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ZWEIMONATLICH

Jahr 52

OFFIZIELLES ORGAN DES
DIVINE LIGHT ZENTRUMS
8400 WINTERTHUR SCHWEIZ



September/Oktober 2017

  

INHALT

Texte aus Ansprachen und Gesprächen von

 

Wie die Wellen mit dem Ozean, so sind wir mit Gott verwandt....

Unterscheidung

Die Stille jenseits von Raum und Zeit

Der Gedanke ist die Urkraft hinter aller Schöpfung

Der innere Zeuge

Entfliehe der Vergänglichkeit

Wahre Kultur

Frieden kommt von innen


herbst

Wie die Wellen mit dem Ozean,

so sind wir mit Gott verwandt

Unser Bewusstsein in seiner Unendlichkeit ist die Gottheit.

Gott ist der Atem unseres Atems, die Seele unserer Seele. Er ist unser innerstes Wesen. Er ist unser wirkliches Wir und unser göttliches Ich. Er ist das geistige Selbst in uns.

Wir werden von Ihm erhalten, wir leben durch Ihn, wir denken aufgrund seiner Gegenwart in uns.

Alle unsere objektiven und subjektiven Erfahrungen gründen sich auf die Gegenwart dieses Bewusstseins, dieser Gottheit.

Jedes Mal, wenn wir uns der Erfahrung der Gottheit zuwenden, wird viel Schmerz und Unglück aus unserem Leben gestrichen. Jede Annäherung an diese Gottheit und ihre Erfahrung befreit uns von den tyrannisierenden Begrenzungen des Fleisches und der Materie und gibt uns Meisterschaft über die Umstände des Alltagslebens.

Unsere Kraft und alle unsere Fähigkeiten kommen aus jenem inneren Sein, das die Gottheit ist.

Gott ist überall gegenwärtig, sogar in den Wänden

Gott ist kein Gespenst, sondern endlose Intelligenz, endloses schöpferisches Bewusstsein, endloses Licht. Unendliche Dinge sind möglich für Ihn in jedem Punkt des Raumes – überall. Seine Kraft ist überall und absolut gegenwärtig – eine ewige Kraft, eine absolute Kraft. Für jene, die Gott lieben, ist Gott immer sichtbar, und es findet ein ständiger Austausch zwischen ihnen und Gott statt.

Wir leben in dem fantastischen Herzen des unendlichen Lichts und Bewusstseins, Gott genannt.

Alle Mächte sind überall. Schlage einen Feuerstein, und Feuer kommt heraus. Wenn ein großer Yogi einen Stein berührt, kann er, wenn er das will, alle Veden hören.

Doch auch wenn sämtliche Veden vernichtet würden, könnte man sie immer noch hören, weil die Essenz der Veden im Herzen Gottes anwesend ist, und das Herz Gottes ist überall und in allem.

Weil das Herz Gottes auch unser Herz ist, ist unser Herz das Herz aller Wesen.

Letztlich sind alle Wesen eine Formulierung, eine Manifestation des göttlichen Bewusstseins. Überall ist die gleiche Schönheit, die gleiche Kraft, das gleiche Bewusstsein Gottes am Werk.

Das Leben wird zu einem Paradies, wenn du beginnst, die Gegenwart Gottes wahrzunehmen. Der größte Mensch der Welt ist der Mensch, der Gott kennt, der in Gott lebt, der die Wahrheit kennt und in der Wahrheit lebt.

Dein wirkliches Antlitz

ist das Antlitz Gottes.

Dein wirkliches Herz

ist das Herz Gottes.

Erkenne dies und sei unendlich gesegnet! Das ist deine Bestimmung. Denke darüber nach! Erlange Gnade, und dein Leben wird machtvoll!

Alle Schwierigkeiten werden verschwinden!


Unterscheidung

Die Kraft der Unterscheidung beginnt durch die Gnade Gottes in dir zu wirken.

Du erkennst, was richtig ist.

Ist Leidenschaft das Richtige oder die Versunkenheit in eine Beschäftigung mit etwas Schöpferischem, etwas Göttlichem, etwas Höherem, etwas Edlem, das wir zum Fundament machen, um nach etwas noch Höherem zu streben und uns mit der Gegenwart, dem Licht und dem Leben Gottes zu beschäftigen, das dein eigenes Licht, dein eigenes Leben, dein eigenes Reich ist?

Wer ist vernünftig und intelligent? Wer unterscheidet klug zwischen falsch und richtig? – Jener, der dem weltlichen Leben entsagt, weil er erkannt hat, dass Leidenschaft Leiden schafft.

Die Menschen sagen, Leidenschaft liege ihnen im Blut, sie sei natürlich. – Das ist wahr, aber nur für geistig blinde Menschen, die sich ihren animalischen Instinkten vorbehaltlos hingeben. Für sie hat Leidenschaft eine unentrinnbare Anziehungskraft, und sie werden zu ihren willigen Sklaven.

Aber wer die Kraft der Unterscheidung besitzt, entzieht sich dieser Gefahr, diesem Leiden, dieser Täuschung, dieser Sünde, diesem Karma, dieser endlosen Abfolge von Geburt und Tod.

Tod und Geburt. Was ist darin zu finden? – Tränen, Tränen! – Wegen nichts und wieder nichts!

Es gibt zwei Möglichkeiten: den Weg des Vergnügens, dem der gewöhnliche Mensch folgt, und den Weg des Guten, Edlen, Schönen, den Weg des Friedenspendens, Freudespendens, des Schenkens und Bereicherns, den Weg zu Ihm, der wahres Leben gibt, der Unsterblichkeit verleiht.

Dieser Weg mag schwer erscheinen, zumindest am Anfang. Später wird er leicht und freudig. Die Freude trägt uns, um die Leiter der Höherentwicklung emporzuklettern.

Die ewige Sehnsucht nach Vollkommenheit

Du kannst nie mit einem Leben der Leidenschaft zufrieden sein. Niemand war je damit zufrieden.

Schönheit und Romanze einer Ehe dauern nicht länger als drei Jahre. Und auch in dieser Zeit tauchen schon viele Gefahren und Probleme auf.

