DivineLight

 

 

ZWEIMONATLICH

Jahr 34

OFFIZIELLES ORGAN DES
DIVINE LIGHT ZENTRUMS
8400 WINTERTHUR SCHWEIZ

 

 

 

 
März/April 1999

 

INHALT

Reinkarnation

Sei so vollkommen wie der Vater im Himmel

Deine wesentliche Natur

Du hast einen Körper, aber Du bist nicht der Körper

Fasse einen Entschluss!

Deine wesentliche Natur ist die Ewige Existenz

Freiheit von Angst

Du musst vorwärtsgehen

Richtet Gott?

Deine alte Natur

Ein grenzenloser Hintergrund

Krankheit und Gottbewusstsein

Die Göttliche Mutter, die uns vom Gemüt befreit

Wie ist das möglich?

Ein Segen Gottes

Hinweis: Ein Mausklick auf das Ornament nach jedem Artikel bringt Sie wieder zurück zum Inhaltsverzeichnis.
 


Reinkarnation

Gespräch mit Swami Omkarananda
Im Meer des Lebens, Meer des Sterbens, in beiden müde geworden, sucht meine Seele den Berg, an dem alle Flut verebbt.

Japan, 7. Jahrh.

Gast:

Ich denke, es ist nicht notwendig, einer Kirche anzugehören, um Gott zu gefallen?

Swami:

Richtig!

Gast:

Ich brauche trotzdem noch Unterstützung, Disziplinen

Swami:

Gottes Gnade steht Ihnen bei, Sie werden alle nötige Hilfe erhalten. Die Hilfe, die Sie brauchen, kommt aus vielen verschiedenen Quellen zu Ihnen, aus Büchern, aus guter Gesellschaft und so weiter.

Gast:

Eine der christlichen Gruppen behauptet, dass, wenn Jesus wirklich für unsere Sünden gestorben wäre, die Notwendigkeit der Reinkarnation als Gelegenheit, uns selbst Schritt für Schritt zu bessern, entfiele. Warum hätte Jesus sonst für unsere Sünden sterben müssen?

Swami:

Nun gut: Jesus ist für unsere Sünden gestorben. Warum dann die Notwendigkeit der Taufe? Wozu sind dann ein gutes Leben, Gebet und Meditation nötig? -

Wenn all das trotzdem notwendig ist, dann brauchen wir auch mehr Zeit, um uns selbst zu vervollkommnen. Und wenn wir mehr Zeit brauchen, dann ergibt sich daraus die Notwendigkeit mehrerer Leben, da ein Leben allein zu kurz wäre, um die angestrebte Vervollkommnung zu erreichen. Sagt nicht die Bibel: "Ich war, bevor Johannes war "?

Wenn also gemäss der christlichen Lehre die Notwendigkeit besteht, in die Kirche zu gehen, zu beten, zu meditieren, sich taufen zu lassen und ein gutes Leben zu führen, dann muss zwangsläufig auch eine grössere Zeitspanne zur Verfügung stehen, um die angestrebte Vollkommenheit zu erreichen.

 

Sei so vollkommen wie der Vater im Himmel

Ansprache von Swami Omkarananda am 25.12.98
O unzerstörbare Liebe, o göttlicher Minnesänger. Du bist meine Bleibe und Zuflucht; einen Namen wie Deinen habe ich nirgends gefunden.

Dschelal-eddin Rumi

Nehmen wir zu diesem Anlass drei Botschaften von Christus selbst:

1. Seid so vollkommen wie der Vater im Himmel.

2. Das Reich Gottes ist in euch.

3. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

Drei Botschaften. Was bedeutet: "Seid so vollkommen wie der Vater im Himmel?" Gibt es für Dich einen Vater im Himmel? Ja, den gibt es. Und wo ist dieser Himmel? - Dieser Himmel ist in Dir. Dieses Reich Gottes ist in Dir, und darin ist Gott-Vater. Du sollst so vollkommen sein wie Gott-Vater im Himmel, das heisst, wie Gott in Dir!

Dann: Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst. Es gibt eine höhere unsterbliche Liebe in Dir für Dich selbst. Sie stirbt nicht, sie ist immer da, sie bringt sich von Zeit zu Zeit selbst zum Ausdruck. Du liebst Dich selbst. Auch wenn Du sagst: "Ich will sterben, ich kann die Probleme des Lebens nicht ertragen."

Du meinst, zu sterben wäre ein Vergnügen, weil Du denkst, der Tod würde alle Deine Probleme lösen.

Du denkst, mit dem Tod wären alle Deine Probleme ausgelöscht. Darum suchst Du das Vergnügen des Todes. Das ist falsch! - Die Erfahrung zeigt: Der Tod kann niemals Deine Probleme lösen. Er verschlimmert Deine Probleme, weil Du etwas falsch gemacht hast, etwas gegen die Natur, gegen den Willen Gottes.

Es ist der Wille Gottes, dass Du so vollkommen sein sollst wie der Vater im Himmel. Wie vollkommen ist der Vater im Himmel? - Absolut vollkommen. Sein Wesen ist endlose Vollkommenheit, ewige Vollkommenheit, unendliche Vollkommenheit. Hier ist der Ort, wo Du alle Probleme lösen kannst. Einen anderen Weg gibt es nicht. Natürlich gibt es viele andere Wege, aber diese anderen Wege sind Irrwege, sie führen Dich in eine grössere Misere, in eine grössere Finsternis, in grössere Probleme.

Du kannst alle Deine Lebensprobleme durch Deine Einheit mit Gott-Vater lösen. Er ist vollkommen, und Du sollst diese Vollkommenheit erlangen. Diese Vollkommenheit ist nicht etwas, das die Güter dieser Welt betrifft. Welche Güter in der Welt Du auch besitzt, Du kannst dadurch nie Vollkommenheit erreichen.

Auch endlose materielle Güter, Werte und Reichtümer können Dich niemals befriedigen. Vollkommenheit liegt nicht darin, Macht, Geld und alle anderen weltlichen Werte zu besitzen. Die helfen Dir nichts. Vollkommenheit ist nur an einem Ort zu finden - im Vater, im Gottesreich. Wer ist der Vater? - Das Reich Gottes in Dir. Das Reich Gottes in Dir und der Vater sind ein und dasselbe. Das Reich Gottes in Dir ist absolute Vollkommenheit. Gott-Vater ist absolute Vollkommenheit. Beide sind ein und dasselbe. Du sollst diese Vollkommenheit suchen, diesen Vater in Dir selbst erfahren. Er wohnt in Dir. Er ist die Seele Deiner Seele, die Intelligenz Deiner Intelligenz, das Bewusstsein Deines Bewusstseins. Er ist die unendliche Stille, Freude und Vollkommenheit in Dir.

Es gibt Bewusstseinszustände in Dir, die so vollkommen sind wie der Vater im Himmel. Denke immer daran! Was erfährst Du im Tiefschlafzustand? - Du erfährst eine Stille, welche dieselbe Stille ist wie die Stille in Gott-Vater - ein und dieselbe. In diesem Tiefschlafzustand, in diesem Bewusstseinszustand des Schlafes, erfährst Du die vollkommene Stille und den Frieden Gott-Vaters.

Aber Tiefschlaf ist ein unvollkommener Bewusstseinszustand. Er verschwindet. Er löst Deine innerlichen Probleme nicht. Die innerlichen und die äusserlichen Probleme ergreifen Dich, sobald Du Deine Augen öffnest und aufwachst. Es gibt kein Entrinnen.

Abgesehen vom unbewussten Tiefschlafzustand gibt es andere Zustände des Bewusstseins, in denen Du die Vollkommenheiten Gott-Vaters bewusst erfahren kannst, zum Beispiel der mystische Zustand. Wie erlangen wir ihn? - Du musst zuerst Dein Herz reinigen und ethisch-moralische Vollkommenheit erstreben und, soweit möglich, erlangen. Du sollst Gott lieben mit aller Kraft Deines Herzens, Deines Willens und Deiner Seele. Du sollst Dein Auge einhellig machen, auf das Göttliche konzentrieren, Dein Leben rings um die allsehende, allwissende, allgegenwärtige Gottheit kreisen lassen. Beschäftige Dich innerlich mit dieser Stille, diesem Frieden, dieser Freude Gottes, und liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst.

Wenn ein weltlicher Mensch sich selbst liebt, dann liebt er seinen Körper, seine Persönlichkeit, seine Eigenschaften, seine Leistungsfähigkeit, seine Stellung in der Gesellschaft und so weiter.

All das sind Formen falscher Liebe, die zu grösserem Unglück im Leben führen.

Es gibt etwas in Dir, das unsterblich ist. Das ist der Grund, dass Du nie sterben willst; Du liebst die Unsterblichkeit. Weil diese Unsterblichkeit unendliche Freude ist, ist das unsterbliche Wesen in Dir auch unendliche Freude; auf diese Freude willst Du nicht verzichten. Es ist Dein eigentliches Wesen, Dein wahres Wesen. Es vergeht niemals. Es ist immer da und alle vierundzwanzig Stunden verfügbar. Es ist diese Unsterblichkeit, diese Freude, diese Vollkommenheit in Dir, die Du liebst.

Nichts ist Dir so teuer wie Du selbst. Du setzt Dich selbst immer an die erste Stelle. Diese Liebe für Dich selbst ist wunderbar, weil sich diese Liebe auf das Unsterbliche, Allvollkommene in Dir bezieht. Unsterblichkeit und endlose Freude sind ein und dasselbe als Gottesreich, ein und dasselbe als Vater im Himmel. Diese Unsterblichkeit, diese Freude sind ein und dasselbe als Deine eigentliche wahre Seele, als die Seele Deiner Seele.

Gott ist Dein Selbst. Gott ist Deine Seele. Gott ist Dein unsterbliches Leben. Du liebst diese Seele der Seele in Dir von Natur aus, diese Freude, diese Unsterblichkeit, diese Vollkommenheit. Dasselbe unsterbliche, vollkommene Wesen - das Reich Gottes - sollst Du auch in Deinem Nächsten lieben. Du sollst lernen, Gott in Deinem Nächsten und allen Menschen zu sehen. Du sollst Gott in Deinem Bruder, in Deinem Nächsten verehren. Du sollst jeden Menschen als Gott Selbst verehren. Nur dann wirst Du jedem gerecht.

Wenn Du das äusserliche Wesen Deiner Mitmenschen betrachtest, dann irrst Du, dann machst Du Fehler. Du wirst zu einer Plage für andere und für Dich selbst. Du schadest Dir und den anderen, weil Du alles an ihnen falsch siehst, falsch über sie denkst und falsche Gefühle ihnen gegenüber hegst; deshalb werden auch all Deine diesbezüglichen Reaktionen falsch sein. Du sollst lernen, die Mitmenschen richtig zu sehen. So wie Christus das Reich Gottes in allen Menschen gesehen hat, so sollst Du ebenfalls das Reich Gottes in allen Menschen sehen. Dann liebst Du alle Menschen so, wie Du Dich selbst liebst, wie Du Gott-Vater liebst, der in Dir ist, weil Du dann in allen Menschen Gott-Vater begegnest, der auch in ihnen ist.

Immer wieder sollst Du diese drei Botschaften Christi üben, sie in die Tat umsetzen.

Ja, Du hörst diese Botschaften heute, aber das genügt nicht. Du musst Dich das ganze Jahr hindurch daran erinnern und daran halten. Jeden Tag, jede Stunde soll Christus in Dir geboren werden, damit Du immer in einem erhobenen Bewusstseinszustand bleiben kannst. Und aus diesem erhobenen Bewusstseinszustand heraus kannst Du Deine täglichen Probleme sehr leicht lösen: Sie werden verschwinden, sobald sie auftauchen.

Du sollst Herr des Lebens, Herr der Umstände und Zustände, Herr über Dein eigenes irreführendes, nicht erleuchtetes Gemüt sein. Du sollst ständig erleuchtende, inspirierende, erhebende, das Leben umwandelnde und vergöttlichende Gedanken pflegen, damit Du diese drei Botschaften Christi immer besser in die Tat umsetzen kannst.

