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ZWEIMONATLICH

Jahr 35

OFFIZIELLES ORGAN DES
DIVINE LIGHT ZENTRUMS
8400 WINTERTHUR SCHWEIZ

 

Juli/August 2000

 

INHALT

Swami Omkarananda: 

Der Guru gibt Dir Augen

Überlasse alles der höheren Macht!

Nichts ist innen - nichts ist aussen

Gottes Inkarnationen

Meine Aufgabe

Unsere Aufgaben und Pflichten

Der Punkt unendlichen Lichts im Menschen

Du bist von Gott erwählt

Ich bin das unverursachte Licht

Zeitewigkeit - zeitlose Ewigkeit

Sannyasa

Was ist das Wesen der Schöpfung?

Das Ego und seine Auflösung

 

 

Der Guru gibt Dir Augen

Alle Menschen werden blind geboren. Sie werden in Unwissenheit, in Dunkelheit geboren. Obwohl alle Menschen mit Gott geboren werden, erkennen sie diese Tatsache nicht; ihre geistigen Augen sind geschlossen. Sie kennen ihr eigenes höchstes Gut, das Gott ist, nicht. Sie sehen den höchsten Schatz nicht, der ihnen gehört - Gott. Das ist Blindheit: Niemand hat Augen, um zu sehen.

Der Guru gibt Dir Augen. Der Guru zeigt Dir das Göttliche. Der Guru offenbart Dir das Göttliche. Der Guru trägt das Göttliche bewusst in sich. Der Guru ist ein Geschenk Gottes; und Gott ist im Guru. Gott selbst ist der Guru. Die Weisheit des Guru ist die Weisheit des Unendlichen. Seine Weisheit ist kompromisslos, unangreifbar. Er gehört nicht zur Welt der Materie; er hat die Materie überwunden. Er lebt in der Wahrheit. Das Herz der Wahrheit ist das Herz des Guru. Welche Rolle er auch in diesem Leben spielt - in Wirklichkeit lebt er im Göttlichen, in der Wahrheit, im Ewigen, im Unendlichen.

Seine Lehre ist nur ein dürftiger Ausdruck seines glorreichen inneren Lebens. Er spricht, was er sieht. Er spricht über das, was er Tausende von Malen selbst erfahren und gesehen hat. Die Sprache ist zu arm, um die Wirklichkeit angemessen zu beschreiben. Deshalb ist die Lehre entsprechend ärmer als die innere Erfahrung. Wenn aber der Schüler durch Gnade Gott erfährt, wird er die ganze Bedeutung der Lehre und ihren Hintergrund vollständig erkennen. Bis dahin ist ihm nur ein wenig von dem Wissen, das ihm durch die Lehre des Guru vermittelt wird, zugänglich.

Es ist eine grosse Hilfe und eine unschätzbare Gnade für den Strebenden, einen Guru zu haben, der ihm das Göttliche auf verschiedenste Arten und Weisen aus eigener Erfahrung nahebringen und offenbaren kann.

 Zum Inhalt
Überlasse alles der höheren Macht!
 

Wir haben einen Ashram in Österreich, einen in der Schweiz, einen grossen Ashram und mehrere Schulen in Indien: Kann ich all das verlassen? Was geschieht damit, wenn ich sterbe? - Nichts geschieht! Ich bin tot.

Aber Du musst verstehen, dass ein Mensch der Gotterfahrung niemals jemanden im Stich lässt! Das göttliche Bewusstsein sorgt für alles. Hast Du verstanden? - Du musst alles einer höheren Macht überlassen; Du musst diese höhere Macht Dein Leben verwalten lassen! Du gestaltest Dein Leben durch den Fleiss Deiner Hände, deshalb denkst Du, Du würdest Dein Leben selbst gestalten und verwalten. Aber der wirklich Handelnde bist nicht Du - jemand anders arbeitet durch Dich! Gott ist der wirklich Handelnde!

Du denkst, Swami habe einen wunderbaren Vortrag gehalten! Aber Swami ist nur der Lautsprecher; das Wesentliche kommt von etwas Höherem.

 Zum Inhalt
Nichts ist innen - nichts ist aussen

Was innen ist, ist auch aussen. Was aussen ist, ist auch innen.

Wer Unterschiede sieht zwischen dem, was innen und dem, was aussen ist, wandert für immer von Tod zu Tod. Durch das gereinigte Gemüt allein kann Brahman erreicht werden. Brahman allein ist - es gibt nichts anderes. Wer das vielfältige Universum sieht, nicht aber die Wirklichkeit, der geht für immer von Tod zu Tod.

Katha Upanishad

Omkarananda ist ein Mystiker. Er trägt das ganze Universum, den ganzen Kosmos, in seinem Kopf, in seinem Herzen. Er ist grösser als das Universum. Es scheint alles in seinem Kopf zu sein, das ganze Weltall, all die Galaxien. Eine solche Last ist nicht schwer zu tragen. Nimm als Beispiel den Traum: Im Traum erschaffst Du Berge, Länder, Kontinente. Spürst Du deren Last? - Nein! Ist viel Raum nötig, um dieses Traumuniversum unterzubringen? - Wiederum nein!

Die Seele in Dir ist so gross, dass das ganze Universum darin aussieht wie ein kleiner Fussball. Das ganze Universum ist in Dir, nicht ausserhalb. Unwissenheit bescheinigt Dir, dass es 'da draussen', ausserhalb Deines Körpers, Menschen und Dinge gibt. Das ist zwar, vom Standpunkt des Körpers aus gesehen, richtig. Aber wenn Du das Universum mit den Augen der Seele betrachtest, wirst Du finden, dass das ganze Universum in Dir ist und nicht irgendwo 'da draussen'. Du kannst Deinen eigenen Körper, die ganze Menschheit und den Kosmos von einem Standpunkt jenseits derselben betrachten. Du kannst überall gleichzeitig sein und beobachten, was vor sich geht. Du wirst feststellen, dass Du immer grösser bist als das, was Du erfährst. Der Erfahrende ist immer grösser als das Erfahrene.

Nichts ist innen, nichts ist aussen. Innen und aussen sind relative Begriffe. Die Unwissenheit, die darin besteht zu denken, man sei der Körper und sonst nichts, sagt Dir, dass Du ein Körper unter vielen anderen Körpern bist. Deshalb leidest Du. Deshalb hast Du seltsame Gefühle, Gedanken und Impulse. Deshalb bist Du den Trieben ausgeliefert, hegst Zuneigung und Abneigung - und das nur, weil Du die Wahrheit nicht kennst!

Wenn Du mit Deinen wirklichen Augen schaust, mit den Augen der Seele, dann wirst Du sehen, dass das ganze Universum, alle Götter und Göttinnen, alle Welten in Deinem eigenen Bewusstsein sind - so gross ist Dein Bewusstsein! Oder man könnte genausogut sagen, dass das ganze Spiel des Universums, diese gigantischen Himmelsräume, in einem kleinen, winzigen Punkt, kleiner als die Spitze einer Nadel, enthalten sind.

Wenn Du die Göttliche Mutter wirklich liebst, sie suchst, findest und erkennst, wirst Du all das aus erster Hand wissen und erfahren: nämlich dass alles in Dir selbst ist - die ganze Schöpfung, alle Welten und Weltenräume.

 Zum Inhalt
Gottes Inkarnationen
Immer, wenn das göttliche Gesetz in Gefahr ist,

komme ich hernieder...

Krishna in der Bhagavad Gita

Gottes Schöpfung ist wunderbar, und in ihr gibt es Welten innerhalb von Welten, Welten jenseits von Welten. Die Schöpfung ist ein ewiger Zyklus, und in jedem dieser Zyklen gibt es Botschafter Gottes, Inkarnationen, besondere Manifestationen Gottes. Diese Manifestationen sind Teil des Schöpfungsplans. Die Menschheit braucht spirituelle Führung, und es gibt kritische Zeitabschnitte, die eine besondere Manifestation der Gnade Gottes erfordern. Deshalb ermöglicht die unbegrenzte Weisheit und Liebe Gottes seine eigenen besonderen Manifestationen - Inkarnationen genannt. Diese Manifestationen sind Teil des Wesens Gottes. Göttliche Inkarnationen sind keine menschlichen Wesen, die sich zur Vollkommenheit Gottes entwickelt haben; es sind in der Tat direkte Selbstmanifestationen Gottes.

Diese Inkarnationen behalten ihre Individualität im Unendlichen, und wann immer ein Teil der Menschheit oder eine einzelne Person irgendwo in der Welt einen Kontakt zu einer der Inkarnationen Gottes herzustellen versucht, wird dieser Kontakt stattfinden. Die grossen Inkarnationen, die grossen Meister, existieren noch immer. Sie behalten ihre Individualität in der unendlichen Gottheit, und ihre Mission wird beständig weitergeführt.

Während bestimmter Zeitalter der menschlichen Geschichte geht das Wissen um diese Inkarnationen zeitweilig verloren und keine Kontakte werden hergestellt, nur hie und da finden individuelle Kontakte Einzelner statt.

Alle diese Inkarnation sind eins mit dem Herzen Gottes; alle sind alldurchdringend, allwissend, allmächtig, und der Kontakt zu ihnen kann zu jeder Zeit und an jedem beliebigen Ort aufgenommen werden. Die göttlichen Inkarnationen sind unendlich wirklicher als unsere Sonne, die so hell scheint. Sie leben in einem wunderbaren Königreich, das Königreich des Himmels genannt. Wenn unser Bewusstsein veräusserlicht ist, haben wir die Erfahrung des äusseren physikalischen Universums; aber wenn unser Bewusstsein diszipliniert, transformiert, vergeistigt ist, sich nach innen wendet und Gott erkennt, dann leuchtet plötzlich überall das Königreich des Himmels auf.

Alle Menschen stehen unter dem Bann materieller Erfahrungen. Nur jene, die von der Gnade Gottes berührt und zu seiner Gegenwart erweckt werden, wachen wirklich vom Traum der Welterfahrung auf und erfahren eine andere Welt, die Welt des göttlichen Königreichs, die Welt der Vollkommenheit, der Schönheit, Kraft, Gnade und des Lichts, und ihr inneres geistiges Bewusstsein wird sich immer mehr entfalten.

Aber am Anfang steht die Berührung der Gnade Gottes.

Wenn ich Gott in der Sonne, im Mond, in allen Energien, in allen Formen, in denen Intelligenz sich ausdrückt, in allen Formen des Lebens verehre, bin ich sofort in Frieden mit der ganzen Schöpfung. Kein Leid kann mir zustossen, und selbst wenn der Körper verletzt wird, wird dadurch nichts von mir verletzt.

Wenn ich will, kann ich viele Körper annehmen, bessere Körper; aber das Grössere in mir gehört nicht dem Körper an. Wenn ich einen Körper annehme, mag der Grund dafür sein, dass ich den Menschen Gottes Gegenwart verkünden will.

Wenn diese Mission erfüllt ist, kann ich den Körper ablegen. Und wenn die Mission weitergehen soll, dann kann ich einen neuen Körper annehmen.

Der Mensch ist ein unsichtbares Wesen in einer problematischen sichtbaren Form.

Swami Omkarananda

 

Hat je jemand Swami Omkarananda seit dem Tag seiner Geburt bis heute sagen hören, es gehe ihm schlecht, er habe dieses oder jenes Problem oder diesen oder jenen Wunsch oder überhaupt einen Wunsch? Oder es tue ihm etwas leid? Oder dass er sich in einer schwierigen Lage befinde? - Niemals! Warum? Wegen seiner inneren Erkenntnis, Vidya. Vidya erhebt den Menschen über alle Umstände, über alle Bedingungen. Alles, was Du mit Deinen Augen siehst, Deinen Ohren hörst und Deinen Händen berühren kannst, gehört dem Bereich der Unwissenheit an.

Kein Umstand oder Zustand Deines äusseren, körperlich-psychischen Lebens ist Dein wahrer Zustand, Deine wahre Natur. Es gibt nichts Begehrenswertes in der Aussenwelt, in der Welt der Sinne, in der Welt von Raum und Zeit. Alles, was Du brauchst, ist in Dir - denn Gott ist in Dir.

