DivineLightTitelbild



ZWEIMONATLICH

Jahr 48

OFFIZIELLES ORGAN DES
DIVINE LIGHT ZENTRUMS
8400 WINTERTHUR SCHWEIZ



Januar/Februar 2014

  

INHALT

Sri Swami Omkarananda
Das Nichts und das All
Die vielgestaltige Welt und die Wahrheit
Ich bin hier, um dir die Wahrheit zu verkünden
Ursprung und Auflösung
Die Wahrheiten der Philosophie
Die höchste Wahrheit
Das Bindeglied: funktionelles und organisches Prinzip
Wahrheit, Gott, Unendlichkeit



Du bist selbst-seiend; du existierst aus dir selbst heraus. Alles andere in der Welt ist erschaffen. Der Körper ist erschaffen, die Gedanken sind erschaffen, die Gefühle sind erschaffen, alles was du erfährst und siehst, worüber du nachdenkst ist erschaffen. Auch deine beobachtende Intelligenz selbst ist erschaffen. Sie ist abhängig von etwas anderem. Nimm den Schöpfer weg, und die Schöpfung verschwindet.

Der träumende Mensch träumt ein ganzes Universum. Nimm den Träumer weg und der Traum verschwindet. Alles ist abhängig von etwas anderem. Alles wird durch etwas anderes hervorgebracht und ist deshalb davon abhängig.

Doch nun haben wir Gotterfahrung, Selbstverwirklichung, Selbsterkenntnis: Dieses endlose Licht, das beobachtende Licht, ist nicht erschaffen. Es ist selbst-existent. Hinter diesem Licht gibt es nichts mehr. Hinter diesem Licht gibt es nur wieder dasselbe Licht.

Swami Omkarananda


Das Nichts und das All

Das Absolute ist ein Nichts, eine Null, ein Vakuum. Da ist nichts. Wo etwas ist, da gibt es Probleme. Im Absoluten, da ist nichts, aber es ist ein unendliches Nichts, eine Null, ein leerer Kreis, doch ist jemand da, der gewahr ist – reines, formloses, zeitloses, raumloses, absolutes Bewusstsein.

In dieser Unendlichkeit jenseits aller Zahlen, aller Gestalten, aller Namen liegt die absolute Befreiung, die absolute Erleuchtung, der Besitz der absoluten Kraft, der absoluten Vollkommenheit. Null ist die Unendlichkeit, die Ewigkeit.

Da gibt es kein Zweites.

Wenn man „eins“ sagt, sagt man auch „zwei“; da ist immer eine Dualität gegeben, aber wenn du „Null“ sagst, kann der andere nichts anderes sagen als ebenfalls Null.

Diese Null ist, was Buddha entdeckt und erfahren hat – Nirwana – Nihil – Nichts: ein Vakuum. Alle Universen, alle Phänomene entstehen aus diesem Vakuum und verschwinden wieder in diesem Vakuum.

Es ist nichts; doch in diesem Nichts sind alle Kräfte, ist alle Schönheit, alle Macht, alle Erfüllung enthalten. Unsere Mantras mit den mystischen Silben führen zur Erfahrung dieses Nichts – zu diesem Sieg, diesem Licht, dieser Quelle allen Segens.

Dieses Nichts, diese Null ist das Licht aller Lichter.

Eine gewöhnliche Person hat Angst vor dem Nichts, weil sie keine Ahnung hat, was dieses Nichts ist, was diese Null jenseits aller Nummern und Zahlen, jenseits aller Namen und Gestalten ist.

Zahlen, Namen, Gestalten bilden dieses Universum, diese Manifestation. Ohne diese Zahlen, Namen und Gestalten gibt es keine Welt.

Alles ist Name und Gestalt, alles ist eine Zahl. Jenseits dieser Zahlen steht die Null, und in der Null ist absolute Vollkommenheit, absoluter Reichtum, unendlicher Reichtum, ewiger Reichtum, unerschöpflicher Reichtum – die Fülle des Bewusstseins.

Feuer

Der Gott, der diese Schöpfung ins Leben rief, ist identisch mit der schöpferischen Kraft der höchsten Wirklichkeit. Die kreative Intelligenz der höchsten Wirklichkeit, welche die Welt hervorgebracht hat, kann man auch als„Schöpfergott“ bezeichnen.

Die ganze Schöpfung ist aus dem Feuer des göttlichen Gedankens hervorgegangen, aus dem Feuer der kreativen Intelligenz des Göttlichen. Dieses Feuer der kreativen Intelligenz ist überall anwesend. Es ist das universale göttliche Feuer als kosmisches Element; es ist in allem enthalten. Auch im Wasser ist dieses Feuer enthalten. Wäre dies nicht der Fall, könnte das Wasser nicht zu Eis werden, und selbst im Eis ist noch Feuer, sonst könnte es nicht wieder schmelzen und zu Wasser werden. Das Feuerelement ist allgegenwärtig, alldurchdringend.

Der ganze Kosmos besteht aus dem Feuerelement; aber es gibt auch das Element Wasser, doch das Feuer war vor diesem schon da. Es ist das universale Element der Wärme, des Feuers, des geistigen Feuers, das der ganzen Schöpfung innewohnt, das in allem Erschaffenen und Gestaltgewordenen enthalten ist.

Gemüt – Mind – Manas

Das Universum ist ein Spiel des vierdimensionalen Raumzeitkontinuums. Du weißt ja, es gibt die drei Dimensionen des Raums und die vierte Dimension, die Zeit. Das ist das Raumzeitkontinuum. Das schöpferische Gemüt erschafft sich seine eigenen Raumzeitwelten und ist darin gefangen.

Das Gemüt ist ein Kind des Universums und erfährt endlos dieselben Ereignisse, tut dieselben Dinge wieder und wieder. Geburt und Tod, Heirat, Familiengründung, sterben, alles verlassen, was man ein Leben lang aufgebaut hat. Nach dem Tod wird man wieder geboren und kommt als Baby zur Welt, weint und schreit, wird erzogen, geht zur Schule, sucht sich eine Arbeit, gründet wieder eine Familie, lässt sich scheiden – endlos dieselbe Geschichte! Krank sein, gesund werden, wieder krank und noch kränker werden, sterben!

In einem Leben bist du der Dichter Goethe, in einem anderen wirst du vielleicht als Idiot geboren, weil du irgendwann einmal eine Dummheit oder ein Verbrechen begangen hast. Dann ist Schluss mit Goethe, und du kannst nicht mehr länger als Dichter arbeiten, denn irgendwo in einem früheren Seinszustand hast du alles kaputtgehen lassen. Es ist ein endloses Spiel.

Und abgesehen davon:

War Goethe wirklich glücklich? Kennst du sein Innenleben? Welcher große Mensch dieser Welt hat schon ein wirklich schönes Leben gehabt? – Sokrates vielleicht? – Er hatte eine Frau, die ihn quälte wo sie nur konnte:Xanthippe. Dieser große Weise hatte immer Streit zu Hause.

Der geniale Komponist und Musiker Beethoven hatte ein ganz anderes Problem: Er wurde vom Schicksal mit Taubheit geschlagen, aber trotzdem komponierte er weiter.

Ein Leben auf dieser Erde ist nicht wirklich wünschenswert. Wenn du die Kraft der Unterscheidung besitzt, wird dir das sofort auffallen. Mangel an Einsicht und Unterscheidung ist die Ursache, dass wir uns immer wieder in dieselben Probleme verstricken und uns maßlosen Illusionen hingeben.

Keine Lebensweise, kein Status in der Gesellschaft ist wirklich erstrebenswert. Alle haben ihre spezifischen Nachteile. Niemand ist wirklich frei von Sorgen und Problemen; sie erstrecken sich vom Taxifahrer bis zum Kaiser. Cäsar wurde ermordet, Napoleon verbannt.

Du irrst dich, wenn du denkst, die Schöpfung sei zu deinem Vergnügen da.

Du strebst deine Ziele an, du willst Spaß und Vergnügen haben, du willst dir etwas leisten können. Du genießt die Abwechslung, die Schönheit und die aufregenden Erfahrungen und Freuden dieser Welt. Doch bedenke, dass alles seinen Nachteil hat. Auch im schönsten Apfel steckt der Wurm.

Nichts, was wir mit Hilfe des Gemüts genießen und erleben können, ist erstrebenswert. Leute, die das nicht wissen, können nicht als intelligent bezeichnet werden, auch wennsie Professoren oder irgendwelche Genies sind. Gegen diese Art von Dummheit helfen keine Titel.

Wer Vernunft besitzt, kann unterscheiden, was wertvoll ist und was nicht, was Wahrheit ist und was nicht, was gut ist und was nicht, wo dauerhafte Liebe und Freude zu finden sind und wo nicht, wo wahres Wissen zu finden ist, ein Wissen, das unübertrefflich ist und ewig gilt.

Doch wo findet man so ein Wissen? – Wenn man es nicht in sich selbst findet, weil es einem an innerer Erleuchtung mangelt, kann man wenigstens zu jenen gehen, die mehr wissen oder erleuchtet sind. Wenn auch das nicht möglich ist, kann man immerhin noch Bücher von Menschen lesen, die die Wahrheit erfahren haben. Das hilft einem, seine Unterscheidungskraft zu entwickeln. Und schon mit ein wenig von dieser Kraft der Unterscheidung sieht man, dass ein Leben in dieser Schöpfung voller Mängel ist und deshalb nicht höchstes Ziel des Menschen und der Gesellschaft sein kann. Die alten Weisen und Heiligen hatten keine Erziehung, keine Schulbildung, nichts dergleichen, und trotzdem hatten sie Weisheit erlangt, eine Weisheit, die direkt aus dem Herzen Gottes kam, und das nur, weil sie zur Welt jenseits des Gemüts Zugang hatten.