Jeder geht ein Risiko ein. Man ist süchtig nach Vergnügen, das jedoch schnell vorbei ist. Vor Sucht nach immer neuem Vergnügen wird man blind und sieht den richtigen Weg nicht mehr. Enttäuschungen bleiben auch nicht aus. Trotzdem hört man nicht auf, nach immer neuem Vergnügen zu suchen. Erst wenn eine große Katastrophe kommt – oder eine nach der anderen – gehen einem die Augen auf. Bis dahin bleibt man blind.

Durch die Gnade Gottes

sehnen wir uns nach einem geistigen Leben

Leidenschaft ist etwas Natürliches. Sie ist überall in der Natur vorzufinden.

Jeder Mann, jede Frau sucht danach, die Leidenschaft zu befriedigen. Sie ist so romantisch! Unwiderstehlich zieht sie die Menschen an. Gerade weil das so ist, gerade weil die Leidenschaft die Kraft hat, dich blind zu machen für höhere Werte, gerade deshalb musst du sie für Gott aufgeben!

Wenn du das kannst, bist du ein Held, dann hast du ein großes Opfer gebracht! Dann bist du ein Mönch, ein Sannyasi.

Der Sannyasi hat keine Lust und keine Launen; er hat seine Leidenschaften und Triebe besiegt und unter Kontrolle.

Das ist das Opfer, das er für den Altar Gottes gebracht hat. Das ist das größte Opfer, das man bringen kann.

Die ganze Welt ist Sklave der Leidenschaft. Gib Gott, was du am meisten liebst! Du hängst am meisten an deiner Leidenschaft und an den Wegen des Vergnügens. Verzichte darauf um Gottes willen! Wenn du das kannst, dann verläuft dein spiri-tueller Fortschritt sehr schnell! Gott verlangt dieses Opfer!

Der Mönch ist eine große Persönlichkeit und verehrungswürdig, weil er aufgegeben hat, was für jeden Einzelnen schwer aufzugeben ist.

Er ist ein Held. Er hat Selbstbeherrschung. Er ist kein Tier mehr. Er nimmt nicht teil an den animalischen Aktivitäten der Natur. Er ist ein Licht. Er ist frei von Sünde, Eifersucht und Zorn. Er verfolgt die Freuden des Wachstums an innerlicher Reinheit, Weisheit, Hingabe und universaler, leidenschaftsloser Liebe, einer Liebe, die immer währt und wahrhaftig ist.

Kannst du eine dauerhafte, wahre Liebe von den Menschen haben? – Wohl kaum!

Jeder Mann verspricht seiner Frau: „Ich liebe dich in alle Ewigkeit!“ Er hat keine Ahnung, was Ewigkeit ist. Und in der Kirche hat er gesagt: „... bis dass der Tod uns scheidet ...“

Er schwört ewige Liebe, doch diese Ewigkeit ist nicht mehr als ein flüchtiger Augenblick.

Bald ist die Romanze vorbei. Er küsst seine Frau noch, während sein Herz schon sehnsüchtig für eine andere schlägt.

Untreue und Betrügerei sind schon geschehen!

Wahre Liebe gibt es nicht in der von animalischen Trieben und Instinkten beherrschten Welt der Menschen. Wahre Liebe beginnt dort, wo die Liebe nicht mehr sinnlich ist, sondern edel, rein, schön, selbstlos, kosmisch und universal.

Ein Sannyasi hat auch eine Familie, eine große Familie. Die ganze Menschheit ist seine Familie. Seine Schüler sind seine Kinder. Diejenigen, die zu ihm kommen, um Weisheit, Licht Frieden und Freude zu suchen, sind seine Töchter und Söhne. Seine Familie ist groß, seine Liebe ist wahre Liebe, zuverlässige und selbstlose Liebe.

Seine Familie wird immer größer. Die ganze Schöpfung gehört zu seiner Familie.

Die animalische Natur und das göttliche Wesen

Jeder Mensch hat eine animalische Natur und ein göttliches Wesen.

Wir sollen immer dem Licht unseres göttlichen Wesens folgen, uns nicht der Finsternis überlassen.

Jeder Akt der Leidenschaft wird von einem Schamgefühl begleitet. Warum? – Weil es ein falscher Weg ist! Du hast kein Schamgefühl, wenn du eine nicht sinnliche Liebe oder Weisheit ausdrückst, wenn du einen edlen, selbstlosen Dienst tust.

Aber wenn die Leidenschaft dich packt, suchst du dunkle Orte auf.

In uns ist etwas, das Unsterblichkeit verlangt, Ewigkeit, Erleuchtung, Einheit mit der absoluten Vollkommenheit. Jeder Mensch will vollkommen sein. Niemand will ein Dummkopf genannt werden.

Jeder sucht Wissen und will die Rolle eines Wissenden spielen, oft leider auch die eines Besserwissers.

Es liegt uns im Blut, Licht, Weisheit und Einheit mit Gott zu suchen. Wir haben ein Gewissen, wir können zwischen Gut und Böse unterscheiden, wir sehnen uns nach Musik, nach Harmonie, nach Frieden und Freude. Wir sehnen uns nach Schönheit und Vollkommenheit.

Kein Tier kann Gott lieben und die ganze Menschheit segnen. Aber du kannst es!

Deshalb brauchst du Bildung. Doch die Bildung, die dir die Welt geben kann, ist keine Bildung; es ist nur Information. Die reicht dir, um dein Brot zu verdienen, kann aber das Leiden, die Probleme, den Neid und die Eifersucht nicht aus deinem Herzen verjagen.

Um das zu schaffen, brauchst du eine höhere Bildung, eine moralische Bildung, eine ethische, spirituelle, kulturelle Bildung.

Eine solche Bildung erhältst du bei einem, der Gott verwirklicht hat, der in Gemeinschaft mit Gott lebt – einem Heiligen oder Weisen.

Gott schenkt sich dir selbst

Gott macht dich zu dem, was Er selbst ist – zu einem unsterblichen Wesen, einem absolut glücklichen Wesen, einem absolut schöpferischen Wesen, einem absolut schönen Wesen, einem absolut freien Wesen.