Was heisst "Reich Gottes" in den Veden, in Sanskrit? Das Reich Gottes ist Lakshmi. Was bedeutet "Gott-Vater" in Sanskrit, in den Veden? - Lakshmi. Diese Lakshmi sollen wir ständig erfahren, und diese Erfahrung soll stets im Hintergrund unseres Bewusstseins lebendig sein.

Betrachten wir also die Welt mit den Augen des Reiches Gottes!

transpi

Du hast einen Körper, aber Du bist nicht der Körper. Der Körper ist ein Instrument oder Diener der Seele, nicht ihr Gefängnis. Wisse, dass der Körper der Tempel des strahlenden Geistes in Dir ist, der alle Fähigkeiten des Gemüts und des Körpers in Gang setzt und kontrolliert. Wisse, dass Du den Atem des Geistes atmest, nicht den des Körpers.

Swami Omkarananda

transpi


 

Fasse einen Entschluss!

Ansprache von Swami Omkarananda am 1.1.1999

 

Gesegnet sind jene, denen es gelungen ist, ihr Herz von den Dingen zu lösen und es dem Herrn der Dinge zu schenken.

Nagouib Mahfouz, 'Arabian Nights and Days'

 

Sei entschlossen, die Quelle aller Glückseligkeit, das Zentrum endlosen Wissens und endloser Weisheit, die Macht über alle Mächte, das Leben des Lebens zu finden, wahrzunehmen, zu erfahren und zu besitzen!

Was ist besser, ein Bild von Michelangelo zu kaufen oder Michelangelo selbst zu haben? -

Bringe ihn hierher ins Haus, und er malt unzählige Bilder!

Was ist besser, den Schöpfer selbst oder eine von seinen vielen Schöpfungen zu besitzen? - Sicher ist es besser, den Schöpfer selbst zu besitzen. Wer ist dieser Schöpfer? - Gott. Sei entschlossen, diesen Gott zu erfahren. Denke an diesen Gott. Fühle Seine Anwesenheit! Pflege intime Beziehungen zu diesem Gott! Führe innerliche Zwiegespräche mit Ihm! Wiederhole Seinen Namen. Rufe Ihn wieder und immer wieder! Beherberge Ihn und Du bekommst alles.

Was ist besser, eine einzige Symphonie von einem grossen Komponisten zu kaufen oder den Komponisten selbst ins Haus zu holen, diesen Beethoven, und ihn hier als einen von vielen Familienmitgliedern leben zu lassen? -Sicher ist es besser, Beethoven selbst zu haben.

Und was ist besser, den Schöpfer des Beethoven zu besitzen oder das Geschöpf Beethoven?

Beethoven kam und ging. Beethoven wurde geboren, Beethoven ist gestorben. Was ist besser, den Schöpfer des Beethoven selbst zu besitzen, der niemals stirbt, der keinen Anfang und kein Ende hat, der Millionen und Milliarden von Komponisten wie Beethoven erschaffen kann, oder einen Beethoven zu kaufen und zu besitzen? Was ist besser? - Wir brauchen sicherlich den Schöpfer selbst.

Was ist besser, eine vorübergehende flüchtige illusorische Schönheit zu besitzen, die mit grossem Aufwand und viel Geld erhalten wird, oder die Quelle aller Schönheit, den Schöpfer aller Schönheit - Gott - zu besitzen?

Was ist besser, ein wenig Wissen und viele Informationen oder die Quelle allen Wissens zu besitzen? - Wenn wir um Gott wissen, dann wissen wir alles, weil Gott in allem ist. Alle nur vorstellbaren Wirklichkeiten sind Offenbarungen Gottes, und Gott ist die Quelle aller Erleuchtungen, Intuitionen und allen Wissens. Deshalb solltest Du Dich heute entschliessen, die Quelle aller Glückseligkeit, die Quelle allen Lebens - des unsterblichen Lebens - zu erwerben.

Ja, es ist gut, dass wir uns um die Werkzeuge kümmern, mit denen wir arbeiten und mit deren Hilfe wir unser Leben erhalten; aber in erster Linie sollten wir Beziehung zu der Quelle allen Lebens aufnehmen und unseren Sitz in dem Herzen der Quelle allen Lebens - Gott - nehmen. Unser Herz muß sich Tag und Nacht mit Gott beschäftigen.

Jede Stunde und jeden Tag des Jahres sollen wir zu einer heiligen Stunde, zu einem heiligen Tag, zu einem göttlichen Tag machen, indem wir eine bewusste innerliche Beziehung zu diesem allgegenwärtigen, allwissenden, allmächtigen Licht aller Lichter pflegen.

Entfalte Deine Unterscheidungskraft! Finde heraus, was das Wertvollste im Leben ist, das Geheimnis Deines wahren Glücks - des nie endenden Glücks; das Geheimnis Deines wahren Lebens - des nie endenden Lebens; das Geheimnis Deiner wahren Freude - der nie endenden, ewigen Freude!

Und lebe für dieses allwissende, allmächtige, allgegenwärtige Reich Gottes, für Gott Selbst!

Dieser Gott ist die Seele Deiner Seele, und deshalb bist Du dieser Gott, das heisst, dieser Gott wohnt in Dir. Er ist nicht von Dir zu trennen. Man kann Dich von Deinem Körper trennen, aber niemand kann Dich von diesem Gott trennen; Er wohnt direkt in jenen Fähigkeiten in Dir, mit welchen Du die äussere und die innere Welt wahrnimmst.

Deine wesentliche Natur ist die Ewige Existenz. Unsterblichkeit ist Dein angeborenes Recht. Geburt und Tod, das Leben hier und danach sind nur flüchtige Phänomene, die Dich nicht berühren können. Beobachte! -Dein inneres Selbst ist Existenz-Bewusstsein-Seligkeit - ungeboren, unvergänglich und ewig. Erkenne dies und verbanne jede Furcht und vergiss den Tod! Erkenne das Selbst und lass den Tod für immer hinter Dir!

Swami Omkarananda

 


 

 

 


 

Freiheit von Angst

Gespräch mit Swami Omkarananda

 

Freiheit, von nichts begrenzt, ist die Essenz des Lebens in des Menschen Bewusstsein.

Leo Tolstoy, 'Krieg und Frieden'

 

Gast:

Was ich am meisten brauche, ist Frieden, und ich finde, das ist es, was Sie mir geben. Bis heute habe ich niemanden getroffen, der den göttlichen Weg nicht nur lehrt, sondern das von ihm Gelehrte auch selbst lebt.

Ich sehne mich sehr stark nach Frieden. Wenn ich Ihnen jetzt sage, was meine Schwierigkeiten sind, werden Sie vielleicht lachen oder zumindest lächeln. . .

Swami:

Nein! Da gibt es nichts zu lachen und zu lächeln, weil, was immer auch Ihre Unvollkommenheiten oder Schwierigkeiten sein mögen, eines sicher ist: sie sind für Ihr inneres Wesen, das Ihre wahrhafte Natur ist, nur eine Äusserlichkeit. Es ist etwas in Ihnen - Ihr wirkliches Ich, Ihr wirkliches Selbst, das Leben des Lebens, die Seele der Seele -, das unsterblich, unzerstörbar und ewig ist.

Ihre Schwächen und Begrenzungen sind eine vergängliche menschliche Formation, sie können nicht andauern und werden verschwinden, wenn Sie Ihr Bewusstsein in Ihr inneres göttliches Wesen zurückziehen. Es gibt also nichts, worüber man lachen oder lächeln könnte, denn Ihre Probleme sind unter den Bedingungen des Menschseins natürlich.

Gast:

Ich habe das Gefühl, mich nicht in einem geschlossenen Raum aufhalten zu können, wie zum Beispiel in einem abgeschlossenen Zimmer, einem Lift oder einem Auto. Wie kann ich diese Angst überwinden?

Swami:

Dieses psychologische Problem können Sie spirituell beheben und zwar, indem Sie ohne Unterlass über die Wahrheit nachdenken, nämlich dass es in Ihnen etwas gibt, und zwar Ihr wesentliches Sein - jenes Bewusstsein, ohne das Sie nicht denken und nichts verstehen können, ohne das Ihr Körper nicht funktioniert und ohne das Sie nicht leben können. Kurzum: Es ist das göttliche Bewusstsein in Ihnen. Es ist allvollkommen. Sie können Es nicht einsperren; Es geht überallhin. Es ist immateriell, transzendent, geistig. Es ist unzerstörbar. Dieses Bewusstsein ist in Ihnen. Und was ist Gott? - Gott wohnt in diesem Bewusstsein; Er ist in diesem Bewusstsein gegenwärtig.

Dieses Bewusstsein befindet sich auch im offenen Raum, hinter verschlossenen Türen, in den Wänden, in den Aufzügen, Autos und Flugzeugen. Was ist sein Wesen? - Es ist alliebend, allerleuchtend, allfriedvoll, allsegnend, allwissend, allbarmherzig, allantwortend. Es weiss um Ihre Angst, und weil es allwissend, allbarmherzig und allantwortend ist, wird Ihre Angst bedeutungslos und muss verschwinden. Aber dies muss zuerst zu einer lebendigen Erfahrung für Sie werden, und nach einiger Übung, nach wiederholter Anerkennung der Gegenwart und Macht dieses göttlichen Bewusstseins, nach langem und beständigem Nachdenken über sein Wesen und seine Unzerstörbarkeit, wird sich diese lebendige Erfahrung auch einstellen.

Je mehr wir uns intensiv bewusst sind, dass wir nicht mehr als der Körper sind, desto mehr werden wir von Angst ergriffen: Wir fürchten einen plötzlichen Tod oder dass uns sonst etwas zustossen könnte. Alle möglichen, unnötigen und unbegründeten Ängste überfallen uns.

Sobald wir jedoch wissen, dass uns der Eine, der uns um unser selbst willen liebt, beschützt, verschwindet alle Angst, auch wenn wir unter Schnee begraben, im Ozean versunken oder in einer kleinen Zelle eingeschlossen sind. Ein allerbarmendes Herz, ein allmächtiges Wesen ist immer bei uns und beschützt uns. Wenn wir dieses Gefühl erzeugen können, werden wir nicht allein in das Zimmer gehen oder in das Auto steigen, sondern Gott wird uns begleiten. Er geht mit uns, wohin wir auch gehen, und Er steht neben uns, wo immer wir uns auch aufhalten. Wenn dies zu einer starken inneren Überzeugung wird, werden wir furchtlos.

Sie werden auch furchtlos durch Anerkennung der Tatsache, dass Ihnen nichts zustossen kann, weil Sie Gott lieben und Ihm immer näher kommen wollen. Sodann müssen wir auch verstehen, dass uns nichts widerfahren kann, was nicht ausdrücklich vom Willen Gottes angeordnet wurde, und Sie können sicher sein, dass Gott kein Unglück und keine Tragödie für Sie vorgesehen hat. Er ist allliebend und es wird Ihenen nichts zustossen, selbst wenn eine Atombombe auf Ihr Haus fallen sollte. Gott kann dieses Wunder für Sie wirken, wenn es Sein Wille ist.

Wenn sich die Dinge also so verhalten, wie kann dann das Problem einer Angst vor geschlossenen Räumen auftauchen?

Kultivieren Sie die Disziplin der innerlichen Überzeugung: "In mir ist das, was unvergänglich ist. Lass den Körper fahren! Was macht es schon? Was ist es, das stirbt? - Das äussere Kleid - ein Fetzen Stoff. Wenn dieser Stofffetzen zerstört wird, werde ich aus der Hand der Gottheit eine neue, göttliche Form erhalten. Was soll ich mir also Sorgen machen? - Gottes Gnade genügt mir vollkommen." Wenn Sie diese Einstellung beibehalten, wird Ihr Körper schön, stark und gesund.