Swami Omkarananda

Zum Inhalt

Meine Aufgabe

Es ist immer eine grosse Befriedigung, die knospenden Keime des Samens zu beobachten, den man selbst zu säen geholfen hat. Ich wünsche Ihnen jeden Erfolg in Ihren Bemühungen um eine Religion der Menschheit, aber Erfolg, um solide zu sein, darf nicht zu schnell sein.

Die wahre Religion der Zukunft wird die Erfüllung aller Religionen der Vergangenheit darstellen, die wahre Religion der Menschheit, diejenige, welche im Ringen der Geschichte als der unzerstörbare Teil aller sogenannten falschen Religionen der Menschheit übriggeblieben ist.

Nie gab es einen falschen Gott, nie eine wirklich falsche Religion, ausser man nenne ein Kind einen falschen Menschen. Alle Religionen, soweit ich sie kenne, hatten den gleichen Zweck; alle waren Glieder in einer Kette, die Himmel und Erde verbindet, die von ein und derselben Hand gehalten wird und stets gehalten wurde.

Alles hier auf Erden tendiert hin zum Rechten, zur Wahrheit und Vollkommenheit; nichts hier auf Erden kann je ganz richtig, ganz wahr, ganz vollkommen sein, nicht einmal das Christentum - oder was man heute Christentum nennt -, solange es alle anderen Religionen ausschliesst anstatt das, was gut in jeder ist, zu lieben und mit einzuschliessen. Nichts kann meiner Meinung nach trauriger sein als das Lesen der heiligen Bücher der Menschheit, und doch andererseits nichts ermutigender. Sie sind voller Abfall, aber unter diesem Abfall befinden sich einige alte Steine, die der Erbauer des wahren Tempels der Menschheit nicht zurückweisen wird, nicht zurückweisen darf, wenn ihr Tempel all jene aufnehmen soll, die Gott im Geist, in der Wahrheit und im Leben verehren.

Brief von Prof. Dr. Max Müller, vorgelesen am
Weltkongress der Religionen 1893 in Chicago

 

Das ist meine Mission im Leben: Bei den Menschen zu sein, die an Gott denken, gleich welchen Glaubens sie sind, ob Mohammedaner, Christen, Hindus oder Buddhisten. Ich mache keine Unterschiede. Bei ihnen zu sein, ist meine Pflicht und Aufgabe. Sie brauchen nicht zu wissen, wer ich bin, aber ich bin bei ihnen. Das ist der ganze Stil meines inneren Lebens.

Wenn ich eine andere Aufgabe hätte als die Aufgabe, die Botschaft Gottes der Menschheit zu überbringen, dann wäre das Sünde. Ich habe keine andere Aufgabe im Leben als diese Botschaft zu überbringen, damit die Bewegung der Menschen auf Gott hin ein wenig gefördert werde.

Meine Freude liegt im Bereich der Weisheit, im Bereich der Erleuchtung, ob ich schlafe, träume oder wache. Ich lebe inmitten der Erleuchtungen und Offenbarungen Gottes, der Erleuchtungen des inneren Geistes. Es sind diese Erleuchtungen, die selbstoffenbarenden Fähigkeiten des inneren Geistes in mir, die mir den inneren Gehalt aller Bibeln der Welt erschlossen haben. Weil das mit mir geschehen ist, bin ich immer in der gleichen inneren Verfassung, immer im Zentrum einer Grenzenlosigkeit von Frieden, Schönheit, Erfüllung und Vollkommenheit. Ich brauche nichts. Ich bin ewig. Ich lebe im Herzen des ewigen Lebens. Ich sterbe nicht. Ich habe keine Begrenzungen. Nichts, was um mich herum geschieht, kann mich berühren.

Dieser Bewusstseinszustand ist der natürliche Zustand eines jeden menschlichen Wesens. Diesen Zustand musst auch Du erreichen.

Gott liebt mich unendlich mehr als ich Ihn lieben kann. Deshalb hat Er all diese Erleuchtungen in meine Intelligenz eingesenkt. Gott liebt Dich aber nicht weniger. Er will diese Erleuchtungen auch Dir schenken. Du erlaubst es Ihm nur nicht. Ich bitte Dich deshalb, Gott zu erlauben, sich Dir zu offenbaren. Du kannst nicht zu viel tun, um diese Gnade zu erlangen. Aber jedes Opfer, das Du dafür bringst, ist bestens angelegt.

Es ist die Aufgabe meines Lebens, Dein Leben zu einer fortgesetzten, andauernden Ekstase werden zu lassen. Werde ein Dichter des Lebens, ein Philosoph des Lebens, ein wirklicher Philosoph, ein Weiser, ein Liebender, ein von Gott berauschter Mensch! Werde ein Mensch der Selbsterkenntnis!

Ich habe mein Leben seit meiner Kindheit der Aufgabe geweiht, im göttlichen Bewusstsein zu leben, mit dem Ergebnis, dass ich immer bewusst existiere, überall und jederzeit. Ich bin Bewusstsein. Wenn der Körper wegfällt und verbrannt wird, berührt mich das nicht. Denn ich bin nicht der Körper. Ich habe den Körper verbrannt, als ich Sannyasa nahm. Das Gewand, das ich trage, hat die Farbe des Feuers, weil ich meinen Körper in der Erkenntnis Gottes, in der Hingabe an Gott verbrannt habe. Ich habe meinen Körper verbrannt, deshalb bin ich ein körperloses Wesen. Ich bin ein Wesen ohne Krankheit. Der Körper mag bald einmal vergehen, da er ein Produkt der Natur ist. Schau diese schönen Blumen an! Nach fünf Tagen sind sie verwelkt und werden weggeworfen. So ist es auch mit dem Körper, gleich ob dieser Körper einem Gott, einem Heiligen oder einem gewöhnlichen Sterblichen gehört. Alle Körper müssen vergehen. Deshalb verbrennt der weise Mensch seinen Körper bevor er stirbt.

Ich werde nicht enttäuscht sein, wenn der Zeitpunkt des Todes kommt. Ich werde nicht unglücklich sein, wenn Du mich lebendig begräbst, denn vor langer, langer, langer Zeit habe ich den Körper in Erkenntnis verbrannt. Ich lebe in dem Prinzip, das unzerstörbar ist, dem Prinzip, das ewig ist. Nenne dieses Prinzip, wie Du willst: Christus, Bewusstsein, Wahrheit oder höchste göttliche Intelligenz, es macht keinen Unterschied.

Ich bitte Dich deshalb, die Unsterblichkeit zu erfahren bevor Du den Körper verlässt, bevor der Tod Anspruch auf Deinen Körper erhebt. Stirb, um das ewige Leben zu leben! Stirb, noch während Du in einem vergänglichen Körper lebst!

Wie sollst Du sterben? - Wenn Du Dir der grenzenlosen, unsterblichen Gegenwart Gottes bewusst bist, wenn die Liebe in Deinem Herzen Dich mit Gott, der unzerstörbaren Wahrheit, vereinigt hat, wenn die Weisheit Deines Geistes Dich mit dem unvergänglichen göttlichen Bewusstsein vereinigt hat, hier und jetzt in diesem physischen Körper - dann bist Du unsterblich; dann hast Du den Tod überwunden!

Es ist meine Aufgabe, Dir zu ermöglichen, die endlosen Fähigkeiten und Wunder zu entdecken, die in Dir bereitliegen.

Es ist meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass Du den Frieden erlangst, der das Verstehen übersteigt, und zwar hier und jetzt, nicht morgen. Aber Du musst dazu beitragen, Du musst buchstäblich der Stimme der Weisheit und dem Licht der Wahrheit folgen, und die Aussagen der Bibel zu Wirklichkeit werden lassen - zu materieller, zu greifbarer Wirklichkeit.

Meine Aufgabe ist es, Dir dabei zu helfen, die Erfahrung Gottes zu erlangen. Gott ist die Liebe in Dir, die Du nicht verleugnen kannst. Gott ist der Frieden in Dir, den Du täglich im Tiefschlaf geniesst. Gott ist das Bewusstsein in Dir, ohne das Du weder hören noch sehen kannst.

Im Schlaf sind die Funktionen des Bewusstseins aufgehoben: Du hast Ohren und hörst nicht; Du hast Augen und siehst nicht. Dein wirkliches Auge ist das Bewusstsein, und Deine Liebe ist Bewusstsein. Ein Leichnam liebt nicht.

Das göttliche Bewusstsein steht hinter Deinem Oberflächenbewusstsein. Das göttliche Bewusstsein nennt man auch das Königreich Gottes, weil es alle Werte enthält. Ohne Bewusstsein gibt es keine Werte.

Es ist meine Aufgabe, Dir zu geben, was Dir die Universitäten nicht geben können: einen neuen Lebenssinn und Lebenszweck. Dein Lebenszweck ist die Erfahrung Gottes. Mit diesem Lebenszweck als Leitmotiv kannst Du tun und lassen was Du willst, denn all Dein Tun wird sich nur noch um Gott drehen. Dein unmittelbares Ziel mag es sein, jetzt etwas zu essen oder eine Arbeit im Büro auszuführen, aber alle Arbeiten und Aktivitäten sind zweitrangig, denn Dein erstes und vorrangiges Ziel ist es, in Gott verwurzelt zu sein und Deine Liebe zu entwickeln, so dass der Gott in Dir grösser wird. Erlange die Erkenntnis des Dir innewohnenden Gottes! Du musst wissen, wo die Quellen Deiner Kraft sind. Deine Schätze liegen in Dir selbst, und es sind unvergängliche Schätze. Nichts ist in der äusseren Welt, was nicht auch in Dir ist. Es gibt keine Schönheit in der äusseren Welt, die nicht auch in ihrer absoluten Verfassung in Deinem inneren Bewusstsein wäre. Was ich hier sage ist keine Abhandlung, die der Metaphysik entnommen ist; hier handelt es sich um Erfahrung, wahre Wissenschaft, wirkliches Wissen.

Ändere Deine Werteskala. Nimm die Werte, die Dir von der Gegenwart Christi diktiert werden. Hass und falsche Gefühle machen Dich hässlich, sie stören Deinen Frieden und Deine Freude. Vermeide sie also. Am besten kannst Du sie vermeiden, indem Du Liebe und Hingabe entwickelst, indem Du Dein Leben vergeistigst und Dich dem Göttlichen annäherst. Erblicke innerlich Gott, während Du mit Deinen Augen die vielen Menschen und Dinge vor Dir siehst. Schule Dein Bewusstsein auf diese Weise!

Ich besitze meine eigene Schönheit, auch wenn keine Blumen da sind, auch wenn kein Licht, kein Mensch und vielleicht nicht einmal Luft zum Atmen da ist - denn Bewusstsein braucht keine Luft, um zu existieren. Ich kann unabhängig vom Atem existieren. Solange ich vom Atem abhänge, bin ich in meiner Stärke begrenzt, bin ich sterblich. Doch Gott hat mich nicht sterblich gemacht. Gott hat mich unsterblich gemacht! Gott hat mich nach seinem eigenen Bildnis erschaffen. Sein Bildnis ist Unsterblichkeit, unendliche Glückseligkeit, unendlicher Friede; es ist ein von allem unabhängiger Schatz.

Es ist meine Aufgabe, meine Pflicht, Dir diesen Reichtum zu geben, einen Reichtum, der Dir niemals weggenommen werden kann. Und das Ziel Deines Lebens ist es, diesen Reichtum zu erlangen. Du musst die äussere Welt von Raum und Zeit überwinden. Du kannst nicht weiterhin ihr Sklave bleiben. Der Grund für die Gegenwart oder Existenz Christi ist es, alle Ursachen Deiner Unglückseligkeit zu entfernen und Dir Meisterschaft über Raum und Zeit zu gewähren. Das ist der Zweck der Geburt Christi. Das ist der Zweck und das Ziel der Hingabe an Christus, der Hingabe an Gott. Ich bitte Dich deshalb, Deine Gefühle, Dein Verstehen und die Kraft Deiner Wahrnehmung zu erhöhen, und diese unsterbliche Wahrheit des Seins zu erfahren.