Gott macht dich zu dem, was Er selbst ist. Und Gott ist die einzige Person, auf die man sich verlassen kann, die einzige Person, an der wir hängen können, die einzige Person, die uns alles gibt, ohne etwas für sich selbst zurückzubehalten. Er gibt dir den ganzen Reichtum, eine unendliche Freude, einen absoluten Frieden.

Kein anderer kann das tun! Niemand kann deinem Herzen die Angst vor dem Tod nehmen, außer Gott. Unsterblichkeit ist das Wesen Gottes.

Unsterblichkeit ist das, was Gott dir verleiht, wenn du Gott suchst und liebst.

Gott beschützt dich und

gibt dir Weisheit und

Vollkommenheit. Liebe Ihn!

Die Gewalt der Natur ist groß, nicht zu bewältigen: Es gibt Vulkane, Erdbeben, alle möglichen Bedrohungen durch die Kräfte der Natur.

Aber wenn du Gott suchst und liebst, bist du beschützt. Gott weiß, wie Er dich schützen kann.

Er wusste, wie Er Noahs Leben retten konnte, als die Sintflut kam. Und Er weiß auch, wie du mit Gottes unendlichem Reichtum, Gottes unendlicher Weisheit eins werden kannst.

Jeder Mensch sehnt sich nach Wissen, mehr Wissen.

Jeder will gut informiert sein. Es genügen nicht zwei Fernsehprogramme, drei Zeitungen und die Unterhaltung mit den Nachbarn. All das genügt dem Menschen nicht.

Er will an der Universität studieren und viele Bücher lesen. Er sehnt sich nach Wissen.

Aber ist das Wissen?

Ist Information Wissen? – Nein! Alle Informationen, die du heute sammelst, sind morgen ungültig.

Auf allen Gebieten des menschlichen Wissens ist das so: Neueste Erkenntnisse werden bald auf den Müll geworfen und durch noch neuere ersetzt.

Aber wenn du Gott suchst und liebst, dann ist Wissen immer gleich gültig, heute, morgen und in alle Ewigkeit, weil es Wissen von Gott ist; denn Gott verändert sich nicht.

Was unsere Vorfahren vor Tausenden von Jahren in Bezug auf Gott niedergeschrieben, gesprochen oder der Menschheit mündlich übermittelt haben, ist immer noch gültig; es wird niemals alt.

Alles Wissen in Bezug auf Gott ist ewig und universal gültig. Es ist das Wissen von der Wahrheit. Und Wahrheit ist das, was sich immer gleich bleibt.

Das, was war, was ist und immer sein wird, das ist die Wahrheit.

Wahrheit kannst du aber nur in Gott finden, nicht in der menschlichen Gesellschaft.

Die Menschen sind von Natur aus Lügner. Die Umstände und Zustände zwingen die Leute zu lügen. Die Menschen leben in einer Welt der Lügen. Ohne Lügen scheint das Leben nicht weitergehen zu wollen.

Wenn du Gott suchst und Gott liebst, dann berührst du die Wahrheit, dann bist du jenseits dieser endlosen Lügen und lebst im Herzen der Wahrheit. Wahrheit gibt es nur in Gott, in dem, was unendlich, ewig und vollkommen ist.

Jeder Mensch strebt auf die eine oder andere Weise nach Vollkommenheit.

Die Frau will noch schöner sein – sie will vollkommen schön sein. Aber kann jemand in dieser Welt Vollkommenheit finden? – Nein, unmöglich!

Vollkommenheit gibt es nur in Gott, und deshalb soll man Gott suchen und lieben.

Denke nach über das, was ich gesagt habe! Sei ein denkender Mensch, kein Narr! Du bist gebildet, du denkst über vieles nach, aber du denkst die Dinge nicht zu Ende!

Du denkst nur oberflächlich, das hilft nicht weiter! Entfalte Unterscheidungskraft und denke über alles gründlich nach, was du hier liest, dann findest du wahre Lösungen und gehst den richtigen Weg.

Unzufriedenheit ist der Name des Menschen in der Welt.

Zufriedenheit gibt es nur in Gott. Schönheit gibt es nur in Gott. Vollkommenheit gibt es nur in Gott, nirgendwo sonst.

Keine menschliche Kultur, Zivilisation oder Gesellschaft ist je vollkommen. Vollkommenheit gibt es nur in Gott.

Schöne Gebäude, wunderbare Hochhäuser ja – aber denkst du, die Menschen in diesen Gebäuden seien glücklich, friedlich, liebevoll, problemlos, furchtlos? – Nein, sie sind es nicht! Aber du kannst alles anders machen, indem du Gott suchst und Liebe zu Ihm entwickelst!

Gott ist jemand, der dir näher ist als deine Mama und dein Papa, dein Freund oder deine Freundin; jemand, der dir näher ist als dein Gehirn, näher als das Pochen deines Herzens, näher als dein Ein- und Ausatmen. Gott wohnt in deiner Intelligenz, in der Seele deiner Seele, im Bewusstsein deines Bewusstseins – und dort ist Er das Licht aller Lichter, dort ist Er absolute Vollkommenheit. Er gehört dir. Er ist dein Eigentum.

Das kannst du nicht einmal von deinem eigenen Körper sagen: Schon jetzt frisst die Zeit deinen Körper auf. Bakterien und Alter nagen daran. Du kommst dem Grab jeden Augenblick schrittweise immer näher! Denkst du daran? – Nein, du vermeidest es, daran zu denken, weil du dich von der Unwissenheit führen lässt.

Die Finsternis des Nichtwissens in Bezug auf die Wahrheit ist der Menschen Führer.

Denke nach! Besinne dich!

Entfalte deine intellektuelle Unterscheidungskraft, mache deine Vernunft rein, frei von Instinkten, Neigungen und Trieben – von tierischen und menschlichen Trieben! Dann arbeitet deine Vernunft auf eine gute Art und Weise und führt dich an die Schwelle zur Erleuchtung.

Sei ein denkender Mensch, keine Kuh! Aber sogar die Kuh hat viele wunderbare Eigenschaften, doch in der Brust selbst der Großen dieser Welt wohnen Lust, Betrug, Untreue, Bestechlichkeit, Geldgier, Neigung zu Gewalttätigkeit und alle Arten von Falschheiten.

