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ZWEIMONATLICH

Jahr 57

OFFIZIELLES ORGAN DES
DIVINE LIGHT ZENTRUMS
8400 WINTERTHUR SCHWEIZ



November/Dezember 2022

  

INHALT

Texte aus Ansprachen und Gesprächen von

 


Die Welt des Materiellen ist

vorübergehender Natur.

Nach zehn Millionen Jahren

wird sie nicht mehr sein.

Lass dich nicht täuschen durch die Form,

nimm deinen Halt am Unvergänglichen,

an dem, was zeitlos, unzerstörbar ist,

an dem, womit du nach dem Tode leben wirst für alle Zeit und Ewigkeit!

Sei weise und erkenne deinen besten Freund,

deinen wirklichen ewigen Vater,

deine wahre unsterbliche Mutter.

Swami Omkarananda


Was ist der Weg, um Gott zu erfahren?

Die Bibel sagt: „Gesegnet sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.“ Reinheit des Herzens ist also der Weg!

Das reine Herz ist voller Feuer, erfüllt mit dem Feuer der Hingabe, dem Feuer transformierter Energien. Hass ist umgewandelt in kompromisslose, universale und göttliche Liebe. Man braucht Feuer, um einige Körner Getreide in essbare Nahrung umzuwandeln. Man braucht aber auch Feuer, um diese Nahrung zu verdauen. Aber nicht nur dazu braucht man Feuer, sondern auch um die niedere menschliche Natur zu veredeln, um niedere Impulse in höhere umzuwandeln.

Auch um Hass in Liebe zu verwandeln, um die Begrenzungen des menschlichen Lebens zu verbrennen ist Feuer notwendig, und zwar das Feuer der Meditation, das Feuer der Reinheit, das Feuer göttlichen Wesens, das Feuer der Hingabe und der göttlichen Liebe.

All diese verschiedenen Feuer müssen angewandt werden, aber nicht nur diese! Um das Göttliche direkt zu berühren, braucht man ein anderes Feuer: Reinheit. Nur Reinheit kann das erreichen, was das Reinste ist – das Göttliche.


Einheit im Bewusstsein

Schließe deine Augen, verströme dein Herz der Liebe für die ganze Schöpfung aus.

Schließe deine Augen und breite in allen Räumen großartige, göttliche Gedanken aus.

Wirkliche Einheit ist die Einheit von Herz und Liebe, die Einheit im Bewusstsein mit allem und jedem.

Wenn du diese Eigenschaften hast, bist du Meister einer unbeschreiblichen und immer währenden Glückseligkeit, die jetzt schon in dieser Minute erfahren werden kann und muss.

Alles Manifestierte

ist eine Projektion Gottes

Gott erhält die ganze Schöpfung; Er löst sie auch wieder auf, indem Er sie in sich zurücknimmt. Er kann sie in einem Augenblick neu erstehen lassen, wenn es Ihm gefällt. Und nichts und niemand ist im eigentlichen Sinne je zerstört, denn alles wird wieder vereinigt mit der göttlichen Existenz, alles geht wieder ein ins göttliche Bewusstsein – das ist das Schöpfungsgesetz. Es ist Gott, der als Universum erscheint!

Lassen wir uns nicht von den Erscheinungen täuschen, sondern erkennen wir die wahre Essenz, die eigentliche Substanz hinter jeder Erscheinung!

Diese Substanz ist vom Wesen des unendlichen Lichts und des Friedens, der unendlichen Kraft und Freude, der Schönheit und Gnade des Göttlichen, die als Welt und als Mensch, als Laut und Farbe erscheint. So ist alles Formgewordene, alles Phänomenale eine Manifestation des Göttlichen und darum göttlich.

Durch Unkenntnis wird diese Wahrheit ins Gegenteil verkehrt und der Mensch glaubt, dass das Äußere das Ganze der Wirklichkeit und des Göttlichen sei. Er stürzt sich in diese Vorstellung, indem er vergisst, dass über allem Bestehenden und jenseits alles Bestehenden ein höheres Sein existiert.

Alles Phänomenale ist nur eine Teilerscheinung des Göttlichen.

Zur Zeit erscheint dem menschlichen Geist etwas, das er die Welt nennt. Im Licht der göttlichen Wahrheit jedoch existiert diese Welt nicht mehr, sondern allein das namenlose, formlose, allherrliche göttliche Bewusstsein.

Die Welt ist als eine Ausdrucksform des Göttlichen zu verstehen, und durch diese Welt und in dieser Welt muss der Mensch zur Gotterfahrung, zum bewussten Einssein mit dem Göttlichen gelangen.

Wenn dieses Ziel erreicht ist, wird ein solcher Vollendeter einige dieser Schätze des Göttlichen der Welt zugute kommen lassen. Das ist unsere Philosophie.

Alle Geschöpfe sind der stoffgewordene Gedanke Gottes, doch sind sie in Begrenzungen eingeengt, und diese Begrenzungen werden noch durch eine Persönlichkeit, die aus diesen Beschränkungen besteht, verstärkt.

Zum Persönlichkeitsbereich gehören die seelische Struktur, das Unbewusste und das menschliche Gemüt.

Der physische Körper des Menschen und sein Organismus sind so beschaffen, dass sie dem göttlichen Geist erlauben, sich darin zum Ausdruck zu bringen und der Mensch imstande ist, diesen göttlichen Geist, sein höheres Selbst wahrzunehmen, zu erkennen und zu erfahren.

Das ist es, was ihn über alle Kreatur hinaus erhebt. Einen physischen menschlichen Körper zu haben, ist darum ein ganz großes Geschenk Gottes; es ist das erste große Geschenk.

Vermittels des Körpers, durch rechten Gebrauch des Körpers, kann der Mensch die Vollkommenheit des Vaters im Himmel erlangen. Der Vater im Himmel bedeutet die Vollkommenheit des allgegenwärtigen Gottes.

Lasst uns bedenken: Überall ist Raum allein für Gott.

Die Welt ist von Gott erschaffen und diese Welt ist der Schauplatz, wo Gott erlebt und erfahren werden kann. Sie ist eine Bühne des Daseins, auf der wir immerwährenden Frieden, Glück, Macht, Vollkommenheit, Erkenntnis, Weisheit und Schönheit erfahren können.

Viele unsichtbare Welten durchdringen das sichtbare Universum

Die subtilste aller Welten ist das Göttliche selbst.

Diese Welt Gottes erfüllt alles, indem es die innerste Essenz, die wahre Substanz, der Wesenskern alles Bestehenden ist. Diese innerste Essenz in allem Sein ist so subtil, so über-elektronisch, so sensitiv, so reich an Potenz, im Sinn einer metaphysischen formgestaltenden Entwicklungsstufe des Absoluten, dass es als Grundsubstanz alles nährt, erhält und in allem höchste Fähigkeiten entwickelt. Wenn man dies weiß, ist im Hintergrund des Erlebens ständig ein Gefühl vorhanden, dass die gesamte Materie in der Schwingung der Gottgegenwart vibriert.

Es bedarf schon eines Wahrheitssehers, um zu erkennen, dass alles aus Energie geformt ist und um zu wissen, dass alles Gott in sich trägt.

Im Zustand höchster Weisheit und durch das Zuteilwerden der göttlichen Gnade erlebt der Mensch die äußere Welt als Göttlichkeit, als absolute Wirklichkeit, als Gefüge der göttlichen Wesenheit.

Der Unterschied im Erleben der Welt, ob materiell oder göttlich, liegt in der inneren Sichtweise. Wenn diese vom Göttlichen durchdrungen, erhoben und vergeistigt ist, sehen wir eine andere Welt in dieser äußeren Welt. Wir erkennen die wundersame göttliche Allgegenwart in der materiellen Welt.

Von der Gnade Gottes berührt zu werden ist dasselbe, wie Gottesweisheit zu besitzen. Man ist immer von einer seltsamen inneren Freude erfüllt, von Frieden, Licht und Liebe. Man scheint ständig schöpferisch aktiv zu sein, selbst wenn man gar nicht tätig ist, denn es ist der göttliche Geist, der in einem wirkt und zum Ausdruck kommt.

Wenn du einen solchen Zustand erreicht hast, fließen aus deinem Herzen unaufhörlich Segnungen zur ganzen Schöpfung hin.

In allem erkennst du die Gegenwart Gottes, im wehenden Wind, im Himmel über dir, in allen Lebewesen. In allem, was du wahrnimmst erscheint dir die Gegenwart Gottes.

Dein Inneres und alles um dich herum bestätigen unaufhörlich die Existenz Gottes.

Du lebst im Angesicht des Göttlichen und unter den Augen Gottes, du bist endlos ein Segen für die ganze Schöpfung.

Selbst wenn du auch zu niemandem sprichst, selbst wenn du niemandem dienst, so ist es doch unumstößlich wahr, dass du ein großer Segen bist für jede Kreatur.

Deine bloße Existenz schon ist eine unendliche Wohltat für alle Lebewesen, denn diese Existenz ist vom strahlenden Licht der Gegenwart Gottes, von der Weisheit Gottes, von den schöpferischen Qualitäten Gottes erfüllt.

