Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Juli 2010

Kalender Jan2000



1. Tag

Bedenke, dass es ein gewaltiges Unterfangen ist, bis zur Gotterfahrung vorzudringen; es ist das größte Unterfangen, denn Gott ist das Größte im ganzen Universum, das Höchste in der ganzen Schöpfung.

Gott ist das Höchste und Wunderbarste, das Mächtigste und das Allgegenwärtige. Er ist bei uns und überall.

Aber wenn du einmal diesen Punkt erreicht hast, gibt es immer noch etwas Größeres - das Transzendente.

 

2. Tag

Gott ist das Höchste, Wunderbarste, und jenseits von Gott ist das unendliche Schweigen, das transzendente Sein, unoffenbart, unerschaffen, ohne jede Pflicht.

Gott in Seinem Aspekt als Weltenschöpfer hat eine Arbeit, eine Pflicht.

Er erschafft die Welt, erhält die Welt, löst sie wieder auf und beginnt dann diesen Zyklus wieder von vorne, und so geht es weiter, immer weiter.

Die Göttliche Mutter hat den Schöpfergott dazu bestimmt, diese Funktion auszuüben.

3. Tag

Das Unendliche ist die Mutter, das Endliche der Sohn.

Alles, was weniger ist als das Absolute und Unendliche, ist ein Kind.

Das, was unbegrenzt, unverursacht, unerschaffen ist, die unverursachte Ursache - das ist die Mutter.

Alles, dem Liebe entströmt, ist eine Mutter. Alles, dem Schönheit entstammt, ist eine Mutter. Alles, was Kunst und Intelligenz gebiert, ist eine Mutter.

So gesehen ist das transzendente göttliche Bewusstsein also die Mutter.

4. Tag

Tausende von Leuten gehen jeden Tag in die Kirche, und Tausende beten jeden Tag zu Gott.

Sie alle sind berufen, wenige unter ihnen sind auserwählt!

Wer sind aber die wenigen, die auserwählt sind?

Es sind jene, die einen ungewöhnlich starken Glauben haben und sich Gott bedingungslos ausliefern.

Diese sind auserwählt.

5. Tag

Wenn du Gott liebst und nach göttlicher Vollkommenheit strebst, kannst du absolut sicher sein, dass dein nächstes Leben wunderbar sein wird und du schnellen Fortschritt machen wirst.

Was verlierst du schon durch eine Wiedergeburt? - Denkst du, dein gegenwärtiges Leiden wiederholt sich von Geburt zu Geburt? - Sicher nicht!

Wenn du aber einfach nicht mehr geboren werden willst, dann versuche, Gott von ganzem Herzen zu lieben, stets an Gott zu denken und immer Gottes Allgegenwart zu spüren.

6. Tag

Das Ende oder die Vollendung ist immer das Jetzt - Gott.

Wenn du in Gemeinschaft mit Gott bist, wenn du und der Vater eins geworden bist, wie die Bibel sagt, dann bist du auch im ewigen Jetzt.

7. Tag

Verlange den höchsten Zustand nicht sofort! Wenn du ihn sofort haben könntest, wäre er es nicht wert, erstrebt zu werden. Er würde nicht lange bei dir bleiben; er wird dir zwischen den Fingern zerrinnen.

Wachse in ihn hinein! Erarbeite ihn dir! Erlange ihn durch Mühen und Plagen, durch Jahre des Strebens, durch mehrere Leben spiritueller Praxis! Dann wirst du vollkommen in der Erleuchtung feststehen!

Wenn dir irgendein Meister die Erleuchtung schenken würde, nimm sie nicht an! Sie hat keinen Wert! Sie wird dich schnell wieder verlassen.

8. Tag

Es ist der Geist des Menschen, der dem Göttlichen begegnet, der mit dem Göttlichen eins wird.

Es ist die Intelligenz im menschlichen Individuum, die eins wird mit dem Göttlichen.

Es ist nicht der Körper, der mit dem Göttlichen eins wird. Der Körper vergeht, der Körper muss zurückgelassen werden. Nur die Intelligenz im Innern wird eins mit dem Göttlichen.

9. Tag

Es ist die Intelligenz in dir, die erleuchtet werden wird, nicht der Körper. Wenn du erleuchtet wirst, bleibt der Körper der gleiche.

Der Körper besteht aus Materie und ist nicht von Bedeutung. Die Intelligenz hingegen ist von größter Bedeutung.