Ich habe keine Aufgabe, keine Mission. Ich tue irgend etwas. Ich weiss nicht, was geschieht. Wünsche ich, die Menschen besser und reiner zu machen? Nein! Das ist nicht meine Angelegenheit. Worum habe ich mich zu kümmern? - In Gott zu sein, von Gott zu sein, bei Gott zu sein: Das ist es, was ich zu tun versuche. Das ist mein hauptsächliches Interesse. Was hier um mich herum geschieht, wird von einem anderen in Szene gesetzt: Es ist ein automatischer Ausdruck der Gegenwart Gottes, ein Werk der Gnade Gottes. Ich identifiziere mich nicht mit dieser Arbeit, deshalb habe ich keine Ziele, kein Ideal, kein Programm, keinen Plan. Ich bin nicht glücklich, weil wunderbare Dinge um mich herum geschehen; ich bin nicht unglücklich, wenn nichts um mich herum geschieht. All das spielt für mich keine Rolle. Was hier geschieht ist eine Manifestation der Gnade Gottes.

Gott vollbringt eine Arbeit für das Wohlergehen der Menschen durch mich. Er führt eine besondere Mission aus, die dem Wohl vieler Leute dienen soll, aber ich bin nicht bereit, diese Mission Gottes als meine Mission zu betrachten. Ich habe keinen solchen Plan.

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Anmerkung: Swami spricht oft von verschiedenen Standpunkten aus, je nach dem Verständnis des Gesprächspartners oder Zuhörers. Daraus erklärt sich auch der Widerspruch, der im folgenden Artikel aufzutreten scheint, wo Swami uns plötzlich damit überrascht, dass er sagt, er habe keine Mission. Hier spricht er vom Standpunkt des Advaita aus, von dem aus gesehen es nur Eines gibt; also keinen Meister, keinen Schüler, keine Aufgabe. Nur die Wahrheit ist wirklich, die Wahrheit, die sich selbst erfährt, in der die Subjekt-Objekt-Beziehung aufgehoben ist oder besser gesagt, gar nicht existiert. Da die Welt aber denen, die sie erfahren, trotzdem erklärt werden muss, wird sie als blosser Schein hingestellt. Für die wahren Wissenden ist das Spiel der Welt jedoch nichts anderes als die Aktivität der Wahrheit und insofern wirklich, da sie ja aus nichts anderem bestehen kann als aus dem, aus dem sie hervorgegangen ist und in dem sie sich abspielt. Wird die Welt in dieser Weise erkannt, nämlich als Formulierung der Wahrheit innerhalb der Wahrheit und als die Wahrheit, dann ist die Welt die Wahrheit und nichts anderes.

Die Welt als selbstständige Existenz, von Gott oder der Wahrheit abgesondert, als ein Bereich der Gegensätze, des beständigen Wechsels, von Anfang und Ende, von Raum und Zeit: Das ist die Illusion, das ist es, was gewöhnlich Maya genannt wird.

 

 Zum Inhalt

Unsere Aufgaben und Pflichten 

"Wir sind die Pilger, Meister: Wir gehen immer ein wenig weiter. Vielleicht, dass es hinter dem letzten dieser blauen, mit Schnee gekrönten Berge, jenseits der aufgewühlten oder glitzernden See einen Propheten gibt, der, weiss gekleidet auf einem Throne sitzend oder versteckt in einer Höhle lebend, verstehen kann, warum die Menschen geboren sind ..."

James Elroy Flecker  

Eine Idee des Herzens Gottes

Dieser Omkarananda Ashram wurde von der Hand der Wahrheit geschaffen. Deshalb wird er bestehen, immer bleiben, auch wenn die Leute ihn verleumden, schädigen, angreifen und verklagen.

Kein Mensch kann so einen Ashram errichten, nicht mit allem Geld der Welt.

Dieser Ashram wurde vom Herzen Gottes gegründet, von der Hand Gottes errichtet, und seine einzige Aufgabe und Mission besteht darin, die Kräfte des Lichts zu vermehren, die Kräfte des Guten, die Kräfte des ewigen Wesens der Weisheit und Reinheit in dieser Welt zu stärken.

Liebe, göttliche Liebe, ist ein Reichtum, der niemals vergeht. Die Schätze des Königreichs des Himmels in Deinem gesegneten Herzen müssen aktiviert werden. Um dies zu bewerkstelligen, um Dir die dazu nötigen Mittel und Methoden zur Verfügung zu stellen - dazu wurde dieser Ashram errichtet.

Die Aufgabe eines Ashrams

Aufgabe eines Ashrams ist es, den Menschen Augen zu geben, das heisst Wissen - ein Wissen, das sie sehen lässt, das sie die Wahrheit erkennen lässt. Die beste Hilfe ist spirituelle Hilfe, nicht Brot und Butter.

Ein Ashram wie dieser hat die Aufgabe, wahre Erkenntnis zu vermitteln; eine Aufgabe, die keine Universität wahrnimmt. Keine wissenschaftliche Fakultät kann diese Aufgabe übernehmen und keine Kultur uns ein Wissen wie dieses bereitstellen - nur ein Ort wie dieser ist dazu in der Lage.

Wir sind in diesem Wissen, Vidya, gegründet; darum haben wir die Fähigkeit, dieses Wissen weiterzugeben.

Der wahre Gottsucher lebt nur zu dem Zweck, die Wahrheit zu finden und zu erkennen. Er steht über allen Versuchungen der Welt und lässt sich von nichts davon abschrecken, seinem Pfad auf der Suche nach der Wahrheit, zu folgen. Er steht über den Dingen dieser Welt. Er ist in Vidya, das heisst Selbsterkenntnis, verwurzelt. Vidya ist ewig und kann nicht zerstört, kann nicht verschmutzt werden. Der Gottsucher lebt in dieser Reinheit. Er hat keine Wünsche und jagt nicht Vergnügungen nach. Kein Vergnügen dieser Welt ist wirklich ein Vergnügen, sondern ein Schmerz, ein verdeckter Kummer, verstecktes Leiden, eine psychische Qual. Die Menschen wissen das nicht und werden Opfer dieser Art von Vergnügen.

Ein wenig geistiges Wissen kann die Menschen vor viel Kummer und Leiden bewahren. Vidya führt sie zu einer Art von Leben, das jenseits von Sorgen und Leiden ist, zu einem Leben, das absolutes Glück, absoluten Frieden und absolute Freiheit als Wappen trägt.

Das Ungeborene in jedem von uns

Wenn ich sage, ich bin ungeboren, dann heisst das nicht, dass ich ein Lügner bin, obwohl ich zugeben muss, dass dieser Körper hier geboren wurde.

Ich bin der ich bin.

Dieses 'Ich bin' ist zeitlos, ungeboren.

Die Existenz in Dir, das Zeitlose und Raumlose in Dir, das mein wirkliches Ich ist, ist der Grund dafür, dass ich keine Angst davor habe, dass meinem Körper etwas zustossen könnte. Weil mein Sein unbegrenzt ist, kann niemand mich berühren, kann niemand mich verletzen. Niemand kann mir durch Lob und Preis etwas hinzufügen; niemand kann mir etwas nehmen, indem er mich verleumdet.

Ich bin von unendlichen Dimensionen, in unantastbaren Frieden getaucht.

Ich bin die Seele in allen Dingen.

Ich bin die zentrale Essenz in allen Wesen.

Ich ermögliche es jedem einzelnen, all die Dinge um sich herum zu sehen; aber niemand ist fähig, mich zu sehen. Willst Du mich sehen, musst Du zu mir selbst werden. Dieses "Ich bin" ist Gott. Dieses Ich ist in jedem Menschen. Dieses Ich ist Dein Gott. Du und ich - wir sind eins in der Wahrheit.

Es gibt jemanden, der in Dir seinen Sitz aufgeschlagen hat, der Freude an Dir hat, den Du nicht kennst und von dem Du nichts weisst. Das ist Nichtwissen; es ist Nichterkenntnis, Dunkelheit, wirkliche Finsternis.

Du musst das Wirkliche in Dir in Erfahrung bringen. Du bist von Wissen erfüllt! Dieses Wissen muss erweckt, muss aktiviert werden. Du bist ein endliches Wesen, das mit dem Unendlichen geboren ist. Um das Unendliche, das Gott ist, zu erfahren, dazu bist Du geboren, das ist Deine Aufgabe im Leben!

Erinnere Dich: Es gibt nichts in der ganzen Natur, das dem Leben in Dir, der Intelligenz in Dir, dem Bewusstsein in Dir überlegen wäre! Denn diese sind von Gott, und sie sind Gott. Gott wohnt in Dir. Solange Du Dir Gottes bewusst bist, solange Du Gott hingegeben bist, solange Deine Handlungen, Gedanken und Gefühle auf Gott gerichtet sind, kannst Du von nichts in der Welt besiegt werden. Nichts kann Dich entmutigen. Du bleibst immer von Frieden und Freude erfüllt, und ein Gefühl der Erfüllung begleitet Dich, wohin Du auch gehst. Gott geht mit Dir, durch Dich, als Du.

Du musst Dir diese Erfahrung und Lebensweise aneignen. Das ist Dein Schicksal. Und das Leben ist eine goldene Gelegenheit, dieses Schicksal zu verwirklichen.

Gott durch uns arbeiten lassen

Wenn wir wollen, dass Gott durch uns arbeitet, müssen wir uns immer mehr von menschlichen Begrenzungen und Unzulänglichkeiten befreien. Wir brauchen mehr Liebe, mehr Verständnis, mehr Selbstlosigkeit, mehr Verlangen, wirklich allen Menschen gleicherweise zu helfen. Wir brauchen eine grössere Sehnsucht, Gott zu erkennen, in Gott zu leben, aus Gott zu leben. Wir müssen all unsere Vorurteile aufgeben. Wir müssen all unsere psychologischen Komplexe überwinden. Dann werden wir blühen und wachsen. Wenn wir uns unklar sind, wenn wir Zweifel haben und zögern, können wir selbstverständlich keinen Fortschritt erwarten; denn das heisst, dass wir noch gar nicht sicher wissen, was wir wirklich wollen.

Unsere erste Pflicht ist es, Gott zu erkennen

Keine Pflicht überragt die Pflicht, Gott zu erkennen, die Wahrheit zu finden, Gott zu erfahren und in der Wahrheit zu leben. Es gilt, jede Pflicht dieser höchsten Pflicht unterzuordnen. Das ist Karma Yoga. Das ganze Leben wird auf diese Weise heilig, wird zu einem Bereich der Gotterfahrung; alle Wünsche werden in dem einen Wunsch nach Gotterfahrung zusammengefasst. Gott ist das Objekt unserer Freude, unserer Suche, unserer Erkenntnis, unserer Lebenserfahrung und Lebensweise. Besitzt man diese Erkenntnis, gibt es kein Klagen mehr, und man vergisst sein Alter. Man sorgt sich nicht mehr darum, ob der Körper jung oder alt, stark oder schwach ist. Der Zustand des Körpers, die Umwelt, die Bedingungen in Zeit und Raum berühren einen nicht mehr. Man beachtet sie nicht und richtet sein ganzes Gewahrsein auf die Wahrheit, die die Göttliche Mutter ist.

Die wichtigste Aufgabe unseres Lebens ist es, Gott zu erkennen

Versuchen wir, der Gegenwart des Göttlichen gewahr zu werden. Das ist die Aufgabe unseres Lebens! Es ist die zentrale Aufgabe, hinter der alle anderen Aufgaben zurückstehen müssen, wobei wir nicht vergessen dürfen, dass alle anderen Aufgaben, Unternehmungen und Pläne erst dann wirklich gedeihen und erfolgreich sein können, wenn wir uns vorrangig dieser zentralen Lebensaufgabe widmen. Alle Arbeiten, alle Aspekte des Lebens sind wertvoll und notwendig, aber unsere Aufmerksamkeit muss sich dem Göttlichen zuwenden. Wenn diese Bedingung erfüllt ist, kannst Du tun was Du willst, und alles wird wunderbar werden. All Deine Begabungen werden aufblühen und aus unerschöpflichen Quellen gespeist werden.

