Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

März 2020

Kalender Jan2000



1. Tag

Unsere Probleme kommen von der Unfähigkeit zur Selbstbeherrschung.

Frei ist, wer totale Selbstbeherrschung hat.

Was ist Selbstbeherrschung? – Es ist die Meisterschaft über die niederen Tendenzen, die Triebe und Leidenschaften, die allesamt nichts als Unglück und Elend nach sich ziehen.

Niedere Energien wie Lust und Leidenschaft sind wie mit Zucker überzogene Pillen, deren Inhalt jedoch wie Gift für die Menschen ist.

Am Anfang schmecken sie süß, aber sie haben bittere Folgen.



2. Tag

Wo gibt es wahres Glück? – In dir selbst.

Aber du musst deine Alpträume beherrschen, dich selbst beherrschen.

Du baust Luftschlösser und denkst, es wären Wirklichkeiten. Das darf aber nicht sein!

Du musst in der Lage sein, dein Gemüt zu beherrschen, nein zu sagen zu deinen eigenen Wünschen; du musst ein Held sein.

Wer ist ein Held? – Nur einer, der Herr über sein eigenes Gemüt ist, der die uralten Neigungen in sich selbst besiegt hat.

3. Tag

Wenn du Gott liebst, wird das ganze Universum dein Eigen.

Alle Welt liebt dich, wenn du Gott liebst.

Wenn du Gott liebst, liebt dich die ganze Natur, weil Gottes Seele in ihr anwesend ist.

4. Tag

Wenn du Gott liebst, bekommt die ganze Natur automatisch ein Telegramm von Gott:

„Das ist mein Kind. Diesem Kind darf kein Schaden zugefügt werden, man muss es schützen, ihm dienen, es lieben, schätzen und loben.“

Dieses Telegramm kommt vom Göttlichen zu allen Wesen und Dingen, wenn du Gott wirklich liebst.

5. Tag

Nichts in dieser Welt ist wirklicher als Gott, und Sehnsucht nach Gotterfahrung ist das Höchste in uns.

Eins zu werden mit Gott, das ist für uns etwas Natürliches – es ist unsere Bestimmung. Wir können nicht auf die Dauer vor Gott fliehen.

6. Tag

Wir können nicht mit anderen Personen oder Objekten eins werden: mit einem Baum, einem Tier oder einem Menschen zum Beispiel.

Das zu versuchen ist unsinnig! Es ist eine Verdrehung unserer ursprünglichen Sehnsucht nach Einheit mit dem Einen.

Wir sind geschaffen, um eins mit dem unendlichen Leben, der unendlichen Freude, dem unendlichen Frieden, der unendlichen Schönheit zu werden.


7. Tag

Wie wunderbar ist es, wenn ein kreativer Mensch etwas erbaut, etwas Schönes malt oder inspirierende Musik komponiert! Darin ist Freude enthalten, weil es unpersönliche Werte sind, weil es nicht etwas Animalisches ist.

Leidenschaft ist animalisch. Lust und Laune sind animalisch. Alle Tiere haben diese Leidenschaft, und alle Tiere paaren sich.

Aber keine Ameise, kein Pferd oder irgendein anderes Tier kann ein Beethoven, ein Jesus, ein Raphael sein.

Das ist allein dem Menschen vorbehalten. Ein Mensch kann ein Jesus werden oder ein Beethoven oder ein Raphael. Er kann Gott selbst sein. Er hat all diese Fähigkeiten mitgebracht.

8. Tag

Es ist natürlich für dich, eins mit Gott zu werden.

Du bist ein Kind Gottes, ein Licht Gottes, eine Seele Gottes, ein Ebenbild Gottes, wie die Bibel sagt.

Alle Religionen stimmen in diesem Punkt überein.

Die Mystiker und Heiligen sagen dasselbe aus eigener Erfahrung, nämlich dass du ein Ebenbild Gottes bist.

Was willst du also: Dieses Bild Gottes in dir entfalten oder deinen Launen, Süchten, Leidenschaften und Irrtümern freien Lauf lassen? Was zieht dich an?

9. Tag 

Wenn du dein Glück sichern willst, dann richte deine Aufmerksamkeit auf höhere Dinge!

Nur das höhere Wissen hilft uns nach dem Tod, weil wir alles Wissen, das wir sammeln, mitnehmen.