Deshalb wollen wir das Gemüt überwinden, auslöschen oder transzendieren. Manchmal genügt schon ein kurzer Augenblick intensiver Konzentration, um das Gemüt für eine Sekunde auszuschalten. In solchen Augenblicken berühren wir etwas, was zur zeitlosen, raumlosen Welt gehört.

Auch zwischen zwei Gedanken gibt es einen leeren Raum und somit einen Einblick in die zeitlose Welt jenseits der Gedanken, jenseits des Gemüts.

Eine zeitlose, raumlose Welt erhält diese Welt von Zeit und Raum.

Jenseits aller Raum-Zeitordnungen zu gehen, das ist un


Die vielgestaltige Welt
und die Wahrheit

Wir wollen ein Wissen jenseits des Wissens, das an Schulen und Universitäten gelehrt wird. Solange du das Leben und das Universum nicht so erfährst, wie es in Wahrheit ist, bist du ein Sklave des Lebens und des Universums. Tausend Dinge versetzen dir Schläge, und meistens hast du nicht einmal eine Ahnung davon, woher sie kommen.

Was ist dieses Raum-Zeit-Universum? – Frage die Wissenschaftler, was sie dazu zu sagen haben! – Sie werden dir sagen, dass das ganze Universum ein Spiel von Energie ist, dass alles aus Energie besteht, dass es verschiedenste Energien gibt, Milliarden von Energien und Schwingungen unterschiedlichster Frequenzen. Das sagt die Wissenschaft.

Was ist Energie? – Energie ist Licht. Und was ist Licht? – Licht ist auch Ton. Man kann Ton in Licht umwandeln und Licht in Ton. Energie, Licht und Ton sind dasselbe. Aber auch dieses Wissen hilft dem Wissenschaftler nicht, sein Leben gut zu leben: Trotz seiner hervorragenden Kenntnisse in der Physik bleibt er ein alter Mann wie alle anderen alten Männer, mit denselben Problemen, derselben Last, denselben Tränen, demselben flüchtigen Glück, derselben Euphorie, denselben Depressionen.

Es ist richtig: Die Welt ist nichts anderes als ein Spiel von vielfältigen Energien. Eine Energie durchdringt die andere. Die Welt der Geister durchdringt die materielle Welt. Aber wir wissen und sehen sie nicht. Wir sind unwissend.

Die Welt der Götter durchdringt die Geisterwelt und unsere physikalische Welt. Auch davon haben wir keine Ahnung. Was ist diese Geisterwelt? – Eine Gestaltung der Energie, wie auch unsere materielle Welt nur aus Energie geformt ist. Was der Wissenschaftler nicht weiß, ist, dass diese Energie, dieses Licht, dieser Ton oder Laut von Intelligenz beseelt ist.

Energie hat Bewusstsein. Energie ist von Bewusstsein unzertrennlich. Sogar Steine haben ein rudimentäres Bewusstsein, auch wenn sie nicht denken können wie ein menschliches Gehirn. Ein großer Yogi kann in einem Stein leben. Er kann sein Bewusstsein in einen Stein versetzen und dort in zeitloser, raumloser Stille leben, und wenn er will, jederzeit wieder aus dem Stein herauskommen. Das ist für ihn ein ziemlich einfacher Vorgang. Dasselbe kann er mit einem Tier machen, mit einem Vogel zum Beispiel. Er kann für kurze Zeit in dem Vogel wohnen und dann wieder herauskommen. Unser Yogi kann auch in eine Leiche eintreten; dann erwacht diese Leiche plötzlich wieder zum Leben und beginnt zu laufen und zu sprechen. All das ist möglich,und viele Yogis haben das getan. Es ist eine einfache Transformation von Energie.

Es ist möglich, dass Menschen mit ungeheuren magischen Kräften ihren Körper auf den Körper einer Schlange reduzieren, zu einem Fuchs oder Hund werden und sich später wieder zurück in ihre alte Gestalt verwandeln. Das sind keine Märchen, sondern Tatsachen.

Wir leben in einer Welt endloser Formen von Energien, die in den verschiedensten Schwingungen oder Frequenzen auftreten. Jede Energie ist Licht, und Licht ist Farbe, und Farbe ist Ton und so weiter. Und vor allem: Alles hat Intelligenz. Das ganze Universum ist von Intelligenz beseelt.

Pflanzen weinen und lachen. Pflanzen sind Zeugen der Taten der Menschen. Überall ist Intelligenz am Werk. Dieses ganze Universum ist ein Spiel der Intelligenz. Das wissen und glauben die Wissenschaftler nicht. Und doch sind es Tatsachen.

Keine Tatsache verschwindet, nur weil man sie nicht zur Kenntnis nimmt.

Doch hat die ganze Sache mit dem Universum, diesem Feld, diesem unendlichen Meer endloser Energieschwingungen einen Haken: Es ist eine Illusion. Dieses ganze Universum, dieses Spiel, dieses herrliche, erstaunliche, wunderbare Universum ist eine Illusion.

Innerhalb des für uns sichtbaren Universums gibt es ein psychisches Universum, ein unsichtbares, astrales Universum. Die Wissenschaft weiß nichts davon. Welcher Chirurg hat sich jemals um den Astralkörper des Menschen gekümmert? – Er weiß ja nichts davon! Die Krankheiten aber sitzen auch im Astralkörper und dringen von dort in den physischen Körper ein. Doch der Mediziner bekämpft nur die körperlichen Symptome und sucht die Ursache nicht im Astralkörper, im Karma des Patienten, in einem früheren Leben und dessen Auswirkungen in diesem Leben. Davon hat der Mediziner keine Ahnung. Sicher lachen die meisten von ihnen nur darüber. Sie behandeln alle nur die Symptome, aber die Behandlung von Symptomen kann die Ursachen nicht beseitigen.

Manche Ursachen liegen in vergangenen Leben. Natürlich hat nicht jede normale Erkältung ihre Ursache irgendwo in fernen Zeiten. Ganz normale Witterungseinflüsse haben sie verursacht. Aber schwere Krankheiten sind manchmal in vergangenen Leben schon verursacht worden. Meistens sind solche Krankheiten dann unheilbar. Man hat sie selbst verschuldet, durch schlechte Taten, ein unmoralisches Leben oder auch durch starke Abhängigkeit und Bindung.

Die Ursachen von Krankheiten können also im eigenen Karma liegen. Wer gutes Karma hat, ist nicht krank. Und doch gab es viele Heilige, die krank waren. Wie ist das möglich? – Vielleicht haben diese heiligen Leute in einem vergangenen Leben noch große Fehler begangen. Die Strafe müssen sie jetzt abbüßen, obwohl sie schon eine Art Gotterfahrung haben und ein einwandfreies Leben führen. Die Schuld erschöpft sich selbst durch Leiden. Ihre Auswirkungen sind da, und durch diese löst sich die Ursache auf.

Wir sind keine Marionetten des materiellen Universums, dieses Raum-Zeit-Universums endloser Energien, dieses Spiels von Licht und Schatten, von Gegensätzen aller Art.

Wir sind vielmehr Marionetten in der Hand unsichtbarer Kräfte, unsichtbarer Universen. Und alle diese sichtbaren und unsichtbaren Universen fallen in den Bereich des Gemüts. Deshalb hilft es uns nicht, übernatürliche Kräfte zu entwickeln. Auch diese gehören noch zum Gemüt.

Wir können durch relatives Wissen niemals wahres Glück erfahren oder die Wahrheit erkennen. Höhere Erkenntnisse, einfachere Erkenntnisse: beide helfen nicht, wenn sie vom Gemüt kommen, denn das Gemüt ist wie das Universum eine Illusion.

Wir haben gesehen, dass das Universum ein Spiel von Energien ist. Keine Situation bleibt einen Augenblick lang die gleiche. Alles wechselt beständig und mit ungeheurer Geschwindigkeit. Alles ist in Bewegung, wechselt, verändert sich und macht die Menschen verrückt.

Dieses Meer des Universums, das du siehst, ist eine Illusion. Nur was sich nicht ändert, ist keine Illusion. Aber in diesem Universum verändert sich ununterbrochen und unaufhörlich alles. Heute bist du jung, bald schon bist du alt. Du bist ein Opfer der Zeit. Die Zeit nagt an dir, verändert dich. Zu zwei verschiedenen Zeitpunkten bist du zweimal eine andere Person, nie dieselbe; alles an dir ist dem ständigen Wandel unterworfen: dein Körper, deine Gedanken, deine Gefühle, deine ganze Psyche. Und das, was immer anders ist, einem stetigen Wandel unterworfen, kann nicht wirklich und wahr sein.

Sicher würdest du eine Liebe, die sich ständig ändert und in Hass umschlägt, nicht als wahre Liebe bezeichnen oder einen Frieden, der nicht hält und immer wieder zu einem Krieg führt, für wahren Frieden halten; und ein Leben, an dessen Ende der Tod steht, wirst du sicher auch nicht als wahres Leben betrachten. So ein Leben kann ja auch nicht sinnvoll sein.

Deshalb gilt: Was sich ändert, kann nicht den Anspruch erheben, die Wirklichkeit oder die Wahrheit zu sein.

Erziehung zur Erfahrung der Wahrheit

Alles im Universum ist eine Illusion. Auch dein Fühlen und Denken, also dein ganzes Gemüt, ist einem ständigen Wandlungsprozess unterworfen. Nichts bleibt sich da gleich! Deshalb gibt es keine Wahrheit innerhalb des Gemüts. Welchen Sinn könnte demnach eine Erziehung haben, die das Gemüt nur noch stärker macht? Was gewännen wir, wenn alle Menschen Nobel-Preisträger wären? Würde die Welt dadurch glücklicher werden? Was nützte es, wenn alle Menschen geniale Erfinder oder Wissenschaftler wären?