Du führst sodann ein Leben voller Schönheit und Segen, das nicht nur herrlich und gesegnet für dich selbst ist, sondern auch eine Wohltat für die Luft, in der du lebst, für den Raum, der dich umgibt, für alle unsichtbaren Geschöpfe und alle sichtbaren Dinge und Wesen um dich herum.

Erhalte dich so lange wie möglich in einem Bewusstsein hoher Geistigkeit. Sei dir dessen bewusst, dass Gott dich immer umgibt, dass du niemals von Ihm getrennt bist, dass Er allsehend, allbarmherzig und allsegnend ist, dass du in Ihm bist, dass Er in dir ist, dass deine einzige Pflicht darin besteht, Weisheit, Liebe und Güte zu üben und Gutes zu tun.

Vertiefe deinen Glauben, segne die Welt, sei ständig in einer positiven, dem Göttlichen unbedingt vertrauenden Haltung, spüre die allsehende Gottheit in deinem Inneren und um dich herum. Wenn du diese geistigen Disziplinen fortführst, werden deine Fähigkeiten endlos und ohne Grenzen sein.

Geheimnisvoll ist die Schöpfung des Ewigen!

Alle Geheimnisse erhellen sich dem, dessen Herz stark und innig das Göttliche liebt.

Das ganze Wesen des Menschen wird dann von göttlicher Erkenntnis durchleuchtet. Das ist der Lohn der Liebe und Hingabe ans Göttliche. In der gesamten Schöpfung manifestieren sich Farben, überall gibt es die eine oder andere Farbe. Es ist eine Welt der Farben, der Erscheinungen, des Scheins.

Was ist die Welt der Wahrheit? – Sie ist symbolisiert in der weißen Farbe, der Ur-Farbe, der höchsten Wirklichkeit.

Aus dieser einen Farbe sind unzählige Farben entstanden, aus dieser einen Wirklichkeit sind all die verschiedensten Dinge hervorgegangen. Alle die Dinge, Farben, Wesen und Formen können wieder in ihren Ursprung zurückgenommen werden.

Nur die Unweisen sind blind gegenüber dem Göttlichen in den Menschen, Steinen und Pflanzen, in den mannigfaltigen Dingen. Diejenigen, die in der Wissenschaft der Farben erfahren sind und sich ein klares Urteil bewahrten und in der Gnade leben, die wissen, dass in den Farben Blau, Rot, Violett sowie in jeder anderen Farbe Weiß enthalten ist.

Das ist der Ursprung. Alle Farben können wieder in die weiße Farbe zurückverwandelt werden.

Das Herz des Heiligen, das reine Herz, das weise Herz, das gesegnete Herz, das sich des Göttlichen hinter der Vielfalt aller Erscheinungen bewusst ist, sieht sich immerzu von Angesicht zu Angesicht dem Göttlichen gegenüber. Wenn es irgend eine Farbe sieht, erkennt es zugleich das Göttliche als deren Urgrund.

Gelb ist die Weisheit, die unendliche Intelligenz Gottes. Deshalb wird der Weise bei jedem Erblicken der Farbe Gelb zugleich an die unendliche Intelligenz des Göttlichen erinnert.

Er kann Rot nicht wahrnehmen, ohne zugleich der unendlichen Liebe des Göttlichen gewahr zu sein. Er kann Weiß nicht erkennen, ohne zugleich sich der grenzenlosen, namenlosen, formlosen Wirklichkeit bewusst zu werden.

Das Herz des Guten, des Heiligen ist unablässig mit dem Göttlichen in Gemeinschaft. Ob es die Farben Blau, Weiß, Rot, Grün oder Gelb sieht, was immer die Formen oder die Namen auch sein mögen, es nimmt in allem das Göttliche wahr und weilt mit seiner ganzen Aufmerksamkeit beim Göttlichen.

Das Herz, das für das

Göttliche pulsiert

Wenn der Wind weht, bewegen sich die Blätter am Baum und flattern.

Ebenso erbebt das Herz des Menschen, das dem Göttlichen ergeben ist, ständig in Gedanken ans Göttliche. Es schlägt immerzu im Bewusstsein des Zeitlosen, des ewigen, unsterblichen, unvergänglichen Seins.

In der ganzen Schöpfung, überall unter der Sonne gibt es nichts, was größer, wunderbarer und wertvoller ist als ein Herz, das in ständigen Gedanken und Gefühlen ans Göttliche schlägt.

Wenn die Sonne nach Westen wandert, wendet auch die Sonnenblume ihr Antlitz nach Westen.

Ebenso wendet sich das Herz des Gottergebenen immer dem Göttlichen zu, bewegt sich auf Gott zu, ist Widerspiegelung des Göttlichen.

Das unvorstellbare Universum und die

zugrunde liegende Wahrheit

Das allumfassende, unendliche Bewusstsein dieser unendlichen Existenz schuf Abermilliarden kosmischer Zyklen.

Schauen wir nur den Nachthimmel mit seinen Planeten und Sternen an! Hinter unzähligen dieser Lichtpunkte am nächtlichen Himmel, die wir leicht für einzelne Sterne halten können, verbergen sich ganze Weltensysteme, riesige Galaxien, die meisten davon sind wie unsere Milchstrasse, die zwar mit ihren rund zweihundert Milliarden Sonnen nicht eine der kleinsten Galaxien ist, aber auch nicht zu den größten zählt.

Es gibt unzählige solcher Welteninseln. Die von der Erde aus gerade noch wahrnehmbaren sind achtzehn Milliarden Lichtjahre entfernt und sind, wie alle Galaxien, in ständiger Auswärtsbewegung begriffen, weg von einem gemeinsamen zentralen Fluchtpunkt, als wollten sie seit mehr als achtzehn Milliarden Jahren ins Unendliche des Raums streben.

Zwar bewegen sich die äußersten Quasare – die praktisch auch als Galaxien gelten – fast mit Lichtgeschwindigkeit durch den fernen Raum.

Nach neuesten Berechnungen entstand unser gegenwärtiges Universum vor etwas mehr als achtzehn Milliarden Jahren.

Doch was war vor dieser Schöpfung? – Es muss eine andere Schöpfung und wieder eine andere vor dieser und so weiter ad infinitum vor ihr bestanden haben.

Das äußere Universum ist für uns fast ebenso unvorstellbar wie Gott selbst, dessen unendliche Bewusstseinskraft alle Welten aus sich erschaffen hat und weiterhin neue Welten ihrer Vollendung entgegenführt.

Zu allen unvorstellbar langen Zeiten hatte das Göttliche schon existiert und ist auch jetzt noch in unserem Universum gegenwärtig. Es ist ein unbeschreiblich wunderbares, vollkommenes, unendliches Bewusstsein, das immerzu alldurchdringend überall lebt und existiert.

Wie aber ist dieses Bewusstsein in seinem eigenen, eigentlichen Zustand beschaffen?

Welche Natur hatte es, ehe es die Welt und die Menschen erschaffen hatte?

Es war, ist und bleibt unendlich vollkommenes Bewusstsein, selbstleuchtend, von vollkommenem Frieden und vollkommener Schönheit, sowie endlos in seinen schöpferischen Möglichkeiten. Doch in dem Moment, wo es durch das menschliche Herz und die Seele im Ausdruck begrenzt wird, treten Schwierigkeiten eben deshalb auf, weil das Bewusstsein durch eine ganz bestimmte, persönliche Erfahrungsweise eingeengt wird.

Aus dieser persönlichen, ichbezogenen Erfahrung entstehen sämtliche Probleme und Prüfungen im individuellen Leben.

Das schöpferische Bewusstsein jedoch ist voller Freude. Der ganze Kosmos lebt aus Gottes Freude und wird von der Freude Gottes getragen.

Wir leben in der Freude Gottes. Freude ist unser eigentliches Wesen. Unsere Seele im Inneren ist Freude. Der Name deiner Seele ist Freude, und das ist dein wahrer Name. Der Gottesfunke im Menschen ist vom Wesen und der Beschaffenheit der göttlichen Freude.

Darum sage deinem Herzen hundertmal: „Durch Gnade bin ich Freude!“

Das grenzenlose Sein des ewigen Schöpfers

Wenn durch die Gnade Gottes das innere Auge der Seele in uns geöffnet ist, gewahren wir überall ein grenzenloses Sein voller Schönheit, Licht und Bewusstsein.

Von dieser Grundlage, von dieser inneren Erfahrung aus gesehen, ergeben sich Aufschlüsse über das Wesen des Göttlichen.

Wir erkennen, dass es nicht so sehr darauf ankommt, wie wir das Göttliche benennen.

Wir können Gott als Vater, als Wahrheit oder Wirklichkeit bezeichnen, und immer finden wir ein unbeschreiblich wunderbares, allvollkommenes Bewusstsein.

Diese Einsicht erlangen wir in einem meditativen Bewusstseinszustand. Vertieft sich dieser, dann besteht auch kein Unterschied mehr zwischen dem Meditierenden und dem Göttlichen. Man wird zum Licht, das man gewahrt, zum göttlichen Bewusstsein, das man erfährt, und erkennt das Wesen Gottes durch das Einssein mit Ihm.

Von diesem Standpunkt aus gesehen, was ist da das äußere Leben?