Wenden wir uns nun auf unsere bescheidene Weise dem Göttlichen zu; wiederholen wir nun die zeitlosen Mantras des Göttlichen!

Eine weitere Aufgabe: Verbreite Licht!

Jeder Sucher nach der Wahrheit weiss, dass er nach dem Bild und Gleichnis des Göttlichen erschaffen und in die Welt gekommen ist, um Licht zu verbreiten. Jeder Mensch hat eine Aufgabe, eine Sendung: die Aufgabe, Licht zu verbreiten, bevor er diese Welt wieder verlässt. Allein die Tatsache, dass jeder Mensch mit dem Bild Gottes im Herzen geboren ist, verpflichtet ihn, das Licht Gottes auszudrücken und zu verbreiten.

Unglückselig sind jene, die das nicht wissen und diesen Auftrag nicht erfüllen können. Glücklich können sich jene schätzen, die um diese Aufgabe wissen und bereit sind, jedes Opfer zu bringen, um wie Christus den Auftrag des Lebens zu erfüllen. Noch bevor Du stirbst, musst Du diese Aufgabe erfüllen: den Auftrag, Gott zu erfahren, die Aufgabe, die Gnade des Göttlichen zu empfangen, die Aufgabe, Hingabe zum Ausdruck zu bringen, Weisheit zu erwerben, das Göttliche bewusst zu erfahren und in Ihm zu leben. Eine ungenutzte Stunde ist für immer verloren, deshalb nütze jede Stunde voll, um die Aufgabe Deines Lebens zu erfüllen. Lebe dynamisch im Dienste dieser Aufgabe und erwirb Güte, Reinheit, Glauben, Hingabe, Weisheit und Selbstlosigkeit!

Womit wir uns befassen sollen

Wir sollen uns damit befassen, Gottes Frieden zu geniessen, die Gegenwart Gottes zu spüren, immer mehr Licht und Kraft aus dieser Gegenwart zu beziehen, uns nützlichen Beschäftigungen zu widmen, unser Leben aufzubauen, um es zu einem Wert für uns und die ganze Welt zu machen.

In jedem ist das Königreich des Himmels - im Heiligen wie im Sünder gleichermassen. Mit Heiligkeit oder Sünde haben wir nichts zu tun. Wir befassen uns nur mit dem Königreich des Himmels im Heiligen und im Sünder. Überall ist dieses Königreich des Himmels gegenwärtig. Es gibt gute Leute, ohne irgend etwas Schlechtes in sich, und es gibt schlechte Leute, ohne irgend etwas Gutes in sich, aber es gibt niemanden, der nicht das Königreich des Himmels in sich trägt.

Unsere Aufgabe ist es, Kontakt mit Gott in allen Menschen aufzunehmen, Gott in allen zu verehren. Segne alle, denen Du begegnest; siehst Du schöne Blumen, dann biete diese im Geist Gott an. Lass alles in der Welt Dich an Gott erinnern. Das anmutige Gesicht einer schönen Frau, das Lächeln eines kleinen Kindes, die segensreichen Arbeiten eines guten Mannes, die Schriften eines grossen Philosophen, die Entdeckungen der Wissenschaftler, die Musik eines Beethoven - all das muss Dich an Gott erinnern und nur an Gott!

Deine Beziehungen zu Gott bestimmen Dein Wohlergehen und Deinen Fortschritt

Fortschritt und Wohlergehen hängen von Deiner Beziehung zu Gott ab. Dein eigener Fortschritt, Dein eigenes Wohlergehen, sowie das Wohlergehen des Ashrams oder Deiner Familie hängen von Deinen inneren Beziehungen zum Göttlichen ab. Darin sind alle Geheimnisse beschlossen. Innere Beziehungen zum Göttlichen sind dringendst erforderlich, denn auf ihnen beruht die Lösung aller Probleme. Sie machen Deine Arbeit zu einer freudespendenden Aktivität und lassen sie erfolgreich und dauerhaft sein. Aus diesem Grund musst Du Deine inneren Beziehungen zum Göttlichen stärken und ausbauen.

Betrachte den Ashram oder das Haus, in dem Du lebst, als Kathedrale Gottes, als einen grossen Tempel Gottes, als Geschenk Gottes, als Gnade Gottes. Alle Dienste, die Du anderen erweist, erweist Du direkt Gott selbst. Nimm diese Einstellung an!

Alle Opfer die Du für andere bringst, bringst Du direkt für Gott. Nimm eine schwierige körperliche Verfassung als Segen Gottes an, als eine Herausforderung, und bestätige in Deinem inneren Herzen, dass die körperlichen Schwierigkeiten durch Gottes Gnade verschwinden werden. Erkenne innerlich an, dass Du nicht der Körper bist, sondern ein Licht Gottes, ein Tempel Gottes, ein Sohn oder eine Tochter Gottes, ein Instrument Gottes. Betrachte Dich auf diese Weise.

Schliesse manchmal Deine Augen und wünsche allen Wesen der Welt Glück, Wohlergehen, Gesundheit und langes Leben. Sage Deinem Herzen von Zeit zu Zeit, dass die allheilenden Kräfte des allsehenden Gottes in Deinem Körper sind, Dich heilen und kräftigen. Nimm diese Einstellung an, und Du wirst die Früchte sehen.

Wir können nur vorwärtskommen, wenn wir unsere Beziehungen zu Gott stärken und ausbauen. Gott ist allmächtig; Er weiss, wie Er uns helfen kann, wie Er uns schnell auf dem Pfad der Evolution, des Wachstums und der Lebenserfüllung voranbringen kann. Du brauchst nur diese kleinen Übungen des Herzens ausführen. Wenn Du an den Ashram, Deine Familie oder Freunde denkst, stelle Dir sofort vor, dass sie in einer Wolke von Gottes Gnade und Liebe eingeschlossen sind. Nach einiger Zeit der Übung wirst Du nur noch diese Wahrheit erfahren; denn es ist eine Wahrheit, nicht nur Deine Vorstellung. Es ist die einzige Wahrheit!

Dein wahrer Beruf

Erfolgreich in Deinem Beruf zu sein, ist nicht Deine Aufgabe. Gott zu erfahren ist Deine Aufgabe. Ein berühmter Künstler zu werden ist nicht Deine Aufgabe. Franz von Assisi hat keine einzige Kunst erlernt. Die meisten Heiligen hatten keinen Beruf. Der Beruf bringt Dich nirgendwohin. Millionen von Menschen haben gute Berufe, aber sind sie deswegen friedlicher, glücklicher, weiser, besser und freundlicher? - Deshalb ist der Beruf nicht so wichtig, nur Deine Beziehung zu Gott ist wichtig. Ein Beruf ist notwendig, damit du Dein tägliches Brot verdienen kannst, aber deshalb brauchst Du Deine Zeit und Energien nicht ganz an den Beruf zu vergeuden. Die zentrale Aufgabe Deines Lebens, Deine wahre Berufung, ist es, die Gegenwart Gottes zu erkennen und zu erfahren.

Dein Leben gehört nicht Dir

Sage Dir immer wieder, dass Du wertvoll bist für Gott. Gott hat eine Mission durch Dich zu erfüllen. Diese Mission kann Deine Arbeit in einem Büro sein oder sonst irgendwas; es kommt nicht darauf an, was es ist. Vielleicht besteht diese Mission nur darin, dass Du lebst und atmest und ab und zu an Gott denkst und betest. Es spielt keine Rolle, welche Arbeit es ist, die Dir im Leben zugewiesen wird: Es ist Deine Mission, der Auftrag, den Gott durch Dich erfüllen will und weswegen Du auf diese Erde gerufen wurdest.

Fühle also, dass Du etwas Wunderbares, etwas Grossartiges für Gott tust, im Namen Gottes, mit der Kraft Gottes und dem Leben Gottes in Dir.

Das Leben in Dir gehört nicht Dir, Du hast es nicht erschaffen. Gott hat es erschaffen. Deine Intelligenz gehört nicht Dir, Du hast sie nicht erschaffen. Gott hat sie erschaffen. Nütze alles, was Gott Dir gegeben hat, um Gottes willen! Lächle, tanze, pfeife mit dem Gedanken im Hintergrund: "Ja, ich bin eine Tochter oder ein Sohn Gottes!"

Deine Pflicht ist es, anderen zu helfen, Gott zu finden

Es ist eine allgemeine Illusion der Menschen zu denken, zu einem bestimmten Zeitpunkt mit einem Körper geboren zu sein und zu einem bestimmten Zeitpunkt zu sterben. Einige Denkschulen behaupten, dass der Mensch in Sünde geboren sei, in Begrenzungen lebe und in Begrenzungen sterbe.

Das Herz des Gottliebenden sagt etwas anderes. Es sagt, dass jeder Mensch mit Gott geboren ist. Es ist die Pflicht eines jeden Menschen auf dieser Erde, einander zu helfen, Gott zu erkennen, in Gott zu leben, Gott zu erfahren und die Eigenschaften Gottes im täglichen Leben zum Ausdruck zu bringen.

Es gibt niemanden, der nicht mit Gott geboren ist. Gott ist immer bei Dir. Du bist ein Träger Gottes und als solcher ist es Deine grösste Pflicht im Leben, Dir Gottes bewusst zu werden, Gott zu erfahren und Gottes Eigenschaften auszudrücken. Jeder in diese Welt Hineingeborene hat als erste und grundlegende Pflicht, Gott, mit dem er geboren ist, zu erkennen.

Der göttliche Zwilling im Menschen

Jedes Kind, das geboren wird, bringt seinen eigenen Zwilling mit in diese Welt, nämlich das Göttliche. Kein Kind wird ohne das Göttliche geboren. Jeder auf dieser Erde Geborene ist ein wundersamer Schatz des Göttlichen. Niemand kann uns diesen angeborenen Schatz wegnehmen. Was Du besitzt, kann Dir gestohlen werde. Sogar Dein Haus kann Dir genommen werden. Niemand kann Dir jedoch Gott wegnehmen, Deinen höchsten Schatz. Gott ist Dein Eigentum. Er kann nicht von Dir getrennt werden. Gott ist Dein ewiger Zwilling. Er ist immer bei Dir. Je mehr Du darüber nachdenkst, desto klarer wird Dir die Notwendigkeit einer Erfahrung Gottes, einer bewussten Begegnung mit Gott.

Jeder muss sich selbst die Frage stellen: "Bin ich dem Gott, mit dem ich geboren bin, treu? Verwirkliche ich das Beste in mir? Arbeite ich jede Stunde wie ein Riese, um das Beste aus mir herauszuholen? Bin ich auf die Welt gekommen, um Ferien zu machen, oder bin ich als Botschafter Gottes gekommen, der eine grosse Mission zu erfüllen hat?

Der wunderbarste König ist Gott. Er schickt seine Botschafter überall hin. Das Wunder der Wunder dabei ist, dass Er selbst in jedem seiner Botschafter sitzt. Das ist etwas, was sonst kein König dieser Welt tun kann.

Je reiner Dein Herz, je edler Deine Natur, desto klarer erkennst Du, dass Dein Leben eine wunderbare Mission ist, ein wunderbarer Umstand, die beste Gelegenheit, die unendliche Schönheit zu erfahren, den unendlichen Reichtum zu gewinnen, ewiges Leben und unendliche Vollkommenheit zu erlangen.

Handle aus Hingabe

Einige Leute handeln aus grossem Ehrgeiz, andere weil sie hassen. Es gibt viele Motive für unser Handeln. Du aber solltest aus Hingabe handeln, aus Liebe zu Gott, aus göttlicher Weisheit. Stärke Dein Vertrauen in Gott und Deinen Glauben an Gott. Erblicke das Göttliche hier, dort und überall. Lebe mit dem Göttlichen, mit dem Du ja geboren bist. Das Göttliche ist Dein wirklicher Vater, Deine wirkliche Mutter, Dein wirklicher Freund, Dein wirklicher Reichtum, Deine wirkliche Freiheit, Dein wirkliches Leben und Deine wirkliche Vollkommenheit. Klammere Dich ans Göttliche und bringe Deine Hingabe zum Göttlichen durch jede Minute Deines Schaffens und Tuns zum Ausdruck.