Gibt es überhaupt eine wahre Erziehung? – Ja, die gibt es! Sie beginnt jenseits des Gemüts.

Je reiner das Herz, desto schwächer das Gemüt. Eines Tages wirst du jenseits des Gemüts sein, nämlich wenn dein Herz ganz rein geworden ist. Deine Liebe ist dann universell, göttlich und eins mit der Wahrheit – eine Liebe, die sich immer gleich bleibt, die keinen Schwankungen unterliegt. Das ist die ewige Liebe, die vollkommene Liebe. Dann hast du auch ein vollkommenes Leben, ein unsterbliches, ein ewiges Leben.

Eine Erziehung, die die Wahrheit, das ewige Leben, das wahre Glück des Menschen zum Mittelpunkt hat, ist wahre Erziehung. So eine Erziehung sollten wir anstreben. Jede andere Erziehung hat Mängel und schafft Probleme, außer wir widmen uns parallel dazu der wahren Erziehung.

Die übliche Erziehung und Ausbildung ermöglicht es uns, unser tägliches Brot zu verdienen. Aber dieses Brot soll unseren Körper ernähren, damit wir ihn dazu nutzen können, hier auf dieser Erde zu lernen, das Unwandelbare vom Wandelbaren zu unterscheiden. Jenes Bewusstsein, das jenseits des Gemüts wirkt, hat Zugang zur Erfahrung der Wahrheit. Eine Erziehung, die sich mit dieser Tatsache befasst, ist wahre Erziehung.

Man muss den Menschen die Erkenntnis Gottes und der Wahrheit vermitteln, ihnen Einblicke in das wahre Wesen des Universums geben, in das Wesen der Welt und die Rolle des Gemüts, vor allem aber in das Wesen der Wahrheit.

Es hilft nichts, wenn du viel über Psychologie, Parapsychologie, Geografie, Biologie, Medizin, Literatur und Kunst weißt. Vollkommenheit auf all diesen Gebieten bringt dich der Wahrheit, dem wahren Frieden, dem wahren Leben, der wahren Liebe, der wahren Schönheit keinen Schritt näher. An den Universitäten sollte es eine Fakultät geben, die den Studenten Methoden zur Verwirklichung des ewigen Lebens beibringt, sie lehrt, wie man während des Aufenthalts in diesem Körper und in dieser Welt das todlose Leben erlangt.

Wie wunderbar und welche Segnung für die Menschen wäre es, wenn sie ohne Angst leben könnten, ohne Verdächtigungen, ohne Argwohn, ohne Vorurteile, ohne Hass, Neid und Furcht!

Die ganze Erde kann zerstört werden, nicht aber der Raum, in dem sie schwebt. Der Raum zeigt keinerlei Spur irgendeiner Zerstörung, auch wenn der ganze Kosmos zerstört würde. Der Raum bleibt unberührt und unverletzt. Und hinter dem Raum steht die Wahrheit. Der Raum verändert sich nicht, obwohl auch er zur Schöpfung gehört. Raum ist ein sehr subtiles Prinzip. Doch unendlich subtiler als der Raum ist die Wahrheit, die Wirklichkeit; sie ändert sich nie. Die Wahrheit in uns ist der Gott aller Götter, die Seele unserer Seele. Sie bleibt für immer.

Wenn ein Baum verbrennt, verbrennt nicht auch seine Seele. Das gilt für alles: für Menschen, Steine, Pflanzen und Tiere, für die ganze Natur, das ganze Universum.

Wenn du das alles weißt und verwirklicht hast, wirst du keine Angst mehr haben, ganz gleich, was geschieht. Denn dann bist du jenseits des Gemüts. Nur wo das Gemüt herrscht, da gibt es Tränen, Leiden, Sorgen, Krankheit, Tod und Gegensätze aller Art. Wo das Gemüt am Werk ist, liebt man den Menschen mit einem Auge, mit dem andern hasst man ihn. Man tut Gutes mit einer Hand und Böses mit der andern. Die Kräfte der Dualität zwingen dich unter ihre Herrschaft: Selbst dann, wenn du gute Absichten hast, kannst du sie nicht immer durchsetzen. Es ist das Gemüt, das schuld daran ist.

Erst mit der Wahrheitserfahrung stellt sich der Zustand völliger Losgelöstheit ein. Dann hat man ein Herz von wahrer, unendlicher Liebe. Im reinen Herzen sind die Gegensätze verschwunden; es befindet sich ohne Unterbrechung in der Gegenwart Gottes, im Licht der Wahrheit.

Wir brauchen eine Forschung, die uns über die heute gängigen Wissenschaften hinausführt, uns über unsere Gewohnheiten von Denken, Fühlen und Erfahrung hinweghilft. Keine Enzyklopädie der Welt aber kann uns das wahre Wissen geben.

Ich bin hier, um die Wahrheit zu verkünden

Ich bin hier, um dir eine Botschaft zu überbringen. Ich brauche nichts von den Menschen. Ich brauche nichts von der Welt.

Wie schön der Himmel und die Sterne auch sind, sie können meinen Pfad nicht erleuchten.

Mein Pfad ist vollkommen und vollständig erleuchtet – zwar nicht vom Gewissen in mir, aber von der Quelle dieses Gewissens, von dem, der das Gewissen erhält. Es gibt jemanden, der hinter dem Gewissen steht, jemanden, den auch du nicht verleugnen kannst.

Es ist Gott, es ist das göttliche Bewusstsein, es ist die Kraft der Kräfte: Das ist die vollkommene und unerschöpfliche Quelle meines Wissens. Wo immer ich bin, sprudelt diese Quelle. Sie gibt mir Freude und vollkommenen Frieden, unbegrenzte Kraft. Mein Körper mag kaputt sein, meine Umstände bedauernswert und ich ans Kreuz genagelt: Auch in solchen Lagen ist diese Quelle aktiv und verströmt Poesie und Schönheit, Frieden und Freude für mich und für andere.

Wenn du diese Quelle, die Gott ist, erfährst, wenn du darin lebst, wirst du zum König der Könige.

Unabhängig voneinander haben Buddha und Christus, Sokrates und viele andere diese Wahrheit entdeckt und gesagt: „Ich bin der König der Könige!“ Das ist das Schicksal des menschlichen Individuums. Das ist auch deine Bestimmung! Das ist Ziel und Vollendung deiner Evolution. Es ist die Lösung des Existenzproblems.

Bevor du dieses Ziel erreicht hast, wird es immer Zweifel in deinem Leben geben, wenig Glück und viel Unglück. Es wird keine wirkliche Ruhe geben, und du wirst immer auch

der Angst ausgeliefert sein. Deshalb sage ich: Liebe und erfahre das Göttliche, halte dich am Göttlichen fest!

Gott hat, wie die Bibel sagt, die Anzahl der Haare auf deinem Kopf gezählt. Er ist überall. Er weiß alles über dich. Er ist ein allwissendes Wesen.

Wir sind gesegnet, wir müssen uns dessen bewusst sein und Gott dafür danken.

Es ist schon ein Meister in dir, ein höheres Wesen

Es ist immer ein Meister in dir, und dieser Meister macht es dir möglich, alle Umstände und Situationen zu bestehen.

Bewundere die Größe Gottes, der ein so erstaunliches Geschöpf wie dich erschaffen hat!

Gott hat nichts Größeres und Schöneres im ganzen Universum erschaffen als dich. Erkennst du den Wert und die Unschätzbarkeit deines Lebens, weißt du, wie kostbar dein Leben ist, und warum? – Du trägst Gott selbst in dir; du bist der Träger des Königreichs des Himmels. Du bist ein Kind Gottes. Warum also willst du weiterhin die Rolle eines kläglichen, armen menschlichen Wesens spielen? – Du bist kein Bettler, du bist Gottes Sohn oder Tochter. Das ist die Wahrheit.

Wie kommt es dann, dass in deinen Augen keine Freude leuchtet?

Du musst das Leben mit neuen Augen betrachten, mit den Augen der Liebe, den Augen der Hingabe. Hast du diese Augen, dann werde ich zu deinen Füßen sitzen und dir die Techniken der Selbstverwirklichung, der Gotteserkenntnis, der Wahrheitserkenntnis und der Erfahrung des unendlichen Königreichs Gottes lehren.

Alle fürchten sich vor einem neuen Krieg. Aber einer, der das Königreich Gottes kennt, hat keine Angst. Er ist voller Frieden und freut sich bewusst am ewigen, vollkommenen Leben hier und jetzt und immer. Du kannst die gleiche Freude haben, denn du bist der König der Könige! – Erfahre deinen eigenen Wert, deinen unendlichen Wert. Dein Wert ist endlos. Du bist ein Kind Gottes. Das ist die Wahrheit, das ist meine Botschaft. Nimm sie an!

Liebe, Güte und Selbstlosigkeit

Wenn diese wirksam sind, dann stellt sich die Fähigkeit zur Erkenntnis der göttlichen Wahrheit ganz von selbst ein, und du wirst überall eine Welt der Freude und Vollkommenheit, eine Welt göttlichen Seins antreffen.

Hier hast du die ganze Botschaft: Und der Botschafter ist in dir selbst! Ich kann dir nur einen Spiegel vorhalten. Schaue in dich selbst! Du bist höchst gesegnet. Dein Leben ist höchst kostbar. Es ist egal, welche Arbeit dir das Schicksal zugewiesen hat: Präsident oder Taxifahrer. Dein Leben ist in beiden Fällen gleich kostbar.

Was aber ist das Kostbare in unserem Leben? – Nicht unser Beruf, nicht unsere Stellung in der Gesellschaft, nicht unsere Titel! Das Leben ist ein Schatz über allen Schätzen, ein Geschenk Gottes. Das Leben trägt unendlichen Frieden und unendliche Freude in sich; es trägt Gott selbst in sich.

