Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Juli 2020

Kalender Jan2000



1. Tag

Die Göttliche Mutter ist die Vollkommenheit des ewigen Lebens.

Sie ist die Unendlichkeit an Freude und Glückseligkeit.

Sie ist die Unerschöpflichkeit an Gedeihen und Wohlergehen.

Sie ist unendliche Reinheit und die Quintessenz göttlichen Lichts.

Ihre Gestalt ist aus Licht gebildet, aus dem grenzenlosen, dem erhabensten Licht.



2. Tag

Das göttliche Licht ist von unvorstellbarer, allmächtiger Schöpferkraft. Es ist das Wunder der Existenz: Es ist die größte Kraft, die allmächtige, stützende und erhaltende Substanz des wahren Seins.

Sag deinem Herzen tausendmal, dass du zu diesem Sein gehörst, zu diesem Königreich, zu diesem Licht, zu dieser Göttlichkeit, zur Göttlichen Mutter – und dass alles, was du auf Erden besitzt, sich bald in Staub und Asche verwandeln wird; und dass dein innerstes Wesen für alle Zeit erhalten bleibt.

Das göttliche Licht verleiht auch den Dingen des äußeren Lebens, allem was du dein Eigen nennst, erhöhten Sinn, Wert und Bedeutung.

3. Tag

Jene unergründliche Wirklichkeit, die die Mutter aller sichtbaren und unsichtbaren Welten, aller Lebewesen und alles Bestehenden, der Ursprung höchster Seligkeit und unendlicher Liebe ist, die der Ursprung und die wesenhafte Essenz unerschöpflicher Macht, Kraft und Energie ist, die die Quelle unbegrenzten Reichtums an Wissen, Weisheit und Intelligenz sowie aller Tugenden, Werte und Vorzüglichkeiten ist – das ist die Göttliche Mutter.

4. Tag

Im einzelnen Menschen bringt sich die Göttliche Mutter auf mannigfache Weise zum Ausdruck, als Genialität, als Logik, Vernunft und Unterscheidungskraft, als das Vermögen künstlerischer Gestaltung, als Erleuchtung und Erkenntnis der höchsten Wahrheit, als Macht der Rede und der Fähigkeit zu begreifen, als Kraft der Seele und der Hingabe ans Göttliche, als Willens und als Lebenskraft, als schöpferisches Bewusstsein.

5. Tag

In hingebungsvoller Liebe vertieft sich der Gottliebende während seiner Meditation in die mannigfaltigen Aspekte der Göttlichen Mutter.

Dadurch und durch die ständige laute oder gedankliche Wiederholung der Mantras, die eine Konkretisierung des Göttlichen sind, nimmt der Meditierende in zunehmendem Maß die Merkmale der Göttlichen Mutter oder höchsten Wirklichkeit an.

6. Tag

Schon das Mantra allein bringt die Gegenwart des Göttlichen in den Bereich unseres Erlebens.

Eine Meditation, bei der das höchste Mantra rezitiert wird, kommt einer optimalen Ausbildung gleich, denn es ist die Quelle unerschöpflichen Wissens.

Durch die ständige Wiederholung wird der Meditierende zum Spiegel der lebendigen, dynamischen Göttlichkeit, einem Spiegel, der das Bild der allwunderbaren Gottheit widerstrahlt.


7. Tag

Die Vorstellung des Unendlichen und Vollkommenen beherrscht das Leben dessen, der über die höchste Wirklichkeit meditiert.

Die Eigenschaften und Elemente des Göttlichen bestimmen seine Lebensführung, durchdringen seine Gedanken und Gefühle und geben seinem geistigen Streben Ausrichtung und Ziel.

Auf diese Weise wird sein Leben von Gott erfüllt und mit jeglichem Reichtum gesegnet.

8. Tag

Im Bewusstsein kann man zu allem werden, was man wünscht, zu allem, worüber man meditiert, worauf man sich konzentriert.

Mit all seinen Gedanken und Empfindungen, mit konzentrierter Aufmerksamkeit klammert sich der Gottliebende ans Göttliche und nimmt dadurch immer mehr göttliche Eigenschaften an.

9. Tag 

Die Göttliche Mutter ist die zeitlose Wirklichkeit. Sie ist die Mutter der Zeit und des Zeitlosen.

Alle sichtbaren und unsichtbaren Welten, alle himmlischen Wesen, die gesamte Schöpfung und alles Wunderbare in der Schöpfung ist aus der göttlichen Mutter hervorgegangen. Auch der Gott, der diese Welt erschaffen hat, hat seinen Ursprung in der Göttlichen Mutter.

Nichts gibt es, was vor Ihr existiert hätte.

Es ist kein religiöser Mythos, sondern eine unabweisbare Tatsache, dass die Sonne, der Mond und die Planeten von einer göttlichen Persönlichkeit und Kraft – einem Gott – regiert werden.

Und dieser Gott hat innere Beziehungen zur höchsten Gottheit, beziehungsweise zur absoluten Wirklichkeit – der Göttlichen Mutter.

10. Tag

Das Leben in dir und in der Pflanze ist ein und dasselbe Leben.