Gast:

Ich glaube, ich verstehe, was Sie sagen mit dem Verstand, aber kann es gefühlsmässig nicht nachvollziehen. Es zeigt augenblicklich jedenfalls noch keine Wirkung.

Swami:

Sie sind exakt in Ihrer Analyse. Die Frage stellt sich nun, wie können wir eine von uns vernunftgemäss anerkannte Tatsache auch gefühls- und erfahrungsmässig integrieren? - Dass Sie sie intellektuell akzeptieren können, ist schon ein grosser Schritt und ein Zeichen der Gnade Gottes. Es gibt Millionen von Menschen, die noch nicht einmal von diesen Dingen gehört haben und deshalb auch keine Gelegenheit hatten, darüber nachzudenken. Der nächste Schritt besteht wie gesagt darin, aus unserer intellektuellen Einsicht eine Angelegenheit der lebendigen Erfahrung zu machen.

Das Gemüt ist da ein grosses Hindernis; es hat seine uralten Gewohnheiten, Zweifel, Vorurteile und Schwächen. Wir müssen dieses Gemüt überwinden. Wie?- Weisheit ist ein grosses Licht. Je mehr wir davon aufsaugen, desto mehr erleuchtet sie das Gemüt, das Herz, unsere ganze Natur und löst unsere Begrenzungen auf. Deshalb ist es eine gute Sache, dass Sie intellektuell einiges von der spirituellen Weisheit absorbiert haben. Um diese Weisheit zu einer lebendigen Erfahrung zu machen, müssen wir stets über das Wesen Gottes nachsinnen.

Was ist das Wesen Gottes? - Es ist allmächtig, allgegenwärtig, allwissend, alliebend, allbarmherzig. Sagen Sie sich: "Gott ist mein Vater, meine Mutter, mein Liebling, mein Juwel und mein Schatz. Er ist meine Festung und mein alles. Ich werde mit Ihm sprechen, und Er wird mit mir sprechen. Er hat mich erschaffen. Warum hat Er mich erschaffen? - Ich bin Sein Kind. Ich bin Seinem Herzen lieb. Er ist meine Stütze und meine Stärke. Was ist Er und wo ist Er? - Er ist überall: In diesem Buch, an diesem Ort, in diesem Tisch, im Stuhl, auf dem ich sitze, in meinem Herzen, in meinen Augen, in den Blumen, die auf dem Tisch stehen, im leeren Raum, in der Luft - überall ist Er, ein universales, allgegenwärtiges Bewusstsein. Er ist dynamisch, tätig; Er drückt Sich Selbst in der ganzen Schöpfung aus. Er ist bereit, alle Vollkommenheiten des Königreichs des Himmels über mich auszugiessen."

Tagein, tagaus müssen wir Gedanken wie diese hegen, wollen wir unsere Beziehung zu Gott zu einer lebendigen Erfahrung machen. Essen Sie nie etwas, ohne es vorher in Gedanken Gott anzubieten, und essen Sie so, als ob Gott Sie mit Seiner eigenen Hand füttern würde. Nehmen Sie alles, was Sie zu sich nehmen, als Medizin und Kraft Gottes zu sich. Bestätigen Sie sich immer wieder, dass das Licht in Ihnen ist, dass das Bewusstsein in Ihnen todlos und unsterblich ist und die Furcht vor dem Tod, die Angst vor Unfällen und so weiter, bedeutungsloser Unsinn sind.

Ein anderer Punkt: Wo immer Sie auch sein mögen, je einsamer Sie sind, je dunkler der Ort, an dem Sie sich aufhalten, je eingeschlossener Sie sind, desto stärker ist auch der Schutz, den Sie erhalten. Denn das allmächtige Wesen mit Seinen Millionen Engeln umgibt Sie von allen Seiten. Die Liebe Gottes erfüllt jeden Punkt des Raumes. Sie kann in einem einzigen Augenblick zu Billionen Engeln werden: eine solche Macht stellt sie dar. Was verstehen wir unter Engel? - Engel sind die wohltätigen Kräfte und Mächte Gottes; es sind Persönlichkeiten Gottes, die überall zugegen sind.

Das Königreich des Himmels ist in Ihnen. Woher weiss ich das? - Ich weiss es aus meiner Meditation, aus meiner persönlichen Erfahrung; und die Erfahrungen der grossen Mystiker sagen das gleiche. Wenn das Königreich des Himmels in Ihnen, um Sie herum und überall ist, dann muss es möglich sein, überall das lächelnde Angesicht und die Wunder des schöpferischen Bewusstseins zu erblicken. Das Buch, das vor Ihnen liegt, ist ein Buch nur für die gewöhnlichen körperlichen Augen, nicht aber für das geistige Auge.

Es wäre wunderbar, wenn Sie, während Sie in den Strassen spazierengehen, während Sie arbeiten oder sonst irgendwie aktiv sind, stets das Gefühl pflegten, dass Jemand bei Ihnen ist, mit Ihnen geht und Ihnen über die Schulter schaut. Das ist kein Vorschlag oder eine blosse Idee: Es ist Wirklichkeit und Wahrheit.

Was ist die grösste Wahrheit? - Die höchste Erfahrung erschliesst uns die grösste Wahrheit: Jemand ist immer da. Wer ist dieser Jemand? - Es ist eine Persönlichkeit der Allgegenwart und Allmacht der Liebe, des Lichts, des Friedens und der Freude. Hat Gott eine Persönlichkeit? - Ja. Er ist unpersönlich, transzendent und hat doch eine Persönlichkeit. Er hört mir zu. Er hat auch Ohren - ich kann Ihnen Seine Ohren zeigen. Er hat Augen. Er hat eine Form. Und trotz allem ist Er unpersönlich und hat keine Form, keine Augen, keine Ohren; Er ist allvollkommen, grossartig, unbeschreiblich.

Gast:

Gott ist ein Licht; Gott ist von Licht erfüllt!

Swami:

Es spielt keine Rolle, wie Sie sich Gott vorstellen. Es ist besser, nicht so völlig auf einen einzigen Aspekt Gottes ausgerichtet zu sein, sondern alle Aspekte Gottes in unser Gottesbild mit einzubeziehen, um Fehler zu vermeiden und unsere Erfahrung umfassender, integraler und vielseitiger werden zu lassen. Entwickeln und pflegen Sie deshalb das Gefühl, dass dieser Jemand stets bei Ihnen ist, dass Er mit Ihnen geht, dass Er Ihr Beschützer, Ihr Geliebter, Ihre Herrlichkeit, Ihre Stärke, Schönheit und Gnade ist. Er ist überall, Er ist alliebend, Er ist allvergebend. Sein Name ist 'Allvergebend', 'Alliebend'. Unsere Millionen Fehler sind keine Fehler in Seinen Augen, und Er kann sie in einem Sekundenbruchteil wegwaschen. Diese wunderbare Persönlichkeit ist bei mir, wo immer ich auch sein mag. Ich fürchte mich nicht davor, unter Schnee begraben oder in die sengenden Flammen geworfen zu werden - eine solche Überzeugung muss erworben werden. Wenn eine solche Überzeugung Sie durchdringt, sind Sie erleuchtet.

Gast:

Im Büro herrscht eine dauernde Hetzerei; immer nur: schnell, schnell, schnell!

Swami:

Nun, Sie müssen eine neue Einstellung der Arbeit und Ihrer Tätigkeit im Büro gegenüber annehmen. Hören Sie auf zu denken, dass es ein Büro oder Ihr Arbeitsplatz ist. Empfinden Sie, dass Sie sich im Königreich des Himmels befinden und nicht von Menschen, sondern von Engeln umgeben sind. Gleich, welchen Unsinn Ihre Mitarbeiter reden, denken Sie nur: Vollkommenheit, Liebe, Licht, Freude, Frieden."

Gast:

O, da muss ich aber erst noch viel stärker werden.

Swami:

Sie werden stärker werden, weil Ihr Führer, Ihre Kraft und Stärke in Ihnen sind und sich ausdrücken, sobald Sie sich entschliessen, stärker zu werden.

Gast:

Ich habe den Wunsch, aber ob er sich je verwirklichen wird ?

Swami:

Es wird alles gut werden! Es ist auch besser für uns, unsere persönlichen Probleme und Emotionen nicht so ernst zu nehmen.

Haben Sie Probleme? Haben Sie viele Probleme? - Hundert Probleme! - Gut! Legen Sie sie in einem Ordner ab, wir werden später darauf zurückkommen. Das ist unsere Einstellung Problemen gegenüber.

Was ist die Gegenwart Gottes? - Schönheit. Was ist das Wesen Gottes? - Friede, alles durchdringender Friede. Was macht es für einen Unterschied, ob ich der König des ganzen Universums oder ein Bettler bin? - Beide Zustände sind flüchtig, vergänglich; es gab sie nicht vor sechzig Jahren, und es wird sie sechzig Jahre später nicht mehr geben: eine vorübergehende Erscheinung, weiter nichts. Was macht es schon, ob die Leute mich als Engel oder Heiligen oder als schlechten Menschen bezeichnen? - Nichts! Es ist nur eine äusserliche Angelegenheit.

Was ist wichtig, was zählt? - Die Gegenwart Gottes, die Liebe Gottes, das Licht Gottes: Das ist unsere Natur. Gott hat uns nach Seinem Bild geschaffen, Er hat Seine eigene Vollkommenheit in uns hineingelegt.

Gast:

Denken Sie also, Swami, dass es wichtiger ist, eine solche Überzeugung zu gewinnen als zu beten?

Swami:

Natürlich! Das ist das beste Gebet. Gebete haben keine Bedeutung, wenn sie mechanisch geworden sind oder man nur aus Gewohnheit betet, während diese Disziplin, dieses beständige Nachdenken eine immer neue Herausforderung unserer Stärke und Intelligenz ist. Sie müssen einerseits nachdenken, anderseits Ihre Gefühle aktivieren und Ihre Seele öffnen. Zudem müssen Sie im äusseren Leben noch Ihre spirituelle Einstellung dadurch praktisch unter Beweis stellen, dass Sie alle äusseren Eindrücke umwandeln, indem Sie sagen: "Gott ist die einzige Wirklichkeit!"

Können Sie die Welt vollkommen machen? - Nein! Sie können nur sich selbst vervollkommnen!

Gast:

Es ist also die Einstellung, die wir ändern müssen!

Swami:

Die Einstellung ändern und uns vervollkommnen! Äusserlich sagen Sie: "Wie geht es Ihnen, Frau Soundso? Was macht die Arbeit?" - Innerlich denken Sie: "Das ist ein Engel Gottes, eine Manifestation Gottes. Es ist Gott, der durch ihre Augen schaut, Gott allein, der durch so viele Augen schaut."

Die Menschen sind so unwissend; sie können die Gegenwart Gottes nicht erkennen. Sie vergessen; sie schlafen und träumen, sie seien Teufel und benähmen sich wie Teufel. Sie träumen, dass sie schlechte Leute und Sünder sind.

Aber eine Zeit wird kommen, da sie aus ihrem Traum von einer schlechten und unvollkommenen Welt erwachen werden. Dann wird alles gut sein. Bevor diese Zeit aber kommt, lassen Sie uns versuchen, an den Freuden des Königreichs des Himmels, so weit es uns möglich ist, teilzuhaben. Wenn Irrtümer geschehen müssen, dann soll es nicht durch uns sein. Wenn die anderen von Angst und Sorge erfüllt sind, soll uns das nicht kümmern; lassen Sie uns frei sein davon!

Gast:

Ich kann meine Einstellung ändern, sobald ich erkenne, dass sie falsch ist. Aber denken Sie, dass das in meinem Alter noch möglich ist?

Swami:

Warum nicht? - So zu denken ist verkehrt. Auf welche Psychologie berufen Sie sich denn, um diese Idee zu rechtfertigen?

Gast:

Man ist heute allgemein der Ansicht, dass unser Verhalten auf unsere Kindheit und Erziehung zurückzuführen sei.