Buddha hat sein Königreich für die Suche nach Gott

aufgegeben

Seit Jahrtausenden haben Menschen Gott gesucht, gefunden und geliebt. Sie haben uns ihre Botschaft hinterlassen, ihr reiches geistiges Vermächtnis.

Wir sollen in die Fußstapfen dieser wunderbaren Menschen treten und ihrem Beispiel folgen. Wir leben auf dieser Erde, um etwas Wahres und Dauerhaftes zu erreichen.

Niemand verlangt von den Menschen, dass sie keine Freude haben sollten! – Suche ruhig nach Freude in dieser Welt und du wirst schnell bemerken, dass diese Freude von Gefahren umzingelt ist und sich schnell in nie endendes Leid verwandelt.

Es ist wie beim Drogensüchtigen: Er nimmt Drogen und findet sich für zwei Stunden im Himmel. In der dritten Stunde beginnt das Elend: Krankheiten sind die Folge, und um die Drogen zu finanzieren, beginnt er zu stehlen, vielleicht sogar zu morden. Ist das Freude?

Der Mensch strebt nach Ruhm und Anerkennung; er ist ehrgeizig. Durch seinen Ehrgeiz will er vorwärts kommen.

Wohin führt dieser Ehrgeiz? – Vielleicht wird er Premierminister! Doch für wie lang? Für fünf Jahre? – Vielleicht wird er schon vorher durch das Parlament abgesetzt!

Du wirst nie wahre Freude oder wahre Macht in dieser Welt finden, denn es gibt keine wahre Macht in der Welt, im Raum-Zeit-Universum.

Wahre Macht findet man nur bei Gott, dem Allmächtigen.

In Gottes Allmacht sollen wir unsere Zuflucht suchen, im Herzen des allmächtigen Gottes. Er ist alles: Vater, Mutter, Geliebter. Er ist unendliche Schönheit.

Willst du unendliche Schönheit, dauerhafte Schönheit oder vergängliche Schönheit? – Körperliche Schönheit geht vorbei, egal, was du tust. Der Körper altert, die Zeit frisst ihn auf, und schließlich wird der Körper der Erde oder dem Feuer übergeben.

Dein Gemüt drückt sich durch die Sinnesorgane, deine Gedanken und Gefühle aus. Dieses Gemüt ist ein Spielball der Gegensätze. Manchmal sind deine Gedanken und Gefühle gut, manchmal schlecht. Manchmal hast du kreative Gedanken, ein andermal destruktive. Das Spiel der Gegensätze nimmt kein Ende. Es ist eine Schöpfung des Gemüts.

Du hast ein Gemüt, deshalb bist du eine Person, ein Mann oder eine Frau, jung oder alt. Du änderst dich ständig. Dein Körper ist jede Minute ein anderer: Die Zellen verändern sich dauernd, die Haare und Fingernägel wachsen, Altes wird durch Neues ersetzt. Jeden Augenblick, jede Minute finden zahllose Veränderungen statt. Etwas wächst, etwas anderes stirbt ab. Diese Welt ist eine Welt der Veränderungen.

Jeden Augenblick sind die Sterne woanders, sie drehen sich und kreisen im Weltall.

Doch in dieser Welt der Veränderungen gibt es etwas, das sich nie verändert, und dieses Etwas ist das absolute Sein und Bewusstsein, es ist das transzendente Wesen Gottes. Es bleibt immer dieselbe absolute Vollkommenheit.

Universen ändern sich; eine Sonne ist gestorben; ein Stern stößt mit einem anderen zusammen. Endlose Katastrophen finden statt in diesem materiellen Universum, und endloses Chaos herrscht überall.

Aber es gibt etwas im Universum, etwas auch in dir, das sich nicht verändert, das nicht geboren wird und stirbt.

Und dieses Etwas steht jenseits der Schöpfung – es ist das transzendente Göttliche oder die absolute Wahrheit.

Dieser Wahrheit bringen wir unsere Verehrung dar!

Welchen Namen sollen wir dieser Wahrheit geben, dieser Wirklichkeit aller Wirklichkeiten, dieser phantastischen Intelligenz, die unzählige Formen annimmt und endlose Welten erschafft? – Es ist eine Wirklichkeit, die allgegenwärtig und formlos ist. Sie kann aber auch eine Form annehmen; jene Gestalt zum Beispiel, an die wir denken, die wir verehren, an die wir unsere Gebete richten.

Welchen Namen sollen wir diesem Gott geben, der allgegenwärtig, allwissend, allvollkommen und allliebend ist? – Wir nennen Ihn Shiva.

Warum Shiva? – Shiva bedeutet Glückseligkeit.

Welchen Namen können wir dem Tiefschlafzustand geben? – Weil es ein Zustand des Friedens, der Stille, der Freude ist, können wir ihn auch Shiva nennen.

Bist du wach, dann bist du unruhig, dann hast du Probleme. Das Herz schmerzt, der Kopf tut weh, es gibt Probleme mit der Arbeit. Aber im tiefen Schlaf herrscht ununterbrochene, glückselige Stille. Es ist ein Zustand des Glücks, darum können wir ihn Shiva nennen.

Was ist Shiva? – Ein glücklicher Zustand, ein absolut glücklicher Zustand, in dem es kein Elend und keinen Mangel gibt, in dem es keine Unwissenheit, keine Finsternis, keine Unvollkommenheit und kein Chaos, keine Tränen, keine Zweifel und keine gerissenen Geschäftsleute gibt.

Gottbewusstsein ist ein Zustand absoluten Glücks. Gott ist Glückseligkeit. Er ist ein vollkommenes Wesen, ein absolut vollkommenes Wesen. Ein solches Wesen nennen wir Shiva.

Shiva ist allgegenwärtig, allwissend, subtiler als der Raum.

Alle Wunder, die du dir vorstellen kannst, hat Gott selbst geschaffen, einschließlich des Gehirns des Menschen, das seinerseits Computer, Fernsehgeräte, Satelliten, Flugzeuge und vieles mehr erschafft.

Dieses Bewusstsein Gottes ist das Wunder aller Wunder, das Licht aller Lichter. Und ohne Licht gibt es keine Bilder; ohne Licht kann niemand sehen.