Es ist die höchste, erhabenste Gottheit, die die innerste Substanz dieses Lebens ist, die es trägt und erhält.

Daher hat schon Leben an sich eine intensive, innige Beziehung zum Göttlichen, denn es ist eine Ausdrucksform der allumfassenden Göttlichen Mutter.

11. Tag

Jenes Sein, jenes Licht, jene aus sich selbst hervorgegangene kreative Kraft, die alles Seiende ins Leben rief – das ist die Göttliche Mutter.

Sie hat die Geburt aller Welten, aller Wesen und Dinge bewirkt, von Mensch, Tier, Stein, Baum, Diamant oder Vogel.

Sie ist Ursprung und Zeuge von allem, was in endlosen Schöpfungszyklen vor sich geht.

Die gegenwärtige Schöpfungsperiode, in der wir leben und deren Anfänge im Dunkel liegen, ist nur eine aus einer unermesslichen Anzahl solcher Zyklen, die Teil einer endlosen Kette sind.


12. Tag

Einmal wird die gegenwärtige Schöpfungsphase zu Ende gehen und alles wird gleich einem Traum aufgelöst werden.

Weitere Universen werden entstehen und wieder vergehen, und immer wird die Göttliche Mutter da sein, ohne Alter, in ewiger Jugend, als Allvollkommenheit und Allmacht, als alldurchdringendes Sein, als Quelle unendlicher Seligkeit, als grenzenloser Friede und ewig währendes Leben.

13. Tag

Wann hat die Göttliche Mutter angefangen, die Universen hervorzubringen? – Niemand kann darüber etwas sagen, auch nicht ein Mensch mit Gotterfahrung. Denn es ist ein Vorgang, der keinen Anfang hat.

Und würdest du dich in nachdenkliche Kontemplation versenken bis in die tiefsten Tiefen, um die Quellen des Anfangs zu ergründen, du würdest dich immer noch mitten drin befinden.

Und würdest du immer noch weiter und tiefer gehen, bis zum letzten Grund der Quelle, zum Ursprung aller Dinge, auch dann wärst du immer noch in der Mitte, ohne je einen Anfang zu finden.


14. Tag

Es muss noch gesagt werden, dass die mystischen Silben, die Mantras, die ich euch gegeben habe, eine besondere Wirkung haben.

Es sind Schwingungen, die direkt aus dem Herzen der Göttlichen Mutter stammen und uns somit unmittelbar mit Ihr verbinden.

15. Tag

Wenn wir mit Hilfe unserer Vernunft den inneren Gehalt des menschlichen Individuums analysieren oder durch offenbarende Gedanken Erkenntnisse in Bezug auf das göttliche Bewusstsein in uns erhalten, wird uns klar, dass wir in unserem wesentlichen Sein Manifestationen der höchsten Wahrheit sind.

16. Tag

Wir unternehmen jeden erdenklichen Versuch, unser göttliches Selbst zu entdecken, aber errichten gleichzeitig hohe Barrieren dagegen, uns selbst zu verstehen.

Zu dieser angeborenen, grundlegenden Tendenz des Menschen kommen dann noch die Ablenkungen, die durch die psychologischen und technologischen, wissenschaftlichen und sozialen Entwicklungen entstanden sind.

17. Tag

Es gibt jemanden, den wir das höchste Wesen nennen, eine unendliche Gegenwart, die große Wissenschaftler wie Einstein als „unendliche Intelligenz“ bezeichnet haben.

Aber Einstein wusste nicht, dass diese unendliche Intelligenz auch unendliche Schönheit, unendliche Liebe, unendliche Erkenntnis und unendliche Kraft ist.


18. Tag

Materie, so wie die früheren Jahrhunderte sie sahen, hat aufgehört zu bestehen.

Die Wissenschaft fasst die Materie jetzt als Energie struktur auf oder auch als Konstrukt der Vorstellungs und Denkkraft des menschlichen Geistes.

Wenn wir einen Schritt weiter gehen und unsere Intelligenz richtig einsetzen, um eine Vision zu gewinnen, die höher ist als die des menschlichen Geistes, würden wir die Wahrheit wiederentdecken, die schon im alten Indien ausgesprochen wurde, nämlich dass alle Materie eine bloße Formulierung des Bewusstseins ist.

19. Tag

Überall um dich herum befinden sich unendliche Schätze, die dir zur Verfügung stehen; endlose Vollkommenheiten warten auf dich – durch ein Herz, das dich mehr liebt als du dich selbst; ein Herz, das dich mehr liebt als Mutter und Vater; ein Herz, das dich nie und nimmer im Stich lässt; ein Herz, das dir selbst über den Tod hinaus folgt – solch ein Herz schlägt für dich, solch ein Herz gehört dir!

20. Tag

Wunderbare Dinge geschehen, wenn das Herz ein nie versiegender Strom der Hingabe ist und die Seele ein Feuer göttlichen Strebens und Erkennens.

Diese beiden Schätze sind die größten Kostbarkeiten. Es sind ewige, unvergängliche Reichtümer.


