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ZWEIMONATLICH

Jahr 45

OFFIZIELLES ORGAN DES
DIVINE LIGHT ZENTRUMS
8400 WINTERTHUR SCHWEIZ


Aktuelle Ausgabe

Januar/Februar 2010

 

 

INHALT

Swami Omkarananda:

 

Einfache Prinzipien eines Lebens in Gott

Der wahre Guru

 

Meine Erfahrung, meine Welt

Ich bin von Freude, Frieden und Kraft erfüllt, weil ich weiß, dass dieser Körper nicht mein ist, dass das Haus, in dem ich lebe, nicht mir gehört, dass diese ganze weite Welt nicht mir gehört - ich habe mit all dem nichts zu tun. Meine Welt ist unendlich wunderbarer als diese Schattenwelt je sein kann. Diese Erde hier ist eine Welt der Krankheit und des Todes; Hunderte von großen Reichen entstanden und sind wieder zerfallen: Das ist das Reich der Erde. Alles kehrt zur Erde zurück. Es ist eine Welt von Staub, Schmerz, Leiden, Sorgen, vermischt mit ein wenig Freude und flüchtigem Vergnügen.

Meine Welt hingegen besteht aus endlosem Frieden, endloser Freude und unendlicher Vollkommenheit. Sie ist übervoll von Erkenntnis und Wissen. Sie erhält sich für immer in einer Unendlichkeit von Glückseligkeit. Überall gibt es nur Wunder, ewige und zeitlose Wunder. Diese äußere Welt hier hat keine Macht über mich.

Meine Erfahrung beleuchtet und bestätigt auf vollkommene Weise die Stelle in der Bibel, in der es heißt: "Mein Königreich ist nicht von dieser Welt." Ich lebe in einer anderen Dimension der Dimension des Zeitlosen, Raumlosen, Ewigen; der Dimension des unendlichen göttlichen Bewusstseins.

Dieses göttliche Bewusstsein gehört auch dir, es ist dein Eigentum; es ist deine wirkliche Stärke; es geht mit dir, wenn der physische Körper stirbt. Wir können nicht einmal unseren Mantel mitnehmen, wenn wir sterben, aber unsere Liebe, unseren Glauben, unsere Güte, unser Gottbewusstsein - sie gehen mit uns und erschaffen einen Himmel für uns, wohin wir auch immer gehen.

Bereiten wir uns deshalb auf die Erfahrung des Königreichs des Himmels vor, indem wir die nötige Reife dafür erlangen! OM

Swami Omkarananda

 

Wie die Flüsse, wenn sie in den Ozean fließen, ihre Form und ihren Namen verlieren und in ihm ihren endgültigen Frieden finden, und die Leute dann nur noch vom Ozean reden, so streben die sechzehn Formen des Sehers dem Geist entgegen und finden in ihm ihren endgültigen Frieden; Name und Form verschwinden, und die Leute sprechen nur noch vom Geist.

Prasna Upanishad

 

Das Leben, ein Geschenk Gottes

Betrachten wir das Leben vom Standpunkt der Verwirklichung von Werten aus, erweist es sich als höchst gesegneter Umstand, ist es doch seiner eigentlichen Essenz nach aus der göttlichen Wirklichkeit selbst hervorgegangen und trägt diese in sich.

Diese Feststellung ist einerseits Erfahrungstatsache, andererseits sagt sie etwas über die unvergängliche Wahrheit und Wirklichkeit aus, deshalb können wir diese Aussage im erweiterten Sinn ruhig auch als wissenschaftliche Erkenntnis bezeichnen, die auf verschiedenen Wegen einsehbar ist: Sie kann einerseits durch Hingabe an Gott praktisch erfahren und andererseits auch durch die Vernunft erkannt werden; sie lässt sich nämlich ebenso durch logische Gedankenprozesse erreichen.

Von diesem Standpunkt aus gesehen dürfen wir auf das Leben als auf einen außerordentlich glückhaften Umstand verweisen. Doch wenn man den Mann auf der Straße darauf anspricht, wird er mit Recht mit einer langen Liste von Klagen aufwarten und sagen, dass das Leben schwierig ist, voller Probleme und mit Mühen beladen, dass einem alles, was man mit großem Einsatz erlangt hat, schnell wieder weggenommen werden kann, dass das Leben eher Last und Herausforderung ist als Freude und Glück. Ein paar gute Tage, und schon hat man wieder Grund unzufrieden zu sein.

Es ist von außerordentlicher Bedeutung für unser Lebensglück, dass wir eine Weisheit erlangen, die der Salomons ähnlich ist und das Leben von einem neuen, höheren Standpunkt aus betrachten und beurteilen.

Das Leben muss in Ruhe und Stille als das gesehen werden, was es im Grunde ist: ein gesegneter Umstand, der uns Gelegenheit gibt, unser fundamentalstes Verlangen zu erfüllen.

Darin liegen tatsächlich Sinn und Aufgabe unserer Existenz.

 

Entwicklung der inneren Werte

 

Das Leben trägt jeden nur denkbaren Wert in sich. Die Wirklichkeit, aus der das Leben hervorging und von der es beseelt ist, verkörpert in sich alle Werte und steht für den höchsten Wert, die höchste Wahrheit, das Sein und das Bild Gottes die zeitlose Wirklichkeit.

Alle Schönheit ist in diesem Bild Gottes enthalten, dessen Erkenntnis dem Menschen zuteil wird, der ganz Gott hingegeben ist. Es ist die Krönung und die Segnung eines geistigen Lebens voller Liebe, Glauben und Güte!

Die Hingabe ans Göttliche entfaltet die verborgenen Reichtümer des Geistes im Innern, lässt das Leben des Menschen zu einem Ausdruck der Eigenschaften des Göttlichen werden, erfüllt sein Leben mit einer neuen, unbekannten Dynamik.

Der wirklich geistige Mensch ist ein schöpferischer Mensch, weil die Kraft und die Weisheit Gottes ihn erfüllen. Sein Inneres bleibt ruhig, sein Erkennen ungetrübt bei aller dynamischen Wirksamkeit nach außen, auch unter dem Druck, der von der Umwelt ausgeht.

Solche Menschen sind wahre Kinder des Höchsten. Für sie ist Gott nicht bloß ein Begriff, sondern eine lebendige und höchst wahrnehmbare, dynamische Wirklichkeit, die in jedem Punkt des Raumes pulsiert, eine gewaltige Macht und Kraft, die überall am Werk ist, auch in jedem Blütenblatt, in jedem Baum, in allen Wesen.

 

Wahres Wissen 

Wer diese Wirklichkeit einmal erkannt hat, wird zum wahren Wissenschaftler. Er sieht die Wahrheit hinter allem Phänomenalen. Er weiß um die wahre Rangordnung der Dinge, die Entfaltung und das Ende des Universums, den Sinn des Lebens, die Ekstase schöpferischer Aktivität der göttlichen Kraft. Er kennt die verborgenen Tiefen des Seins, das Mysterium des Allerheiligsten, der Wahrheit über allen Wahrheiten.

Er macht nicht Halt bei bloßer Information über die Außenseite der Phänomene. Er sieht die zugrunde liegende Kraft, die überall wirkt, erschafft, erhält und wieder auflöst. Und er erkennt, dass diese Kraft Bewusstsein ist: unendliches, unbegrenztes kreatives Bewusstsein - die Göttliche Mutter.

Die Naturvorgänge lassen sich in ihrer Komplexität und grandiosen Organisation nicht mit rein mechanischen Abläufen und Verkettungen von Ursache und Wirkung erklären. Ganz offensichtlich wirkt eine pulsierende, intelligente Kraft hinter und in allen Vorgängen in der Natur. Selbst in der Formung eines Kristalls werden Ordnung und Schönheit erkennbar, Eigenschaften von Intelligenz und Bewusstsein also.

In diesem Zusammenhang sollten wir einmal über den Begriff der Allgegenwart einer höchsten, allwissenden, auf alles reagierenden Wirklichkeit nachdenken - einer Wirklichkeit, die in allem schöpferisch und lenkend gegenwärtig ist.

Diese mächtige Wirklichkeit wird von den Religionen Gott genannt. Der Mensch, der Gott erfährt, erfährt Ihn als Liebe, Friede, Schönheit, Schutz, Gedeihen und Segen, als einzige und höchste Kraft, als Ursprung und Substanz aller Dinge.

Diesen göttlichen Urgrund bewusst zu erkennen und zu erfahren heißt, die unendliche göttliche Intelligenz zu unseren Gunsten wirksam werden zu lassen, was die Größe des so Erkennenden und Erfahrenden ausmacht.

Keine noch so geringe Zuwendung zu Gott bleibt ohne Wirkung, und sei es nur, dass wir "Gott sei Dank" sagen.

 

Erkenntnis und Erfüllung 

Das Leben eines Gottkenners ist von unvergleichlicher Schönheit und Macht erfüllt. Nur durch die Erkenntnis Gottes gelangt das Leben zu seiner vollständigen Erfüllung.