Es ist dem Traum vergleichbar. Es erscheint als ein Nichts, es rückt an seinen rechten Ort, das heißt, es versinkt ins Unbedeutende, wie groß, wie schwer, ja wie erschütternd die Probleme des Lebens auch sein mögen. Das individuelle Bewusstsein, das sonst von ihnen Notiz nimmt, das sie erlebt, hebt sich empor und ist dann als solches nicht mehr vorhanden: Wir verschmelzen mit dem Herzen allen Seins. Wir gewahren uns in uns selbst und finden überall das eine Sein, das ohne ein Zweites ist. Wessen wird man hier Zeuge? – Man beobachtet alles und nichts, man ist sein eigener Zeuge. Man ist sein eigener Beobachter, dessen Wesen grenzenloses Licht von unendlicher Schönheit ist, und ist zugleich der allwissende Zeuge aller Dinge.

Die Geschichte der Welt und die großen Schriften der Welt sprechen von millionenfacher Schöpfung. Woher kamen all die Universen?

Die menschliche Vernunft folgert, dass auch in Zukunft noch Millionen Universen erscheinen werden, dass Erschaffung, Erhaltung und Auflösung sich abwechselnd folgen werden.

Worin finden diese künftigen Weltenschöpfungen statt? – In diesem grenzenlosen, unendlichen Sein, diesem Bewusstsein, in dieser Macht und Schönheit des Göttlichen.

Die Geschichte jedes Blattes, jeder Blume, jedes Wesens, jeglichen Schöpfungszyklus ist im Göttlichen enthalten und doch ist nichts in Ihm. Es ist allreines Feuer, goldenes Licht, grenzenloses, unbegrenzbares, allwunderbares Sein auf zahllosen Ebenen.

Das göttliche Bewusstsein ist von all dem unberührt. Sein Name und seine Natur sind absolute Reinheit. Sein Wesen ist unbeschreibliche und unbegrenzte Freude. Es ist dieser Gott, den wir anbeten. Es ist der Gott der Erfahrung, der Gott, den das göttliche Bewusstsein in uns erkennt, erschaut, erfährt.

Die alltägliche Vorstellung vom himmlischen Vater ist verglichen mit dieser zeitlosen, unbegreiflichen Ewigkeit eine Verminderung des Göttlichen, eine Verkleinerung des großen Gottes.

In diesem unbegreiflichen und unbegrenzten Bewusstsein des Göttlichen befindet sich eine Ewigkeit von Raum und Zeit, aber auch eine raum- und zeitlose Ewigkeit.

Dieses Bewusstsein ist ungeboren, unerschaffen, allvollkommen, Zeuge aller Dinge, ohne doch selbst einen Zeugen zu haben, ein Sein ohne einen Zeugen außerhalb seiner selbst. Es ist sein eigener Zeuge.

Diese Wirklichkeit ist unsere einzige Zuflucht. Wenn wir sie erkennen, erlangt unser Geist unendliche Schätze. Wenn wir sie erkennen, wird unser Wille durch deren Gnade und ihr Licht unüberwindlich, unser Leben transzendiert seine Begrenzungen und wird grenzenlos. Die ganze Schöpfung wird eins mit unserem innersten Herzen.

Es gibt nur eine einzige Wirklichkeit: das Göttliche!

Alles andere ist wie ein Spaß, eine zeitweilige Angelegenheit.

Es gibt nur einen Felsen im Universum: nämlich die Wahrheit, Gott!

Alles andere ist nicht ernst zu nehmen. Halte dich fest an diesem Felsen der Wahrheit!

Nichts ist zerstörbar

Nichts ist zerstörbar, nichts kann endgültig zerstört werden. Das Mysterium der Gotterfahrung und selbst die Wissenschaft lassen uns erkennen, dass es für nichts eine endgültige Zerstörung gibt.

In der Unendlichkeit ist kein Ereignis ein tatsächliches Ereignis, und im materiellen Universum wird alles, was scheinbar zerstört wird, nur in etwas anderes umgewandelt. Es gibt also keine wirkliche Zerstörung.

Wir leben nicht in einem materiellen Universum, das aus materiellen Atomen besteht.

Die höchste Energie, welche die materiellen Prozesse lenkt, ist unzerstörbar, unverwundbar. Sie allein ist die Seele und das wahre Sein dieses materiellen Universums, in dem wir leben.

Mit dieser höchsten Energie, die selbst schon eine Unendlichkeit des Bewusstseins und der Erkenntnis in sich trägt, sind wir zu allen Zeiten und unter allen Umständen innigst verbunden.

Wir sind unzerstörbar. Nichts kann uns wirklich berühren. Freilich können wir wie ein irdenes Gefäß zerbrechen, wenn wir möchten, dass eine solche Erfahrung in unserem Leben stattfinden soll. Doch ist eine solche Erfahrung nur möglich, wenn wir unser göttliches Wesen vergessen haben, wenn wir unseren Bewusstsein und inneren Erfahrung nach die Gottheit aus unserem Leben verbannt haben. Doch trotzdem wäre eine solche Erfahrung auch nur eine Wahrheit unseres Denkens, unserer psychologischen, psychischen und körperlichen Erfahrungsweise, aber keine Wahrheit des Geistes.

Gott ist Geist

Die Wahrheit ist Geist. Sie verweilt als das höchste geistige Sein in dir.

Es gibt nur einen Geist, eine Wahrheit, einen Gott.

Und diese drei sind ein und dasselbe. Alles ist im Geist Gottes in dir enthalten!

Unendliche Glückseligkeit, absolute Weisheit, unbegrenzbarer Frieden, Schätze über Schätze – alles ist in dir, im schöpferischen Geist Gottes in dir. Das ist es, was du erkennen und erfahren musst.

Durch bewusste Erkenntnis und Erfahrung des Göttlichen erlangen wir Glück, denn das Göttliche ist absolutes Glück, absolute Liebe, absolute Harmonie, die Musik der Musik. Und der Mensch ist der Träger des Göttlichen, der Träger des Wunders aller Wunder.

Der Mensch selbst ist das Wunder aller Wunder! Warum? – Weil der Mensch den Geist Gottes in sich trägt, deshalb ist er das Wunder aller Wunder. Weil er aus der Substanz des Lichts und der Kraft des Göttlichen geformt ist.

Anstatt mit dem uns innewohnenden Glück zu leben, anstatt grenzenlosen Frieden zum Ausdruck zu bringen, verliert sich der Mensch in einer rastlosen Suche nach Frieden und Glück in der Außenwelt. Solange diese rastlose Suche nicht endet, solange uns das Licht der Gnade Gottes nicht berührt und uns die wahre Quelle von Frieden und Glück nicht offenbart, solange werden wir weiter rastlos bleiben.

Wir können überhaupt keinen Frieden außerhalb des Göttlichen finden.

Der Mensch ist so ruhelos! Und doch besteht das innerste Wesen des Menschen aus unendlichem Frieden, unendlicher Glückseligkeit. Das ist der wirkliche Mensch!

Der wirkliche Mensch muss sich durch seine Sinne ausdrücken.

Für die Probleme des Lebens ist das Göttliche die einzige Lösung.

Für die Probleme der Raum-Zeit-Welt ist die einzige Lösung die raum- und zeitlose Wirklichkeit. Das Höhere überwindet das Niedrigere.

Die Probleme deines Denkens und Fühlens, deines Lebens in der Welt, das sind die niedrigeren Probleme. Sie können nur vom Geist Gottes in dir endgültig gelöst werden, der höchsten Wirklichkeit in dir. Das Höhere überwindet das Niedrigere, das Größere das Kleinere.

Versuche deshalb, dich mit dem Höheren und Größeren zu verbinden. Das Göttliche ist das Höhere und Größere. Es ist dein wahres Wesen, die Substanz deiner Substanz.

Das Unsichtbare ist Erhalter des Sichtbaren. Das Wirkliche ist das Unsichtbare, und was sichtbar ist, ist nur etwas Scheinbares, etwas Begrenztes, etwas Vergängliches.

Was ist, war und immer sein wird, ist das Unsichtbare. Es ist nur für unsere körperlichen Augen unsichtbar, aber nicht für das innere Wesen. Dieses innere Wesen ist des Göttlichen gewahr, indem es das Göttliche selbst ist, indem es seine Identität mit dem Göttlichen erkennt.

Entwickle jene Weisheit und Liebe, die dir die Fähigkeit verleihen, die unsichtbare Wirklichkeit zu sehen.

Das Leben ist eine goldene Gelegenheit, Schätze zu erlangen, die nie vergehen, eine Weisheit zu erlangen, die unsterblich ist, ein Leben, das immerwährend ist, einen Frieden, der das Verstehen übersteigt, eine Glückseligkeit, die unbeschreiblich ist.

Obwohl sich das Göttliche im Zentrum unseres Seins befindet, ist es überall im Universum.

Wie der Raum, der in deinen Ohren ist, sich überall im ganzen Universum vorfindet, so ist auch Gott, der in dir wohnt, überall gegenwärtig. Der Raum in deinen Ohren und der Raum in den Ohren anderer ist ein und derselbe.

Es ist der eine Geist, die eine Wahrheit, die eine Existenz, die leer zu sein scheint, die nichts zu sein scheint, die aber alles in sich selbst enthält, nämlich Wunder über Wunder, wie dein Traumbewusstsein.