Swami:

Das ist alles Unsinn, psychologischer Unsinn! Ihre Angst hat nicht erst in Ihrer Kindheit begonnen, sondern schon vor sechzig Millionen Jahren. Seit vielen Leben schleppen Sie Ihre Angst schon mit sich herum.

Denken Sie einmal nach, woher all die Leute ihre sexuelle Leidenschaft haben. Stammt sie aus ihrer Kindheit? - Aber in der Kindheit war nichts davon zu sehen! Wie konnten die Menschen Ihrer Theorie und Psychologie zufolge dann Opfer dieser grossen Leidenschaft werden, die stärker ist als Ihre kleine Angst? - Sechzig Millionen Jahre lang, Leben für Leben, haben diese Leute sexuelle Lust genossen, und jedes Mal blieb ein Eindruck in ihrem Unterbewusstsein zurück, und diese Eindrücke sind dadurch tief, sehr tief eingegraben, sind fast unauslöschlich geworden. Die Menschen sind Opfer dieser Eindrücke, sind dadurch blind und dumm geworden. In der Kindheit war davon nichts zu bemerken, weil die Sinne noch nicht entwickelt waren.

Aber später, mit fünfzehn, sechzehn Jahren, in der Pubertät, wenn die Geschlechtsreife einsetzt, tauchen die alten Eindrücke auf. Dann werden der Mann und die Frau verrückt nach Sex.

Ich frage Sie nun: Wo ist die Vorgeschichte dafür? - Nicht in der Kindheit jedenfalls! Ich akzeptiere Ihre These nicht, dass Ihre Angst vor geschlossenen Räumen auf die Kindheit zurückzuführen wäre, nein, der Ursprung Ihrer Angst liegt sechzig Millionen Jahre in der Vergangenheit.

Aber dieses sechzig Millionen Jahre alte Problem ist nicht so mächtig wie die Gnade Gottes, die allumwandelnd ist.

Gast:

Ich wünschte, ich hätte Ihren Pfad schon vor vielen Jahren gekreuzt. Mein Weg war nicht so klar.

Swami:

Es ist alles das gleiche: Ihr Pfad und mein Pfad; alle Pfade sind die gleichen. Die Wahrheit ist überall die gleiche.

Ich tue keine Arbeit von mir aus; Gott zwingt mich dazu. Ich habe keine Pläne, keine Programme, keine Idee, was zu tun wäre und was nicht. Ich habe nie etwas gewollt; alles kam und wirkte von selbst. Ich tue nichts und weiss nicht, was die Welt über mich denkt: Gottes Gnade drückt sich ohne mein Zutun ganz von selbst aus. Und Gottes Gnade wird sich auch durch Sie ausdrücken: wunderbar und immer wunderbarer!

Gast:

Danke sehr!

Swami:

Ich danke Ihnen. Sie sind mein Engel!

Du musst vorwärtsgehen und Deine Fähigkeiten immer mehr zum Erblühen bringen.

Die Zweifel an Deinen Fähigkeiten, am Wert und der Richtigkeit Deiner Arbeit mögen in unterschiedlicher Form immer wieder auftreten, aber Du solltest nie Deinen Glauben an Gott und Deine unzertrennlichen Beziehungen zu Gott verlieren. Du darfst nicht vergessen, dass Du in Dir selbst nichts bist, dass Du aber alles bist im göttlichen Bewusstsein, in dem, was das Höchste in Dir ist, in dem, was die allgegenwärtige, allmächtige Wirklichkeit, Gott genannt, ist.

Du musst Gottes Gnade, Liebe und Frieden auf die Menschen ausgiessen. Zweifel, wie Du sie hast, sind allgemein und charakteristisch im Leben aller Kinder Gottes. Die Grössten in der Geschichte der Menschheit, die den Menschen etwas bleibend Gutes geschenkt haben, waren von Zweifeln erfüllt, gerade als sie dieses Gute vollbrachten. Aber wenn wir unsere Arbeit trotz aller Zweifel nicht fallenlassen, wird etwas Ausserordentliches daraus entstehen. Halte also an Deiner Arbeit mit grösserer Begeisterung und Inspiration fest und werde immer mehr zu einem Kanal, einem Instrument von Gottes wunderbarem, allschöpferischem Bewusstsein.

 
Swami Omkarananda

 


 

 

 


 

Richtet Gott?

Gespräch mit Swami Omkarananda

 

 

Jedes Leiden kommt zurück zu dem, der es verursacht hat. Deshalb fügen jene, die frei von Leiden sein wollen, anderen kein Leid zu. Wenn ein Mensch am frühen Morgen einem andern ein Leid zufügt, wird Sorge ihn ungebeten am Nachmittag ereilen.

Tirukural

 

 

Einstein sagt, dass Gott uns lenkt und führt, sagt dann aber auch, dass Gott uns richtet. Ist das nicht ein Widerspruch?

Swami:

Gott richtet nicht; das universale Gesetz richtet. Da das universale Gesetz auch Gottes Intelligenz in sich trägt, überträgt man seine Funktion auf Gott und nennt Ihn Richter.

Der Schweizer Präsident richtet nicht über die Taten der Leute; er ist Präsident des Landes. Die Polizei und die Gerichte kümmern sich darum. Der Präsident des Landes hat nichts mit Richten und Gerichten zu tun; wenn wir es aber gründlich betrachten, sehen wir, dass die Autorität des Präsidenten auf Gerichte und Polizei übertragen ist. Weil Gerichte und Polizei Einrichtungen der Regierung sind, sagen wir, dass indirekt der Präsident die Richtergewalt ausübt und die Strafe verhängt.

Gott ist also nicht direkt der Richter; der Richter ist das universale Gesetz. Gott ist kein Richter, sondern ganz Liebe und Gnade. Er segnet uns immer. Er versucht stets uns zu helfen, zu Seinen Vollkommenheiten, Seinem Frieden und Seiner Liebe zurückzukehren. Das universale Gesetz jedoch richtet. Es gibt nichts im universalen Gesetz, das nicht von den Energien des höchsten Wesens beseelt wäre. Weil dies so ist, schreiben wir die Funktionen, die dieses Gesetz ausübt, Gott zu.

Wenn die universalen Gesetze uns also richten oder bestrafen, halten wir indirekt Gott für den Richter.

Von diesem Standpunkt aus gesehen ist der Widerspruch in den beiden Aussagen von Dr. Einstein aufgelöst.

Gott straft uns also nicht; aber wenn wir die universalen Gesetze verletzen, findet eine Reaktion statt, die wir 'Bestrafung' nennen.

Gast:

Ich kenne die Bibel gut. Die Brüder Josefs waren nach Ägypten gegangen, und oft geschah es, dass sie Gott nicht gehorchten; trotzdem hat Er sie eingeladen zurückzukommen und hat ihnen, als der wohlwollende und allerbarmende Vater, der Er war, das gelobte Land gegeben.

Swami:

Wir haben schon festgestellt, dass nicht Gott straft, sondern das Gesetz. Wenn ein Heiliger und ein Sünder die Hände in kochendes Wasser stecken, werden sich beide die Hände verbrennen. Wer hat nun den Sünder und den Heilgen bestraft? - Nicht Gott, sondern das Gesetz. Was ist das Gesetz? - In diesem Fall ist es Gesetz, dass kochendes Wasser die Haut verbrennt.

Das ist das Gesetz, und es verschont weder den Heiligen noch den Sünder. Es ist die Gesetzesverletzung, durch die wir uns selbst bestrafen. Gott ist Liebe; Er ist unser Beschützer. Sein Wesen ist Licht und Liebe. Darum beschreibt die Bibel Gott als Liebe: "Jener, der nicht Liebe hat, kennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe", und: "Gott ist Liebe, und jener, der in der Liebe wohnt, wohnt in Gott, und Gott in ihm."

Es ist also das Gesetz, das uns belohnt oder bestraft.

 

Deine alte Natur

Die Hölle, in der Du Dich manchmal zu befinden scheinst, ist nur Deine alte Natur, die sich hartnäckig behauptet. Diese Hölle zeigt Dir Deine schwache Seite und fordert Dich dadurch heraus, sie zu überwinden.

Jeder muss durch Schwierigkeiten im Leben gehen. Die Weisen lernen daraus, andere nicht. Du hast jetzt eine goldene Gelegenheit, das Ego zu begraben, das alte, kleine Ich, Deine 'Männlichkeit' oder 'Weiblichkeit' und alles andere, was Dich hindert, wahrhaft glücklich zu sein.

 
Swami Omkarananda

 


 

 

 


 

Ein grenzenloser Hintergrund

Gespräch mit Swami Omkarananda

 

 

Hinter diesem Weltentheater, hinter diesen physikalischen Phänomenen, hinter diesen Namen und Formen, hinter den Gefühlen und Gedanken, da wohnt der schweigende Zeuge, der unsterbliche Freund und wirkliche Wohltäter, der Purusha oder Weltenlehrer, der unsichtbare Herrscher, der unbekannte Yogi, die unsichtbare Kraft, der verborgene Weise: Das ist die einzige, unvergängliche Wirklichkeit und lebende Wahrheit. Das Ziel des menschlichen Lebens ist es, diese Wirklichkeit hinter den wechselhaften Erscheinungen zu erkennen.

Swami Sivananda

 

 

Swami:

Das Leben hier auf der Erde ist eine winzige Episode. Wir haben einen grenzenlosen Hintergrund, eine grenzenlose Zukunft, wir sind nach dem Bild des Göttlichen geformt. Es ist unsere Bestimmung, unsere Beziehungen zum absoluten Bewusstsein Gottes bewusst wiederzugewinnen.

Die letzte Wahrheit ist, dass wir uns bereits vollständig im Königreich des Himmels befinden. Wir waren im Königreich des Himmels und werden auch in Zukunft immer im Königreich des Himmels sein.

Das Königreich des Himmels ist nichts anderes als Gott selbst - das, was das Leben unseres Lebens ist. Äussere Erfahrungen, menschliche Begrenzungen, die Unfähigkeit, diese grossartige Wahrheit Gottes als die einzige Wirklichkeit zu erkennen - all das wird verschwinden und uns allein lassen mit der Erfahrung der endlosen Liebe, des endlosen Lichts, der unendlichen Vollkommenheit und dem endlosen Frieden des göttlichen Bewusstseins.

Es gibt Welten, viele Welten, die für unsere körperlichen Augen unsichtbar sind, die aber weitaus dauerhafter und wunderbarer sind als diese materielle Welt. Und es gibt alle möglichen Arten von Wesen, Engel und verschiedene Kategorien göttlicher Persönlichkeiten. Wunderbar ist das unsichtbare Universum, das sich innerhalb und jenseits des sichtbaren Universums erstreckt. Viele sind der Wohnungen im Königreich des Himmels, und Sie werden sie alle im Laufe Ihrer geistigen Entwicklung kennenlernen, im Laufe der Entfaltung Ihrer inneren Liebe und Ihres inneren Wissens.

Gast:

Was sind Engel?

Swami:

Engel sind wirklich. Sie haben göttliche Körper. Sie haben die Aufgabe, Gottes gute Kräfte und Mächte in der Welt aufrechtzuerhalten. Sie haben ferner die Aufgabe, wahren geistigen Individuen beizustehen. Sie sind Botschafter Gottes. Ihre Arbeit ist Liebe und Licht. Sie helfen der Schöpfung, ins Herz Gottes zurückzukehren. Sie dienen Gott auf vielfältige Weise. Sie sind für den Menschen unsichtbar, aber sichtbar für jene, die eine dynamische, vielseitige Erfahrung Gottes haben. Ihre Wirklichkeit kann nicht geleugnet werden; es gibt viele Beweise, die ihre Existenz belegen.

Auch wir können Engel werden, wenn unsere Natur völlig gereinigt und der letzte Rest der menschlichen Natur ausgelöscht ist. Das Bildnis Gottes in den Engeln und das Bildnis Gottes in uns ist das gleiche. Die göttliche Kraft der Engel ist potentiell auch die unsere. Aber bevor wir nicht alle unsere menschlichen Schwächen überwunden und reiner, edler, strahlender und leuchtender geworden sind, werden wir nicht in der Lage sein, ihren Status einzunehmen.