Werde todlos!

Wert und Grösse des Lebens müssen am Erreichten gemessen werden. Einfach nur in dieser Welt geboren zu werden, ist bedeutungslos. Das Leben muss als eine Aufgabe angenommen werde, als eine Mission, als Arbeit. Ohne Arbeit kann man nie wissen, was in einem steckt, welche Talente man hat, welche Fähigkeiten in einem verborgen sind.

Aber Du hast noch eine andere Mission zu erfüllen, einen anderen Auftrag, und der heisst:

"Werde todlos!"

Kann man todlos werden? - Ja, jeder kann todlos werden, denn das Unsterbliche, 'erdenlose' Selbst ist überall. Unser wahres Leben ist in Gott. Unser wahres Leben ist Gott, und Gott ist Todlosigkeit, Unsterblichkeit. Unsere Seele ist unsterblich. Diese Unsterblichkeit unserer Seele müssen wir erfahren, möglichst noch bevor wir unseren Körper im Tod verlieren.

O Mensch, werde todlos! Das heisst, erfahre Deine Todlosigkeit. Du bist bereits todlos, aber Du weisst es nicht. Du identifizierst Dich mit dem Körper und seinen Zuständen. Beständig erinnert Dich der Körper durch unzählige Aufmerksamkeiten, die Du ihm schenken musst, an seine Existenz und zwingt Dich so auf die Erde nieder. Du lebst in einem Universum der Sinne und verlierst Dich in den Objekten der Sinne und dem Vergnügen, das Du daraus beziehst. Du hast das Wissen um Dein inneres Selbst, Deine Selbst-Erkenntnis, Dein göttliches Wissen, das Wissen um Deine Unsterblichkeit und Vollkommenheit verloren, vergessen. Du musst dieses Wissen in bewusster Erfahrung wiedergewinnen.

In Deiner bewussten täglichen Erfahrung weisst Du nichts von Deiner Unsterblichkeit, Deiner Einheit mit Gott, von Deinen unzertrennlichen Beziehungen zu Gott. Du musst die bewusste Erfahrung Deiner unzertrennlichen Beziehungen zu Gott wiedergewinnen. Das ist Deine Mission, und das ist meine heutige Botschaft.

In Liebe zu wachsen, das ist die grundlegende Aufgabe des Menschen auf Erden

Dein Körper braucht nicht mit Hilfe einer Rakete auf den Mond transportiert werden. Dadurch gewinnst Du gar nichts. Die Liebe Deines Herzens muss sich über den Mond hinaus ausdehnen, weit über die entferntesten Sterne hinaus. Und die Liebe dehnt sich aus; und je mehr sie sich ausdehnt, desto mehr kann sie sich ausdehnen.

Die Liebe ist unendlich, sie ist nicht nur unvergänglich, was eine Eigenschaft Gottes ist, sondern sie ist auch unendlich. Erkenne das, was unvergänglich und unendlich ist, als die Wahrheit. Und diese Wahrheit ist immer und ewig sich selber gleich. Sie verändert sich nicht.

Die Liebe, welche die Gestalt Christi angenommen hat, die sich selbst als die Wahrheit erfahren hat, sagt: "Ich bin das Unwandelbare. Ich bin immer der Gleiche, gestern heute und morgen." Was unwandelbar und unvergänglich ist, ist auch unendlich. Du bist ein Kind des Unendlichen. Das ist die Wahrheit. So lange ein Körnchen Liebe in Deinem inneren Wesen ist, kann dieses Körnchen seine wirklichen Dimensionen enthüllen, die unendlich sind.

Die Geschichte Deiner Evolution ist die Geschichte einer allmählichen Ausweitung der Liebe in Deinem inneren Wesen. Wieviel Weisheit Du hast, wieviel Du weisst, wo die Grenzen Deines Wissens liegen oder ob Dein Wissen unbegrenzt ist - das hängt vom Grad Deiner Liebe ab. Wie wunderbar Du bist, hängt von der Liebe ab, die Du besitzt.

Deine Grösse wird am Mass Deiner Liebe gemessen. Das gleiche gilt für Dein Wohlergehen, für Deine Fähigkeit, Gott zu erkennen, für Deine Fähigkeit, unsterblich zu sein, was das gleiche ist wie das immerwährende Leben zu besitzen. Das ist die Verheissung der Liebe.

Die Verheissungen Christi sind die Verheissungen der Liebe. Wenn Christus sagt, Er werde uns die Meisterschaft über die Materie, über die Welt geben, dann ist dies eine Verheissung der Liebe. Es gab grosse Leute in der menschlichen Geschichte, die nie von Christus gehört haben, aber trotzdem den Frieden besassen, der das Verstehen übersteigt.

Es war die Liebe, die ihnen diesen erhabenen Frieden geschenkt hat; und insofern sie Liebe hatten, trugen sie Christus in sich. Wenn Du Liebe besitzt, bist Du ein Christusträger, trägst Du Gott in Dir, besitzt Du die Quintessenz des Lebens und jene schöpferische Kraft, die jede erdenkliche Segnung ins Leben rufen kann.

Lasst uns in Liebe wachsen, das Göttliche erkennen und im Göttlichen leben! Wir sind im Göttlichen, insofern wir uns den edleren Ausdrucksformen der Liebe hingeben. Liebe macht Dein Zuhause schön. Liebe bringt eine wunderbare Gesellschaft hervor. Liebe schafft wahre Kultur. Liebe haucht Deiner Religion Leben ein.

Wo keine wahre Liebe ist, gehen Religion und Kultur unter, werden leer und öde, eine leere Schale bleibt übrig, die mehr ein Hindernis darstellt als ein Mittel zum Fortschritt. Lasst uns deshalb in diesem Geheimnis der Geheimnisse, das die Liebe ist, wachsen!

Das wahre Menschsein

Ein Mensch, der dem Tod unterliegt, hat in seiner Lebensaufgabe versagt. Bevor der Tod uns einholen kann, müssen wir die Erkenntnis des Ewigen gewinnen. Darin liegt das wahre Menschsein. Darin liegt der grösste Schatz des Lebens beschlossen. Nicht von jedem Wind umgeblasen zu werden, nicht in Begrenzungen an Leben, Wissen, Schönheit und wahrer Freiheit zu leben, das ist unser Ziel. Denken wir nach über die unmittelbare Gegenwart des Ewigen, welches die Grundlage und der Urgrund unseres Wesens ist, und das in sich unendliche Dimensionen und Vollkommenheiten birgt: Vollkommenheit an Wissen, Schönheit, Liebe, Freiheit, Frieden und Glück.

Denken wir über diese wunderbare ewige Wirklichkeit nach! Sie ist überall im ganzen Kosmos am Werk. Der Wind bläst, weil das Ewige überall gegenwärtig ist und dem Wind die Kraft zu blasen verleiht. Unsere Intelligenz kann den Sinn von Gedanken erfassen, weil das Ewige unsere Intelligenz mit seinem Licht durchdringt. Alles wird vom Ewigen erhalten. Der Raum besteht im Ewigen, verbleibt im Ewigen, so wie die Traumwelt Deiner Träume in Deiner Intelligenz besteht. Das Ewige ist überall anwesend - mit all seinen Dimensionen.

Du hast eine besondere Aufgabe im Leben

Du bist ein gesegneter Mensch, geboren, um eine besondere Aufgabe im Leben zu erfüllen. Diese Aufgabe ist es, Gott zu erfahren, Gott zum Ausdruck zu bringen. Du bist mit der Fähigkeit geboren, das Zeitlose zu verstehen. Du bist mit einem kleinen, begrenzten, vergänglichen Körper geboren, um das unbegrenzte Sein zu erfahren. Betrachte dieses Paradox! Ein kleines, endliches Wesen trägt in sich die ganze Unendlichkeit und sucht dieses unendliche Sein zu erfahren! Du bist dazu geboren, das Ungeborene in Dir zu verwirklichen. Jeder, der geboren ist, ist mit dem Ungeborenen geboren.

Deine Zukunft liegt in den Händen Gottes

Alles wird wunderbar sein, denn Deine Zukunft liegt in den Händen Gottes.

Erhalte den inneren Geist und das Feuer der Inspiration aufrecht. Übe Dich in Selbstauslieferung, Hingabe und einhelliger Konzentration auf Gottes Gegenwart und Gottes Arbeit. Du hast eine Mission im Leben zu erfüllen, einen Gott, für den Du leben kannst, und das ist eine grosse Segnung. Lass Dein Gemüt nicht seine alten, vergangenen Eindrücke und Tendenzen ausdrücken. Übe Dein Gemüt darin, eine neue Mission zu verfolgen, ein neues Gespür für die Gegenwart Gottes in Dir und um Dich herum zu entwickeln.

Lebe für Gott, lebe in Gott, lebe durch Gott!

Arbeite hart, mit der ganzen Kraft und aller Genialität, die Dir zur Verfügung stehen. Selbst wenn die ganze Welt überflutet und zerstört werden würde, bleibe stark in Dir selbst und bekräftige: "Ich tue nichts von mir aus. Gott hat mich gesandt, um eine göttliche Arbeit zu vollbringen. Ich führe diese göttliche Arbeit aus. Nichts kann mir zustossen. Gott ist mein Schutz."

Mit diesem Mut, mit dieser Stärke, mit dieser heroischen Einstellung, mit dieser Tapferkeit, mit diesem starken Entschluss und dieser unerschütterlichen Überzeugung musst Du Dein Leben führen.

Die ganze Welt mag dann ertrinken, aber Du wirst Dich solange über Wasser halten, bis Deine Arbeit vollbracht und vollendet ist.

Der Beruf des reinen Herzens

Der weise Mensch, der Mensch der Herzensreinheit, hat eine Aufgabe, einen Beruf, den sein eigenes reines Herz selbst erwählt hat. Er sucht nicht nach Vergnügen, er ist nirgends angestellt; seine einzige Arbeit ist es, diese Wahrheit zu entdecken: Der Mensch ist Gott in Gott.

Er versucht, diese Tatsache in Erfahrung zu bringen; er beschäftigt sich ständig damit. Das ist seine Aufgabe, das ist sein Beruf. Dafür erhält er nichts von der Aussenwelt, aber was er erhält, ist etwas, das ihm die Aussenwelt ohnehin niemals geben kann - etwas, das man mit dem ganzen Reichtum der Welt nicht erkaufen kann.

Er hat einen inneren Beruf, eine innere Mission. Und dieser Beruf führt zur Entdeckung, dass der Mensch Gott in Gott ist. Dieser Beruf führt zur Gotterfahrung. Die grösste Würde des Menschen ist in dieser Tatsache begründet, und kein Beruf ist ein wirklicher Beruf, ausser der Beruf der Suche nach der Wahrheit. Das ist der beste Beruf.

Sobald Weisheit und Reinheit des Herzens in ihm aufdämmern, macht der Mensch sich auf die Suche nach Gotterfahrung. Alle grossen Weisen und Propheten haben ihren eigenen Beruf, den Beruf der Wahrheitserfahrung; sie geben ihr Interesse am Leben und allen Werten auf, um sich dem zentralen Interesse, dem zentralen Wert zuzuwenden, dem einzig wirklichen Wert - und dieser Wert ist die Wahrheit oder Gott. Sie machen die Wahrheit zum einzigen und höchsten Gegenstand ihrer Hingabe, verwenden ihre ganze Zeit dafür und opfern alles für dieses einzige Ziel.

Es gibt keinen Beruf, der höher, wertvoller, würdiger oder grösser wäre als dieser Beruf der Suche nach der Wahrheit und der Erfahrung der Wahrheit.

Ein wahrer Gottliebender ist völlig befreit von den Leiden des Lebens. Er steht ausserhalb des Kreislaufs von Irrtum, Übel, Unwissenheit und Leiden.

Wie wichtig ist es deshalb allein schon vom äusseren Standpunkt aus betrachtet, geistigen Werten nachzustreben und Gotterfahrung zu erlangen!

