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ZWEIMONATLICH

Jahr 45

OFFIZIELLES ORGAN DES
DIVINE LIGHT ZENTRUMS
8400 WINTERTHUR SCHWEIZ

März/April 2011

 

 

INHALT

Sri Swami Omkarananda

Texte aus öffentlichen Ansprachen

 

Drei Pfade zu Gott

Der Philosoph Immanuel Kant war kein religiöser Mensch; er ging nie in die Kirche, glaubte nicht an einen Gott, und doch hat er gründlich genug nachgedacht. Er nutzte seine Vernunft in ausreichendem Maß und entdeckte, dass Gott in allem ist.

Wenn man genügend tief und durchdringend nachdenkt, wenn man seine Vernunft weit genug vorantreibt, dann entdeckt man das Göttliche in allen Dingen und Wesen - auch dann, wenn man ein Atheist ist.

Der areligiöse, ungläubige Philosoph Kant hat also das Göttliche in allen Wesen und Dingen entdeckt, und das allein mit Hilfe seiner Vernunft.

Denke tief und gründlich nach, bleib nicht auf halbem Wege stehen, und du wirst Gott entdecken!

Durch tiefes Nachdenken fand Kant zur Erkenntnis, dass es so etwas wie ein "Ding an sich" geben müsse - als Essenz in allem, in jedem, überall, in allen Dingen und Wesen, in der ganzen Schöpfung.

Im Gegensatz zu Kant, hatte Franziskus von Assisi keine herausragenden intellektuellen Kräfte; er war nicht wie Kant ein Universitätsprofessor. Er war ein einfacher, gläubiger Mensch. Er nutzte seine Vernunft nicht, um tief in die Geheimnisse der Existenz einzudringen. Vernunft war nicht die vorherrschende Kraft in ihm, und doch entdeckte auch er Gott in allem, allein durch entsprechend tiefes Fühlen.

Wenn Gefühle tief und durchdringend genug sind, entdeckt man das Göttliche überall.

Auf diese Weise hat Franziskus von Assisi Gott entdeckt, und nicht nur im Vogel oder in anderen Tieren, sondern auch in der Sonne, im Mond, im Fluss und im Berg.

Er hat den gleichen Punkt wie Immanuel Kant, der areligiöse, ungläubige Professor, erreicht.

Weil Immanuel Kant Gott aufgrund von Vernunftgründen entdeckt hat, aber weder Liebe noch Gefühl daran beteiligt waren, hat er das, was er rein intellektuell entdeckt hat, nicht auch erfahren können.

Es gibt geistig strebende Menschen, die noch tiefer und klarer empfinden als Franziskus von Assisi. Sie finden, dass sogar der leere Raum von der feinen Gegenwart des Göttlichen erfüllt ist. Sie sind voller Verehrung für den Raum und äußerst empfindsam für die göttliche Gegenwart überall.

Jemand, der seine Vernunft zu wenig anwendet, verneint die Wirklichkeit Gottes; und wer Gott zu wenig liebt, findet Ihn nicht.

All jene Wissenschaftler, Denker und Rationalisten, die Gott nicht entdecken und deshalb seine Existenz verneinen, sind bemitleidenswert, denn sie setzen ihre Vernunft nicht genügend ein; es fehlt ihnen an jenem forschenden, nach letzter Erkenntnis strebenden Geist, der die Vernunft anregen und so stark beflügeln kann, dass sie einen einmal aufgenommenen Gedanken bis hin zu seiner endgültigen Entschlüsselung verfolgt.

Der wirkliche Vater des Kommunismus ist nicht Marx, auch nicht Lenin, sondern der Philosoph Hegel. Er ist der Vater des Kommunismus, denn er hat die Philosophie der Dialektik* entwickelt. Auch er hat Gott entdeckt, denn er hat seine Vernunft genügend angewandt. Er sagte, dass das Universum kein Geheimnis vor dem forschenden Geist des Menschen verbergen kann.

Wenn man tief genug nachdenkt, offenbart das Universum all seine Geheimnisse, und man entdeckt schließlich sein letztes Mysterium: das Göttliche.

Doch hat kein Marxist, Leninist oder Kommunist je genügend nachgedacht, was bewirkte, dass sie zu Trägern zerstörerischer Gedanken und Gefühle wurden, was zu einer ebensolchen Politik und Organisation führte.

Einstein war kein grundsätzlich religiöser Mensch, auch kein geistig Strebender. Und doch hat er sich zutiefst seiner Wissenschaft hingegeben. Auch er ist einer von denen, die tief genug nachgedacht haben und hat so die Intelligenz Gottes entdeckt, die überall im Universum am Werk ist.

Je größer unsere Hingabe an etwas ist, desto mehr dringen wir in das Gebiet ein, mit dem wir uns beschäftigen, und desto eher können wir das Antlitz Gottes darin entdecken.

Tief nachzudenken, intensiv zu fühlen, aus ganzem Herzen zu lieben, sich einer Sache zutiefst hinzugeben heißt, das Göttliche zu entdecken. Halbwissen und wenig Hingabe jedoch sind gefährlich.

Entdecke Gott auf diese dreifache Weise: durch Vernunft, durch Liebe, durch Hingabe!

Wahrhaftes Glück

Es ist keine Substanz in den Dingen, keine wirkliche Freude, nichts Wunderbares.

Frage dich dein ganzes Leben lang, was dir je Freude bereitet hat. All das ist jetzt nur noch Erinnerung, die dir nicht beisteht, wenn du unglücklich bist und leidest. Alle Freuden verschwinden, und jedes Vergnügen geht schnell vorbei. Es ist alles wie ein großer Traum.

Wirkliche Substanz, wirkliche Freude und wirklicher Friede existieren nur im Schöpfer alles Seienden.

Nichts ist in den Dingen, aber alles ist in jenem Bewusstsein, das Schöpfer aller Dinge ist. Dieses Bewusstsein ist alles. Es allein ist die wirkliche Substanz. Es ist die Intelligenz hinter unserer Intelligenz. Alles Übrige ist substanzlos, ändert sich und vergeht.

Das einzig Wertvolle ist das Göttliche. Wenn du das Göttliche hast, bist du die größte Persönlichkeit in der Welt, der größte Denker der Welt, der reichste Mensch der Welt, der gesegnetste Mensch der Welt. Dann bist du wahrhaft frei, glücklich und friedlich.

Führe das Gemüt immer wieder auf das Eine zurück!

Vom Vielen führe das Gemüt immer wieder auf das Eine, auf Gott, zurück! Das ist das Geheimnis geistigen Fortschritts. Der Mensch ist in der Erfahrung des Vielen eingefangen. Gott hat nur eine Erfahrung: seine eigene unendliche Vollkommenheit.

Die Erfahrung des Vielen ist die Ursache der Begrenzungen, Sorgen und Leiden des Menschen.

Der Mensch, der Gott erfährt, erfährt nur eines. Er ist ein Mystiker.

Solange du in der Erfahrung des Vielen gefangen bist, kannst du dich nicht konzentrieren und hast keine geistige Kraft. Das Gemüt muss deshalb immer wieder zurück zu dem Einen, zu Gott, gebracht werden.

Wenn du tust, was dein Gemüt will, dann wirst du sein hoffnungsloser Sklave. Das Gemüt muss tun, was du ihm befiehlst. Die beste Methode, das Gemüt zu überwinden ist, seine Aufmerksamkeit vom Vielen abzuziehen und auf das Eine zu richten.

Diszipliniere das Gemüt, indem du es an einige wenige Dinge gewöhnst - nur die notwendigsten Dinge. Das Gemüt wird sehr stark, wenn es sich nur mit wenigen Dingen beschäftigt.

Wiederhole dasselbe Mantra zwei Stunden lang, um das Gemüt unter vollkommene Kontrolle zu bringen. Die Heiligen haben mit der Wiederholung eines einzigen Mantras ihr ganzes Leben verbracht. Das ist das Geheimnis des Fortschritts, das ist die Methode, das Gemüt unter Kontrolle zu bringen.

Vereinfache deshalb dein Leben, konzentriere dich auf wenig Notwendiges. Wenn das Gemüt unter Kontrolle ist, bist du voller Frieden, voller Verstehen, das Herz ist weit, nicht eng, der Geist immer erhoben, niemals niedergedrückt, und tausend Segnungen fließen in dich ein.

Das menschliche und das göttliche Gemüt

Das menschliche Gemüt lebt in einzelnen Dingen; das göttliche Gemüt lebt im Unendlichen.

Das Gemüt des gewöhnlichen Menschen ist ein Chaos von vielen Dingen; das Gemüt eines Mystikers ist eine unbeschreibliche Schönheit, erfüllt vom Unendlichen.