Gast:

Gibt es für mich einen persönlichen oder nur den allgemeinen Weg, um von all den Begrenzungen, wie Sie sie beschreiben, frei zu werden?

Swami:

Ja, es gibt einen persönlichen Weg und doch auch wieder nicht; denn das, was Sie suchen, ist universell und göttlich, und deshalb ist auch der Pfad, der dahin führt, universell und göttlich. Die Disziplinen der Liebe und Erkenntnis, des Glaubens und der Selbstauslieferung, der Güte und Frömmigkeit können nicht vermieden werden. Es sind dieselben Disziplinen, die wir auch bei allen Heiligen der Welt vorfinden. Doch es gibt einen Unterschied, und dieser besteht im unterschiedlichen Temperament, der jeweiligen inneren Ausrüstung, dem kulturellen und religiösen Hintergrund.

Gast:

Ist es so, dass jeder den Weg, den er zu gehen hat, selbst finden muss?

Swami:

Nein, jeder kann das praktizieren, was andere vor ihm schon praktiziert haben. Was hat der heilige Franziskus getan? Was hat Bruder Klaus getan? - Sie haben die Welt zurückgewiesen, sind in den Wald gelaufen und wurden Mönche. Das ist natürlich für Sie nicht möglich und auch nicht notwendig; aber die Gebete, die sie sagten, die Gottesliebe, die sie zum Ausdruck brachten, den Glauben an Gott, den sie besassen, können Sie nicht vermeiden. Und wenn Sie sich darin üben, werden Sie sicher bald zum Heiligen werden, auch wenn Sie Ihren Geschäften in der Stadt nachgehen müssen.

Gott ist unser unausweichliches Schicksal, und die Umstände des täglichen Lebens drängen uns diesem Ziel entgegen.

Sie können auch Ihren individuellen Weg herausfinden: Verwenden Sie einfach die Anlagen, die in Ihnen dominieren. Die alten Weisen erlangten ihre Gotterfahrung durch die Entwicklung ihrer philosophischen Vernunft.

In Ihrem Fall kann man wahrscheinlich nicht sagen, dass Sie über eine ausserordentliche philosophische Vernunft verfügten, aber Sie haben Liebe in Ihrem Herzen und Sie arbeiten in der Stadt, deshalb können Sie durch Entwicklung der Liebe und des Geistes des Dienens Gott zum Ausdruck bringen. Das wäre dann Ihr individueller Weg.

Gast:

Das wird viel Arbeit geben!

Swami:

Viel Arbeit, aber was Sie dabei gewinnen, ist für die Ewigkeit; es ist etwas Wertvolles, etwas, was unendlich mehr wert ist als alle Juwelen, Diamanten und alles Gold der Welt.

Gast:

War es für Luzifer notwendig zu fallen?

Swami:

Ja, denn in der Schöpfung sind Aufstieg und Fall ein allgemeines Phänomen, das nicht vermieden werden kann. Es ist ein Zug, der zur Schöpfung gehört. Alles in Zeit und Raum, wie gut es auch sei, hat als Gegenstück etwas, was nicht gut ist. Im Bereich der Schöpfung herrschen Gegensatz und Dualität: Nacht und Tag, gut und böse, Aufstieg und Fall, Ebbe und Flut, Hitze und Kälte, Schmerz und Vergnügen; das sind allgemeine Charakteristika. Sie sind jedoch im göttlichen Bewusstsein völlig abwesend. Darum muss der Mensch das Übel und die Begrenzungen überwinden und vollkommen göttlich werden.

Gast:

Die Welt befindet sich gegenwärtig wieder in einem aufsteigenden Zeitprozess, das heisst, die Welt wird mehr und mehr vergeistigt. Wird es nach dieser Welt wieder eine andere geben?

Swami:

Sicher! Die Möglichkeiten des Unendlichen sind endlos! Ihre Frage kann auf folgende Weise beantwortet werden: Da ist der Himmel, unwandelbar, zeitlos, kristallklar. Plötzlich tauchen Wolken auf. Wie lange werden die Wolken da sein? - Vielleicht drei oder vier Tage, dann verschwinden sie wieder. Die Frage ist nun, ob die Wolken wiederkommen werden? - Ja, sie werden wiederkommen.

Nun, wie lange wird sich der Zyklus der Schöpfungen wiederholen? - Er wird sich ohne Ende fortsetzen. Niemand weiss, wann er einmal aufhören wird. Es ist ein automatischer Vorgang in Gott. Gott leidet nicht darunter, im Gegensatz zu den Geschöpfen; es ist nicht schmerzhaft für den Himmel, alle Arten von dunklen, finsteren Wolken zu haben. Und die Anwesenheit all dieser verheerenden, destruktiven und gepeinigten Welten in Seinem Sein schmerzt oder belastet Gott nicht. Die dunklen Wolken sind ein Problem für den Menschen, aber kein Problem für den Himmel. Für Gott ist die Weltenschöpfung kein Problem; für den Menschen ist die Welt ein grosses Problem, so dass er wünschte, es gäbe sie nicht mehr. "Zumindest sollte es keinen Sündenfall mehr geben, damit die andern nach uns nicht wieder die gleichen Leiden ertragen müssen wie wir!", sagt er.

Einige sorgen sich, weil sie leiden und in Zukunft nicht mehr leiden wollen. Andere sind mehr philosophisch gesinnt; Leiden oder nicht Leiden ist für sie nicht so wichtig, aber sie können keine unvollkommene Schöpfung akzeptieren und lehnen aus diesem Grund eine weitere Schöpfung ab. So gibt es für den Menschen hundert Gründe, die ihn gegen künftige Weltenschöpfungen einnehmen.

Gast:

Ist es möglich, dass ich, nachdem ich Vollkommenheit erlangt habe, ähnlich wie Gott, Ideen projizieren kann, nur um zu sehen, was geschieht?

Swami:

Das mag jetzt, als menschliches Individuum, Ihr Wunsch sein. Wenn Sie aber jene Vollkommenheit erlangt haben, wird es diesen Wunsch nicht mehr geben!

Dann sehen Sie überall nur noch Vollkommenheit und haben keine Wünsche mehr.

Gast:

Es wird immer Leute geben, die ständig aktiv und geschäftig sind; das ist das Leben.

Swami:

Diese Welt ist immer geschäftig, aber Gott schläft immer, das heisst, Er ist ewig untätig. Es ist wie mit dem Himmel und den Wolken. Ist der Himmel geschäftig? Bewegt er sich? - Er schläft ewig! Er ist schweigsam, stille. Er ist unbeweglich, nicht tätig; er ist vollkommen. Die Wolken bewegen sich, die Wolken sind tätig, verändern sich, so auch die Weltenschöpfung. Die Welt ist aktiv, aber Gott braucht keine Aktivität. Und doch ist es Gott, in dem die Weltenschöpfung ihren Fortgang nimmt.

Gast:

Es ist schwer vorstellbar, dass Gott schläft, wie Sie sagen; denn von Ihm kommt die Kraft, die die Welten bewegt.

Swami:

Nun, 'schlafen' ist nur eine symbolische Ausdrucksweise. Was soll es bedeuten? - Es soll einen absolut stillen, friedvollen, vollkommenen und lichtvollen Zustand ausdrücken. Hier handelt es sich um die höchsten Wahrheiten, die selbst für die grössten Philosophen schwierig zu verstehen sind.

Gast:

Ich kann dazu nichts anderes sagen, als dass mich das leichte Gefühl beschleicht, dass Sie recht haben.

Swami:

Wie gesagt, selbst Philosophen finden es schwierig, diese Dinge ganz zu verstehen, und dass Sie ein gewisses Verständnis dafür aufbringen zeigt, dass das unsterbliche Licht Gottes, das auch in Ihnen ist, allmählich in Ihr bewusstes Gemüt eindringt. Obwohl Ihre Vernunft sagt: "Das kann ich nicht akzeptieren", fühlt Ihr Herz, dass der Swami recht hat. Ihre Seele ist also auch aktiv.

Sie tun sich selbst den grössten Dienst, wenn Sie zu dieser Quelle göttlicher Erkenntnis zurückkehren und selbst allwissend werden. Diese Stufe wird eines Tages für Sie Wirklichkeit werden. Sie sind schon auf dem Weg dorthin und ein gutes Stück weit fortgeschritten; ansonsten würden Sie nicht hierherkommen.

Gast:

Das Licht ist noch sehr schwach in mir!

Swami:

Es wird von Tag zu Tag grösser, stärker!

Gast.

Wir müssen nur Vertrauen in Gott haben

Swami:

Ja, Gott ist die grösste Wirklichkeit; aber die Menschen sind diesbezüglich völlig unwissend, sonst würden sie nämlich nicht leiden und hätten keine Probleme.

Einer unter Millionen wendet sich langsam Gott zu, von denen wiederum nur einer unter Millionen ein wenig Erfolg hat.

Jene, die ihren Fortschritt in Richtung Vollkommenheit verzögern, öffnen dadurch nur dem Leiden Tür und Tor.

Gast:

Es ist Gnade. Wir müssen darum beten. Wir können es nicht erzwingen.

Swami:

Jawohl, Gnade! Sie können es nicht erzwingen, aber während wir arbeiten und uns anstrengen, wird alles in uns bereit, die Gnade Gottes zu empfangen. Wir müssen eine starke Empfindungsfähigkeit für die Gegenwart Gottes entwickeln. Nicht eine Sekunde lang dürfen wir vergessen, dass wir von Angesicht zu Angesicht mit dem allsehenden, allwissenden, allantwortenden göttlichen Sein sind.

Gast:

Unter bestimmten Umständen vergessen wir Gott leicht wieder!

Swami:

Sie sind gesegnet, Sie vergessen Gott nur unter bestimmten Umständen, aber der gewöhnliche Mensch vergisst Gott unter allen Umständen. Daher ist es schon wunderbar genug, dass Sie sich die meiste Zeit an Ihn erinnern. Aber wenn Sie Ihr Gefühl für die Gegenwart Gottes unter normalen Umständen noch intensivieren, werden Sie sich Seiner auch unter den bestimmten Umständen, die Sie angesprochen haben, erinnern.

Gast:

Swami ist unbegrenzt!

Swami:

Nein, das Licht in Ihnen ist unbegrenzt. Es gibt nur ein Licht.

Gott in Seiner Gnade bedient Sich meines Herzens, um Sich Selbst zu sehen. Und morgen wird Er Ihr Herz benutzen, um Sich Selbst zu sehen und zu erfahren.

Dann können Sie sich 'unbegrenzt' nennen, werden es aber gerade dann nicht tun. Doch die Leute, die zu Ihnen kommen, werden Sie so nennen.

 

 

 

 

 

 

 

Krankheit und Gottbewusstsein

Gespräch mit Swami Omkarananda


Gast:

Sie sagten einmal, dass ein gottbewusster Heiliger keine Krankheiten kenne?

Swami:

Es ist wahr, dass ein Mensch im Gottbewusstsein keine Krankheiten hat, aber Sie müssen verstehen, in welchem Zusammenhang diese Aussage gemacht wurde. Es gibt viele Arten von Menschen des Gottbewusstseins. Unter ihnen gibt es einen Typus, dessen Körper immer leicht ist, immer voll des Feuers göttlichen Bewusstseins; dieses Feuer verzehrt alle körperlichen Krankheiten. Ich beziehe meine Aussage auf diesen Typus des gottbewussten Menschen.

Diese meine Aussage muss auch noch in einem anderen Zusammenhang betrachtet werden: Auch wenn ein gottbewusster Mensch eine Krankheit hat, er aber durch Meditation in einen Zustand des Gottbewusstseins eintritt, erfährt er keinen Schmerz und weiss nicht mehr, dass er krank ist.

