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ZWEIMONATLICH

Jahr 44

OFFIZIELLES ORGAN DES
DIVINE LIGHT ZENTRUMS
8400 WINTERTHUR SCHWEIZ



Aktuelle Ausgabe

März/April 2009

 

 

INHALT

Swami Omkarananda:

Vorbereitende Meditation

Innerer Frieden und Weltfrieden

Jenseits der Gedanken

 

 

 

 

 

 

Bewusstsein ist die Grundlage jeder Wirklichkeit
Das Bewusstsein ist in seiner Ausdrucks- und Funktionsweise unabhängig vom Mentalen, vom menschlichen Leben und der Materie, während diese ihrerseits aber nicht ohne das Bewusstsein auskommen können. Das Bewusstsein ist die Voraussetzung aller Manifestation und Erfahrung.

Die Materie weiß nichts von jenem Bewusstsein, ohne das sie nicht existieren kann. Das Leben weiß noch weniger von dem Bewusstsein, das die Grundlage seiner Existenz ist. Das Denken vermeint, das Bewusstsein zu kennen und es erklären zu können, aber es vermag weder etwas Direktes über es auszusagen noch kennt es seine wahre Natur.

Wenn wir der voranschreitenden Entwicklung in der Natur nachgehen, wie sie uns die Wissenschaft heute eröffnet, würden wir sehen, dass aus der Materie das Leben hervorging und aus dem Leben wiederum das denkende Gemüt. Die Materie trägt in ihrem inneren Wesen die Möglichkeiten des Lebens und des Bewussteins oder auch von Gemüt und Intelligenz. Das bedeutet, dass Leben und Gemüt in die Materie schon eingeschlossen, von ihr sozusagen eingehüllt sind. Andernfalls könnte die Materie kein Leben hervorbringen. Das Leben könnte in sich nicht die Fähigkeiten der Intelligenz bergen, wären diese nicht vorher schon in irgendeiner Form vorhanden.

Swami Omkarananda

 

 

Frage:

Wie können wir uns als Berufstätige, die täglich mit vielen Menschen zu tun haben, zurückziehen und Meditation üben?

Swami:

Gotterfahrung ist eine Sache des inneren Bewusstseins. Sobald wir uns dem Göttlichen zuwenden, gehen wir über die Begrenzungen, die uns die Materie auferlegt, hinaus.

Es ist nicht die Handlung als solche, die zählt, sondern die innere Einstellung, unsere Motive, die Natur unseres inneren Wesens, der Charakter unserer Gefühle und Gedanken. Die Bewegung auf Gott zu ist nicht mit der körperlichen Bewegung auf ein Ziel hin vergleichbar. Es ist eine Bewegung unseres inneren Wesens. Es ist ein Wachstum unserer Liebe und Erkenntnis, eine Entwicklung unseres Glaubens und unserer Einstellung dem Leben gegenüber. Geistige Entfaltung heißt Entfaltung des höchsten göttlichen Bewusstseins in uns. Die Wissenschaft der göttlichen Vollkommenheit ist im Grunde genommen eine Wissenschaft des Bewusstseins.

Die wesentlichen Disziplinen zur Verwirklichung der Kräfte und des Wesens der Gottheit sind ausschließlich Disziplinen des Herzens und des Geistes. Äußerliche Disziplinen mögen die inneren Disziplinen unterstützen, aber für sich allein genommen haben sie keinen Wert.

Der Pfad zur göttlichen Vollkommenheit ist ein langer Pfad. Er hat viele Abschnitte und Stufen. Stetig, langsam und mit großer Geduld müssen wir von einer Stufe zur nächsten schreiten, von einem Punkt der Entwicklung zum nächsten. Nichts kann überhastet oder übersprungen werden. Die äußeren Übungen, wie Asanas (Yoga-Stellungen) haben keinen unabhängigen, eigenen Wert, wenn sie ohne den geistigen Hintergrund und die richtige Einstellung ausgeführt werden. Sie können eventuell eine Hilfe für die inneren Disziplinen sein.

Jene Asketen, die zurückgezogen leben und ihr Leben ganz der Erfahrung der Göttlichen Gegenwart gewidmet haben, haben eine solch hohe Ebene der inneren Entwicklung erreicht, dass sie in der Lage sind, auf Essen und Schlafen ganz zu verzichten. Sie können Tage, Monate und Jahre in derselben Stellung sitzen, und das allein setzt schon eine hohe innere Entwicklung voraus. Einige dieser großen Weisen oder Yogis sind sogar fähig, auf den Atem zu verzichten. Es gibt etliche unzugängliche Orte auf dieser Erde, wo diese ganz großen spirituellen Weisen sitzen und sich Jahrhunderte lang oder länger ohne Unterbrechung in einem Zustand höchsten Gottbewusstseins aufhalten. Sie sind vollkommen vom Bewusstsein des Absoluten absorbiert. Sie sind jede Minute Zeuge der unendlichen Kräfte der absoluten Gottheit und erfreuen sich der zeitlosen, raumlosen Erfahrung der allvollkommenen, allschönen Gottheit.

Solche Stufen der Vollkommenheit können auch von uns erreicht werden. Das evolutionäre Genie des geistigen Wesens in uns wird uns durch all die Stufen, die dazu notwendig sind, führen. Aber wir müssen geduldig sein. Über die Praktiken dieser Großen zu sprechen, dazu fühle ich mich nicht berufen. Es ist notwendig, jene Übungen zu erläutern, die den Bedürfnissen der meisten von uns entsprechen.

Lasst uns deshalb die einfachen Übungen durchführen, die wir schon kennen. Mit Geduld und Ausdauer werden wir höhere Stufen der Vollkommenheit erreichen, und von da an wird die Gnade der allsehenden und allwissenden Gottheit uns noch weiter führen.

Unter den geschäftigen Bedingungen des täglichen Lebens, in die uns die Vorsehung gesteckt hat, genügt es, wenn wir uns ständig und kraftvoll an die Gegenwart des Göttlichen in uns und um uns herum erinnern. Was wir zu allererst tun müssen, ist, unser inneres Wesen zu reinigen. Wenn das Haus gereinigt ist, das heißt, wenn unser Wesen transformiert ist, wenn wir also aus unserem inneren Wesen allerhand unnötigen Schmutz und Staub entfernt haben, erst dann können wir daran denken, eine Kerze anzuzünden.

Jeden Tag unseres Lebens müssen wir innerlich aktiv, wachsam und darauf aus sein, jede Form und Energie der niederen Natur auszumerzen. Wir müssen uns ohne Unterbrechung in der Selbstüberwindung und Selbstbemeisterung üben. Wir dürfen uns nicht von Impulsen, Trieben oder Instinkten leiten lassen, sondern uns ihres Drucks auf uns bewusst werden und ihnen eine neue Richtung geben, indem wir sie für konstruktive Zwecke einsetzen. Das Verlangen nach irdischen Genüssen muss in ein Verlangen nach höheren Freuden des Geistes, des Dienens, des Erwerbens von Wissen oder künstlerischer Aktivitäten ersetzt werden. Das wird uns von unserer niederen Natur befreien und uns eine angemessene Freiheit von exzessivem körperlichem Bewusstsein gewähren. Ohne vorbereitende Anstrengungen kann der eigentliche Weg der Meditation nicht beschritten werden.

Die vorbereitende Phase allein dauert schon eine lange Zeit, und solange wir sie nicht hinter uns gebracht haben, werden unsere Gebete nicht sofort erhört, unsere Liebe zu Gott ist nicht stark genug, um Ergebnisse zu erzielen, und unsere geistigen Anstrengungen sind nicht wirklich von Erfolg gekrönt.

Je mehr die Hingabe ans Göttliche von dir Besitz ergreift, je ausdauernder deine Gebete und dein Nachsinnen über das Wesen Gottes sind, ein umso herrlicherer Tempel Gottes bist du, ein wandelnder Dom, in dem Gott lebt.

Jedes Gebet ist ein Gewinn, denn es kann niemals wieder aus der kosmischen Intelligenz getilgt werden. Es wirkt endlos weiter und verbreitet seine Segnungen. Hat man dies erkannt, so wird man stets versuchen, darauf zu achten, dass jede Äußerung auch wirklichen Wert hat. Bedenke, dass nichts wertvoller ist als das Gebet und die Meditation sowie die Wiederholung der mystischen Silben.

Swami Omkarananda

 

Gott ist Friede. Versuchen wir deshalb, von Frieden erfüllt zu sein! 

Lasst uns einige Augenblicke meditieren und dem Göttlichen die Gebete unseres Herzens darbringen, allen Wesen der Welt Frieden, Glück, Gedeihen, Wohlergehen, ein langes Leben, gute Gedanken, gute Gefühle und Glauben an das zu gewähren, das der Atem unseres Atems ist, nämlich Gott.

Meine tiefste Verehrung Euch allen!

 

Die Sehnsucht nach Frieden ist allen gemeinsam 

Alle haben Sehnsucht nach Frieden und suchen überall danach; finden können sie ihn aber nur im Göttlichen, in dem, was in ihnen als das Überirdische, Nichtkörperliche ist, was ewig, was geistig in ihnen ist, was unberührt ist von ihren Gedanken, ihrem Schicksal, ihren Problemen, ihren Gefühlen, der Welt, in der sie leben und dem sie umgebenden Universum.

