INHALT

Swami Omkarananda: Aphorismen göttlicher Erkenntnis- Ein Gesang zur Ehre der Ewigen Wahrheit

Gelöbnis

TEIL I

Der Odem des Höchsten

Der Mensch als Wesen der Unendlichkeit

Der Weg zur Ewigen Wahrheit

 

TEIL II

Sinn und Führung des Lebens

Die verschiedenen Bereiche des Daseins


 

 

 

 

 

 

 

 

 

GELÖBNIS

Ich entsage den Freuden

des himmlischen Königreichs,

 

Ich entsage dem ganzen Himmel,

nicht nur der Erde,

sondern auch dem Himmel -

 

bis der letzte Mensch erfasst ist

von der Gnade und dem Frieden

von der Freude und Erleuchtung

des Göttlichen!

Swami Omkarananda

 

 

TEIL I

Der Odem des Höchsten

 
Wenn ich mein Herz frage,
wie alt bin ich?
Dann antwortet es:

Du bist niemals geboren,
Du bist zeitlos,
Du warst
bevor die Schöpfung ins Dasein kam,
Du bist im Jetzt,
Du wirst immer sein -

Was Deine körperlichen Sinne heut erleben,
ist ein winziger Ausschnitt
aus der Vielfalt der Erscheinungen
in der gewaltigen, unermesslichen,
grenzenlosen Wirklichkeit!

 
Mein Innerstes hat tausendmal gesagt, dass es das ganze Universum, das gesamte Weltall, mit den Schwingungen und dem Licht der göttlichen Silben erfüllt hat.

Mein Blut sagt: In mir sind die Schwingungen und die Kraft des Mantras.

Mein Herz sagt:
Ich habe den gesamten Raum mit den Lobpreisungen des Göttlichen durchdrungen.

Meine Seele sagt:
Meine Meditationen haben alle sichtbaren und unsichtbaren Welten mit dem Unendlichen Licht durchstrahlt.

 
Ich bin eine Verkörperung der Liebe
und des Lichtes -
darum sorge ich mich nicht
um Leben oder Tod.

Ob ich unter der Erde begraben,
oder lebendig im Feuer verbrannt werde;
ob ich in einer engen Zelle aus Stahl
eingeschlossen bin,
oder auf Urwaldboden dahingehe,
den noch keines Menschen Fuss betrat -
in allen Lebenslagen
werde ich Gott auf dieselbe Weise erleben.

Ich bin aus der Höchsten Wahrheit geboren -Ich bin in der Unendlichen Wirklichkeit! Dieses Wissen macht mich zum Herrn aller Umstände und Gegebenheiten.

 
Gott ist mein Leben -
und ich habe keine Existenz
ausserhalb Ihm.

Was immer ich sage,
kommt nicht von mir,
sondern es ist Er, der spricht,
der durch mich wirkt.

Ich liebe Ihn, darum frage ich nicht:
Warum, o Herr,
hast Du mich hierher gesandt!

Ich bin hier,
nicht weil ich hier sein möchte,
oder weil ich Dich erwählt habe,
sondern weil Du von Gott erwählt bist,
und ich bin gesendet worden - -

 
Ich besitze keine Religion an sich -
Meine Religion ist die Religion der Liebe,
die Religion der Wahrheit,
die Religion der Höchsten Wirklichkeit,
die überall ein und dieselbe ist.

Ich gehöre nicht dem Gesetz an -
Ich transzendiere das Gesetz.
Mein Wesen ist Liebe, und ich bin frei,
unbegrenzte Freiheit ist meine Natur.

Ich gehöre nicht zum Osten,
und ich gehöre nicht zum Westen.
Es spielt für mich keine Rolle,
ob es einen Osten oder einen Westen
oder keinen von beiden gibt.

Ich bin für mein Leben auf nichts angewiesen,was die Welt mir geben kann;
denn ich lebe aus dem Odem
des göttlichen Bewusstseins,
das in mir selber ist.

 

Wenn ich meditiere,
dann meditiert das Herz der ganzen Natur mit mir.

Wenn ich meditiere, dann meditieren alle Engel Gottes, alle unsterblichen Mystiker mit mir.

Wenn ich meditiere, dann meditiert das ganze innerste Sein, die Seele der Menschheit mit mir.

Ich meditiere für einen jeden,
ich meditiere durch einen jeden;
alle sind meinem Herzen teuer.

Jede Minute strömen von meinem Bewusstsein
Tausende von Liebesgaben,
Tausende von Geschenken,
zu allen Wesen.

 
So gross ist meine Hingabe an Gott, an die Höchste Wahrheit, dass ich schon alles im Universum dem Göttlichen dargebracht habe:

Alle Blumen, die in zehntausend Jahren in den Gärten der Welt erblühen, sind schon dem Göttlichen überreicht.

Alle Gebete der Menschen, die noch geboren werden, sind schon dem Göttlichen ans Herz gelegt.

Alles was erst morgen auf der Welt hervorgebracht wird, oder in zehntausend Jahren, oder in zehn Millionen Jahren, alles was in der Schöpfung in kommenden Milliarden Jahren erstehen wird - habe ich schon dem Göttlichen dargebracht.

 
Mein Leben ist mit dem Leben aller Wesen in aller Schöpfung organisch verknüpft und verbunden.

Die ganze Menschheit gehört zu mir,
die ganze Menschheit ist meine Familie.
Doch gehöre ich nicht der Menschheit -
Ich gehöre nur Gott!

Und dennoch gehöre ich allen Wesen,
weil ich ihnen diene,
ihnen Frieden schenke,
meine Dienste und meine Liebe
über sie ausgiesse.

 
Es gibt keinen Menschen, der meiner Anbetung nicht würdig wäre.

Es gibt keinen auf der Welt, der mir nicht gross genug wäre.

Es gibt niemanden, der mir nicht meine Dienste abnötigen könnte, der nicht meine Achtung verdiente.

Und es kann sein, dass manche denken, sie seien meine Schüler, ich aber halte sie für meine Meister. Ich sehe sie als Verkörperung Gottes.

Somit habe ich grössere Achtung vor ihnen, als sie vor mir haben können.

 
Ich lebe in allen Wesen -
nicht in mir selbst.
Ich sehe, wieviel ich allen geben kann,
nicht, was die Menschen mir dafür zurückgeben

Ich gebe mein Herzblut
um ihnen zu helfen,
glücklich und voller Frieden,
stark und unabhängig zu werden -
nicht abhängig von mir
oder äusseren Umständen.

Ich mache sie zu einer Festung
der Kraft und der Stärke,
die aus sich selber lebt;
und ich gebe ihnen die Willenskraft,
das Gute zu tun und die Disziplinen
der höheren Entwicklungsstufen durchzuführen.

Jeder ist mein Herr und auch mein Führer! Ich gebe jedem das Bewusstsein, dass er Grösse und Würde, Adel und einen wesentlichen Wert besitzt.

 
Wenn Menschen zu mir kommen und mir für etwas danken, habe ich bereits vergessen, was ich für sie getan habe - denn meine Aufmerksamkeit ist ganz auf unablässiges Helfen gerichtet.

Wenn jemand mich kritisiert oder verurteilt, so bin ich dessen nicht gewahr ich bin vollauf damit beschäftigt, allen Menschen Hilfe zu geben.

Das Lob der Menschen rührt mich nicht, es verdient nicht meine Beachtung, denn mein ganzes Herz und Bewusstsein, ist tief im Göttlichen verankert.

Ich trage meinen eigenen Himmel, mein eigenes Königreich, meine eigene Welt,
mein eigenes innerstes Erleben tief eingeschlossen in meiner Seele.

 
Die Gnade
ist der ganze Reichtum, den ich habe;
doch sie ist unvergänglich
und über alle Schätze
dieser Welt erhaben.

Das Licht des Göttlichen
verlieh die Gnade erst,
nachdem Es mir, schon früh im Leben,
alles hinweggenommen hatte.

Die Prüfungen und Feuerproben
gehen über alles Mass hinaus,
das Menschen tragen können.
Doch überragt die Gnade alles
und erfüllt mein ganzes Wesen
mit dem Frieden und dem Licht
des Göttlichen Bewusstseins.

 

 

Der Mensch als Wesen
der Unendlichkeit

 
In Deinem endlichen Wesen
ist der Schrein des Unendlichen
verborgen,

in Deinem wandelbaren Körper
lebt das Heiligtum
der Unwandelbaren Wahrheit.

Ein Herz voll allumfassender Liebe
das ist der Mensch,

ein Geist voll zeitloser Erkenntnis -
das ist der Mensch;

ein unzerstörbares Prinzip
in einem vergänglichen Körper
das ist der Mensch!

 
Die unendliche Herrlichkeit des Höchsten -
das ist das Endziel unseres Lebens,
nicht der Mond.

Der Mond, die Sonne, die Sterne,
der ganze Himmel ist innerhalb Gottes.
Wenn alles innerhalb Gottes ist,
dann ist es auch innerhalb
des Ebenbildes Gottes in Dir;
dann ist alles innerhalb Deiner selbst -
dann ist es innerhalb
des Lebens allen Lebens in Dir!

 
Jeder Mensch trägt in sich das herrlichste Königreich, allein aufgrund der einfachen Tatsache, dass er im Grunde seines Wesens Geist ist - Geist, der dem Göttlichen entstammt, welches Unendliche Vollkommenheit ist.

Wenn seine Ausrichtung eine geistige ist, wird er das Leben als eine grossartige Erscheinungsform des Göttlichen betrachten, die ihm ermöglicht, die schöpferischen Funktionen des Höchsten Bewusstseins auszuüben,

 
Der Mensch
ist nicht wirklich Mensch -
solange er nicht über sich selbst,
über sich als natürliches Wesen unter Naturwesen, über sein körperliches und mentales Wesen hinausgewachsen ist.