Das Gemüt des gewöhnlichen Menschen arbeitet in Zeit und Raum; das Gemüt des geistigen Menschen lebt in der zeitlosen Wahrheit.

Das Gemüt des gewöhnlichen Menschen wird von körperlichen Erfahrungen dominiert, von Gefühlen gequält, von Gedanken belästigt, vom Karma verfolgt und von vielen Dingen, die es sieht und begehrt, abgelenkt; es ist wie der Affe, der betrunken ist und von allen Seiten von Geiern angegriffen wird.

Der vergeistigte Mensch, der Heilige, ist von Frieden und Licht erfüllt und wohnt im Unendlichen; er ist von Gott erfüllt. Gottes Licht und Liebe strahlen aus seinen Augen. Jeder Nerv und jede Zelle seines Körpers ist aufgeladen mit dem Frieden des Göttlichen.

Der wahre geistige Mensch lebt im Unendlichen. Er lebt jenseits von Raum und Zeit und deshalb über und jenseits aller Begrenzungen, aller Gefängnismauern. Er besitzt ein göttliches Gemüt.

Gnade

Alles Gute geschieht durch die Gnade Gottes.

 

Schweigen

Schweigen ist wesentlich für die Wahrnehmung des Göttlichen.

Das Göttliche kann nicht von den stumpfen Sinnesorganen wahrgenommen werden.

Das Mantra ist Gott selbst

Die wunderbarsten Reiniger sind die Mantrawiederholungen.

Das Mantra nimmt die Pflicht auf sich, die erforderlichen Voraussetzungen zu schaffen und die höheren geistigen Fähigkeiten zur Erfahrung der Wahrheit zu erwecken. Es stellt sich schließlich als die höchste Wahrheit heraus, die du erfahren wirst.

Das Mantra vollbringt all diese Arbeiten.

Es schafft die nötigen Voraussetzungen, die für den Fortschritt wichtig sind und zeigt sich schließlich als Gott selbst, als die Wahrheit.

Transformation und Reinheit

Man kann sich selbst vollkommen reinigen, äußerlich und innerlich: durch das Feuer der Hingabe zu Gott, durch das Feuer der psychischen Kraft, die durch die Mantrawiederholung erzeugt wird, durch das Feuer der göttlichen Erkenntnis, durch das Feuer der göttlichen Meditation und Kontemplation.

Es gibt viele Prozesse, durch die das ganze innere Wesen transformiert, gereinigt und verfeinert werden kann. Du erreichst mehr durch diese geistigen Disziplinen als durch irgendeine körperliche Disziplin.

Beständige Mantrawiederholung erzeugt so viel psychisches und geistiges Feuer im System, dass es die Unreinheiten von Körper, Herz, Willen und Blut verbrennt.

Du erreichst mehr durch intensive Mantrawiederholung als durch irgendeine andere Methode. Zunächst muss das ganze System durch Mantrawiederholung dem psychischen Feuer ausgesetzt werden, dem geistigen Feuer, so dass du von selbst in die Kammern der Stille der unendlichen Wahrheit eintrittst.

Durch die ausdauernde Wiederholung der mystischen Silben werden alle Zellen des Körpers und das ganze Blut gereinigt, sowie neue Eindrücke in Gemüt und Gehirn erzeugt. Erst wenn dies vollbracht ist, haben wir Zutritt zum Königreich des Himmels, das überall ist.

Hinter den Gedanken

Eine denkende Person ist in den Gedanken, die sie denkt, gefangen. Sie kennt den Denker nicht.

Ein großer Philosoph kennt den Denker - aber er kennt das höchste göttliche Bewusstsein nicht.

Ein großer Weiser oder Mystiker kennt das höchste göttliche Bewusstsein hinter dem Denker. Es ist überall da, wo jemand an etwas denkt. Es ist auch überall da, wo etwas existiert. Es ist hinter dem Denker in jedem Menschen.

Der ewige Hintergrund

 

Wenn etwas ist, kannst du sicher sein, dass dahinter - oder darin - noch etwas anderes ist. Der Stein ist. Hinter dieser "Ist-heit" ist ein höchstes Wesen, das der Stein nicht sehen kann. Hinter jedem Denker ist ein höchstes göttliches Bewusstsein, ohne das der Denker nicht sein kann. Dieses höchste göttliche Bewusstsein, das überall ist, muss erkannt werden.

Ohne Gott bist du nichts

Gott ist keine Idee und kein Scherz. Er ist die Wirklichkeit der Wirklichkeiten - die höchste Wirklichkeit.

Wenn Er sich von dir auch nur eine Sekunde zurückzieht, bist du nichts, nicht einmal Asche. Er ist die Substanz in allem. Wenn Er seinen Willen vom Kosmos zurückzieht, geht der ganze Kosmos augenblicklich unter und löst sich auf.

Gott ist die Substanz aller Substanzen, die Wahrheit aller Wahrheiten, die Wirklichkeit aller Wirklichkeiten, das Leben aller Leben, die Seele aller Seelen, die Existenz aller Existenzen. Er ist alles und transzendiert alles. Wir können Ihm nicht entkommen. Wir können ohne Ihn nicht leben, ohne sein beseelendes Bewusstsein nicht sprechen, ohne seine erhaltende Substanz nicht atmen und ohne seine kreative, unendliche Intelligenz nicht denken.

Nimm deshalb Verbindung auf zu dieser größten, höchsten Wirklichkeit, die in jedem Punkt des Raumes, in jedem Atom, in allen Wesen ist, die überall und zu jeder Zeit gegenwärtig ist. Unterhalte dich mit dieser Gottheit, breite deine Seele über das ganze Universum aus, dehne dein Bewusstsein ins Unendliche aus! Als das Unendliche verehre das Unendliche, und als die Wahrheit verehre die Wahrheit.

Der ganze Kosmos ist wie ein kleines Zimmer, in dem alles sofort sichtbar und hörbar ist, was in irgendeiner Ecke geschieht. Kein Mensch kann seine Hand bewegen, ohne dadurch die Bahnen der Planeten, die Sterne und alles im Kosmos zu beeinflussen. Deshalb ist jeder geistige Akt ein großer Segen. Jedes kleine Gebet und jede kleine Meditation ist ein großes Plus und ein großer Segen.

Einheit

Die göttliche Seele in allen Wesen ist die gleiche; sie ist in Einheit und Kommunikation mit sich selbst überall.

Suche nach Gott

Die Suche nach Gott, nach unendlicher Liebe, nach absolutem Frieden, endlosem, unerschöpflichem Reichtum ist die größte und gesegnetste Suche. Man kann jeden Preis dafür bezahlen, um dieses Ziel, das Gott ist, zu erreichen.

Wer ein reines Herz hat, betritt ganz von selbst diesen Pfad, meistens unbelehrt. Jedoch ist dieser Pfad zum größten Glück, zur größten Erkenntnis, zur größten Macht, zur größten Seligkeit für den unreinen, gewöhnlichen Erdenbürger nicht annehmbar; denn er ist verwirrt und verhält sich wie ein Kind, das nicht versteht, dass der Diamant wertvoller ist als das glitzernde Stück Glas.

Im zeitlosen Schweigen

Die Dimension zeitlosen Schweigens ist in OM enthalten, im Kosmos und sogar in all den chaotischen Geräuschen und Tönen der Welt.

Wenn du auf dieses Schweigen eingestimmt bist, bist du vollkommen entspannt. Obwohl form- und namenlos, reagiert Gott auf jeden Namen und jede Form, die man Ihm zuschreibt.

Wenn du Gott kennst, kennst du alles

Übe dich beständig in der Disziplin des Herzens, die da sagt: Ich kann alles allein dadurch kennen, dass ich Gott kenne! Ich berühre alles, Ich habe alles einzig dadurch, dass ich jenes habe, das in allen und allem ist.

Wenn ich ein Ding berühre, berühre ich nur dieses eine Ding, und keines von all den anderen Dingen, die es gibt. Wenn ich aber Gott in diesem einen Ding berühre, berühre ich sofort auch alle anderen Dinge, denn es ist nichts als Gott in allen Dingen.

Wenn ich ein Ding habe, habe ich nur dieses eine Ding, nicht aber die Billionen von Dingen, die es in der Welt gibt. Aber wenn ich Gott in diesem einen Ding habe, erwerbe ich sofort alles andere dazu.