Gast:

Für ihn, das heisst für sein Bewusstsein, gibt es keine Krankheit, aber vielleicht für seinen Körper

Swami:

In gewissen Zuständen ist er sich nicht einmal seines Körpers bewusst. Es kommt auf den Grad der Verwirklichung an, den er erreicht hat. Einige leben schon seit neunhundert Jahren im gleichen Körper, zeigen sich aber den Menschen nicht.

 


 

 

 

 

Die Göttliche Mutter, die uns vom Gemüt befreit

Swami Omkarananda

 

 

Nichts verdient den Namen 'Weisheit', ausser das Wissen und die Erfahrung der Wirklichkeit in der Seele des Menschen selbst Das Wirkliche in Dir - die Seele Deiner Seele - ist das Licht aller Lichter, der Wert aller Werte, die Quelle aller erdenklichen Segnungen.

Swami Omkarananda

 


Wir müssen verstehen, was das Mantra bedeutet. Während wir das Mantra wiederholen, müssen wir über die Bedeutung des Mantras nachdenken und uns ganz bewusst auf das Ziel ausrichten, das im Mantra verborgen ist. Das im Mantra verborgene Ziel besteht in der bewussten Erfahrung Gottes. Diejenigen, die mit und in Gott leben, widmen Gott all ihre Energien und ihr ganzes Leben.

Nehmen wir einmal das Mantra OM AHK* Chamundaye vicche OM".

Man kann dieses Mantra auch in alten Texten finden, aber es ist nutzlos, es zu wiederholen ohne zu wissen, was es bedeutet.

In diesen mystischen Silben, diesen Lautvibrationen, steckt Intelligenz, und in der Intelligenz ist das Göttliche anwesend. Wenn wir also dieses Mantra wiederholen, werden die entsprechenden Eigenschaften der unendlichen Wirklichkeit berührt. Wenn das Herz rein ist, der Charakter edel, wenn man Demut und andere Tugenden hat und sich ans Göttliche klammert und göttliche Liebe zum Ausdruck bringt, dann hat man Zugang zum Inhalt des Mantras. Dann entfaltet das Mantra seine Wirkung.

"OM AHK*" - diese vier Silben sind Monosilben, mystische Silben. Chamunda ist die göttliche Persönlichkeit, die Göttliche Mutter. Chamunda hat eine spezifische Funktion. Lakshmi ist Wohlergehen, Wohlstand, Reichtum aller Art. Chamunda ist jene Gottheit, deren Funktion es ist, die Menschen von den Ketten des Gemüts zu befreien.

Jedes Individuum auf der Welt ist in seine eigenen Fantasien, in die Aktivitäten seines Gemüts verstrickt, und das Gemüt ist ein rastloses Ding; selbst noch im Schlafzustand ist es an der Arbeit. Dieses Gemüt besteht aus Gedanken, Gefühlen, Neigungen, Instinkten, Intuitionen und vielem anderem. Solange Gedanken und Gefühle den Menschen plagen, kann er keine Ruhe finden; da hilft es dann nichts, wenn er sagt: "Ich bin ja schliesslich Kaiser!" Auch ein Kaiser ist Sklave seines Gemüts, Sklave seiner Wünsche, Gewohnheiten und Süchte. Süchte gibt es viele; auch Fussballspielen kann eine Sucht sein, wie auch die rastlose Jagd nach Vergnügungen aller Art.

Der Mensch ist Mensch, weil er ein Gemüt hat. Der vernünftige Mensch erkennt, dass das Gemüt ein gefährliches Ding ist, das er mit sich herumträgt. Dieses Gemüt zu überwinden, zu beherrschen, umzuwandeln und so in einen Zustand jenseits des Gemüts zu gelangen, das ist das Ziel des gottliebenden Menschen. Solange Du ein Gemüt hast, siehst Du auch Gott durch die Linse Deines Gemüts, und das heisst, Du siehst Ihn überhaupt nicht.

Durch das Gemüt kann man Gott niemals erkennen, denn Gott ist jenseits des Gemüts. Das Gemüt ist eine alles verheerende Kraft im Menschen; es zersplittert alles und ist voll von negativen Kräften, Vorurteilen, Ängsten. Der Zustand des Gemüts wird durch äussere Umstände und subjektive Zustände oder Gefühle bestimmt. Das sind alles dunkle Kräfte, und die versperren uns den Zugang zu wahrem Frieden, wahrer Ruhe, wahrer Freude und der Erkenntnis der Gegenwart Gottes. Das Gemüt ist kein hilfreiches Werkzeug, um Gott näherzukommen, und deshalb bemüht sich der Gottliebende, das Gemüt zu überwinden, es zu beherrschen und alle gegensätzlichen Eigenschaften, wie Liebe und Hass, gut und böse und so weiter, umzuwandeln.

Das Gemüt muss ganz verschwinden. Wenn das der Fall ist, sind wir von Angesicht zu Angesicht mit Gott. Im Tiefschlafzustand ist keine Spur vom Gemüt zu sehen. Da befinden wir uns in einer zeitlosen Stille, und kein Problem, keine Angst macht uns zu schaffen. Da gibt es keine Wünsche, keine erfüllten und keine unerfüllten Wünsche - nichts; nur eine zeitlose Stille herrscht da. Im Tiefschlafzustand existiert das Gemüt nicht, deshalb haben wir Ruhe. Sobald aber das Gemüt auftaucht, stürzen wir uns in rastlose Aktivitäten. Das Gemüt ist immer aktiv, es ist stets ruhelos tätig.

Wenn es keine Gelegenheit hat, das eine zu tun, sucht es sich sofort etwas anderes. Dieses Gemüt kann niemals Einblick gewinnen in das wahre Wesen Gottes. Es kann niemals bewusste Beziehungen zu Gott aufnehmen. Deshalb muss das Gemüt zum Verschwinden gebracht werden. Es muss aufgelöst werden in grenzenloser Erleuchtung, in grenzenloser Reinheit. Reinheit ist die Abwesenheit von Trieben, Instinkten, der Jagd nach Vergnügungen. All das sind finstere Kräfte, die Schmerz und Leiden verursachen und uns in die Irre führen, uns unseren wahren Schatz, Gott, die Quelle unserer Kraft, unseres wahren Lebens, unseres unsterblichen Lebens, vergessen lassen.

Es genügt nicht, das Gemüt nur schlafen zu lassen. Das ist keine Lösung, die zu seiner Überwindung beiträgt. Es ist das, was ja auch im Tiefschlafzustand geschieht: Das Gemüt ist abwesend, schläft. Nach dem Erwachen taucht es aber wieder auf, und nichts hat sich geändert. Und dieser Frieden, den Du genossen hast, wird zur Illusion, ist nutzlos, weil er verschwindet, sobald Du erwachst. Du kannst ihn auch nicht zurückholen, wenn Du unruhig bist und ihn gut gebrauchen könntest. Er ist für Dich unerreichbar, solange Du wach und unter der Herrschaft des Gemüts stehst. Die Natur des Gemüts ist es, von einem Gegenstand zum andern zu wandern, von einem Gedanken zum andern, von einem Gefühl zum andern. Das Gemüt wandert ständig und zersplittert alles. Es hat kein integrales Wissen, sondern nur Teilinformationen über die Dinge. Es ist eine finstere Kraft. Es muss total umgewandelt werden, und hier reicht menschliche Kraft allein nicht aus. Mit unserem eigenen Willen können wir das Gemüt nicht besiegen. Auf uns allein gestellt, sind wir hier hilflos.

Die Göttliche Mutter Chamunda - jene Kraft der unendlichen Wahrheit, deren Funktion es ist, uns zu helfen das Gemüt zu besiegen - kommt uns hier zu Hilfe und macht uns zum Herrn über die Natur, der inneren wie auch der äusseren. Sie führt uns in die Gegenwart Gottes, indem Sie uns befähigt, einen Standpunkt jenseits des Gemüts einzunehmen. Von diesem Punkt jenseits des Gemüts aus können wir das Gemüt beobachten und es transformieren. Dann haben wir die richtige Perspektive, was den Inhalt unseres Herzens und unseres Kopfes betrifft; wir können dann das Gemüt manipulieren, es ändern und als gereinigtes, umgewandeltes Werkzeug gebrauchen, um den Menschen Weisheit, Kraft und Freude zu vermitteln, Gottes Botschaft an unsere Mitmenschen weiterzugeben und Gottes Wesen und Eigenschaften in dieser Welt zum Ausdruck zu bringen.

Chamunda ist jene Göttliche Mutter, deren spezifische Aufgabe es ist, das Gemüt, diese dunkle Kraft in unserer Brust, zu zerstören. Ist das einmal vollbracht, leben wir in grenzenloser Ruhe, grenzenlosem Wissen, grenzenloser Intelligenz, grenzenloser Weisheit und haben Zugang zu den verborgenen Hilfsquellen unserer Seele.

Die höhere Seele in uns steht jenseits des Gemüts. Sie ist das Selbst des Selbstes in uns. Mit Hilfe des Lichts der höheren Seele in uns können wir das ganze Leben erleuchten, sowohl unser eigenes wie auch dasjenige derer, die sich an uns um Hilfe wenden, die etwas von diesem Licht, von dieser Weisheit und Methoden zur Überwindung der menschlichen Natur suchen.

Wir müssen zu Übermenschen werden, nicht aber zu Übermenschen im Sinne Nietzsches, dessen Übermensch nur ein egoistischer Übermensch war, ein Übermensch mit einem ins Riesige aufgeblähten Gemüt, mit all seinen negativen Eigenschaften intakt, sondern zu einem Übermenschen, wie der heilige Franziskus einer war. Er war ein wahrer Übermensch. Er sprach mit den Vögeln, dem Mond und der Sonne. Er wurde eins mit der ganzen Schöpfung. Das Gemüt quälte ihn nicht mehr. Er ist zu Liebe und Hingabe geworden, zur Weisheit Gottes, zu einer Persönlichkeit Gottes, zu einem Zentrum des Gottbewusstseins. Solche Übermenschen brauchen wir: Gottmenschen, die die menschliche Natur transzendiert haben.

Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen wir Gnade, Hilfe von einem höheren Wesen, von Gott oder der Göttlichen Mutter; denn das Gemüt ist gefährlich. Es rechtfertigt auf raffinierte Weise alle seine niederen Gedanken und Taten. Das ist eine seiner vielen negativen Eigenschaften. Es zitiert sogar die heiligen Schriften, um seine Dummheiten zu rechtfertigen. Deshalb muss der Mensch dem Gemüt entfliehen und Zuflucht nehmen zum grenzenlosen Licht der ewigen Göttlichen Mutter, um das Ziel der Einheit mit Gott zu erreichen. Diese Einheit ist das Ziel allen geistigen Strebens, aller religiösen Tätigkeit.

Christus hat dieses Ziel erreicht und sagt deshalb: "Ich und der Vater sind eins." Alle Mystiker und Heiligen hatten und haben dieses Ziel der Einswerdung mit dem Vater, mit der unendlichen Güte, der unendlichen Liebe, dem unendlichen Frieden, der unendlichen Reinheit und Vollkommenheit. Vollkommenheit gibt es nur dort, nur in der Einheit mit Gott, und nicht im Gemüt; und Chamunda ist jene Göttliche Mutter, die uns den Sieg über das Gemüt verleiht. Ihr Mantra ist "OM AHK Chamundaye vicche OM". "Vicche" bedeutet: Ich weiss, ich erkenne, ich nehme wahr. "Chamunda" ist der Name der Göttlichen Mutter. Ihr Name und Sie selbst sind ein und dasselbe. Wenn ich diese Göttliche Mutter beständig anrufe, wird Sie mich vom Gemüt befreien; dann bin ich unsterblich.

Was verursacht die Angst vor dem Tod? - Es ist das Gemüt, und vom Gemüt rühren alle unsere Probleme und Sorgen her. Wenn es aber kein Gemüt mehr gibt, gibt es auch keine Angst mehr, keine Eifersucht, keinen Neid und keinen Hass; dann sind wir unsterblich und werden bewusst eins mit dem todlosen, allvollkommenen Bewusstsein Gottes. In diesem Zustand ist - wie im Tiefschlaf - das Bewusstsein einer Aussenwelt verschwunden.

