Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

April 1992

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1. Tag

Der Mensch ist voller Widersprüche: Das ist seine Schwäche und doch seine Herrlichkeit; zur gleichen Zeit eine Herausforderung sowie ein Drang zur Vollkommenheit. Darin liegt der Umstand unseres Menschseins und die Möglichkeit unserer Göttlichkeit.

2. Tag

Das Ewige lehnen wir als Gegenstand der Spekulation ab und befassen uns damit, alles um uns herum zu vervollkommnen. Doch Vollkommenheit liegt nur im Ewigen.

3. Tag

Wir verneinen das Unsichtbare gerade mit der Kraft, die - wie sich nach eingehender Analyse herausstellt - uns aus dem Unsichtbaren zufliesst.

 

4. Tag

Gott ist in seiner Ganzheit überall anwesend und zeigt sich selbst in den Schlägen, die wir Ihm versetzen wollen.

 

 

5. Tag

Gott ist gleichermassen in unserer Hinwendung wie in der Ablehnung, die wir ihm entgegenbringen. Er ist genauso gut voll und ganz Er Selbst in Sich Selbst, als Er auch voll und ganz Er Selbst in uns ist.

 

6. Tag

Die Wahrheit des unbedingten Seins Gottes lässt unser Annehmen und Verweigern lächerlich erscheinen.

Er ist es, dem wir widerstehen, und Er ist auch die Kraft, mit deren Hilfe wir Ihm widerstehen; ja, Er ist selbst derjenige, der Widerstand leistet.

7. Tag

Als was und wie schlecht uns die Welt auch immer erscheinen mag - wenn wir schliesslich eins werden mit Gott, finden wir, dass alles gut ist.

8. Tag

Erkenne Dich selbst! Laufe nicht vor Dir selbst davon! Du umschliesst in Deinem inneren Wesen endloses Bewusstsein, alle Arten von Kräften und Möglichkeiten.

9. Tag

Werde Dir immer mehr des Lichtes bewusst, ohne das Du aufhören würdest zu sein. Entdecke den unendlichen Grund des Seins, ohne den Du nicht existieren würdest.

10. Tag

Verwechsle Deine flüchtigen Gedanken, Deine vorübergehenden Erfahrungen und die Umstände, in denen Du lebst, nicht mit Dir selbst.Du bist immer mehr und anders als alles, was Dir gehört und was Dir nicht gehört. Alles ist dem Wandel unterworfen ausser Dein wirkliches Selbst - Du selbst.

11. Tag

Erkenne Gott im Herzen Deines Lebens. Dann kennst Du auch Dein Gemüt,

die Welt und alles andere zur Gänze.

 

12. Tag

Der Mensch liebt das Glück; deshalb wird er nicht aufhören, nach Glück zu suchen, bis er ein unvergängliches und unbedingtes Glück gefunden hat.

13. Tag

Der Mensch als vernunftbegabtes Wesen wird nicht aufhören, Fragen zu stellen, bis er dasjenige erreicht, das die Erfüllung der Vernunft ist - Gott.

14. Tag

Die Lösung für das Problem des Lebens liegt darin, die begrenzte, kummerbeladene Liebe des menschlichen Herzens universal, unbegrenzt und göttlich werden zu lassen.

15. Tag

Der moderne Mensch in allen Ländern und Kontinenten hat sich nicht darum bemüht, die grundlegende Bedeutung des Lebens zu erfassen. Getäuscht durch die spektakulären Erfolge der Wissenschaften, hat er seine Befriedigung in einem sinnenhaften Dahintreiben auf dem für ihn offensichtlich attraktiven Abschaum der Existenz gesucht.

16. Tag

Der Geist, in dem die Wissenschaft ihre wunderbaren Anstrengungen zum Fortschritt unternimmt, ist solcherart, dass er nichts in sich trägt, was ihn befähigen würde, die tiefen und bedeutungsvollen Veränderungen zu erfassen, die der Mensch im Innersten durchläuft, noch seine Veranlagung in Gemüt, Herz und Geist als ein schöpferisches Wesen zu erkennen, um so sein Streben zu lenken und die Entfaltung seiner edelsten Kräfte zu unterstützen, die - ruhend in seinem Herzen - in ihm begraben sind.