Gesegnet ist das Leben des Menschen, der sich seiner Begrenzungen bewusst wird, über sie hinausgeht und Einblick gewinnt in die Herrlichkeiten Gottes in seinem Innersten, der nach hohen Idealen und ungewöhnlichen moralischen Vorzügen sowie nach Überwindung des Todes strebt, der die Bedingungen eines bleibenden und dauerhaften Friedens und Glücks zu erreichen sucht und einen unstillbaren Hunger nach Erkenntnis der Wahrheit als dem schöpferischen Prinzip des Universums hat. Ein solcher Mensch erlebt in sich selbst große Stille und großen Frieden, wenn er sich, durch einen beständigen Umwandlungsprozess und die Entfaltung kosmisch weiter Liebe geläutert, aus dem Gefängnis des kleinen, unbedeutenden persönlichen Ichs und des Körpers befreit hat. In dieser Stille und diesem Frieden offenbart sich ihm die Wahrheit des lebendigen Bildes Gottes.

Offenbarung ist die Art und Weise, in der Gott zum Menschen spricht. Offenbarung ereignet sich zumeist nicht in Worten, sondern durch das Licht, das Gott eingießt, durch die Gnade, die dem Menschen zuteil wird, durch die Erleuchtung, die das Bewusstsein des Menschen erfasst.

Gottes Wesen ist Licht. Gott ist unendliche Erkenntnis, und wenn Er zum Menschen spricht, geschieht das durch Licht und Erkenntnis.

Wie sollen wir beweisen, dass Licht in uns ist - das reine Licht, das wundervolle Licht, das alles erleuchtende Licht, das Licht, das keine Ursache außer sich selbst hat?

Jede Art von Licht, die du mit leiblichen Augen wahrnimmst, wird durch irgendeine Lichtquelle verursacht, hat Anfang und Ende, nur nicht das Licht in dir selbst. Es ist ohne Ursache, ewig, aus sich selbst hervorgegangen, und es erhält sich selbst. Es ist unabhängig von allem. Es ist das Licht der Wahrheit, völlig rein, selbstleuchtend und alles erleuchtend. Denke über sein Wesen nach und lass dich vom Licht der Erfahrung leiten, das aus dem Leben und den Botschaften der größten Erleuchteten der Welt strahlt.

 

Einhelligkeit

Wo das Auge einhellig ist, ist das ganze Wesen licht und auf das Göttliche gerichtet.

Da herrscht geistige Erleuchtung, da weilt Gott, da ist wahre geistige Disziplin. Wie der Bogenschütze sein Ziel fest ins Auge fasst, so hat der geistige Mensch sein Ziel im Auge. Immer wieder zieht er seine Sinne zurück und richtet seine ganze Aufmerksamkeit aufs Göttliche. Er verweilt bewusst im wunderbaren Reich des Göttlichen. Die ganze Welt ist dann abgeschaltet. Alle Menschen, auch die nächsten und liebsten Angehörigen, sind aus seinem Gesichtskreis verschwunden. Haus, Stadt und Arbeit - alles ist nicht mehr vorhanden. Die Probleme sind vorbei, der Streit mit dem Nachbarn beendet, der Zahnschmerz, die Schwierigkeiten mit anderen, die Wünsche, die er hegte - alles vorbei, ausgelöscht für immer - er ist woanders! Alles, außer das Göttliche, ist seinem Erfahrungsbereich entrückt.

 

Der Traum des Lebens

Wie kurz ist doch diese flüchtige illusorische Traumwelt! Genauso ist auch das Leben wie ein Traum. Man träumt so viele Dinge; ein ganzes langes Leben kann man im Traum erfahren.

Das Leben auf Erden gleicht einem Traum, es ist illusorisch, vergänglich. Jetzt ist etwas da, und im nächsten Moment ist es weg. Vergängliches ist nicht wirklich wahr. Es kommt und verschwindet wieder.

Darum sagt sich das geistige Herz: Dieser Traum gehört mir nicht, er ist in ein paar Minuten vorüber, allein das Göttliche gehört zu mir; ich bin in Ihm, Es ist in mir. Außerhalb der göttlichen Wirklichkeit ist alles ein Traum, eine Illusion.

Wenn wir das Leben und sein Wesen untersuchen, gelangen wir zum Schluss: Es ist auch nicht mehr als ein Traum. Wenn jemand auch nur ein wenig Verstand besitzt, erkennt er alle Dinge in der rechten Perspektive und kommt zum Schluss: Alles ist illusorisch, weil vergänglich. Alles ist bald vorbei. Wer will sich an das klammern, was vergeht?

Das ganze Leben gleicht einer Seifenblase. Deshalb klammert sich das geistige Herz ans Göttliche, an die eine Wirklichkeit und Quelle allen Lebens, den Wert aller Werte, die Schönheit aller Schönheit, die Weisheit aller Weisheit, das Brot des Lebens, den höchsten Erhalter.

Wenn wir uns ausschließlich an Gott klammern, sind wir beschützt vor Täuschung und Illusionen, sind frei von Sorgen und Schwächen, befreit von der Illusion des Todes und sind im Göttlichen Licht zu Hause fest mit dem Göttlichen verbunden. Wir leben dann in der Ekstase Seiner Gegenwart, und die Wahrheit ist fortan unser Leben und unsere Stärke.

Das Evangelium spricht vom Felsen, auf den wir unser Haus bauen sollen. Damit ist der Fels der Wahrheit gemeint, der unveränderlichen Wahrheit, die war, ist und bleibt. Alles andere ist wie eine Seifenblase, die bald zerplatzt.

 

Alles ist Schwingung 

Der geistige Mensch bemüht sich unermüdlich, sich in den Rhythmus des Unendlichen einzuschwingen.

Die göttliche Wahrheit ist jener Rhythmus, der Ursprung aller Musik und Harmonie ist. Rhythmus ist Schwingung, Leben ist Schwingung und auch der Körper, selbst das feste Eisenstück wie auch Luft und Ton - kurz: alle Wesen und Dinge sind Schwingung. Der ganze Kosmos schwingt. Die unmanifestierte Wahrheit ist die feinste und allersubtilste Schwingung. Ohne sie gäbe es keine Schöpfung, wäre keine Freude, kein Bewusstsein, kein Friede, kein Leben, keine Tugend und Vorzüglichkeit möglich.

Auch das weiße Licht ist voller Farben, wie sich zeigt, wenn man es durch ein Prisma lenkt. Desgleichen gehen aus der einen göttlichen Schwingung alle anderen Schwingungen hervor. Bewusstsein ist Schwingung, Intelligenz ist Schwingung, Gefühle sind Schwingung, Liebe ist Schwingung. Die Wahrheit oder OM ist die unendliche Schwingung, und der Weg zur Wahrheit führt über die Schwingung des OM als Mantra oder die Schwingungen von Erkenntnis und Liebe.

OM-Schwingung ist die feinste aller Schwingungen, alle anderen sind von ihr abgeleitet.

Das Wesen des Göttlichen ist OM. Es ist das unendliche göttliche Bewusstsein, die erhaltende Kraft des Universums. Alle Laute sind grobe Ausdrucksformen des allem innewohnenden göttlichen Wortes.

 

Macht und Kraft der Hingabe 

Hingabe ist eine gewaltige Macht. Hast du Hingabe an Gott, wird dein Leben göttlich. Du kannst leben wo und wie du willst, dein Leben wird göttlich. Du wirst zu dem, womit sich deine Gedanken und Gefühle beschäftigen.

Wie erlangst du Gottes Barmherzigkeit? Wie werden dir Gottes Gnade und Liebe zuteil?

Durch Hingabe und Selbstübergabe. Diese sind unmöglich, solange du egoistisch bist und stolz auf deine eigenen Leistungen und Erfolge schaust. Selbstübergabe ist unmöglich, solange du arrogant und eitel bist, solange deine Energien, Gedanken und Gefühle allein um dich selbst kreisen.

Das geistige Herz nützt jedes Mittel und alle Umstände, um zu einer innigeren Beziehung zum Göttlichen zu gelangen. Alles ist für es eine Einladung zu intensiver Vereinigung mit dem Göttlichen. Es erblickt das Universum, die Wesen und Dinge, durchpulst vom Bewusstsein des Göttlichen. Alles schwingt im Bewusstsein Gottes: das Auto, die Straße, der Baum, der Körper - alles. Überall wird das lichte Antlitz Gottes für das geistige Herz sichtbar. Überall sieht es sich inmitten des grenzenlosen, unbeschreiblich schönen Lichts Gottes. Überall wirken grenzenlose Energie, Friede, Freude und Kraft.

Alle Namen und Formen verschwinden in dieses schwingende Gottbewusstsein hinein.

Die Form des Hauses verschwindet und was bleibt, ist das Bewusstsein Gottes. Auch der eigene Körper verschwindet, und was bleibt, ist ein grenzenloses Meer göttlichen Bewusstseins. Die ganze Welt, alle Menschen, alle Dinge, alle Wesen befinden sich in diesem unermesslichen Bewusstseinsozean. Alles was ist, befindet sich im Göttlichen und das Göttliche ist in allem.

Versenke dich während deiner Meditation ganz in dieses Gottbewusstsein. Halte dich mit Liebe und inniger Hingabe am Göttlichen fest. Erwarte nichts von irgendjemandem, von irgendetwas außer vom Göttlichen! Lass das Göttliche dein Ein und Alles sein! Frage nicht, was andere dir geben können, sondern finde heraus, was und wie viel du der Welt und den anderen geben kannst. Mache dich von niemandem abhängig, sondern verlasse dich einzig und allein und mit aller Kraft deines Herzens und Willens auf das Göttliche.

Das Göttliche allein ist dein Schutz, dein Schatz, dein Hafen und deine Ruhestätte. Alle Kraft kommt von Ihm. Ihm allein sollst du dein Leben weihen, nur Ihm sollst du dienen! Es ist eine Freude, Gott zu dienen.