Nur indem ich Gott kenne, kann ich alles kennen. Deshalb ist Gott allein wichtig. Ich lebe für Gott, ich atme für Gott, ich arbeite für Gott, ich mache mein Herz zum Zentrum aller Hingabe der Welt, mein Gemüt zum Zentrum aller Weisheit der Welt. Und wenn die Menschheit und die Schöpfung zu den Vollkommenheiten Gottes emporgehoben werden soll, soll dies durch mein inneres Wesen geschehen. Ich übernehme die Verantwortung dafür. Ich werde jeden Fleck des Raumes mit den Schwingungen des göttlichen Namens erfüllen, mit dem Licht meiner Liebe zu Gott. Ich brauche nichts außer Gott, denn indem ich Gott habe, habe ich alles.

Gib die Idee auf, der Körper zu sein

Du bist bis zur Krankhaftigkeit von der Idee besessen, dass du der Körper bist, während doch das Licht in dir körperlos ist, zeitlos, ewig, allvollkommen und allsehend. Das ununterbrochene Beherrschtwerden von der Körperidee und den körperlichen Erfahrungen ist die Ursache deiner völligen geistigen Blindheit für das Königreich des Himmels überall. Du bist in endliche Beziehungen eingefangen und hast dich vom wunderbaren Königreich und der Gegenwart der allsehenden, allsegnenden, allwissenden Gottheit abgeschnitten.

Gott allein ist

Sage dem täuschenden, störenden Gemüt, das der Grund deines Unglücks ist, dass diese Welt Gott selbst ist, dass es nicht so etwas wie die Welt gibt, dass Gott allein existiert. Hämmere dem Gemüt die Idee der Wirklichkeit Gottes ein, damit die alte Illusion und Fixierung zerstört und die Wahrheit offenbar wird, dass es die Welt nicht gibt, sondern nur Gott allein.

Erfülle dich mit Gott!

Deine Reinheit liegt darin, keine Eindrücke aufzunehmen außer den Eindruck von Gottes Anwesenheit.

Wenn du ein von Eindrücken freies Gemüt hast, in dem es nur den Eindruck Gottes gibt, dann bist du erleuchtet. Bei all den Eindrücken, die du ununterbrochen aufnimmst, wo ist da in deiner bewussten Aufmerksamkeit noch Platz für Gott?

Lass einen Teil deiner Aufmerksamkeit immer auf Gott gerichtet sein, während der andere Teil sich mit seiner jeweiligen Aktivität befasst.

Wenn du diese Übung intensiv und konsequent mehrere Jahre lang durchführst, werden immer größere Anteile deines Gemüts mit dem Eindruck Gottes ausgefüllt sein.

Das äußere Leben wird dann mechanisch und lässt deinem Geist freien Spielraum, sich ausschließlich mit Gott zu befassen.

Energie ist überall

Wenn ein Heiliger über die Erde geht, ist die Erde glücklich und findet infolgedessen Frieden. Wenn es aber zu viele ungerechte Leute gibt, weint die Erde und bebt; es ereignen sich Naturkatastrophen: Die Erde hat ihr eigenes Bewusstsein.

Energie ist überall gegenwärtig, ob die Materie unbelebt oder belebt ist; sogar die Löffel auf dem Tisch haben ihr eigenes Leben, ihre eigene Seele und ihre eigenen Augen. Es ist so viel Energie in ihnen wie in dir. Wäre keine Energie in ihnen, wäre kein, wenigstens rudimentäres, latentes Bewusstsein in ihnen, könnten sie ihre Form nicht ändern.

Wasser unterliegt Veränderungen, weil es Energie enthält. Energie ist in allen Dingen, und hinter der Energie ist Bewusstsein - das allsehende Bewusstsein. Dieses allsehende Bewusstsein ist die Seele von allem.

Die Erde hat ihre eigene Seele und ist Zeuge deiner guten oder schlechten Taten. Auch der Raum hat seine eigene Seele und sieht alles, was du an Gutem oder Schlechtem vollbringst. Du wirst jeden Augenblick von tausend Zeugen beobachtet. Du magst tief unter der Erde eingeschlossen sein, und doch beobachten dich tausend Zeugen.

Vergöttliche dich selbst deshalb vollständig und betritt das Königreich des Himmels bewusst; finde endlosen Frieden, endlose Freude und Erkenntnis, Kraft und Gnade.

Gott ist näher als wir denken

Gott ist nicht weit von uns entfernt, sondern durchdringt als göttliche Energie alles in uns und um uns herum. Diese Energie ist das göttliche Licht, das vom Licht in uns wahrgenommen und genutzt werden kann. Gott ist als unendlicher Friede in unserem inneren Wesen gegenwärtig und hier und jetzt bereit, erfahren und zum Ausdruck gebracht zu werden. Gott ist eine von Glückseligkeit und Kraft erfüllte Gegenwart.

Versuchen wir, mit Hilfe der Mantras einen Kontakt zu dieser Gottheit herzustellen. Alle anderen Hilfsmittel sind von nicht so großer Bedeutung, denn nur die mystischen Silben verkörpern das Wesen der Gottheit. Es sind Silben, Laute, die nicht menschlichen Ursprungs sind, Laute, die in keiner menschlichen Sprache vorkommen, die ewig existieren, die ewig im Herzen des Kosmos wohnen, die ewig in der inneren Seele - der göttlichen Seele des Menschen - anwesend sind.

Diese Laute, die in sich all die Vollkommenheiten Gottes tragen, müssen genützt werden, um die Energie, das Licht, den Frieden und die Freude in uns, die Gottes sind, zu erwecken.

Die Substanz aller Dinge

Gott ist eine alles einschließende Substanz. Alles kann hier und jetzt von Ihm erlangt werden, von dieser göttlichen Substanz, die all-einschließend ist, die unendliche Schätze enthält.

Alle Dinge, die ganze Schöpfung, all die endlosen Universen, die sichtbaren und die unsichtbaren, sind in dieser Substanz enthalten. Alles ist in ihr. Sie ist wertvoller als dein Atem, wirklicher als deine Knochen, lichterfüllter als deine Augen.

Gott, dein einziges wahres Glück

Nimm beständig Kontakt auf mit dem einzig ewig glücklichen "Ding" - mit Gott.

Entfliehe deiner elenden Situation!

Man kann dir so leicht schmeicheln und dich so leicht betrügen.

Kleine Dinge machen dich glücklich, jeder Wind kann dich wegblasen, jedes Wort kann dich umbringen oder dich aufbauen, jeder Umstand kann dich glücklich oder unglücklich machen: So schwach, so elend, so unwissend ist dein Zustand. Du bist stolz, weil jemand dich "Herr Direktor" nennt. Du bist unglücklich und fühlst dich elend, wenn die Leute dich nicht respektieren; und in deinem Stolz begehst du viele Fehler, bist aber trotzdem sehr zufrieden mit allem, was du tust. Deine Taten stürzen andere Menschen ins Elend und schaden der ganzen Welt. Du denkst, du bist vernünftig und frei, aber überall bist du gebunden. Sogar das Wetter macht dich elend. Du besitzt keine Unabhängigkeit, das Wetter ist stärker als du; es kann dich die ganze Zeit über elend machen. Wenn es eine solche Macht über dich hat, wo ist dann deine Freiheit? Kannst du das Wetter ändern? - Du kannst es nicht!

Die Umstände machen dich glücklich oder unglücklich. Du hast keine Macht über sie. Wo ist deine Macht? Wo ist deine Freiheit? Wo ist deine Vernunft? - Wenn der Ärger kommt, fehlt dir die Fähigkeit, ihn zu kontrollieren und zu meistern. Wo ist deine Freiheit, wo ist deine Vernunft? In welcher Hinsicht bist du besser dran als ein Tier? - Denke einmal über deine Situation nach, und du wirst stärker und freier werden.

Du bist ein Sklave von tausend Dingen, die Ursache deines inneren Ruins sind, und gehst voller Eitelkeit und Stolz einher. Du bist stolz auf Dinge, die deinen inneren Ruin bedeuten.

Erkenne diese elende Situation, in der du dich befindest, und strebe danach, wirkliche Weisheit und Freiheit zu erlangen. Du besitzt keine Vernunft, du bist irrational, deine Vernunft wird beständig Opfer deiner Emotionen. Du schwingst hin und her zwischen einer Träne und einem Lächeln. Du bist ein hilfloses Opfer von Tausenden von Faktoren im täglichen Leben. Die Art und Weise, wie Dinge und Umstände dich versklaven, ist wirklich eine große Schande. Ein kleines Stück Schokolade, das lecker aussieht, kann dich verführen.

Du hast nicht die Kraft, den Versuchungen zu widerstehen, sondern bist ihnen hörig. Auf diese Weise werden dir deine Willenskraft, deine Weisheit, Vernunft und Freiheit geraubt.

Religion

Religion setzt Glauben und Überzeugung voraus. Niemand kann in letzter Analyse areligiös sein.