Gott ist das allgegenwärtige, allwissende, allvollkommene Licht und Bewusstsein, die unendliche, alldurchdringende Intelligenz. In Ihm ist absolute Glückseligkeit, und sein Name ist Shiva.

Namah:

„Ich biete meine Anbetung, meine Verehrung dar. Ich meditiere über Dich, o Herr, bis meine Intelligenz eins wird mit Dir.“

Das ist nämlich das Resultat der Meditation. Du wirst zu dem, worüber du beständig nachdenkst oder meditierst.

Wenn du über Gott meditierst, wird deine Aufmerksamkeit, deine Intelligenz, dein Bewusstsein eins mit Gottes Intelligenz, Gottes Bewusstsein, Gottes Wesen, Gottes Herz.

Das Purusha Suktam sagt: Gott ist allgegenwärtig, allwissend. Seine Augen sind überall, seine Ohren sind überall. Er ist überall.

Er sieht alles, hört alles, antwortet auf alles, hat die ganze Schöpfung hervorgebracht, erhält sie und löst sie wieder auf, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Doch immer wieder lässt Er das ganze Universum entstehen. Gott ist unendliches Bewusstsein.

Dieses unendliche Bewusstsein ist überall. Es ist ein allsehendes, auf alles reagierendes, allliebendes, alles erhaltendes Bewusstsein.

Dein Bewusstsein ist auch überall in deinem Körper aktiv. Wenn eine Ameise auf deiner Zehe herumkrabbelt, merkst du das sofort.

Wie bekommst du die Botschaft, dass da eine Ameise auf deiner Zehe ist? – Durch dein Bewusstsein. Intelligenz ist eine Ausdrucksform von Bewusstsein. Deine Intelligenz durchdringt also den ganzen Körper. Aber das ist nicht alles.

Deine Intelligenz ist auch in deinem Gemüt und arbeitet als Vernunft, Vorstellungskraft und vieles mehr, übt also verschiedene Funktionen aus und hat verschiedene Fähigkeiten: Sie hat Unter scheidungskraft, Vorstellungskraft, die Stimme des Gewissens und so weiter.

Aber dein Bewusstsein ist nicht auf deinen Körper und dein Gemüt beschränkt.

Es ist größer als dein Körper, größer als dein Gemüt.

Dein Bewusstsein kann sich über das ganze Weltall hin erstrecken. Du kannst die Sterne berühren, wenn nicht durch deine Hände, dann durch dein Bewusstsein, deine Intelligenz.

Alles, was Du am Himmel sehen kannst, wird von deiner Intelligenz berührt. Ohne eine solche Berührung gibt es keine Erfahrung, kein Wissen, kein Ereignis. Deine Intelligenz ist größer als dein Körper, größer und weiter sogar als der Himmels raum. Sie kann sich immer noch mehr ausdehnen – endlos!

Dasselbe gilt für Gott. Gottes Bewusstsein ist nicht nur im ganzen Universum, in allem und jedem, sondern auch jenseits des Universums, jenseits von allem und jedem – unendlich frei. Es hat einen transzendenten Aspekt und ist absolute Vollkommenheit.

Diese absolute Vollkommenheit ist nicht Schöpfer, Erhalter und Zerstörer des Universums. Dieses Universum wird geschaffen, erhalten, aufgelöst von einem Teilaspekt des göttlichen Bewusstseins.

Gott ist unendliche Stille und als diese Stille wird Er niemals dieses Universum hervorbringen oder darin wohnen.

Gott ist unendlich mehr als dieses Universum und bleibt stets als transzendente Wahrheit unbegreiflicher, unendlicher, absoluter Friede.

Er ist zwar auch der Schöpfer des Universums, aber die schöpferische Kraft Gottes ist nur eine von Gottes Kräften.

Gott, wie Er in sich selbst ist, ist unendlich viel mehr als seine Schöpferkraft.

Deshalb sagt das Purusha Suktam: „O Gott, Du bist überall, Deine Augen sind überall, Dein Kopf ist überall, Du bist in allem und jedem, dennoch bist Du jenseits von allem in absoluter Vollkommenheit, absoluter Stille, absoluter Freude.“

Denke über die Tatsache nach, dass du ein Ebenbild Gottes bist und dass seine Eigenschaften in dir angelegt sind.

Wenn du dir etwas vorstellst, wenn du träumst, dann ist es nicht der Körper als solcher, der sich etwas vorstellt oder träumt. Der Körper aus Knochen und Fleisch hat keine solchen Fähigkeiten; er kann weder träumen noch sich etwas vorstellen.

Die Vorstellungskraft und das Träumen gehören dem Gemüt und der Intelligenz an. Deine Intelligenz hat die Kraft zu träumen, sich etwas vorzustellen, zu entdecken, kreative Gedanken zu erzeugen.

Als Intelligenz bist du größer und etwas anderes als der Körper, etwas vom Körper Verschiedenes. – Dasselbe gilt auch für Gottes Intelligenz: Gott ist mehr als die Intelligenz, die in der Welt herrscht und die Welt regiert.

Auch du trägst einen trans-zendenten Aspekt in dir, der mehr ist als deine Intelligenz, mehr als dein Körper, mehr als deine Vorstellungskraft, mehr als deine Unterscheidungskraft, mehr als dein gesunder Menschenverstand.

Du bist unendlich mehr als dein Gemüt. Wenn du dieses unendliche Mehr in dir berührst, dann hast du grenzenlosen Frieden, Stille, Freude, Vollkommenheit.

Denke mal nach: Du bist Intelligenz, mit Intelligenz träumst du. Du bist eine schöpferische Kraft, du schaffst deine eigene Welt im Traumzustand; aber der Traumzustand ist so chaotisch wie diese Welt. Es gibt im Traum auch Gegensätze wie Angst, Furcht, Freude, Leiden – sie alle gibt es im Traum und auch im täglichen Leben, im Wachzustand. Aber du bist unendlich mehr als das tägliche Leben, unendlich mehr als deine Träume, unendlich mehr als alles, was an Fähigkeiten in der Intelligenz deines Gemüts steckt.