Kein Gewinn liegt darin, sich bedienen zu lassen. Anderen zu nützen ist eine Freude, und es wäre eine Schande, die Menschen auszunützen.

Sei jederzeit bereit, für das Göttliche ein Opfer zu bringen, solange, bis du alles in dir und um dich herum dem Göttlichen geopfert und hingegeben hast!

Dem Göttlichen allein gehört dein Körper, dein Denken, die Welt, die ganze Schöpfung mit allen Wesen, Sternen und Galaxien darin. Du opferst also nicht wirklich etwas, wenn du dem Göttlichen das zurückgibst, was du zu Unrecht in deiner Vorstellung als dein Eigentum betrachtet hast.

 

Gott zu erkennen heißt, alles zu erkennen 

Deshalb sage ich: "Gesegnet bis du, wenn du von der Erkenntnis Gottes erfüllt bist."

Gott zu erkennen heißt, die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft zu kennen. Gott zu erkennen heißt, alle und alles direkt, unmittelbar und intuitiv zu erkennen. Gotteserkenntnis allein ist höchste Erkenntnis, unbegrenztes, wirkliches Wissen.

Gott weiß alles und mehr als alles, denn alles ist in Ihm Selbst; und Er ist mehr als all das, was in Ihm ist.

Gotterkenntnis ist die unvergleichliche Glorie des Lebens, höchste Bedeutung und höchstes Ziel der menschlichen Existenz.

Unglücklich sind jene Menschen, die ihr kostbares Leben und die wertvollsten Augenblicke ihrer Existenz mit Nichtigkeiten vergeuden, anstatt nach der Erkenntnis der Wahrheit der Wahrheiten zu suchen; die nicht danach streben, die Gottheit zu erkennen, durch deren Erkenntnis alles andere erkannt wird sowie zeitloses, raumloses Sein und absolutes Bewusstsein erlangt werden.

Gesegnet sind jene, die sich in ihren täglichen Aktivitäten der Suche nach der Erkenntnis und Erfahrung Gottes widmen.

Ein Leben, dessen Wohlergehen und Glück von Geld abhängig ist, kann nicht wirklich glücklich sein; denn, wenn kein Geld mehr da ist, ist auch kein Glück mehr da. Jede beliebige Kleinigkeit kann so ein Leben ins Unglück stürzen.

Geld nützt nichts, wenn eine unheilbare Krankheit den Körper überfällt, wenn Tochter, Mutter oder Frau sterben. Und auch wenn wir in den besten Umständen leben, wird Geld nutzlos, wenn uns das Leben durch übermäßigen Sinnesgenuss schal geworden ist und Langweile einkehrt. Die Selbstmordrate in den Ländern, die in großem Wohlstand leben, die mehr haben, als sie brauchen, ist am höchsten in der ganzen Welt.

Nichts Äußerliches gibt es, auf das wir uns einzig und allein, um Glück zu erlangen, verlassen können.

Doch keine Not, keine Krankheit und auch nicht der Tod kann das Leben eines Menschen zerrütten, der im Bewusstsein Gottes lebt und unerschütterlich an Gott glaubt, auf Gott vertraut und Gott liebt. Ein solcher Mensch akzeptiert die Welt als eine Schule des Wachstums, er fühlt sich sicher in den Händen Gottes geborgen und hat die Kraft, den Widrigkeiten des Lebens entgegenzutreten und sie zu meistern.

 

Setze Gott an erste Stelle in deinem Leben! 

Die Bibel sagt, wir sollen die Suche nach dem Königreich des Himmels an erste Stelle in unserem Leben setzen. Das bedeutet nicht, dass wir jede Freude in und an der Welt verlieren werden. Jesus hat nicht gesagt: "Suchet zuerst das Königreich des Himmels, und ihr werdet alles andere verlieren." Er hat vielmehr gesagt: "Suchet zuerst das Königreich des Himmels, und alles andere wird euch hinzugegeben werden."

Es ist ein Irrtum zu denken, dass wir von der Welt wegrennen oder alles, was wir haben, aufgeben müssen und alles verlieren werden. Das ist Unsinn. In Notzeiten oder im Krieg wurden viele Menschen all ihres Eigentums beraubt. Sind alle, die nichts haben, aus diesem Grund Heilige und Weise geworden?

Wird man durch Aufgabe von Besitz und Eigentum einer, der Gott erkennt? Mit Sicherheit nicht! Wenn wir Gott an erste Stelle setzen, behalten wir nicht nur alles, was wir haben, gewinnen nicht nur das Königreich des Himmels, sondern wir bekommen auch alles, was die Welt zu bieten hat, dazugeschenkt.

Das Größte, was ein Mensch vollbringen kann, ist Gott zu suchen, die Suche nach Gott an erste Stelle in seinem Leben zu setzen, sie zum wichtigsten Anliegen in seinem Leben zu machen, sein Herz und seinen Geist mit Gefühlen und Gedanken an Gott zu erfüllen, all seine Tätigkeiten Gott zu weihen, alles für Gott und mit Hilfe der Kraft Gottes zu tun. Nichts in seinem Leben ist so wichtig, dass es den Gedanken an Gott aus seinem Denken verdrängen könnte. Nichts in seinem Leben hat eine solche Anziehungskraft, dass es den Magnetismus der göttlichen Liebe in seinem Herzen schwächen könnte.

Trotzdem bedeutet die Suche nach Gott nicht, dass wir unsere Pflichten aufgeben. Ein Student zum Beispiel, der primär Gott sucht und immer an Gott denkt, wirft seine Bücher deshalb nicht weg und geht auf Reisen, um Gott woanders zu suchen. Was aber macht er? Bevor er zu lesen anfängt, betet er zu Gott und bittet Ihn, ihm Intelligenz und Verständnis zu schenken, er bittet Ihn, ihn von der Dunkelheit zum Licht zu führen, von Unwissenheit und Ungelehrtheit hin zu Gelehrtheit und Wissen zu geleiten.

Ein solcher Student ist sich bewusst, dass die Intelligenz in ihm eine Gabe Gottes ist, dass seine Energien Gaben Gottes sind, dass sie durch die Gegenwart Gottes in Tätigkeit versetzt und unterhalten werden.

Wenn er dann seine Bücher schließt, tut er das mit einem Gefühl der Freude im Herzen, Freude darüber, dass er für Gott gelernt hat, mit den Energien, die Gott ihm gegeben hat; er tut es mit Dankbarkeit und dem Gefühl der Gottgegenwart. Ein solcher Student wird einst einer der Großen der Welt sein. Er erwirbt nicht nur einen akademischen Titel, sondern erhält auch die Bewunderung der Menschen, empfängt die Gnade Gottes und wird zu einem Instrument in den Händen Gottes.

Wir erlangen also alles, wenn wir Gott zuerst suchen, Ihn an erste Stelle in unserem Denken, unseren Gefühlen, in unserem ganzen Leben setzen.

So fällt uns alles zu, indem wir Gott zuerst suchen. Aber wenn wir Gott an zweite oder dritte Stelle in unserem Leben setzen, werden wir, auch wenn wir alles haben, nichts haben, worauf wir uns hundertprozentig verlassen können.

Endlose Stärke fließt uns schon aus ein wenig Glauben an Gott zu. Die Fähigkeit, auf dem Wasser zu gehen, kommt von ein wenig Glauben an Gott. Die Fähigkeit, auch unter den größten Schwierigkeiten noch zu lächeln, kommt von ein wenig Glauben an Gott.

Ein mächtiger Kaiser ist nicht so groß wie ein einfacher, kleiner, demütiger Bauer, der an Gott glaubt. Der Kaiser lebt in dauernder Angst vor seinen Feinden. Die großen, mächtigen Leute, deren Fotos und Aussagen in allen Zeitungen abgedruckt werden, sind weder wirklich glücklich noch so friedlich und gesegnet wie der kleine Bauer, der ein wenig Glauben an Gott hat.

Was zeigt uns ein tieferes Verstehen dieser Situation?

Wir sehen, dass nicht Größe, Reichtum und Macht, weder Genialität, Besitz noch irgendetwas sonst im Leben uns glücklich, friedlich und gesegnet machen kann; doch ein wenig Glauben an Gott kann es.

Hättest du Glauben an Gott und wärst gleichzeitig der Präsident von Amerika, wäre die ganze Welt gesegnet und der Präsident der glücklichste Mensch der Welt.

Ohne den Glauben an Gott haben Macht und Ruhm in der Welt keinen Wert. Wenn Glaube da ist, hat selbst die niederste Stellung in der Welt einen großen Wert.

Deshalb sage ich, wenn wir Gott nicht an erste Stelle setzen, wird unser Leben keine große Erfolgsgeschichte im Hinblick auf beständiges Glück, Frieden und Fortschritt werden.

Wenn du dich mit einer Bitte an jemanden in der Welt wendest, sei es dein eigener Vater oder der Präsident des Landes, dann bist du ein Bettler, denn du suchst Hilfe von jemandem außerhalb von dir. Aber wenn du Gott um etwas bittest, bist du kein Bettler, denn Gott ist keine fremde Person, du gehst nicht zu einem Außenstehenden.