Unsere Güte und Herzensreinheit nehmen wir mit. Die Resultate all unserer guten Taten nehmen wir mit.

Aber können wir unser billiges Vergnügen, unsere Freunde oder unser Geld mitnehmen?

Sie verlassen uns nach dem Tod.

10. Tag

Letztlich ist die Gotterfahrung etwas, was man direkt aus der Hand Gottes selbst bekommt.

Erst wenn man zu Gott selbst wird, weiß man, was Gott ist.

Niemand kann ohne die Gnade Gottes das wahre Selbst erfahren.

Gnade ist die erste Voraussetzung. Gnade wird mit wachsender Reinheit erlangt, mit der Entfaltung von Hingabe ans Unendliche, Ewige.

Gnade kommt durch selbstloses Handeln, durch universelle Liebe, durch Disziplin, oder Meditation.

11. Tag

Du kannst den Weg des Vergnügens, des Todes und Leidens wählen oder den Weg des Guten, Wunderbaren, Wertvollen, Idealen, Göttlichen.

Entscheide dich!

Jedes Aussprechen des Mantras, jedes Gebet, jeder Ausdruck der Hingabe und Liebe zu Gott wandelt dich um.

Jedes Sehnen nach höheren Dingen wandelt dich um. Auch selbstloses Dienen wandelt dich um.


12. Tag

Im Akt des selbstlosen Dienens sind wir jenseits des Egos.

Ein großherziger geistiger Mensch denkt nicht einmal an eine Gegenleistung für seine Dienste – in keiner Weise. All sein Dienen ist selbstlos und wird für Gott, in Gott und durch Gott getan.

13. Tag

Die ganze Schöpfung ist ein Gedanke im Geist Gottes, so wie die ganze Welt deiner Träume eine Manifestation deines Bewusstseins ist.

Wir leben – grundsätzlich betrachtet – tatsächlich in einer Welt der Gedanken. Diese materielle Welt ist in Wahrheit nichts anderes als eine Manifestation von Gedanken. Der Gedanke ist der große Herrscher in allen Erfahrungen und im Leben.

Schließe deine Augen und verehre das Göttliche in Gedanken. Weite dein Bewusstsein zu den Dimensionen des Göttlichen aus, und grüße und verehre überall, an jedem Punkt des großen, unbegrenzten Universums, die göttliche Gegenwart.


14. Tag

Ununterbrochene Wiederholung eines mystischen Mantras ist das höchste Geheimnis, der wichtigste Schlüssel zur Gotterfahrung, die leichteste und schnellste Methode, um jede Art von Reichtum, jegliche Art und Form geistigen und auch materiellen Segen zu erlangen.

Beständige Wiederholung des Mantras, auch während der Arbeit, bringt langsam aber sicher diese wunderbare und außergewöhnliche Veränderung hervor.

So wie das Meer aus zahllosen Wassertropfen besteht, so wird der Mensch durch die zahllosen Tropfen der Mantrawiederholung ins Göttliche verwandelt.

Jede Wiederholung gleicht einem Tropfen, und je mehr wir das Mantra wiederholen, desto größer wird das Meer des Gottbewusstseins in uns.

15. Tag

Wenn man einmal auf dem Pfad ist, sollte man keinen Schritt mehr zurückweichen.

Die ersten Jahre der Mantrawiederholung werden hauptsächlich damit vergehen, den Grund vorzubereiten und das Herz zu reinigen.

Doch ist der Grund einmal vorbereitet, ist man schnell erfolgreich. Das braucht seine Zeit, doch die Wirkung ist sicher. Nichts war umsonst.

16. Tag

Der Mensch ist ein spirituelles Wesen. In seiner inneren Veranlagung ist alles vorhanden, was man im ganzen Kosmos entdecken, verstehen und wissen kann.

Die Sonne ist im Menschen, der Mond und das ganze Sonnensystem ebenso; alle Götter und Göttinnen und alle unsichtbaren Kräfte haben ihr Zentrum im Menschen.

Deshalb ist der Mensch das bemerkenswerteste Geschöpf in der Schöpfung.


17. Tag

Nach Gott gibt es nichts Größeres als den Menschen, und neben Gott ist der Mensch der Gotterfahrung das höchste Wesen in der Schöpfung.

Aber anstatt diese Tatsache zu erkennen, täuscht sich der Mensch täglich mit falschen Annahmen, falschen Idealen, falschen Zielen.

