Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

April 2021

Kalender Jan2000



1. Tag

Jede Zunahme deiner Reinheit, jede Zunahme deiner Güte, jede kleine Stärkung deiner Fähigkeit zur Selbstbeherrschung, jeder Ausdruck deiner edlen Gesinnung, Furchtlosigkeit und inneren Stärke ist ein positives Signal, dass Gott dich vorwärts führt.

Wenn deine Kraft versagt, deine Ruhe und Selbstbeherrschung schwach sind, wenn du keine Lust zu beten hast und nicht an Gott interessiert bist, kannst du sicher sein, dass du im Griff der Umstände bist.



2. Tag

Es gibt unbewusste Zustände, es gibt bewusste Zustände.

Im Schlaf ist das Bewusstsein vorübergehend ausgesetzt.

Auch in überbewussten Zuständen ist das Bewusstsein abwesend. Eein höheres Bewusstsein setzt hier ein, während der Schlaf ein völlig unbewusster Zustand ist.

Es gibt viele Formen der Erfahrung im Überbewusstsein.

Im Überbewusstsein bist du dir deiner selbst bewusst und gleichzeitig von Angesicht zu Angesicht mit dem selbstleuchtenden Bewusstsein.

Dieses aus sich selbst leuchtende, sich selbst und alles wahrnehmende Bewusstsein ist durch nichts begrenzt, während dein gegenwärtiges Bewusstsein in Raum und Zeit und die verschiedenen Wahrnehmungen eingesperrt ist.

3. Tag

Obwohl wir gebildet sind, herrscht überall um uns herum eine Menge Unwissenheit. Wir wissen nichts von den tausend Wirklichkeiten, die uns umgeben. Wir wissen nichts von der Natur unseres eigenen Gemüts und von den Quellen unserer gedanklichen Aktivitäten. Wir wissen nichts von den Hunderten von unsichtbaren Kräften und Energien, die das Universum erhalten und ihren Ursprung in Gott haben. Wir wissen nichts von der Tatsache, dass alles in uns nach dem Bilde Gottes gemacht ist. Wir sind uns nicht der Tatsache bewusst, dass hinter unseren mentalen Aktivitäten, hinter unserem unterbewussten Gemüt, hinter allen unseren bewussten Aktivitäten ein Prinzip steht, das alles beobachtet, alles versteht und alles sieht.

Dieses selbstbeobachtende Bewusstsein in uns, dieses allbeobachtende Bewusstsein in uns, das unsere mentalen Aktivitäten kennt, das unsere Gedanken aufsteigen und vergehen sieht, ist in Wahrheit das Königreich des Himmels. Es ist ein Ort in uns, an dem Gott wohnt.

4. Tag

Das Gebet ist ein machtvolles Mittel, um die Unwissenheit zu zerstören und die Erkenntnis zu erlangen, die uns Gott begegnen und erfahren lässt.

Im Gebet bist du deiner selbst nicht gewahr, sondern nur Gottes, unmittelbarer Gegenwart und Kraft.

Mit den Augen des Gebets lenkst du deine Aufmerksamkeit auf den Mitmenschen und entdeckst in ihm das gleiche unendliche göttliche Bewusstsein, das allvollkommen, todlos und voller Freude ist.

5. Tag

Wenn du dein Bewusstsein, das jetzt im äußeren Gemüt und im Körper gefangen ist, zurückziehst und es ins Meer des Bildes Gottes in dir versenkst, dann wird es eins mit diesem Meer.

Alles Bedingte trägt in sich die Energie zu seiner Erlösung.

6. Tag

Unser Ziel sollte immer nur die göttliche Vollkommenheit sein. Wir sollten uns mit keinem Stadium der Entwicklung oder des Fortschritts zufriedengeben.

Alles in uns muss im Bewusstsein Gottes erstrahlen.

Wir müssen nicht nur diese Welt hinter uns lassen, sondern auch die verborgenen jenseitigen Welten.

Wir müssen uns selbst nicht nur von der Raum-Zeit dieser Welt befreien, sondern auch von der Raum-Zeit in unserem Gemüt und den inneren Welten.

Von jedem Zustand der Entwicklung, von jedem Zustand der Meisterschaft, von jedem Zustand innerer Entwicklung müssen wir uns lossagen und versuchen, in das unendliche All, das der Allmächtige ist, einzugehen.


7. Tag

Die Welt besteht aus verschiedenen gegensätzlichen Kräften. Da gibt es das Gute und das Böse. In der Welt gibt es immer das Paar der Gegensätze. Einerseits gibt es die Bosheit, andererseits das engelhafte Wesen. Es gibt Unwissenheit und Wissen, Leben und Tod, Vergnügen und Schmerz. Das ist die Natur der Welt. Alle Arten von widerstreitenden Kräften, Energien und Formen treiben hier ihr Spiel.