Wenn du zu Gott gehst, bist du kein Bettler mehr, sondern bist selbst ein König. Gott ist in dir. Das, was dein Leben von innen heraus erhält, ist Gott. Das, was dein wirkliches Herz, deine wirkliche Seele, dein wirklicher Atem ist, ist Gott. Gott ist dein wahres Selbst - Er ist du selbst. Wenn du dich Gott zuwendest, wendest du dich dir selbst zu, dann bist du kein jämmerlicher Bettler mehr. Du gehst ja nicht zu einem Fremden. Selbst dein Vater und deine Mutter sind etwas Äußerliches für dich, etwas anderes als du. Das ist eine demütigende Erfahrung, weil du dann ein Bettler bist. Du verlangst von irgendjemandem eine Gunst, du brauchst etwas, das du selbst nicht hast. Aber wenn du zu Gott gehst, gehst du zu dir selbst, zu deinem verborgenen göttlichen Selbst, und das ist ein gesegneter Umstand.

Den Menschen fehlt Gotteserkenntnis, sie wissen nichts von Gott, sie glauben gar nicht an Ihn, sie haben falsche Vorstellungen von Ihm, deshalb verursachen sie so viel Unglück in ihrem Leben.

Wir müssen also zu allererst und mit größter Dringlichkeit Gott zu erkennen suchen. Wenn wir das Königreich des Himmels an erste Stelle in unserem Leben setzen, wird unser Leben das reichste Leben sein.

Ich habe das Königreich des Himmels an erste Stelle gesetzt. Alles andere ist unwichtig. Es ist kein Geld in meiner Tasche, aber alle um mich herum wollen mir gern Geld aus ihrer eigenen Tasche geben; und obwohl ich selbst kein Haus besitze, laden mich die Menschen in ihre Häuser ein und bitten mich, dort zu wohnen und zu bleiben.

Suche zuerst das Königreich des Himmels, und alles andere wird dir dazugegeben werden. Es ist ein großes Unglück, dass die Menschen diese einfache Wahrheit nicht verstehen und akzeptieren können.

Gesegnet ist dein Leben, denn du hast Gott als deine Stärke erwählt, als deine zentrale Kraft und dein zentrales Leben. Gesegnet sind deine Freunde, denn sie haben dich als Freund. Du bist eine Quelle spirituellen Wissens, der Stärke, der Inspiration und des Friedens für sie. Gesegnet ist alles um dich herum, denn dein Herz, dein Gemüt und dein Leben sind gesegnet. Das Leben wird leuchtend, die Intelligenz strahlend, das Herz weitet sich, die Seele wird zu einem Licht in sich selbst, und das äußere Leben wird zum Himmel, sobald wir Gott an erste Stelle in unserem Leben setzen, sobald die Erkenntnis und die Liebe Gottes aus unseren Augen scheint.

 

Das Leben ist eine große Wissenschaft, eine große Kunst

Wenn wir ein wenig selbstbeherrscht sind und uns danach sehnen, uns auf eine Kraft zu verlassen, die in uns selbst ist, die das Selbst unseres Selbst, die Seele unserer Seele, das Licht unserer Intelligenz, die Grundlage und der Urgrund unseres Bewusstseins und unserer Existenz ist, dann wird unser ganzes Leben wunderbar werden; wir werden in allem, was wir anstreben und unternehmen, erfolgreich sein.

Sobald wir Gott an erste Stelle unserer Gedanken und Gefühle setzen, werden wir bessere Arbeiter, bessere Ärzte, bessere Hausfrauen, bessere Bürger sein. Wir werden in jeder Hinsicht gesegnet sein.

Was brauchen wir, um Gott vor allem anderen zu suchen? Nichts brauchen wir! Alles dazu Nötige ist in uns selbst.

Wenn du irgendetwas haben willst, zum Beispiel ein Auto, musst du dafür bezahlen. Für alles, was das Leben in der Welt zu bieten hat, musst du bezahlen. Doch für alles, was Gott uns geben kann, brauchst du nichts zu bezahlen. Alles, was du brauchst, um das Königreich des Himmels zu kaufen, ist ein von Liebe und Glauben erfülltes Herz. Liebe und Glauben können wir nicht kaufen, sie sind bereits in uns, auch wenn sie noch schlafen. Wir müssen sie erst erwecken. Wir müssen sie nutzen. Wenn wir sie nutzen, wachsen sie und werden stärker, wirken Wunder und schenken uns schließlich das ganze Königreich des Himmels. Dann hast du alles, was zählt, und alles andere bekommst du umsonst dazu.

Unsere vorrangige und erste Pflicht im Leben besteht darin zu verstehen, dass es ein unvorstellbares, allmächtiges, allgegenwärtiges, alldurchdringendes Bewusstsein gibt. Je mehr wir uns mit diesem unendlichen Bewusstsein in Verbindung setzen, desto stärker, friedlicher, leuchtender und gesegneter sind wir. Wir sind glücklich, wir wissen, dass wir unsterblich sind, wir wissen, dass der Körper nicht alles ist, und dass, wenn dieser Körper stirbt, wir einen anderen annehmen können. Wir wissen, dass wir, wenn das Gehirn nicht mehr richtig funktioniert, unser Bewusstsein benutzen können, das von der Schwäche des Gehirns nicht betroffen ist.

Wenn wir über all das nachdenken, finden wir Tausende von Segnungen in einem einzigen Satz: "Suchet zuerst das Königreich des Himmels, und alles andere wird euch hinzugegeben werden!"

 

Klammere dich an Gott mit aller Kraft!

Als Auswirkung unserer Hingabe an Gott können wir zu Zentren der Rettung und Hilfe für die Menschheit werden.

So lasst uns Licht und Liebe aus unserem inneren Sein verströmen. Lasst uns jedem Menschen dieser Erde Wohlergehen wünschen. Lasst uns niemanden verurteilen, sondern helfen, wo immer es möglich ist.

Das geistige Herz ist beständig im Einklang mit dem Göttlichen. Es spricht mit der göttlichen Gegenwart und sagt: "O Gott, du bist schon Tausenden von Heiligen erschienen und hast mit ihnen gesprochen. Komm und erweise mir Deine Gnade, wirke Wunder, sprich zu mir. Du bist die Wirklichkeit der Wirklichkeiten, viel wirklicher noch als das Tageslicht. Sei immer um mich, erleuchte mich, führe mich auf dem Weg zum ewigen Leben, den Weg zum nie endenden Frieden, zur Freude und Vollkommenheit."

 

Abkehr und Rückkehr

Warum spricht die Kirche von Sündern? Sie hat ganz recht damit, denn der Mensch hat sich von Gott abgesondert. Wir haben uns von Ihm abgekehrt. Jeder Mensch, der kein geistiges Streben kennt, ist in einem Zustand von Irrtum und Unwissenheit, einem Zustand, der ihm Leiden einbringt. Dieser Leidenszustand ist der Zustand der Sünde.

Sobald wir uns der vollkommenen, unendlichen Wahrheit zukehren, die Gott genannt wird, machen wir mit der Sünde Schluss.

Doch ist das Unterbewusste wie ein weites Meer voll dunkler Kräfte, und je mehr man es zu reinigen gedenkt, umso nötiger erscheint diese Reinigung.

Die moderne Psychologie hat der Menschheit einen großen Dienst erwiesen, indem sie das Unterbewusste und Unbewusste im Menschen zu analysieren begann.

Wo immer Unvollkommenheit herrscht, da sind auch Kampf und Leiden. Das ist das Schicksal des menschlichen Zustands, solange er sich nicht völlig mit dem Göttlichen in Einklang gebracht hat.

Deshalb ist es das Wichtigste und Dringlichste in unserem Leben, uns mit aller Kraft von Herz und Seele, mit der ganzen Kraft unseres Wesens ans Göttliche zu klammern, dringend, schnell jetzt!

Um das in die Tat umzusetzen, dazu brauchen wir die ganze, ungeteilte Hingabe des Herzens. Herz bedeutet Gefühl, bedeutet Hingabe, bedeutet Glaube und Liebe.

Ohne Herz gibt es auch keinen Christus. Denn was ist Christus? Er ist Sein Herz. Ohne Sein Herz gäbe es Christus nicht. Das Herz ist über alles wichtig; und Herz bedeutet Gefühl. Darum klammere dich mit all deinen Gefühlen ans Göttliche.

Manche werden dies für einen ungerechtfertigten Emotionalismus halten, der wahrer Religion widerstrebt. Doch entbehrt eine solche Ansicht der Weisheit. Zunächst geschieht ein Festhalten an Gott nie ohne Gefühl, und was geschieht, wenn die Hingabe des Herzens nicht gepflegt wird?

Andere Regungen kommen und schwemmen uns hinweg. Wir geraten in Zorn und werden völlig davongetragen. Ehe der Zorn und andere Regungen von uns Besitz ergreifen können, sollten wir in göttliche Hingabe flüchten. Diese verfeinert das ganze innere Wesen, und danach kann kein echter Zorn mehr in dir aufkommen.

Die beste Art und Weise, tausend entstellende, gefährliche Regungen wie Zorn, Leidenschaft und dergleichen zu überwinden, besteht darin, die höchste Regung, nämlich die der göttlichen Hingabe, zu pflegen.