In den Augen Gottes spielt es keine Rolle, ob du Präsident oder Hilfsarbeiter bist. Alle Arbeiten sind notwendig und müssen getan werden. Was aber eine große Rolle spielt, das ist die Frage,wie du deine Arbeit tust. Arbeitest du mit dem Wissen um die Gegenwart Gottes? Bist du ständig der Gegenwart Gottes gewahr, wenn auch nur im Hintergrund deines Bewusstseins?

Arbeite im Bewusstsein des Königreichs Gottes in dir, und arbeite um dieses Königreichs willen!

Du musst erkennen, wer du bist; du musst die wichtigste Pflicht der Evolution erfüllen; du musst die zentrale Wahrheit des Seins anerkennen und spirituelles Wissen erwerben. Wir sind umgeben von allwissenden Heiligen und Weisen. Nicht nur Gott ist da, auch alle seine Heiligen und Weisen sind da; und überall ist unendliche Liebe, unendliche Schönheit. Schönheit und Bewusstsein kann man nicht trennen, das ist unmöglich. Warum? – Weil alles in jedem ist:In jedem Einzelnen ist das Ganze enthalten.

Das ist die Logik des Unendlichen.

Unsere erste Pflicht ist es, uns der Gegenwart Gottes überall bewusst zu werden

Wir können uns nicht bewegen, ohne Gott zu berühren. Wir können nicht atmen, ohne von Gottes Atem erhalten zu werden; wir können nicht denken; ohne dass Gottes Bewusstsein es ermöglicht; wir können ohne seine Gegenwart kein Glück empfinden.

Gott ist unendliche Glückseligkeit. Unsere Sinnesfreuden sind ein Unglück, wir müssen schnell davon loskommen und unser Glück von Gott beziehen. Wir müssen unbegrenzte Kraft erwerben und unter allen Umständen absolut furchtlos sein. Aufgrund unserer inneren Verwandtschaft mit dem Göttlichen ist das möglich. Seine Stärke ist deine Stärke; seine grenzenlose Glückseligkeit ist deine Glückseligkeit; seine Augen sind deine Augen, und du wirst durch seine Augen auf die Welt blicken – Verwirkliche das! Hier und jetzt wirst du eine herrliche, unbeschreibliche, leuchtende Welt der Wunder entdecken; dein Herz wird in Ekstase schwingen: Du hast das Leben gemeistert, die Welt, die Materie, die Zeit und den Raum überwunden. Das Herz der Menschheit und der Natur wird dich verehren, unsterbliche Weise werden dich hoch schätzen. Tue bitte alles, was in deiner Macht steht, um dir so schnell wie möglich, auf so vielen Wegen wie möglich, des Göttlichen bewusst zu werden.

Sei nicht so dumm zu denken, du seist der Körper

Du kannst tausend schöne Körper haben, aller Reichtum der Welt gehört dir. Aber was ist der Reichtum der Welt schon, verglichen mit dem Reichtum des Göttlichen? – Nichts als leeres Stroh!

Du bist unvergänglich!

Du kannst diese Wahrheit erfahren, verstehen und wahrnehmen. Meditation, Reinheit des Herzens, Hingabe, Selbstüberwindung und Disziplin führen dich dorthin. Deine Intelligenz wird scharf und leuchtend. Du wirst im Stande sein, das Selbst in dir zu erkennen; du wirst ein Seher des Selbst, ein Rishi sein.

Noch bist du schwach, weil du den Kontakt mit den endlosen Kräften in dir selbst verloren hast. Du weißt nicht, wer du bist. Du weißt alles andere, du siehst die Blumen auf dem Tisch, die Leute um dich herum, nimmst deinen Körper wahr, dein Leben und das Leben um dich herum – aber du kennst dich selbst nicht.

Du wirst dich selbst kennen lernen, wenn du das grundlegende Bewusstsein in dir berührst. Dieses grundlegende Bewusstsein ist Gott. Es ist das Bild Gottes in dir. Das Ewige ist in dir; das Ewige ist die Wirklichkeit.

Ich sehe ohne meine körperlichen Augen

Ich brauche meine Augen nicht, um zu sehen. Ich sehe durch das Bewusstsein, im Bewusstsein. Mein Bewusstsein ist nicht auf meinen Kopf begrenzt. Es ist alldurchdringend. Es gibt keinen Ort, an dem ich nicht bin. Mein Bewusstsein ist ewig. Ich bin unendliches und ewiges Bewusstsein.

Ich höre ohne Ohren. Bewusstsein kann ohne Ohren hören, ohne Augen sehen, und es kann zur gleichen Zeit Millionen Augen aus dem Nichts erschaffen, Millionen Ohren. Das ist meine Erfahrung. Ich binkein Magier und arbeite nicht mit sogenannten Wundern. Gott ist höchste Vernunft.

Das Unmögliche ist möglich für mich. Ich habe eine Freude gefunden, die unendlich ist. Ich habe ein Leben erlangt, das endlos ist. Ich erblicke das Angesicht Gottes. Ich lebe nicht als Körper, nicht als ein Objekt unter vielen anderen Objekten in einem objektiven Universum.

Ich lebe als das Königreich des Himmels.

Wenn du Gott berühren willst, musst du zuerst deine Unwissenheit beseitigen, und du wirst ein unvergängliches Leben entdecken und großen Wundern gegenüberstehen.

Du musst diese Erfahrung erlangen. Es ist deine Bestimmung und dein Schicksal.

Du musst die Welt durch die Augen der Weisheit sehen und diese Welt, die eine Welt der Schwierigkeiten ist, in eine Welt der geistigen Entwicklung verwandeln.

Frage:

Wie viele Stunden am Tag sollen wir beten?

Swami:

Alle vierundzwanzig Stunden!

Auch wenn ich zu dir spreche, meditiere ich, bete ich. Ganz gleich, was ich tue, ich befinde mich in einem Zustand der Meditation und des Gebets und bin in Gemeinschaft mit dem Göttlichen. Das Göttliche ist hier und überall.

Genau das Gleiche könnte auch von dir gesagt werden. Aber abgesehen von der zentralen Tatsache, dass du dir nicht bewusst bist, was um dich herum vor sich geht, weißt du auch nichts von den unendlichen Möglichkeiten der Schönheit, der Liebe, des Friedens, der Vollkommenheit in deinem Wesen, Herzen und Bewusstsein.

Es ist meine Pflicht und Freude, dir dabei zu helfen, dein Herz in einem Zustand beständiger Meditation zu erhalten, dein inneres Wesen mit den Dimensionen des Unendlichen in Einklang zu bringen und dir deine unzerbrechlichen, unzertrennlichen Beziehungen zur unendlichen Vollkommenheit zu erschließen, deine Intelligenz in einen Zustand immerwährenden Gewahrseins der Allgegenwart des Göttlichen zu versetzen, die Unsterblichkeit deines inneren Wesens zu deiner persönlichen Erfahrung zu machen, dir zu helfen, hier und jetzt und in allen Umständen eine ekstatische Erfahrung deiner Identität mit der Schönheit aller Schönheiten, die Einheit mit der allsehenden, allsegnenden, allliebenden Gottheit zu erlangen. Du siehst die Welt nicht richtig, solange du sie nicht mit den Augen Gottes siehst.

Ursprung und Auflösung

Das, was ist, ist eine Unendlichkeit. Die Welten waren einst unerschaffen. Es gab keine Zeit, keinen Raum, es gab überhaupt nichts. Dann manifestierten sich die Universen. Eine solche Manifestation wäre aber nicht möglich gewesen, ohne dass die Unendlichkeit sich irgendwie abgegrenzt hätte.

Der Eisberg kann nicht entstehen, sofern sich nicht ein Teil des Ozeans innerhalb des Ozeans abgrenzt. Etwas konkretisiert sich. Eisberge konnten entstehen, weil sich etwas im Ozean abgrenzte. Damit ist der Eisberg vom Ozean getrennt und doch Teil des Ozeans und eins mit ihm. Ohne den Ozean gibt es auch den Eisberg nicht: Er befindet sich im Ozean und besteht aus dem Ozean. Mit den manifestierten Universen verhält es sich wie mit den Eisbergen. Sie sind „Eisberge“ im Sein Gottes, doch sind sie ein temporäres Phänomen. Vor langer Zeit gab es die Eisberge einmal nicht; irgendwann sind sie entstanden und sie lösen sich mit der Zeit wieder im Ozean auf. Das heißt, Eisberge bestehen aus der Substanz des Ozeans.

Ursprünglich waren wir alle in Gott, existierten als Gott, waren für Gott da. Als das Universum ins Sein trat, entwickelte sich auch Leben, zunächst in Form von winzigen Geschöpfen, den Einzellern. Die Evolution setzte ein und im Laufe von Millionen von Jahren entstand der komplexe Organismus des menschlichen Gehirns. Irgendwann werden schließlich die Begrenzungen des Menschen wieder im Gottbewusstsein aufgelöst.

Weil die menschliche Intelligenz von Gott stammt, ist sie so wunderbar und findet ihre unendliche Vollkommenheit wieder, indem sie in ihren Ursprung, ins göttliche Bewusstsein, zurückkehrt und sich mit ihm vereint.

Das ist wie ein Kreislauf, der von Gott ausgeht und zu Gott zurückkehrt. Deshalb sagte Augustinus: „Von Gott zu Gott geht unsere Reise.“ Wir kommen von Gott und kehren zu Gott zurück.

Frage:

Ist dieser ganze Vorgang denn notwendig?