Selbst der Ungläubige glaubt an seinen Unglauben. Selbst der Verneiner Gottes akzeptiert die Existenz des Verneiners, das heißt sich selbst. Die Frage ist jedoch, ob diese Art von Einstellung die Bedürfnisse der Seele, der Emotionen, der forschenden und prüfenden Vernunft, den Hunger der Seele befriedigen kann.

Atheismus ist ein Ersatzglaube; ebenso die Naturreligion. Die Natur wird als das Alles-in-allem betrachtet. Sie ist die Mutter, und der Mensch ist der Sohn.

Religion ist deshalb - aus dieser Sicht gesehen - die Beziehung zwischen der unbewussten Natur und dem bewussten Menschen. Bertrand Russel sagte, dass es ein Wunder sei, wie die Mutter, die unbewusst ist, einen Sohn, das heißt den Menschen, hervorgebracht habe, der bewusst ist. Es ist allerdings kein Wunder, sondern eine falsche Überlegung, und zwar, weil die Natur nicht unbewusst ist, obwohl wir akzeptieren mögen, dass der Mensch von der Natur hervorgebracht wurde. Wäre die Natur unbewusst, müsste auch der Mensch unbewusst sein, das aber würde heißen, dass das Universum blind wäre. Es gäbe überhaupt kein Streben nach irgendetwas und keine Haltung dem Leben gegenüber, denn es gäbe kein Bewusstsein.

Du hast alles! - Brauchst du noch mehr?

Gott wohnt in jedem Menschen als dessen eigenes Selbst. Brauchst du noch mehr? - Ist dir jemand so nah wie Gott, der als dein eigenes Selbst in dir wohnt?

Und dieses Selbst ist unendliche Vollkommenheit, unendlicher Friede, unendliche Stille, unendlicher Reichtum.

Einheit

Einheit mit jemandem oder etwas gibt es nicht! Man ist nur eins in der Erfahrung seines eigenen Selbst.

Im Tiefschlaf ruhst du unbewusst in deinem eigenen Selbst, in nichts sonst; und dieses Selbst ist zeitlose, raumlose Stille, Friede, Freude. Da ist Einheit, wahre Einheit. Eine andere Einheit gibt es nicht, es sei denn, du erfährst die Einheit des Tiefschlafs ganz bewusst als das grenzenlose Licht der unendlichen Vollkommenheit: Das ist Gotterfahrung oder die bewusste Verwirklichung des eigenen inneren göttlichen Selbst.

Es ist dumm zu denken, man könne eins mit dem Menschen werden, den man liebt. Mit nichts kannst du eins werden: nicht mit dem Feuer, nicht mit dem Wasser, nicht mit dem Himmel, nicht mit den Bergen, nicht mit Gold, nicht mit diesem oder jenem. Mit niemandem und nichts können wir eins werden. Einheit ist nur möglich mit dem innersten Selbst unseres Selbst.

Es nützt nichts, jemanden zu umarmen. Man leidet dann nur an den Folgen. Umarmung gibt es nur in der Einheit mit dem Göttlichen. Nach einer solchen Umarmung soll man streben. Jede andere Umarmung bringt Unglück, Leiden, Probleme, stärkt die Unwissenheit in Bezug auf unser wahres Selbst. Unwissenheit trennt uns von unserer unendlichen Glückseligkeit. Meditiere mit jeder Mantrawiederholung über die allsehende, allwissende, allmächtige, allliebende Gottheit. Welche Glückseligkeit, welche Freude könnte je größer sein als die Freude, die uns die Anwesenheit Gottes schenkt? - Der unendliche Reichtum des Bewusstseins Gottes ist dein eigenes Herz, dein eigenes Blut, dein eigenes Bewusstsein.

Zwischen zwei Gedanken

Wenn man sich lange und intensiv genug auf dem geistigen Pfad bemüht hat, dann geschieht es eines Tages, dass man plötzlich zwischen zwei Gedanken einer Leere gewahr wird. Diese Leere ist absolute Stille, absolute Reinheit, absolute Schönheit, absolute Freude. Das Antlitz des Absoluten, der Göttlichen Mutter, ist wahrnehmbar zwischen zwei Gedanken, zwischen zwei Gefühlen, zwischen Ein- und Ausatmen.

Aber so blind sind die Menschen, dass sie dieses immer Daseiende zwischen den Gedanken - in der Pause zwischen zwei Gedanken - nicht wahrnehmen. Wenn keine Gedanken da sind, herrscht Stille; dann kann man stundenlang das Antlitz Gottes betrachten.

Alles kommt und geht, aber Gott kommt und geht nicht

Der Gott in dir stirbt nicht und wird auch nicht geboren. Er bewegt sich nicht, Er verändert sich nicht, Er ist absolute Vollkommenheit. Du bewegst dich in dieser absoluten Vollkommenheit, immer, ununterbrochen, ohne zu ahnen, wo du in Wirklichkeit bist!

Welche Dummheit, welche Finsternis, welches Unglück ist diese unsere Ahnungslosigkeit! Ein trübseligeres Schicksal kann es nicht mehr geben, denn dieses Schicksal ist die Ursache allen Unglücks, Leidens, Weinens, aller Sehnsucht, Abneigung, Angst.

Du kannst nirgendwo hingehen, ohne das Göttliche und seine absolute Vollkommenheit mitzunehmen. Aber während du dich in Gott bewegst, bewegt Gott selbst sich nicht, genauso wenig wie sich der Raum bewegt, in dem du umherspazierst.

Gott ist immer da - wie die Leinwand, auf der ohne Ende Millionen Filme ablaufen können. Die Leinwand bleibt immer dieselbe, nur die Bilder ändern sich. Das Göttliche ist immer da: Es ist in jedem Menschen, in jedem Lebewesen, in jeder Ameise, in jedem Atom, in jedem Molekül.

Moleküle entstehen und Moleküle zerfallen, aber was diese Moleküle erhalten hat, ist immer da, ein subtiler Raum innerhalb und außerhalb des Raums, unbeweglich, immer da seiend.

Wir kommen, wir gehen, wir bewegen uns. Aber was in uns ist, das Göttliche, bewegt sich nicht. Auch das, was außerhalb von uns ist, das Göttliche, bewegt sich nicht. Es ist überall, so wie der Raum überall ist - innen und außen.

Gott war hier, Gott bleibt hier, Gott ist immer hier - und dieses Hier ist an jedem Ort, überall, auch jenseits aller Galaxien. Das Überall ist für Gott ein Hier, da gibt es keine Entfernung.

Alles ist im Raum. Du bist im Raum. Die Sterne sind im Raum. Alles, was du siehst, fühlst, denkst - alles ist im Raum. Aber innerhalb des Raums und außerhalb des Raums ist noch ein anderer Raum, sehr subtil, von Licht und Bewusstsein erfüllt.

Das ist das Göttliche, das überall ist, innen und außen. Es ist immer in uns. Du atmest ein und aus. Auch dieser Atem wird vom inneren Raum getragen, dem Raum des Raumes. Dieser Raum des Raumes scheint Leere zu sein. Gott ist eine unendliche Leere, aber in dieser Leere befindet sich jeder erdenkliche Reichtum. In dieser Leere ist alles vorhanden. Alles entsteht aus dieser Leere, alles wird von dieser Leere im Dasein erhalten und wird von dieser Leere wieder aufgelöst.

Diese Leere ist überall - innen, außen, überall. Es ist Gottes Anwesenheit, Gottes Bewusstsein. Gott kommt nicht und geht nicht. Kommt und geht der Raum? - Nein! Die Sterne leuchten auf und verlöschen nach einiger Zeit wieder, aber der Raum bleibt der Raum, unbeweglich und immer derselbe, immer in absoluter Ruhe verharrend. Wer kann den Raum stören? - Niemand und nichts kann den Raum stören.

Subtiler als der Raum ist das Göttliche innerhalb und außerhalb des Raums. Dieses Göttliche ist endlose Stille, endlose Ruhe, endloser Friede, endlose Leere und doch voll von den endlosen Farben der Eigenschaften des Göttlichen.

Das Göttliche ist überall: innen und außen. Du gehst im Göttlichen, du lebst im Göttlichen, ohne es zu ahnen.

Gott lebt in dir alle vierundzwanzig Stunden des Tages, unzertrennlich von dir wie der Raum, doch weißt du nichts davon. Eines Tages jedoch dämmert durch Gnade eine Ahnung von der Gegenwart Gottes in dir und um dich herum auf, und von diesem Tag an bist du der Herr deines Lebens, fürchtest nichts mehr, denn du weißt: du bist diese göttliche Gegenwart, dieses göttliche Bewusstsein selbst.