Darum klammere dich mit aller Kraft deines Herzens und deines Gemüts an Gott. Schäme dich nicht deiner Gefühle, die du auf Gott richtest, aber schäme dich aller anderen Regungen, die dich weg von Gott führen. Setze deine Vernunft ein und analysiere die Art deiner Gedanken und Gefühle, deiner Regungen und Impulse. Später, wenn du genügend Fortschritt auf dem Pfad der Hingabe an Gott gemacht hast, ist es gar nicht mehr nötig, irgend eine Regung zu beherrschen. Wenn erst einmal die Hingabe an Gott stark genug ist, wandelt sie alle anderen Regungen der unbewussten Natur um. Sie wandelt alle Leidenschaften und negative Eigenschaften wie Zorn, Gier, Hass, Neid und Eifersucht um und verwandelt sie in die eine höchste Emotion göttlicher Hingabe und Liebe.

Je mehr Hingabe wir Gott entgegenbringen, desto mehr offenbart sich uns das Wesen Gottes. Wir entdecken Gott als unendliche Schönheit, als großes Bewusstseinsfeuer, als Regenbogen der Gnade. Überall zeigt sich uns das Antlitz des Göttlichen. Der ganze Kosmos steht vor uns als Repräsentation der Gegenwart des Göttlichen.

Aber ob du nun Inspiration hast oder nicht, ob du die Gnade erfährst oder nicht, fahre fort, dich an Gott festzuhalten.

Es gibt zahlreiche Vorstufen der geistigen Entfaltung, die aus der Hingabe ans Göttliche erwachsen, in deren Verlauf man Gott als eine leibliche Gegenwart bei sich stehen fühlen kann.

Ein Herz, das Gott liebt, sieht im Geist Gott vor sich stehen und spricht mit Ihm. Innerlich verliert es das Bild des Göttlichen nie aus den Augen. Etwas in seinem inneren Bewusstsein ist ständig der Gegenwart des Göttlichen gewahr. Ein solches Herz ist auf dem Weg der Umwandlung zur Heiligkeit, auf dem Weg geistiger Entfaltung.

Auf diesem Weg gibt es keine Illusion oder hohle Vorstellungen. Gott, der immer anwesend ist, ist unser Zeuge. Er macht wahr, was wir über Ihn denken. Wenn wir denken, dass Gott vor uns steht, steht Gott wirklich vor uns, und zwar genau in dem Grad und mit der Kraft, die unser Glaube zulässt.

Zweifeln wir, sinken wir unter wie Petrus, als er über das Wasser ging.

Jeder Mensch besitzt ein inneres Herz von unendlicher Schönheit, unendlicher Kraft, Erkenntnis und Gnade. Er trägt grenzenlose Freude und Vollkommenheit in sich. Diese inneren Eigenschaften offenbaren sich im Lauf der geistigen Entwicklung. Illusion und Täuschung sind deshalb nicht möglich, solange wir aufrichtig an Gott glauben und uns Seiner Gnade ausliefern.

 

Dienen und Meditieren

Niemand kann zu wahrer Größe gelangen, solange er nicht intensiv dem Göttlichen dient und alle seine Kraft, Zeit und Energien und sein ganzes Sein und Leben dem Göttlichen darbringt.

Wer ohne Liebe, Hingabe und ohne zu dienen meditiert, macht keinen Fortschritt. Liebe und Dienen gehören wesentlich zur Meditation. Erst dadurch erlangt man Größe, und ohne Größe gelangt man nicht zur Erleuchtung. Innere Größe ist wesentlich, und diese ist das Ergebnis harter Arbeit, großer Hingabe, treuen Dienens, dynamischen Wirkens aus innerem Antrieb, voll Geduld und Ausdauer. All das zusammen weckt die innere Erkenntnis in uns.

Der Mensch der Hingabe an Gott lädt die Atmosphäre um sich herum, mit Licht und Freude auf, wo sonst Niedergeschlagenheit und Sorge herrschen.

Aus einem Fehlschlag macht er einen Erfolg, und nichts Negatives kann in seiner Gegenwart aufkommen. Er hebt sich und seine Umgebung auf eine höhere Ebene des Gewahrseins empor. Das ist sein Wesen, so wie es das Wesen des Rauches ist, emporzusteigen. Er bringt Kraft, Frieden und Freude mit sich. Alles gedeiht in seiner Gegenwart zum Besten. Er ist darauf bedacht, mehr zu geben als zu nehmen. Anstatt sich von anderen trösten zu lassen, muntert er andere auf. Er dient lieber, als dass er sich bedienen lässt und ist immer zu noch größeren Opfern bereit.

Was für andere ein schwieriger Pfad voller Entsagung und Entbehrungen zu sein scheint, ist für ihn ein Reigen der Freude, einer Freude, die aus der Liebe und Gegenwart des Göttlichen erwächst.

Ohne die Bereitschaft, diese Eigenschaften zu entwickeln, wird Meditation leicht zum Täuschungsmanöver. Tausend Gebete bleiben unerhört, wenn das Herz nicht geläutert ist.

Eine segnende Einstellung, eine offene Hand, ein gütiges Herz voll selbstloser Liebe und göttlicher Gesinnung - das ist nötig zum Fortschritt, das erst erweckt und gewährt die höheren Möglichkeiten und Kräfte, schenkt Frieden und Weisheit; und so kommt man voran.

 

Beharre auf Gott in allen Lebenslagen!

Ob einer ein Heiliger ist, erweist sich nicht im Himmel noch in der Einsamkeit der Schneeberge, sondern unter Menschen, in Herausforderungen und Prüfungen. In der Notlage bewährt sich der Heilige. Die Kleineren fallen um, die Großen beharren. Die Kraft und Stärke eines Heiligen beruht auf der Innigkeit seiner Beziehung zum Göttlichen, so wie die Kraft eines Baumes auf seinen Wurzeln beruht, die er ins Erdreich treibt.

Jede Lage kann zu einem Mittel göttlicher Erfahrung werden, wenn man nur ständig in Verbindung mit dem Göttlichen bleibt, ständig Gott anruft, den Namen des Göttlichen wiederholt, in Gedanken, Gefühlen und Wünschen ganz in und mit Gott lebt.

Wie alle Speichen eines Rades sich um die Nabe drehen, so sollen alle Gedanken, Gefühle und Handlungen des Gottliebenden um Gott kreisen. Der Mensch, der Gott liebt und vertraut, lebt mit all seinen Gedanken, Gefühlen und Sinnen in der Gegenwart des Allmächtigen. Mit jedem Anruf an Gott erahnt er Gottes Gegenwart in jedem Atom, in jedem Laubblatt, in jedem Sandkorn. In allen Menschen erkennt er die Gegenwart des Göttlichen und verehrt sie als Manifestationen des Göttlichen. Er will Gott mit aller Kraft hier und jetzt erkennen und wartet nicht auf morgen, um sich ganz Gott zuzuwenden. 

"Das Leben empfinde ich nicht so sehr als Freude, sondern eher als Last und Herausforderung! Es ist problematisch, auf dieser Erde zu leben: ein paar gute Tage, und schon ist man wieder inmitten von Schwierigkeiten."

So empfindet der Mensch im Allgemeinen das Leben. Friede, Glück und wahre Freiheit, nach denen jedermann sucht, scheinen schwierig zu erlangen zu sein; und glaubt man sie endlich doch eingefangen zu haben, fällt es nicht leicht, sie zu genießen oder gar festzuhalten.

Jedem steht es indessen frei, das Leben von einem neuen Standpunkt aus zu betrachten, nämlich vom Standpunkt höchster Werte.

Im Licht höchster Werte gesehen wird das Leben zu einer ständigen Quelle tiefen Friedens, bleibenden Glücks und unerschöpflicher Kraft.

Einen solchen Standpunkt, eine solche Perspektive zu gewinnen ist die höchste Funktion der Weisheit, gleich, welchen Namen man ihr auch gibt. So bittet Salomon Gott um ein verständiges Herz, und er meint damit ein Herz voller Weisheit.

Weisheit erkennt, dass das Leben dazu da ist, unser innerstes Wesen unser göttliches Selbst zu erkennen. In dieser Erkenntnis liegt tatsächlich der Sinn unseres Daseins. Die Möglichkeit zur Verwirklichung dieser Lebensaufgabe ist uns gegeben, weil das Leben selbst von allen vorstellbaren Werten erfüllt ist, und zwar insofern, als die Wirklichkeit, aus der das Leben hervorging, von der es beseelt und erhalten wird, alle höchsten Werte in sich trägt. Diese Wirklichkeit ist das Bild Gottes, die zeitlose Wahrheit, der einzige und höchste Wert an sich.

Für den, der sich dieser Wirklichkeit, dem Göttlichen, ausliefert, ist Gott nicht bloß ein Begriff, sondern ein lebendiges und höchst dynamisches Bewusstsein, das in jedem Punkt des Raums pulsiert, eine gewaltige Kraft, die überall am Werk ist - in jedem Blütenblatt, in jedem Baum, im Herzen eines jeden Wesens.

Lass deine Freude im freiwilligen Opfer bestehen. Lass deine harte Arbeit dir zu den schönsten Ferien werden. Mache dir selbst die Freude produktiven Wirkens, so dass andere von deiner Arbeit profitieren und auf deine Kosten leben können. Deine Arbeit wird dich läutern, emporheben, veredeln. Werde dir mehr und mehr des Göttlichen bewusst, das unzertrennlich von dir ist. Halte dich von ganzem Herzen am Göttlichen fest, sei fleißig mit geistiger Intelligenz am Werk und gib dir Mühe! Denke über das Göttliche nach. Sei dir klar, dass jede Wand deines Zimmers vom Licht der allsehenden Intelligenz Gottes erfüllt ist. Denke immer wieder über die unmittelbare Gegenwart des Göttlichen nach! Lass alle Arbeiten aus einer meditativen Haltung hervorgehen.