Weltfrieden

Weltfrieden ist nur möglich, wenn die Welt danach strebt, nach dem Licht zu leben, das in den Lehren Christi niedergelegt ist und in seinem Leben aufscheint. Die Welt hat alle Methoden ausprobiert, um Frieden zu finden, aber bisher ohne Erfolg; und sie kann keinen Erfolg haben, solange die Menschheit nicht zu den Lehren Christi erwacht und die daraus folgende Verantwortung übernimmt. Wir können keinen Frieden schaffen in dieser Welt, solange das Herz des Menschen unrein ist, solange der Geist des Menschen nicht von den Lehren Christi erleuchtet ist. Friede auf dieser Erde ist möglich, Harmonie unter den Nationen ist möglich, die Einheit der menschlichen Rassen ist möglich, doch nur, wenn wir beginnen, die Botschaft Christi in die Tat umzusetzen. Christus hat uns alle in Gott geeint. Wenn wir Gott vergessen, können wir keine Einheit beanspruchen. Christus hat uns die Bruderschaft aller Rassen und Menschen der Welt enthüllt und sie auf ein starkes, unzerstörbares Fundament gestellt. Nur die geistige Botschaft Christi kann die Grundlage einer internationalen Harmonie sein. Sie allein kann eine menschliche Einheit möglich machen; sie allein kann die Menschheit von ihrer animalischen Natur erlösen.

Wir müssen zuerst Frieden in uns selbst finden

Wenn wir der Welt Frieden bringen wollen, müssen wir zuerst selbst Frieden besitzen, und wir können keinen Frieden besitzen, wenn wir keine Liebe und kein Verstehen haben, wenn wir kein Vertrauen und keinen Glauben an die unendliche Macht, die Gnade, die Schönheit und die Gegenwart Gottes haben.

Unbedingtes Vertrauen, völlige Hingabe an Gott und innere Stille erzeugen Wunder über Wunder im Leben, und du lebst sorglos und zufrieden wie ein Kind, das im Schoß der All-Mutter in Frieden ruht. Das klingt alles sehr fantastisch, aber es ist wahr; und so einfach!

Mein Leben atmet Frieden

Ich habe in meinem ganzen Leben niemals jemanden als Feind oder als schlechten Menschen angesehen. Auch jetzt sehe ich nirgends auf der ganzen Welt einen schlechten Menschen, jemanden, der meine Verachtung verdiente. Vom Standpunkt menschlicher Erfahrung aus gesehen mag es einige geben, die gegen mich sind und sich als meine Feinde betrachten; aber wie lange können sie das durchhalten, wenn ich absolut passiv bin und ihnen nicht widerstehe? Nicht nur, dass ich ihnen nicht widerstehe und absolut passiv bin, sondern ich überhäufe sie auch bei jeder Gelegenheit so sehr mit Liebe, dass sie nicht nur völlig entwaffnet sind, sondern sogar damit beginnen, intensiv und dynamisch für mich zu arbeiten. Es ist ein großes universales Gesetz, das besagt, dass es keine Feindschaft geben kann, außer man lässt sie zu.

Mein ganzes Leben, mein ganzer Geist, meine Gedanken, meine Bewegungen atmen Frieden für die Welt, ja selbst mein Körper atmet Frieden für die Welt. Ich kenne nichts als Frieden, und ich kann mir nichts anderes als Frieden wünschen. Mein ganzer Lebensstil ist in absoluter Einheit mit dem unendlichen Frieden, und ich atme Frieden aus für den Osten, den Westen, den Norden und den Süden; und nicht nur für die Menschen auf dieser Erde, sondern auch für die Wesen, die andere Welten bevölkern.

Friede ist der ureigenste Lebensatem unseres Seins. Friede ist die Grundlage aller Liebe, aller spirituellen Erfahrungen, allen Wachstums und aller Entwicklung.

Kriege und Schlachten können niemanden bereichern, sie dienen nur den animalischen Instinkten, der Boshaftigkeit, dem Bösen und der Disharmonie. Krieg ist nur dort möglich, wo Gott längst aus den Herzen der Menschen verbannt worden ist.

 

Isolation von Gott

All die Kriege und internationalen Konflikte sind Ausdrucksformen des falschen Pfades, den der Mensch eingeschlagen hat - den Pfad der Isolation von Gott, den Pfad, fern von göttlichen Offenbarungen zu leben.

Die Unwissenheit und die Irrtümer des Menschen müssen auf ihn zurückfallen, und es kann zu Zerstörungen kommen. Aber für jene, die reinen Herzens sind, das Wesen eines Kindes haben, sich der Gegenwart und Kraft Gottes bewusst und von Güte und Liebe erfüllt sind, ist die Zeit der Offenbarungen sehr nahe, und sie werden nicht untergehen, denn sie werden von der allmächtigen Kraft des Göttlichen beschützt werden. Die allsehende Gottheit wird mit tausend unsichtbaren Händen für sie sorgen.

Meinen Frieden gebe ich euch! (Joh. 14,27)

Gott allein ist Befreiung. Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Jesus Christus ist eins mit Gott. Er ist der Sohn Gottes. Er ist die Wahrheit. Er ist das Leben. Er ist der Weg.

Es spielt keine Rolle, ob du an Christus, Gott oder die Wahrheit glaubst. Kennst du Christus und hältst dich an Seine Lehre und lässt sie zu deinem Blut und Leben werden, das heißt, dass du Glauben an Ihn hast, dann kannst du Berge versetzen. Hast du Liebe zu Christus, ist Dein Leben voll Frieden und Erbarmen. Hat Jesus Christus dich angenommen, bist du der glücklichste Mensch der Welt, bist du voll Frieden und Liebe, Licht und Gnade; wenn nicht, bist du kein wahrer Christ.

Paulus spricht vom Frieden, der alles Verstehen übersteigt. Gemeint ist der göttliche Friede, der keine Grenzen kennt, der wahre und wirkliche Friede, der ohne Ende ist. Er ist ein Merkmal der Gegenwart Gottes. Solche Merkmale der Gottgegenwart sinken in unsere Persönlichkeit ein und prägen unser inneres Wesen, indem wir alles, was wir sehen und woran wir denken, auf Gott beziehen: Sehen wir etwas Schönes, sollen wir darin die Schönheit Gottes erblicken. Beobachten wir gütiges Handeln bei Menschen, sehen wir Gottes Güte am Werk. Das Reich Gottes ist Friede und Freude, sagt Paulus (Röm. 14,17).

Nur in Gott kannst du Frieden finden

Wenn du Gott liebst und der Wahrheit hingegeben bist, lebst du ständig außerhalb deiner selbst. Was ist damit gemeint? Im Tiefschlafzustand lebst du außerhalb deiner selbst, außerhalb deines kleinen Ichs, des Egos, des Gemüts mit seinen Gefühlen und Gedanken.

Bist du aber ein wahrhaft spiritueller Mensch, dann erlebst du das, was du im Tiefschlafzustand erfährst, ganz bewusst im Wachzustand. Du lebst außerhalb deines kleinen Ichs. Darin liegt deine Rettung, dein Frieden, deine Stille und Ruhe, dein Freisein von Krankheiten und den Problemen des Lebens.

Solange du im kleinen, persönlichen Ich eingefangen bist, gibt es endlose Probleme: Du bist verloren, leidest, hast Schwierigkeiten und der wahre Frieden fehlt dir. Aber so bald du außerhalb deiner selbst, außerhalb deines kleinen Ichs lebst, genießt du grenzenlosen Frieden und tiefe Freude. Und wann bist du außerhalb deines Ichs? Nur, wenn du in deinem Inneren, in deinem wahren Selbst bist; nur, wenn du in etwas anderem lebst als in diesem mit Äußerlichkeiten, Gedanken, Wünschen und Rastlosigkeit beladenen Gemüt; nur, wenn du dieses kleine unruhige Ich transzendierst und in etwas anderem lebst, das größer ist als deine Person. Und was ist dieses andere? Es ist das stille, reine Selbst.

Man ist erst dann geläutert und hat sein Ich transzendiert, wenn man außerhalb des persönlichen Ichs im Bewusstsein der göttlichen Gegenwart lebt. Dann ist man eins mit sich selbst.

 

Christus als Verkörperung des Friedens

Wir können nicht als Christen bezeichnet werden, wenn wir nicht von Gottes oder Christi Gegenwart berührt sind. Kein Mensch ist Christ, so lange nicht etwas von Christus, der unendlichen Frieden verkörpert, in sein tägliches Leben und Erleben, sein Denken und Handeln eingegangen ist. Wahre Christen werden wir erst, wenn dieser Friede, der alles Verstehen übersteigt, ständig unser Fühlen und Denken leitet, wenn jener Glaube in unserer Seele wohnt, der, obschon klein wie ein Senfkorn, doch Berge versetzt; wenn das eigene Ich durch ununterbrochene Hingabe an Gott sich allmählich auflöst, statt sich wie üblich durch ständige ichbezogene Gedanken, Gefühle und Handlungen aufzublähen und sich im Ego-Wahn vom Rest der Welt abzugrenzen.