Swami:

Das ist ein metaphysisches Problem. Es gibt viele Theorien, die versuchen, dieses Problem zu lösen. Niemand weiß aber darüber Bescheid. Wir können diese Geheimnisse Gottes nicht erkennen, weil unser Denken begrenzt und endlich ist. Wir versuchen immer, etwas von unserem Standpunkt aus zu erklären und projizieren unsere eigenen Erfahrungen und Schwierigkeiten auf Gott. Unsere Denkfähigkeit ist begrenzt, und wir sind nicht in der Lage, die Dinge so zu sehen, wie Gott sie sieht. Aus diesem Grund können wir auch diesesProblem nicht lösen.

Es gab viele Theorien, die zu erklären versuchten, auf welche Weise die Welten entstanden sind und was ihr Sinn und Zweck sei.

Es findet ein ständiges Aufsteigen und Absinken im Sein Gottes statt. Warum sollte diese Schöpfung entstehen, und warum sollte sie wieder in das Herz Gottes zurückgezogen werden? – Es ist ein metaphysisches Problem. Unter den vielen Erklärungen, die es gibt, ist die zufriedenstellendste die, dass Gottes Vollkommenheit überfließt und sich als Schöpfung Ausdruck verschafft.

Frage:

Sinkt die Menschheit immer weiter nach unten?

Swami:

Ja, nach unten, immer weiter nach unten! Aber es wird eine große Umwandlung geben, eine Veränderung wird stattfinden und es wird viel Leid geben. Schwierigkeiten kommen auf die Menschheit zu; doch unmittelbar danach tritt eine große Wende zum Besseren ein, die Menschheit wird aufsteigen und die Kurve wird wieder nach oben weisen.

Frage:

Wird die Menschheit später eine Art göttliches Bewusstsein erlangen, beziehungsweise bewusster leben als jetzt?

Swami:

Sicher! Die Menschen werden der göttlichen Gegenwart gegenüber zunehmend empfänglicher, und sie werden bereitwilliger an höhere Wirklichkeiten und Werte glauben.

Frage:

Aber Katastrophen haben nie eine wirkliche Besserung der Menschheit bewirkt!

Swami:

Wir können das so nicht sagen. Ein Kind wird dafür bestraft, dass es Fehler macht.

Man ist geneigt zu denken, die Strafe würde überhaupt nichts bewirken, aber wenn sie wiederholt und verschärft wird, kommt das Kind zu Sinnen.

Ein großer Fehler, den die Menschen machen ist, dass sie andere unter rein materialistischen oder körperlichen Gesichtspunkten betrachten.

Doch sind wir nicht so weltlich, materialistisch und körperlich wie wir denken. Wir sind geistbegabte Wesen aus Gott. Wir sind Formen des Bewusstseins. Wir tragen den Atem Gottes in uns.

Niemand in der Welt ist wirklich glücklich. Es ist stets ein seelischer Druck wirksam, der die äußere materielle Kruste aufbricht. Das innere Bewusstsein in uns – oder die Seele – versucht beständig, seine eigenen, feineren Möglichkeiten zur Geltung zu bringen. Niemand ist so grob und materialistisch wie er denkt. Es ist ein Geist in allen von uns, der rastlos an seinem Selbstausdruck arbeitet.

Wir sind alle Kinder Gottes. Die Welt ist nicht unser Platz, hier können wir keinen echten Frieden und kein wirkliches Glück finden. Die Welt ist nicht unsere Heimat, denn jede Freude und alles einmal Erreichte nimmt ein Ende. Die Welt ist stets bestrebt, unseren Frieden und unser Streben zu verhindern und zu begrenzen, unsere Hoffnungen zu enttäuschen.

Wir stammen aus dem Königreich des Himmels, deshalb können wir in dieser Welt nicht Glück und Frieden finden.

Beende den Kreislauf der Reinkarnationen!

Wir müssen nicht immer wieder auf die Erde zurückkehren. Es gibt einen Weg, um diesen Kreislauf der Inkarnationen zu unterbrechen.

Wir kommen in diese Welt, weil wir nicht vollkommen sind. Nur Kinder müssen in die Schule gehen, nicht die Erwachsenen. Wenn wir also das Schulalter hinter uns haben, brauchen wir nicht mehr in diese Welt zu kommen. Es gibt aber Ausnahmen, und zwar im Fall von großen Seelen, die, obwohl sie die Welt überwunden haben, auf den Wunsch Gottes doch wieder in diese Welt zurückkehren. Es sind die großen Weisen, Heiligen und Propheten, die den Menschen helfen. Sie sind wie die Lehrer und Professoren an der Schule oder der Universität, die nicht in die Schule gehen, um zu lernen, sondern um andere zu lehren.

Es gibt, wie gesagt, die Möglichkeit, dass wir nicht mehr in dieser Welt geboren werden müssen, vorausgesetzt, unsere Weisheit ist groß, unsere Liebe zu Gott ist groß, unser Glaube an Gott ist gewaltig. Wenn wir Gott hier in diesem Leben erfahren, wenn wir Ihn sehen, so wie wir die Rose in der Vase sehen, dann brauchen wir nicht mehr hierher zurückkommen.

Die Wahrheit der Philosophie

Die grundlegende Wahrheit der Philosophie ist Gott selbst, die unendliche Wahrheit und Wirklichkeit.

Was sind die anderen, die untergeordneten Wahrheiten der Philosophie, der spirituellen Philosophie, der Philosophie des unendlichen Bewusstseins, der Philosophie der Wirklichkeit, des absoluten Seins, der Philosophie dessen, was hinter dem Denken und den bewussten Funktionen des menschlichen Individuums steht? Was sind diese anderen Wahrheiten?

Eine der führenden Wahrheiten ist, dass es eine Beziehung gibt zwischen der Seele des Menschen und der unendlichen Wirklichkeit oder Gott.

Die nächste Wahrheit ist, dass das Unendliche – oder Gott – eine Unendlichkeit an Schönheit, Liebe, Frieden und Vollkommenheit ist.

Wie kann man das menschliche Leben dazu nutzen, Schönheit, Frieden, Freude, Bewusstsein und Erkenntnis auszudrücken, so wie diese in der Wahrheit, in Gott, in ihrem Unendlichkeitszustand existieren?

Die innige Beziehung zwischen dem täglichen Leben des menschlichen Individuums und diesen Wahrheiten der Philosophie ergibt die Religion. Die Religion bezieht ihre Lebensfähigkeit, ihre Vitalität und ihren Charakter von der Verwirklichung der Wahrheiten der spirituellen Philosophie im täglichen Leben.

Die elementare Wahrheit der Philosophie betrifft die Existenz des Unendlichen, der Wahrheit oder Gottes.

Jeder Mensch auf dieser Erde, der in seinem täglichen Leben einen Kontakt mit diesem Gott herstellt, den die philosophische Intelligenz als die fundamentale Wahrheit erkennt, ist eine religiöse Person. Deshalb wird so ein Mensch ein religiöser Führer, zumindest aberein Mensch religiöser Erfahrung sein.

Die Frage ist jetzt, wie wir eine innige Beziehung herstellen können zwischen den Tatsachen, wie die höchste philosophische Intelligenz sie wahrnimmt, und den Gegebenheiten und Begrenzungen des täglichen Lebens hier auf dieser Erde, das doch beständig Irrtümern, Defekten, Unwissenheit, Mängeln und Schwächen ausgeliefert ist.

Man kann auf diese Frage verschiedene Antworten geben. Die Philosophie gibt uns einige Methoden, mit deren Hilfe wir eine innige Beziehung zwischen dem täglichen Leben und den grundlegenden Fakten und Konzepten des philosophischen Idealismus herstellen können.

Der Weg zu Gott besteht grundsätzlich in einer Reinigung der menschlichen Natur, des Gemüts und des Willens, damit der menschliche Geist die höheren Wirklichkeiten wahrnehmen kann, die den von irrenden Leidenschaften verblendeten Menschen verborgen bleiben. Um jene Wirklichkeiten zu entdecken, muss das Gemüt des Menschen in einem Zustand sein, in dem es nicht von blind machender Unwissenheit geplagt wird, einer Unwissenheit bezüglich der Wirklichkeit der Existenz des Göttlichen in allen Formen des Lebens, einer Unwissenheit in Bezug auf jenes Sein, das eine Unendlichkeit an Vollkommenheiten jeglicher Art ist.

All diese Barrieren und Hindernisse stehen unserer Erfahrung der Gottheit entgegen, der Erfahrung der Eigenschaften, der Charakteristiken und des Wesens der Gottheit. Diese Hindernisse müssen beseitigt werden, und hier spielt die Ethik eine entscheidende Rolle.

Die Verbindung zwischen dem täglichen Leben und der Wahrheit der Philosophie besteht aus einem ethischen Leben.

Doch die Ethik allein genügt nicht. Es muss eine Disziplin des inneren Bewusstseins geben, nicht des göttlichen Bewusstseins in diesem Fall, sondern der bewussten Mentalität. Diese muss diszipliniert, muss einem Prozess der Transformation und Sublimation unterworfen werden. Die Fähigkeiten und die Intelligenz des menschlichen Geistes müssen verfeinert, erhoben, veredelt werden, damit er in die Lage versetzt werde, die höheren Wirklichkeiten zu sehen, die der menschlichen Existenz und den manifestierten Phänomenen zugrunde liegen.

Mit Hilfe der Selbstdisziplin entwickeln wir uns allmählich auf der Ebene des Denkens, des Fühlens, der Ethik und auf der moralischen Ebene, und so wird langsam die Brücke zwischen dem täglichen Leben und der Wahrheit der Philosophie geschlagen.

Vernunft

Unsere Wissenschaftler sind nur auf empirische Weise vernünftig und innerhalb eines begrenzten Erfahrungsbereichs.

Auch bezieht sich ihre Vernunft häufig auf körperliche Erfahrungen und lässt sich von Emotionen, persönlichen Eigentümlichkeiten und Vorurteilen beeinflussen.