Er will ein Doktor werden, ein Ingenieur, ein Millionär, ein Geschäftsmann; er will Geld verdienen, eine Familie gründen, kurz: Er will die Welt genießen.

All das ist eine Illusion und eine Selbsttäuschung, verglichen mit dem, was er wirklich in sich selbst ist.


18. Tag

Der Mensch trägt alles in sich selbst.

Er hat in sich alle Götter, den ganzen Kosmos, alle Kräfte, die man auch im Göttlichen finden kann. Gott selbst wohnt im Menschen.

Es ist alles im Menschen, auch die äußere Schöpfung ist im Menschen.

Zu seinem eigenen Unglück aber hat der Mensch sich selbst in einen Zustand körperlicher Erfahrungen und Begrenzungen hineinhypnotisiert. Was innen ist, erscheint ihm als außerhalb seiner selbst, wie einem Träumer, der sich selbst etwas vormacht und denkt, dass die Welt, die er träumt, außerhalb von ihm sei.

19. Tag

Alles ist tatsächlich in uns selbst!

Auch die fernen Sterne sind in uns selbst, aber weil wir irregeführt, unwissend und von Gott abgeschnitten sind, leben wir in einem Bereich objektiver Erfahrung.

In Wahrheit gibt es nichts Objektives.

Alles ist in uns selbst.

Unendliche Erkenntnis, unendliche Kraft, unendliches Licht, unendliches Leben, unendliche Schönheit und Vollkommenheit sind alle in uns selbst.

20. Tag

Wie unwirklich, symbolisch und abstrakt ist die Vorstellung des Wissenschaftlers vom Raum als ein vierdimensionales Raum-Zeit-Kontinuum!

Wissenschaftliche Erkenntnis ist in weiten Bereichen abstrakt und symbolisch.

Im Gegensatz dazu ist deine Erfahrung vom Duft einer Rose so sinnlich und wirklich.

Noch sinnlich fassbarer, wirklicher und konkreter ist die Erfahrung des Göttlichen. Das Göttliche kann als der Duft der Düfte erfahren werden. Es kann als die Schönheit aller Schönheit, als das Glück aller Formen von Glück erfahren werden, als die Wirklichkeit der Wirklichkeiten, als Friede über allen Formen von Frieden.


21. Tag

Das Göttliche kann auf jede Weise erfahren werden.

Es kann auf dynamische und vielfache Weise erfahren werden.

Während unser inneres Auge die grenzenlose Schönheit schaut, findet unsere innere Intelligenz in grenzenloser Erkenntnis ihren Urgrund.

Unser pulsierendes Herz schlägt mit dem Rhythmus der Gegenwart, der Gnade und des Namens des Göttlichen.

22. Tag

Man kann mit dem Göttlichen sprechen, mit Ihm leben, Es fühlen und berühren. Es ist das Wunder der Wunder und kann gleichzeitig mit allen Sinnen erfahren werden. Es ist die Wirklichkeit der Wirklichkeiten.

Lebe unter dem Auge dieser Wirklichkeit – das ist die wahre Erfüllung des Lebens.


23. Tag

Körperbetonte Leute haben immer irgendwelche sinnlichen Genüsse im Sinn. Weil ihre Einstellung und das Ziel, für das sie leben, begrenzt sind, haben sie Probleme im Leben. Deshalb sollen wir bewusst und ständig unter dem Auge des Göttlichen leben.

Das Göttliche sieht dich immer. Du stehst früh morgens auf. Was war dein erster Gedanke? Wie hast du dich bewegt? Mit welchem Bein bist du zuerst aus dem Bett gestiegen? – Das Göttliche hat alles gesehen.

24. Tag

Hast du gedacht, dass du Gott suchen willst? – Gut, das Göttliche hat es gehört. Hast du gedacht, dass dein Nachbar ein schlechter Mensch sei? – Das Göttliche hat es gehört. Wie oft hast du seit heute Morgen schon deine Hand erhoben? – Das Göttliche hat es gesehen. Wie viele Male hat dein Herz heute schon geschlagen? – Das Göttliche hat es gezählt. Was sind deine unbewussten, geheimen Gedanken? – Das Göttliche hat sie gesehen.

Das Göttliche reagiert auf all deine Regungen.

Und was das Göttliche dich auch tun sieht, darauf antwortet Es dir in vollem Umfang. Wenn deine Absichten gut waren, kannst du sicher sein, dass die Belohnung ein Vielfaches sein wird.