Wenn du geistig vollkommen erleuchtet bist, ist es die Intelligenz, die erleuchtet ist, nicht der Körper. Deshalb halte deine Intelligenz in einem Zustand voller Licht, lass deine Intelligenz ununterbrochen das Mantra wiederholen, lass deine Intelligenz sich ans Göttliche klammern, lass deine Intelligenz mit der Erkenntnis des Göttlichen erfüllt sein, lass die Gedanken in deiner Intelligenz außergewöhnlich und göttlich sein! Was du in deiner inneren Intelligenz bist, das ist es, was zählt!

10. Tag

Ob die äußere Welt dunkel oder voll Licht ist, ob deine Augen geschlossen sind oder offen - lass deine Intelligenz voller Licht, voller Glauben, voller Güte, voller Weisheit, voller Erkenntnis Gottes sein.

Lass deine Intelligenz erfüllt sein mit dem Streben nach Gott! Erwecke den Weisen in dir und lass die Hingabe in dir erwachen; dann wirst du dem Herzen Gottes am liebsten sein und das Göttliche wird in dir wohnen.

11. Tag

Es ist die Intelligenz, welche die Einheit erlangt; in ihr ist das Paradies.

Wie immer die körperlichen Zustände auch sein mögen; sie ziehen die Intelligenz nicht in Mitleidenschaft - die Intelligenz ist alles.

Halte deshalb die Intelligenz frei von falschen Gedanken, frei von selbstsüchtigen und körperbezogenen Gefühlen!

Sei ein Licht in deiner Intelligenz, dann wirst du auch ein Licht im Universum sein, und das Licht des Göttlichen wird in immer größerer Fülle in dich einströmen.

 

12. Tag

Dein Körper kann das Licht des Göttlichen nicht empfangen, ja nicht einmal das elektrische Licht.

Es ist die Intelligenz, die das Licht des Göttlichen empfängt. Wenn du Weisheit hast, ist es nicht der Körper, der die Weisheit besitzt und erleuchtet ist.

Lass die Intelligenz immer leuchtend, von Licht erfüllt sein, immer erfolgreich, immer begeistert, immer triumphierend, immer freudig, immer friedlich, immer kreativ.

Lass deine Intelligenz mit jedem Tag wunderbarer werden, bis sie zur göttlichen Intelligenz selbst wird.

13. Tag

Nur in der Intelligenz sind alle eins im Göttlichen.

Die Intelligenz ist alles.

Verehre das Göttliche in der Intelligenz; das Göttliche selbst ist nämlich Intelligenz, die Natur des Göttlichen ist Intelligenz.

Das Göttliche ist Bewusstsein, Intelligenz, Geist, Wahrheit - all diese sind ein und dasselbe. Wenn du dich auf die Intelligenz konzentrierst, wenn du alles im Hinblick auf die Intelligenz betrachtest, dann fallen alle Probleme von dir ab, alle Unterschiede nehmen ein Ende.

14. Tag

Für den weisen Menschen, dessen Intelligenz von göttlicher Erkenntnis erleuchtet ist, gibt es überall nur leuchtende Kerzen der Intelligenz des Bildnisses Gottes.

Dieses Bildnis Gottes ist kein aus Ton hergestelltes Spielzeug, sondern ein Punkt der Intelligenz.

Es ist Intelligenz, es ist Bewusstsein, es ist Geist, es ist die Wahrheit, es kann erleuchtet werden und kann erleuchten.

Der geistige Mensch sieht überall die gleiche Intelligenz, deshalb steht er über Hass und Abneigung, deshalb steht er über allen Unterschieden.

Unterschiede sind die Ursache allen Streits im Leben der Menschen, Ursache aller Sünden und Plagen.

 

15. Tag

Der Weise transzendiert alle Unterschiede. Er lebt nicht in den Sinnen, nicht in Beziehung zum Körper, wie es das Tier tut. Das Tier lebt auf der körperlichen Ebene, es kann keine Bilder malen oder einen Altar für Gott bauen, es kann sich nicht weiterbilden und sich selbst erziehen. Es lebt durch die Sinne und erfährt nur, was seine Augen sehen, was die Sinne fühlen, was es über den Körper erfährt.

Der Mensch muss diese tierische Ebene übersteigen und aus seiner Intelligenz heraus leben und auf das Leben mit seinen höheren Sinnen reagieren, mit den Sinnen der Intelligenz, wie Intuition, Unterscheidungskraft, höhere Wahrnehmung und Kreativität.