Newton sagte, es gäbe ein Gesetz der Schwerkraft, und deshalb dachten alle nach ihm, dass es ein Gesetz der Schwerkraft gäbe. Der Wissenschaftler glaubt deshalb an das Gesetz der Schwerkraft. Somit ist er schon konditioniert, seine Ansicht steht fest. Es ist schwierig für ihn, etwas außerhalb dieses Spielraums zu denken, und deshalb sieht er alles in Begriffen der newtonschen Gesetze, bis irgendwo ein neues Genie aufsteht, diese Gesetze widerlegt und etwas anderes zeigt. Doch wird die nächste Generation ebenso konditioniert sein, und zwar von den dann herrschenden Ansichten. Niemand ist so wagemutig und sucht die Wahrheit auf eigene Faust zu entdecken. Sechzig Millionen Schafe folgen einem Schafhirten, und alle die sechzig Millionen glauben, was der Schafhirte sagt, und dass es nichts anderes geben kann.

Wir müssen uns vollständig von all diesen erschreckenden, tyrannisierenden Barrieren und Einschränkungen befreien – von diesem Gefangensein in den Sinnen und der schweren Konditionierung, der wir auf vielen Ebenen unterliegen.

Auf diesem Gebiet ist das menschliche Denken eher ein Hindernis als eine Hilfe. Man kann es zwar als Mittel zum Fortschritt nutzen, obwohl es von Natur aus den Fortschritt behindert. Das Denken ist eine abgrenzende, eine fragmentierende Tätigkeit. Es ist wie die Glühbirne, die den elektrischen Strom, der durch sie fließt, begrenzt. Die elektrische Kraft ist unbegrenzt. Die 100-Watt-Glühbirne leuchtet nur mit 100 Watt, nicht mehr. Wir brauchen eine stärkere Birne, wenn wir mehr Licht wollen. So verhält es sich auch mit dem menschlichen Denken. Es hat vielleicht 60 Watt, die Intuition hat 6000. Wir sehen dann plötzlich mehr und erkennen Dinge, die wir aufgrund unserer logischen Überlegungen nie für möglich gehalten, sondern als absurd bezeichnet hätten.

Frage:

Können Sie mir sagen, was Bewusstsein ist?

Swami:

In uns ist ein Bewusstsein, ein Gewahrsein, ein sich selbst wahrnehmendes Prinzip, nämlich die Wahrnehmung, dass wir existieren.

Ich weiß, dass ich bin. „Ich bin“, das ist Sein, Existenz. Auch der Baum ist, und er sagt ebenfalls: „Ich bin.“ Die Blume sagt: „Ich bin.“ Du sagst: „Ich bin.“ Sein – oder Existenz – ist ein universelles Phänomen, und dieses Sein weiß, dass es existiert.

„Ich bin“, sagt der Mensch. Dieses Bewusstsein ist eine organische Eigenschaft der Existenz, des Seins. Es gibt ein unendliches Sein und ein unendliches Bewusstsein.

Alle begrenzten Formen des Seins sind ebensoviele begrenzte Formen des Bewusstseins, doch tragen alle Formen des begrenzten Bewusstseins die Möglichkeit des unendlichen Bewusstseins in sich.

Somit kann jedes endliche Objekt wieder ein unendliches werden, jedes endliche Bewusstsein kann wieder zu unendlichem Bewusstsein werden.

Leben

Das Leben, wie wir es hier vorfinden, ist nur eine vergängliche Manifestation von Sein und Bewusstsein.

Leben ist eine Projektion des unendlichen Bewusstseins und Seins.

Es ist eine Möglichkeit des unendlichen Bewusstseins und Seins. Materie ist eine Möglichkeit und der menschliche Geist ist eine Möglichkeit des unendlichen Seins und Bewusstseins. All das sind Formen und Möglichkeiten des unendlichen Seins und Bewusstseins.

Die höchste Wahrheit

Die höchste und letzte Wahrheit kann ohne die Gnade Gottes nicht erreicht werden.

Eines dürfen wir nie vergessen, nämlich dass Gott die Wahrheit unserer Existenz ist, das Fundament unseres Seins, die Substanz unserer eigenen Substanz.Er allein ist – das ist die höchste Wahrheit. Der Mensch erkennt das nicht.

Es gibt nichts als Gott allein. Überall ist eine allschöpferische Intelligenz am Werk.

Gott ist nicht Materie, so dass Er von irgendwelchen groben menschlichen Händen gehandhabt werden könnte. Gott ist auch kein Artikel oder irgendein wie auch immer geartetes Objekt, sodass Er von irgendeiner religiösen Institution oder der Gesellschaft vermarktet werden könnte.

Gott ist keine Hypothese, die von einem Denker an den anderen weitergegeben werden könnte. Gott findet man nicht in Büchern, obschon Bücher versuchen mögen, etwas über Ihn auszusagen.

Deshalb sollten wir uns keinem Irrtum hingeben: Es ist alles falsch an unseren Methoden, unserem Verstehen, unserer Einstellung, unserer Art.

Ich habe gerade schon erwähnt, dass Gott nicht für grobe Hände gedacht ist, und auch der Intellekt, wie sehr er in der menschlichen Gesellschaft glänzen mag, hat keinen Zugang zu Gott.

Wir können endlosen Frieden, endlose Kraft und Freude erfahren; wir können die Kraft für ein sehr hohes kreatives Leben erlangen; das ist die Wahrheit. Die Erfahrung Gottes erfordert jedoch eine höhere, eine disziplinierte Intelligenz, eine hoch entwickelte Persönlichkeit, ein reines Herz. Ein Genie ist notwendig, um Gott zu erfahren. Wenn irgendwo eine Hausfrau oder sonst eine einfache Frau Gott erfährt, kannst du mit Sicherheit annehmen, dass sie eine Art verborgene Genialität besitzt.

Gott ist nicht für grobe Leute. Ein Gemüt, das ständig in der Umgebung von Materie und Gesellschaft lebt und aktiv ist, kann nicht die nötige Sensitivität besitzen, um die Wirklichkeit Gottes zu fühlen und zu erkennen. Es ist relativ einfach, ein Millionär zu werden, wenn man entsprechende Fähigkeiten zum Geldverdienen erlernt hat. Vielleicht gelingt es dann im Laufe eines Lebens, großen Reichtum anzuhäufen. Aber Gott ist der Schöpfer allen Reichtums in allen Universen. Er hat das alles hervorgebracht.

Wenn du Ihn willst, kannst du dir in etwa vorstellen, welchen Preis du für Ihn zu bezahlen hast. Die Menschen haben eine unausgereifte, grobe Vorstellung von Gott. An der Primitivität der Vorstellungen von Gott liegt es, dass es des Gottesbegriffs wegen so viel Disharmonie und Streit gab und gibt, so viele Verunglimpfungen des Wortes „Gott“.

Das Wesen Gottes wird oft haarsträubend falsch dargestellt, die Menschen werden im Namen Gottes ausgebeutet und missbraucht, man konditioniert ihr Denken und ihre Gefühle im Namen Gottes, um sie gefügig zu machen. Man wendet Gewalt an und beschneidet im Namen Gottes die Freiheit der Menschen auf brutale Weise. All das ist zu schlecht!

Aber man kann nicht dagegen ankämpfen und man braucht auch nicht dagegen anzukämpfen; man kann sich aber selbst davor schützen.

Und wenn man beginnt, sich selbst vor diesem Missbrauch zu schützen, dann gibt es wenigstens einen Menschen in der Welt, der frei ist von der Tyrannei falscher Religionen, falscher Vorstellungen und Ansichten von Gott.

Sei nicht frustriert, wenn du schlechte Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Namen Gottes gemacht hast, wenn dir andere Gott falsch dargestellt und dich ausgenützt haben; du darfst deswegen nicht Gott selbst ablehnen!

Gott ist viel wunderbarer als die Menschen Ihn je beschreiben können. Gott ist viel liebevoller als selbst die größten Heiligen Ihn je geschildert haben, viel gegenwärtiger und wirksamer in unserem Leben als wir es uns je träumen lassen würden.

Gott ist alles, was das Beste in dir ist und unendlich viel mehr als das Beste in dir. Gott ist das höchste Bewusstsein in dir. Und Gott befreit dich nicht nur von den Begrenzungen deines Körpers, der Umgebung, der Unwissenheit und dem Gemüt, sondern auch von den ausbeutenden Tendenzen und dogmatischen Behauptungen irregeleiteter religiöser Institutionen.

Gott ist überall, wo Unschuld ist, wo Reinheit ist, wo Freundlichkeit und Nachgiebigkeit gepflegt werden, überall dort, wo Bigotterie und Dogmatismus abwesend sind.

Gott ist da gegenwärtig, wo Güte herrscht, wo echte, alles überwindende, alles umwandelnde Güte am Werk ist. Gott ist nicht an einem Ort zu finden, wo es Ausbeutung gibt. Er lebt an Orten, wo Selbsthingabe und Selbstaufgabe praktiziert werden. Das ist Gott, wie er sich auf einer menschlichen Ebene ausdrückt, in einer menschlichen Erfahrung.

Gott ist dein Atem, Gott ist die Kraft deiner Seele, und wenn du diese Kraft respektierst, wirst du im Überfluss leben. Du wirst in Freiheit leben, einer Freiheit und Unabhängigkeit von Menschen, Dingen und Zuständen. Du wirst dir selbst ein Licht sein und brauchst nicht anderswo nach Licht Ausschau zu halten. Du wirst dir selbst eine Freude sein und brauchst nirgendwo hingehen, um Freude zu finden.