Ein Mystiker ist einer, der jenseits aller Gegensätze steht, jenseits von Gut und Böse.

8. Tag

Unser gegenwärtiger Entwicklungsstand, unsere mentalen und emotionalen Leistungen und die in uns wirkenden inneren Kräfte sind unzulänglich. Wir müssen darüber hinausgehen und übermenschlich werden.

Das Unterbewusste in unserem Gemüt muss umgewandelt, verklärt und dem Licht des Überbewussten ausgesetzt werden. Alles in uns muss auf eine Stufe jenseits des nur Animalisch-Menschlichen erhoben werden. Wir sind die herrlichen Manifestationen eines allschöpferischen, unendlichen göttlichen Bewusstseins. Es ist fast eine Schande, sich mit unseren gegenwärtigen intellektuellen und moralischen Fähigkeiten zufriedenzugeben, denn es ist nicht in Einklang mit der Würde von Töchtern und Söhnen der höchsten Gottheit, unter der Ebene ihrer höchsten Möglichkeiten zu leben.

9. Tag 

Was ist das Göttliche? – Wenn du tief in dich hineinschaust, wirst du das Göttliche erkennen. Wenn du nach außen schaust, findest du das emotionale, psychologische Wesen vor, das von Unvollkommenheiten, Zwängen und Wünschen erfüllt ist; ein chaotisches Netz an der Oberfläche, in dem das menschliche Individuum gefangen ist.

Durch die Gnade Gottes und ein wenig mehr Reinheit, wenn die Menschen zu verstehen beginnen, dass das, was sie sehen und hören nicht alles ist, dass es etwas anderes, Tieferes gibt und dass es kein wirkliches, dauerhaftes Glück im Bereich des äußeren Lebens geben kann, dann ist von diesem Tag der Mensch auf dem Weg zur Erleuchtung.

10. Tag

Unsere Liebe kann unbedingt, absolut, allumfassend und kosmisch werden. Unser Wissen kann sich zur Allwissenheit ausweiten, und unser inneres Wesen kann allgegenwärtig werden.

Es gibt keine Raum-Zeit Barrieren für das Sein in uns.

In Wahrheit, dem Gesetz unseres Wesens und unserer wesenhaften göttlichen Natur entsprechend, sind wir schon jetzt überall.

Diese Tatsache müssen wir zu unserer bewussten Wahrnehmung machen und alles, was einer solchen Verwirklichung im Wege steht, muss beiseite geräumt werden.

Wir sind Kinder der Erde und der Materie, aber wir sind nicht nur Bewohner dieser Welt und anderer Welten jenseits davon, sondern sind in jeder Zelle unseres Wesens Kinder unseres göttlichen Vaters.

11. Tag

Es gibt Wunder über Wunder in den jenseitigen Welten. Die Welten, von denen ich spreche, stehen über den anderen Welten. Es sind göttliche Welten, und sie sind voll endloser Wunder.

Ich könnte in diesen Welten endloser Wunder leben, aber ich weise dieses Angebot zurück. Alles in mir will nur die Gottheit, wie sie in sich selbst ist.

Ich wil kein Leben auf dieser Erde oder in irgendwelchen anderen Welten, auch nicht in den jenseitigen göttlichen Welten. Meine Aufmerksamkeit ist fest auf das unmanifestierte unendliche göttliche Bewusstsein endloser Wunder gerichtet.


12. Tag

Der allschöpferische Herr ist in dir!

Welch wunderbare Möglichkeiten die Universen auch bieten mögen, sie sind nichts im vergleich zum strahlenden Licht des Gottbewusstseins in unseren Herzen.

Wunder über Wunder werden dir offenbart werden. Kräfte und Mächte werden in deine Verfügungsgewalt gelangen, während du dem Herz der allbarmherzigen, allsehendem, allliebenden Gottheit zustrebst.

13. Tag

Direkt im Mittelpunkt deines Seins, direkt hier in diesem offenen Raum befindet sich eine Welt unendlicher Vollkommenheit. Es ist die Welt des unendlichen göttlichen Bewusstseins. Es ist keine Welt der Materie, der Natur und des Gemüts. Es ist die Welt des unendlichen Bewusstseins.

Die Welt der Materie, der Natur und des Gemüts ist unvollkommen, während die Welt des Bewusstseins allvollkommen ist.

Materie, Leben, Gemüt und Natur sind Ausdrucksformen des Bewusstseins. Sie werden vom Bewusstsein erhalten, sind aber wandelbar, während das Bewusstsein selbst unwandelbar ist.