Die Stille jenseits von Raum und Zeit

Wie kannst du herausfinden, dass da noch etwas anderes ist, dass du unendlich mehr bist als dein Körper, deine Probleme, dein Weinen und Lachen, dein Erfolg oder Misserfolg, dein Glück oder Unglück? Wie kannst du das zu deiner praktischen Erfahrung machen?

Wir haben eine Analogie dafür in unserem täglichen Leben zur Verfügung, einen Zustand, der dem göttlichen Zustand ähnelt: Es ist der Tiefschlaf.

Im Tiefschlaf bist du still, ruhig, jenseits des Körpers, hast keine Ahnung vom Körper.

Das zeigt, dass du nicht der Körper bist, sonst müsstest du ein ununterbrochenes Gewahr-sein seiner Existenz haben. Der Körper ist nur dein zeitweiliger Aufenthaltsort. Im Tiefschlaf bist du mehr und etwas anderes als der Körper, mehr auch als dein Gemüt und verschieden von beiden.

Weil du nicht Körper und nicht Gemüt bist, bist du im Tiefschlaf endlose, zeitlose, von Frieden und Freude erfüllte Stille.

Diese zeitlose, raumlose Stille, die du im Tiefschlaf erfährst, ist dein wahres Wesen – es stirbt nicht, es wird nicht geboren.

Du sollst nun diese zeitlose Stille bewusst erfahren, nicht in völliger Dunkelheit wie im Tiefschlaf! Um diese herrliche Erfahrung zu erlangen, dazu dient all unser Streben, unsere Meditation, unsere spirituellen Disziplinen.

Was geboren wird, stirbt

Was geboren wird, ist etwas, das Probleme schafft, etwas, das in uns gegensätzliche Erfahrungen und Wünsche, gegensätzliche Gedanken und Zustände verursacht. Aber nichts Erschaffenes kann jemals diese zeitlose, raumlose Stille in dir stören oder auch nur an sie herankommen.

Diese zeitlose, raumlose Stille in dir ist Friede, und dieser Friede ist dein wahres Wesen.

Dieser Friede ist immer da. Er ändert sich nicht. Jedes Mal, wenn du schläfst, ist es derselbe Friede – eine zeitlose, raumlose Stille.

Das war schon so, als du ein Baby warst, und es wird immer noch so sein, wenn du alt geworden bist. Man nennt diesen Frieden einen transzendenten Frieden. Was ist der transzendente Friede? – Es ist jener Friede, der anders ist als dein Körper und dein Gemüt, jener Frieden jenseits deines Körpers und Gemüts.

Alles, was im Körper ist, verändert sich. Alles, was man Körper nennt, altert Sekunde um Sekunde, Minute um Minute, und jede Änderung verursacht neue Probleme: Einmal bringt sie Krankheit, ein ander-mal Gesundheit, einmal Glück, dann wieder Unglück. Auch dein Gemüt ist diesen Änderungen unterworfen. Du kannst niemals durch den Körper oder das Gemüt wahren Frieden, wahre Freude, wahre Freiheit oder wahres Leben finden. Das Gemüt ist chaotisch, deshalb kannst du wahren, immerwährenden Friede, wahre Freude, Freiheit, Stärke und Sorglosigkeit nur in Gott in dir finden, nur in der Seele der Seele in dir, im Transzendenten, in dem, was jenseits von Körper und Gemüt ist.

Du bist ein Kind Gottes

Was ist damit gemeint? – Damit ist gemeint, dass du zeitloser, unfassbarer, unantastbarer, unberührbarer, vollkommener, raumloser Friede bist.

Das bist du! Und als Verkörperung dieses Friedens bist du ein Kind Gottes.

Als einer, der sich mit dem Körper identifiziert, kannst du nicht Kind Gottes sein!

Der Körper kommt, der Körper geht. Der Körper folgt den Naturgesetzen, der Körper wird alt und stirbt; er kennt die zeitlose Stille nicht, die du im Tiefschlaf erfährst, denn sie ist keine körperliche Eigenschaft.

Unzerstörbarer Friede gehört zu dem, was jenseits deines Körpers, jenseits deines Gemüts, jenseits des Raum-Zeit-Universums, jenseits dieser ganzen Welt und Schöpfung ist.

Der Friede, den du im Tiefschlaf genießt, ist jenseits von allem, was dir Schranken auferlegt, was Probleme schafft.

Wäre das nicht so, dann wärst du auch im Tiefschlaf all den Einflüssen, der Angst, der Sorge und Ruhelosigkeit ausgesetzt.

Gott ist Stille

Wenn du dich ganz bewusst in die zeitlose Stille und Ruhe versenkst, wirst du zu Gott, und wenn du ein ganzes Leben lang so bleiben kannst, dann bist du am Gipfel aller Evolution angelangt: Du bist eins mit Gott geworden.

Durch Mantrawiederholung oder andere geeignete Methoden kannst du diesen innerlichen Bewusstseinszustand erreichen, wo der Tod dich nicht berühren kann, wo die Gegensätze von Glück und Unglück, Ruhe und Ruhelosigkeit, Leben und Tod nicht an dich herankommen, weil du unendliche Glückseligkeit bist. – Dort hast du unendlichen Frieden, unendliche Freude, unendliche Stille.

Alle menschlichen Urteile müssen wir fallen lassen

Wenn du andere Menschen siehst, achte bitte nicht auf ihren äußeren Körper oder die Aktivitäten ihres Gemüts, sondern konzentriere dich auf diese zeitlose Stille, diesen Frieden, diese Freude Gottes in allen. Der zeitlose Friede, die unendliche Freude Gottes sieht alles, bemerkt alles und ist dennoch jenseits von allem, dessen sie gewahr ist.

Das ist das Ziel: der zeitlose Friede, die unendliche Freude Gottes! – All unsere Man tras führen zu diesem Ziel.

Wir sollen als Kinder Gottes leben, hier auf der Erde; wir sollen zeigen, dass wir Kinder Gottes sind: durch unseren unerschütterlichen Frieden, unsere immerwährende Freude, unsere innerliche Stärke.

Auf diese Weise, nämlich durch unser tägliches Verhalten und Leben, sollen wir zeigen, dass wir Kinder Gottes sind.