Wenn du einschläfst, scheint da nichts zu sein. Du bist in eine Dunkelheit versunken, in ein Nichts; und doch projiziert dein Bewusstsein aus diesem Nichts alle Arten von Welten. Es erschafft Licht, Schönheit, mannigfaltige Objekte, die du im Traum erfahren und genießen kannst.

Woher kamen all diese Dinge? – Aus dem Nichts deines Bewusstseins!

Aus dem Nichts des Raums kommen all die Wunder des Göttlichen, denn der Raum trägt in sich die Gegenwart des Göttlichen.

Die Gegenwart des Göttlichen ist subtiler als der Raum, unendlich subtil und fein, und sie enthält alles in sich.

Im Blitz eines Augenblicks kann das Göttliche neue Universen mit neuen Lebensformen erschaffen. Alles ist für Es möglich. Alle schöpferischen Substanzen sind in Ihm enthalten.

Das Göttliche ist unendliche Fülle. Jede Art von Fülle und Vollkommenheit ist in Ihm, die Fülle des Glücks, der Genialität, der Musik, der Schönheit, des Lebens, der Erkenntnis und so weiter.

Du hältst den Schatz der Schätze in deiner Hand. Du bist gesegnet. Es ist eine Macht in dir, eine Gegenwart, deren du dir nicht bewusst bist, die du vielleicht nicht wahrnehmen kannst, wie du die Blumen vor dir wahrnimmst, doch deren Gegenwart und Wirklichkeit niemand verleugnen kann. Was ist diese Macht, diese Gegenwart? Was ist dieses unwandelbare Sein? Warum wird das Göttliche als unwandelbar beschrieben, als die Wirklichkeit, die immer die Gleiche ist, gestern, heute, morgen? Im täglichen Leben sehen wir, dass sich alles verändert, und alles Veränderliche altert, vergeht, verschwindet. Aber was ist das, was sich nicht verändert? – Nur das Göttliche.

Es allein ist die unwandelbare Wirklichkeit, und Es hat dich nach seinem eigenen Bildnis geformt. Das Göttliche hat dich mit der Substanz seiner Unwandelbarkeit geschaffen. Aber was ist dann mit deinem Körper, der sich doch jeden Augenblick, jede Stunde verändert und älter wird?

Dieser veränderliche, alternde Körper ist nicht das Bild Gottes. Das Bild Gottes ist das, was sich nicht verändert, was niemals altert und vergeht. Du bist aus Unvergänglichkeit gemacht. Du bist alterslos, zeitlos.

Meine tiefste Verehrung gilt dem göttlichen Wesen, das in deinem gesegneten Herzen als Liebe wohnt, das deiner Intelligenz die Kraft der Unterscheidung verleiht, das in deinen Händen und deinem Willen als jene Energie und Kraft anwesend ist, die alle deine Tätigkeiten ausführt.

Verehrung sei dir immer wieder als das Licht Gottes, das die Bibel das Königreich des Himmels nennt.

Die größte Tatsache, die höchst fundamentale

Tatsache im Universum ist Bewusstsein

Bewusstsein ist die Basis von allem. Ohne Bewusstsein gibt es keine Erfahrung.

Bewusstsein ist Erkenntnis. Ohne Erkenntnis kann man ein ander nicht sehen und erfahren. Bewusstsein oder Erkenntnis ist die Voraussetzung für jede Erfahrung.

Wir können über alles hinausgehen, nicht aber über das bezeugende Bewusstsein. Das Bewusstsein ist allen anderen Fähigkeiten in uns überlegen. Es steht über allem. Gleichzeitig durchdringt es alles. Es existiert überall, und das wunderbarste Universum befindet sich in dir selbst.

Die Wissenschaft ist heutzutage so weit fortgeschritten, dass sie uns in großes Erstaunen versetzt, indem sie uns die Größe und Herrlichkeit des Universums vor Augen führt.

Fast jeden Tag werden neue Wunder von der Wissenschaft entdeckt. Das Universum ist so unendlich und fantastisch, dass ein sensitives Herz staunt angesichts der Unermesslichkeit der Räume und der Zahllosigkeit der Sterne. Es sieht in all dem die Größe des Schöpfers, der all diese Wunder hervorgebracht hat.

Wie winzig und bedeutungslos doch unsere Erde aussieht, die irgendwo wie ein Staubkorn im endlosen Raum treibt. Und erst der Mensch! Welche Bedeutung hat ein Mensch in all dieser Unermesslichkeit? Was ist seine Bedeutung? – Er wird zu einem Nichts reduziert in den erstaunlichen Weiten und des physikalischen Universums.

Wie wichtig bist du? Was hast du zu sagen in diesem Ozean von ungeheuren Ausmaßen, von Vorgängen, in denen Galaxien geboren werden und sterben, Galaxien, die Millionen Mal größer und gewaltiger sind als unsere eigene Milchstraße mit ihren Milliarden Sonnen?

Wer bist du? – Die Welt, in der du lebst, ist selbst verschwindend klein, fast unsichtbar im Strudel der Sternensysteme.

Doch ist die Größe Gottes so unendlich, dass dieses physikalische Weltall wie nichts erscheint, verglichen mit der Seele in dir, dem göttlichen Selbst in dir.

Die innere Wirklichkeit in dir ist unendlich größer als diese großartigen, Ehrfurcht gebietenden Unermesslichkeiten des physikalischen Weltalls. Dein inneres Selbst umfasst das ganze physikalische Universum.

Das ist eine Tatsache, eine Wahrheit, die für den gewöhnlichen Hausverstand des Menschen extrem schwer verständlich ist.

Um diese Dinge zu verstehen, muss das Denken spekulativ, rational, geübt und diszipliniert sein, und man muss die Reinheit des Herzens besitzen, welche die innere Intelligenz verfeinert und erleuchtet.

Das Bewusstsein in dir – das Selbst in dir, das Bild Gottes in dir – ist so fantastisch, so wunderbar. Es hat unendliche, unbegrenzbare Dimensionen.

Dein Körper kann dieses Bewusstsein nicht einschränken.

Was ist mein Wesen?

Wer bin ich?

Bin ich der Körper, den ich bewohne? Bin ich das Auge, mit dem ich die äußere Welt erfahre? Bin ich die Intelligenz, die in mir tätig ist und die mich über meine Erfahrungen nachdenken lässt? Erhält die Nahrung mich am Leben? Bin ich geboren? Werde ich sterben? Sind da noch andere außer mir?

Was ist dieses Universum? Woraus ist es entstanden? Wer sind die Leute um mich herum? Wer ist mein Vater, meine Mutter, meine Schwester?

Was ist das Leben?

Das sind die ersten und fundamentalen Fragen, die den Sucher nach der Wahrheit beschäftigen.

Forsche, stelle Fragen, analysiere dich selbst, entdecke das Göttliche, den Schöpfer, den Erfahrenden!

Wer denkt durch dich? Wer beobachtet deine Gedanken? Wer sagt dir, dass du von Menschen umgeben bist? – Es ist deine Intelligenz!

Wer beobachtet das Wirken der Intelligenz? – Das innere Bewusstsein!

Du kannst deine Augen schließen und die Aktivität deiner eigenen Intelligenz beobachten. Du kannst deine Gedanken beobachten, wie sie aufsteigen und wieder verschwinden, und die Gefühle beobachten, die dein Herz bewegen.

Das Bewusstsein in dir ist der Beobachter des Beobachters, der Zeuge all dessen, was in dir vor sich geht.

Der Beobachter deiner Gedanken und Gefühle ist etwas anderes als deine Gedanken und Gefühle, er ist unendlich mehr als deine Gedanken und Gefühle, unendlich mehr als das physikalische Universum um dich herum. Das physische Universum verschwindet in das unendliche Bewusstsein hinein.

Du wirst die Wunder des Bewusstseins in dir wahrnehmen, durch die Übung einer rigorosen, unerbittlichen, logischen Analyse und metaphysischen Kontemplation, unterstützt von der Reinheit des Herzens, einem vollkommenen moralischen Wesen und der Gnade Gottes.

Der Weise ist einer, der im Wesen des Bewusstseins seinen Stand hat. Er ist im Selbst gegründet. Sein äußeres Bewusstsein ist in sein eigenes inneres Wesen zurückgezogen.

Das Selbst offenbart sich als die Gegenwart und das Wesen Gottes.

Gott ist das höchste Bewusstsein, und das höchste Bewusstsein ist die Wahrheit. Es ist Schönheit, Liebe, endlose Erkenntnis. Es trägt alle Möglichkeiten und Fähigkeiten in sich. Es isst nicht, es schläft nicht, es atmet nicht. Es allein ist überall.

Deshalb sagt das Nirwana Shatkam:

„Ich bin Bewusstsein. Ich bin nicht dieses denkende Gemüt, diese wirkende Intelligenz, dieses Unbewusste, dieses Unterbewusste.

Ich bin nichts von all dem, was mir von den körperlichen Sinnen vorgegaukelt wird. Wie kann das, was nie geboren wurde, eine Mutter haben? – Das Bewusstsein in mir ist ungeboren, ewig, alles bezeugend. Es lebt und existiert ohne Atem, ohne Essen und Trinken, ohne die äußere Welt für seine Existenz zu brauchen.“

Swami spricht über die Erfahrung von sich selbst

Ich bin Bewusstsein.