Wenn die Intelligenz im Menschen
von den Fesseln der Sinne und den menschlichen Beschränktheiten befreit ist
wird sie empfänglich für das Wirken
der Höchsten Intelligenz
welche das Weltall reagiert.

 
Jede Seite des Lebens, jede Form des Lebens, jeder Umstand, wie und wo auch immer in der Welt, kann durchgöttlicht werden, kann als ein Segen erfunden werden, kann in einen Zustand von Kunst und Schönheit verwandelt werden.

In jedem Zustand unseres Lebens kann Gott sich offenbaren, jede Lebenslage kann zur heiligsten werden, zum Weg, der uns in das Erleben der Gemeinschaft mit der Erhabensten Schönheit, dem Höchsten Schatz führt.

 
Bedenke ständig dies: Du bist das Unendliche Sein, das die Rolle einer endlichen Wesenheit spielt.

Je mehr Du Dir des Unendlichen bewusst wirst, umso besser bist Du in der Lage, das äusserliche Spiel, den Ablauf Deines Lebens zu beobachten; umso mehr wirst Du befreit sein von den Begrenzungen der Individualität als endlicher Wesenheit.

 
In Deinem geistigen Erleben kannst Du den ganzen Kosmos umfassen als wäre er ein kleiner Teppich - so unermesslich, grenzenlos, bist Du in Deinem Innersten!

Die Höchste Wirklichkeit in Dir ist so unendlich, unauslotbar weit, dass alle Zeit, ja selbst Äonen, einem schmalen Bande gleichen in Deinem unergründlichen Sein!

 
Anstatt den ganzen Kosmos zu beherrschen in göttlicher Weisheit, in göttlicher Wahrheit, in göttlicher Liebe,

versucht der Mensch in Unwissenheit, verführt und irregeleitet, aus egoistischen Motiven, andere Menschen zu beherrschen, andere unter seinen Willen zu zwingen, Disharmonien und Unfrieden zu erzeugen.

Dies ist eine Entartung der natürlichen Fähigkeit in der menschlichen Seele, deren Bestimmung es ist:

sich zu erheben und den Kosmos zu erobern, die Herrschaft über das gesamte Weltall anzutreten, getrieben aus dem Feuer der Wahrheit, aus dem Feuer der Liebe, aus dem Feuer des Gottbewusstseins.

 
Du bist grösser als alles,
was Du mit Deinen physischen Augen
erblicken kannst!

Du schaust auf den Vollmond, bist glücklich
und bewunderst seine Schönheit;
doch die Ouelle aller Schönheit
und allen Glücks
liegt in Dir selber.

Der gewöhnliche Mensch,
der das nicht weiss,
steht im Banne der Bewunderung
äusserlich bestehender Schönheit,
oder ist betrübt über die Hässlichkeit
mancher äusseren Erscheinungen.

Der Weise jedoch,
der das Ewige Sein kennt,
das die Ouelle aller Schönheit ist,
die Ouelle jeglichen Glücks,
steht nicht im Banne
äusserlicher Erscheinungen
und ist daher in seiner Freiheit unbegrenzt.

 
Es ist das Wissen um die göttliche Wirklichkeit in uns, das Höchste Sein in jedem, das göttliche Bewusstsein im Menschen, welches ein Eines ist, ebenso wie der Raum als Einheit in der Vielfalt der Erscheinungen existiert -

das dem Menschen unendliche Würde, grenzenlosen Adel verleiht, gleichviel was sein Stand im irdischen Leben auch sein mag.

Ebenso wie der Raum als unteilbare Einheit existiert, lebt das Höchste Bewusstsein, das theologisch Gott genannt wird, in jedem.

Und darum sind die Möglichkeiten der Höchsten Wirklichkeit, des Absoluten Seins, auch die Möglichkeiten des Menschen!

 
Die Höchste Wirklichkeit als Gott zu bezeichnen ist charakteristisch für den Menschen mit einem Herzen voller Hingabe, der die Höchste Wirklichkeit als eine Person liebt und sie darum Gott nennt.

Menschen mit höherer Erkenntnis nennen das Höchste Sein nicht Gott, sondern das Absolute, die Wirklichkeit, die Wahrheit, die Essenz allen Seins, das Unergründliche, Namenlose, Unbeschreibbare.

Dieser Weg ist für den Menschen im allgemeinen jedoch schwierig, besonders für jene, die gern mit einer persönlichen Wesenheit, die sie Gott nennen, Verbindung aufnehmen möchten.

Es spielt keine Rolle, ob man diese Höchste Wirklichkeit als Gott als Christus, oder als das Absolute bezeichnet, ob man Sie als Königreich des Himmels, als Unendliche Schönheit, Wahrheit, Frieden und Freude versteht.

 
 Das ist unsere Sünde:

die Ouelle unerschöpflichen Reichtums in unserem Innern zu verlassen;

die Wunder und Herrlichkeiten, die in uns sind, zu vergessen,

sich nicht zu erinnern, dass wir ständig aus der Fülle Unendlichen Friedens schöpfen können,

nicht die offensichtliche Wahrheit zu erkennen, dass der Mittelpunkt grenzenlosen Glücks und unendlicher Vollkommenheit in uns selber liegt;

uns zu gestatten, von tiefster Unwissenheit über die wunderbare Gegenwart Gottes in uns und um uns herum beherrscht zu sein;

wie blinde, verblendete angekränkelte Individuen Ausschau nach den kleinen, armseligen Dingen des Lebens zu halten, uns in unbedeutende Vergnügen, in Gier, Hass und Neid, in viele kleinmenschliche Empfindungen zu verlieren.

 
Überall um Dich herum sind unendliche Schätze zu Deiner Verfügung, endlose Vollkommenheiten warten auf Dich -

durch ein Herz,

das Dich mehr liebt als Du Dich selbst,

ein Herz,

das Dich mehr liebt als Mutter und Vater,

ein Herz,

das Dich nie und nimmer im Stich lässt,

ein Herz,

das Dir selbst über den Tod hinaus folgt -

Solch ein Herz schlägt für Dich, solch ein Herz gehört Dir!

Das ist das höchste Geheimnis und der grösste Schatz des Lebens.

 
Wunderbare Dinge geschehen, wenn das Herz ein Strom der Hingabe ist, ein Strom der nie versiegt, und wenn die Seele ein Feuer göttlichen Strebens und Erkennens wird.

Diese beiden Schätze sind die grössten Kostbarkeiten, sie sind ewige, unvergängliche Reichtümer. Wenn Du diese hast, dann hast Du Gott! Und wenn Du Gott hast, dann hast Du alles -Du hast die Macht, Millionen von Welten zu erschaffen, von der die Menschen dieser Welt nichts ahnen!

Alle Wunder sind im Göttlichen enthalten -

 
Wirst Du von der Gnade des Göttlichen berührt, hast Du die Gegenwart Gottes in Dir erlebt -

dann erwirbst Du einen Reichtum, der über alle Reiche dieser Erde erhaben ist; dann gewinnst Du ein Leben, das nicht mehr dem Zeitmass unterliegt; dann trittst Du, hier und jetzt, in eine Welt ein voller Schönheit und wahren Glücks - eines Glücks, das unendlich grösser ist, als das Glück aller Welten in Tausenden von Jahren.

 
Bitte den Raum um Dich herum,
das Göttliche zu offenbaren.

Bitte die Erde, auf der Du lebst,
Dir Gott in allem zu enthüllen.

Bitte die Luft, die Dich umgibt,
das Bild des Göttlichen zu tragen.

Bitte alles was es gibt,
Dir stets als göttlich zu erscheinen.

Bitte Dein Herz, das Gott umschliesst,
die höchste Seligkeit Dir zu verkünden.

Werde selbst zum Göttlichen!

 
Liebe, die dem Göttlichen entspringt, der Höchsten Wahrheit in Deinem Innern, ist voller Wunder!

Es ist eine schöpferische, dynamische Liebe; sie ist nicht einbezogen in das von ihr Geschaute und Erlebte - sie ist für immer frei und ohne alle Grenzen.

 
Lebe für Gott, atme für Gott!
Das ist das einzig wahre Leben,
das ist der einzig wahre Atem!

Christus kam allein, um uns das wahre Leben zu lehren, um uns des Göttlichen Odems in uns bewusst werden zu lassen - ebenso wie alle grossen Meister der Weisheit, der Erkenntnis, des Erbarmens, wie alle grossen Gott-Menschen.

Lasst uns alles tun was wir können, um in diesem wahren Leben, in diesem wahren göttlichen Atem, unsere Heimat zu finden und tief darin verwurzelt zu sein.

Lasst uns Frieden und Licht, Glück, Liebe und Kraft auf alle Wesen verströmen.

Lasst uns zum Mittelpunkt der Erlösung für die gesamte Schöpfung werden!

 
Bitte die Höchste Wahrheit das Göttliche, Dir die Gabe zu verleihen, allein das Unendliche Licht, die Unendliche Schönheit, die Grenzenlose Seligkeit, überall um Dich herum, in allen Wesen und Dingen zu sehen.

Lass alle Engel, lass alle Heiligen und Weisen, alle Grossen und Erleuchteten, zu Dir hineilen und sich Deiner Gegenwart erfreuen.

Lass ein alldurchglutend göttlich Licht beständig in Dir und um Dich sein und unablässig Dich begleiten, so dass man eher das Sonnenlicht von der Sonne zu scheiden vermöchte, als das Licht des göttlichen Bewusstseins von Dir!

 
Jeden Tag muss ein Weniges von der alten Wesenheit, vom alten Ego, sterben.

Lass jede Minute etwas in Dir sterben: etwas das menschlich ist, etwas das begrenzt und unzulänglich ist, etwas das nicht göttlich ist;

und lasse etwas, was wunderbar, was grenzenlos und göttlich-erhaben ist, jede Minute neu in Dir erstehen. Lass es aus der Liebe zum Unendlichen, zum Göttlichen geboren sein.