Materie und Natur werden von Raum und Zeit beherrscht. Dein Körper, dein Gemüt, dein Leben, sie alle werden von Raum und Zeit beherrscht, aber das Bewusstsein wird weder vom Raum noch von der Zeit beherrscht. Dieses Bewusstsein ist in dir, und es ist allvollkommen, unwandelbar, ewig und unsterblich.


14. Tag

Wir haben endlose Kraft, Gesundheit, Vollkommenheit und Freude von Gott geerbt.

Dieses Erbe in die Ecke zu stellen und sich mit kleinen Problemen und Sorgen herumzuschlagen, ist ein großer Fehler.

Tag für Tag, Minute für Minute müssen wir versuchen, uns mit Gott in Verbindung zu setzen und seine unbegrenzte Energie, seinen Frieden und seine Kraft zu nutzen und zum Ausdruck zu bringen.

Keine Sorge kann in unsere Nähe kommen, kein Unglück uns treffen: Wir sind immer von Ihm beschützt.

15. Tag

Wiederhole das OM, aber vergiss nicht, die Bedingungen zu erfüllen!

OM ist ein universales göttliches Wort, ein Mittel, mit dessen Hilfe du Kontakt zu Gott herstellen kannst.

Versuche aber gleichzeitig, deine Persönlichkeit von jedem anderen Standpunkt aus zu entwickeln, reinige deine innere Natur, erzeuge ein intensives geistiges Streben, verstärke deinen Glauben, vertiefe deine Liebe zu Gott und erkenne, dass Gott die einzige Wahrheit und das einzig Wertvolle ist, dass alles andere nur eine begrenzte, zeitweilige Bedeutung besitzt.

16. Tag

Betrachte dich immer nur als einen Mittelpunkt des Gottbewusstseins.

Sobald du dich selbst, deine Wünsche, deine Gestalt, dein Alter betrachtest, ergreifen endlose Sorgen Besitz von dir.

Wende deshalb deine ganze Aufmerksamkeit der Erfahrung zu, dass du ein Zentrum göttlicher Kraft, ein Kind Gottes, ein Punkt des unendlichen Bewusstseins bist.

17. Tag

Die Göttliche Mutter ist immer bei mir, und wenn ich jemandem eine Frage beantworten muss, flüstert Sie mir diese ein. Ich selbst weiß nicht, welche Antwort ich geben soll und was ich rede.

Sie ist immer da. Es ist Ihre Arbeit und Sie führt die Arbeit aus. Ich habe mit Ihrer Arbeit nichts zu tun. Ich muss nur eines tun, nämlich beständig meine Liebe für Sie zum Ausdruck zu bringen.

Ich brauche nichts von der Welt. Die Göttliche Mutter ist alles für mich. Deshalb brauche ich nichts von der Welt, deshalb habe ich keine Arbeit in der Welt zu verrichten.

Ich habe nur eine Arbeit, nämlich stets zu sagen: „Mutter, Mutter, Mutter“ und das alle vierundzwanzig Stunden des Tages.

Das ist meine Arbeit, und alles, was geschieht, ist einzig das Werk Ihres Lichts, Ihrer Liebe und Ihrer Gnade.


18. Tag

Gott mit seinen tausend Herzen hat sich in dein Herz hineinbegeben,

Er hat das absolute Wissen, dass Er in all und jedem ist.

Er hat Seine Schöpfung mit allen Wundern seines Seins und Bewusstseins durchtränkt.

Er hat jeden Punkt der Schöpfung mit seiner Allwissenheit und Allmacht aufgeladen.

19. Tag

Wenn das Gewahrsein der allsehenden, allbewussten und vollkommenen Gottheit im Menschen aufdämmert und immer klarer wird, erreicht der Mensch größeren Frieden, größere Freude, größere Stärke und Weisheit.

Und wenn er von da an weitergeht und sich, anstatt in Begrenzungen, in das Bewusstsein der göttlichen Gegenwart in sich und um sich herum hüllt, und wenn sich dieses Wissen, dieses Gefühl, dieses Gewahrsein der Gottheit vertieft und soweit heranwächst, dass der Unterschied zwischen dem Menschen und Gott gänzlich verschwindet, dann ist von da an der gewöhnliche Mensch nicht länger ein gewöhnlicher Mensch.

Der Mensch, der mit seiner Geschichte von Leiden und Sorgen kam, ist jetzt ein völlig anderer, ein neugeborener Mensch.

20. Tag

Erforsche die Quellen des kreativen Bewusstseins!

Wo kannst du wirklichen Frieden finden? – Nur in dir selbst!

Lass deine Weisheit größer sein als die Welt, und alle Probleme der Welt sind für dich in deinem eigenen Bewusstsein gelöst.

Du bist der Meister, du weißt, was du tun musst und wann. Du bist eine Freude für dich selbst, ein Frieden für dich selbst, ein Glück für dich selbst.