Ich bin die Wahrheit.

Ich bin das Selbst.

Gott ist mein ganzes Sein.

Höchstes Bewusstsein ist Gott. Bewusstsein und Wahrheit sind ein und dasselbe.

Chid ist Sat, Sat ist Chid.

Dieses unendliche Sein bin ich.

Ich war an diesem Ort schon vor Millionen Jahren, vor zehn Jahren, vor zehn Minuten – und ich bin jetzt hier.

Und ich werde für immer und ewig hier sein.

Das physikalische Universum mag entstehen und vergehen, Äonen mögen entstehen und verfließen, aber ich bin.

Mein Bewusstsein ist Glückseligkeit.

Ich bin ein Sannyasi.

Ich bin ein Swami.

Schon im Bauch meiner Mutter war ich ein Sannyasi. Mit siebzehn Jahren bin ich aufgrund meiner überwältigenden mystischen Erfahrungen in den Himalaya gegangen.

Es gibt keinen Grund für mich, in einer Stadt zu leben.

Ich brauche kein Haus, in dem ich leben kann. Der leere Raum ist mein Haus. Der ganze Himmel ist mein Haus. Die Erde ist mein fantastisches Bett.

Der Himalaya ist der Ort, an dem all die Persönlichkeiten der Gotterfahrung leben, wo Adish ankaracharya heute noch lebt. Shankara ist eine Inkarnation von Shiva. Alle Gottheiten leben jetzt dort im Himalaya.

Sie haben auch schon vor Abertausenden von Jahren dort gelebt, und sie werden auch weiterhin dort leben.

Tatsächlich sind sie überall, aber der Himalaya ist ihr Wohnort. Sie sterben nicht. Sie werden nicht geboren. Man kann Verbindung zu ihnen aufnehmen. Sie besitzen einen Lichtkörper.

Sie können sich für jene, die sie verehren, sichtbar machen und sie können zu jenen sprechen, die reinen Herzens sind, sie einweihen, sie beraten und segnen.

Berge oder Tiefen des Waldes sind die Orte, an denen ein Swami lebt, obwohl alle Orte für ihn die richtigen Orte sind.

Er ist auch im Herzen des Marktplatzes daheim.

Er ist Bewusstsein und deshalb Glückseligkeit, Freude.

Er ist unzerstörbar. Für ihn gibt es keinen Tod.

Niemand kann ihn quälen und ihm Schmerz zufügen. Er steht über Schmerz und Vergnügen.

Sein Glück ist nicht von den Funktionen der Sinne abhängig. Seine Freude ist in sich selbst gegründet und frei. Sein bloßes Sein ist seine grenzenlose Glückseligkeit.

Sein Name ist Ananda.

Er braucht nichts zu berühren, um sein Glück zu finden. Sein Glück ist von allem unabhängig und unter allen Umständen verlässlich.

Wenn man ihn ins Feuer wirft, ist er genauso glücklich wie zuvor. Er ist Bewusstsein und dieses kann nicht verbrannt oder auf irgendeine Weise zerstört werden.

Es ist falsch zu sagen, ein Swami sei gestorben, vorausgesetzt, dieser Swami war ein Mystiker, ein durch die Gnade Gottes im Göttlichen Gegründeter.

Nur er kann die Menschheit selbstlos lieben, weil er nichts von der Menschheit braucht.

Er braucht nichts von der Welt. Alle Freuden dieser Welt haben keinen Wert für ihn. Er braucht sie nicht.

Er ist wunschlos, er allein ist selbstlos.

Wenn du wahre Liebe erfahren willst, wirst du sie nur bei einem Swami finden, bei einem, der sich alles Menschlichen entledigt hat.

Obwohl er in einem menschlichen Körper lebt, ist er nicht menschlich.

Er ist andauernd im Bewusstsein des Göttlichen verwurzelt. Nichts in seinem Leben könnte so tragisch und katastrophal sein als den Kontakt mit dem göttlichen Bewusstsein zu verlieren.

Sein Zustand ist höchstes Gesegnetsein.

Das Charakteristische eines Swamis ist, mit dem Göttlichen, mit dem unsterblichen, unvergänglichen Leben Gottes hier, jetzt und in allen Umständen in Einklang zu sein, Gott zu sehen, wenn er Menschen und Dinge sieht, zu Gott alleine zu sprechen, wenn er zu den Leuten spricht, sich auf Gott unendlich mehr zu verlassen als auf seinen Atem oder seinen Körper.

Das sind die Eigenschaften eines Swamis, eines wahren Sannyasis.

Es ist dumm, sinnlichen Freuden zu huldigen, wenn man doch weiß, dass sie einen von der unendlichen Glückseligkeit abschneiden, die bedingungslos ist, die immer zu haben ist, die einen nie verlässt.

Wenn der Swami dir den Rat gibt, das Königreich des Himmels als allererstes zu suchen, diese Suche zur wichtigsten und einzigen Aufgabe deines Lebens zu machen, dann nimmt er dir damit nichts weg, ganz im Gegenteil: Anstatt deiner kleinen Freuden vermacht er dir unendliche Glückseligkeit.

Unendliche Stärke,

Furchtlosigkeit – das ist es, was ich dir geben will!

Furcht kommt von Unwissenheit. Furchtlosigkeit stellt sich ein, wenn Erkenntnis aufleuchtet.

Um welche Erkenntnis handelt es sich hier? – Es ist die Erkenntnis Gottes, die Erkenntnis des Bewusstseins in dir, die Erkenntnis, dass etwas Unvergängliches in dir wohnt, die Erkenntnis, dass Gemüt, Intelligenz, Körper, Welt, Materie, Dinge und Personen alle verschwinden werden, aber das Bewusstsein in dir, welches all dies erfährt, niemals aufhört zu sein.

Du bist Seele. Dein Körper aber ist ein tierischer Körper. Aber du bist verschieden vom Körper. Du bist nicht der Körper. Der Körper wird geboren und stirbt. Vor seiner Geburt war er nicht da, und nach seinem Tod ist er ebenfalls nicht mehr da. Du aber stirbst nicht. Dein Bewusstsein ist unsterblich. Erfahre das!

Der Körper ist wie ein Mantel, den du anziehst und wieder ausziehst.

Du kannst erfahren, wer du wirklich bist – durch Disziplinen wie Meditation, Reinheit des Herzens und Hingabe.

Durch Disziplinen wie diese wird deine Intelligenz scharf und leuchtend.

Du wirst fähig werden, das Selbst im innersten Herzen wahrzunehmen. Du wirst zum Selbst-Seher, zum Selbst-Erkennenden.

Jetzt bist du noch schwach, unglücklich, von Problemen verfolgt und bist von Wünschen und Verlangen gequält, weil du den Kontakt zu den endlosen Schätzen in dir verloren hast.

Du kennst dich selbst nicht. Du kennst alles Übrige, du siehst die Blumen auf den Tischen, die Leute um dich herum, deinen Körper, dein Leben, du kennst die Gesellschaft, in der du lebst, aber dich selbst kennst du nicht.

Du fängst an, dich selbst zu kennen, wenn du das fundamentale Bewusstsein in dir berührst, das Gott selbst ist.

Das Ewige ist in dir, und das Ewige ist die Realität. Ich sehe es mit meinen Augen. Wie ist das möglich? – Es ist möglich, direkt mit dem Bewusstsein im Bewusstsein zu sehen.

Mein Bewusstsein ist nicht auf meinen Kopf begrenzt. Es ist alldurchdringend.

Es gibt keinen Ort, an dem ich nicht bin.

Dieses Bewusstsein ist unendlich. Es ist ewig. Ich bin unendliches und ewiges Bewusstsein. Ich höre ohne Ohren. Das Bewusstsein kann ohne Ohren hören, ohne Augen sehen und gleichzeitig kann es auch Millionen Augen und Millionen Ohren erschaffen.

Ich schmecke ohne Zunge. Und doch kann ich Millionen Zungen erschaffen. Das ist meine Erfahrung. Ich bin deshalb kein Magier. Ich bin nicht darauf aus, Wunder zu vollbringen.

Gott ist höchste Vernunft.

Bewusstsein ist unendliche Vernunft.

Das Unmögliche ist für mich möglich geworden. Ich habe eine Freude gefunden, die endlos ist. Ich habe endloses Leben gefunden. Ich habe das Angesicht Gottes gesehen.

Wenn du mit Gott Kontakt aufnehmen willst, musst du mit mir Kontakt aufnehmen. Wenn du Gott berührst, dann berührst du mich, denn ich bin organisch mit Gott verbunden.

Es gibt keinen Wissenschaftler, keinen Philosophen, der diese Dinge bis zu dem Grad verstehen kann, dass er sie fühlt. Könnte er das, wäre er ein Mystiker.

Ich repräsentiere die Philosophie des Advaita Vedanta, die Philosophie des Shankara, der vor 1400 Jahren auf dieser Erde lebte. Advaita Vedanta ist auch meine Philosophie.

Auch Kants Philosophie ist Advaita Vedanta, auch wenn sie viele Fehler enthält und nur ein vages Konzept dieser Philosophie darstellt.

Shankara ist ein Mystiker. Ich bin ein Mystiker. Mystizismus liegt mir im Blut.