Wenn es das Gemüt nicht mehr gibt, kannst Du, noch während Du in diesem für Krankheiten so anfälligen Körper weilst, unendliche, absolute Gesundheit erlangen. Du betrittst das Reich absoluter Schönheit, absoluten, vollkommenen Lebens, zu dem der Mensch keinen Zugang hat, weil er als Mensch Sklave des Gemüts ist. Er ist ganz Gemüt und nichts anderes. Er besteht aus seinen Träumen, Gedanken, Gefühlen und Wünschen, seinen Trieben, Instinkten, Motiven und hat seine eigene Werteskala, die aus täuschenden, irreführenden Werten besteht, aus Werten, die sich schnell als blosse Asche erweisen.

Nur wer frei vom Gemüt ist, geht in den Schoss unendlicher Werte, ewiger, unerschöpflicher Schätze ein und besitzt so die ganze Welt Gottes.

Mit dem Mantra "OM AHK Chamundaye vicche OM" bitten wir die allwissende, allgegenwärtige, allbeschützende, allmächtige Göttliche Mutter, uns vom Gemüt zu befreien, was das gleiche ist wie die vollkommene Erleuchtung zu erlangen, und Erleuchtung ist identisch mit der Erfahrung der unendlichen Wahrheit, mit Gotterfahrung oder Christuserfahrung.

Da das Gemüt seit langem verhärtete Gewohnheiten in sich trägt, die fast unmöglich aufzulösen sind, müssen wir die Göttliche Mutter millionen- und milliardenmal anrufen, bis die unzähligen negativen, zutiefst verwurzelten Kräfte und Gewohnheiten in unserem Gemüt aufgelöst sind und auch nicht wiederkehren können.

Es soll unsere Gewohnheit werden, beständig das Mantra zu wiederholen und im Bewusstsein am Göttlichen festzuhalten. Nur ein- oder zweimal zu beten und das Göttliche anzurufen, das hilft nicht viel, denn es gibt so viele Dinge, die Dich vom Göttlichen ablenken und die Kraft Deiner positiven Bemühungen wieder abschwächen. Dein Nachbar mag Dich nicht, und Du bringst ihn nicht aus Deinem Kopf heraus. Ständig kreisen Deine Gedanken darum, wie Du ihn wieder versöhnlich stimmen könntest. Oder Du hast viele freundschaftliche Beziehungen, die noch mehr Verpflichtungen mitsichbringen. Auch das lenkt Dich von der Konzentration aufs Göttliche und der Arbeit an Deiner Höherentwicklung ab; Du brauchst einen wertvollen Teil Deiner Zeit und Energien schon nur dazu, um Deine Freundschaften zu pflegen und den Dir daraus erwachsenden Verpflichtungen nachzukommen.

Der Gottliebende ist weder Freund noch Feind irgendeines Menschen. Er hat absolute Liebe für alle und jeden. Und diese Liebe ist nicht blind, sie macht keine Fehler, denn sie wird beseelt von der Weisheit Gottes. Sie macht das Richtige zur rechten Zeit, ist bereit zu verzichten - selbst auf die Liebe von Mutter und Vater.

Die Liebe Christi, die die ganze Menschheit umspannte, zwang Ihn, seinen leiblichen Vater und seine leibliche Mutter zu verlassen, auf ihre Liebe und Fürsorge zu verzichten. Er schneidet die Verbindung zu seiner Mutter ab und wird selbst zur Mutter für die ganze Menschheit, zur Mutter für Engel, Götter und Göttinnen, Mutter für die ganze Schöpfung, ein Licht, eine Liebe, eine ewige, nicht endende, zuverlässige, vollkommene, reine, alles umwandelnde, alles segnende und integrierende Liebe. Er findet in innerer Einsamkeit und Abgeschiedenheit Seine lebendige, unzertrennliche, unzerstörbare Beziehung zu Gott, dem Vater.

Selbst um kleiner Dinge willen müssen Opfer gebracht werden: Die Tochter verlässt die Familie, um zu heiraten. Sie verzichtet um ihres Mannes willen auf die Familie, auf Vater und Mutter.

Wieviel grösser sollte dann nicht unsere Verzichtbereitschaft um des höchsten, kostbarsten Schatzes willen sein, den wir je besitzen können?

Was machen Menschen mit Vernunft und Unterscheidungskraft? - Sie begeben sich an Orte und suchen Umstände, die geeignet sind, ihr inneres Wachstum zu fördern und werden wahre Nachfolger Christi.

Was wollen all die Mönche und Nonnen im Kloster? - Sie versuchen, den Weg Christi zu gehen, die Nachfolge Christi anzutreten. Sie schränken ihre äussere Tätigkeit so weit wie möglich und nötig ein und konzentrieren sich auf das Wesentliche.

Kein Mensch auf dieser Welt kann ohne Brot leben. Dafür muss man arbeiten. Den Rest der Zeit widmet man der Suche nach Gott. Aber auch während der Arbeit dürfen wir Gott nicht vergessen. Wir können der Arbeit einen neuen Sinn geben, indem wir sie bewusst in die Hände Gottes legen: "O Gott, Du bist es, der arbeitet. Mit Hilfe Deiner Energien und in Deinem Namen verrichte ich alle meine Tätigkeiten; mit Deiner Intelligenz und der Kraft, die Du mir gegeben hast, vollbringe ich alle meine Werke." Wenn wir mit dieser Einstellung an die Arbeit gehen, hört die Arbeit auf, ein Hindernis auf dem Weg zu Gott zu sein. Wir brauchen uns auch nicht um Vater und Mutter, um Freund oder Feind zu sorgen, denn Gott mit Seinen unendlichen Möglichkeiten, Kräften und Hilfsmitteln sorgt für alle.

Obwohl wir uns von allen Beziehungen und aller menschlichen Liebe losgesagt haben, lieben wir dennoch alle und alles mit einer höheren Liebe. In unseren Gebeten übergeben wir ständig alle diese Menschen in die Hände der göttlichen Fürsorge. In diesem Fall hören auch unsere Bekannten, Freunde und Feinde auf, ein Hindernis auf dem Weg zur Wahrheitserfahrung zu sein.

Wenn wir auf diese Weise verfahren, allem entsagen, alles Gott übergeben und Seinem Belieben anheimstellen, in allen und allem das Göttliche und das Wirken Gottes sehen, werden aus Hindernissen Hilfsmittel.

Wir brauchen, wie gesagt, die Hilfe der Göttlichen Mutter Chamunda, um uns all dieser Bindungen - dieser unnötigen Bindungen - zu entledigen. Das bedeutet aber nicht, dass wir herzlos werden und kein Verantwortungsgefühl mehr hätten. Wir haben Sinn für Verantwortung, aber eine höhere Art von Verantwortung, die allein hilfreich ist. Menschliche Verantwortung hilft hier nicht weiter, wie wir es in allen Bereichen des Lebens beobachten können - im Gegenteil: Sie zerstört die Dinge, auch wenn anfänglich alles richtig und in Ordnung zu sein scheint.

Zuallererst sind wir dem Göttlichen verpflichtet. Die höchste Beschäftigung in Deinem Leben sollte es sein, Dich des Sünders 'Gemüt' zu entledigen, dieser unvollkommenen Person in Dir.

Erst wenn Du rein geworden bist und Gott berührt hast, kannst Du wahre Verantwortung übernehmen. Erst dann kannst Du anderen Leuten helfen. Dein Einfluss verbreitet sich dann im ganzen Kosmos, durchdringt selbst die unsichtbaren Welten, und reicht sogar bis ins Jenseits, jenen Hilfe spendend, die Deine Hilfe erwarten und ihrer bedürfen. Deine Gebete, Deine Güte und Liebe erreichen sie auf unsichtbare Weise. Leben für Leben kannst Du helfen, wenn Du im Schosse Gottes sitzt und täglich Hand in Hand mit Gott einhergehst. Dann bist Du ein wahrer Segen für alle, für Vater, Mutter, Bruder und Schwester, für Freund und Feind.

Das also ist unsere erste und vornehmste Pflicht im Leben: Gott zu berühren, Gott zu erfahren und zu erkennen. Wenn Du Dich dieser Aufgabe ernsthaft widmest, wird Gott mit unsichtbarer Hand Dein Leben einrichten und ordnen. Umstände und Zustände ändern sich von da an ohne Dein Zutun. Alles ordnet sich in fantastischer Weise, alles geschieht in Harmonie, ohne Tränen und ohne Schmerz, selbst der Abschied von allem Liebgewonnenen; denn wir nehmen Abschied, nur um unsere Einheit mit jenen zu entdecken, die wir im Begriff sind zu verlassen.

Wir sollen unseren Mitmenschen durch unseren Charakter, unser Wesen, unsere Weisheit, unsere Reinheit und Güte helfen, aber in erster Linie durch unser Gottbewusstsein. Halte nur fest an der Hand Gottes, und von selbst wird Dir die Weisheit, die Du brauchst, um anderen zu helfen, zuteil werden. Du wirst ihrem Leben Gottes Kraft einhauchen. Gott übernimmt die Verantwortung für sie, für Vater, Mutter und alle anderen, wenn Du Dir die Suche nach Gott, die Liebe zu Gott und die Erfahrung Gottes als Lebensziel setzt.

Es ist schon hart, eine Freundschaft aufzugeben oder sich der geliebten Mutter zu entziehen. Mutterliebe ist sprichwörtlich die höchste Liebe auf dieser Welt. Aber auch diese Liebe ist keine ganz reine Liebe. Wahre Liebe, reine, schöne, dauerhafte Liebe findet man nur bei der Göttlichen Mutter.

Mit dem Wachstum an Unterscheidungskraft finden wir heraus, was nützlich, wertvoll und gut ist. Mit einem reinen Herzen hat man Zugang zu Intuitionen, mit deren Hilfe man schwierige Lebensprobleme lösen und das Unmögliche möglich machen kann. Deshalb rufen wir beständig nach Gott, um unser Herz zu reinigen, um all den alten Ballast aus dem Gemüt zu entfernen. Während einer Meditation nach der andern rufen wir nach Gott, millionenmal, und beständig wiederholen wir das Mantra. Das ist das Geheimnis, das Gemüt zu transzendieren und zu transformieren. "Bete ohne Unterlass!", sagt der heilige Paulus. Er spricht in diesem Zusammenhang nicht von Gehirnwäsche oder anderen Verdrehungen dieser Art, wie man sie von kritischen Leuten zu hören bekommt. Beten ohne Unterlass bedeutet: ständiges Beten, ununterbrochener Halt am Göttlichen! Etwas in unserem Herzen muss kontinuierlich Beziehung mit dem Göttlichen pflegen. Wir müssen so lange nach Gott rufen - ohne je enttäuscht aufzugeben - bis Gott oder die Göttliche Mutter uns gibt, was wir ersehnen.

Es ist eine grosse Hilfe, wenn wir uns immer das Vorbild der grossen Heiligen und Weisen vor Augen halten. - Es gibt noch ein anderes Mittel: Denke an den Tod! Du siehst immer nur andere sterben, meistens sind es alte Leute. Aber auch die Jungen können sterben. Der Tod lauert an jeder Ecke. Bevor er uns des Körpers beraubt, sollen wir etwas erreichen; deshalb ist Eile geboten. Wenn wir an den Tod denken, übt das einen gewissen Zwang auf uns aus, uns etwas mehr anzustrengen. Bevor der Tod uns überwindet, sollen wir den Tod überwunden haben, die Unsterblichkeit in unserer Erfahrung, in unserem Bewusstsein erlangt haben. Denke deshalb immer: Ich muss es noch schaffen, bevor der Tod diesem Leben ein Ende setzt.