Von diesem Tag an hast du keine Ängste und Probleme mehr. Das Leben kommt, das Leben vergeht; Ereignisse kommen und Ereignisse vergehen. Alles kommt und geht, ohne eine Spur in diesem Raum Gottes, diesem ewig existierenden Bewusstsein Gottes zu hinterlassen, in Gott, der die Seele deiner Seele, das Herz deines Herzens, das Leben deines Lebens ist.

Aura

Das ganze Universum ist nichts als leuchtende Energie - alle Ebenen der Wirklichkeit sowie die ganze physikalische Welt mit eingeschlossen .

Jeder menschliche Körper und auch alle anderen Körper und Dinge haben eine Aura. Auch ein Stück Eisen, jeder Baum, jedes Lebewesen hat diese Aura, diesen Energiekörper. Die Aura ist sichtbar für psychisch sensitive Personen. Diese Aura des Menschen wechselt ihre Farben, ihre Strahlkraft ständig mit den sich ändernden Gefühlen, Gedanken, psychischen Zuständen und im Laufe der inneren Höherentwicklung. Wenn du willst, dass deine Aura leuchtend und wunderbar sein soll, musst du immer gute Gedanken, edle Gedanken, schöne Gedanken, inspirierende Gedanken unterhalten, ständig göttliche Gefühle, Gefühle der kosmischen Liebe pflegen.

All das macht die Aura zu einer kraftvollen Energieausstrahlung mit wunderbaren Farben. Die Aura ist für Geister und Gespenster sichtbar, auch für Engel, Götter und psychisch sensitive Leute.

Wenn deine Aura gut ist, ziehst du aus dem Kosmos die besten Kräfte an. Du bekommst Hilfe von höheren Wesen, und wenn du ein geistiger Mensch bist und Mantras wiederholst, ist das Bild des Göttlichen in der Aura sichtbar. Mit jeder Meditation verbessert sich die Aura ein wenig. Man verliert aber auch wieder etwas davon, wenn man nach der Meditation wieder in das alte Leben hineinrutscht, die alten Gedanken wieder aufgreift und die alten Gewohnheiten weiterpflegt.

Lade deine Aura auf mit dem Bewusstsein von Gottes Allgegenwart, Allmacht und Allwissenheit. Wenn du dann den Körper in der Stunde des Todes verlässt, trittst du ein in eine Welt des Lichts, in eine wunderbare geistige Welt.

Gewöhnliche Menschen haben Angst vor dem Tod und begegnen nach dem Tod vielen dunklen Kräften, sehen grausame Gestalten, und im schlimmsten Fall gehen sie in Welten, die man nur als Höllen bezeichnen kann.

Will man unmittelbar nach dem Tod in eine Welt des Lichts gehen, muss man schon jetzt die besten Gedanken - göttliche Gedanken und Gefühle - unterhalten. Du kannst bestimmen, was du in der Sterbestunde erfahren wirst, ob dein Tod eine wunderbare Erfahrung, eine herrliche Erfahrung sein wird.

Nach dem Tod warten auf viele Menschen schreckliche Erfahrungen. Ihre niederen Instinkte und Motive, ihre Gefühle, Gedanken und Charaktereigenschaften sind die Ursache dafür. Diejenigen, die sich beständig ans Göttliche halten, erfahren unmittelbar nach dem Tod eine phantastische Welt: eine Welt des Lichts, der Geborgenheit, der Freude, des Beschütztseins.

Gebet

"Möge die Kraft des Göttlichen meine Hände füllen.

Möge der Wille des Göttlichen meinen Willen ersetzen.

Möge das Herz des Göttlichen mein Herz ersetzen.

Möge mein ganzes Leben durch das Leben des Göttlichen ersetzt werden.

Um mich herum, über mir, in mir: überall ist die mächtige, allsehende, allwunderbare, allsegnende Macht des Göttlichen am Werk.

Wenn ich sie nicht fühle, ist es ein Zeichen von großer Unreinheit meines Wesens.

Wenn ich sie fühle, ist es ein Zeichen der Reinheit meines Wesens.

Möge das Göttliche mir mehr Gnade gewähren, damit ich die göttliche Wahrheit überall erfahre, damit ich kompromisslos im Göttlichen, aus dem Göttlichen und für das Göttliche lebe, damit ich für das Göttliche atme und arbeite."

Erzeuge starke Gefühle für das Göttliche

Erzeuge das intensive Gefühl, dass du direkt im Herzen des Königreichs des Himmels bist, denn das ist die Wahrheit, die alle Erleuchteten erfahren haben. Die Erfahrung der Welt als eine materielle Welt von Schmerz und Freude, von Gut und Böse ist eine illusorische Erfahrung. Die Erfahrung der Welt, als etwas, das aus vielen Teilen besteht, aus begrenzten Wesen und Dingen, die einmal Gegenstand des Hasses und der Ablehnung, dann wieder der Zuneigung und Sehnsucht sind, ist eine illusorische Erfahrung.

Die wirkliche Erfahrung ist die Erfahrung des Königreichs des Himmels überall. Weil die Erfahrung über die Sinne illusorisch ist, ändern sich alle Gedanken, alle Gefühle, alle Dinge, alle Menschen, um schließlich ganz zu verschwinden.

Die Wahrheit, dass das Königreich des Himmels innen und außen und überall ist, ist wirklich, und deshalb kann sie nicht vergehen oder sich ändern.

Erfahre aus diesem Grund die wirkliche Welt des Göttlichen. Gehe über die Welt der Sinneserfahrung hinaus. Du lebst in Irrtum und Sünde, so lange du diese Welt der Sinne erfährst. Du lebst in Vollkommenheit, Freude und Kraft, wenn du im Herzen des Königreichs des Himmels lebst.

Erzeuge deshalb immer wieder das starke Gefühl, dass du dich in der Gegenwart des Göttlichen befindest. Jenes Leben ist gesegnet, das vom Anblick des Göttlichen erleuchtet ist.

Mystische Silben

Von all den Lauten im Kosmos ist kein einziger machtvoller und wunderbarer als die mystischen Silben. Die mystischen Silben sind die höchsten Laute: Sie sind das Wesen des Göttlichen selbst.

Wenn das Kind sich unsicher fühlt, ergreift es die Hand der Mutter, und es weiß, es kann nicht fallen. So verhält es sich auch mit den mystischen Silben: Sie sind die Hand des Göttlichen, ein organischer Teil des Göttlichen.

Es kann keine bessere und direktere Möglichkeit geben, um eine Beziehung zum Göttlichen herzustellen, als durch die mystischen Silben, die zeitlose Laute, organische Teile des Göttlichen sind. Jede Wiederholung eines Mantras ist ein machtvolles Telegramm ans Herz des Göttlichen.

Wenn du eine Nadel nimmst, und jemandem damit in die große Zehe stichst, wird im Herzen und der Intelligenz dieser Person sofort Alarm geschlagen; überall im ganzen Körper wird das Ereignis sofort verkündet. So wirken auch die mystischen Silben; sie berühren einen Teil des Göttlichen, und sofort erreicht die Botschaft alle Teile des Körpers des Göttlichen; und der Körper des Göttlichen ist unendlich. Der Körper des Göttlichen ist so groß und weit, dass er alles einschließt und transzendiert.

Fahre also fort, weiterhin Telegramm nach Telegramm an das Herz des Göttlichen zu schicken.

Das Größere im Menschen

Man kann die Tatsache nicht verneinen, dass das menschliche Individuum voller niederer, primitiver Impulse, Tendenzen und Zwänge ist. Doch sind all diese zusammengenommen nichts im Vergleich mit dem Größeren in uns. Wir sind nicht dazu verdammt, Sklaven dieser niederen menschlichen, animalischen Natur zu bleiben. Man kann über sie hinauswachsen. In der Tat hilft uns das Göttliche in unserem Herzen schon jetzt dabei, die Grenzen unserer niederen Natur zu überwinden.

Wir haben eine Kraft in uns, mit deren Hilfe wir uns selbst aus dem Sumpf ziehen können.

Der Mensch ist kein Tier unter den Millionen von Tieren, kein Objekt unter Millionen von Objekten. Er ist das erfahrende Subjekt und trägt die unendliche Wahrheit in sich. Er nimmt den ersten Platz in der Schöpfung ein, und zahllose Möglichkeiten und Kräfte sind ihm zu eigen.

Wer kann die Möglichkeiten, Kräfte und Fähigkeiten im Herzen der göttlichen Wahrheit ermessen? - Die Möglichkeiten, Fähigkeiten und Kräfte des Unendlichen sind auch die Möglichkeiten, Fähigkeiten und Kräfte des menschlichen Individuums.