Jeder, der das unendliche Bewusstsein erfährt, jeder, der von der Gnade Gottes berührt ist, jeder in dessen Seele Gott bewusst lebt, ist ein Mystiker, ist ein Advaita Vedantin, ist ein Künstler.

Mein Herz schlägt mit mütterlicher Liebe. Meine Gedanken sind leuchtend.

Ich bin ein geborener Dichter. Seit meinem elften Lebensjahr habe ich Gedichte geschrieben. Als ich mit siebzehn Jahren in den Himalaya ging, habe ich all meine genialen Gedichte zerrissen und in den Ganges geworfen. Ich habe Hunderte von geistig-philosophischen Büchern geschrieben und alle landeten im Ganges.

Ein Swami entsagt allem. Er sieht die Nutzlosigkeit der äußerlichen Dinge.

Doch heutzutage werfe ich nichts mehr in den Ganges.Ich behalte es, um es den Menschen zu geben, um sie in Berührung mit dem unendlichen Sein zu bringen.

Ich will allen eine Stärke geben, die sie ihr ganzes Leben begleitet.

Ich will alle mit Gedanken erfüllen, die sie transformieren und aus ihnen in dieser Welt von Zwergen geistige Riesen machen.

Wenn du erst einmal diese Illusion durchbrochen hast, in der alle gefangen sind, auch die großen Philosophen und Staatsmänner der Welt, dann wirst du fähig sein zu beschreiben wie herrlich das Leben dann ist.

Du bist ein Kind Gottes, du bist König des Universums. Wenn deine Unwissenheit einmal beseitigt ist, wirst du Wundern gegenüberstehen.

Shankara kann dir keine andere Weisheit geben als die, welche in meinem Herzen verborgen ist.

Ich bin er – er ist ich.

Shankara und Omkarananda sind ein und dasselbe: ein Licht, eine Wahrheit, eine grenzenlose Erkenntnis.

Ich lebe als das Königreich des Himmels, nicht als ein Körper, nicht als ein Objekt im objektiven Universum, ein Objekt unter vielen Objekten.

Es ist dein Schicksal, deine Bestimmung, Gott zu sein. Es ist Gottes Aufgabe, aus dir einen Gott zu machen.

Vielleicht hat Gott einen Fehler gemacht. Er hat dich und alle Wesen und Menschen erschaffen – all die endlich-begrenzten Wesen. Er ist ein unendliches Wesen.

Weil er dich erschaffen hat, hat Er eine für dich unnatürliche Situation geschaffen, denn du stammst vom unendlichen Gott ab.

Deshalb wirst du keine Ruhe und keinen Frieden finden, bis du deine angestammte Unendlichkeit wieder zurückerlangt hast.

Und Gott muss bei dir bleiben und dir helfen, deine Unendlichkeit zurückzugewinnen!

Es ist also deine unausweichliche Bestimmung, das Unendliche wiederzuerlangen, das ewige Leben zurückzugewinnen, egal, ob Christus je gelebt hat, egal, ob es die Bibel je gab, egal ob es Swami Omkarananda gibt oder nicht.

Und es ist Gottes Bestimmung, bei dir zu bleiben als Gnade, als Liebe, als Erleuchtung, als Wissen, als Bibel, als Christus, als Swami Omkarananda und dir zu helfen, das ewige Leben zu erlangen. Es gibt keine andere Lösung für die Probleme des Lebens! Es ist nicht alles vorbei, wenn du stirbst, das heißt, wenn du diesen Körper ablegst und verlässt.

Es ist Unsinn und nutzlos, Selbstmord zu verüben. Das ist keine Lösung für die Fragen des Lebens. Auch der körperliche Tod ist keine Lösung. Man entkommt den Problemen, denen man dadurch entgehen will, nicht. Das Leben selbst ist ein großes Fragezeichen.

Nur das Unendliche ist die Lösung für alle Lebensprobleme.

Die einzige Lösung für den Menschen liegt in der Erkenntnis seiner eigenen Göttlichkeit.

Solange du menschlich bist, wirst du keine Ruhe haben, auch nicht, wenn du stirbst. Du wirst in einem anderen Körper wieder erwachen. Es ist eine endlose Kette.

Können wir das Leben nach dem Tod wissenschaftlich beweisen? – Ja, wir können das! Aber nicht mit dieser Wissenschaft, die selbst dem Bereich der Unwissenheit und Dummheit angehört. Mit dieser Wissenschaft kannst du gar nichts beweisen, denn sie ist auf beiden Augen blind. Seit mindestens 400 Jahren hat die heutige Wissenschaft einen ungeheuren Aufschwung genommen. Doch trotz Raketen und Mondlandung ist die Wissenschaft grob und primitiv geblieben. All das bedeutet nichts, hat keinen Wert.

Wie gewaltig sich auch die Wissenschaft entwickeln mag, ist sie nichts im Vergleich zur Intelligenz, die im göttlichen Bewusstsein in dir verborgen liegt. In diesem Bewusstsein kannst du die Vergangenheit und die Zukunft sehen, alle deine früheren und zukünftigen Leben betrachten.

Es gibt in Indien Bücher, die Nadis genannt werden. In diesen Büchern, die vor tausenden von Jahren von Weisen geschrieben wurden, ist alles aufgeschrieben, was sich in Zukunft ereignen wird, zum Beispiel dass Omkarananda in die Schweiz kommt oder dass ein Christus die Welt verändern wird.

Das Bewusstsein ist in der Lage, das vergangene Leben und die Zukunft von jedem einzelnen zu sehen.

Was für eine Wissenschaft ist das? Kann die heutige Wissenschaft das? Kann die Wissenschaft Bewusstsein erzeugen?

Die empirische Wissenschaft verwechselt die groben physischen Empfindungen mit Bewusstsein. Sie denkt, dass die Gehirnzellen Bewusstsein erschaffen hätten. Das sind Dummheiten! Selbst mit den neuesten und Aufsehen erregenden Entdeckungen und Leistungen der Wissenschaft bleibt sie mit ihren Forschungen dennoch einer primitiven Ebene verhaftet. Sie kann niemals ein Ersatz für das Bewusstsein und seine unendlichen Fähigkeiten werden, die unendlichen Fähigkeiten des Bewusstseins im Inneren. Es gibt nichts Größeres als das, was in dir ist – das ist eine Tatsache, es ist die Wahrheit! Ein unendliches Bewusstsein ist in dir.

Millionen von Büchern sind in deinem Bewusstsein gespeichert. Alle Universen, die es gibt, sind in deinem Bewusstsein. Dein Bewusstsein kann sich unendlich ausdehnen. Es enthält alles in sich. Der Mensch ist, wie die alten Griechen schon gesagt haben, ein Mikrokosmos, der den ganzen großen Kosmos in sich reflektiert. Er enthält in seinem Bewusstsein den ganzen Makrokosmos.

Es ist eine Täuschung, die dir sagt, es gibt ein materielles Universum außerhalb von dir. Das ist Unwissenheit.

Wenn du einst die Fähigkeit erlangt hast, dich in dein eigenes Bewusstsein zurückzuziehen, wirst du sehen, dass das ganze große Universum nur ein kleines Staubkorn im unendlichen Raum deines inneren Bewusstseins ist.

Deinem wahren Wesen nach bist du der Mikro- und der Makrokosmos. Du bist die Unendlichkeit. Dein eigenes Bewusstsein wird dir das offenbaren.

Ein Sannyasi, ein Swami,

ist ohne Wünsche,

ohne Leidenschaften

Er trinkt nicht, er raucht nicht, er ist nicht auf sinnliches Vergnügen aus.

Der Gebrauch der Sinne verändert die Intelligenz, die Vernunft wird dadurch geschwächt. Ängste, Wünsche, Leidenschaften, Liebe und Hass kommen auf.

Ein Swami kennt weder Liebe noch Hass so wie die Menschen sie kennen. Seine Liebe ist grenzenlose, wirkliche, universale, selbstlose Liebe. Er ist eine Verkörperung wohltätiger Kräfte. Wie immer sein äußeres Benehmen auch auf andere wirken mag, seine inneren Motive sind vollkommen und selbstlos.

Er ist Meister seiner selbst, er gibt sich nicht vergänglich-flüchtigen Gedanken hin, wie genial solche Gedanken auch sein mögen.

Auch lässt er keine Emotionen aufkommen, wie edel und schön diese auch immer sein mögen.

Er beobachtet Gedanken und Gefühle wie sie aufsteigen und wieder verschwinden.

Aufgrund seiner Selbstkontrolle hat er endlose Freude.

Eine Freude, die unendlich größer ist als die, die andere durch den Einsatz aller sinnlichen Vergnügungen erfahren, fällt ihm einfach dadurch zu, dass er in sich selbst gegründet bleibt.

Er lässt sich nicht dazu herab, sich sinnlichen Freuden zuzuwenden. Diese sind für ihn eher ein Schmerz, eine Qual, verglichen mit der unendlichen Freude, die sein Eigen ist.

Er gibt sein Herz an nichts anderes hin als an die unendliche Freude, die unendliche Liebe.

Er ist reine Intelligenz. Er ist reine Liebe. Er ist wirkliche Schönheit.

Er ist nicht der Körper, der altert, degeneriert und stirbt. Er ist nicht das Gemüt, das er benutzt.