Die Quellen der Freude sind tief in dir selbst. Das Bewusstsein hinter deinen mentalen Vorgängen ist eine Quelle endloser Freude. Wenn du intelligent bist, die nötige Weisheit, Güte und Reinheit besitzt und alle äußerlichen Freuden aufgibst, dann werden Freude, Frieden und Kraft dir von innen her zufließen.

Das gleiche göttliche Bewusstsein, das in dir ist, ist auch in den Planeten, den Steinen und überall

Werde dir dieser Tatsache bewusst! Entsprechend dem Grad, in dem du dir dieser Tatsache bewusst bist, wird dein Leben reich, voller Kraft und unangreifbar sein.

Es ist besser für dich, wenn du gegen niemanden ankämpfst, wenn du niemanden kritisierst oder andere religiöse Gruppierungen verurteilst. Finde deinen eigenen Pfad zum Fortschritt und zum Frieden, lebe in Frieden mit allen, ohne deine eigenen Prinzipien deshalb aufzugeben, ohne jener Wahrheit untreu zu werden, von der dein Herz zu dir spricht. Gott wird dir helfen. Gott sitzt schon jetzt in deinem Herzen und lenkt dein Leben.

Deshalb besteht kein Grund zu Angst oder Sorge. Gott wird dich von Ort zu Ort führen, überallhin, wo du Inspiration und Führung finden kannst. Und Er wird von innen heraus deiner bewussten Intelligenz neue Ideen und Wege aufzeigen. Du brauchst nur etwas Geduld. Liebe Gott von ganzem Herzen, erkenne Ihn als das Licht in deinen Augen, und alles wird in Ordnung kommen und gut werden.

Das Bindeglied: funktionelles und organisches Prinzip

Du schließt deine Augen, dein Bewusstsein ist abgezogen, und du bist in tiefer Meditation.

Was du siehst, ist ein unendliches Nichts, ein unendliches Licht. Nichts als das Unendliche ist da: Einheit.

Du hörst auf zu meditieren, kommst herunter von diesem Zustand und öffnest deine Augen: Du siehst viele Dinge, die phänomenale Welt, die Welt von Zeit und Raum, die begrenzte empirische Welt, eine Welt der Steine, Bäume, Dinge, Menschen und Umgebungen:Verschiedenheit.

Sobald du deine Augen öffnest, berichtet dir dein Bewusstsein von einer Vielheit, von endlichen Dingen, von gegensätzlichen Dingen, von Dingen aller Art; endliche Erfahrung wird möglich; Konflikt wird möglich; Kummer wird möglich; Glückserfahrungen werden möglich; Schönheit und Hässlichkeit werden gesehen; Hunger wird gefühlt und das Stillen des Hungers wird erfahren: Sobald du deine Augen öffnest, findet all das statt.

Die Frage ist jetzt: Was ist jenes Prinzip, welches als Bindeglied zwischen der Erfahrung der endlichen Welt und der Erfahrung des Unendlichen funktioniert?

Das Bindeglied bist du selbst. Die Erfahrung selbst ist das verbindende Glied. Dass die Erfahrung auf die empirische Ebene heruntergestiegen ist, war ein unweiser Schritt. Es wäre Weisheit, sich wieder auf die Erfahrung des Unendlichen zu besinnen und in diese Erfahrung hineinzusinken.

Aber wenn das Individuum in dir noch nicht voll entwickelt ist und nicht die entsprechende und vollkommene Reinheit erlangt hat, um in der Erfahrung der Unendlichkeit zu verweilen, wird es natürlicherweise wieder in die Dualität heruntersteigen – gewollt oder ungewollt. Dann wirst du auf die Uhr schauen, wie spät es ist, wirst wissen wollen, was es zu essen gibt und so weiter. Aber wenn du rein bist, so rein, dass kein Drang besteht, nach irgendetwas Ausschau zu halten, dann wirst du im vollkommen erfüllten Prinzip, dem unendlichen Sein, in perfekter Zufriedenheit verweilen. Solange aber noch die geringste Unreinheit in dir besteht, wirst du wieder herunterkommen müssen: Plötzlich öffnest du die Augen, die Meditation ist unterbrochen, auch wenn du noch so gern länger meditiert hättest. Irgendetwas lenkt dich ab, du öffnest die Augen und siehst wieder die Welt der vielen Dinge. Und sobald du die vielen Dinge siehst, gibt es auch wieder die Unterschiede. Du siehst etwas Schönes und willst es haben; du verspürst Hunger und suchst nach etwas Essbarem.

Das Glied zwischen deiner Erfahrung der endlichen, empirischen Welt und deiner Erfahrung des unendlichen Seins bist du selbst. Du kannst dieses Bindeglied „Gemüt“ nennen oder „Seele“, du kannst es unter irgendeinem Begriff einordnen, aber was es auch immer sei, es ist ein funktionelles Prinzip, kein organisches. Man kann es nicht fotografieren, man kann es nicht erkennen, man kann es nicht zeigen, aber es kann dir Dinge zeigen. Mit Hilfe dieses Gemüts kannst du vieles verstehen, aber das Gemüt selbst kannst du nicht sehen. Du kannst dein eigenes Gemüt mit Hilfe deines eigenen Gemüts aufgrund der Wirkungen, die es hervorbringt, verstehen lernen, das ist alles.

Die Erkenntnis deines eigenen Gemüts ist indirekt, nicht direkt. Du kannst ja auch nicht mit deinen Augen in deine Augen schauen, deine Augen können alles andere sehen, auch ihre Reflexion im Spiegel, nur nicht sich selbst.Das Bindeglied ist also in dir selbst.

Frage:

Was ist Metaphysik?

(Lehre von den letzten, nicht erfahr- und erkennbaren Gründen und Zusammenhängen des Seins)

Swami:

Metaphysik ist alles, was die Materie transzendiert. Und was ist Materie gemäß der allgemeinen Definition? – Alles, was man mit den Sinnen wahrnehmen kann. Alles, was man berühren, fühlen, sehen kann.

Was unerkennbar für uns ist, das ist das Metaphysische, das ist die Wahrheit, die Wirklichkeit in ihrem ureigensten Zustand. Mit unseren körperlichen Sinnen können wir sie nicht wahrnehmen.

Wieso konnten dann die Weisen und Heiligen diese Wirklichkeit erkennen? – Nicht mit Hilfe der materiellen Sinne!

Es ist das Bewusstsein, die Kraft der Beobachtung, die Kraft der Wahrnehmung, die hinter der Intelligenz steht und uns Bericht erstattet. Dieses Bewusstsein trägt in sich die Wahrheit und es hat bestimmte höhere Fähigkeiten wie Intuition – direkte Erkenntnis, direktes Wissen.

Die Intuition ist das Auge, mit dem wir die Wahrheit erkennen. Wenn die Intuition zu wirken beginnt, nennen wir das Offenbarung, Erleuchtung, die Entdeckung Gottes oder die Erfahrung Gottes. Wir werden dann die Wahrheit erkennen, und was geschieht dann? – Die Wahrheit ist namenlos, zeitlos, formlos, vollkommen wunderbar; und diese Wahrheit hat das Universum erschaffen.

Wie entstand das Universum, wie wurde es ins Dasein gerufen? – Das ist die Frage. Und wo liegt der Ursprung allen Lebens? Woher kam die Menschheit? Was ist geschehen?

Die Wahrheit ist da, und die Wahrheit muss sich materialisieren, wenn ein Universum entstehen soll. Es erhebt sich eine Idee in der Wahrheit, eine Idee vom Kosmos; und dieseIdee nimmt Gestalt an, verfestigt sich, und der Kosmos ist da.

Die Idee im Geist der Wahrheit ist das Wort – das Wort Gottes.

„Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott ...“

Man könnte dieses Wort auch Logos nennen, das ist der altgriechische Begriff für „Wort“. Es ist also ein Logos, ein Wort; was aber ist dieses Wort? Gibt es ein Wort ohne eine Idee, die dahinter steckt?

– Es gibt kein Wort, das nicht eine Idee ausdrücken würde. Wenn du „Blume“ sagst, siehst du sofort eine Blume vor dir, etwas Duftendes mit Blütenblättern.

Wort und Idee müssen in diesem Sinn als ein und dasselbe angesehen werden.

Die Wahrheit wird Wort, das Wort wird Materie, die Materie wird Leben und Mensch mit Gemüt und allem Übrigen.

Im Wort sind alle Vollkommenheiten Gottes enthalten, weil die Idee Gott selbst ist: Das Wort ist ein Ideal in der Wahrheit. Es ist Teil der Wahrheit, und die Vollkommenheiten der Wahrheit sind in diesem Teil, dem Wort, enthalten.

Ein Beispiel:

Im Ozean ist alles Wasser salzig. Entnimm ein Glas Wasser aus dem Ozean, es ist salzig. Es hat alle Eigenschaften und Charakteristiken des Ozeanwassers. Das Glas Wasser steht hier für das Wort; der Ozean für die Wahrheit, für Gott.

Das Gleiche gilt für das Wort Gottes, das Wort des Geistes, die schöpferische Kraft des Höchsten. Es ist eine Tatsache der inneren, spirituellen Wissenschaft; wir können die Wahrheit dieser Tatsache erfahren.

Und dieses Wort ist in den wahren Söhnen und Töchtern Gottes verkörpert; sie werden zum vollständigsten, reinsten und beredten Ausdruck des Wortes Gottes, zum Ausdruck der schöpferischen Kraft Gottes. Wenn unser Herz vomWort Gottes berührt wird, dann werden wir auch ein Teil des Herzens Gottes. Gott wohnt in uns, und wir sind Gott.

Das ist die wunderbare Wissenschaft vom Wort Gottes.

Wenn der Intellekt sich in mystische Angelegenheiten einmischt und sie interpretiert, wird das Ergebnis ein völlig anderes sein.