16. Tag

Reagiere auf deine Umwelt immer aus der Intelligenz heraus. Arbeite mit einer Erkenntnis des Göttlichen, mit der Liebe zum Licht des Göttlichen in deinem Herzen. Arbeite als Geist. Es ist dein Geist, der eins wird mit dem Geist des Göttlichen, nicht dein Körper. Der Körper ist nur Lehm und Erde; er ist voller Unreinheiten und befindet sich in einem Zustand der Zersetzung. Er altert, wird schwach und kann nicht erleuchtet werden.

Es ist die Intelligenz, die erleuchtet werden muss. Halte die Intelligenz hell und benutze den Körper als Instrument, um die Zwecke des Geistes zu erreichen.

Stelle deine Intelligenz in den Dienst des Göttlichen, in den Dienst deiner inneren Entwicklung.

17. Tag

Lebe ganz als Intelligenz, als die Wahrheit, als Geist, als göttliches Bewusstsein, als Weisheit, als das unvergängliche Licht, die unendliche Freude, als kreativer Gedanke. Sei deinem ganzen Wesen nach unendlicher Frieden und unendliches Licht.

Deine Intelligenz kann unendlich werden und sich unbegrenzt ausdehnen.

Der Körper kann nicht unendlich werden, er kann sich nicht unbegrenzt ausdehnen.

Verehre das Göttliche in deiner Intelligenz, wo du auch bist, an allen Orten und zu jeder Zeit. Trage das Göttliche in deiner Intelligenz, wohin du auch gehst.

Errichte einen Altar in deiner Intelligenz - an diesem reinen Ort, der nie schmutzig werden kann, der ewig strahlend sein kann.

18. Tag

Lasse deine Intelligenz immer strahlender werden, indem du über die göttliche Natur und Gegenwart nachdenkst. Arbeite als Intelligenz, iss als Intelligenz, gehe als Intelligenz, tue alles als Intelligenz, und du wirst rein sein, erhoben über die tierischen Begrenzungen und von der Ebene der Intelligenz aus leben und handeln.

Wisse, dass es die Intelligenz ist, die eins werden kann mit dem Göttlichen. Es gibt keinen Unterschied zwischen dem Licht der Intelligenz in einem Menschen und dem Licht der Intelligenz in einem anderen.

Nur ein Mensch, der auf der tierischen Ebene lebt, verwechselt das Licht der Intelligenz mit dem Körper, in dem es seinen zeitweiligen Wohnsitz nimmt.

Erblicke das eine Licht der göttlichen Intelligenz in allen und verehre es insgeheim.

19. Tag

Erkenne in allem und jedem die Gegenwart des Bildnisses Gottes an!

Erwirb eine göttliche Einstellung dem Leben gegenüber, und lass dich von dieser Einstellung in deinem täglichen Leben leiten!

Verwandle alles ins Göttliche, berühre alles mit dem Licht der göttlichen Intelligenz und entfalte seine höchsten Schätze!

20. Tag

Alles - dieses ganze Universum mit allem, was sich in ihm befindet - ist eine Projektion im kosmischen Bewusstsein, in der kosmischen Intelligenz, im kosmischen Sein.

Gott projiziert das Universum. Er ruft diesen ganzen Kosmos ins Dasein, und Er erhält ihn auch.

Wir können aus diesem Universum entfliehen; wir können die Wahrheit erfahren, und das Universum ist verschwunden.

Und wenn wir aus der Wahrheit in dieses Universum zurückkehren wollen, können wir das tun, in diese Traumwelt des höchsten kosmischen Seins.

21. Tag

Es gibt das Beispiel von der weißen Leinwand, auf die alles projiziert wird; und man sagt, der Erkennende sei in uns.

In diesem Vergleich steht die weiße Leinwand für das Sein in uns, das höchste Sein. Es hat keine Gedanken, keine Gefühle, nichts.

Es ist die höchste Gottheit. Es ist alles und nichts. Es ist transzendent.

Auf dem Hintergrund dieses höchsten Seins spielt sich das ganze Drama unserer Individualität ab. Alle Erfahrungen, durch die wir gehen, werden darauf projiziert - auf die weiße Leinwand des Seins.

Unser Bewusstsein, unsere Individualität, unsere individuelle Seele, unser Leben und Sterben, unsere Lebensgeschichten, der ganze Film wird auf den Hintergrund dieses ewigen Seins, das in uns ist, projiziert.

22. Tag

Alles geschieht vor dem Hintergrund oder auf der Grundlage des absoluten Seins - Kriege werden geführt, Bomben fallen, Städte brennen, Sterne stürzen in sich zusammen oder explodieren, die ganze Geschichte der Menschheit spielt sich darauf ab sowie das ganze Drama des Universums; doch das Sein - Gott - ist nicht von diesem Drama berührt.