Es gibt endlose Wunder in dir: Entdecke sie.


21. Tag

Gott ist die Macht aller Mächte.

Siehst du, wie die Blumen blühen? – Welche Kraft ist es, die sie zum Erblühen bringt?

Es sind gewisse Energien, universale Energien.

Und welche Kraft befähigt diese universalen Energien zu wirken? – Es ist jene Kraft, von der diese universalen Energien herstammen und von der sie erhalten werden.

Und diese Kraft ist Gott.

22. Tag

Karma wird von den Wünschen des Gemüts verursacht. Karma ist die aus den Aktivitäten des Egos resultierende Frucht.

Für jeden Menschen, der sich der göttlichen Kraft und Gegenwart bewusst ist, wird die Macht des Karma entsprechend der Stärke seiner Beziehung zu Gott abgeschwächt.

Wenn er nur seine Beziehung mit dem allsehenden, allwissenden, alldurchdringenden Gott stärken und vertiefen und diese vertiefte Erfahrung und Gottverwirklichung für eine lange Zeit aufrechterhalten könnte, wäre er von allen Gesetzen befreit.

Das Gesetz von Ursache und Wirkung käme in diesem Fall nicht zur Auswirkung.


23. Tag

Der Gott, den du suchst, ist in deinem Herzen, und die Fähigkeiten, die du brauchst, um Gott zu erkennen und zu erfahren, sind ebenfalls in deinem Herzen.

Du bist ein endliches Wesen, so wie jeder andere unter der Sonne geborene Mensch. Was ist das Ziel deines Lebens? – Die Begrenzungen zu zerbrechen, in denen du lebst, und über sie hinauszuwachsen.

24. Tag

Nur jene, die rein sind, und sich lange um höhere Ziele bemüht haben, sich intensiv nach der Gegenwart und Erfahrung Gottes gesehnt haben, nur sie werden von der Gnade Gottes berührt.

Es ist nicht einfach, diese Bereitschaft zu erwerben, denn mehrere Leben des Strebens, der Anstrengung und eines ständigen Bemühens sind dazu notwendig.

25. Tag

Es gibt kein Geschöpf, das nicht die Substanzen der absoluten Liebe des Schöpfers in sich tragen würde.

Der Schöpfer ist das Geschöpf, und das Geschöpf ist der Schöpfer

26. Tag

Gott zu fühlen, an Gott zu denken, seine Gegenwart zu empfinden, das ist unsere einzige Stärke.

Daraus fließen alle anderen Segnungen.

27. Tag

Welche Schande, welche Dummheit, welch großer Irrtum wäre es, wenn wir unsere kostbare Existenz mit nutzlosen und vergänglichen Dingen verschwenden würden.

Welch große Weisheit hingegen ist es, dass wir höhere Ziele verfolgen und unserem Leben dadurch Bedeutung und Wert verleihen.

Welch wunderbare Gelegenheit ist jedem Individuum geschenkt, das Königreich des Himmels zu suchen und dadurch schließlich Himmel und Erde zu erben.


28. Tag

Weil Gott Liebe ist, besteht die Möglichkeit, den illusorischen Traum des Lebens zu durchbrechen und zur Fülle der Vollkommenheiten des Göttlichen zu erwachen.

Diese Möglichkeit ist eine Manifestation der Liebe Gottes.

Es ist die Liebe Gottes, die deine Bewegung von der Traumerfahrung weltlicher Existenz hin zur Fülle göttlicher Vollkommenheit geleitet, von der Traumwelt hin zur göttlichen Vollkommenheit.

29. Tag

OM ist ein wesentlicher Bestandteil der unendlichen Gottheit.

OM ist Gott, und Gott ist OM.

Gott ist unendliche Kraft, Gnade, Schönheit, Vollkommenheit und Freude.

Es ist wahr, dass Gott all die Universen erschaffen hat, sie erhält und schließlich wieder auflöst.

Doch geht mit der Auflösung und Zerstörung der Welten nichts verloren.


30. Tag

Wie kann man vollkommenes inneres Schweigen erreichen? – Ohne Reinheit ist das unmöglich!

Wenn du in das innere Schweigen eingetaucht bist, lächeln deine Augen, dein Gesicht strahlt, Gott spricht durch deinen Körper.

Vollkommene Reinheit und Schweigen sind dasselbe.





Index WürdigungGedanken zum Tag GzTArchivDivine Light Magazin Freie Online Bücher Bildergalerie AudioVideoLinks

April 2021

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 45, Nr. 533

Herausgeber:

Omkarananda Ashram

Anton-Graff-Strasse 41

CH-8400 Winterthur


World Wide Web Edition 2021