Denke auch über die Begrenztheit des Lebens nach! Jedes Lebewesen ist Krankheiten, Problemen und Disharmonie ausgeliefert. Je mehr Du nach Harmonie suchst, desto mehr verstrickst Du Dich in Disharmonie. Du denkst, Du hättest gerade Dein Glück gefunden, doch im nächsten Augenblick ist es schon wieder vorbei. Wenn Du weisst, dass es immer Begrenzungen und dunkle Punkte im Leben geben wird, plötzliche, verheerende Katastrophen, wirst Du vorsichtiger, setzt Deine Unterscheidungskraft stärker ein und tust alles, um auf dem geistigen Pfad, auf dem Weg zu Gott, vorwärtszukommen.

Lakshmi ist das Reich Gottes, Reichtum und Fülle jeglicher Art. Aber Lakshmi ist auch die unendliche Wahrheit. Und die unendliche Wahrheit trägt unendliche Persönlichkeiten und Fähigkeiten in sich.

Lakshmi ist auch Moksha-Lakshmi. Moksha-Lakshmi ist jener Reichtum, der befreit. Der Reichtum der Welt bindet. Wer Reichtum besitzt, hängt an ihm; er will ihn bewahren und sorgt sich darum. Er ist mit so vielen Sorgen, mit Kummer und Jammer verbunden. Das ist der äussere Reichtum, weltlicher Reichtum. Lakshmi ist unendlich viel mehr als das. Sie ist geistiger Reichtum. Sie ist die Seele der Seele. Sie ist die unendliche Wahrheit. Sie ist Christus. Sie ist unendlicher Reichtum, das Reich Gottes. Und Moksha-Lakshmi ist der Reichtum, der befreit, der erleuchtet, der hier und jetzt die Einheit mit der unendlichen Vollkommenheit verleiht. Hier ist Lakshmi jene Kraft Gottes, Chamunda genannt, die uns von der dunklen Kraft in uns, dem Gemüt, befreit.

Wenn wir uns des Körpers entledigen, ist das keine wahre Freiheit. Wir werden wiedergeboren, in einem anderen Körper, leben ein anderes Leben mit den gleichen Eigenschaften, den gleichen Problemen - darin liegt keine Freiheit. Der Tod schafft keine Freiheit. Menschliche Freiheit ist keine Freiheit, denn sie ist unvollkommen und abhängig und kann jederzeit in Knechtschaft enden. Freiheit hat man erst, wenn man frei ist vom Gemüt, frei von jeglicher Unreinheit. Der Reichtum, der eine solche Freiheit verleiht, diesen Reichtum wollen wir.

Moksha-Lakshmi ist der Reichtum der wahren, unendlichen Liebe, der wahren, unendlichen Weisheit, der wahren Unterscheidungskraft, der wahren Vernunft. Dieser Reichtum verleiht uns geistige Eigenschaften, geistige, göttliche Erleuchtung und Einheit mit Gott - den Reichtum einer bewussten Beziehung mit Gott. Ein solcher Reichtum ist erstrebenswert; er befreit uns vom Gemüt, von Sünde und menschlichem Elend. Es ist ein Reichtum, der uns von allem befreit, was negativ ist und uns eine Quelle unerschöpflichen Reichtums schenkt. Moksha-Lakshmi ist jener Aspekt der Göttlichen Mutter, der uns Schätze gibt, Schätze, mit denen wir absolute Freiheit kaufen können.

Obwohl wir in einem Körper eingeschlossen sind, können wir unendliche Freiheit geniessen. Warum? - Weil der Geist in uns nach dem Ebenbild Gottes geschaffen ist. Wenn Gottes Gnade uns erleuchtet, erfährt das Göttliche in uns sich selbst und wird allgegenwärtig, obwohl es in diesem kleinen Gefängnis des Körpers wohnt.

Auch Deine Intelligenz befindet sich im Körper; aber ist Deine Intelligenz nicht grösser als der Körper? - Sie ist mehr als der physische Körper. Du kannst Deine Augen schliessen und in Gedanken überall auf der Welt sein. Gedanken kennen keine Grenzen. Noch viel mehr gilt das für die innere Seele. Sie ist subtiler als der Raum. Obwohl sie im Körper ihren Sitz hat, ist sie überall, wie der Raum. Wo hat der Raum seinen Sitz? - In Deiner Nase, in Deinen Augen, Deinem Herzen, Deinem ganzen Körper - er ist überall. Wenn Du Dich mit dem Bewusstsein im Raum identifizierst, dann wirst Du überall sein.

Moksha-Lakshmi gibt uns also jenen Reichtum, der uns zur vollkommenen Freiheit führt, zu geistiger Freiheit, göttlicher Freiheit, wahrer Freiheit, unendlicher und ewiger Freiheit.


*(Das Mantra ist abgkürzt)

 

 

 

 

 

 

 

Wie ist das möglich?

Gespräch mit Swami Omkarananda

 

Wer sich nach Licht sehnt, ist nicht lichtlos, denn die Sehnsucht ist schon Licht.

Bettina von Arnim

 

Gast:

Ich meditiere über folgende Idee: "Gott ist das Leben in mir." Und manchmal, während ich auf diese Weise meditiere, fühle ich Gottes Gegenwart sehr, sehr nahe, und bin sehr glücklich dabei.

Wenn ich dann aus der Meditation zurückkomme, scheinen meine irdischen Sehnsüchte stärker zu sein als vorher. Wie ist das möglich?

Swami:

Das ist ganz natürlich. Warum? - Sie sind im dunklen Zimmer der Weltlichkeit, der weltlichen Wünsche und des weltlichen Lebens. Sie kommen gut zurecht mit den Dingen in diesem dunklen Zimmer. Sie sind an die Dunkelheit gewöhnt und wissen nicht, was Licht ist; die Dunkelheit selbst ist eine Art Licht für Sie, und Sie gestalten Ihr Leben in dieser Dunkelheit sehr effizient. Nach einiger Zeit wissen Sie nicht einmal mehr, dass dies Dunkelheit ist. Durch die Gnade Gottes geschieht es, dass Sie plötzlich jemand aus dem Haus hinaus in den strahlenden Sonnenschein zieht. Nach einiger Zeit im hellen Sonnenlicht gehen Sie in Ihr dunkles Zimmer zurück. Jetzt sieht alles noch finsterer aus als vorher. Sie sind nicht in der Lage, etwas Vernünftiges zu tun. Dies ist ein durch den Kontrast hervorgerufener Effekt.

In den Anfangsstadien ist das normal, aber nach einiger Zeit verschwindet dieser Effekt. Sie können selbst etwas dazutun, um dieses Verschwinden zu beschleunigen: Wenn Sie aus Ihrer Meditation zurückkommen - vom Gewahrsein der Gegenwart und Liebe Gottes -, stürmen die weltlichen Wünsche und Verlangen auf Sie ein. Tun Sie jetzt folgendes: Nehmen Sie all diese Wünsche und Sehnsüchte und bieten Sie sie im Geiste Gott an. So können Sie selbst die weltlichen Aktivitäten und Wünsche in Gottes Königreich verwandeln.

 


 

 

 

 

Ein Segen Gottes

Swami Omkarananda, Antwort an einen Gehörlosen

 

Denke stets daran, dass eine Kraft dich führt und kontrolliert, die zugleich allmächtig und voller Liebe ist und dich zu Sich Selbst führt.

Swami Ramdas

 

Sie brauchen die Götter und Göttinnen, die Propheten und Heiligen nicht einzuladen, sie sind schon hier. Sie sind eine unsterbliche Gegenwart. Sie werden Ihnen helfen.

Vergessen Sie vor allem nicht, dass Sie ein Kind Gottes sind. Die Gnade der Heiligen, Weisen und Propheten ist immer bei Ihnen. Ihre Unfähigkeit zu hören ist keine Strafe, sondern ein Segen Gottes. Es ist eine besondere Form, ein besonderer Segen, nicht ein Zustand, dessentwegen Sie in Depression verfallen, sondern etwas, wofür Sie Gott danken sollten.

Dieser Umstand trägt zu Ihrer inneren Entwicklung bei. Sie können nicht ermessen, in welch einer wertvollen und segensreichen Lage Sie sich befinden. Die äussere Welt kann Sie nicht mehr über den Hörsinn belästigen und Ihr innerer Fortschritt wird dementsprechend schneller vonstatten gehen. Erkennen Sie diesen glücklichen Umstand und nutzen Sie den in Ihrem Herzen wachsenden Glauben an den allgegenwärtigen, allmächtigen und allwissenden Gott. Intensivieren Sie Ihre Liebe zu Gott. Verehren Sie Ihn auf alle nur denkbare Weise; erfahren Sie Ihn überall, zu jeder Zeit und an allen Orten.

Sie sind mehr als der Körper, den Sie bewohnen. Sie sind mehr als das Gemüt, das Sie benutzen. Erkennen Sie das immer klarer. Betrachten Sie sich im Hinblick auf das göttliche Bewusstsein in Ihrem Herzen: Entfalten Sie Seine Ohren, Seine Fähigkeiten. Nutzen Sie Seine allhörende Kraft, Sein allsehendes Auge. Erfreuen Sie sich des Glücks, das Es schenkt und das unabhängig ist vom Körper, von der Welt und den Sinnen.

Sie sind gesegnet. Ihr Herz ist rein. Sie wissen viel über die göttlichen Dinge. Gott hat Ihnen grosse Gnade gewährt. Sie sind fähig, Dinge zu sehen, die gewöhnliche menschliche Individuen nicht sehen können. Sie sind von Gott erwählt, und Schwierigkeiten und Prüfungen sind Segnungen Gottes. Ihre Gehörlosigkeit ist ein wunderbarer Ausdruck der Gnade Gottes, ein Umstand für Ihren inneren Fortschritt. Viele Heilige, die völlig intakte Ohren hatten, haben sich absichtlich ihres Gehörsinns beraubt, andere haben sich sogar das Augenlicht genommen, um einen Umstand zu schaffen, der ihnen zu schnellerer innerer Entwicklung und geistigem Fortschritt verhelfen sollte.

Seien Sie deshalb von innerer Glückseligkeit erfüllt und machen Sie das Allerbeste aus den gegebenen Umständen im Sinne einer schnellen Bewegung hin auf die göttliche Vollkommenheit.

Die Unfähigkeit zu hören ist kein schmerzhafter körperlicher Zustand, und deshalb ist es nicht erforderlich, dass wir um unmittelbare Erleichterung bitten. Sie müssen ein Held sein, ein wahrer Sohn Gottes und nicht viel Aufhebens von Ihrem körperlichen Zustand machen.

Das Gottbewusstsein ist für Sie natürlich.

Sie müssen Ihre Einstellung dem Leben, den Menschen, der Umgebung gegenüber ändern und als erstes versuchen, Ihre Spiritualität und Liebe zu Gott zu schützen. Das ist zunächst das Wichtigste. Dann wird Ihre Liebe zu Gott automatisch wachsen, weil diese Liebe etwas Natürliches ist, eine natürliche Fähigkeit, angelegt in jedem Menschen. Es ist wie bei einem Kind: Wenn ein Kind geboren wird, kann es nicht sprechen, nicht gehen; aber wenn es heranwächst beginnt es im Laufe der Zeit zu reden, zu gehen, zu verstehen und zu denken. Alle diese Fähigkeiten sind eine natürliche Begabung des Kindes. Sie entfalten sich während es körperlich in den richtigen Umständen heranwächst. Auf gleiche Weise sind Gottesliebe und Gotterfahrung Ihre natürliche Begabung. Sie wachsen und manifestieren sich in Ihnen, wenn Sie die richtigen Bedingungen dafür bereitstellen.

Wie kann man die richtigen Bedingungen bereitstellen? - Sie sollten eine oder zwei Ideen aus dem eben Gesagten auswählen, sie fest in Ihrem Gedächtnis verankern und immer wieder darüber nachdenken. - Das wäre zunächst eine Methode, die allein aber nicht ausreicht. Später sage ich Ihnen mehr darüber.

 


 

 


 

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