Kein Opfer, das man dafür bringt ist ein wirkliches Opfer, denn man gewinnt dadurch einen ewigen Schatz, den Schatz aller Schätze, einen unerschöpflichen Schatz, eine nie endende Weisheit, eine unauslotbare Liebe, ein endloses Licht und Glück.

Swami Omkarananda

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Der Punkt unendlichen Lichts im Menschen
 

Wir entdecken in uns einen Punkt unendlichen Lichts. Man sagt, dieser Punkt sei innen, aber er ist weder innen noch aussen, nicht oben noch unten, sondern überall.

Wenn wir den Beobachter in uns beobachten, gelangen wir an einen Punkt, an dem wir in diesem Beobachter aufgehen - und von hier an beginnt das wahre geistige Leben. Bis dahin befinden wir uns in Illusionen - vielleicht hilfreichen Illusionen, verführerischen Illusionen, zerstörerischen Illusionen. Aber sobald wir diesen Beobachter entdecken und in Ihm aufgehen, kommt alles in Ordnung. Es ist der reinste Platz in uns. Alles in uns ist irgendwie schmutzig; nicht nur der Körper und das unreine Blut, sondern auch unsere falschen Ideen, Gefühle, Erfahrungen, Träume und unterbewussten Inhalte. All das ist destruktiv, irreführend, unrein, elend und schmerzhaft.

Im Beobachter selbst jedoch gibt es keinen Gedanken, kein Gefühl, kein Unterbewusstes oder Überbewusstes, sondern nur unbegrenzte Vollkommenheit und Reinheit; da herrscht Einheit, Reinheit, Schönheit, Vollkommenheit. Es ist der reinste Platz; es ist der beste Altar, den es gibt. Da gibt es keinen Sünder und keine Sünde. In jedem Verbrecher, Sünder, in jedem Teufel, den wir uns vorstellen können, ist dieser wundersame Gott gegenwärtig als das reinste, göttliche, höchste Licht der Lichter. Er ist in den Guten wie in den Schlechten gleichermassen anwesend. In Männern, Frauen und Kindern, wie elend sie auch sein mögen - in ihnen allen ist dieser reinste Platz, die Quelle eines unbegrenzten Lichts, die Quelle aller Lichter. Dieser Ort ist der wahre Altar in uns. Auf diesen Altar kannst Du Dein Christusbild stellen, oder Dein Bild der Göttlichen Mutter. Das ist der einzige Ort der Reinheit. Alle anderen Orte, selbst der heiligste Pilgerort der Welt, sind unreine Orte.

Es gibt nur einen Ort der Reinheit, und das ist der Beobachter in Dir; wobei es keine Rolle spielt, wer oder was Du bist. Der Beobachter wird nicht von Deinem Charakter, Deinen Taten, Gedanken, Gefühlen oder Besitztümern berührt. Nichts, was geschieht - kein Vulkanausbruch, kein Zusammenstoss von Sternen, keine Atomexplosion - kann diesen wunderbaren, reinsten Ort berühren. Da gibt es keine Verschmutzung. Verschmutzung ist da nicht möglich. Es herrscht ewige Vollkommenheit. Und dieser Ort existiert jetzt und hier und ist viel wirklicher als Dein Körper, weit zugänglicher als Deine eigene Seele, Dein eigenes Herz; er ist Dir näher als Dein Herzschlag, Deine Gedanken und Gefühle. Dies ist der reinste Ort, und jede nur mögliche Kraft kann von hier ihren Ausgang nehmen. Alles Licht, alle Schönheit und Erleuchtung gehen von diesem Ort aus.

Mit dieser Upanishad befassen wir uns täglich. Das ist unser vorrangiges Studiengebiet. Man kann dieses Gebiet Millionen von Jahren studieren, ohne es je zu erschöpfen, soviel ist in dieser kleinsten Upanishad der Welt enthalten. Es genügt, dass man sich einige Minuten lang bewusst ist: "Dies ist der reinste Ort." Von diesem Ort musst Du Deine Gedanken, Gefühle, Werte, Einstellungen, Motivationen und Deine ganze Lebensphilosophie nehmen. Es ist OM. Es ist Gott. Es ist Licht. Es ist das Königreich des Himmels, die Göttliche Mutter, die ewige Wahrheit. Nur hier, an diesem Ort, finden wir das Ewige.

Ich mache Dein Herz unzerbrechlich mit der Hilfe des unvergänglichen Bewusstseins in Dir, mit Hilfe der Gnade Gottes. Das Licht in Dir ist so strahlend und leuchtend, dass es nicht beschrieben werden kann. Das Bewusstsein ist von der Natur eines unaussprechlich wunderbaren Lichts, und dieses ganze Universum, das vollgestopft ist mit endlosen Sonnen und Planeten, ist eine schwache Manifestation des Lichtes Gottes. Diese schwachen Lichter verschwinden mit der Zeit, aber das Licht, das all diese Sonnen und kosmischen Systeme und Sternenräume erschaffen hat, ist unvergänglich und unzerstörbar.

Du und ich - wir sind dieses Licht. Das ist die Wahrheit.

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Du bist von Gott erwählt

Du bist von Gott erwählt! Vergiss das niemals! Es gibt schwierige Zeiten und Prüfungen, Kummer und Sorgen - versuche zu verstehen und sage: "Ich bin auf der Seite Gottes; lass Kummer und Elend kommen, lass das Unglück walten!"

Die Liebe zum Göttlichen gibt uns die stärkste Überzeugung, dass heute der heiligste Tag ist, dass die gegenwärtige Stunde die Stunde Gottes ist, dass diese Minute die Minute zur Erfahrung Gottes ist, dass das Leben höchst kostbar ist, eine grosse Aufgabe, die verschiedenen Eigenschaften der Seele zu entfalten, dass wir direkt von Angesicht zu Angesicht mit dem Göttlichen sind, dass niemand ausserhalb der Gegenwart des Göttlichen sein kann, dass das Auge des Göttlichen über alle wacht, dass wir uns direkt im Herzen der göttlichen Gegenwart befinden, zusammen mit allen Heiligen und Weisen der Vergangenheit, dass wir beständig von der Gnade und dem Segen aller Heiligen und Weisen unterstützt werden.

Das Göttliche hat seine Ohren überall. Auch in den Ohren der Menschen sitzen die Ohren des Göttlichen. Das Göttliche hat seine Ohren auch im Raum, in der Luft - überall; Es hört alles, sieht alles, weiss alles, beobachtet alles, registriert alles und reagiert auf alles. Das Göttliche ist das Wunder der Wunder.

Jene, die das Göttliche kennen, fühlen und erfahren, werden hier und jetzt unsterblich. Hier und jetzt berühren sie die grenzenlose Wirklichkeit. Wenn ihr Körper alt wird und wegfällt, ändert sich nichts in ihrer inneren Erfahrung. Sie sind hier und jetzt im Göttlichen und freuen sich an den wundersamen Eigenschaften des Göttlichen; denn alles ist im Göttlichen.

Wenn wir das Göttliche erkennen und erfahren, erfüllen sich all unsere Wünsche auf absolute Weise. Nichts bleibt übrig, was wir wünschen oder wonach wir suchen könnten. Wir leben in andauernder Erfüllung, in ewiger Freude, ewigem Frieden, ewiger Freiheit - hier und jetzt.

Das ist das Wunder. Das ist das höchste Geschick einer jeden ernsthaft suchenden Seele.

Es ist eine Schwäche in uns, dass wir immer wissen wollen, was uns die Zukunft bringt

Frage Dich: "Wer ist es, der in mir denkt? Wer ist es, der in mir fühlt? Wer in mir ist es, der weiss, was ich denke?"

Auf diese Weise, durch ernsthaft gestellte Fragen wie diese, kannst Du das Hintergrundbewusstsein in Dir berühren. Deshalb ist es gut, sich die Fragen "Wer bin ich?", "Was ist meine Vergangenheit?", "Was ist meine Zukunft?" zu stellen.

Diese Fragen haben jedoch nichts mit Deinem Horoskop zu tun. Das Horoskop kann Dir nur etwas über die in der Zukunft eintretenden Ereignisse sagen und vielleicht über Deine auffälligsten Charaktereigenschaften. Wenn Du irgendwelche Talente hast, kann das Horoskop Dir darüber Auskunft geben. Es ist gut zu wissen, was Deine Talente, Interessen, Deine Anlagen und Schwächen sind. Aber wenn es nicht ein sehr gelehrter Astrologe ist, kann es sein, dass er sich verrechnet und Dir eine falsche Auskunft gibt. Weit schlimmer wäre es noch, wenn er Dir zum Beispiel sagen würde, dass Du in drei Monaten an Krebs sterben würdest und Dir eine Menge anderer negativer Ereignissen voraussagt. Das ist eine gefährliche Sache! Das Beste wäre jedoch, all das überhaupt nicht zu wissen und das Horoskop den Händen Gottes zu überlassen! Versuche einfach, glücklich zu sein, voller Kraft zu sein, gute Eigenschaften zu entwickeln und vom Bewusstsein der Gegenwart Gottes erfüllt zu sein. Das ist das beste, um Deine Zukunft so positiv wie möglich zu gestalten!

Swami Omkarananda

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Ich bin das unverursachte Licht

Swami Omkarananda hat keine Feinde in der Welt. Niemand ist eifersüchtig auf ihn. Einige Leute können sich vielleicht als seine Feinde aufwerfen, aber das hilft ihnen nichts, denn es erfolgt keine Reaktion, kein Widerstand von seiner Seite. Hier sind Herz und Bewusstsein im Beobachter des Beobachters verwurzelt. Ich bin selbst der Feind, der mich hasst. Ich bin selbst der Freund, der mich liebt. Wie ist das möglich? In welchem Zustand ist das möglich?

Es ist möglich vom Standpunkt des Beobachters aus, der die Wahrheit ist, vom Standpunkt dieses Lichts aus, das alles beobachtet, das ohne die physischen Augen sieht, das ohne die physischen Ohren hört. Ich bin dieses Licht. Ich bin das Licht, das ohne die physischen Augen sieht, das ohne die physischen Ohren hört. Dieses Licht ist von nichts im Universum verursacht: nicht von den Zellen, nicht von einem biologischen oder psychologischen Organismus, nicht von einer psychischen Wesenheit, einer geheimen Kraft oder sonst einem unvorstellbaren wissenschaftlichen oder unwissenschaftlichen Kraftfeld. Es ist selbstverursacht und ewig, das heisst, ohne Anfang und ohne Ende.

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Zeitewigkeit - zeitlose Ewigkeit

Gegenwärtig befinden wir uns im Kaliyuga. Es gibt vier Zeitalter oder Yugas, wie Du weisst. Das schönste ist das Satyayuga, das Zeitalter der Wahrheit.

Diese Zeitalter wechseln sich ab, sie bilden eine Kette, einen Kreis oder ein Rad. Dieses Rad dreht sich, es hat keinen Anfang und kein Ende. Es ist ein endloses Drehen, das nie aufhört. Es ist ein Kreislauf, und der Wechsel von einem Zeitalter zum nächsten setzt sich endlos fort, ohne Anfang und Ende. Auch die Kette der vielen Zeitalter hat keinen Anfang und kein Ende. Wann das erste Zeitalter einmal begann, weiss niemand. Man kann sagen, es habe mit Gott begonnen. Und wann hat Gott begonnen? - Gott hat keinen Anfang und kein Ende.

Weil die Wahrheit ewig ist, weil Gott ewig ist, kommen und vergehen diese Welt, kommen und vergehen die Universen auf ewige Zeit.

Man sagt, dieses Universum werde einmal untergehen. Ja, es wird untergehen; dann gibt es ein neues Universum, und wenn dieses neue Universum alt geworden ist, geht es auch unter. Danach kommt wieder ein neues Universum. Jeder Zyklus der Erschaffung der Universen ist genau wie der frühere Zyklus der Erschaffung und Auflösung. Es ist eine endlose Kette ohne Anfang und Ende.