Die Größe des Menschen ist unbeschreiblich. Er ist fähig, zu denken wie Plato, zu fühlen wie der heilige Franziskus, zu komponieren wie Beethoven oder Bach, zu schreiben wie Goethe. Die Größe des Menschen ist unbegrenzt, weil er das Größere in sich trägt. Wir tragen in uns all den unendlichen Reichtum der Schönheit, des Friedens und der Freude der göttlichen Wahrheit. Dieses Größere in uns hat seine besonderen Mittel und Weisen, seine Attribute in unserer leuchtenden, reinen, erhobenen Natur zu manifestieren. Es gewährt uns zahllose Intuitionen. Die ganze Philosophie des Lebens sollte wunderbar strukturiert und auf der grundlegenden Tatsache errichtet werden, dass das Größere im Menschen anwesend ist, dass Er, der in uns ist, größer ist als irgendjemand oder irgendetwas in der Welt.

Sieh das Göttliche überall

Wir gewinnen die wahrste Ansicht vom Leben, der Welt, den Menschen und den Geschöpfen, wenn wir uns im Herzen der Wahrheit befinden.

Betrachte die Welt durch die Augen Gottes, durch das Herz Gottes, das Wesen Gottes, das Bewusstsein Gottes, und du wirst überall nur Schönheit wahrnehmen. Das ist die wirkliche Wahrnehmung und Einstellung, die wir der Welt gegenüber brauchen. Wenn wir keine Erkenntnis der Wahrheit besitzen, keinen Kontakt haben mit Gottes Bewusstsein und Atem in uns selbst, dann haben wir auch keine wahre Erkenntnis der Welt; dann sehen wir die Welt nicht richtig, sondern durch unsere Vorurteile, unseren Stolz, unsere Leidenschaften, unsere Begrenzungen und unsere Unwissenheit.

Wir brauchen eine wahre Ansicht vom Leben und der Welt, und diese kann nur aus einer Kenntnis der Wahrheit entspringen, der Wahrheit, welche die Welt und das Leben erschaffen hat und sie erhält.

Kultiviere jene Wahrnehmung, die das Göttliche überall sieht. Wir sehen nur dann wirklich, wenn wir die Dinge im Licht des Göttlichen sehen, wenn wir eine Erkenntnis der Wahrheit besitzen. Solange dies nicht der Fall ist, sehen wir die Dinge nicht so, wie sie sind, und deshalb ist unser Leben ein beständiger Kampf, eine andauernde Disharmonie, eine Begrenzung und ein Missklang.

Wir müssen versuchen, unser Bewusstsein zum Göttlichen zu erheben, das in uns ist und uns von allen Seiten umgibt. Es ist das Göttliche, das uns mit dem Licht erfüllt, das uns die Dinge richtig sehen lässt.

Leben in der göttlichen Allmacht

Möge das Licht Gottes sich durch unsere Augen ausdrücken! Möge das Herz Gottes sich durch unsere Herzen ausdrücken! Möge das Leben Gottes seinen Ausdruck durch unser Leben finden. Lasst uns die Erbauer des Königreichs des Himmels hier auf Erden sein!

Wir sind von Gott erschaffen, wir sind in Gott. Zahllos sind die Segnungen, die uns zufließen, wenn wir uns dieser Wahrheit bewusst werden. Groß sind jene, die sich der Gegenwart Gottes jederzeit und unter allen Umständen bewusst sind.

Wenn wir essen, denken wir an Ihn. In Gedanken bietet unser Herz Gott an, was wir essen, und wir nehmen die Speisen in seinem Namen zu uns - als Medizin, als Heilmittel, als sein Manna. Angst und Sorgen fallen von uns ab, der allbarmherzige Vater ist immer bei uns. Warum sollten wir uns also fürchten? - Seine Allmacht beschützt uns von allen Seiten. Wo bestünde da die Notwendigkeit, Angst zu haben? - Wir sind Kinder seines Herzens. Er ist allwissend. Er weiß, was morgen auf uns zukommt und Er hat schon Vorsorge getroffen, um uns, wenn nötig, seinen Schutz zu gewähren. Er besteht ganz aus Liebe. Jede Sekunde arbeiten die Energien Gottes für unser Wohlergehen. Wenden wir uns Gott zu, lasst uns im Guten, in der Wahrheit, im Frieden, in der Liebe in der Erkenntnis verwurzelt sein und in einem dynamischen Bewusstsein von Gottes Allgegenwart, Allmacht und Allwissenheit! Lasst uns mit dem Auge unserer Seele das Königreich des Himmels überall erblicken!

Gieße deine Liebe über die Schöpfung aus

Zeige deine Stärke, indem du das Licht, das in deiner Seele ist, offenbar werden lässt.

Andere auszunutzen, andere zu beherrschen, sie ihres Besitzes zu berauben - all das macht keine Führerschaft aus. Führerschaft liegt im Geben. Die Fähigkeit zu geben wächst mit der Entwicklung der Liebe, und Liebe entfaltet das geistige Wesen in dir. Liebe lässt deine Schätze endlos werden. Liebe lässt deine Energien unerschöpflich werden. Liebe lässt dein Wissen zu einer Weisheit werden, die unvergänglich und all-erleuchtend ist.

Segne alles und segne alle! Segne die ganze Natur! Segne unter allen Umständen! Vertiefe deine Beziehungen zum Göttlichen! Deine wesentliche Eigenart hast du von Gott erhalten, sie ist immer noch in Gott, und wird immer in Gott bleiben. Diese wesentliche Eigenart ist absolute Existenz, absolutes Bewusstsein, absolute Schönheit, absoluter Reichtum. Du verlierst nichts, wenn du deine Liebe über die ganze Schöpfung ausgießt. Du verlierst nichts, wenn du die Schätze deiner guten Gedanken und Gefühle verschenkst und alle Räume mit den Bildern deiner schönen Gedanken schmückst. In Liebe lass dein Herz eins mit dem Herzen in der ganzen Natur werden.

Ganapati

Wer ist Ganapati? - Er ist die eine, unendliche Wahrheit, das ewige, unbegrenzte Licht, Quelle allen Wissens, aller Weisheit, aller Freude, allen Friedens. Er ist allgegenwärtig. Ganapati ist OM. Auch Krishna ist OM. Auch Shiva ist OM. Auch Devi ist OM. OM ist Gott selbst. OM ist die Wahrheit selbst, und deshalb sind alle Götter OM. Jesus ist OM. Gottvater ist OM. Heiliger Geist ist OM. Die ganze Schöpfung ist erfüllt mit OM. Das ist die Bedeutung von Ganapati oder Ganesha.

Deshalb sagt die Ganapati-Upanishad: Du bist alles. Du allein bist der Handelnde. Du allein wirkst durch alle.

Wenn eine Ameise läuft, ist es Ganapati, der läuft. Wenn du arbeitest, ist es Ganapati, der arbeitet. Aber aufgrund von Egoismus und fehlender Einsicht maßt man sich an, selbst der Handelnde zu sein.

Du denkst, du vollbrächtest große Taten! Aber nicht du, sondern gewisse Energien sind es, die durch dich arbeiten, und hinter diesen Energien steht ein Herr, und dieser Herr ist Ganesha, die Wahrheit, die Existenz, Allah, Satyam, OM, die Göttliche Mutter.

Du denkst, durch Essen erhältst du deinen Körper. Nein! Es gibt eine Kraft, die alles Leben in der Welt erhält. Auch wenn die Dinge tot sind, geht das Leben weiter. Und wer erhält dieses Leben? - Das Unendliche, das Ewige, das Eine, die Energie aller Energien. Auf Millionen Arten und Weisen erhält sie alle Lebewesen, die ganze Schöpfung. Die alles erhaltende Macht ist Ganapati. Die alles bewirkende Macht ist Ganapati.

Du denkst, du würdest durch die Nase atmen; du würdest aus- und einatmen, aber in Wirklichkeit gehört die Luft nicht dir und auch nicht die Nase. Hast du sie irgendwo gekauft? - Nichts gehört dir! Alles ist von diesem unendlichen Bewusstsein erschaffen worden, von dieser Energie, von Gott. Gott erhält alles; Er ist der wahre Handelnde.

In der Weisheit ist kein Platz für Egoismus, Ichbewusstsein, Arroganz und so weiter! Was geschieht, wenn Egoismus und Arroganz verschwunden sind? - Dann ist das Herz rein, und du bist fest im Gottbewusstsein, im Bewusstsein des unendlichen Friedens, der Freude, Schönheit und Vollkommenheit verankert.

Zuflucht im Unendlichen

"Ich nehme Zuflucht zu Dir, o unendliche Göttliche Mutter."

Wer sagt das? - Das endliche Gemüt, das endliche Herz. Und was bewirkt das? - Das endliche Herz befreit sich von allen Grenzen, allen Schranken, allen Fesseln. Es will sich ausdehnen und die göttliche Gnade empfangen.

