.

Um das zu erreichen, musst du die Fähigkeit entwickeln, einen Teil deines Gemüts frei zu halten, während der andere Teil seine Arbeit tut.

Der freie Teil deines Gemüts kann dazu erzogen werden, sich ununterbrochen mit Gott zu beschäftigen, bis er in Gott verwurzelt ist. Nach einigen Jahren solcher Übung wird dein ganzes Gemüt mit Gott erfüllt sein, und du wirst selbst von schweren Schmerzen oder niederdrückenden Sorgen unberührt bleiben, unberührt auch von allen Freuden des Lebens, denn du bist und bleibst verwurzelt in der nie endenden Freude des göttlichen Seins.

31. Tag

Frage dein Herz immer wieder, von welchen Gefühlen es im Augenblick beherrscht wird. Erlaube nicht, dass irgendetwas die Empfindung der Gegenwart Gottes verdrängt. Fülle dein Gemüt an mit Gedanken ans Göttliche, mit dem Gefühl der Gegenwart des Göttlichen, mit der Wirklichkeit des Göttlichen.

Wenn du diese Aktivität nicht aufrechterhalten kannst, dann wirst du zu einem hilflosen Werkzeug in den Händen der Umstände und der Umwelt, hilflos allen erdenklichen Gedanken und Gefühlen, Eindrücken und Erfahrungen ausgeliefert.

 

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August 2004

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 29, Nr. 334

Herausgeber: Omkarananda Ashram
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Tel: 052 - 202 19 03

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