Wir sollen und müssen einander als Verkörperungen der zeitlosen Stille, des Friedens, der Freude Gottes, als Ebenbilder Gottes, als Gott selbst erkennen und anerkennen. Den unsterblichen, nie endenden Frieden sollen wir in allen sehen. Es ist nicht schwer, das zu tun, weil wir wissen, dass wir diesen Frieden in uns selbst tragen – im Tiefschlaf wird er offenbar.

Kannst du dir nicht vorstellen, dass dieselbe zeitlose Stille auch in allen anderen ist? Warum siehst du sie in den anderen nicht? Warum denkst du an ihre Gesten, ihren Charakter, ihr Benehmen und fühlst dich davon betroffen? Oder warum fühlst du dich erhoben, wenn dich jemand lobt oder dir Anerkennung zollt? – Das alles sollst du fallen lassen.

Wenn du das nicht tust, dann bist du ein gewöhnlicher Mensch und hast als solcher jeden Augenblick eine andere Herausforderung zu bestehen, hast Probleme, machst Fehler und schaffst dir schlechtes Karma.

Du musst deine Aufmerksamkeit immer und immer wieder auf die zeitlose innere Vollkommenheit in jedem und allem richten.

Unser Bewusstsein soll eins werden mit dieser zeitlosen, raumlosen Stille, dem Frieden, der Freude in uns selbst, in allem und jedem. Ist das möglich? – Ja, es ist möglich im Tiefschlafzustand. Dein Tiefschlafzustand unterscheidet sich nicht von dem anderer Leute. Alle sind eins im Tiefschlaf.

Warum sollte das nicht auch im Wachzustand möglich sein?

Wir wollen es im Wachzustand erreichen und deshalb unsere ganze wache Aufmerksamkeit dieser zeitlosen, raumlosen Stille Gottes widmen – dieser Freude Gottes, diesem vollkommenen, von allem unabhängigen Frieden Gottes in uns, der gleichzeitig überall ist und die ganze Schöpfung durchdringt und dennoch trans zendiert.

Es ist ein Frieden, eine Freude und eine Vollkommenheit Gottes, und auf diese wollen wir uns konzentrieren. Wenn du dich darauf konzentrierst, fallen alle anderen Gedanken weg.

Was geschieht, wenn du schläfst? – Alle Gedanken fallen weg; alle Gefühle fallen weg. Die Raum-Zeit-Wahrnehmung fällt weg – alles fällt weg.

Dasselbe wollen wir in unserer Meditation erreichen:

Wenn wir uns auf die zeitlose Gegenwart Gottes konzentrieren wollen, muss alles andere wegfallen.

Wie können wir das in die Praxis umsetzen?

Der Name für diese zeitlose, raumlose Stille, diesen Frieden, diese Freude, dieses Bewusstsein, diese Intelligenz Gottes in allem und jedem ist Narayana.

Sobald du Narayana sagst, haben alle anderen Gedanken keinen Platz mehr in deiner bewussten Aufmerksamkeit.

Deine leuchtende Intelligenz wird allmählich zum endlosen Licht des innerlichen Friedens, der innerlichen Freude in dir – und Friede und Freude in allen!

Friede und Freude sind überall: in einem Tier, in einem Baum, in einem Stein, in einer Wolke, in einem Stern, im guten wie im schlechten Menschen. Überall ist diese wunder bare, lebendige, unendliche, von Freude erfüllte Stille zugegen.


Der Gedanke ist die Urkraft hinter aller Schöpfung

Die Erschaffung der gesamten Erscheinungswelt ist zurückzuführen auf einen einzelnen Gedanken, der in der kosmischen Intelligenz entstand.

Das Weltall ist die Stoff gewordene Ur-Idee des göttlichen Geistes.

Der erste Gedanke manifestierte sich als eine Schwingung – als ein Impuls –, der aus der ewigen Stille des göttlichen Seins hervorging.

Diese Schwingung ist unendlich höher als die der feinsten Partikel und ist so subtil, dass der menschliche Geist sie nicht registrieren kann. Doch heben reine Gedanken den Menschen bis zur Göttlichkeit empor, und durch das Instrument der Gedanken erwirbt er schöpferische Kraft.

Offenheit für das Licht des höheren Bewusstseins sowie ein ruhiges Gemüt sind für den Fortschritt auf dem Pfad der Evolution unabdingbar

Der Pfad der spirituellen Evolution ist ein abenteuerlicher und begeisternder Pfad, der vom menschlichen Individuum eine seltene Willensstärke verlangt.

Er verlangt von ihm Selbstbeherrschung und die Fähigkeit, die Umgebung, in der er lebt, zum Zweck des inneren Wachstums und innerer Entwicklung zu nutzen.

Es ist ein Pfad, der zur beständigen, vertieften Anwendung der Vernunft aufruft.

Es ist ein Pfad, auf dem die menschliche Intelligenz das universale, alles durchdringende Bewusstsein umarmt und von seinem Licht erleuchtet wird.

Was treibt uns auf unserer

Suche nach Gott an?

Wenn es nicht eine entwickelte Vernunft ist, die uns zu den uns bestimmten Höhen der Vervollkommnung aufruft, dann wird zumindest die bloße Tatsache trauriger Vorfälle und der Sorgen eines begrenzten menschlichen Lebens uns zum Nachdenken veranlassen und uns letztlich dazu zwingen, die Einheit mit dem göttlichen Bewusstsein zu suchen.

Je früher wir die Wahrheit erkennen, dass Gott das zentrale Bewusstsein und die grundlegende Substanz unseres inneren Wesens und Lebens ist, desto besser. Unsere Rettung im täglichen Leben liegt in einem bewussten Gewahrsein der Gegenwart Gottes.

Ein wirklicher, dauerhafter Frieden, ein bleibendes Glück und eine vollkommene Weisheit können wir nur dann unser Eigen nennen, wenn wir uns Gottes oder des unendlichen Bewusstseins im täglichen Leben ohne Unterbrechung bewusst sind.

In anderen Worten heißt das: Wir nehmen die Wirklichkeit der Gegenwart Gottes zuerst wahr, und in Ihm, von Ihm durchdrungen, die Welt.