Es bestehen Unterschiede in der Qualität von Worten. Das Wort Gottes ist das mächtigste Wort überhaupt, während Namen für Gegenstände, wieTisch, Stuhl, Haus oder Baum, gar keine Kraft in sich tragen.

Worte wie Schönheit, Wahrheit, Güte, Liebe – das sind keine Namen für Objekte; es sind Umschreibungen, die für die Eigenschaften Gottes stehen.

Das Wort Duft, zum Beispiel, hat Kraft; es steht für eine Eigenschaft, nicht für ein Objekt. Duft ist nicht eigentlich materiell. Duft ist eine Eigenschaft wie Schönheit, wie Liebe, wie Güte, obwohl der Duft als solcher von einem Objekt stammen kann.

Ein hässlicher Mensch wie der Philosoph Sokrates ist trotzdem sehr schön, weil sein Herz wunderbar ist, weil seine Weisheit unsere Seelen bezaubert. Schönheit kann also auch von einem hässlich aussehenden Sokrates ausgehen.

Es gibt somit Worte, die Umschreibungen oder Beschreibungen von Eigenschaften sind, diese Eigenschaften verkörpern, symbolisieren oder repräsentieren, und solche Worte sind mächtig.

Ein Wort wie OM zum Beispiel, eine mystische Silbe, kann in uns eine gewaltige Veränderung hervorrufen, wenn wir es nur oft und intensiv genug wiederholen, weil es ein schöpferisches Wort Gottes ist. Der schöpferische Geist Gottes ist organisch mit der ureigenen Seele der Wahrheit verbunden. Deshalb ist Er allmächtig.

Ein Wort wie Haus ist ein von Menschen geschaffenes Wort. Das Wort OM ist nicht von Menschen erfunden; es wohnt dem Kosmos inne und transzendiert ihn. OM ist auch hier und jetzt zugegen.

Die Qualität von Dingen bleibt sich gleich, auch wenn wir deren Namen ändern. Für ein und dieselbe Eigenschaft gibt es viele verschiedene Namen in verschiedenen Sprachen. Duft bleibt Duft, gleich ob man ihn „fragrance“ nennt oder „Duft“. Die Namen haben wir Menschen erschaffen, nicht aber die Eigenschaften der Dinge. Diese existieren schon vor den Namen und auch ohne sie.

OM ist das eigentliche Herz der Wahrheit

OM ist nicht von Menschen erdacht. Es ist überall im ganzen Universum als die Seele der ganzen Schöpfung anwesend.

Wer kann es hören, wer kann seinem Klang lauschen? –

Wer ein vollkommen reines Herz hat und ein Heiliger von makellosem Charakter ist, kann es hören. Er braucht das Wort OM nicht zu wiederholen, er braucht nur hinzuhören, undseine innere Seele kann der Musik des Unendlichen lauschen.

Jene, die nicht in dieser glücklichen Lage sind, müssen mit dem Wort arbeiten, dem Wort, das in den Schriften geoffenbart ist, das von allen großen Weisen gehört wurde.

Die unermüdliche Wiederholung des OM reinigt dich und bereitet dich darauf vor, ihm einst, wenn du rein geworden bist, zu lauschen.

Das ist die geheime Technik aller mystischen Silben.


Wahrheit, Gott, Unendlichkeit

Gott, die Unendlichkeit und die Wahrheit hören nicht auf zu existieren, nur weil wir sie nicht wahrnehmen.

Es ist wahr, dass wir unfähig sind, eingegrenzt und von unseren eigenen Schwächen tyrannisiert. Doch das Ideal ist da; und das Ideal ist ewig. Es lädt uns ständig ein, es zu verwirklichen. Wir mögen nicht die Kraft dazu haben, ihm entgegenzugehen, weil wir tausendmal versagen, aber das allein beweist noch lange nicht, dass das Ideal nicht existiert.

Unser wahres Leben findet im Ideal statt.

Das Leben, das wir jetzt führen, ist ein Leben der Schatten – es ist nicht wirklicher als ein Traum. Unsere Erfahrungen im Traum, das Leiden oder das Glück, sind genauso wirklich, unter Umständen sogar wirklicher als die Erfahrungen im Wachzustand. Wir führen also ein Schattendasein.

Wenn wir uns aber vom Standpunkt des Unendlichen aus betrachten, dann hatten wir keine Geburt, wir sind nicht gealtert, wir haben keinen physischen Körper. Der Körper hat vor dreihundert Jahren nicht existiert und nach weiteren dreihundert Jahren ist er genausowenig da.

Ich halte diese Welt für eine Welt der Illusion, und auch die philosophische Vernunft, die mystische Erfahrung und die höchsten psychischen und sogar wissenschaftlichen Wahrnehmungen erschließen uns die Wahrheit, dass wir in einer Welt der Schatten leben.

Wie dem auch immer sei: Solange wir in dieser Welt der Schatten gefangen sind, ist sie sehr wirklich für uns. Und weil sie wirklich für uns ist, können wir dem Leiden nicht ausweichen. Diese Welt der vielen Dinge und Gegensätze ist voller Leiden, und wir wissen, dass uns das Glück, das wir genießen, bald wieder entschlüpft. Das ist das Schicksal aller endlichen, begrenzten Erfahrungen: Sie hören irgendwann auf zu sein.

Welches ist dann der Weg, auf dem wir uns unmittelbar an das Unendliche anschließen können? – Dieser Weg ist das Mantra; denn das Mantra ist eine supermystische Kraft, eine Superatomkraft. Als solche transformiert es das psychologische Material in dir, erleuchtet das psychische Material in dir, macht dein inneres Bewusstsein immer feiner; und diese Feinheit oder Subtilität des inneren Bewusstseins ist genau der Umstand, den das Unendliche nutzt, um in dich einzudringen, um Besitz von dir zu ergreifen.

Gott will, dass du deine Todlosigkeit hier und jetzt erfährst, noch bevor dein Körper wegfällt.

Versuche, dich auf Ihn einzustellen. Seine Absichten und Ziele sind für alle Ewigkeit festgelegt. Seine Absichten, Ziele und Gedanken sind ewige Gesetze. Dass du nicht von Gott abgeschnitten werden kannst, ist ewiges Gesetz. Dass du Gott erkennen musst, ist ewiges Gesetz. Es ist eine organische Notwendigkeit deines Wesens.

So wie der Säugling die Brust seiner Mutter sucht, um Milch zu trinken, so ist es eine organische Notwendigkeit des menschlichen Individuums, nach Gott zu suchen und Gott zu erfahren. Ob wir es wollen oder nicht, wir werden immer nach Glück suchen, und solange wir nach Glück suchen, suchen wir nach Gott, denn Gott und Glück sind identisch. Wir suchen immer nach Stärke und wollen unsere Schwächen überwinden. Solange wir nach Stärke suchen, auch wenn wir nur ein Glas Milch trinken, um uns zu stärken, suchen wir nach Gott; denn Gott ist Stärke. Stärke und Gott sind ein und dasselbe. Außerhalb von Gotte kann es keine Stärke geben.

Wer wird unüberwindlich und unbesiegbar? – Jener, der in der Stärke Gottes seinen Platz gefunden hat, jemand, der sich beständig bewusst ist, dass seine Stärke von Gott kommt, dass seine Stärke Gottes Stärke ist.

Wir können nicht vermeiden, nach Liebe zu suchen; wir wollen geliebt werden, und wir wollen lieben. Der Geizhals liebt zumindest sein Geld und seinen Besitz, wenn schon nicht andere Menschen.

Liebe ist Bestandteil der Veranlagung eines jeden Einzelnen, wie auch Erkenntnis, Tugend und Wahrheit.

Wir haben starke, unwiderlegliche, unauflösliche organische Beziehungen zu Gott. Wir leben in Gott und von Ihm haben wir unser Sein. Alles, was wir tun, vollbringen wir in Gott, mit seiner Kraft und Energie. Außerhalb von Gott haben wir keine Existenz. Außerhalb von Gott gibt es keinen Frieden, keine Erkenntnis, keine Kraft, keine Stärke, keine Schönheit, keine Musik.

Verbleibe in diesem Wissen! Sei immer jung und stark! Lebe Tausende von Jahren!

Lebe in Ewigkeit!

Die Schöpfung scheint eine Formulierung, eine Vielfalt zu sein, jedoch gilt das nur für das erkennende Denken, das zu verstehen versucht, was das Universum ist. Doch für das Unendliche selbst ist das Universum keine Formulierung, nichts dergleichen! Es allein ist überall: überall Licht, Friede, Vollkommenheit; überallSelbsterkenntnis, absolute Erkenntnis, absolutes Licht, unbedingte Vollkommenheit.

Alles, was du siehst, berührst, fühlst, weißt, alles, womit du dich befasst, muss untergehen; all das ist vergänglich und bloßer Schein.

In allem ist etwas gegenwärtig, das mit verschiedenen Namen bezeichnet wird, wie die Wahrheit, das Königreich des Himmels, die unendliche Energie, die absolute Macht und Kraft, die eine Wirklichkeit. – Damit sollst du dich befassen.

Damit dies jedoch auch zu deiner lebendigen Erfahrung wird, musst du dich zuerst reinigen. Reinige dich durch konzentrierte, absorbierende göttliche Arbeit. Reinige dich, indem du Bücher von geistigen Führern liest oder ihre Ansprachen hörst.

Reinige dich durch Meditation. Lass den Gottgedanken stets von dir Besitz ergreifen. Lass dich von Gottgedanken beherrschen.



Inhaltsverzeichnis Würdigung Gedanken zum Tag Freie Online Bücher Bildergalerie Audio Video Links

Archiv vor 2013

Archiv 2013

Januar/Februar

März/April

Mai/Juni

Juli/August

September/Oktober

November/Dezember

Januar/Februar


WWW Edition 2014