 
Bevor wir für uns selber beten, sollten wir erst die ganze Menschheit in unser Gebet eingeschlossen haben -

Bevor wir daran denken, für unser eignes Wohlergeh'n zu beten, sollten wir erst die ganze Natur, alle Geschöpfe und Wesenheiten der sichtbaren und unsichtbaren Welten durch unser Gebet gesegnet haben.

 
In der gesamten Schöpfung gibt es nichts, was wunderbarer, herrlicher und wertvoller ist, als ein Herz, welches das Abbild des Göttlichen ist.

Wenn alle Welten verkauft und zu Geld gemacht würden mit all diesem Geld liesse sich niemals der Wert eines solchen Herzens aufwiegen!

Wo immer ein solches Herz ist, da ist ein Heiliger, ja, es ist der Heilige selbst, es ist der Weise, der Unsterbliche, es ist die ewigwährende Segnung!

Ein solches Herz ist ein Teil des Unendlichen, es ist eine organische Ausdrucksform des Absoluten - es ist Gott Selber!

 
Das Leben erhält seine vollste Bedeutung, seinen wahren Wert und seine Grösse erst durch die Hingabe an das Göttliche.

Es ist, als wenn unter Millionen von Kohlen eine Kohle auserwählt wird, ein Diamant zu werden; als wenn unter Millionen von Kieselsteinen einer dazu ausersehen wird, eine Perle zu werden.

Hingabe an das Göttliche verwandelt die Kohle in den Diamanten, lässt aus dem Stein eine Perle werden. Es ist die bedingungslose Hingabe, die von höchstem Wert, all-umwandelnd und wunderwirkend ist.

Sie erhebt den Menschen in das Reich des Übermenschlichen - in das Reich des Göttlichen!

 
Der Mensch ist ein Geistwesen!

In seiner inneren Konstitution ist alles angelegt, was man im gesamten Kosmos finden, was man im Kosmos erkennen und begreifen kann.

Da ist im Menschen die Sonne und der Mond, ja, das gesamte Sonnensystem ist in ihm, und alle unsichtbaren Mächte - alles hat seinen Mittelpunkt im Menschen.

Nach Gott gibt es nichts, was grösser in der ganzen Schöpfung wäre als der Mensch, der zur Gotterfahrung gelangt ist!

Anstatt diese Dinge zu erkennen, gibt sich der Mensch tagtäglich Täuschungen hin, hinsichtlich des Wissens, der Ideale und der Ziele, die er anstrebt. Er hat sich in körperhaftes Erleben und Begrenztsein hineinhypnotisiert, so dass alles, was in Wirklichkeit in ihm ist, ihm als ausserhalb seiner selbst erscheint - gleich einem Träumenden, der in der Täuschung befangen ist, dass die Seen, in denen er schwimmt, die Gärten, in denen er wandelt, die fernen Länder, die er besucht - alle diese armseligen Traumdinge ausserhalb seiner selbst seien.

Doch wo sind sie in Wahrheit? In seinem eigenen Kopf, innerhalb seiner selbst! Die weiten Länder, die er besuchte, sind in seinem eigenen Bewusstsein. Und alle Seen, in denen er badete, die Himmel, die er sah, die Gerichte, die er ass - alles war in ihm selber! Ebenso ist alles, was wir als ausserhalb unserer selbst erleben, in Wirklichkeit in uns selber.

Der Mensch trägt in sich alle Himmlischen, der ganze Kosmos ist in ihm, alle Kräfte und Mächte, die man im Göttlichen findet, sind in ihm! Gott Selber ist im Menschen - Es ist alles im Menschen! Die gesamte äussere Schöpfung, die entferntesten Sterne sind in uns selber!

Weil wir jedoch in der Verblendung des Nicht-Wissens befangen sind, fern von der Erfahrung des Einsseins mit dem Göttlichen, haben wir eine Erfahrungswelt der Objektivität. Solange der Mensch sich als Körper versteht, erlebt er die Dinge als ausserhalb seiner selbst,sobald er sich als reines Bewusstsein erkennt, weiss er, dass dieses alle Dinge in sich trägt!

Unendliche Erkenntnis und Macht, Unendliches Licht und Leben, Unendliche Schönheit und Vollkommenheit - sie alle liegen in uns selber!

Ein geläutertes Herz wird die Wunder des Geistes verstehen; es wird sich öffnen dem Wesen des Kosmischen und dessen wunderbaren Kräften.

 
Der Mensch ist ein Teil des Ewigen Göttlichen Geistes!

Der Körper des Menschen gleicht einem Nest, in das der Vogel fliegt und einige Zeit darin verweilt. Wenn das Nest beschädigt oder zerstört wird, verlässt der Vogel das Nest und kehrt nicht mehr dahin zurück.

Ebenso lebt der Göttliche Geist für kurze Zeit im Nest des Körpers. Und innerhalb dieser kurzen Zeit versucht der Vogel, die Seele im Innern, Gemeinschaft aufzunehmen mit dem Zeitlosen, dem Unzerstörbaren.

 
Die Gegenwart des Göttlichen im Menschen ist keine abstrakte Wirklichkeit, wie etwa der Raum, oder wie etwas, das bar jeglichen Gehaltes scheint. Die Gegenwart Gottes ist so dynamisch, so voll von pulsierendem Leben, dass sie still zu verharren scheint, wie ein Rad in schnellster Bewegung. Sie ist so übervoll an Gehalt, dass wir sie für Leere halten.
 

 

Der Weg zur Ewigen Wahrheit

 
Für den Erkennenden der Höchsten Wahrheit öffnet sich eine neue Welt - die Welt des Göttlichen!

Diese Welt ist erfüllt vom Leuchten der göttlichen Gegenwart, durchstrahlt von der Glückseligkeit und dem höchsten Entzücken des Unendlichen Seins; voller Weisheit und Erkenntnis, einer Unendlichkeit von Erkenntnis, voll eines wundersamen Erlebens, in dem es keine Zeit mehr gibt.

Die Zeit hört auf zu sein - so alldurchdringend ist die Freude, so unermesslich ist das Glück, dass tausend Jahre vorüberziehen wie der Bruchteil einer Sekunde, und selbst diese ist noch das Jetzt!

Universen mögen ins Dasein kommen im Lauf vorüberziehender Äonen, und Meere von Welten mögen verschwinden. All diese unermesslich grossen Zeiträume sind noch nicht einmal eine Sekunde im Bewusstsein des Göttlichen, im Bewusstsein des Erkennenden des ewigen Jetzt!

 
Das Meer ist ein Eines - und zugleich eine unendliche Anzahl von Tropfen.

Und obwohl jeder dieser Tropfen sich selbst als einzelner und von anderen getrennt erlebt, umfasst das Meer alle in sich als Eines.

So sind im Bewusstsein des Göttlichen alle Wesen ein Eines; so erlebt der Heilige alle Wesen als Eines.

Die Vielzahl besteht nur in der begrenzten Sicht des in Täuschung und Unwissenheit Befangenen.

Das göttliche Bewusstsein verwandelt die Vielheit in die Einheit der Höchsten Wirklichkeit.

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft münden in das ewige Jetzt des Zeitlosen.

Das Hier, das Da und Dort verlieren sich im ewigen Hier der Raumlosen Wirklichkeit.

 
Dein innerstes Bewusstsein ist nicht verschieden von dem Bewusstsein Gottes -
es ist ein und dasselbe!

Weil Du Dich aber von Gott getrennt hast, lebst Du traumbefangen Dein individuelles Dasein.

Aus dieser Unwissenheit musst Du erwachen und erkennen,

dass in uns und um uns herum die alles durchglutende, alles durchlodernde Gegenwart des Göttlichen ist,

dass alles durchstrahlt ist vom Licht unendlicher göttlicher Vollkommenheiten;

dass in jedem Nerv in Dir der Mittelpunkt des unendlichen Glücks des göttlichen Bewusstseins ist!

 
Das Unendliche Sein erhält das Universum - nicht, indem Es sich von ihm distanziert und in einem unerreichbar weiten Raum oder in einem fernen Jenseits verharrt - sondern durch Sein unmittelbares Enthaltensein in allem Bestehenden, während Es zugleich über alles hinausreicht, alles transzendiert.

Das Unendliche selber bildet die Bausteine, mit denen die Strukturen der Universen geformt sind.

Das Weltall ist nichts anderes als die Höchste Wirklichkeit in einer Ihrer Möglichkeiten, in einem Ihrer Zustände.

Aus Seiner eigenen Substanz hat das Unendliche Sein die Welten erschaffen.

 
Es ist der transzendente, der metaphysische Aspekt, das Christus-Prinzip in uns, welches der unwandelbare Erlöser unserer menschlichen Begrenzungen ist.

Der Mensch kann sich seines geistigen Urgrundes bewusst werden in Stunden der Meditation, in Augenblicken völliger Selbsthingabe, im höchsten Zustand rationalen Erkennens.

Auf den verschiedensten Wegen, durch die verschiedensten Umstände und Gegebenheiten, kann das Unendliche Sein sich offenbaren: Logik führt zur Erkenntnis, Reinheit des Herzens bringt Gotterfahrung, Liebe überschreitet alle Grenzen und holt uns heim ins Herz des Unendlichen!

Es geschieht spontan, automatisch; es ist die natürliche, unabänderliche Folgeerscheinung der Evolution innerhalb unseres tiefsten Wesens und Seins.

 
Während unsere Körperbeschaffenheit sich jeden Augenblick verändert, während unsere Gedanken sich sammeln wie Wolken am Himmel und wieder vergehen - verliert das göttliche Selbst in uns sich nie.