Christus als einer, der eins ist mit der Wahrheit, ist eine spürbare Gegenwart. Wenn wir mit Ihm voller Hingabe ein beständiges innerliches Gespräch führen, ist das Religion. Christus ist nicht nur der, der den Frieden schenkt, sondern Er selbst ist der Friede. Er ist nicht nur der, der das Licht schenkt, sondern Seine Natur ist Licht. Er ist das Licht der Lichter, Er ist Allgegenwart.

Ein Herz, das ohne Unterlass betet, weiß das, versteht das und erfährt das mühelos.

 

Du trägst einen Ozean des Friedens in deiner Seele

Erfahre die Welt nicht durch deine Gedanken und Gefühle, durch deine Zwänge und Instinkte. Erfahre die Welt durch den Frieden, der das Wesen deines inneren göttlichen Seins ist. Erfahre die Welt durch die Augen des göttlichen Bewusstseins in dir, durch die Liebe und Freude, die dem Sein in dir angehören, durch die Wahrheit und das grenzenlose Licht des göttlichen Bewusstseins, das dein wahres Selbst ist. Lass die Seele in dir sich als einen Ozean des Friedens in die ganze Schöpfung ergießen. Versuche die höheren Dimensionen deines inneren Bewusstseins zu entwickeln und die Welt mit Hilfe der Fähigkeiten dieses Bewusstseins zu erfahren.

 

Alles hängt von dir ab! 

Diese Welt ist ein Spiegel. Du siehst in ihm, was in dir selbst ist. Setze Gott in dein Herz, und du wirst in der Welt nur Gott sehen. Was du in dir trägst, das erscheint in der Welt.

Ein Mensch, der von Hass erfüllt ist, denkt, dass alle ihn hassen, und beginnt, andere noch mehr zu hassen. Ein Mensch, der von Frieden erfüllt ist, trifft überall Frieden an, und selbst wenn andere kommen und stören, wandelt dieser Mensch die Störungen und die Ruhelosigkeit in Frieden um.

Du erfährst, was du in dir selbst bist. Du liest in der Welt, was in deinem Gemüt ist. Die Welt ist so gut oder schlecht wie dein Herz. Die Welt ist so freudig oder deprimiert wie dein Herz es ist.

Alles hängt von dir ab. Wenn du Gott und die Wahrheit, Frieden und Liebe in dein Herz einflößt und trotzdem in deiner Umgebung das Gegenteil erfährst, dann sei nicht besorgt! Warte, und du wirst sehen: nur das wird in deiner Umgebung sein, was in Harmonie ist mit deinem Gott, deiner Wahrheit, deinem Frieden und deiner Liebe.

Wenn es wahr ist, dass Gott in dir ist, dass du Frieden, Liebe, Güte und Weisheit in dir trägst, dann warte ab und beobachte, ob die Umstände und Menschen um dich herum nicht gut sind. Sei nicht besorgt, wenn sie das Gegenteil von dem sind, was in dir ist; gib deinen Frieden, deine Güte und deinen Gott deshalb nicht auf; wünsche nicht, wie die anderen zu sein, sondern stärke deine Güte, deinen Frieden, deine Liebe und dein Licht noch immer mehr und du wirst sehen, dass alles, was nicht in Harmonie mit Gott, der Güte, der Wahrheit, dem Frieden in dir selbst ist, aus deiner Umgebung verschwinden wird.

Deine Freunde, die nicht in Harmonie mit Gott, dem Frieden und der Liebe in deinem Herzen sind, werden dich langsam verlassen. Nichts Disharmonisches, Widersprüchliches, Unglückliches kann lange bei dir bleiben, vorausgesetzt, du bist in Gott, der Liebe, der Weisheit, der Wahrheit und Reinheit verwurzelt. Nur solche Umstände stellen sich ein, die in Harmonie sind mit dem, was in dir ist; und alles, was nicht in Harmonie mit deiner inneren Substanz ist, fällt weg.

Habe Geduld! Du wirst alles erhalten, was für die Erfüllung der höchsten Ziele deines Lebens notwendig ist. Bleibe deinem Streben treu! Wähle das Gute, wie schwierig es für dich auch sein mag; weise das Schlechte zurück, wie leicht es auch auszuführen sein mag, und alles wird wunderbar sein.

Denke also daran, dass die Welt um dich herum und die Menschen in deiner Umgebung genau so sind, wie du es verdienst. Und wenn dir gute Leute schlecht erscheinen, dann kannst du sicher sein, dass dies eine Widerspiegelung deiner eigenen Schlechtigkeit ist. Deine eigene Schlechtigkeit lässt dir gute Leute schlecht erscheinen.

Alles um uns herum ist, was wir sind

Je besser wir sind, desto besser wird uns die Welt erscheinen. Je mehr wir Gott in uns tragen, desto sichtbarer wird Gott für uns in der Welt sein. Für den guten und frommen Menschen ist das Königreich des Himmels überall und zu jeder Zeit zugegen, unabhängig davon, wie viele Übel, Kriege und Leiden es heute in der Welt gibt.

Erfülle dein Wesen deshalb mit endloser Güte, endlosem Gottbewusstsein, endlosem Frieden, endlosem Licht, endloser Weisheit und Reinheit.

 

Es kann kein mit irdischen Mitteln errichtetes Paradies geben

Wenn wir uns zusammentun und eine Regierung gründen würden, für Weltfrieden sorgten und die ganze Welt mit endlosen Reichtümern füllten, mit Glück und wachsendem Wohlstand, wenn wir für hundert oder tausend Jahre ein Paradies hier auf Erden erschaffen würden sogar dann hätten wir nichts getan. Deshalb wäre es dumm, überhaupt damit zu beginnen; denn nach einiger Zeit auch wenn es siebentausend Jahre wären würde die Welt in ihren alten Zustand zurückfallen. Wir können die Welt nicht länger als zwanzig, hundert oder tausend Jahre in einem Zustand von Frieden, Glück, Wohlstand und Perfektion erhalten; denn alles, was wir errichten würden, wäre äußerlich und weil äußerlich der Veränderung unterworfen; es kann deshalb nicht lange in dieser Form bestehen bleiben, und fällt wieder in einen niedrigeren Zustand zurück.

Angenommen, dieses irdische Paradies wäre durch die innere Evolution der ganzen Menschheit zustande gekommen und alle Menschen wären Heilige und Weise, dann wäre dies in Ordnung.

Wir können in dieser Welt nicht auf ewig einen Zustand der Harmonie und des Glücks errichten, außer diese Harmonie und dieses Glück seien direkte Abkömmlinge des inneren göttlichen Bewusstseins eines jeden auf der Welt lebenden Individuums.

 

Frage:

Wird der Fall je eintreten, dass die Menschen eine vollkommene Welt errichten ? 

Swami:

Dieser Fall kann nicht eintreten. Sei deshalb nicht unweise, indem du versuchst, Präsident einer Weltregierung zu werden. Kein Glückszustand oder Paradies, das durch unsere Anstrengungen auf dieser Erde geschaffen werden würde, kann sich selbst erhalten, wenn es nicht etwas ist, das tief aus dem Herzen, der Seele und dem Bewusstsein aller Wesen, welche die Menschheit ausmachen, aufsteigt.

Frage:

Wird die Menschheit je eine gewisse Vollkommenheit erreichen?

Swami:

Das ist nicht möglich! Es gibt im materiellen Bereich, in Raum und Zeit keine Vollkommenheit. Bist du vollkommener als ich, weil dein Körper schöner und größer ist als meiner? Das hat mit Vollkommenheit nichts zu tun! Wo ist dann Vollkommenheit zu finden? Ist sie im Intellekt zu Hause? Auch da ist sie nicht! Vollkommenheit kann nur im transzendenten Bewusstsein gefunden und Millionen und Abermillionen von Jahren aufrechterhalten werden; sie ist selbsterhaltend und unabhängig von Körper, Raum, Zeit und Kausalität. Darum ist sie dauerhaft. Vollkommenheit ist direkt in unserem eigenen Bewusstsein, nicht im Körper, nicht im Intellekt, nicht im Gemüt und nicht im menschlichen Genius. Auch nicht in menschlichen Intuitionen, denn diese kommen und gehen, und das, was kommt und geht, ist nicht die Wirklichkeit oder die Wahrheit. Wo ist die Vollkommenheit also? Sie ist im ewig bestehenden, allvollkommenen, selbstleuchtenden, selbstgenügsamen, selbsterhaltenden, ewigen, zeitlosen Sein.

Wo Liebe herrscht, ist Frieden

Wie könnten wir Opfer von Angst und Sorge werden oder das Spiel des Hasses in unseren Herzen erlauben, wenn wir die gleiche, allsehende, allliebende Gegenwart Gottes in allen Wesen erfahren würden?

Wenn ein Mensch sich bewusst ist, dass sein eigenes göttliches Selbst im Herzen aller gegenwärtig ist, wird es ihm dann nicht äußerst leicht fallen, seinen Nächsten als sein eigenes Selbst zu lieben?

Hier haben wir den Schlüssel für ein besseres Verständnis des biblischen Gebotes: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!"

Niemand kann behaupten, seinen Nächsten tatsächlich wie sich selbst zu lieben, außer er hätte denn Selbst-Erkenntnis und Selbst-Verwirklichung.