 

Gott und Guru

Halte dich an Gott fest und zeige Ihm durch dein Dienen, wie sehr du Ihn liebst. Gott ist dir Vater und Mutter, dein Freund und Reichtum, deine Freiheit, dein Leben und deine Vollkommenheit.

Gott an Hochschätzung gleichzusetzen ist der Guru, denn dieser entdeckt Gott für den Schüler auf hundert Weisen. Er macht ihm klar: "Du bist schon mit Gott geboren, dein Zwilling ist Gott. Du solltest Gott in Erfahrung bringen!" Er lehrt den Schüler die höchste Weisheit und bringt ihn auf vielfache Weise mit Gott in Berührung. Er schenkt ihm neue Augen, denn alle Menschen sind in dieser Hinsicht von Natur aus blind und unwissend, in Dunkelheit geboren, weil sie nicht wissen, dass Gott ihr höchstes Gut ist. Der Guru weist auf das Göttliche hin, der Guru offenbart es, der Guru trägt das Göttliche in sich und ist somit eine Verkörperung der Gnade Gottes. Gott ist im Guru, der Guru selbst ist Gott. Seine Weisheit ist die des Unendlichen. Seine Reinheit ist kompromisslos, unerschütterlich. Er gehört nicht der Welt der Materie an. Er hat diese Welt überwunden und lebt in der Wahrheit. Das Herz der Wahrheit ist das Herz des Guru.

Welche Rolle er auch im Leben spielen mag, in Wahrheit lebt er im Göttlichen, im Unzerstörbaren, Ewigen, Unendlichen. Sein äußeres Leben ist nur ein armseliger Ausdruck seines wunderbaren inneren Lebens. Er spricht von dem, was er innerlich sieht; er sagt, was er tausendfach erlebt und gesehen hat, und er lebt in dem, was er erfährt - im Göttlichen.

Die Wissenschaft der Suche nach Gott

Gottsucher sind wahre Wissenschaftler, denn sie haben mit dem zu tun, was unvergänglich und ewig dasselbe ist. Die Gesetze eines Newton sind heute überholt. Diese gehören einem Phänomen an, das seinerseits begrenzt, also vergänglich ist. Ein solches Phänomen ist relativ. Es ist hier vorhanden, doch nicht überall, nicht in den jenseitigen Welten, nicht in den unsichtbaren Welten und nicht in allen Zeitordnungen. Die Welt hat einmal ein Ende, und mit ihr auch das Phänomen, bei dem die newtonschen Gesetze beobachtet werden.

Die Wissenschaft besitzt notgedrungen einen durch die sinnliche Wahrnehmung begrenzten Erfahrungsbereich, der außerdem noch der Veränderung, dem Wandel unterliegt, in dem es vom Standpunkt einer höheren Wissenschaft aus betrachtet absolut nichts Verlässliches gibt. Die wahren Wissenschaftler sind die Gottsucher, denn sie haben es mit dem zu tun, was unzerstörbar, immer gleich und ewig dasselbe ist.

Im Schlafzustand gibt es Wirklichkeit, im Wachzustand ebenfalls. Auf dieser Welt gibt es Wirklichkeit, und in den unsichtbaren jenseitigen Welten ebenfalls. Vor Millionen und Abermillionen Jahren gab es Wirklichkeit, und nach Millionen und Abermillionen Jahren wird es Wirklichkeit geben. Mit dieser zeitlosunwandelbaren, immer gleichen absoluten, unendlichen Wirklichkeit hat es der Gottsucher zu tun.

 

Der wahre Lehrer

Jesus Christus lebte in der Erfahrung der Wahrheit. Weil er dauerhaft in der Wahrheitserfahrung verankert war, konnte er von sich sagen: "Ich bin derselbe gestern, heute und morgen." Er konnte so sprechen als jemand, der die Wahrheit erkannt hat und in der Wahrheit fest verwurzelt war.

Christus ist der wahre Lehrer, der in die Welt gekommen ist. Er ist auch der wahre Erzieher. Was lehrt Er uns? Etwa Mathematik und Geographie, Chemie und Physik? Nein, Er spricht zu uns: "Ihr seid Kinder Gottes. Das Königreich des Himmels ist in euch. Ihr sollt vollkommen sein wie der Vater im Himmel vollkommen ist. Folget mir nach! Bringt Liebe zum Ausdruck! Betet! Erfahrt Gott! Erkennt, dass ihr unzerstörbar seid. Erkennt, dass ihr die Welt überwinden könnt. Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken. Wenn ihr von Sorgen niedergedrückt seid, dann kommt und legt eure Last zu meinen Füßen nieder!"

Das ist der geistige Lehrer. Er macht dich unsterblich, er nimmt dir deine Sorgen und Kümmernisse ab. Er bringt dich mit dem ewigen Leben in Berührung und lässt dich eine neue Welt erleben, die Welt Gottes, schon hier und jetzt. Er schenkt dir einen Frieden, der alles Verstehen übersteigt, ein Glück, das ewig währt, eine Weisheit, die immer nützlich ist.

Viele gehen zum Studium an die Universität, doch nur wenige werden weise dabei.

Es gibt keinen besseren Lehrer und größeren Professor als Christus. Es genügt schon, an Christus zu denken, um in Kontakt mit Ihm zu kommen. Der bekannte Professor ist fünf Jahre nach seinem Tod schon vergessen, doch der geistige Lehrer Jesus Christus lebt auch nach zweitausend Jahren noch in den Herzen und Gedanken vieler Menschen. Er lebt. Er steht hier. Er kann wahrgenommen und erfahren werden. Man kann Kontakt mit Ihm aufnehmen. Man kann Ihn lieben, und Er erwidert deine Liebe! Er steht vor dir, wenn du Ihn brauchst! Er gibt Antwort auf die Not deines Herzens. Er kann auch jetzt noch lehren. Er ist lebendiger als vor zweitausend Jahren und wird auch in zehntausend Jahren noch lebendig sein wie eh und je. Er ist ewiges Leben und immer zu sprechen. Zu allen Zeiten ist er zu lehren bereit.

Liebe Ihn, ja liebe Ihn mit allen Kräften deines Herzens und deiner Seele, liebe Ihn ohne Unterlass! Dann wird Er immer bei dir sein. Er wird Gnade in dein Herz eingießen und höchste Gedanken in dir wachrufen! Er gehört der Welt der Wahrheit an, der Welt des Lichts. Er ist ein unsterblicher Lehrer. Er kann dir die Erfahrung des unsterblichen, ewigen Lebens schenken, Er kann dein Leben mit grenzenlosem Frieden segnen und deine Intelligenz erleuchten, deine Seele mit Licht erfüllen und dich befähigen, bewusster zu leben, dich bewusst in der Welt Gottes zu bewegen, in der Welt der Wahrheit!

So lange du in dieser Welt von Zeit und Raum, in dieser sinnlich erfahrbaren Welt lebst, bist du von der Welt Gottes, die hier und jetzt zugegen ist, abgeschnitten.

Durch Hingabe und Meditation, durch Herzensreinheit, Selbstlosigkeit, Dienen und Opfern, durch Askese, durch Güte und geistiges Leben gewinnst du Zutritt zur Welt Gottes, so dass du von da an in zwei Welten lebst, in der Welt der Wirklichkeit, der Welt des Ewigen, in der Welt Christi, der Welt der Wahrheit, des wahren Glücks, des wahren Friedens, der wahren Macht, Schönheit und Vollkommenheit und zugleich auch in der Welt von Zeit und Raum, die unvollkommen und begrenzt ist.

Doch lässt du dich dann nicht mehr durch die Gegenstände der Sinne täuschen oder auch nur innerlich berühren.

Der wahre Gottliebende leidet nicht an dieser Welt und ihren Sorgen und ist deshalb fähig, anderen zu helfen und sie zu trösten. Verbrenne alles, was zwischen dir und der strahlenden Wirklichkeit des höchsten Göttlichen steht, durch das Feuer deiner Gottesliebe.

Lasse deine Liebe eins werden mit der Intelligenz, eins werden mit der unendlichen Wahrheit. Lasse dein kleines Ich aufgehen im unendlichen, absoluten Selbst. Lasse deinen Willen eins werden mit dem Willen des Höchsten. Lasse dein Bewusstsein eins werden mit dem Bewusstsein des Unendlichen! Lasse dein Herz eins werden mit dem Herzen des Allerhöchsten!

"Wenn Gott ein absoluter Geist, ein formloses, unendliches Bewusstsein ist, wer hört dann unsere persönlichen Gebete?"

Gott ist Geist, sagt die Bibel; doch ist Gott mehr als nur Geist. Gott ist alles. Und Gott ist mehr als alles.

Gott ist unsichtbar, unbegrenzt, ein Licht im Bewusstsein, absoluter Frieden und absolute Stille. Und doch ist Gott alles. Gott ist auch eine Person, ein Vater, eine Mutter, ein Ehemann, eine Blume - alles!

Wenn du zu diesem Geist, zu dieser unendlichen göttlichen Energie betest, dann wird Gott zur Person. Er hat Ohren wie du. Er hört. Und Er kommt, um dir zu helfen.