Die göttliche Gnade ist die Gegenwart des Göttlichen. Die Gegenwart des Göttlichen ist göttliches Licht, dynamisches, alles erzeugendes Licht - ein intelligentes Licht, ein Licht mit einem Herzen.

Dieses Licht ist keine tote Energie, die weder Herz noch Intelligenz besitzt! Es ist eine Energie, die erfüllt ist mit endloser Intelligenz und Allwissenheit - ein Herz endloser Liebe. Intelligenz, Leben, Schönheit, alle Arten von Kräften in Hülle und Fülle - alles ist in dieser Energie Gottes, diesem Bewusstsein Gottes vorhanden.

Mantra: Licht und Bewusstsein

In jedem Mantra ist eine Seele. Welche Seele? Wem gehört sie? - Es ist Gottes eigene Seele. Gottes Seele ist in jedem Mantra. Gottes Herz und Leben ist in jedem Mantra. Gottes Bewusstsein und Licht ist in jedem Mantra.

Erkenne diese Tatsache an und bitte Gott, deiner Mantrawiederholung Erfolg zu verleihen. Mit eigener Kraft können wir nichts erreichen. Unsere eigene Kraft wird durch das Ego missbraucht und begrenzt. Wir brauchen eine höhere Kraft, damit wir unsere Bemühungen mit Erfolg krönen können, und diese höhere Kraft ist das Göttliche selbst. Deshalb bitten wir mit diesem Mantra das Göttliche, unseren Gebeten und Meditationen Erfolg zu verleihen.

Während wir das Göttliche bitten, sind wir uns bewusst, wer im Mantra wohnt, was im Mantra ist: das Herz Gottes! Die Schwingungen von Gottes Gegenwart, die Energien, das Bewusstsein, das Licht, die Seele Gottes - all das ist im Mantra enthalten.

Wir entfalten unsere Hingabe, unser Herz pocht mit göttlicher Liebe. Das Mantra erlangt Kraft. Nicht mit dem Mund und den Lippen wiederholen wir das Mantra, sondern mit unserer Hingabe, mit unserer Liebe zum Göttlichen wiederholen wir das Mantra, während wir innerlich die Gegenwart Gottes wahrnehmen. So wiederholen wir das Mantra, und das verleiht der Mantrawiederholung Kraft. Wir übergeben uns Gott und bitten das Göttliche, unseren geistigen Bemühungen zum Erfolg zu verhelfen.

Der Weise

Eine Million Erdenjahre ziehen wie zwei Augenblicke am Weisen vorbei. Da gibt es keine Zeit mehr im Göttlichen. Der Weise hat eine zeitlose Freude, eine zeitlose Vollkommenheit erlangt. Nur der Körper möchte den Menschen quälen. Der Weise und Mystiker aber ist jenseits des Körpers und lässt sich von den Zuständen des Körpers nicht beeinflussen.

Der Körper sagt: "Das ist heiß; das ist kalt!" Für denjenigen aber, der jenseits des Körpers lebt, gibt es nichts als die endlose Vollkommenheit.

Alles verschwindet, wenn du ins Göttliche hineinsinkst, und was unsichtbar war, wird sichtbar. Die endlose Vollkommenheit wird zum Gegenstand der Erfahrung. Wenn du diesen Zustand erreichst, bist du jenseits aller Probleme. Jede wahre Erziehung und Bildung, jede wahre Kultur und Religion sowie alle geistigen Übungen haben letztlich dieses Ziel im Auge und sollten in der Lage sein, dich zu diesem Ziel hinzuführen.

Die mystischen Silben sind sehr mächtig. Sie sind direkt Gott selbst. Je mehr du diese Laute hörst, je mehr du diese Silben wiederholst, desto näher kommst du der Gotterfahrung, der Wahrheitserfahrung, der Erfahrung des Unendlichen. Ohne Weiteres findest du dann zum Ursprung der Weisheit; die Quelle der Wahrheitserfahrung öffnet sich dir dann.

Das ist die Weise, sich ins Unendliche zu versenken und ganz bewusst darin zu verweilen, auch während man hellwach ist.

Du bist das ewige Selbst

Was machst du im Tiefschlafzustand? - Du nimmst Zuflucht zur eigenen Existenz. Plötzlich sinkst du hinein in dein innerstes Sein, in Gott in dir. Was geschieht? - Du bist nicht tot! Du bist nicht verloren gegangen, sondern bist in einen Zustand des Glücks, der endlosen Freude, des endlosen Friedens versetzt worden.

Diese Freude, dieser Friede, dieses Wissen, diese Vollkommenheit und Liebe, dieses Licht in dir ist dein wahres Wesen.

Du darfst nicht denken, dass du dieser Körper bist, den du trägst, denn damit beginnt alles Elend. Du musst ein neues Bild von dir haben als ein zeitloses, raumloses, ewiges, unsterbliches allgegenwärtiges Licht; als das Sein, das Bewusstsein, der Friede, die Freude als solche.

Wärst du der Körper, dann wärst du arm dran, denn dieser Körper wird geboren und stirbt; er ist ein vorübergehendes Phänomen.

Doch ist andererseits das ewige Selbst in dir, dem du im Tiefschlaf - wenn auch in totaler Unbewusstheit und Finsternis - begegnest. Dieses ewige Selbst ist ungeboren und todlos. Es war vor deiner Geburt schon da und wird in alle Ewigkeit da sein. Es ist endlose Erkenntnis, endlose Schönheit, Freiheit, wahre Macht und Kraft. Alle anderen Mächte und Kräfte sind nichts im Vergleich mit dieser Macht und Kraft, die das innere Selbst ist.

Diese Macht, diese Schönheit, diese Freude, dieser Friede, diese Vollkommenheit, dieses Licht ist die Göttliche Mutter, ist Christus, ist die Wahrheit. Deshalb gilt es, immer wieder das eine Bild deiner wahren Gestalt und deines wahren Wesen in dir zu erwecken - eine gestaltlose Gestalt. Was ist deine Gestalt im Tiefschlaf? - Eine gestaltlose Gestalt! Du bist jenseits von Körper, Raum und Zeit. Darüber sollst du nachdenken, während du das Mantra wiederholst.

Du bist weder Körper noch Gemüt

Du denkst, du seist dieser Körper, mit dem du herumläufst, und trotzdem bist du jenseits dieser Schöpfung, höher als die Schöpfung, nicht von dieser Schöpfung berührt.

Eine innere Umwandlung ist sehr notwendig, um diesen Affen, unser Gemüt, loszuwerden. Niemals ist das Gemüt ruhig. Es springt ständig von einem Ding zum andern, wie der Affe von Ast zu Ast.

Das ruhelose Gemüt muss trainiert werden: immer und immer wieder muss man sich fragen, was Gott ist und welche Beziehungen wir zu Ihm haben.

Was haben wir denn für eine Beziehung zu Gott? - Wir haben eine lebendige Blutsverwandtschaft mit Gott, eine unzertrennliche Verwandtschaft mit Gott, so unzertrennlich, dass man sagen kann: Wir sind Gott, Gott ist wir. So innig ist unsere Verwandtschaft mit Gott. Es ist wichtig und notwendig, dass wir uns immer wieder an das Wesen Gottes und unser eigenes inneres Wesen erinnern, das eins mit Gott ist, damit wir eines Tages, wenn unser Herz vollkommen rein geworden ist, mit Christus sagen können: "Ich und der Vater sind eins."

Übergib alles Gott

Täglich sind wir beschäftigt. Immer tun wir etwas. Die Arbeit geht das ganze Leben weiter. Wir tun dies und jenes, wir arbeiten für andere, dienen ihnen. Aber unser Egoismus, unsere Selbstsucht, verdirbt alles. Wir sagen immer: "Ich habe das getan. Ich habe etwas geleistet. Ich trage eine große Verantwortung. Ich allein habe das geschafft!"

Das Ego in uns maßt sich an, Eigentümer und Handelnder zu sein; es denkt, dass es alles aus eigener Kraft heraus schafft. Die Wahrheit jedoch ist: Gottes Kraft vollbringt alles. Wir können nicht einmal unser Essen verdauen ohne die Energien der Natur, die in unserem Körper am Werk sind.

Mit jedem "Ich tue" wird unser Ego stärker. Das ist Unreinheit. Große Unreinheit ist nichts anderes als krasser Egoismus. Entferne das Ego und die Reinheit ist wiederhergestellt!

Das Ego sagt: "Ich leide. Ich genieße." Immer ich, ich, ich ...