Er hat sein eigenes Selbst in allen Wesen entdeckt. Seine Mutter (das unendliche Bewusstsein) findet er im Kind, im Mann, in der Frau, im Stein, in der Blume, in allem.

Sein Vater (das unendliche Sein) ist in allem. Er ist der Unendliche, der Ewige, der Unsterbliche, der Allmächtige, der Unüberwindliche, der unendlich Starke.

Ich bin hier, um dich stark zu machen, damit du der Herausforderung des materiellen Universums und der menschlichen Gesellschaft unerschütterlich die Stirn bieten kannst.

Ich bin hier, um dir ein Glück zu vermachen, das deinen Händen nie mehr entgleiten wird.

Ich bin hier, um dir einen Frieden zu geben, der dein Verstehen übersteigt und der dich nie mehr verlassen wird.

Ich will dir einen Spiegel vorhalten, damit du siehst, was in dir ist. Du bist die höchst wunderbare Kathedrale Gottes.

Gott ist deine Schönheit, Er ist das Leben deines Lebens, die Kraft der Kraft, die du hast. Er ist in dir als das Schatzhaus, gefüllt mit allen Kräften, Fähigkeiten und Möglichkeiten.

Ob du ein guter oder ein schlechter Mensch bist, ein Heiliger oder ein Sünder, das spielt keine Rolle. Es ist dir bestimmt, das ewige Leben zu erfahren, in den Himmel der unendlichen Vollkommenheit zurückzukehren, der hier und jetzt gegenwärtig ist. Das ist unvermeidlich.

Das Ende der Schöpfung, der Untergang der Welt, der Tod des Universums werden dich nicht berühren, können dich nicht zerstören, aber sicher würden sie deinen Körper zerstören.

Wenn du dich mit dem Körper identifizierst, wirst du leiden. Du wirst Angst vor Leid und Tod haben.

Wenn du aber auf die Stimme der Weisheit hörst, die von deinem Gewissen und deiner Seele bestätigt wird, dann wirst du keine Angst mehr haben.

Du wirst Unwissenheit und Irrtum überwinden, du wirst nicht mehr leiden und nicht mehr vom Verlangen nach den Dingen dieser Welt gepeinigt werden.

Du wirst dich nur noch nach dem sehnen, was unvergänglich ist, nach einem Glück, das unbegrenzt ist, nach etwas, das dir allein gehört, an dem du immer deine Freude haben kannst und das in allen Situationen und Umständen bei dir bleibt.

Die ganze Schöpfung ist in unserem

innersten Herzen, welches das Herz des Ewigen ist

In dem Augenblick, in dem unser Bewusstsein zur Erfahrung des Ewigen befreit und unser Herz eins mit dem Ewigen in der ganzen Schöpfung wird, schrumpft der Kosmos in seinen Dimensionen zusammen und zieht sich irgendwo in eine winzige Ecke unseres unermesslichen inneren Bewusstseins zurück.

Der Mensch als Mikrokosmos wird zum Makrokosmos und transzendiert ihn. Er erlebt, dass sich alles in ihm selbst befindet.

Ja, als das unendliche Bewusstsein ist er sogar unbeschreiblich größer als all die unermesslichen Sternenräume und Weltensysteme. Der Kosmos ist für ihn nichts Äußerliches mehr; er ist zu etwas Innerlichem geworden, und ist nur noch wie eine dünne Schicht auf der Oberfläche des weiten, grenzenlosen Meeres des inneren, ewigen Bewusstseins.

Das Äußere wird zum Inneren, welches das Äußere überragt, umfasst und transzendiert.

Das Königreich innen ist größer als das Königreich außen und trägt deshalb über das letztere den Sieg davon.

Dieses Wunder, dieses unfassbar Wunderbare des Zeitlosen, hält den Mystiker völlig gefangen und beschäftigt den Weisen.

Gesegnet ist die Schöpfung, denn jedes ihrer Atome trägt die Vollkommenheit des Himmelreichs, des Ewigen, in seinem Herzen.

Die Probleme des menschlichen Bewusstseins sind nicht die Probleme Gottes und nicht die Probleme des Ewigen.

Die Logik der unvergänglichen Wirklichkeit ist unverständlich für die Logik der vergänglichen, begrenzten menschlichen Vernunft.

Das Ewige schaut auf die Welt und findet sie schön und gut. Es weiß, dass die Universen ein Kosmos und nicht ein Chaos sind.

Die Zerstörungen und Verwüstungen, die der Mensch erlebt, sind jenseits des Erfahrungsbereichs des Menschen nicht vorhanden.

Sobald das menschliche Individuum sein Bewusstsein zurückzieht und diese Welt vom Standpunkt des Ewigen aus betrachtet, gewahrt es überall das vollkommene Königreich Gottes.

Wir sind aus dem Herzen des Ewigen geboren. Wir sind aus der Substanz des Ewigen geformt.

Deshalb wollen wir uns nicht länger von den menschlichen Bedingungen hypnotisieren lassen. Wir wollen uns von den Ereignissen und Erfahrungen des Alltags nicht länger beherrschen und versklaven lassen.

Mögen die höheren Fähigkeiten und Kräfte der Wahrnehmung in unserer bewussten Intelligenz aufbrechen und aus dem Urgrund unseres inneren Seins hervorquellen.

Die Liebe unseres Herzens soll universal werden, soll den ganzen Kosmos umspannen und uns in die Lage versetzen, auf das, was ewig und transzendent im Universum ist, zu reagieren.

Tatsächlich erfahren wir das Ewige, sobald wir selbst zu seinem Herzen werden. Und das ist nur möglich durch ein Überschreiten der Raumzeiterfahrung.

Solange wir irgendetwas im Sinne einer Subjektobjektbeziehung erfahren, befinden wir uns außerhalb der Erfahrung des Einen, des Unendlichen, der Einheit des Absoluten.

Wenn wir in unserem inneren Bewusstsein nichts als das Ewige erfahren, wenn von uns nichts übrig bleibt als nur das Ewige allein – dann haben wir eine wirkliche Erfahrung des Unendlichen. Wir sind dann im Zeitlosen, im Ewigen, wenn unser inneres Sein, das erfahrende Subjekt, eins mit dem Vorgang und dem Objekt der Erfahrung geworden ist.

Wo es Subjekt und Objekt gibt, treten Raum und Zeit in Erscheinung. Erheben wir uns jedoch zur Einheitserfahrung des Ewigen, dann befinden wir uns im Zeitlosen, Raumlosen – im Allvollkommenen.

Der Bereich der Bezogenheiten und Beziehungen ist die Zeitraumwelt. Wo man außerhalb seiner selbst etwas wahrnimmt, da sind auch Zeit und Raum im Spiel. Doch wo findet dieser Vorgang statt? – Im Ewigen. Welche Kraft ermöglicht ihn? – Die Kraft des Ewigen. Wann und wie findet jener Vorgang statt? – Die Vernunft, die diesem Vorgang ja erst entspringt, findet darauf keine Antwort.

Das Herz, das eins ist mit dem Herzen des Ewigen, weiß es.

Die unfassbar herrliche Intelligenz des alles gewahrenden, ewigen göttlichen Bewusstseins ist das Herz unseres inneren Wesens und Seins.

Es ist diese wunderbare Intelligenz, die alles aufzeichnet und in sich bewahrt. Dennoch ist sie gänzlich rein und wird durch nichts, was sie aufnimmt und bewahrt, verunreinigt. Sie wird durch nichts belastet, was sie hervorbringt. Sie wird nicht beeinträchtigt von dem, was sie weiß. Der Mystiker, der eins ist mit ihr, kann wahrhaft rein genannt werden. Er besitzt die Reinheit des göttlichen Bewusstseins. Er ist der gesegnetste Mensch.

Die Glückseligkeit des Reiches Gottes ist in seinem inneren Herzen Wirklichkeit geworden. Das ewige Sein jenseits von Raum und Zeit ist das ewige Jetzt und das ewige Allüberall. Es ist hier, und alles ist ihm ein Hier. Es ist das Hier und Jetzt. Weil wir mit Gottes eigener Seele, seinem Herzen und Wesen geschaffen sind, verlangen wir nach der bewussten Erfahrung Gottes.

Wer ist ein Gottmensch? – Jener, der ständig die Tatsache erfährt, dass er in seiner tiefsten Seele eins mit Gott, und Gott sein Ein und Alles ist.

So ein Mensch sieht die Welt mit ganz anderen Augen. In allem und jedem sieht er die Anwesenheit Gottes.

In allen Menschen und Lebewesen sieht er das zentrale Prinzip zeitlosen Friedens, unendlicher Freude, die Seele der Seele, das Herz aller Herzen, das Licht aller Lichter – Gott.

Unser Leben wird eine ungeheure Kraft in sich selbst, eine große Freude in sich selbst, ein gewaltiges Licht in sich selbst sein, wenn wir das göttliche Prinzip in uns und unseren Mitmenschen, in der ganzen Natur und überall berühren.