Dies ist auch eine wunderbare Grundlage für Organisationen wie die Vereinten Nationen (UNO). Wenn Weltorganisationen, die für die Schaffung des Weltfriedens eingerichtet wurden, auch nur ein Teilchen dieser Weisheit als integralen Bestandteil ihrer Konstitution und der Prinzipien für internationales Verhalten und Vorgehen hätten, hätten wir damit eine wirkliche Grundlage für menschliche Verbrüderung, menschliche Einheit, Weltharmonie und Weltfrieden, für Fortschritt und Vervollkommnung der Welt.

In der Verwirklichung des Selbst oder der Erfahrung Gottes in allen Wesen liegt wirkliche Lebensfreude, die wirkliche Grundlage für alle, um in Freude, Frieden und Erkenntnis zu leben.

Wie können wir jemanden fürchten oder verdächtigen, wenn wir uns des Königreichs des Himmels in jedem Herzen bewusst sind, wenn wir das gleiche Selbst in allen Wesen gewahren, wenn wir in allen Wesen die gleiche Gottheit sehen, die Gottheit, die wir verehren, lieben, erkennen und mittels deren Energie spendenden Gegenwart wir leben?

 

Inneres Wachstum als Grundlage des Weltfriedens

Langsam müssen wir unsere Interessen und Aktivitäten über den Körper, den wir bewohnen, hinaus ausdehnen, über die unmittelbaren körperlichen Bedürfnisse, über die Familie und die Nation, der wir angehören, hinaus; langsam müssen wir unseren Gefühlen und Gedanken eine kosmische Weite verleihen und unser inneres Wesen mehr und mehr kultivieren.

Erst dann werden wir zu Kräften für den Aufbau einer Weltharmonie und eines Weltfriedens, wenn wir den Rest der Gesellschaft durch unser Vorbild inspirieren und beeinflussen. Wirkliches inneres Wachstum und wirklicher innerer Fortschritt bilden die zentrale Lösung für einige der fundamentalsten Probleme der Menschheit.

 

Wir tragen die Verantwortung für den Frieden der Welt 

Das wichtigste in Beziehung auf den Frieden oder die Rettung der Welt ist zu wissen, dass die Verantwortung für den Frieden und das Glück der Welt auf uns ruht. Das ist ein Aspekt.

Der zweite wäre: Denken wir daran, dass der Friedensstifter nicht das Gemüt sein kann.

Das Gemüt erzeugt Zweifel, Schwierigkeiten, Missverstehen, Streitigkeiten. Deshalb können wir mit Hilfe der Aktivitäten unseres Gemüts keinen Frieden in der Welt schaffen.

Wenn Frieden einkehren soll, dann muss er vom Bewusstsein in uns kommen. Nur das göttliche Bewusstsein in uns kann dieses Ziel verwirklichen.

Das Gemüt ist voller Vorurteile und Begrenzungen und kann deshalb keinen Frieden schaffen, und selbst dort, wo es Gutes tut, ist dieses Tun durch eine ichbezogene Absicht motiviert.

Wenn ein Land Frieden mit einem anderen schließt, besteht irgendwo im Hintergrund oft eine Klausel, die es ihm ermöglicht, das andere Land zu übervorteilen oder anzugreifen.

Man kann dem Gemüt nicht vertrauen, wenn es um Frieden geht. Wirklicher Friede kann nur vom Bewusstsein kommen, vom göttlichen Bewusstsein im Innersten unseres Wesens.

Der erste Schritt aber, den wir unternehmen müssen, ist die Erkenntnis, dass die ganze Verantwortung für den Frieden und das Glück der Welt auf uns selbst ruht.

Der zweite Schritt besteht darin, dass wir in uns selbst und in unserer Umgebung vollkommenen Frieden und vollkommene Harmonie schaffen.

Es gibt noch einen dritten Schritt: Dieser besteht darin, dass wir unsere Fähigkeit nutzen, mit Gott zu kommunizieren und Kontakt mit Ihm aufzunehmen. Je größer unsere Liebe zu Gott, je größer unser Glaube an Gott, desto machtvoller wird die Fähigkeit unseres Bewusstseins sein, der Welt Frieden und Glück zu vermitteln.

Wenn wir uns an diese drei Punkte halten und noch viele andere Individuen das Gleiche tun, dann wird es eine Menge Frieden, Freude und Inspiration in der Welt geben.

Ohne diese drei Schritte zu vollziehen, können wir der Welt keinen wirklichen Frieden und kein wirkliches Glück bringen. Die Welt hat außerhalb dieser drei Schritte alles versucht, Frieden und Glück zu schaffen, hatte damit aber keinen Erfolg, im Gegenteil: die Welt ist heute ruheloser und friedloser als je zuvor. Äußere Mittel sind hier nicht von Nutzen.

Wenn wir uns aber an die oben genannten Schritte halten, wird Gott uns als Instrumente erwählen, um der Welt Frieden und Glück zu bringen.

Betrachten wir die Welt nicht, um herauszufinden, ob sie friedlich und glücklich ist, sondern konzentrieren wir unsere Kräfte darauf, Frieden und Glück in diese Welt hinein auszustrahlen.

Nutzen wir unsere Zeit dazu, den Frieden und das Glück in uns selbst zu vermehren und zu stärken. Stören wir unser Gemüt und unsere Willenskraft nicht, indem wir deprimierende Gedanken über die Friedlosigkeit und Glücklosigkeit der Welt unterhalten.

Ohne uns Sorgen über die Friedlosigkeit der Welt zu machen, sollten wir besser den Frieden in uns selbst stärken, und die Welt wird nicht anders können als sich daran zu erfreuen. Die Rose kümmert sich auch nicht um den schlechten Geruch, der sie umgibt, sondern schickt einfach ihren eigenen Duft aus; und wenn die Welt auch voller schlechter Gerüche ist, rund um die Rose duftet es gut.

Die Welt mag fried- und freudlos sein, aber zumindest um uns herum ist sie von Frieden und Freude erfüllt. Wenn alle so handelten, würde die ganze Welt zum Königreich des Himmels. Der beste Weg ist zu lächeln, und die Welt wird uns anlächeln. Seien wir friedvoll, und die Welt wird friedvoll sein. Seien wir glücklich, und die Welt wird glücklich sein.

Und wenn es unter den Millionen Menschen niemanden gäbe, der glücklich und friedlich ist, so sind zumindest wir glücklich und friedlich, und die Welt ist wenigstens nicht absolut unglücklich und friedlos.

 

Wahrer Friede ist innen

Was ist wahrer Friede? Und wo finden wir diesen Frieden? Wir wollen versuchen, diesen zu beschreiben: Stelle dir vor, du seist im Tiefschlafzustand. Da herrscht raum- und zeitloser Friede.

Wahrer Friede ist jenseits von Gedanken, jenseits aller Gemütstätigkeit. Das Gemüt ist ein Werkzeug der Finsternis; denn auch dann, wenn einmal von hier oder dort Licht in es eintritt, verschwindet es wieder.

Das Gemüt arbeitet mit Zeit-Raum-Begriffen, doch der Friede, von dem wir sprechen, steht jenseits aller Gedanken. Kann es einen Frieden geben, wo die rastlose Aktivität der Gedanken vorherrscht? Unmöglich!

Auch der schönste Gedanke schenkt keinen Frieden, sondern ist von Finsternis, Gegensätzen und Spannungen begleitet, die ihn schließlich zerstören. So kann auch dein schönster Gedanke nicht lange bleiben; er ist etwas Vorübergehendes, Flüchtiges.

Auch der schönste Regenbogen ist flüchtig und von dunklen Wolken umgeben, er verschwindet bald wieder.

Ist das dann wahrer Friede, wahre Schönheit? Ein solcher Friede, eine solche Schönheit ist nicht wünschenswert. Und dennoch sehnen sich die Menschen danach und suchen am falschen Ort danach.

Wenn du versuchst, solch eine vergängliche Schönheit zu schaffen, wirst du trotz aller Bemühungen letztlich als Narr dastehen. Denn es ist aussichtslos. Alle Bemühungen führen zu nichts, sind null und nichtig und hinterlassen bloß Spuren des Elends, des Leidens und der Spannungen, der Krankheit und Überanstrengung.

Wo Gedanken sind, kann es keinen Frieden geben. Wo menschliche Gefühle sind, kann es keinen dauerhaften Frieden geben; und Gedanken und Gefühle sind nun einmal charakteristisch für den Menschen.

 

Ein Mensch ist eigentlich kein Mensch,
solange er sich im Tiefschlafzustand aufhält

In diesem Zustand ist er ein Übermensch, weil er jenseits von Zeit und Raum ist.

Er befindet sich an einem Ort, wo es keine Gegensätze und daher keinen Stress gibt, wo es keine Spannungen, Probleme und keinen Druck gibt.

In dieser zeit- und raumlosen Welt gibt es wie im Tiefschlaf erfahrbar wahren Frieden.

Denselben Frieden erfahre ich ganz bewusst im Wachzustand. Wenn du sagst, es seien rings um mich her Menschen zugegen, so mag das wohl stimmen, doch habe ich sie nicht einmal bemerkt, weil ich mich in einem unermesslichen Meer des Friedens befinde.

Du sagst, hier herrschen Streit, Stress, Disharmonie, ein Schlachtfeld, nichts als Gegensätze voller Missklang ich erfahre nichts davon.