Es ist alldurchdringend, und doch wieder anders als alles,

Es ist die Ursache des Identitätsbewusstseins durch zahlreiche Verwandlungen hindurch;

Es ist das einzig Beständige, das Eine, Unveränderliche, inmitten der mannigfachen Veränderungen des AIls -

Es bleibt immer Es Selbst!

 
Feuer ist das Herz des Göttlichen! Gott ist gegenwärtig überall als Feuer, jeder Punkt des Weltalls glüht in Feuer.

Feuer ist die Ouelle allen Lichtes, Feuer ist der Ursprung allen Lebens, Feuer ist der Lebensspender, ist die lebentragende und erhaltende Kraft.

Feuer ist das reinste Element, alles läuternd, klärend und regenerierend, Feuer göttlicher Erkenntnis brennt die Unreinheit hinweg, all-erleuchtend, all-durchlodernd, offenbart es uns die Höchste Wahrheit.

Feuer der Verehrung, Liebe, transformiert das ganze Wesen, schenkt Gemeinschaft mit dem Höchsten.

Je mehr Du das Feuer verehrst, umso lichtvoller wird Deine Intelligenz, umso strahlender Dein Antlitz, umso leuchtender Deine Seele.

 
Wahre Liebe ist wie Sonnenschein! Wie die Sonne unterscheidet sie nicht zwischen gut und böse, auf alle strahlt sie dasselbe Licht.

Sie ist eins mit allem Sein, ohne etwas zu berühren.

Liebe hat in sich die Kraft, alles Elend zu ertragen.

Liebe birgt in sich die Weisheit, die die Lösung aller Sorgen ist. Licht der Liebe leuchtet durch Jahrtausendalte Dunkelheiten.

Liebe trägt in sich göttliche Majestät, göttliche Gedanken und Intuition, Wunder aller Wunder und Mysterien - Alle Göttlichkeit ist in der Liebe!

 
Wenn Gottes Liebe durch Dich wirkt, Dein ganzes Innerstes durchstrahlt, wird Deine Seele herrlich und gesegnet.

Wenn Gottes Weisheit durch Dich denkt und Deine Intelligenz durchlichtet, dann ist ein Himmel überall, wohin Du Deinen Schritt auch lenkst.

Dann werden Seine Engel Dich auf lichten Schwingen aufwärts tragen, beschützend immer um Dich sein, Dir ständig helfen und Dir dienen - Dir, Kind des Höchsten, Ewigen!

 
Ist alles in Dir ewigkeitsbezogen, wirst Du vom Göttlichen berührt, und kannst auch selbst das Göttliche erreichen. - So wie gedanklich Du mit einem Menschen Dich verbinden kannst, genau so kannst Du auch zum Ewigen gelangen.

Vom Göttlichen berührt zu sein, ist von der Gnade des Unendlichen berührt zu sein, heisst das Glück des Grenzenlosen zu erfahren, die Macht des Allgewalt'gen Seins zu spüren.

 
Wenn Deine Liebe wächst an Weite, Tiefe und Beständigkeit, wird von allen fremden Elementen ihr nicht wesenseigenen Zügen, wird sie zu einer gewaltigen Macht.

Wenn reine Liebe unaufhörlich Deinem Herzen entströmt, eine Liebe, die den ganzen Kosmos umschliesst, dann entdeckst Du spontan Deine Identität mit allem in der ganzen Schöpfung:

Etwas in Deiner Seele ist im Einklang mit der Seele in allem Erschaffenen; etwas in Deiner Seele ist in Harmonie mit der Seele in allen Wesen, in aller Natur, in allen Himmeln,selbst in der Luft erspürst Du eine Existenz, die Sterne fangen an zu Dir zu sprechen! Mit Engeln und den ganzen Kreaturen weisst Du Dich verwandt und mit den Wesenheiten aller Welten des sichtbaren und unsichtbaren Alls -

In allem Sein erschliessen sich Dir die Wunder der Allgegenwart Gottes!

 
Die Bäume offenbaren den Frieden des Göttlichen;

die kostbaren Steine erstrahlen in der Schönheit des Göttlichen,

die kraftvolle Erde, die mächt'gen Gebirge lassen die felsengleiche Natur der Höchsten Wahrheit erkennen, die Gott ist,

die Menschen auf Erden tragen in sich das Leben, die Schönheit, die Freude und Vollkommenheit des Göttlichen - sie tragen in sich die Höchste Wirklichkeit.

Sieh und verehre in allem Gott! Und nach einiger Zeit schwindet der Verehrende in Dir und Gott allein bleibt - der Verehrende ist untrennbar verwoben in das Erleben des Einen.

 
Lass das Bild des Göttlichen in Dir alle anderen Bilder und Vorstellungen verdrängen und verehre Gott in allem.

Im weissen Glanze des Schnees erkenne das Göttliche; in den stampfenden Maschinen der Fabriken höre die Musik der Gegenwart Gottes.

Geh im Geiste zu allen Blumen, geh zu den Bäumen und den Bergen, den jubelnden Vöglein und den scheuen Rehen, geh zu den Wolken und den leuchtenden Sternen, zu allen Wesen und Kreaturen - und verehre Gott in allen.

Lasse jedes Tun und Handeln Deines Lebens zu einer herrlichen Blume der Verehrung werden und bringe sie der Gottheit dar, weiche WAHRHEIT heisst.

Ein Tag wird kommen, da in Dir nichts anderes ist als nur das Bild des Göttlichen. Dann wird Deine Seele gross und machtvoll sein - nicht unterscheidbar von der Seele Gottes!

 
Sehne Dich mit allen Fasern Deines Herzens und Deiner Seele nach Gotterfahrung. -

Wenn ein Mensch, der nicht schwimmen kann, in die Wasser des Meeres geworfen wird, wie verzweifelt wird er sich anstrengen, um zur Oberfläche zu kommen.

Die gleiche Kraft des Verlangens sollte in Deinem Sehnen nach Gotterfahrung sein, so dass alles nutzlose und überflüssige Tun von selbst ein Ende findet, und nur der Schrei nach Erlösung, das unablässige Verlangen nach dem Göttlichen bestehen bleibt.

Ist das Herz rein und strahlend, dämmert von selbst die Erkenntnis des Göttlichen auf, und wir verstehen, dass Gott weit wirklicher ist als alle Dinge dieser Welt, die wir vor Augen haben.

Die Stofflichkeit der Welt verschwindet wie der Nebel, wenn die Sonne sich erhebt, und man erschaut das Antlitz Gottes überall.

 
Lass im Gebet und in der Meditation Deine Hingabe an Gott und das Wissen um die göttliche Allgegenwart so alldurchdringend werden, dass die Vorstellung des "Gott-und-ich" verschwindet, und allein "Gott" bestehen bleibt.

Stelle Dir vor, dass alles davon abhängt, noch heute, noch in dieser Minute, zur Gotterkenntnis zu kommen;

dass das ganze Universum, jedes Geschöpf, jede leidende Kreatur, in Deinem Herzen eingeschlossen ist und nach Erlösung schreit;

dass alles sich nach dem Einssein mit Gott sehnt;

und dass allein von Dir, von Deiner bedingungslosen Hingabe an Gott, Dein und aller Wesen Wohlergehen abhängt.

 
Versuche, dass in Deinem Beten Du selber zum Gebete wirst, dass Du und Dein Gebet zu einem werden. Mach Dein Gebet so wunderbar, dass Gott, Du selbst und Dein Gebet in einem herrlichen Zusammenklang sich einen.

Wenn Du auf diese Weise betest, werden strahlende Energien freigesetzt, die in Sekunden um die Erde eilen, zu allen unsichtbaren Welten hin; denn diese Kraft, sie ist die Höchste Kraft, weit überlegen der Gedankenmacht, sie ist im Einklang mit dem Göttlichen, sie ist das Gottbewusstsein in uns selbst.

Nimm nicht in Dein Gebet die Schwierigkeiten des Alltags und Dein Ichbewusstsein mit hinein. Gib Dich ganz hin in Liebe und Vertrauen und im Bewusstsein, dass allein jetzt Gott Dein ganzes Sein und Wesen füllt.

Aus aller Kraft des Herzens und der Seele sei Dein Gebet geformt, das transformiert und wandelt Dich empor, verleiht Dir grosse Macht und Frieden. Es segnet nicht nur den, für den Du betest, Du selbst bist auch in diesen Segen eingeschlossen.

 
Wenn Du des Göttlichen gewahr wirst, in aller Natur und in der Menschheit, in dem gesamten Universum und in allem, was Du mit Deinen Augen umfassen kannst, wenn dies Dein Herz bewusst erlebt in jedem Punkt des Raumes, in jeder Sekunde Deiner Zeitlichkeit - dann bist Du im Kosmischen Bewusstsein!

Jenseits des Kosmischen Bewusstseins liegt das Transzendentale Bewusstsein.

Im Zustand des Kosmischen Bewusstseins erleben wir bewusst Gott in uns, das Göttliche Bewusstsein in unserem Innern; und wir erkennen dasselbe Bewusstsein, dieselbe Göttlichkeit, in der gesamten Schöpfung, überall im Kosmos, in allem, was wir sehen und erfühlen. Das Göttliche in allen Dingen wird uns zur allumfassenden Erfahrung.

Dieses Bewusstsein ist leer von allen Gedanken, Gefühlen, Objekten; es ist vollständig frei von allen Regungen und Empfindungen, frei von jeglichem Zeitbegriff, ein zeitloses, objektloses Bewusstsein.

Und doch ist noch ein Objekt, ein Ziel in ihm: Gott.

Bevor wir Gott als lebendige Erfahrung in uns erfassen können, müssen wir einen Teil der göttlichen Natur in unserem täglichen Leben zum Ausdruck bringen.