Auch Jesus Christus wusste, dass Gott Geist ist, und trotzdem spricht Er zu Ihm und nennt Ihn Vater. Wenn also Gott der Vater ist und der Vater Geist, wenn der Vater Geist ist und Geist ist Gott, was sagt uns das? Es sagt uns, dass alle drei dasselbe sind. Es handelt sich bei allen dreien um dieselbe Person, alle drei sind dieselbe unpersönliche Kraft.

Sobald wir beten, wird der Geist für uns zum Vater, der kommt und uns antwortet.

Warum hat Moses Gott als Feuer erfahren? Was ist jetzt wahr, Gott als Feuer oder Gott als Geist? Moses war kein Lügner!

Wenn Gott nur Geist wäre, wie konnte Moses Ihn dann als Feuer und Jesus als Vater bezeichnen? - Daraus folgt, dass Gott nicht nur Geist ist, sondern alles und mehr als alles.

Er bleibt Geist auch dann, wenn Er als Feuer oder als Vater, der auf deine Gebete reagiert, in Erscheinung tritt.

Hunderte der größten Rishis und Mystiker in Indien haben Gott als Mutter erlebt. Nun, was ist jetzt die Wahrheit: Ist Gott Vater, Feuer oder Mutter? Alle drei sind wahr! Gott ist Vater, Mutter und auch Feuer. Jeder kann und darf Gott auf seine eigene individuelle Weise begegnen, einer Weise, die seinem persönlichen Entwicklungsstand entspricht.

Gott ist alles! Und Gott ist nicht an Seine eigene Unendlichkeit und Formlosigkeit gebunden. Er kann jede Form annehmen, in der ein liebendes, betendes Herz Ihn wahrnimmt.

Gott ist Geist, Vater, Mutter, Feuer, Licht. Er ist all das und unendlich mehr!

Du kannst dich auf deine ganz persönliche Art und Weise an Gott wenden. Er wird immer wissen, dass Er gemeint ist, denn Er kennt das geheimste Verlangen deines Herzens, ist Er doch dessen innerste Essenz und Existenz. Welchen Namen du Gott auch gibst, in welcher Form du Ihn auch verehrst, Er antwortet dir; Er ist unendliche Liebe, Er ist ein Herz, das unendliche Barmherzigkeit ist.

Die Liebe und Zuneigung, die du von deiner Mutter empfangen hast, ist nur ein kleinwinziger Ausdruck von Gottes unbegrenzter Liebe für dich.

Gott hat ein Herz, und Gott hat Ohren. Das Gefühl, dass deine Gebete zu Gott in eine Leere verschwinden, wo niemand sie hört, ist nicht angebracht.

Es gibt keine Leere in dieser Welt, in dieser Schöpfung, in diesem Universum. Auch die Wissenschaft sagt, es gäbe keine Leere. Alles, sogar das Vakuum vor dem angeblichen Urknall, sei von irgendetwas erfüllt, sei es Energie, Raum oder Äther. Warum also nicht erfüllt von Gott? Wer ist der wirkliche Ursprung von Energie, Raum und Äther? Es gibt keinen Punkt im weiten Universum und jenseits davon, an dem Gott nicht höchst gegenwärtig wäre.

Der Autor der Psalmen in der Bibel findet Gott sogar in der Hölle und in der Tiefe des Meeres! Doch war er nie wirklich in der Hölle noch in der Tiefsee. Macht er uns etwas vor? Nein! Es ist eine Wahrheit, aber keine Wahrheit des physischen Bereichs, der Körperlichkeit, sondern eine Wahrheit des Geistes, des Bewusstseins oder Gottes in uns.

Der Schreiber dieser Psalmen war so von Gottbewusstsein erfüllt, sein Herz war so voll von Gottesliebe, dass er endloses Wissen erlangt hatte. Sein Herz war so weit, dass er eine direkte Erfahrung aller Meere, aller Höllen und aller Himmel für sich beanspruchen konnte. Deshalb konnte er über alles mit Autorität sprechen.

Gott ist Geist, aber denke daran, dass deine Gebete unmittelbar und sofort gehört werden. Wenn die Antwort nicht sofort kommt, musst du warten; später, zu irgendeinem Zeitpunkt ist die Antwort da.

Weil du nicht selbst ganz Gott bist, das heißt, weil dein Ego, deine Individualität und deine Begrenzungen noch nicht aufgelöst sind, ist deine Liebe für die kleinen Dinge und Freuden des Lebens größer als deine Liebe zu Gott. Und deshalb sind deine Gebete nicht vollkommen, nicht aufrichtig genug. Du suchst irgendwie einen Handel mit Gott abzumachen, anstatt dich Seiner überlegenen Weisheit und unendlichen Liebe ganz und gar anzuvertrauen und auszuliefern.

Alles, was dir geschieht, ist von Gott gewollt und das Beste für dich und deine Situation.

Du glaubst nicht an die mütterliche Fürsorge Gottes und willst durch deine Gebete aus ichbezogenen Gründen etwas erreichen, das dir im Grunde genommen selbst schaden würde, würde das Gebet erhört.

Ein Mädchen sagt: "Wenn Gott mir den Mann gibt, den ich will, dann werde ich an Gott glauben." Einem bedingten Glauben wie diesem begegnen wir oft in dieser Welt. Eine Frau sagte mir einmal: "Gott hat keine Zeit für mich!" Die Wahrheit ist, dass diese Frau keine Zeit für Gott hatte.

Gott ist eine unbegrenzte Wirklichkeit mit unendlich viel Zeit um Sich herum. Er hat unendlich viel Zeit für jedes Seiner Kinder. Wir sind unglücklich, weil wir keinen wirklich echten Glauben an Gott haben. Wir sind nicht aufrichtig in unserer Haltung Gott gegenüber. Aber ist Gott uns deswegen böse? Ärgert Er sich über uns? Nein! Er lächelt immer. Er ist unendliche Liebe. Er lächelt angesichts der irrenden Natur des menschlichen Herzens.

Wir sind es, die Fehler machen, nicht Gott. Du beklagst dich, weil dein Gebet nicht erhört wird. Du bist dir nicht sicher, ob Gott dein Gebet überhaupt hört. Aber die Wahrheit ist, dass Gott dein Gebet schon längst gehört hat, lange bevor du überhaupt auf die Idee zu beten gekommen bist. 

"Wenn man bedenkt, dass es ein Gesetz gibt, das auf Ursache und Wirkung beruht, das heißt, dass wir ernten müssen, was wir gesät haben, wie die Bibel sagt, dann frage ich mich, ob Gebete in diesem Fall überhaupt sinnvoll sind und einen Wert haben."

Gebete haben immer einen Wert den höchsten Wert. Gebete richten sich an Gott. Gott ist alles, deshalb ist Gebet alles. Gott ist allmächtig, und deshalb ist Gebet allmächtig, vorausgesetzt, es ist ein wirkliches, ein wahres Gebet.

Wenn dein Gebet ein wirkliches Gebet ist, dann ist es sehr mächtig. Weil es mächtig ist, weil es zu Gott gehört und Teil Gottes ist, weil es geistig und göttlich ist, kann das Gesetz von Ursache und Wirkung, das ja von Gott eingesetzt wurde und seiner Kontrolle untersteht, aufgehoben werden. Gott kann das Gesetz von Ursache und Wirkung, wenn nötig, außer Kraft setzen. Und deshalb kann Gebet Ursache und Wirkung außer Kraft setzen. Das Argument, dass Gebete nutzlos sind, weil das Gesetz von Ursache und Wirkung allmächtig sei und somit nicht umgangen werden kann, ist aus einem Mangel an Wissen über das Wesen Gottes und des Gebets geboren.

Gnade, Gott, Gebet, Glaube, göttliche Liebe alle sind ein und dasselbe.

Wenn wir beten, haben wir eine Verbindung zu Gott, und wenn wir eine Verbindung zu Gott haben, haben wir auch die Kraft Gottes, den Frieden Gottes, das Leben Gottes, und wenn wir vermittels unseres Gebets in Gott sind, in Seiner Kraft, Seinem Frieden, Seinem Leben, dann hat nichts Erschaffenes Macht über uns: weder Feuer, Wasser, Umstände oder Naturgesetze.

 

Eins mit dem Unendlichen - wir sind auf ewig organisch mit Gott verbunden

 Unser Herz hat eine organische Beziehung zum ganzen Körper.

Genauso hat unser Leben hier auf der Erde eine organische Beziehung zu Gott.

Wir leben im Herzen Gottes, und Gott lebt in unserem Herzen. Es ist eine organische Beziehung.

In Wahrheit sind wir ewig eins mit Gott und Gott ist ewig eins mit uns. Wir können nie von Ihm getrennt werden!

Wie kommt es dann aber, dass die meisten Menschen in ihrem Leben nichts von Gottes Gegenwart bemerken und die Welt von Raum und Zeit, eine Welt der bloßen Sinneswahrnehmung, eine Welt der Schatten und der Illusionen erfahren, die ihnen wenig Freude, aber viel Leiden, Sorgen und Probleme bringt? Wie ist das möglich, da wir doch so eng mit Gott verwandt und verbunden, organisch in Ihn eingebunden sind, wie unser Herz in unseren Körper?

Diese unsere Erfahrung der Trennung von Gott, des Ausgesetztseins in einer Welt der Begrenzungen, des Lebens in einem Körper, der altert, krank wird und stirbt, ist lediglich eine psychologische Wirkung, eine funktionelle Angelegenheit, nicht aber etwas Wirkliches.