Obgleich meine Augen offen sind und ich mir der Umgebung völlig bewusst bin, erfahre ich doch keinen Stress und keine Gegensätze, weil mein Bewusstsein in seinem unermesslichen Frieden verwurzelt ist und Gedanken abwesend sind.

Was ist es denn, das da am Werk ist? Es ist das Bewusstsein, das Licht des Bewusstseins, das direkt, das ganz unmittelbar arbeitet, das alles versteht und alles beobachtet und alles beurteilt. Aber dieses Bewusstsein ist etwas anderes als alles, ist verschieden von allem, was es sieht, erfährt, hört und berührt. Dieser Friede bin ich. Nur das allein ist Friede. Einen anderen Frieden gibt es nicht.

 

Der Friede, wie wir ihn gewöhnlich kennen,
ist kein wahrer Friede

Es handelt sich um einen falschen, vorübergehenden Frieden, der täuscht und zu Enttäuschung führt und nicht befriedigen kann. Seit der Geburt der Menschheit spricht die Welt von Frieden, schließen Menschen Frieden miteinander, machen Friedensverträge, aber trotz alldem bleibt die Menschheit jenseits des Bereichs wahren Friedens.

Überall herrscht Unruhe, gibt es Schlachtfelder, Gegensätze, Stress, Schwierigkeiten und Probleme. Das sind die Merkmale alles Erschaffenen.

Den Frieden in der Schöpfung zu suchen, beruht auf einem Irrtum. Du jagst einer Illusion nach. Du gehst einer Enttäuschung entgegen. Auch dann, wenn Millionen Gandhis und Buddhas und Christusse hier unter den Menschen weilen würden, könnte von wahrem Frieden nicht die Rede sein.

Frieden gibt es nur an einem Ort: In der Wahrheit, in Gott, in Christus, in der Wirklichkeit, in der göttlichen Mutter, im höchsten Selbst in dir nur dort gibt es Frieden.

Und diesen Frieden kannst du im Wachzustand, im täglichen Leben in dir tragen und erfahren, und du wirst in ihm bleiben und von dort aus die Welt betrachten.

Wenn du diesen wahren Frieden erfährst, ist es ewiger Friede, kein erschaffener Friede, der durch einen Vertrag festgelegt wurde oder durch die Verbesserung äußerer Umstände, aufgrund von Erziehung, Kultur und Religion oder sonst etwas entstanden ist. Es ist ein ungeborener, ewiger, grenzenloser, anfang- und endloser Friede, ein wahrer, wirklicher Friede.

Ich kann dich nur dann Friedensprinz nennen, wenn du in dieser Erfahrung weilst, sie nie verlässt und sie in allen Lebenslagen in dieser Raum-Zeit-Welt der Schöpfung in dir trägst.

Die ganze klassische Musik vermag diesen Frieden nicht zu schaffen. Ein Frieden, der mit Hilfe von Musik erlangt wird, ist auch ein vorübergehender Frieden, auch eine Illusion und deshalb zerbrechlich, ein Frieden, der nicht dauerhaft heilen und die Menschen verändern kann.

Der Mensch kann alles in der Schöpfung zu einem Mittel der Gotterfahrung machen, doch das Mittel ist nicht gleich Gott Selbst. Eine Leiter ist wohl ein Mittel, um irgendwo hochzusteigen, aber sie ist kein Ort zum Verweilen. Ein Mittel ist bloß ein Mittel, nicht Ziel und Ende, nicht die Glückseligkeit, die du erlangen willst.

Das Wesen deiner inneren Seele ist wahrer Friede

Dort, in deiner inneren Seele, wohnt Christus, ob du es willst oder nicht. Solange du keine Christuserfahrung hast, hast du auch keine Erfahrung von wahrem Frieden und wahrer Freude.

Christus ist unendliches, ewiges Licht. Er ist Friede, Freude, Schönheit, Wahrheit, Vollkommenheit, eine unerschöpfliche Quelle aller nur denkbaren ewigen Schätze.

Ich bin deshalb ein Friedensprinz, weil ich an diesem Ort des Friedens wohne.

Es ist der Ort, den du im Tiefschlafzustand als Stille, Ruhe und Frieden erfährst, doch ohne es zu wissen und ohne bewusst von dieser Erfahrung berührt zu werden. Denn es handelt sich dabei um eine Erfahrung, die dir in völlig unbewusstem Zustand zuteil wird und daher nutzlos ist.

Wenn du diesen Frieden ganz bewusst erfährst, werden keine Gedanken und Gefühle mehr in dir aufsteigen. Diesen Frieden erfährst du selbst dann, wenn du bei lebendigem Leib verbrannt wirst; denn du erfährst alles als einen Teil der grenzenlosen Stille und Vollkommenheit.

Wenn dein Bewusstsein ständig in diesem Zustand verweilt, dann weißt du mehr darüber, dann bist du wirklich ein Prinz des Friedens, ein Friedensfürst, Herr dieses Friedens, der du selbst bist.

Du und dieser Friede sind nicht zwei verschiedene Dinge, sondern ein und dasselbe. Es ist wahre Stille, unendliche Stille.

Unendliche Stille, unendlicher Frieden, unendliche Freude, unendliche Schönheit, unendliches Licht, unendliche Vollkommenheit sie alle sind ein und dasselbe. Man genießt diesen Frieden, man weilt darin, man ist dieser Friede selbst.

Man kann in das grenzenlose Meer des Friedens in jedem Menschen versinken. Diesen Frieden erfahre ich. Rings um uns sind Menschen. Ich kann eintauchen in den Frieden, der in jeder Seele ist. In allen befindet sich derselbe Friede.

Ein Beispiel: Angenommen, alle schlafen hier. Was erfahren sie im Tiefschlaf? Eine wunderbare Stille, einen wunderbaren Frieden. Hier gibt es nicht zwei Dinge, sondern nur eines: einen fantastischen Frieden. Versuche nun, in die Seele des neben dir Schlafenden einzutauchen! Was erfährst du? Denselben Frieden, den du in deiner eigenen Seele, in deinem eigenen Körper erfährst. Ein grenzenloser, zeitloser Friede ist in der Seele der anderen Person, und derselbe Friede ist im Baum, im Stern, im Wasser, in der Luft, im unendlichen Raum. Es ist derselbe Friede, der in Christus ist, in Seiner Mutter Maria, derselbe Frieden überall, oben, unten, hinten, vorne, in allen Dingen und Menschen, in sichtbaren wie unsichtbaren Wesen, innerhalb wie außerhalb der Schöpfung immer derselbe eine Friede, dieselbe eine Seele.

Du bist in einem Raum, in dem sich viele Menschen befinden, die alle schlafen, und du denkst deshalb vielleicht, dass jeder seine eigene Stille und Ruhe erfährt. Das ist aber nicht richtig. Die Stille, in die jeder im Tiefschlaf hineinsinkt, ist in allen ein und dieselbe, und dieser Zustand der Stille ist überall zugegen, nicht nur in jedem Menschen, sondern auch in jedem Ding, an jedem Ort: hier, dort und überall.

"Hier, dort und an jedem Ort" das ist die Sprache des menschlichen Gemüts, nicht die Sprache der Stille, des Friedens selbst. Dieser Friede findet sich innen wie außen, oben wie unten. Da gibt es keine Unterscheidungen, denn es ist ein grenzenloser, allvollkommener Friede. Einen solchen Frieden verkündet der wahre Gottessohn. Das ist meine Erfahrung.

Zuerst muss die Wahrheit erfahren werden, und danach kann man sich darum kümmern, wer, wie und was Christus ist; was Seine Botschaft, Seine Mission auf Erden für die Menschen bedeutet und wie Er sie ausführt, welches Seine Eigenschaften sind und wie Sein Leben aussieht.

Den grenzenlosen Frieden können wir in allen Lebenslagen
und auch jenseits der Pforte des Todes erfahren - überall
 

Es ist ein unendlicher und absoluter Friede. Doch außerhalb des Göttlichen gibt es keinen Frieden, nur Täuschung.

Was nützt wunderbare Musik oder Gesang jenen, die hungrig sind? Werden sie dadurch ernährt? Hat der Gesang für sie Brot erschaffen? Ich denke an solche, die in Afrika den Hungertod sterben.

Oder haben die schönsten Lieder in all den Jahrhunderten in Europa all die Schlachtfelder verhindern können?

Frieden gibt es nur im Schoß des Göttlichen, im Herzen Christi, in der Seele der göttlichen Mutter. Sie ist Friede.

Insofern als ich eins bin mit dieser Göttlichen Mutter, bin ich auch der Prinz des Friedens.

Wir können in die Seele der Göttlichen Mutter, in Ihre Schönheit, Ihr Licht hineinsinken, so wie wir während des Tiefschlafs in den Frieden und die Freude Gottes versinken.

 

Die Botschaft Christi ist die Botschaft des Friedens

Friede kann nur im Herzen der Wahrheit gefunden werden, nicht außerhalb, nicht in der Haut oder in Gefühlen und Gedanken, nicht in Kultur und Musik, nicht in diesem und jenem. Diese ganzen prachtvollen Dekorationen mit ihren bunten Farben und aller Glanz der Welt ist nur wie ein dünner Schleier, hinter dem sich großes Elend verbirgt, viel Angst und Leiden, Befürchtungen jeder Art sowie auch viel Dummheit und Unwissenheit.