Bevor wir zur unmittelbaren Erkenntnis Gottes gelangen und Seine grenzenlose Liebe erfahren können, muss die Liebe in unserem Herzen ins Universale, Kosmische sich weiten, die ganze Schöpfung liebevoll umfangen, alle sichtbaren und unsichtbaren Welten liebend in sich einschliessen.

Unser ganzes Herz muss ein einzig loderndes Feuer der Gottesliebe sein - einer alles absorbierenden Gottesliebe, in der nichts and'res eine Existenz mehr hat.

Unser ganzes Wesen muss umgewandelt und veredelt, unsere Natur geläutert werden, sodass die höheren Kräfte und Mächte ungehindert in uns wirken können.

Unsere ganze Intelligenz - durch unaufhörliches Nachsinnen, Tag um Tag, Jahr um Jahr, durch unablässige Betrachtung der Natur des Göttlichen - muss das Wesen des göttlichen Bewusstseins in sich aufnehmen.

Allmählich werden dann die Grenzen der Sinne und des Menschengeistes aufgehoben, und alle Horizonte weichen! Dann wird uns unmittelbares Erkennen durch Gewahrwerden des Bewusstseins in allen Dingen zuteil; dann ist uns unmittelbares Gottbewusstsein in allem und allen gegeben.

Dieser Zustand, in dem Du Gott in allen Wesen und in Dir selbst erlebst, ist jedoch nicht der höchste und letzte. Von hier aus führt Dich die göttliche Gnade in den transzendentalen Zustand des Bewusstseins, in dem der Meditierende, der Gegenstand der Meditation und der Vorgang der Meditation zu Einem verschmelzen.

Wenn das geschieht, bist Du im Höchsten, Erhabensten, im Transzendentalen Bewusstsein! Was ist sein Wesen? Keine Aussage darüber ist möglich -

Wir sind vollständig eingegangen in das Herz und Sein der Erhabensten Gottheit - Wir sind im Einssein mit dem Absoluten!

 
In allem Tun ist ein nicht-tuendes Prinzip.

In allem Handeln ist ein Nicht-Handelnder, das ist Gott.

In jeder Arbeit ist eine nicht-arbeitende Existenz und eine alles beobachtende Realität. Sie ist niemals tätig, sondern der Zeuge allen Geschehens.

 
AIles ist OM -
OM ist heilig,
OM ist Gott!

Es ist zeitlos - unablässig am Zeit- und Raumhaften wirkend; Es ist raumlos - unaufhörlich aus Seinem grenzenlosen Wesen Mannigfaltigkeit von Formen und Schwingungsstrukturen hervorbringend; Es weilt in erhabener Souveränität - und ist zugleich weltendurchdringend, in allem Ausdruck des eigenen Seins.

OM ist das Mantra, ist das Boot, das die Seele in den Schoss des Ewigen trägt, in das Erleben der Göttlichen Wirklichkeit, welche Es selber ist.

OM ist der Ursprung und die Essenz alles Bestehenden - alles Sterblichen und alles Unsterblichen;

Es ist jenes Sein, das alles in Sich enthält, alles aus Sich erweckt, alles Bestehende erhält.

OM ist die Abschluss-Symphonie des evolutionären Zyklus - und Es ist der erste Schrei der Wiedergeburt der Natur!

 

 

Teil II

Sinn und Führung des Lebens

 
Unser äusseres Leben ist eine flüchtige Erscheinung; es ist dem Wandel unterworfen, ist Spielfeld gegensätzlicher Kräfte, der Krankheit und dem Tode ausgeliefert.

Nur wenn wir Willenskraft und Herz, das ganze Leben gottwärts lenken, wenn neue Werte unser Tun bestimmen und eine geistige Schau uns eigen wird, wenn wir uns in Verehrung nähern dem unerschöpflichen Reichtum Gottes, den Wundern göttlichen Bewusstseins -

nur dann wird unser Leben die wahre, echte Erfüllung finden;

nur dann wird die seelische Ganzheit unserer Persönlichkeit gewahrt, und wir bleiben unberührt von äusseren Umständen und Gegebenheiten;

nur dann wird unser Leben ein Segen für die ganze Menschheit und ein Weg zu unserer eig'nen geistigen Vollendung sein.

 
Freude ist die erhaltende Kraft in allem Leben! Aus der Freude Gottes sind wir geboren, von der Freude Gottes werden wir erhalten, zur Freude Gottes kehren wir einmal zurück.

Alle Freuden, die wir durch die Sinne erfahren, sind verborgene Gefahren. Wir freuen uns an einem schönen Anblick solange nur, als wir das Augenlicht besitzen und Licht für unser Seh'n vorhanden ist.

Wir wollen uns vom Scheinen der äusseren Sonne und von jedem Wetter unabhängig machen. Ob die Sonne scheint oder nicht, wir können dennoch in der Freude bleiben - in der Freude, die uns die unermessliche Schönheit des Göttlichen bereitet, in der Freude, die aus der Liebe Gottes und aus dem Gefühl Seiner Gegenwart erwächst.

 
Das Leben ist eine einzigartige Möglichkeit die Vollkommenheit des Ewigen, des Göttlichen, zu erlangen.

Um die Macht, die Genialität und die grenzenlosen Fähigkeiten des Unendlichen zu erreichen, muss unser Leben auf Erkennen und Erleben des Unendlichen ausgerichtet sein. Allein dann und dadurch erwirbt unser Leben eine Grenzenlosigkeit an Frieden, Freude und Macht.

Das Leben kann auf keine andere Weise seine höchste Erfüllung finden, als allein durch das, was sein wesentliches Sein ist.

Und das wesentliche Sein des Menschen ist das Unendliche, das Göttliche, ist Seine Schönheit und Sein Frieden, Seine Vollkommenheit - ist die Letzte und Höchste Wirklichkeit!

 
Die äussere Welt der Dunkelheit und Unvollkommenheit ist nicht unsere Heimat, ist nicht wirklich unsere Welt.

Das Königreich des Himmels, die Welt unendlichen Friedens und Glücks, die Welt unendlicher Macht und höchster Vollkommenheit, unendlicher Gnade und Harmonie, die Welt der Liebe und des göttlichen Lichtes - das ist unsere wahre Welt! Aus dieser Substanz sind wir gemacht; das ist unsere letzte Bestimmung, der wir nicht entrinnen können.

 
Dem Leben mit einer geistigen Einstellung zu begegnen ist ein Zeichen wahrer Genialität:

iede Schwierigkeit wird dann zum Segen; alles Tun und Denken Deines Lebens wird heilig; die ganze Welt wird dann für Dich zur herrlichen Kathedrale Gottes; und Du selber bist ein wandelnder Altar des Göttlichen!

 
Das geistige Leben ist das machtvollste und alles besiegende Leben.

Allmacht zu erlangen liegt im Willen jedes Menschen, jeder Kreatur. Anstatt diese Allmacht durch Hingabe an das Göttliche, durch Dulden für die Höchste Wahrheit, durch Demut und Liebe zur Entfaltung zu bringen, essen wir ein Stück Brot und meinen, davon bekämen wir Kraft; dominieren wir andere und denken, das sei der Ausdruck unserer Macht.

Diese Art, Macht zu demonstrieren, diese Vortäuschung von Macht, ist eine Perversion, eine Irreleitung, des uns innewohnenden Willens und Strebens, Allmacht zu erlangen und zum Ausdruck zu bringen.

 
Der Mensch ist auf diese Welt gekommen - nicht um ein Alexander der Grosse zu werden, ein Kaiser, ein Eroberer, oder ein Mensch mit hervorstechenden Oualitäten - sondern um Gemeinschaft mit dem Göttlichen aufzunehmen.

Er gehört dem Reich des Endlichen an, und er muss mit dem Unendlichen in Verbindung treten.

Die Erde ist eine Schule zur Gotterfahrung, eine Schulungsbasis, wo die Kräfte des unsterblichen Geistes sich entfalten und wirksam werden sollen.

Das Leben ist uns gegeben nicht als ein Fluch sondern als eine einzigartige Gelegenheit, das Reich des Göttlichen in uns zu finden und uns daran zu erfreuen.

 
Das Wesen des Göttlichen ist unendliche Seligkeit, Wohlwollen, Güte, es ist all-umwandelnd, emporhebend, segenspendend, alles Bestehende in sich enthaltend und zugleich transzendierend.

Wenn dies die Natur des Göttlichen ist, warum ist dann die Welt so schlecht, warum sind die Menschen dann so unglücklich und elend, so innerlich zerrissen? Warum ist die Natur des Göttlichen dann so wenig offenbar in der Welt?

Die Antwort ist: Gott gibt dem einzelnen völlige und absolute Freiheit des Willens, der Entscheidung, der Lebensgestaltung. Diese Freiheit wird von Gott nicht angetastet. Solange jedoch die Menschheit ihre Begrenztheiten und ihre innere Zerrissenheit, ihre Sorgen, ihr Elend und ihre Trübsal bejaht, sich nicht davon zu lösen und darüber zu erheben wünscht - solange bleibt ihr der Weg ins Reich des Göttlichen versperrt.

 
Das Unendliche Licht und die Liebe

des Göttlichen allein sind wirklich!

 

Dies ist das Reich des Lebens,

dies ist das Herz des Lebens,

dies ist Unsterblichkeit,

dies ist das wahre Sein!

 

Das äussere Leben ist ein flüchtiger Traum,

gleich einer Dichtung,

wie eine Geschichte

auf dem Wasser geschrieben,

wie eine Wolke, die bald zerstiebt;

es hat keine Existenz,

es ist nicht von Bestand.

 

Was allein unvergänglich ist,

ist die Existenz des Göttlichen

als Unendliches Licht,

als Unendliche Liebe.

 

Das ist unser Blut,

das ist unsere Kraft,

das ist unsere Erfüllung!