Auch die Zeit ist endlos. Es gibt eine Ewigkeit der Zeit und eine zeitlose Ewigkeit. Gott ist die zeitlose Ewigkeit. Er ist immer da. Er war immer, Er ist jetzt und wird immer sein. Er ist die Ewigkeit ohne Zeit. Anantam avyayam, das heisst 'unwandelbare Unendlichkeit'. Der zeitlose Gott verändert sich nicht.

Solange der Tiefschlaf währt, erfahren wir keine Veränderung. Es ist eine zeitlose Stille und ein zeitloser Friede, die keinem Wechsel unterliegen. Gott ist die zeitlose Ewigkeit. In Ihm gibt es keinen Wandel. Und dann sind da andererseits diese Universen, die sich ohne Ende aneinanderreihen, vor jedem Universum wieder ein anderes Universum: Wir können endlos zurückgehen, ohne einen Anfang zu finden. Das gleiche gilt für die umgekehrte Bewegungsrichtung, die Zukunft. Es ist ein Kreis.

Solange es die zeitlose Ewigkeit gibt, gibt es auch die Zeitewigkeit.

Die Zeit verändert und zerstört schliesslich alles, und diese zerstörerische, verändernde Aktivität setzt sich endlos fort. Die Zeit ist aber auch die Ursache für die Geburt der Universen und deren Erhaltung.

Alles, was wir erfahren, befindet sich innerhalb der Zeitewigkeit. Aber es ist etwas Phantastisches in jedem Geschöpf, und das ist die Göttliche Mutter, Gott oder die Wahrheit - eben die zeitlose Ewigkeit. Jedes Geschöpf trägt diese zeitlose Ewigkeit in sich. Einen kleinen Vorgeschmack dieser zeitlosen Ewigkeit haben wir im Tiefschlaf. Es ist ein endloser Zustand. Im Tiefschlaf können wir der Erfahrung der zeitlosen Stille keine Schranken setzen. Wir können nicht sagen, da ist Osten, da ist Westen, hier beginnt das Universum, hier hört es auf. Solche Schranken gibt es da nicht. Wir finden keinen Anfang, kein Ende, kein Oben, kein Unten - nichts. Es ist ein raum- und zeitloser Zustand. Und das ist das wahre Wesen des Menschen.

Er kann beide Zustände erfahren: die zeitlose Ewigkeit und die Zeitewigkeit. Wenn er will, dass die Zeitewigkeit ihn nicht belasten und quälen soll, muss er sich in die zeitlose Ewigkeit versenken.

Wir haben Zugang zur zeitlosen Ewigkeit. Nicht nur ein wenig im Tiefschlaf, sondern weit mehr in der Meditation. Wenn das Herz rein ist und die Gnade Gottes wirkt, finden wir unsere Einheit mit Gott, der anantam avyayam, zeitlose, ewige, unendliche, immer dieselbe Vollkommenheit ist.

Der Zweck unseres Lebens hier auf der Erde ist es, nach dieser Vollkommenheit zu streben und sie schliesslich zu erreichen - eins mit Gott zu werden. Das ist unser Ziel. Haben wir das einmal erreicht, sind wir selbst Herren der Zeitewigkeit und der zeitlosen Ewigkeit. Wir werden zum Beobachter, zum Zeugen dieser endlosen Kette der Universen. Millionen von Jahren sind ein kleiner Augenblick für Gott, für diese zeitlose Ewigkeit; aber sie sind nicht einmal das: In all den Millionen von Jahren hat sich in der zeitlosen Ewigkeit nichts verändert, und keine Sekunde ist vergangen.

Es ist eine Art Illusion, diese Zeitewigkeit. Da gibt es kein Ende. Wir sagen, dass unser Kaliyuga eine schlechte Zeit ist, voll von Mord, Betrug und Kriegen. Das gilt aber nur für jene, die sich mit ihrem kleinen physischen Körper gleichsetzen, die sich in Unkenntnis ihres wahren Wesens im Zeit-Raum-Universum verloren haben. Aber für diejenigen, die suchen und ihre Einheit mit Gott erlangen, herrscht ewige Freiheit, endlose Schönheit, endlose Glückseligkeit. Sie bleiben unberührt von dieser Welt und ihren Übeln.

Die Lösung für die Probleme eines Lebens in der Zeitewigkeit, im Zeit-Raum-Universum, besteht darin, dass wir zur zeitlosen Ewigkeit werden. Weisheit, Vernunft und das tiefere Studium dieser Phänomene der Existenz treiben uns in den Schoss des Göttlichen, in den Schoss der zeitlosen Ewigkeit. Dort sind wir frei. Von dort aus können wir die entstehenden und vergehenden Universen betrachten, ohne davon berührt zu werden: Geburt, Leben und Tod in endloser Folge.

Wie tritt die Seele in den Fötus im Mutterleib ein?

Das unendliche Wesen ist überall. Wenn der Körper bereit ist, manifestiert sich das Licht in ihm; es ist da, um sich zu manifestieren. Dieses Licht ist nicht gezeugt, so wie der Körper gezeugt ist. Es ist ein unverursachtes Licht Gottes. Es sündigt nicht, auch wenn der Mensch sündigt.

Der Körper sündigt, die Gefühle sündigen; sie können die Gesetze Gottes verletzen. Aber der Beobachter im innersten Schrein sündigt nicht, verletzt nichts. Dieser Beobachter isst nicht, er braucht keine Nahrung.

Was isst, kann auch sterben, kann auch gegessen werden. Der grosse Fisch verschlingt den kleinen Fisch, und der grosse Fisch wird vom noch grösseren Fisch gefressen. Alles, was geboren wurde, kann sterben.

Das Bewusstsein in Dir, das alles beobachtet, wird nicht zerstört, wenn der Körper zerstört wird. Es beobachtet den Tod des Körpers. Es beobachtet, wie der Körper zum Friedhof getragen wird.

Swami Omkarananda

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Sannyasa

Ich entsage dieser ganzen Welt. Ich wünsche nicht, der König dieser Welt zu sein. Was gewinne ich, wenn ich der König der Welt bin? - Zerstörerische Macht, nutzlose Macht?

Gewinne ich unendliches Glück? Gewinne ich unendliche Liebe? Gewinne ich unendliches Leben? Gewinne ich Unsterblichkeit? Gewinne ich ewige und unerschöpfliche Schätze? - Nein! Deshalb will ich nicht König oder Kaiser dieser Welt sein.

Buddha hat einem Königreich entsagt. Buddha und Christus sind ein und dasselbe. Sie besitzen dieselbe Wahrheit. Sie sind Swami Omkaranandas Gurus. Sie sind Swami Omkarananda selbst. Wo er ist, da sind sie, und wo sie sind, da ist Swami Omkarananda. Buddha und Christus sind die gleiche Liebe, die gleiche Schönheit, das gleiche Ideal, die gleiche Inkarnation der Entsagung. Sie sprechen beide die gleiche Sprache. Sie haben beide das gleiche Antlitz. Beide haben (sinngemäss) die gleiche Bergpredigt gehalten. Beide sind ewig. Beide sind Lehrer der Menschheit. Beide sind Diener der Menschheit. Sie sind unsere Beschützer. Sie sind unsere Inspiratoren. Sie sind unser Ideal. Sie sind unsere Gurus. Sie sind unsere Lehrer.

Ich entsage den unsichtbaren Welten, den verborgenen Welten, und den Versuchungen, die aus ihnen an mich herankommen. Ich entsage dem Himmel. Denn was könnte der Himmel Swami Omkarananda schon geben? - Swami Omkarananda ist in der lebendigen Erfahrung und dem lebendigen Bewusstsein des Absoluten und Unendlichen verwurzelt. Du kannst ihn quälen, aber Du kannst ihn niemals unglücklich machen, unter keinen Umständen. Nichts, weder Raum, noch Zeit, noch Umstände haben einen Einfluss auf Swami Omkarananda. Nichts kann die Aufmerksamkeit Swami Omkaranandas ablenken, weil er ein lebender Zeuge der zeitlosen Schätze und Werte des Göttlichen ist.

Ich wünsche nicht, meine Hände zu beschmutzen, indem ich die Schätze dieser Welt berühre. Kein Schatz, der nicht Gott selbst ist, kann meine Aufmerksamkeit, mein Interesse oder meine Lebensenergien auf sich ziehen.

Im Mittelpunkt meines Lebens steht meine Loyalität zum Göttlichen, zu den endlosen Schätzen des Göttlichen. Ich kann meine Augen schliessen oder offenhalten und erfahren, was ich will; ich kann auch beweisen, dass ich erfahren habe, was ich erfahren wollte. Wo ein Swami ist, befinden sich alle Schätze; da kann es kein Unglücklichsein geben, da kann es keine unlösbaren Probleme geben, da kann es keine Niederlage geben und keine Begrenzung irgendwelcher Art.

Was tut der Swami an dem Tag, an dem er Sannyasa nimmt? - Er entsagt auch den Freuden des Himmels.

Nehmen wir an, irgendeine Macht des Unendlichen sagt: "Ich verleihe dir körperliche Unsterblichkeit!" Ich werde antworten, dass ich diese Unsterblichkeit nicht brauche. Ich bin selbst schon unsterblich, unbegrenzt und unzerstörbar.

Ausserdem kann man einen vergänglichen physischen Körper nicht unsterblich und unendlich machen. Das, was vergänglich ist, muss vergehen.

Wenn mein Körper stirbt, geschieht nichts - nicht einmal soviel, wie wenn Du Deine Kleider wechselst.

Meine Schätze sind endlos.

All die Schätze des Himmels - der ja ein Ort immerwährender Schätze und Freuden ist - weise ich zurück.

Das Königreich Gottes ist unbeschreiblich viel wunderbarer als die grössten Religionen der Welt es schildern können. Und dieses Königreich ist jetzt in Deinem Herzen, in Deinen Händen, umgibt Dich von allen Seiten, ist überall. Es ist für jene sichtbar, die geistige Augen haben zu sehen. Und weil Du von der Gnade Gottes erwählt bist und in Liebe, Weisheit, Güte und im höheren Bewusstsein geführt wirst, ist es auch für Dich möglich, dieses Königreich des Himmels überall wahrzunehmen.

Swami Omkarananda

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Was ist das Wesen der Schöpfung?  

Es ist richtig zu sagen, dass die ganze Schöpfung ein Überfliessen der göttlichen Fülle ist. Diese Fülle ist nicht an ihre absolute Vollkommenheit gebunden. Die absolute Vollkommenheit macht dieses Überfliessen von etwas möglich, das als unvollkommen bezeichnet wird. In diesem Fall spielt das Göttliche damit und ist einfach ein freudvoller Zeuge seiner eigenen Vollkommenheit, die in Dinge überfliesst, die unvollkommen zu sein scheinen. Das ist eine Stellungnahme, ein Standpunkt.

Eine andere Position lautet: Es gibt grundsätzlich keine Erklärung dafür. Diese Position ist vorwiegend rational, basiert nicht auf Erfahrung, sondern ist abstrakt-rational; das heisst, der Intellekt bemüht sich um eine Lösung, findet aber keine und bringt dies in der Feststellung zum Ausdruck, dass die ganze Sache unerklärlich sei.

Sodann gibt es eine weitere Antwort, die einfach sagt: Das Universum ist letztlich nicht wirklich vorhanden, es ist nichtexistent, ermangelt einer eigentlichen Substanz. Diese letzte Antwort wird vom Standpunkt der Erfahrung der göttlichen Wahrheit aus gegeben, der Wahrheit als dem grenzenlosen, ungeborenen, zeitlosen, ewigen, anfang- und endlosen Sein.

Für wen aber bietet diese Antwort keine Lösung an? - Für diejenigen, die sich innerhalb der Schöpfung befinden. Für den, der sich in der Erfahrung der Gegenwart des Göttlichen aufhält, ist diese Antwort eine gültige Lösung. Für ihn verhält es sich anders, denn für ihn stellt sich die Frage nach der Natur des Universums gar nicht.

Der Hauptpunkt der Philosophie Omkaranandas ist deshalb: Erfahre zuerst das Göttliche, ehe Du solche Fragen stellst.