Friede, Leben, Freude gibt es nur an einem Ort: im tiefsten Herzen drinnen, im Göttlichen, in Christus.

Das ist die Botschaft Christi. Das Licht Christi, das Licht, das wir auch in uns selbst entdecken können, ist ein Licht ohne Anfang und Ende, ohne Grenzen. Es ist allvollkommen. Es ist die ursprüngliche Quelle aller Schönheit, allen Lebens, aller Vollkommenheit, Fülle und allen erdenklichen Reichtums.

Komm, genieße diesen Frieden und erfahre ihn. Ich zeige dir den Weg dorthin. Bringe die notwendigen Opfer und entwickle ein Herz voller Hingabe, Glauben, Güte, Reinheit, Schönheit und aller anderen göttlichen Eigenschaften.

Bis du diesen Frieden schließlich erfährst, begegnest du im Leben immer wieder Herausforderungen und Problemen.

Diesen Frieden kannst du nicht von irgendwoher, sondern nur von Christus in dir erhalten. Doch ob du nun Christus oder Wahrheit oder Göttliche Mutter sagst, es ist immer die eine gleiche namenlose Wirklichkeit, die Quelle allen wahren Friedens und aller wahren Freude.

Vorbereitung auf den von allem Äußerlichen unabhängigen Frieden

Wenn dein inneres Wesen friedvoll ist nicht im Sinne des Friedens der unbelebten Natur oder eines Steins, nicht der Friede des Schlafenden oder des Trägen, sondern Friede im Sinn einer lichtvollen Friedensbereitschaft, dann kommt ein solch innerer Friede dem Wesen Gottes schon nahe. Als ein Weg zur Gotterfahrung wird dieser Friede zur Grundlage von wahrer Stille und der Erkenntnis Gottes.

Da Gott dein wahres Wesen ist, ist Vollkommenheit dein wahres Wesen; doch du verwickelst dich in falsche, unvollkommene Vorstellungen von dir selbst.

Du suchst dort nach Glück und Frieden, wo sie nicht zu finden sind. Du suchst in der falschen Richtung. Du suchst außerhalb deiner selbst, und dort wirst du weder Glück noch Frieden finden.

Wahres Glück, wahrer Friede, wahre Weisheit und innere Stille können durch das innere, das göttliche Selbst überall erfahren werden. Die Göttliche Wirklichkeit ist überall und alles. Du kannst Sie in dir erfahren und berühren. Du kannst dich mit Ihr verbinden, dich Ihr mitteilen, denn Sie ist in jedem Menschen gegenwärtig.

Sprich zum Göttlichen auf eine Weise, die deinem Wesen entspricht; das Göttliche hört dich und reagiert darauf.

Die Gottheit sollte dein Freund, dein Führer, deine Liebe sein, dein Friede und das einzige Objekt deiner Anbetung. Mit dieser Gottheit gehst du, bewegst du dich und lebst du, ohne dass es dir bewusst ist. Beständig solltest du die Kommunikation, die Konversation mit dem göttlichen Selbst in dir pflegen und über diesen Gott in dir nachdenken. Tust du das, bist du gesegnet. Die Größe deines Lebens, dein Friede, deine innere Freude, Freiheit und Stille beruhen darauf, wie oft du während des Tages an die Gottheit denkst.

 

Gott ist die Quelle von Frieden, Liebe und Licht

Wende deinen Blick immer dem Licht zu, dem Frieden und der Liebe. Hülle dich ein in positive Gedanken und Gefühle, in zeitlose Werte, in Schönheit, Harmonie, Einheit, Freiheit, Erkenntnis, und drücke sie im Alltag aus. Wenn das zu schwierig für dich ist, dann singe einfach immer wieder "Gott, Gott, Gott" oder "Christus, Christus, Christus", und Gott wird es hören.

Wende dich an das Göttliche in welcher Weise du willst, und Es wird reagieren und antworten, denn Es ist ja alles; und du wirst auch auf diese einfache Art Erkenntnis und Erleuchtung erlangen.

 

Du suchst Liebe im Leben.
Erkenne Gott als die Quelle und Krone der Liebe

Du brauchst Wissen im Leben, du liest Bücher, du gehst zur Universität, du tust alles, um dein Wissen zu erweitern.

Ja, du brauchst Wissen und Erkenntnis, aber erkenne Gott als die höchste Erkenntnis, als die Quelle aller Erkenntnis. Wende dich dem Göttlichen zu, wenn du eine allerfüllende Erkenntnis, eine wirkliche, hilfreiche, lebensbereichernde Erkenntnis erwerben willst.

Du brauchst Frieden, aber erkenne die Wahrheit, dass wirklicher Friede nur in Gott zu finden ist. Darum wende dich an Gott, in welcher Weise immer du willst. Doch deine Zuwendung und Hingabe sollte ein dauernder Grundzug in deinem Alltagsleben sein, wenn du in deinen geistigen Bemühungen weiterkommen willst.

Wie können wir Frieden verbreiten, wenn wir in unseren Herzen keine Liebe und kein Verständnis haben, wenn wir nicht guten Herzens sind?

Um Frieden zu schaffen, Frieden zu erfahren und ihn zum Ausdruck zu bringen, sollten wir ein untadeliges Herz allumfassender Liebe haben. Wir brauchen eine Liebe, die geduldig ist und versteht, die niemanden ausschließt und zu jedem Opfer bereit ist; eine Liebe, die gütig und zartfühlend ist, die nicht verletzlich ist, die nicht verurteilt oder gar verdammt; eine Liebe, die allwunderbar ist.

In einer solchen Liebe fühlen wir die Gegenwart Gottes. Das ist die Liebe, die Frieden bewirkt und Frieden erfährt.

 

Wie machen wir unser tägliches Leben
zu einem Phänomen der Harmonie,
des Friedens, der Freude und des Fortschritts?
 

"Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet!"

Das Leben ist eine köstliche, wenngleich schwierige Kunst. Es braucht einsichtige Güte, um ein Lied der Freude daraus zu machen, ein verstehendes Herz, um es in Harmonie und Schönheit zu verwandeln, und ein kleines Maß an Ruhe und Selbstkontrolle, um einen Gesang des Friedens und des Glücks daraus zu machen.

Entstelle die Schönheit deines Lebens nicht, noch schwäche dessen Kraft, indem du aus irgendeinem Grund irgendjemanden kritisierst. Das Gesetz von Aktion und Reaktion ist unerbittlich und wird dich nicht verschonen. Deine Kritik kommt später doppelt so stark und vernichtend zu dir zurück unter anderen Umständen und durch jemanden anders oder durch genau den Menschen, den du kritisiert hast.

Wenn dann dein kritisches Urteil auf dich zurückfällt, wird es dir nicht möglich sein, dessen Gesicht zu erkennen, und du wirst dich verteidigen wollen und sagen: "Ich verdiene das nicht. Ich bin mein ganzes Leben lang gut gewesen. Die Welt ist grausam, die Menschen sind schlecht und ungerecht zu mir. Gott ist blind, sonst würde Er das nicht zulassen!" Im Zustand mentaler Dunkelheit siehst du nicht, dass Gott unendlich wachsamer und lebendiger ist als deine noch so wachsamen Augen und Er es um deines Wohls und des Wohls der Welt willen durch Sein allbeobachtendes Gesetz geschehen ließ.

Denn das Dunkle, das du früher entbunden hast, darf nicht auf Dauer die Weltatmosphäre verunreinigen; es kann nicht vernichtet werden, außer es falle auf dich zurück und werde dadurch gelöscht, dass es dir eben jenen Schaden zufügt, mit dem du es aufgeladen hast.

Deine Klagen kommen jetzt zu spät. Deshalb hüte dich, sei vorsichtig und bleibe bei der biblischen Mahnung: "Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet!"

Die australischen Eingeborenen besitzen eine Waffe, Bumerang genannt. Wenn der Jäger ihn gegen ein Ziel schleudert und dieses verfehlt, kommt der Bumerang zu dem zurück, der ihn geworfen hat.

Alle Kritik, alle unfreundlichen Worte und negativen Bemerkungen oder Urteile sind wie ein Bumerang.

Sie sind sogar noch schlimmer, weil sie, ob sie das Ziel treffen oder nicht, immer zu uns zurückkommen. Sie treffen uns dann noch mit umso größerer Kraft, denn während der Zeit, die zwischen der geübten Kritik und der Rückwirkung derselben vergangen ist, hat sich noch mehr Wucht angesammelt.

Deshalb fasst die Bibel diese Wahrheit einer großen und tiefen Lebenserfahrung in zwei Worten zusammen: "Richtet nicht!" und gibt in den darauf folgenden Worten: "... auf dass ihr nicht gerichtet werdet!" auch den Grund dafür an.

Wir haben keine Veranlassung, irgendjemanden zu kritisieren. Mögen wir noch so gut sein, vollständig gut sind wir nicht. Auch wenn andere schlecht sein mögen, völlig schlecht sind sie nicht.

Deshalb stehen wir und die anderen auf demselben Boden, der dem "weniger gut" entspricht.

Jedermann hat Fehler, der eine in dieser, der andere in einer anderen Richtung. Niemand ist völlig untadelig, außer die unendliche und absolute Gottheit.