 
Solange wir nicht die grenzenlose Freiheit, die Unendliche Freude und Glückseligkeit, die Höchste Vollkommenheit und das Einssein mit dem Göttlichen Bewusstsein erreicht haben -

haben wir unser Leben noch nicht voll gelebt;

sind wir noch nicht genügend in Gott gewachsen;

haben wir uns noch nicht weit genug entfaltet;

machen wir noch nicht vollen Gebrauch von den Gaben und Fähigkeiten, mit denen uns Gott beschenkt hat;

sind wir nicht treu unserem Auftrag, unserer Mission auf Erden.

 
Wir sind das, womit wir uns identifizieren; wir sind das, womit sich unser Inneres ständig beschäftigt.

Was in Deinen Gedanken lebt, erscheint in Deinem Leben. Wenn Dein Innerstes erfüllt ist von dem Frieden des Göttlichen, dem Licht, der Liebe des Göttlichen, der Gnade und Allgegenwart Gottes - dann wird auch Dein äusseres Leben alles dies für Dich bereithalten.

Wenn Du Dich mit dem Unvergänglichen identifizierst, wenn Du lernst, im Edlen, Reinen, Guten, Grossen, im Göttlichen zu leben, wird Dein Leben kraftvoll und erfolgreich, gesegnet, glücklich und voller Frieden sein.

Dann kommst Du dem Erleben des Einseins mit der Höchsten Wahrheit immer näher - dann bist Du in Gemeinschaft mit Gott!

 
Nicht überwältigt zu werden von dieser Welt der Materie, von den Begrenzungen des menschlichen Geistes, vom Leben des Irdischen,

sondern es zu beherrschen, es zu meistern, es zu nützen und zu veredeln, solange wir auf Erden leben.

In der grenzenlosen Welt der Freiheit, der Schönheit, der Macht und des Lichts zu leben - das ist der Sinn unseres Daseins!

 
Jemand, der etwas zerstört, selbst wenn es eine schlechte Sache ist, ist nicht ein wirklich guter Mensch.

Ein guter Mensch zerstört nicht selber irgend etwas Schlechtes; er wirft bloss einen Blick auf die schlechte Sache, und diese zerstört sich von selbst.

 
Lass Tausende durch Deine Arbeit leben! Lass Tausende leben und sich des Glücks erfreuen als Ergebnis Deines Tuns. Lass Tausende Nahrung haben für den Körper, Nahrung für den Geist und für die Seele, durch Deine Aufopferung und Deinen Verzicht.

Es hat nicht viel Sinn, eine Kerze zu kaufen und sie zu Ehren Gottes zu entzünden. Diese Art äusserer Verehrung erfreut das Göttliche nicht.

Leuchte selber als ein Licht, damit die Welt durch ein wenig mehr Licht erhellt wird. Und wenn Du selbst zum Lichte wirst, und ausserdem noch eine Kerze darbringst, dann ist das Gott höchst wohlgefällig.

Versuche noch diesen Augenblick Dein Leben zu einem Licht zu machen, das aus sich selber leuchtet, damit die Welt um ein weiteres Licht bereichert wird, und arbeite noch mehr, damit Tausende von Menschen auf dem geistigen Pfad Kraft, Licht und Frieden durch Deine gesegnete Arbeit finden.

 
Die Gesetze des Lebens nehmen keine Rücksicht auf Fehler und Schwächen.

Die Gesetze des Lebens verlangen von uns einen Charakter und eine Lebensführung, die in Einklang und in Harmonie mit dem allvollkommenen Ebenbild des Göttlichen ist - in der Melodie des Göttlichen schwingt.

Das Leben muss auf ein Ziel ausgerichtet sein, auf ein hohes Ziel, auf ein allumfassendes, erhabenes Ziel, auf ein Ziel jenseits dessen es kein weiteres Ziel mehr gibt, auf ein Ziel der Erkenntnis der Wahrheit, das in dem Eingehen in die Höchste Wirklichkeit liegt.

 
Leiden zu erdulden ist allein noch keine Tugend. Aber diese Leiden in einer positiven Einstellung und mit Freude zu tragen, sie dem Wachstum, der Entfaltung und Vervollkommnung der Seele nutzbar zu machen - das ist Tugend!

Heissest Du Deine Leiden willkommen, so vermindert sich ihre Kraft und sie verschwinden. Wenn Du Dich dagegen sträubst, erhältst Du sie am Leben, und sie werden weiterhin Dich plagen.

Du sollst Dich selbst in Deinen Leiden finden; Du sollst aus Deinen Leiden eine Tugend machen.

Glaube nicht, dass Gottes Gnade sich allein durch Freuden und Behaglichkeit kundtut - Gottes Gnade kommt vielmehr in Gestalt von Härten, Not und Prüfungen.

Begrüsse alles dies als Gnade Gottes! Dank Ihm aus ganzem Herzen dafür; lass Deine Seele trotzdem glücklich, getrost und gottgeborgen sein. Dann wird die Gottesgnade künftig sich nur als Wohlergeh'n bezeugen, als Freud und Frieden zu Dir kommen.

 
Kein Schicksal - wie elend und traurig objektiv betrachtet oder subjektiv empfunden - ist von Dauer. Gott allein währt ewig!

Wenn Du Dir dessen bewusst bist, wächst in Dir die Kraft, geduldig Not und Dunkel zu ertragen.

Nicht nur sind alle Schwierigkeiten und Nöte zeitbegrenzt und gehen vorüber, sondern auch unwert unserer Beachtung angesichts der Endlosen Wirklichkeit des Göttlichen.

Darum lasse Deine Gedanken von kosmischer Grösse und Deine Gefühle göttlich sein. In Deinem Herzen und in Deiner Seele sollen alle Vollkommenheiten, alle guten Mächte, alle Heiligen und Weisen des Göttlichen eine Heimstatt haben.

 
Je mehr Schwierigkeiten und Prüfungen Du erfährst, umso schneller schreitet die Läuterung voran, umso rascher eilst Du dem Ziel entgegen, umso grösser ist die Gnade Gottes über Deinem Sein.

Jede echte Schwierigkeit dient einem mehrfachen Zweck:

sie tilgt zum Teil die negativen Wirkungen früherer Ursachen; sie fördert das Wachstum im Geistigen; sie entfaltet neue Fähigkeiten und Überwindungskraft, und sie bringt Dir noch zusätzliche Gnade Gottes als Ausgleich für Dein Leiden, als Belohnung für die erlittenen Oualen und Schwierigkeiten.

 
Immer und überall, in allen Lebenslagen, muss Dich ein göttliches Gefühl beseelen.

Mache Dein Leben zu einem Leben ekstatischen Gottbewusstseins, voller Würde und innerer Ruhe, voller Grösse, Kraft und Erhabenheit - mache es zu einem Leben, in dem alles Niedere in das Höhere verwandelt und die Intelligenz durchlichtet und erleuchtet wird. Immer und immer wieder rufe ein göttliches Gefühl in Dir hervor.

Erhalte Dich immer in einem geistig-göttlichen Bewusstsein -und jede noch so weltliche Arbeit wird göttlich werden.

Sei in ständiger inniger Verbindung
mit der Unendlichen Kraft,
mit dem Immerwährenden Frieden,
mit der Höchsten Weisheit,
mit der alles durchleuchtenden Freude!
Das ist Dein wirklicher Auftrag,
Deine Bestimmung im Leben.

 
Lasst uns bemüht sein, unser Bewusstsein auf immer höhere Ebenen zu erheben und die in uns angelegten aussergewöhnlichen Kräfte und Fähigkeiten wachzurufen und wirksam werden zu lassen.

Wir wollen es als unter unserer Würde betrachten, uns dem Kummer und Leid hinzugeben, Sorgen und Ängsten Einlass zu gewähren, Spannungen und negativen Anwandlungen zu unterliegen.

Es heisst das Höchste und Beste in uns verraten, wenn wir unter unserem Stande leben, wenn wir nicht die höchsten Möglichkeiten und Anlagen verwirklichen, mit denen Gott uns ausgestattet hat.

 

Die Verschiedenen Bereiche
des Daseins

 
AIles weltliche Wissen führt letztlich

zur Erkenntnis der Einen Höchsten Wahrheit.

 

Was ist das Wesen dieser Erkenntnis?

Es ist Gottwissen, Gotterkennen!

Wir können es weder an Universitäten erlernen,

noch durch das Lesen aller Bücher

der grössten Bibliotheken der Welt erwerben. -

Wer dieses Gottwissen in sich trägt,

hat Zugang zu allen Bereichen des Seins.

 
AIles, was die Menschheit des heutigen Zeitalters zu erreichen versucht durch ständige Weiterentwicklung in den Bereichen von Wissenschaft und Kunst, von Technik und Wirtschaft und in täglichen Angelegenheiten, kann leicht erlangt werden durch ein wenig Kenntnis von dem alles durchwaltenden Höchsten Prinzip, weil Es das Substrat des gesamten Lebens und unserer Existenz ist.

Die Kenntnis dieses Prinzips lässt uns zum Weisen, zum Genie werden, weitet unser Wissen ins Grenzenlose, und unser Leben in die Dimensionen des Ewigen.

 
Es gibt kein Ende für das Wissen und die Entdeckungen der Wissenschaft, weil es Millionen und Abermillionen von Dingen gibt, die der Mensch nicht kennt.

Selbst wenn der Fortschritt und die Entdeckungen der Wissenschaft endlos wären, so ist doch jegliches Fortschreiten in dieser Richtung letzten Endes ohne Nutzen, weil es dem Menschen weder Glück noch Wohlergehen, weder Frieden noch echte Lebenserfüllung schenkt. Trotz der gewaltigen Entwicklung der Wissenschaft in den letzten Jahrhunderten ist der Mensch von heute noch im gleichen Zustand der Unzufriedenheit wie zuvor.