Es ist unvermeidlich für den Menschen zu Gott zu werden. Niemand kann das vermeiden. Eines Tages wird jede Person eins mit der grenzenlosen Freude Gottes werden, eins mit der grenzenlosen Liebe Gottes, dem grenzenlosen Leben Gottes. Das ist unvermeidlich. Wenn es in diesem Leben nicht geschieht, geschieht es im nächsten oder übernächsten Leben oder danach. Es ist unerheblich, wann es geschieht – aber es wird geschehen. Das ist unvermeidlich.

Wir sind nicht nur mit Gott in uns geboren, sondern auch mit der Fähigkeit, diesen Gott zu erfahren. Wir sollen diese Fähigkeit anwenden und entfalten. Unsere Meditation, unser Stil des Lebens, unsere Arbeit, all das führt hin zur Gotterfahrung. Unsere Arbeit und alles, was wir tun, soll selbstlos sein: in Gott, für Gott, durch Gott!

Das Herz Gottes ist äußerst subtil. Es ist liebevoll und reagiert auf alles.

Ich kann deine Aufmerksamkeit nicht auf mich ziehen, wenn ich dich nicht bei deinem Namen rufe. Sobald ich aber deinen Namen gerufen habe, reagierst du.

So ist es auch mit Gott. Wenn du „Narayana“ sagst, gibt es einen großen Wirbel im Herzen Gottes! Du hast eine Verbindung zu Gott hergestellt, dessen Herz überall ist. Es ist in unseren Händen, Füssen, Augen und in unserer Seele. Es ist innen, außen, oben, unten. Er reagiert sehr schnell!

Du musst nur eine vernünftige, nachdenkliche Person sein, ein Mensch, der sein inneres Wesen ständig entfaltet. Dann werden deine höheren Wahrnehmungskräfte aktiviert, Intuition und Erleuchtung. Dann steht dir endloses Wissen zur Verfügung, das deiner Seele entströmt.

Wenn du meditierst, wirst du zu dem, worüber du meditierst. Du wirst zum Gegenstand deiner Meditation. Gott ist nicht irgendwo in den Wolken. Das Narayana-Suktam sagt eindeutig: Das Göttliche wohnt als Licht in deinem Herzen. Dies ist eine Aussage der Erfahrung der unendlichen Wahrheit.

Gott ist ein Punkt, der unendlich ist, ein Punkt, der ohne Dimensionen ist, ein Punkt, der absolut ist. Es ist ein winziger Punkt, aber dieser Punkt enthält alles. Er ist größer als alles. Aus diesem Grund ist Gott keine entfernte Wirklichkeit.

Die eigene Seele, das eigene Herz Gottes ist hier, wann immer man seine Gegenwart fühlt. Gott sitzt nicht irgendwo in einem jenseitigen Himmel. Sein Thron ist direkt in der Seele des menschlichen Individuums, im inneren Herzen des Menschen. Gott ist gerade hier im Herzen, und hier ist sein Thron, hier ist seine Seele, hier ist seine Intelligenz. Überall ist Gottes Herz zugegen. Berühre irgendetwas, und du hast Gott berührt.

Werde eins mit diesem Punkt, diesem Herzen des Göttlichen, diesem Thron Gottes, wenn du das Mantra wiederholst.

Tagtäglich rezitieren wir das Narayana-Suktam, in dem folgende Tatsache enthalten ist:

Eine Flamme ist im Herzen, ein Vakuum, ein Raum, ein Ozean, ein Punkt der Unendlichkeit. Und darin ist ein Licht, ein Punkt des unendlichen Bewusstseins – Gott. Dort ist die unendliche Wahrheit, die Göttliche Mutter.

Wir haben keinen Frieden, keine wahrhaftige Ruhe, bis wir eins sind mit dem göttlichen Herzen, welches in der Tat unser eigenes Herz ist – ein verborgenes Herz, verborgen deshalb, weil wir normalerweise alles durch das menschliche Gemüt sehen.

Dieses göttliche Herz ist offenbar, sichtbar, offensichtlich, wenn wir nicht mehr Sklaven des Gemüts sind und die Dinge nicht mehr durch das Gemüt sehen.

Wenn wir geistig reif sind, werden im Verlauf des geistigen Wachstums unsere Augen durch die Augen Gottes ersetzt, und diese göttlichen Augen haben die Fähigkeit, Gott überall zu sehen.

Ein Röntgenstrahl ist in der Lage, Haut und Fleisch zu durchdringen und die Knochen sichtbar zu machen. In derselben Art haben wir, wenn wir, durch innerliche Reinheit und göttliche Gnade, Gottes Augen besitzen, geistige Röntgenaugen. Diese Augen können mit ihrem Blick durch Knochen, Fleisch und Nerven dringen und das Licht im inneren, subtilen Körper in dir sehen.

Dieses Licht sehen wir in guten Menschen, schlechten Menschen, in allen Lebewesen.

In deinem inneren Herzen wohnt eine gewaltige,

unendliche Kraft,

eine unvorstellbare Kraft!

Kannst du dir vorstellen, wie groß diese Kraft ist? – Du hast sicher davon gehört, dass zwei Atombomben genügten, um Hiroshima und Nagasaki zu zerstören. Eine große Stadt fliegt in einem Augenblick in die Luft – das ist die Kraft einer Atombombe!

Die Kraft von Milliarden Atombomben ist in dir, in deinem Herzen – das ist Gott!

Gott wird allmächtig genannt. Dieser Gott wohnt mit seiner ganzen Allmacht in deinem Herzen!

Wie groß ist seine Kraft und Macht? – Größer als die Kraft von Milliarden Atombomben.

Niemand kann sich die Größe der Macht Gottes vorstellen!

Das Reich Gottes ist in dir. Wie mächtig doch dieses Reich Gottes ist!

Alle Heiligen und Weisen sagen aus eigener Erfahrung: Gott wohnt in dir.

Sie sagen ferner, dass Gott strahlender ist als tausend Sonnen. Und dieses helle Licht von tausend Sonnen ist direkt in deinem Herzen!

Ein solches Licht ist in deinem Herzen, eine solche Macht ist in deinem Herzen! Das ist kein Produkt der Vorstellung, sondern eine Tatsache!

Aber man vergisst diese Tatsache aufgrund der Unwissenheit, die mit ihrer Finsternis alles überdeckt und sich mit dem Körper identifiziert.

Man jammert über Krankheit, Unglück, Alter und den drohenden Tod.

Tatsache aber ist: Die unvorstellbare Macht Gottes ist in deinem Herzen! Alle Vollkommenheiten Gottes sind in deinem Herzen.

Deshalb konnte Christus sagen: „Seid vollkommen, wie der Vater im Himmel vollkommen ist!“

Du sollst diese Vollkommenheit erlangen und du kannst sie erlangen, denn alle Vollkommenheiten Gottes sind in dir.

Es ist eine unvorstellbar große Finsternis der Unwissenheit, des Egoismus, der Arroganz, der Selbstgerechtigkeit im Menschen.

Die Menschen identifizieren sich mit ihrem Körper, den Schwächen ihres Körpers, anstatt eins zu werden mit dem unendlichen Licht, der unendlichen Kraft und Vollkommenheit Gottes im eigenen Herzen.

Schon nur der Gedanke, dass du in dir das unendliche Bewusstsein und Licht trägst, wird dir Kraft geben, und diese Kraft sollst du dazu nutzen, dieses Licht in dir zu vermehren.

Die Welt ist ein vorübergehendes Schauspiel, ein Theater, ein flüchtiges Drama.

Was bleibt, wenn dieses Drama zu Ende ist? – Das, was war!

Und was ist, das war und immer noch ist? – Es ist die unendliche Kraft, die unendliche Vollkommenheit, das unendliche Licht Gottes. OM


Wenn Christus uns Meisterschaft über die Welt verspricht, dann tut Er das aufgrund des metaphysischen Wesens, das Er ist.

Niemand kann das metaphysische Universum, die Gesetze der Materie, die Hand der Zeit, das Wirken der Zeit, die Umstände des Schicksals überwinden, außer er sei ein metaphysisches Wesen.

In der ganzen Schöpfung ist allein der Mensch damit begabt, die Gesetze der Natur zu transzendieren.

Abgesehen von dieser Fähigkeit hat er auch die Kraft, sich als metaphysisches Wesen zu erfahren. Es ist diese Tatsache, die den Menschen zur Krone der Schöpfung macht.

Es ist diese Tatsache, die sein Schicksal als den Überwinder von Raum und Zeit, von Umständen und Materie, sowie deren Gesetze bestimmt.

Ob wir nun amerikanische Poesie, die Hymnen des uralten Veda, die Bibel oder das Leben der großen Heiligen lesen, wir werden überall Beschreibungen der Überwindung des Todes und die Gesänge der Unsterblichkeit finden wie auch Aussagen über das unsterbliche Wesen in einer sterblichen Hülle.

All diese Aussagen beinhalten unsterbliche Wahrheiten, die unter allen Umständen, zu allen Zeiten, in allen Kulturen und allen Religionen der Welt ihre Gültigkeit besitzen.

Der Mensch ist ein unsterbliches Wesen in einem sterblichen Körper. Wir sind unserem Wesen nach metaphysisch. Die Zustände des Körpers können uns nicht berühren. Es gibt keinen Krebs in unserer Seele, keine Lahmheit in unserem inneren Wesen. Wir stehen über allen Zuständen des Körpers und der Umstände.

Swami Omkarananda

swamiji




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