Wir können über den Bereich von Gut und Böse in dieser relativen Welt durch die Gemeinschaft mit dem hinauskommen, der absolut, unendlich und allvollkommen ist, nämlich Gott.

Wenn auch die Sonne noch so hell erstrahlt, welches Recht hat sie, den Mond zu kritisieren, der dunkle Flecken zeigt?

Die Sonne selbst ist, wie die Wissenschaft nachweist, nicht frei von Flecken. Deshalb urteile nicht, sondern liebe! Denn die Liebe hilft dir, das Licht in den anderen zu sehen, und zwar so völlig, dass die dunklen Flecken verschwinden. Erst dann werden deine Beziehungen zu anderen aufbauend, harmonisch und glücklich sein.

Es ist wahr, dass der, den du beurteilst, seine Schwächen besitzt; doch ist es nicht ebenso wahr, dass auch du welche hast?

Lasst uns also das Beste aus den Verhältnissen machen, indem wir das vorhandene Gute in jedem Menschen oder Ding bewundern.

Möge ein Mensch oder eine Sache noch so schlecht und böse sein, wir werden trotzdem immer auch einen Kern von Tugend entdecken, irgendein Element der Güte, irgendeinen erlösenden Faktor.

Jemanden bewundern heißt, ihm zum Wachstum zu verhelfen und uns selbst zu bereichern! Es entsteht also ein doppelter Segen.

Die Menschen bewundern dich sofort und instinktiv, wenn die Neigung in dir besteht, alles, was irgendwie gut in ihnen ist, wahrzunehmen und anzuerkennen.

Geliebte des unendlichen Lichts und der göttlichen Liebe: Macht aus eurem Leben einen Sonnenschein, und die ganze Welt ringsum wird sich daran erwärmen!

Sei als ein von Christus Geliebter
eine Verkörperung von Liebe, Freude
und unvergänglicher geistiger Kraft!

Als geläuterte Seele, mit geistig erleuchtetem Gemüt und im Einklang mit dem Licht und der Liebe Jesu Christi konnte die heilige Theresia von Avila sagen: "Christus hat jetzt keinen Körper auf Erden als den deinen, keine Hände als die deinen, keine Füße als die deinen.

Deine Augen sind es, durch die Christi Barmherzigkeit auf die Welt blickt; deine Füße sind es, mit denen Er umhergeht, um Gutes zu tun, und es sind deine Hände, mit denen Er uns jetzt segnet!"

Deshalb steht die große Frage vor uns: Wollen wir Gemüt, Herz, Wille und Seele so vorbereiten, dass Jesus Christus in uns geboren werden kann?

Wenn Christus in uns geboren ist, wird Er durch das Wirken unseres Gemüts und Herzens Seine Liebe über die Menschheit ausgießen und durch die Betätigung unseres Willens und unserer Hände Seine rettenden Kräfte zum Ausdruck bringen.

Dann wird Er durch die Art unseres Lebens uns Seinen Frieden offenbaren und mit unseren durch Wahrhaftigkeit, Sanftmut und Gebet gereinigten Lippen Seine ewige Botschaft in Worten verkündigen, die der Zeit, in der wir leben, angemessen sind.

 

Dauernder Friede kann nur in Gott gefunden werden  

Jeder Mensch auf Erden sucht nach Glück, Freude, Friede, Kraft, wahrer Freiheit, Vollkommenheit, Schönheit und Weisheit. Niemand will unwissend sein; niemand will unglücklich sein; niemand will sterben; alle wollen langes Leben oder Unsterblichkeit. Niemand will krank werden. Alle wollen nur Gesundheit. All dies sind Werte, und jeder Mensch in dieser Welt sucht diese Werte. Jedes Lebewesen sucht diese Werte, aber niemand findet sie je wirklich nicht in der Außenwelt.

Kein Vergnügen dauert an, kein Glückszustand währt lange. Das Wissen, das wir ansammeln, ist ungenügend und morgen oft schon nicht mehr gültig. Alles ändert sich, alles geht vorbei, und wir suchen vergeblich, Werte zu finden, die wir hier nicht finden können.

In Gott können wir all diese Werte finden: wahre Freude, endlosen Frieden, eine Schönheit, die niemals beschmutzt wird, ein Leben, das ewig ist. All die Werte, die die Menschen täglich auf jeder Stufe ihres Lebens suchen, können sie nur in Gott finden.

Gott allein ist die zeitlose, raumlose Quelle aller erdenklichen Werte, nie endender Weisheit. Gott ist die alle Probleme lösende Weisheit, die wahre Freiheit, der wahre Friede, die wahre Freude.

Wahres Leben und wahre Erfüllung findet man nur in Gott. Gott gibt dir alles in Hülle und Fülle, wenn du Ihn suchst und erfährst, wenn du Ihn zum Mittelpunkt deines täglichen Lebens machst.

Gott ist zeit- und raumlose Stille und Freude und ein Friede ohne Anfang und Ende.

Und dieser Gott ist hier und jetzt in der Seele unserer Seele, in der Intelligenz unserer Intelligenz anwesend.

Er ist der Beobachter unserer Gedanken und all unserer Zustände.

Dieser Beobachter ist die Quelle aller wahren, dauerhaften, ewigen Werte.

 

Neue Dimensionen des Lebens

Betrachten wir die Welt, das Leben und den menschlichen Geist zugleich durch die Augen eines Plato, empfinden wir die Schwingungen der Gegenwart des Geistes in allem Seienden durch das Herz eines heiligen Franz von Assisi, überschauen wir das Himmelszelt aus der Sicht eines heutigen Astronomen und blicken wir in die Tiefen unseres Gemüts durch das Auge des Tiefenpsychologen, nehmen uns selbst im Licht parapsychologischer Funde wahr und schauen zugleich in den Spiegel der Erkenntnis, den idealistische Philosophen Europas dem Menschen vorhalten, dann verfügen wir über ein breitmöglichstes Spektrum an Sichtweisen, auf jeden Fall über einen weiten Horizont, und erlangen besseren Einblick in uns selbst, ein tieferes Verständnis für die Bedeutung, den Wert und die Möglichkeiten, auf Erden ein Leben zu führen, in dem auch die höheren Empfindungsfähigkeiten zur Entfaltung kommen, die etwas anderes als nur äußere Erkenntnismittel sind.

Es ist die unausweichliche Bestimmung eines jeden Menschen auf Erden, zu immer höheren Stufen der Entfaltung der in ihm angelegten Vollkommenheit emporzusteigen, bis er schließlich die Vollkommenheit des Vaters im Himmel erreicht.

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von den wunderbaren, schöpferischen und alles erhaltenden Energien des zeitlosen, unendlichen Gottes, die in ihm selbst und um ihn herum sind, die sich im Leuchten seiner Augen, im Scharfsinn seiner Intelligenz, in der Liebe seines Herzens, im Glauben seiner Seele, in seinem geistigen Streben, in der Suche nach dem Schönen, der Liebe zum Guten und zur Wahrheit, in seiner Sehnsucht nach Frieden und Freude zum Ausdruck bringen.

Ernährung ist für den Körper unentbehrlich, für den inneren Geist jedoch sind weder Nahrung noch Körper eine Notwendigkeit.

Der geistige Hunger besteht weiter, sogar wenn der physische Körper abgelegt ist.

Ehe nicht dieser uns angeborene Hunger nach Erkenntnis und Vollkommenheit gestillt ist, können wir nicht hoffen, wahrhaft zur Ruhe zu gelangen.

Dynamische Bewegungen geistigen Nachdenkens

Inmitten allen Getöses und lärmenden Getriebes der weltlichen Tätigkeiten gibt es Augenblicke der Ruhe und des Friedens, worin sich das Gemüt eine Zeitspanne und wäre sie noch so kurz über alle weltlichen Dinge emporhebt, um über höhere Sichtweisen des Lebens nachzudenken, über das Woher, Wo, Wohin und Warum des Universums und sich schließlich selbst die Frage stellt: "Wer bin ich?"

Der aufrichtige Sucher wird solchen Überlegungen ernst und vertieft nachgehen und anfangen, die Wahrheit zu suchen und zu begreifen. Es erwacht in ihm die Fähigkeit, Wertvolles und Wertloses unterscheiden zu können. Er übt sich in der Konzentration und Meditation, strebt nach Läuterung von Körper und Seele und erlangt womöglich die höchste Erkenntnis des Selbst, das heißt, die Gotterfahrung.

Der Körper gehört dir, nicht du dem Körper

Du sagst mein Körper, wenn du vom Körper sprichst. Das, was da mein sagt, ist größer und anders als der Körper. Der Körper gehört dir und nicht du dem Körper! Er ist dein Werkzeug und dein Diener. Befiehl ihm und gebrauche ihn recht.

Schwierigkeiten entstehen, wenn du dich zu seinem Sklaven machst, denn du bist unvorstellbar viel mehr, größer und anders als der Körper.