Der Grund hierfür liegt darin, dass der Mensch bei seinem endlosen Suchen nach Wissen und wissenschaftlichen Entdeckungen nicht die zentrale Entdeckung aufzuspüren bemüht ist: die Letztgültige Wahrheit, die der Urgrund all dieser Erkenntnisse, Erscheinungen und Entdeckungen ist.

Sobald diese gefunden ist, werden die Wissenschaften und Denksysteme florieren, und das Leben wird die höchste Erfüllung und Vollkommenheit erreichen.

Obwohl dem Menschen nicht erkennbar, ist dennoch die Existenz des Sauerstoffs wissenschaftlich erwiesen, nachprüfbar und auswertbar. Man macht daraus eine Lehre und verbreitet sie.

So wie der Sauerstoff in der Luft, die wir ständig einatmen und ohne die wir nicht am Leben erhalten werden, nicht wahrnehmbar, jedoch vorhanden ist - so ist der Sauerstoff der göttlichen Existenz Überall gegenwärtig und erhält das innere Sein. Diese innerste Existenz zu ergründen sollte das Ziel unserer Forschungen und Entdeckungen sein.

Die Intelligenz ist uns vom Schöpfer gegeben, nicht damit wir unser Licht unter den Scheffel stellen, sondern um unser Leben reicher und glücklicher zu machen. Und es wird reicher und glücklicher sein, wenn wir imstande sind zu erkennen, dass der Sauerstoff der göttlichen Existenz in uns und um uns herum unser innerstes Wesen viel mehr erhält als der Sauerstoff der Luft unseren Atem.

 

Die Wissenschaften sind in den Begrenzungen des menschlichen Intellekts befangen; der Weise, der Heilige, ist erleuchtet von der Weisheit des Unendlichen, Wirklichen.

Die Wissenschaft nimmt die Dinge so wahr, wie sie dem menschlichen Begriffsvermögen erscheinen; der Mensch mit Gotterfahrung erkennt sie, wie sie in Wirklichkeit sind, er begreift sie intuitiv in ihrem ursprünglich-wesenhaften Zustand. Sein Wissen ist nicht bruchstückhaft, sondern allumfassend und vollkommen.

Während jede Theorie, jegliches Forschen, jede Entdeckung der Wissenschaft eines Tages, durch neuere Ergebnisse überholt, sich als falsch erweist,

sind die Erkenntnisse des Menschen mit Gotterfahrung unfehlbar, denn sie sind unmittelbares Erkennen, das durch das feinste Instrument erlangt wird: den geläuterten Geist, im Einklang mit dem Unendlichen.

 

Was unterscheidet die Weisheit vom intellektuellen Wissen?

Die Weisheit ist die Kenntnis der tiefsten Wahrheit des Lebens und alles Bestehenden. Sie ist die Wahrnehmung des Unteilbaren Einen.

Das intellektuelle Wissen endet beim Verstand, und letzterer wird immer im Zusammenhang mit den Sinneswahrnehmungen gebraucht. - Die Schlussfolgerungen aufgrund der Sinneseindrücke sind immer fragmentarisch, bruchstückhaft; und falsches Wissen, fehlgeleiteter Verstand liegen mitten zwischen Recht und Unrecht. Sie können beiden Zwecken dienen.

Verstand und Vernunft aber sind nur dann der Selbstverwirklichung im Wege, wenn deren Logik durch selbstsüchtige Interessen bestimmt ist.

Die Weisheit, oder die Kenntnis des göttlichen Selbst, ist unmittelbares Wissen, geschöpft aus der Ouelle des Urgrundes allen Seins.

 
Die intuitive Erfahrung war in früheren Zeiten der Prüfstein der Wahrheit.

Intuition ist unmittelbares Erkennen, zum Unterschied von mittelbarer Kenntnis.

Die Intuition ist die einzige Möglichkeit, durch die das Absolute in Seiner Ganzheit und Vollkommenheit erkannt und erfahren werden kann.

Die begrenzten menschlichen Sinne und der beschränkte Intellekt können die allumfassende Realität nicht erkennen. Der Verstand erfasst nur begriffliches Wissen, und der Intellekt, forschend und zweifelnd, bricht alles in Teile und Stücke.

Wie kann er die Ganzheit erleben!

 
Der Westen sieht im Menschen hauptsächlich ein physisches Wesen, das im Besitz der fünf Sinne, denkender und empfindender Fähigkeiten ist

Der Osten erkennt den Menschen als Geist, der sich seiner Sinne, seiner denkenden und empfindenden Fähigkeiten bedient, und der als deren Gegenstück einen physischen Körper hat, der es ihm ermöglicht, auf der groben äusseren Ebene zu wirken und der individuellen Seele gestattet, als Mensch über die Bühne des Lebens zu gehen.

 

Die Materialisten haben unrecht mit der Behauptung, dass die Materie die einzige Wirklichkeit oder Realität sei.

Die religiösen Eiferer haben ebenfalls unrecht, wenn sie behaupten, dass alles Sichtbare, die ganze Materie, eine Illusion sei.

Die Wahrheit liegt in der Mitte. Die Wahrheit ist, dass die ganze Materie das geistige Sein, oder die göttliche Wirklichkeit, in sich trägt, dass die Materie einer Hülle gleicht, die die ihr innewohnende Wirklichkeit umschliesst und imstande ist, diese geistige Wirklichkeit durch sich kundzutun.

 

Psychologen distanzieren sich von der Religion und meinen, sie könnten dadurch das Gebiet der Psychologie durch besseres Wissen bereichern.

Die religiösen Eiferer glauben, sie könnten ihre Lehre reiner erhalten, indem sie die Psychologie nicht gelten lassen.

Beide begehen damit grosse Fehler die der Menschheit schaden und die Forschung beeinträchtigen; denn wir können nicht den einen Lebensbereich vom anderen trennen.

Alles Leben sollte durchgöttlicht, schöner und glücklicher werden, indem es tief in sich verankert ist und keinen seiner Teile ausschliesst.

 
Die Religion ist nicht ein Dogma, oder ein trostreiches Phantasiegebilde, oder das Steckenpferd einer bestimmten Gruppe von Menschen - Religion ist ein universaler Impuls, dem niemand widerstehen kann.

Jeder Mensch denkt verschieden vom anderen, und doch denkt ein jeder in der Richtung des Einen Höchsten Seins. Die Verschiedenheiten liegen allein in den Strassen und Wegen, nicht in dem zu erreichenden Ziel.

Die moderne Zivilisation verachtet die Religion, weil sie sie als Ausdruck irrationalen Denkens versteht. Doch ist Religion, die erfüllt ist von höchster Geistigkeit, das eigentliche Licht vernunftgemässen Denkens und Handelns, die Offenbarung der Ewigen Höchsten Intelligenz.

 
Wir sollten nicht in den Grenzen bleiben, die unsere persönliche Individualität uns vorgezeichnet hat.

Es sollte nichts auf Erden, noch in den Himmeln geben, das uns unzugänglich bleibt; es sollte keine Erfahrung oder Erkenntnis geben, die uns verborgen bleibt. Alle Gebiete des Erlebens, alle Bewusstseinsebenen sollten wir kennen und benutzen lernen.

In unserem Innern sind Kräfte und Fähigkeiten psychischer, überrationaler, übernatürlicher Art vorhanden, die unter besonderen Umständen zur Entfaltung kommen.

Über Vernunft und Intellekt hinausgehend müssen sich Intuition und Inspiration entwickeln, um unsere Erkenntnisse zu ergänzen; denn diese beiden Komponenten unseres Wesens beweisen, dass eine Kraft im vierdimensionalen Raum existiert, die über die Erfahrungen der dritten Dimension von Raum und Zeit hinausführt und uns neue Perspektiven und Horizonte erschliesst.

 
Der Gedanke, die Idee, ist die Urkraft hinter aller Schöpfung! Die Erschaffung der gesamten Erscheinungswelt ist zurückzuführen auf einen einzigen Gedanken, der in der Kosmischen Intelligenz erstand.

Das Weltall ist die stoffgewordene Ur-Idee des göttlichen Geistes. Der Erste Gedanke manifestierte sich als eine Schwingung, als ein Impuls, welcher aus der Ewigen Stille des göttlichen Seins hervorging. Diese Schwingung ist unendlich höher als die der feinsten Partikel und ist so subtil, dass der menschliche Geist sie nicht registrieren kann.

Reine Gedanken heben den Menschen bis zur Göttlichkeit empor, und durch das Instrument der Gedanken erwirbt er schöpferische Kraft.

Der Gedanke ist feinste Materie, er ist eine vitale, dynamische Kraft - die lebensvollste, subtilste und unwiderstehlichste Kraft, die im Universum existiert. Der Mensch selbst kann aufhören zu sein, doch seine Gedanken können niemals vergehen.

 
So wie die Sonne unablässig jeden Tropfen Wasser, der von der Erde aufsteigt, in Dampf verwandelt, bis er zur Wolke wird - so steigen alle Gedanken auf, die Du aus Deinem eignen kleinen Winkel in das All projizierst, schweben durch den Raum, und verbinden sich mit Gedanken ähnlicher Art, die von Gleichgesinnten ausgesendet werden.

Und schliesslich werden alle heiligen und reinen Gedanken mit ungeheurer Macht herniederfahren, um die Mächte der Finsternis zu bezwingen und zu vernichten, die gegenwärtig die guten Kräfte zu überwältigen drohen.

Ein Heiliger im inneren Gleichgewicht und voller Frieden, entsendet in die Welt durch seine Gedanken Schwingungen der Harmonie und Liebe, die blitzschnell um die Erde eilen und gleiche Wirkungen in Tausenden hervorrufen, die gleichgestimmt und aufnahmefähig sind. Wenn irgendwo in einer Höhle der Himalayaberge ein Mensch durch innere Läuterungsphasen geht, dann wirken diese Gottesstrahlen läuternd und reinigend auf die Welt im ganzen.