25. Tag

Hattest du je den Wunsch, die göttliche Gegenwart zu fühlen? Und war es ein aufrichtiges Verlangen?

Sei sicher, dass das Göttliche deinen Wunsch erfüllen wird; Es ist schon dabei, dir die Umstände dafür bereitzustellen.

Denke daran, dass jemand dich immer beobachtet – die unendliche Gottheit. Sie ist in allen, sieht alle. Sie ist in jedem Winkel des Universums, in jedem universalen System, sichtbar oder unsichtbar; denn Sie ist im Sichtbaren wie auch im Unsichtbaren. Sie sieht alles zur gleichen Zeit. Sie muss sich nicht anstrengen, das zu tun.

26. Tag

Denke daran, dass der Raum Ohren und Augen hat, denn der unendliche Gott ist überall.

Seine Ohren sind in allem; sie sind in deinem Herzen, in deinem Geist; sie sind in den Blumen, die du siehst, sie sind überall.

Gottes Augen und Ohren sind allgegenwärtig. Denke daran und lebe mit dem steten Gefühl, dass Gott dich immer und überall hört und sieht.

Wenn du das beständig Tag für Tag übst, wirst du Gott bald sehr nahe kommen.

27. Tag

Die Kraft der Vernunft eines Menschen, der Weisheit, philosophische Haltung und Erbarmen besitzt, eröffnet ihm, dass die ganze Welt unserer Sinneserfahrungen nichts anderes ist als eine Struktur von Sat-Chit-Ananda – des Seins, Bewusstseins und der Glückseligkeit des Göttlichen.

Die gleiche Welt der Erfahrung, die wir als unsere Welt und unser Leben bezeichnen und als Welt der Materie erleben, kann als die Gegenwart des allschönen, allsegnenden, allvollkommenen Herrn entdeckt und erfahren werden.


28. Tag

Ein Mensch der inneren Gemeinschaft mit dem Göttlichen, einer, der ununterbrochen in Kontakt mit dem Göttlichen ist, der in diesem materiellen Universum, in dieser Welt der Manifestation und sinnlichen Erfahrung die Gegenwart des Göttlichen wahrnimmt und darin lebt; ein solcher Mensch ist ein Weiser, ein Mensch mit höchst entwickelter Intelligenz und Vernunft.

Er ist im Grunde genommen ein Erkennender, ein Denker im Reich göttlicher Erkenntnis und Erfahrung.

29. Tag

Die unerschütterliche, stabile Ruhe des Weisen kommt von dem, was seine Vernunft entdeckt hat, nämlich, dass diese Menschheit, diese Welt der Erfahrung im Wesentlichen und grundlegend, ihrem Geiste und ihrer inneren Zusammensetzung nach nichts anderes ist als eine Struktur der grenzenlosen göttlichen Wirklichkeit.

Dieses Erfassen, diese Wahrnehmung, diese Erfahrung, die der Weise durch seine leuchtende, reine Vernunft erlangt hat, macht ihn zum Meister des Lebens, zum Meister seiner selbst.


30. Tag

Kein Gefühl steigt im Weisen auf, das er nicht bewusst bestimmt hat, das nicht in Einklang mit der Weisheit steht, die er besitzt.

Der Weise lässt sich nicht vom Körper, den Sinnen oder dem Gemüt leiten und versklaven. Er steuert und beherrscht den Körper, die Sinne, die Gedanken und Gefühle bewusst.

Er ist der Meister, und alles auf dem Gebiet der Erfahrung ist ihm untergeordnet. Er ist ein Meer voller Ruhe, Leuchtkraft und heiterer Gelassenheit.


31. Tag

Der normale Mensch ist ständig ruhelos. Auch wenn er auf einem Stuhl sitzt und sich entspannen will und niemand ihn stört, ist er doch ruhelos. Sein inneres Wesen ist ein Meer der Ruhelosigkeit. In jedem Winkel seines Wesens herrscht Ruhelosigkeit.

Ruhelosigkeit ist sein Wesen und sein Charakter. Er denkt, er sei ruhig, aber sein Unbewusstes ist ein Meer dynamischer Prozesse, Kräfte, Energien und Emotionen in Bewegung.

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März 2020

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 45, Nr. 519

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Omkarananda Ashram

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Februar 2020

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 45, Nr. 520

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