23. Tag

Es gibt ein höheres Bewusstsein in uns.

Dieses höhere Bewusstsein ist eine unabtrennbare Eigenschaft, ein Charakteristikum des Seins in uns.

Das Sein oder die Existenz - auf die das ganze Drama des Universums projiziert wird, ist kein totes Sein.

Es ist ein einzigartiges Sein.

Dieses Sein trägt in sich Bewusstsein oder Gewahrsein. Unser Sein weiß, dass es ist. Es ist sich bewusst, dass es existiert; und das ist Bewusstsein.

24. Tag

Abgesehen vom mentalen Bewusstsein, vom Ego-Bewusstsein, vom individuellen Bewusstsein gibt es noch das höhere Bewusstsein, auch Gott genannt, in uns.

Mit Hilfe dieses höheren Bewusstseins können wir das unreine, geplagte, gestörte, begrenzte äußere Bewusstsein völlig überwinden.

25. Tag

Du berührst das höhere Bewusstsein in der Meditation, wenn du ein gutes, ein reines Herz hast und dein Geist vollkommen still ist.

 

26. Tag

Ohne Gott hast du keine Energie, kein Bewusstsein.

Ohne Gott kannst du nicht denken, nicht sein.

Er ist dir näher als dein eigener Atem, als dein eigener Geist, als deine eigene Intelligenz und dein eigenes Herz.

Betrachte dich selbst vom Standpunkt des Unendlichen aus, vom Standpunkt der Wahrheit, die Gott ist, des Unendlichen, des Absoluten, der Wirklichkeit. Das lässt deine Intelligenz immer klarer werden, und eines Tages werden diese Gott-Gedanken für dich Wirklichkeit.

 

27. Tag

Dein Atem kommt automatisch unter Kontrolle, wenn die Gedanken verfeinert sind. Angenommen du bist wütend und hast die Selbstbeherrschung verloren, dann geht dein Atem in kurzen, heftigen Stössen.

Wenn du tief über die Wahrheit nachdenkst, über das Zeitlose und sein Verhältnis zur Zeit, dann atmest du ganz anders, und der Atem kommt kaum aus der Nase heraus.

Wenn du sehr tief in Gedanken versunken sind, zirkuliert der Atem nur innerhalb der Nase, wird ganz ruhig: Der Atem ist kontrolliert. In tiefer Meditation hört der Atem manchmal von selbst ganz auf.

 

28. Tag

Mystische Erfahrung enthüllt uns, dass die Welt, in der wir leben, nicht materiell ist, nicht so ist, wie sie uns erscheint.

Wir leben in einem Meer von Bewusstsein, in einem Meer endloser Energien, Kräfte und Mächte.

Alles ist überall, und was hier ist, ist auch dort, und was dort ist, ist auch hier. Wir leben in einem Universum göttlichen Bewusstseins.

Bewusstsein als solches in seiner Unendlichkeit ist Gott.

 

29. Tag

Mantra ist alles, was das Gemüt kontrolliert, die individuelle Seele befreit und zur Erfahrung des Göttlichen führt.

Der erste Bestandteil des Wortes Mantra - "Man" - ist das Gemüt, der zweite - "tra" - bezeichnet das, was das Gemüt befreit.

Das, was den Gott im Menschen von den Begrenzungen des Gemüts, der Individualität und der Endlichkeit befreit, ist das Mantra.

30. Tag

Was ist eine Blume? - Ein Sein ist in ihr; es ist etwas da, das ihre Farbe, die Blütenblätter, die Substanz, das Leben in ihr erhält, etwas, das sie spüren lässt, dass du ihre Blätter berührst - die Blume spürt das, das solltest du wissen!

Etwas ist hinter der bloßen Erscheinung: die Existenz, auf deren Hintergrund sich alles abspielt.

Diese Existenz ist die gleiche wie in dir, also bist du und die Blume ein und dasselbe. Du bist die Blume; warum willst du sie dann verletzen, warum sie beleidigen, warum sie töten?

Das ganze Leben wird wunderbar, ein schöner Himmel, wenn wir über diese Wahrheiten nachdenken - denn es sind Wahrheiten, keine Hypothesen.

31. Tag

Wenn du eins mit Gott bist, bist du eins mit allem in der Welt.

Und all die tausend Augen Gottes beobachten dich, wo immer du bist.

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Juli 2010

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 35, Nr. 405

Herausgeber: Omkarananda Ashram

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