 
Jeder und jedes in der ganzen Schöpfung ist ein Kunstwerk.

Alles, was wir sehen, ist nichts anderes als eine Offenbarung der Göttlichen Kunst, eine Offenbarung des Höchsten Künstlers.

Wir sind das Gebilde Seiner Kunst, der lebendige Ausdruck Seiner Macht, die Widerspiegelung Seiner Schönheit, die Verwirklichung Seiner Erhabenheit.

 

AIle Musik ist entstanden aus dem Schöpfungswort des Ewigen.

Alles ist nur eine Modifikation des Ur-Lautes OM, der durch alle Schöpfung klingt, aus dem alle Klänge und Welten hervorgegangen sind.

 
Nichts hat zu der unvergänglichen klassischen Kunst der Welt soviel beigetragen wie religiöse Schau und geistiges Erleben.

Ästhetischer Genuss allein, wie ihn der Mensch versteht, kann nicht das einzige Ziel der Kunst sein.

Die wichtigste Funktion jeder wahren Kunst besteht vielmehr darin,

die geistige Sicht des Menschen zu erweitern, die menschliche Wahrnehmungsfähigkeit zu verfeinern, das menschliche Bewusstsein zu erheben, die menschliche Sensibilität zu vertiefen, und das ganze Leben mit dem Licht göttlicher Schönheit und Harmonie, mit dem Licht des Friedens und der Freude zu durchstrahlen, das seinen Sitz hat in der zeitlosen Wirklichkeit, die allem Zeitgebundenen zugrundeliegt.

 
Der wahre Künstler ist ein Schaffender von hohen Graden, der mit geheimer inn'rer Freude arbeitet, einer Freude, die bekannt nur jenen, die sich selbstlosem Tun verschrieben haben.

Er ist ein Diener nicht der Menschheit, sondern der Gottgegenwart im Menschen, deren seine Seele ansichtig ist, die sein inneres Empfinden als eine greifbare Gegenwart erlebt, auf die alle seine Kräfte mit ungeheurer Intensität und zwingender Gewalt gerichtet sind.

So ist der selbstlos göttlich Schaffende - Sein Leben ist in Harmonie mit dem Gesetz des inn'ren Selbst; es ist ein Leben, das erhöht in Selbstlosigkeit auf dieser Ebene beheimatet ist; es schenkt und opfert unablässig aus sich selbst.

Ein solches Leben ist gegründet im wahren Geiste reinen Dienens, das niemals einen Lohn erwartet, nicht nach Vergünstigungen fragt, und keine Anerkennung sucht.

 
Es heisst zu Recht, dass Erziehung ein Vorgang ist, durch den die göttliche Vollkommenheit, die bereits im Menschen angelegt ist, zur Entfaltung gebracht werden kann.

Die Aufgabe der Erziehung ist es, den Menschen ins Universale auszuweiten und nicht Egoismus und Selbstbewusstsein zu fördern.

Das Ideal der Erziehung des heranwachsenden Menschen ist die ganzheitliche Entfaltung der vielseitigen Facetten seiner Persönlichkeit.

Der Zweck echter Erziehung sollte sein: die Menschheit zu erleuchten, die niedere Natur im Menschen umzuwandeln, die soziale Ordnung zu verbessern, das menschliche Wohlergehen zu fördern durch Schulung des Heranwachsenden in äusseren Leistungen und innerem Aufstieg.

Ziel und Prüfstein wahrer Erziehung jedoch ist die allumfassende Entwicklung von Kenntnissen, von selbstloser Liebe und Dienstbereitschaft.

 
Das weltliche Ideal hat als Betätigungsfeld nur das gegenwärtige Leben und dessen Tätigkeiten.

Intellektuelle, ethische, ästhetische und technische Entwicklung, politische Freiheit und wirtschaftliches Wohlergehen sind durchaus notwendige Voraussetzungen für das Wohlergehen des einzelnen und des Volkes.

Doch ohne ein befreiendes und erleuchtendes Ziel enden all diese Bestrebungen im Nichts - in einer sinnlosen Kreisbewegung.

Die Ewige Wahrheit anzustreben und durch die Instrumente des Körpers und des Geistes zu verwirklichen ist das Prinzip, der Sinn und das Ziel des geistigen Lebens. Es ist das einzige Ideal, das der denkendem Menschheit dauernden Frieden und beständiges Glück verbürgen kann.

 
Ein Wissenschaftler, der sich rückhaltlos seinen Studien widmet, kennt nicht mehr die äussere Welt; er ist wie begraben in seinem Laboratorium und muss alles andere in seinem Leben ausschalten.

Ein Soldat auf dem Schlachtfeld kann den Militärdienst nicht verlassen, weil seine Familie und seine Freunde ihn bei sich haben möchten; er muss strengste Disziplin gegen sich selbst üben.

Ein Mensch auf dem geistigen Weg ist in einem grösseren Laboratorium als der Wissenschaftler und hat härter als dieser zu arbeiten; er ist in einem grösseren Kampffeld als der Soldat und muss sich noch mehr als dieser disziplinieren. Wenn er die geistigen Gesetze nicht achtet, wenn er den geistigen Prinzipien nicht folgt, wenn er Anwandlungen menschlicher Schwäche nachgibt, - fällt er unweigerlich auf seinem Weg zurück.

Darum vermeidet alle Gedanken und Gefühle, die nicht göttlich sind, damit Eure Kraft, Eure Macht, Eure Intelligenz ins Übermenschliche wachsen, damit Ihr die Unendliche Gnade und Schönheit, das Licht und die Vollkommenheit des Göttlichen erlangt.

 
Das Ziel jeden Volkes sollte es sein, seine ganze Kraft der Umwandlung der Herzen seiner Menschen zuzuwenden, und die menschliche Natur von der untermenschlichen und schwach-menschlichen Ebene auf die Höhe des wahrhaft Menschlichen, des Übermenschlichen und des Göttlichen zu erheben:

durch eine rechte Regierung;

durch rechte Bildung und Erziehung und eine von inneren Werten erfüllte Kultur und Philosophie, die den Menschen aufklärt über die ihm innewohnende Würde und Göttlichkeit;

durch nachdrückliches Bestehen auf rechter Lebensführung und der gewissenhaften Pflichterfüllung gegenüber der Gemeinschaft;

durch ein Leben, das sich auf die Höchste Wahrheit gründet und die Höherentwicklung des menschlichen Bewusstseins zum Ziele hat.

Gegenseitige Liebe und Pflichterfüllung ist nicht nur Treue gegenüber der Gesamtheit des Volkes, sondern bringt auch dem einzelnen und der Gemeinschaft reichen Segen. Mit jedem Dienst am anderen segnen wir uns selbst.

Je mehr diese ethische Grundlage menschlichen Verhaltens als richtig erkannt und angenommen wird, umso rascher wird sich die menschliche Höherentwicklung in der Richtung zur Vollkommenheit und Durchgöttlichung vollziehen.

Die Verwirklichung dieser Ideale wird die grosse Wiedergeburt eines gesunden und friedlichen Lebens aller Völker dieser Erde herbeiführen und auch seine Auswirkung auf das ewige Leben haben, das diesem irdischen Dasein folgt.

 
Geboren aus dem Verlangen und der Sehnsucht nach immerwährendem Glück und grenzenloser Seligkeit, auf die wir ein Anrecht haben, glaubt der Mensch in seiner Unwissenheit, dieses Verlangen durch sexuelle Tätigkeit befriedigen zu können. Sobald dieses Begehren gestillt ist, kommt der Mensch zurück zum Zustand der Friedlosigkeit und des Unglücklichseins. Das Ausleben des sexuellen Triebes, dem Hass und Aggression als artverwandte Elemente zugrundeliegen, wird dem Menschen niemals den dauerhaften Frieden und das höchste Glück geben, das er zutiefst ersehnt.

Denn die Ouelle seiner Freude und seines Glücks liegt nicht in äusseren Betätigungen, sondern in seinem Innern, in seinem göttlichen Bewusstsein.

Dieses Bewusstsein ist Höchste Seligkeit, Grenzenlose Macht, Unendliche Schönheit, Immerwährende Freude; Es ist die Grundlage allen Lebens, jeder gedanklichen Tätigkeit und auch der Materie.

Dieses Bewusstsein ist ungeboren und unsterblich, obgleich in einem Körper, der geboren wird und zerfällt.

Dieses Bewusstsein kann Millionen von Menschen erschaffen, denn Es ist die zentrale und Höchste Macht.

In diesem Bewusstsein sind Millionen von Welten begründet; alle Ebenen der verschiedenen Bewusstseinszustände finden sich in Ihm.

Dieses Bewusstsein in unserem Innersten ist unser Göttlicher Geist, ist das Zentrum unseres Lebens. Sobald Du in Verbindung bist mit dem Mittelpunkt allen Seins, mit dem Mittelpunkt in Dir, bist Du erfüllt von intensiver Freude, von höchster ewigwährender Glückseligkeit! -

Darum, wenn Dich die niederen körperlichen Triebe zu überwältigen versuchen - denke an dieses Bewusstsein, denke an Deine Seele, denke an Deine Göttlichkeit!

 
Der strahlende Glanz, der die Dinge jenseits der biologischen Ebene des Lebens umgibt;

die Güte und Anmut, die Kraft, die Weisheit und die Fähigkeit flüchtige Sinnenfreuden in edles Tun und höchste Ziele zu sublimieren;

der unbändige Hunger nach Schönheit, die dem Überirdischen angehört, nach Wahrheit, die der einzige und höchste Reichtum ist;

die spontane Begeisterung für geistige Grösse und Vollkommenheit, und das unablässige Streben, unser Leben diesen Werten anzunähern -

das ist der Ausdruck des Wirkens des Göttlichen Geistes im Leben des Menschen.

Swami Omkarananda

 

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