In Wirklichkeit kann niemand von Gott getrennt sein. Die Wahrnehmung von Menschen und Dingen, die sich als Objekte unserer Wahrnehmung darstellen, ist nur funktionell.

Was bedeutet das funktionell? Es gibt Schmerzen im Körper, die nicht auf einen körperlichen Befund zurückgehen, für die man medizinisch keine Ursache finden kann. Der Psychologe findet dann heraus, dass diese Schmerzen aufgrund eines Erlebnisses in der Kindheit auftreten und mit Mitteln, die nur auf den Körper oder die Schmerzzone wirken, nicht beseitigt werden können: Es sind funktionelle Schmerzen, Schmerzen psychologischer Natur, Schmerzen, die physiologisch keine Ursache haben, die also nicht wirklich da sind.

All unsere Probleme, unsere Begrenztheit, unsere Leiden und kleinen Freuden sind funktionell, quasi hausgemacht.

Dass wir denken, wir lebten außerhalb von Gott, außerhalb des göttlichen Bewusstseins, ist keine Wirklichkeit, nur Einbildung eine Funktion unseres Gemüts, unserer Psyche.

Wir könnten nie mit Gott eins werden, wären wir nicht schon eins mit Ihm. Die unendliche Gottheit, das Licht und Bewusstsein Gottes dulden nichts Zweites. Sie sind ewig eines und das Gleiche. Gott ist eine Einheit, eine unendliche Einheit. Er ist immer Licht, Bewusstsein, Freude. Er ist allgegenwärtig, zeitlos, raumlos, allvollkommen. Nichts kann uns in Tat und Wahrheit von Gott trennen. Wir bleiben immer organisch mit Ihm verbunden.

Ein zeitloses, raumloses Wesen, Gott, spielt die Rolle eines kleinen, begrenzten Wesens in Zeit und Raum.

Wir sehen die Berge und kommen uns im Vergleich mit ihnen klein vor. Wir sehen den weiten Raum mit seinen Myriaden Sternen und fühlen uns winzig. Wir hypnotisieren uns ständig. Im Vergleich zu einer Ameise fühlen wir uns groß und mächtig. All diese Eindrücke prägen uns täglich, Jahr für Jahr. Wir essen, und wir denken dabei, dass wir ohne zu essen nicht leben können. Wir erfahren das Dahinfließen der Zeit und die räumliche Entfernung in Kilometern. Bei all dem haben wir nicht die geringste Ahnung, wer wir wirklich sind. Unser wahres Wesen bleibt im Dunkeln. Wir kommen nie auf die Idee, dass wir zeitlose, raumlose Wesen sind.

Wir sind nicht nur Wesen der Unendlichkeit unser wahres Wesen ist auch Licht. Wir sind Lichtwesen, nicht grobstoffliche Körper! Wir sind dieses immerwährende, ewige unendliche Licht. Trotzdem halten wir uns für einen Körper aus Fleisch und Blut und denken und handeln dementsprechend.

Die Idee, ein Körper zu sein, ist eine Dunkelheit, die alles zudeckt, und so leben wir in einer Welt des Zwielichts, der Dämmerung, und halten die Schatten, die wir sehen, für wirklich.

Unser Selbsthypnotismus, dieses unaufhörliche Gefühl der Identifikation mit dem Körper und dem Gemüt, ist so eingefleischt und erhärtet, dass wir es von Leben zu Leben weiterschleppen.

 

Was ist Gotterfahrung?

Gotterfahrung ist nichts anderes als das zu erfahren, was wir wirklich sind, was wir immer schon waren: die Unendlichkeit von Sein, Bewusstsein, Seligkeit Gott genannt.

Wenn unsere Krankheit, diese Selbsthypnose, verschwindet, nennt man das Gotterfahrung.

Wir müssen in unserem Bewusstsein zu unserem wahren Wesen zurückfinden und uns selbst so erfahren, wie wir von allem anfanglosen Anfang waren und bis zum endlosen Ende in alle Ewigkeit sein werden.

Der Mensch ist ein Wesen der Allwissenheit, und er muss zu seiner ursprünglichen Allwissenheit zurückkehren. Dafür lohnt es sich, jeden Preis zu zahlen. Der Mensch ist allgegenwärtiges, todloses Leben; er braucht keinen Unfall fürchten, keine schreckliche Erfahrung und auch nicht den Tod; denn all diese schrecklichen Erfahrungen sind nur ein Traum eine Selbsthypnose.

Und dieser Hypnotismus ist überall: denn du siehst die Welt mit den Augen des Körpers. Diese Augen sind nicht deine wahren Augen. Der Hellseher sieht die Zukunft oder entfernte Orte nicht mit seinen physischen Augen; er hat innerliche Augen. Die Augen eines Propheten sind wiederum nicht die Augen des Hellsehers. Es sind Augen hinter dessen Augen, Augen, die noch tiefer sehen, vollkommene Augen. Und die Augen eines Mystikers, also eines Menschen, der in der Einheit mit Gott lebt, das sind wieder andere Augen, allsehende Augen. Wenn du auf die Welt mit den Augen eines Mystikers blickst, dann siehst du überall Vollkommenheit, überall Bewusstsein, überall ein ewiges Leben, ein vollkommenes Leben, ein von allem unabhängiges Leben.

Doch weil du es gewohnt bist, alles immer nur mit deinen leiblichen Augen zu betrachten, interpretierst du die Dinge falsch. Du siehst die Welt lediglich in Begriffen einer körperlichen Existenz. Es ist, als ob du eine Brille mit grünen Gläsern aufhättest: Du wirst niemals die Farben so sehen, wie sie wirklich sind. Alles hat einen Grünstich. Organisch sind deine Augen vollkommen in Ordnung. Es liegt an der Brille. Nimm die Brille ab, und alles ist gut!

Unser Problem ist ein funktionelles Problem eine Überlagerung. Etwas Äußerliches deckt die Wahrheit zu. Wir leiden unter der Last des Körpers und seiner Schwächen, wir leiden unter den Grenzen, die uns das Gemüt auferlegt.

Dagegen müssen wir ankämpfen. Wir müssen uns immer wieder sagen, dass wir ein zeitloses, raumloses Bewusstsein sind. Wir müssen den Bann der Selbsthypnose brechen.

Dann dämmert irgendwann plötzlich die Erfahrung deines wahren Selbst auf. Deine Vorstellung, dass du ein Mensch mit einem Körper bist, verschwindet. Raum und Zeit sind nicht mehr. Die Vorstellung, dass du zeitlos und raumlos bist, verschwindet auch. Alles verschwindet, der Gegensatz von Subjekt und Objekt löst sich auf. Nur eines bleibt: ein unendliches Bewusstsein, unendliches Licht, unendliche Schönheit und unendliches Glück.

Dann bist du wieder das, was du von Anfang an warst. Du bist eins mit Gottes Vollkommenheit. Diese Vollkommenheit kann man nicht erschaffen. Sie ist seit Ewigkeiten da; sie vergeht nie, hat keine Unterbrechungen. Sie kann nicht mehr oder weniger werden. Sie kann nicht größer und nicht kleiner werden. Es ist eine ewige Vollkommenheit, eine absolute Vollkommenheit.

Und diese Vollkommenheit bist du auf ewig.

Gottes ganze Allmacht kann uns nicht von Ihm trennen. Das ist nicht möglich. Er ist das Eine ohne ein Zweites.

Dieses Wissen und diese Weisheit soll unsere Intelligenz erleuchten. Lebe das ganze Jahr hindurch mit einer erleuchteten Intelligenz und trete weltlichen Erfahrungen stets mit geistigen Wahrheiten gegenüber.

Was geschieht, wenn du träumst, du seist ein Hund? Dann hast du vergessen, dass du ein Mensch bist. Du lebst ein Hundeleben. Wenn dir im Traum dann jemand sagt, dass du ja kein Hund bist, sondern ein Mensch, dann lachst du ihn nur aus. Du kannst es nicht glauben, weil du im Traum ganz und gar Hund bist.

Ein tödlicher Schlag ist notwendig: Der Hund muss sterben, indem du aus dem Traum erwachst.

Etwas muss geschehen, um dich aus deinem Zustand der Körperverhaftung wachzurütteln, aus deinem Leben als körperliches Wesen, das du nicht wirklich bist.

Du bist ein Lichtwesen! OM

 

Der wahre Guru ist einer, der sein eigenes Sein im Lobpreis und der Verehrung Gottes aufgehoben fühlt. Wenn er selbst gelobt und verehrt wird, dann ist es für ihn nichts anderes als ein Lobpreis Gottes.

Der Prüfstein des Guru liegt in der absoluten Abwesenheit jeder Selbstbezogenheit, allen Dünkels, ja des Gewahrseins seiner selbst überhaupt. Das ist der Prüfstein.

In der inneren Erfahrung des Guru gibt es kein Gefühl wie das des Guru-Seins. Solange ein Gefühl vorhanden ist, eine Persönlichkeit zu sein, ja überhaupt jemand zu sein, ist der Guru kein Guru. Im wahren Guru fallen alle Unterscheidungen weg. In den Schülern sieht er sich selbst und sieht er Gott. Der Guru ist zuerst und zuletzt Zerstörer der geistigen Unwissenheit. Wer den Schlüssel zu seinem inneren Leben besitzt, ist äußerst gesegnet. Der Guru ist die Wahrheit selbst. Sein Körper ist nur wie ein Schleier, der das Göttliche verbirgt.

 

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