Dieser kleine Ich-Punkt zerstört alles. Wie sollen wir in diesem Zustand jemals Reinheit erlangen, in dem doch das Ego andauernd zunimmt und stärker wird. Es sagt: "Meine Nase ist schön, deine nicht. Ich bin größer und stärker als du. Ich weiß mehr als du." Unterschiede zu machen, verstärkt den Egoismus. Die beste Methode, um aus diesem Zustand herauszukommen, ist, alles Gott zu übergeben, was man tut und denkt. Auf diese Weise kann man das Ego langsam ausschalten. Sage niemals: "Ich habe das getan." Sage lieber: "Herr Gott, Du bist es, der alles tut. Alles gehört Dir. Ich biete es Dir an." Dann ist das Ego weg!

Auch mein Leben übergebe ich Gott. Alle Tätigkeiten, jede Arbeit übergebe ich Gott. Auf diese Weise verschwindet das Ego, hat keine Gelegenheit, sich einzumischen und verhungert langsam.

Wenn wir beten, legen wir unser Gebet in die Hände des Göttlichen. Wir sagen nicht: "O, ich habe heute viel gebetet - ich bin ja so gut!" - Nein, wir überlassen den Erfolg unserer Gebete dem Göttlichen und wissen, dass wir ohne seine Kraft und Gnade auch nicht beten können.

Wir beanspruchen auch keine Belohnung: "Herr Gott, Du hast es uns ermöglicht, Du hast uns die Fähigkeit und den Wunsch gegeben zu beten. Es ist Deine Arbeit. Mit Deinen Energien haben wir gebetet. Wir legen unsere Gebete in Deine Hände!"

Gott drückt sich durch ein reines Herz aus

Der ganze Raum ist erfüllt vom Bewusstsein Gottes. Im Traum ist die Traumwelt von der träumenden Intelligenz erfüllt. In gleicher Weise ist die ganze Welt von der Intelligenz Gottes erfüllt. Es ist ein wunderbarer Computer in dir, eine ungeheure Intelligenz - die göttliche Intelligenz, die alles beobachtet. Diese Intelligenz ist überall anwesend: außen, innen, in jedem Menschen, in allen Tieren, in den Bäumen, im Gras, im Eisenstab. Die mächtige, unbeschreiblich subtile Intelligenz Gottes ist überall. Niemand kann den anderen belügen oder betrügen, ohne dass es registriert würde. Und irgendwann kommt dann alles auf einen zurück, das Gute und das Böse. Nichts bleibt unbemerkt. Niemand kann sich verstecken vor den allsehenden Augen Gottes, vor dem alldurchdringenden Bewusstsein Gottes.

Überall, wo ein wenig Reinheit ist, nutzt die göttliche Intelligenz diese Reinheit, um sich auf vielfältige Art und Weise auszudrücken.

Meditation, selbstlose Arbeit und Entfaltung universaler Liebe führen zur Reinigung des ganzen Herzens, und die Reinheit ermöglicht es der subtilen Intelligenz Gottes, durch uns zu arbeiten. Wenn dies geschieht, sind Tiere und Bäume in unserer Anwesenheit ruhig und freuen sich über unsere Gegenwart; die verborgene Intelligenz in Tieren und Pflanzen versteht, wer du bist und was du bist, was für einen Charakter du hast, was für ein Mensch du wirklich bist. Sie spüren die Schwingung, die von dir ausgeht. Das ist kein Märchen oder so etwas, sondern Tatsache! Möglich wird das, weil die subtile, höchst sensitive Intelligenz Gottes überall ist und alles durchdringt. Mit dieser wunderbaren, allsehenden, allwissenden, allliebenden und allschützenden Gottheit wollen wir durch unsere Gebete und Mantras in Verbindung treten.

Meine Stille und Reinheit

In mir ist stets alles still, rein und gedankenfrei.

Wenn ich spreche, steigen Gedanken auf. Sie fließen ständig. Aber trotzdem bin ich immer leer im Kopf, absolut leer: Das ist Reinheit. Alles wird sofort auf den Altar des Göttlichen gelegt. Auf diese Weise lebt Gott unser Leben, so ersetzt das göttliche Leben ständig unser Leben - dann, wenn man vollkommen ruhig und rein geworden ist. Es liegt an der Glühbirne, wie viel Strom durch sie fließen kann, wie viel Licht sie infolgedessen ausstrahlen kann.

Wie viel an Güte und Weisheit, an Frieden und Freude durch einen Menschen ausgestrahlt wird, hängt auch vom Willen des Göttlichen ab. Ich übergebe beständig alles dem Göttlichen, ganz gleich, wo ich mich aufhalte, auf dem lärmerfüllten Marktplatz oder in stiller Abgeschiedenheit - ich bin immer in der Einsamkeit, wie eine schlafende Person.

Diejenigen, die reinen Herzens sind, die Heiligen oder die guten Menschen, sind immer und an allen Orten in diesem Zustand; sie genießen diese Einsamkeit, diesen Frieden Gottes überall. Dieser Zustand wird schließlich zu ihrer zweiten Natur; es wird ein dauerhafter Zustand, der durch nichts mehr unterbrochen wird und durch nichts mehr unterbrochen werden kann.

Vollkommenheit

Im göttlichen Bewusstsein herrscht unendliche Fülle. Da gibt es keinen Mangel, denn es ist unendlich, ewig, allvollkommen. Man kann nichts hinzufügen und nichts hinwegnehmen. Es ist absolute Vollkommenheit.

Die Seele der Seele in uns ist auch Fülle. Diese Fülle in unserer Seele und die göttliche Fülle sind ein und dieselbe Fülle. Wenn man von dieser Fülle die ganze unendliche Fülle wegnimmt, bleibt trotzdem unendliche Fülle übrig.

Die Null ist ein Symbol für die Fülle, die Unendlichkeit, die Ewigkeit. Obwohl wir Probleme haben, unter Armut und Kopfweh leiden, so sind wir doch in Wirklichkeit in dieser Fülle der göttlichen Freude überall - unsere Probleme sind eingebildete Probleme.

In der Bibel heißt es: "O Herr, in Deiner Gegenwart ist die Fülle der Freude!"

Und dieser Herr ist überall gegenwärtig, Tag und Nacht, in einer Ameise genauso wie im Menschen. Ein gutes und reines Herz genießt diese Fülle der Freude Gottes. Unser Gemüt braucht ein Licht, das es führt, und dieses Licht ist das Mantra sowie unser Nachdenken über das Wesen, die Liebe und die Gegenwart Gottes.

Jeder auf Erden geborene Mensch wird mit der Fähigkeit geboren, die göttliche Vollkommenheit zu erfahren. Der Mensch aber nutzt diese Fähigkeiten nicht. Die dunklen Kräfte verschleiern die Anwesenheit Gottes im eigenen Herzen und in den Herzen der Mitmenschen.

Jeder Mensch, ob gut oder schlecht, ist mit der ganzen Fülle der Gottheit geboren.

Narayana

Narayana ist das Unendliche, Transzendente, Ewige, das Licht der Seele in uns und in allen.

Das Unendliche ist die Lösung für die Probleme des Endlichen. Unser Leben, unser Gemüt und unser Körper sind endlich; und die Lösung für dieses Problem des Endlichen ist das Unendliche. Es gibt keine andere Lösung. Alle anderen Lösungsansätze sind unzureichend und nur zeitweiliger Natur.

Für das Niedrigere liegt die Lösung im Höheren. Das Höhere kann dem Niedrigeren helfen. Was schwach ist, braucht eine starke Liebe als Hilfe. Das Göttliche ist die höchste Kraft, das höchste Leben, das höchste Licht, der höchste Wert; und dieser Wert, dieses höchste Licht, diese höchste Wahrheit, Unendlichkeit, Ewigkeit ist die wahre Antwort auf alle Probleme des endlichen menschlichen Lebens im Zeit-Raum-Universum.

Wenn wir Namen wie Narayana, Suryanarayana, Lakshminarayana wiederholen, dann meditieren wir über dieses Unendliche und versuchen, einen Halt am Unendlichen zu finden.

Wenn wir einen Halt am Unendlichen gefunden haben, kann nichts mehr im Raum-Zeit-Universum uns berühren oder uns Angst machen. Unser Bewusstsein nimmt durch beständige und ausdauernde Meditation über das Unendliche die Form des Unendlichen an. Danach wird Weinen unmöglich. Kein Weiser weint, ungeachtet der schlechten Nachrichten, die ihn erreichen. Alles Weinen und alle Probleme hören auf. Das Unendliche ist in Herz und Erfahrung, in Bewusstsein und Intelligenz eingegangen. Man lebt als das Unendliche, das Ewige, das Absolute.

Das ist wahre Bildung, das ist wahre Kultur, das ist wahre Zivilisation.

 

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