17. Tag

Das Leben wurde uns nicht gegeben, um es zurückzuweisen oder um es zu verneinen, sondern, um es zu bereichern, indem wir das berühren, was jenseits von ihm liegt.

18. Tag

Das Leben wird am besten dadurch gemeistert und mit Freude aufgeladen, wenn wir es mit den Schätzen des zeitlosen Königreichs des Himmels erfüllen.

19. Tag

Der Fluss findet seine Erfüllung im Ozean, das Kleinere im Grösseren, das Begrenzte im Unbegrenzten. Die Zeit erfüllt sich im Zeitlosen, das Endliche im Unendlichen, das Leben des Menschen in Gott.

 

20. Tag

Wir leben nur, weil Gott existiert; und unser Leben muss vollkommen,friedvoll, schöpferisch, von Freude erfüllt sein, ebenso wie Gott vollkommen, friedvoll, schöpferisch und von der Natur der Freude ist.

21. Tag

Das Leben ist ein Kampf zwischen den Instinkten und dem Intellekt, zwischen den Kräften der Dunkelheit und Gott.

22. Tag

Das Leben ist ständiges Wachstum; eine fortschreitende Entwicklung kennzeichnet es. Diese Erde ist ein Feld der Selbstentfaltung.

23. Tag

Die Wahrnehmung des einen Lebensprinzips in all und jedem, das Verschmelzen des persönlichen Selbstes mit dem Göttlichen Selbst aller Wesen gross und klein, ist die letzte Bedeutung und das Ziel des Lebens. Uns aus dieser Welt der Begrenzungen zu erheben, während wir noch auf dieser Erde atmen, hineinzuwachsen in die grenzenlose Welt der Freiheit und Schönheit, der Macht und Freude, ist der Zweck unserer kurzen, doch bedeutungsvollen Existenz.

24. Tag

Fürchte das Leben nicht, beherrsche es! Fürchte nicht die Pflichten und Mühen, die Dir die Freuden und Errungenschaften Deines Lebens und Deiner Entwicklung schenken.

25. Tag

Dass Gott hier bei uns ist, unser Leben mit Seinem ewigen Leben erhält, unser Bewusstsein mit Seinem unendlichen Bewusstsein trägt, unseren Willen mit Seinem allmächtigen Willen antreibt - dies zu wissen und zu glauben ist die wichtigste Voraussetzung, um unsterbliches Glück, Frieden, Kraft, Freiheit und Vollkommenheit zu erreichen.

26. Tag

Das Leben ist ein Gedicht Gottes. Für jene, die nicht zuerst Gott suchen, ist das Leben eine Qual, ein Problem und im besten Fall ein leiderfüllter Erfahrungsbereich, der von gelegentlichen, flüchtigen Augenblicken der Freude erhellt wird.

27. Tag

Für jene, die Gott kennen, ist das Leben auf der Erde ein Epos, ein Gesang, eine herrliche Episode, in der sich der Mensch scheinbar von Gott entfernt und dann wieder zu Ihm zurückkehrt. Von Gott zu Gott und in Gott geht die Reise - das ist die grosse Geschichte des Lebens auf Erden.

28. Tag

Lasst uns selbst in grössten Schwierigkeiten weder unserer Schwäche noch unserer Stärke bewusst sein; Lasst uns intensiv des einzig wichtigen gedenken: des höchsten, allsehenden, allwissenden, allmächtigen, alles enthaltenden, alles gewährenden Gottes.

 

29. Tag

Fühle die göttliche Gegenwart überall; betrachte den Körper als den Tempel Gottes; erschaue das Königreich Gottes in Dir und in allen Wesen; erkenne, dass der Grund, auf dem Du stehst, heilig ist.

30. Tag

Als ein Licht für Dich selbst schreite voran. Wie ein Genie sollst Du denken, wie ein Riese arbeiten, wie ein Heiliger leben. Lass Dein Herz ein Meer der Liebe sein, Deinen Geist einen Ozean leuchtender Erkenntnis. Das ist der wahre Weg zu Friede, Freude und Vollkommenheit.

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April 1992

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 17, Nr. 186

Herausgeber: Omkarananda Ashram
Anton-Graff-Strasse 41
CH 8400 Winterthur

World Wide Web Edition 2007