Wenn Du als Student der Physik Fragen der höheren Physik aufwirfst, dann wird Dein Physikprofessor Dir antworten, dass Du Dir zuerst die Grundlagenkenntnisse erwerben musst, bevor Du eine Antwort auf eine solche Frage überhaupt verstehen kannst.

Es gibt also Voraussetzungen, die zu erfüllen sind. Unser Grundprinzip lautet in diesem Zusammenhang: Erwirb zuerst Erfahrung!

Wie das Wetter heute in Indien ist, ist für uns, die wir hier in Europa sitzen und frieren, unwesentlich. Wichtig und wesentlich wäre es für uns zu fragen, wie wir uns vor der Kälte schützen können. Diese Frage wäre an erster Stelle zu lösen. Und unter jenen Fragen, die an erster Stelle stehen, gibt es wieder eine Rangordnung der Dringlichkeit: solche, die mehr, und solche, die weniger wichtig sind.

Erfahre zuerst das Göttliche, dann kannst Du besondere Fragen stellen, wenn Du dann noch Fragen hast. Denn der Grund, dass Du überhaupt fragst, ist darin zu sehen, dass Du ein unvollkommenes menschliches Wesen bist, das dem rational-intellektuellen Denken verhaftet ist. Als ein menschliches Wesen, als rationales, intellektuelles Wesen wirst Du immer Probleme haben, denn Dein Zustand ist ein Zustand der Begrenzung, der Unwissenheit, der Leiden. Auch wenn Du es nicht wissen solltest: Du leidest trotzdem, zumindest unbewusst. Du bist in Begrenzungen eingefangen.

Zunächst solltest Du Dich deshalb an das Wesentliche halten, und das heisst: Erfahre das Göttliche! Danach kommen Dir die Antworten auf Deine Fragen von selbst, blitzartig! - Das hier ist wieder eine bedingt gemachte Aussage; bedingt insofern, als die Frage verschwindet, sobald Du das Göttliche erfährst. Dann entfällt auch die Antwort. Die Frage hat sich von selbst erledigt. Die Erfahrung des Unendlichen ist die Wahrheit, die Wirklichkeit.

Noch eine andere Antwort gibt es auf unsere Frage: Vielleicht weiss die Gottheit selbst die Antwort nicht. Sie ist so absorbiert in ihre eigene Fülle und Glückseligkeit, dass Sie nicht weiss, dass irgendwelche Universen entstanden, existierten und wieder verschwunden sind. Vielleicht weiss die Gottheit selbst nicht, wie ungeheuer gross diese göttliche Wirklichkeit ist. Doch das Unendliche ist nicht auf diese Begrenzung begrenzt , sondern kann sie überwinden.

Erlange einen höheren Standpunkt, und die vom philosophischen Verstand, vom intellektuellen Denken erhobenen Fragen finden eine Antwort, eine Lösung. Erleuchtung ist das Vorrangigste. Erleuchtung ist von höchster Priorität.

Beim Lesen der Bhagavad-Gita stösst Du auf den Vers: Sieh den Herrn in allem und alles im Herrn. Übe das! Setze diesen Spruch in die Praxis um! Dann kannst Du über die anderen Verse der Gita nachsinnen!

In unserer Philosophie drückt sich höchste Praxisbezogenheit aus, eine Betonung des Wesentlichen, von allem, was zum gesamten Bereich der Gotterfahrung in Bezug steht, zum Bereich des Lebens als Mensch im eigentlichen Sinn. Wenn Du diesen Vers der Gita, diese Aufforderung, Gott in allem zu sehen, ernst nimmst und anwendest, dann werden alle restlichen 700 Verse der Gita klar. Entweder sie fallen dann als Nebensächliches unter den Tisch, oder Du weisst genau, was sie bedeuten.

Wenn man sich in einem bestimmten Erfahrungszustand befindet, sind die Probleme und Fragen anderer Erfahrungszustände absolut unerheblich und tauchen erst gar nicht auf. Bist Du eins mit Gott, dem Sein, wo ist dann die Welt, wo ist Deine Frage, wie sie zustande kam?

Vorrangig ist es also, sich in einen anderen Erfahrungszustand zu erheben, einen umfassenderen, höheren. Worin liegt die Abhilfe, wenn Du einen Alptraum hast? - Im Erwachen! Erwachst Du, verschwindet der Alptraum von selbst, und der Tiger, der Dich fressen wollte, ist plötzlich verschwunden. Erlangst Du höchste Erleuchtung, dann verschwindet der Alptraum dieser Welt.

Wenn man sich dem Spiel des Fragens um des Fragens willen ergibt, kommt man dabei vom Weg ab.

Die Wahrheit ist das Höchste; sie ist transzendent, das heisst, dem Zugriff des menschlichen Verstandes entzogen. Wenn Intellekt und Verstand voll erleuchtet sind, entdecken sie Geheimnis nach Geheimnis. Solcherart ist die Vollkommenheit der höchsten Wirklichkeit, der Wahrheit oder Gottes.

An den Menschen, der seine Probleme lösen will und Antworten auf die Fragen des Lebens und der Existenz schlechthin stellt, ergeht die Aufforderung: Erfahre das Göttliche, übe! Lebe den einen Vers, das Göttliche in allem zu sehen und alles im Göttlichen.

Wenn Du das umzusetzen versuchst, stehst Du bald vor der Frage: Wie bringe ich das am besten zustande? Wie schaffe ich die Hindernisse aus dem Weg? - Die Antwort darauf kann Dir nur einer geben, der den Weg schon bis zum Ziel gegangen ist - und das ist der Guru.

Niemand kann Dich erlösen ausser derjenige, der eins ist mit dem Vater im Himmel. Niemand hat die Zustimmung des Göttlichen zur Ausführung irgendeiner Mission in der Welt, ausser er besitze die Erkenntnis seiner wesentlichen, innewohnenden Gottheit.

Die Macht Christi und seine unsterbliche Weisheit, seine Taten, die einer grenzenlosen Liebe entstammen, seine alles einschliessende Liebe - sie alle kann man der inneren Erfahrung Christi zuschreiben, der Erfahrung seiner Einheit mit dem Vater.

Was gibt seiner Botschaft die Fähigkeit zu überleben? Was ist das Geheimnis seiner Gegenwart hier, in der menschlichen Geschichte und in der täglichen Erfahrung rund um die Welt? - Das Geheimnis liegt einfach in der Tatsache, dass Christus sich seiner inneren Einheit mit dem Vater im Himmel bewusst war und immer noch bewusst ist.

Sein Herz ist eins geworden mit der Quelle aller Dinge, dem Göttlichen. Es scheint, als ob ein Tropfen zum Meer geworden wäre, um nie mehr auszutrocknen - immer grossartig, immer fähig, Leben zu erhalten, seine Macht auszudrücken und sich an der Herrlichkeit zu erfreuen, die ihm zu eigen ist.

Und unser Weg zum Göttlichen ist wiederum der Weg Christi. Es gibt keinen anderen Weg. Es ist der Weg der Liebe, der Weg des Dienens, der Weg der Erkenntnis - der Erkenntnis unserer inneren, wesentlichen Gottheit, der Erkenntnis der Gegenwart des Göttlichen in uns, der Erkenntnis der Wahrheit, die befreit, der Erkenntnis des Geistes, der die Quelle eines jeden schöpferischen Genius, aller Aktivität und allen Erfolges ist.

Swami Omkarananda

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Das Ego und seine Auflösung

Kann ein Mensch den Himmel aufrollen wie eine Decke? - Kann er sein Elend beenden ohne DICH zu kennen?

Swetasvatara Upanishad

Das Ego ist das gefährlichste Ding in unserem Leib, ein katastrophales Ding. Das Ego ist überall anwesend: in Deinen Knochen, im ganzen Körper, im ganzen Bewusstsein - überall ist das Ego. Und Du nimmst dieses Ego von einem Leben ins andere mit. Es ist eine gefährliche Kraft, die alles zerstört. Der Professor hat ein Professor-Ego, der Direktor ein Direktor-Ego, die Mutter ein Mutter-Ego. Der Guru hat ein Guru-Ego, sein Schüler ein Schüler-Ego: "Ah, ich bin der Schüler des grossen Meisters", sagt es stolz. Das Ego quält jede Person. Ein kleiner geistiger Fortschritt und schon ist Dein Ego zur Stelle und verschlingt ihn. "Ah, ich bin eine hochentwickelte Person. Ich habe die besseren Meditationsmethoden. Weisst du überhaupt, wer ich bin?"

So nimmt das Ego verschiedene Formen an, alle möglichen Formen: Es ist ein gefährliches Ding.

Wie kannst Du das Ego überwinden? - Übergib das Ego dem Göttlichen! Lass Dein Leben sich immer rings um das Göttliche drehen! Opfere Dich mit jeder Mantrawiederholung dem Göttlichen, liefere Dich dem Göttlichen aus! Seine Energien sind an der Arbeit, nicht Deine; seine Intelligenz ist an der Arbeit, nicht Deine. Und seine Intelligenz ist die beste Intelligenz, und wenn Du Es wirken lässt, sind Deine Gedanken, Gefühle und Taten bestens. Es sind dann nützliche Taten, schöpferische Taten; Taten, die unseren Mitmenschen dienen und helfen; Taten, die die Welt verbessern, verschönern und bereichern. Du vollbringst gottgeweihte Taten, unterhältst gottgeweihte Gedanken und Gefühle, führst ein gottgeweihtes Leben, ein geistiges, ein schönes Leben, ein Leben ohne Ego, ein Leben, das die göttliche Weisheit und den göttlichen Willen walten lässt, die göttliche Schönheit, Güte und Selbstlosigkeit.

Das Ego des Gurus sagt: "Mein Weg ist der einzige Weg, da gibt es keinen anderen Weg." - Wie unklug! - Ein solcher Guru ist kein Guru. Die Wahrheit ist in der Seele eines jeden Menschen verwurzelt; sie gehört jedem Menschen an. Es gibt kein Geheimnis in Bezug auf die Wahrheit. Aber mache ein Geheimnis aus Deinem spirituellen Leben, damit das Ego Dich nicht verschlinge. Wenn Du vor den Menschen betest, stolz auf Deine Leistungen bist und sagst: "Ich bin geistig, ich bete viel, ich bin religiös, ich bin etwas Besseres als die weltlichen Menschen; weltliche Menschen sind nicht gut!", dann sind diese Gefühle gefährlich, falsch, egoistisch: Es sind finstere Gefühle.

Ein guter Charakter ist notwendig, denn ethische und moralische Vollkommenheit ist die Basis für geistige Vollkommenheit. Dein Charakter muss entfaltet werden. Pflege die Gesellschaft mit guten Leuten. Es gibt in der Gesellschaft gute und böse Leute, gute und nicht so gute Leute. Meide jene Leute, die Dich herunterziehen! - Du musst die göttliche Anwesenheit auch in diesen Menschen achten und verehren, aber aus der Entfernung. Ahme diese Leute nicht nach, unterhalte keine Beziehungen zu ihnen, sprich nicht mit ihnen, lass Dich von ihnen nicht ablenken, sondern konzentriere Dich auf Dein Ziel im täglichen Leben, kehre immer wieder zur Mantrawiederholung zurück, zum Ruf nach dem Göttlichen, dem allsehenden, allwissenden, allhörenden Gott.

Gott ist eine lebendige Gegenwart. Gottes Gegenwart ist ein lebendiges Herz, ein pochendes, liebendes, allwissendes Herz. Mach dieses Herz zum Gegenstand Deiner Meditation; es ist nicht ein blosses Licht, das Kerzenlicht, das Sonnenlicht oder irgendein innerliches Licht, sondern das ewige Licht, das allvollkommene Licht, das ungeborene, uranfängliche, von allem unabhängige, unendliche Licht. Und dieses Licht ist ein liebendes Herz. Es reagiert auf unsere Gebete, reagiert auf unseren Ruf. Stell Dir vor, wie vielen Menschen in Not schon durch ein kleines, aber ernsthaftes Gebet, durch einen ernsthaften Ruf nach Gott Trost, Wunder und Rettung vom Herzen Gottes gesandt wurden! 

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