Im Tiefschlaf hast du kein Körperbewusstsein. Du bist dann unabhängig vom Körper. Dann empfindest du eine Freude, die nicht vom Körper stammt, sondern von deinem inneren Selbst. Auch wenn du von einer künstlerischen oder wissenschaftlichen Arbeit absorbiert bist, gelangst du über die körperliche Erfahrung hinaus. Im Traumzustand kommst du ohne den Körper aus und bewegst dich in einem anderen Körper, den man Traumkörper nennen könnte. Wer die höheren Yogatechniken beherrscht, kann den Astralkörper projizieren und sich frei in diesem umherbewegen. Wer vollständig ins Göttliche umgewandelt ist und höchste Gotterfahrung hat, legt den physischen Körper nach freiem Ermessen ab und nimmt einen göttlichen Körper an.

Dein Körper wird alt und hässlich, nicht aber dein Bewusstsein. Wenn deine Lebenszeit abgelaufen und ein Szenenwechsel fällig ist, wird der Körper abgelegt und zurückgelassen.

Bist du seelisch gesund, kommt das auch der körperlichen Gesundheit zugute. Fühlst du dich wohl und glücklich, verbessert sich auch der körperliche Zustand. Der Körper ist nicht von großer Bedeutung, doch das Gemüt ist bedeutungsvoll. Es gibt die Richtung an. Der Wille darin ist nicht zu beugen, der Geist darin ist unvergänglich.

Sei dieses Gemüt, dieser Wille, dieser Geist, und du wirst alle körperlichen Schwierigkeiten und Probleme meistern und selbst den Tod besiegen!

 

Du bist mehr als Körper und Gemüt 

Es ist Zeit, uns nicht länger vom Körper, den wir bewohnen, und seinem endlosen Kreisen um Wünsche leiten, beherrschen und versklaven zu lassen. Wir sind dazu geboren, den Körper mit den Kräften des Gemüts zu beherrschen, das Gemüt mit den Kräften eines liebenden Herzens zu leiten und Körper, Gemüt und Herz von den höheren Kräften des todlosen, vollkommenen göttlichen Bewusstseins in uns regieren zu lassen. Sei also Gemüt, nicht nur Körper! Sei ein Herz und nicht nur Gemüt! Sei Bewusstsein strahlendes, lichtvolles, ruhiges, klarsichtiges, segensreiches Bewusstsein und nicht nur Körper, Gemüt und Herz!

Die Entfaltung des höheren Bewusstseins 

Wenn alles in uns verfeinert, veredelt, wenn alles strahlend und für die Gnade der allsehenden Gottheit empfänglich geworden ist, treten die inneren Gaben der Intuition, der höheren Kräfte und Fähigkeiten des Bewusstseins in Wirksamkeit. Wo immer wir uns hinbegeben, wandeln wir im göttlichen Licht und tragen die unendliche Weisheit Gottes im Herzen. Dann werden wir die Liebe, die allumfassend und ohne alle Grenzen ist, durch uns zum Ausdruck bringen. Dann wird unser Leben zum Wirkungsfeld des kosmischen Bewusstseins.

Kosmisches Bewusstsein ist unser normaler Zustand, während die Begrenzungen und Unvollkommenheiten menschlicher Erfahrung und menschlichen Bewusstseins für uns nicht natürlich sind.

Unsere körperlichen Begrenzungen sind auch nicht von langer Dauer, doch solange wir darin gefangen sind, besteht für uns die Erfahrung des Irrtums, des Unglücklichseins und der Verlorenheit. Je mehr wir uns über die Begrenzungen des menschlichen Bewusstseins hinausschwingen, unser Fühlen auf eine höhere Ebene erheben und unsere kleinlichen Wünsche in eine einzige große Liebe münden lassen, je mehr wir unsere engstirnige Einstellung in einen großen Weitblick umwandeln, desto eher besteht die Möglichkeit, das kosmische Bewusstsein zu erlangen, das sich ja bereits latent in unserem Inneren vorfindet.

 

Gedankenkraft und höheres Bewusstsein 

Unsere Gedanken sind verantwortlich für all unsere Vollkommenheiten wie auch für all unsere Unvollkommenheiten. "Was der Mensch sät, erntet er." "Wie wir denken, so werden wir." Nicht Gott, sondern unser eigenes Denken, Wollen und Handeln, unsere eigene Einstellung ist es, die alle Unvollkommenheiten, Schwierigkeiten, Prüfungen, Probleme und Leiden im Leben verursacht.

Gott hat uns Seinen Atem und Sein Leben eingehaucht und uns nach Seinem Bild, Seinem Bewusstsein und Seiner Vollkommenheit geformt. Er hat uns Sein allliebendes, wunderbares, vollkommenes Licht eingehaucht und Sich Selbst mit Seiner Vollkommenheit ganz in unser inneres Wesen hineinbegeben.

Deshalb ist jedes Pünktchen in uns Freude, Friede, Vollkommenheit, Glück und Seligkeit. Wenn wir auf Schwierigkeiten und Sünden stoßen, wenn uns der Friede entgeht, dann nur aufgrund unserer Gedanken! Sobald wir unserem inneren Denken und Erkennen nach von der unendlichen Vollkommenheit Gottes getrennt sind, erfahren wir Unvollkommenheit.

 

Gedanken und jenseits der Gedanken

Der wissenschaftlich ausgerichtete Intellekt mag eine Wissenschaft der Materie und eine Wissenschaft der Gedanken entwickelt haben, doch der geistige Mensch hat eine Wissenschaft des Bewusstseins, welche die tiefsten Erkenntnisse dieser beiden Wissenschaften umfasst. Der geistige Mensch hat seine Maxime: "Alles ist in Wahrheit Bewusstsein. Alles ist Gott."

Der geistige Mensch befasst sich nicht mit psychologischen oder parapsychologischen Wirklichkeiten und Kräften. Von ihm wird erwartet, dass er die Gedanken transzendiert und übernatürliche Kräfte, die ihm im Laufe seiner Entwicklung zufallen mögen, zurückweist. Nachdem er die Voraussetzungen erfüllt hat, strebt er mit seinem ganzen gereinigten Wesen die Erkenntnis des göttlichen Bewusstseins an und zwar durch enge Gemeinschaft, Erfahrung und Identität.

Der Gottliebende oder Wahrheitssucher hat Ursprung, Wesen und Grenzen der Gedanken fest im Griff. Er weiß, dass Gedanken fiktive Wirklichkeiten erzeugen. Mit Gedanken umzugehen ist nicht sein erklärtes Ziel. Sein Ziel ist es, das göttliche Bewusstsein durch sich arbeiten zu lassen, und das nicht nur, um sein eigenes Leben in eine Welt göttlichen Friedens, göttlicher Kraft, Freude und Vollkommenheit umzuwandeln, sondern auch um die Welt, in der er lebt, dadurch zu bereichern und zu erleuchten.

Die Erfahrung des göttlichen Bewusstseins

Wir können uns im Bewusstsein vom Körper, in dem wir leben, distanzieren und zum Beispiel einen schmerzenden Körperteil beobachten. Wir können auch von unseren Gedanken und Einfällen innerlich Abstand nehmen, sie beobachten und feststellen, von welcher Art sie sind und was ihr Wesen ist. Wenn wir unser Bewusstsein durch Konzentration entsprechend vertiefen, können wir selbst noch hinter dieses innere Beobachter-Bewusstsein treten und das innerste, allvollkommene göttliche Bewusstsein erfahren.

Die größten Philosophen der Welt haben von diesem göttlichen Bewusstsein, das allen Bewusstseinsformen innewohnt und zugleich hoch über diesen liegt, ein großartiges intellektuelles Wissen erlangt. Weise und Mystiker kennen es aus unmittelbarer Erfahrung.  

Je mehr wir in diesem inneren göttlichen Bewusstsein leben und es erfahren, umso größer wird unser Erkennen, unsere Freude, unser Friede und unsere Kraft im täglichen Leben sein!

Seligkeit und die verschiedenen Arten von Selbst-Identifikation

Wenn die Polizei meldet, der Hund irgendeines uns Unbekannten sei getötet worden, nehmen wir kaum Notiz davon. Sagt uns indessen jemand, dasselbe sei mit unserem eigenen Hund geschehen, dann reagieren wir mit Trauer, insofern wir uns mit ihm identifizieren, uns innerlich mit ihm verbunden und solidarisch fühlen.

Sind wir ganz und gar ins Lesen eines Buches vertieft und identifizieren uns stark mit den darin beschriebenen Ereignissen, vergessen wir den kleinen Schmerz in unserem Bein und merken es nicht einmal, wenn ein Eichhörnchen über uns hinwegspringt. Die Identifizierung mit dem, was wir beim Lesen erfahren, holt uns teilweise aus dem Körper- und Umweltbewusstsein heraus.

Die wunderbarste und beste all der vielen Formen von Selbstidentifizierung besteht darin, dass wir uns so lange in der Anbetung des lebendigen, sprechenden, allwunderbaren göttlichen Bewusstseins verlieren, bis wir uns mit dessen Wesen, Vollkommenheit und Licht identifizieren.

Identifizieren wir uns also mit unserem eigenen Körper, unseren Besitztümern oder irgendwelchen Personen, dann kann das eine ernste Gefahr für unseren Frieden, unser Glück und unseren inneren Fortschritt bedeuten. So strebe lieber nach dieser höchsten Selbstidentifizierung, lebe als ein von Gott Geliebter, und du wirst unsterblich sein!

 

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Vortragsdaten 2009

24./25. Januar

21./22. Februar

28./29. März

25/26. April

30/31. Mai

27./28. Juni

25./26. Juli

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