21. Tag

Wenn du Gott hast, hast du alles – du hast eine Macht, von der die Menschen dieser Welt nichts ahnen: die Macht, Millionen von Welten zu erschaffen.

Alle Wunder sind im Göttlichen enthalten.

22. Tag

Der geistige Weg ist der wunderbarste Weg.

Um den auf ihm erreichbaren wundervollen Zustand zu erlangen, ist kein Preis zu hoch.

Und wären wir Könige der ganzen Welt und hätten um der Gotterfahrung willen alles aufgegeben, wäre der Preis immer noch nicht zu hoch für einen solch großen Gewinn.

Der geistige Weg ist der höchste aller Wege.

Könige haben ihrem Thron und ihrem Reichtum entsagt, um den geistigen Weg zu beschreiten.


23. Tag

Wer begreift, dass das Leben kurz ist, selbst wenn er noch vierzig oder fünfzig Lebensjahre vor sich hätte, wird einsehen, dass diese zuletzt doch so schnell wie vierzig oder fünfzig Minuten vergehen. Er wird jetzt und auf der Stelle alle Pläne und Programme weltlicher Art zurückstellen und sich mit etwas befassen, was sehr göttlich ist.

Alles Gute, das getan werden kann, wird er sogleich tun.

24. Tag

Meditiere aufrichtig mit einem Herzen, das voll Liebe zum Göttlichen ist. Wer sich dem Göttlichen übergibt, ist in jeder Hinsicht reich.

Der Mensch fürchtet sich im Allgemeinen vor der totalen Selbstübergabe. Übergabe bedeutet für ihn so etwas wie Sklaverei oder Freiheitsberaubung oder ein Mehr an Problemen unter steigendem Druck.

Das ist eine landläufige Vorstellung.

Doch der Gottliebende kennt das Geheimnis der Übergabe, die voller Glückseligkeit ist.

25. Tag

Jene, die ins geistige Leben mit einem Mantra eingeweiht wurden, erlangen durch die scheinbar geistlose Wiederholung des Mantras Einblick in höchste Geheimnisse.

Die ständige Mantrarezitation wird zum goldenen Schlüssel, der uns Wunder über Wunder erschließt, zum wichtigsten Schlüssel der Wahrheitserfahrung, zum Weg zu jedem nur denkbaren Segen und höchster Glückseligkeit.

26. Tag

Die Mantrawiederholung scheint ein recht einfacher Vorgang zu sein, den jedes Kind vollziehen kann.

Doch liegt darin das Geheimnis der Höherentwicklung und aller höchsten Errungenschaften.

Man gewinnt dabei unendlich viel mehr, als wenn man sich die ganze Welt untertan machte.

Man erlangt unendlich viel mehr, als selbst der Weiseste und Gelehrteste durch seine Weisheit und Gelehrsamkeit je erringen kann.

Man erlangt eine viel größere Freude, als ein Mensch durch seine sinnlichen Freuden je erlangen kann.

So groß ist das Wunder dieser einfachen schlichten Tätigkeit der Mantrawiederholung.

27. Tag

Der Mensch lässt sich im Allgemeinen von den Erscheinungen der Welt blenden und läuft an Gott vorbei – an Ihm, der doch die Welt erschaffen hat, und ohne den sie gar nicht sein kann.


28. Tag

Man muss kein Prophet sein, um Gott zu erfahren. Man muss nicht alle Bücher lesen, um Weisheit zu erlangen.

Man braucht nicht jahrelang zu fasten und in der Bergeinsamkeit zu leben, alle möglichen Askeseübungen auf sich zu nehmen, um die Voraussetzungen für die Erfahrung Gottes zu schaffen.

Allein schon die Mantrawiederholung kann das und sogar noch viel mehr.

29. Tag

Menschliche Schwächen müssen mit Stumpf und Stiel ausgerottet werden.

Wer das versäumt, bleibt eben nur menschlich, und die uralte Bosheit des Unbewussten verstärkt sich noch, sodass man sich schließlich drehen und wenden kann wie man will, man kommt an diese dunklen Bestandteile des Unbewussten nicht heran, und kein Fortschritt ist möglich.


30. Tag

Das Herz muss frei von Neid und Eifersucht, von Hass und Abneigung werden. Dann wird das Ego klein.

Übe dich darin, bis du Erfolg damit hast. Lasse in dieser Bemühung nicht nach, versuche dich ständig zu disziplinieren.

Wende deine Gedanken und die ganze Aufmerksamkeit deines Herzens dem Göttlichen zu, bis du im Göttlichen fest verankert bist. Nur da bist du sicher.




31. Tag

Wie kommt es, dass alle Menschen der Gotterkenntnis und Gotterfahrung Menschen der Liebe waren und sind? – Das ist lediglich eine Bestätigung dafür, dass der Mensch aus Liebe besteht und aus Liebe erschaffen wurde. Er ist von Liebe ganz durchdrungen und in Liebe getaucht. Sein Inneres ist aus Liebe gebildet und hungert nach Liebe.

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Juli 2020

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 45, Nr. 525

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Omkarananda Ashram

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