Der innere Zeuge

Mit jeder Wiederholung des Mantras verstärkst du deine Wahrnehmung des Zeugen, des Beobachters in allen Wesen und Dingen.

Er ist der Zeuge in der gesamten Schöpfung, der Beobachter in allen diesseitigen und jenseitigen Welten, der Zeuge, der sich selbst als das wahrnimmt, was er ist: als sein eigenes unendliches Bewusstseinslicht.

Das göttliche Selbst ist dieser Zeuge, ohne den nichts existiert. Er ist es, der allein durch seine Anwesenheit unzählige Welten ins Leben ruft.

Es ist seine dynamische, schöpferische Kraft, die bewirkt, dass dieses endlose Spiel der Welt stattfindet.

Er selbst ruht unbewegt in sich allein, seiner selbst als der Unendlichkeit des Seins, des Bewusstseins und der Seligkeit gewahr.

Er ist der große Zeuge, der unendliche, unbegrenzte transzendente Hintergrund des kosmischen Dramas.

Ohne Ihn gibt es nichts, und ohne seine göttliche Kraft bewegt sich nichts.

Die ganze sichtbare und unsichtbare Schöpfung und alles jenseits von ihr ist innerhalb des unveränderlichen ewigen Zeugen. Außerhalb dieses Zeugen existiert nichts.

Und dieser Zeuge ist in dir! Oder besser ausgedrückt: Du bist dieser Zeuge.

Denn wie könnte dieser Zeuge als Zweiter in dir sein, wo Er doch die Totalität alles Existierenden in sich enthält und sein Wesen endlose Transzendenz ist?

Nichts kann Ihn fassen, auch nicht dein kleines Herz, das an flüchtigen Dingen und trügerischen Schätzen hängt und sich voll und ganz mit ihnen identifiziert.

Es ist die Gnade Gottes, dass Er sich dir ganz geschenkt hat.

In Wahrheit ist Er eins mit dir. Nichts von seinen Schätzen hat Er dir vorenthalten. Er hat dich nach seinem Ebenbild erschaffen. Und zum Schöpfer dieses Ebenbildes wirst du zurückkehren, wenn du nach langer Suche ermattet feststellst, dass das Glück, das du suchst, nicht außerhalb deiner selbst liegt.

Die ganze Zeit, auf all deiner langen und ermüdenden Wanderschaft, auf allen Wegen, hast du das vollkommene Glück mit dir herumgetragen, ohne es auch nur zu ahnen.

Es gibt nur einen Zeugen, einen Seher

Es ist der unendliche Seher, der ewige, absolute, endlose, unbedingte Seher.

Er ist allgegenwärtig.

Er ist allsehend.

Er ist wahre Kraft und Macht, weil Er alleine existiert.

Deshalb gibt es in Ihm keine zwei Dinge, keine Gegensätze. Es gibt keine andere Kraft, die dieser einen Kraft Widerstand leisten könnte.

Dieser Seher ist Gott in dir; Er ist die Wahrheit.

Erkenne diese Wahrheit, verwirkliche sie, erfahre sie, lebe als diese Wahrheit!

Finde dich selbst in allem und jedem wieder! Freue dich darüber, denn das Licht, das in dir ist, ist in allen.

Deine grenzenlose Freude ist überall. Das ganze Universum existiert in deiner Freude.

Das ganze Universum ist nur ein kleiner Teppich in einem grenzenlosen Raum, der alles transzendiert, was du im Außen wahrnehmen kannst.

Deine Seele ist unermesslich.

Was ist nun die Verbindung zwischen der endlichen, empirischen Erfahrung und der Erfahrung des Unendlichen?

Das Bindeglied bist du selbst. Die Erfahrung selbst ist das Bindeglied. Dass die Erfahrung auf die empirische Ebene der Vielheit und der Gegensätze heruntergeholt worden ist, war ein unweiser Schritt.

Es wäre Weisheit, sich wieder auf die Erfahrung des Unendlichen zu besinnen und in diese Erfahrung hineinzusinken.

Wenn jedoch das Individuum in dir noch nicht voll entwickelt ist und die notwendige Reinheit erlangt hat, um in der Erfahrung der Unendlichkeit verweilen zu können, wird es natürlicherweise wieder herausfallen – gewollt oder ungewollt. Dann wirst du auf die Uhr schauen, wie spät es ist, wirst wissen wollen, was es zu essen gibt und so weiter.

Aber wenn das Individuum in dir rein ist, so rein, dass kein Drang besteht, nach Essen oder irgendetwas anderem Ausschau zu halten, dann wirst du im vollkommen erfüllten Prinzip, dem unendlichen Sein, in vollkommener Zufriedenheit verweilen.

Solange aber noch die geringste Unreinheit in dir besteht, wirst du wieder herunterkommen müssen. Du öffnest die Augen, die Meditation ist unterbrochen, auch wenn du noch so gern länger meditiert hättest.

Irgendetwas hat dich abgelenkt, und du bist wieder zurück in der Welt der vielen Dinge. Vielleicht hast du Hunger und suchst nach etwas Essbarem.

Das Glied zwischen deiner Erfahrung der endlichen, empirischen Welt und deiner Erfahrung des unendlichen Seins ist dein Gemüt.

Du kannst es unter irgendeinem Begriff einordnen; aber was es auch immer sei, es ist ein funktionelles Prinzip, kein organisches.

Man kann es nicht fotografieren, man kann es nicht erkennen, man kann es nicht zeigen, aber es selbst kann dir vieles zeigen.

Mit Hilfe dieses Gemüts kannst du vieles sehen, aber das Gemüt selbst kannst du nicht sehen. Du kannst dein eigenes Gemüt mit Hilfe deines eigenen Gemüts aufgrund der Wirkungen, die es hervorbringt, verstehen lernen, das ist alles.

Die Erkenntnis deines eigenen Gemüts ist also indirekt, nicht direkt. Du kannst ja auch nicht mit deinen Augen in deine Augen schauen, deine Augen können alles andere sehen, auch ihre Reflexion im Spiegel, nur nicht sich selbst.

Das Bindeglied ist also in dir selbst.


Entfliehe der Vergänglichkeit

Der Ort, an dem wir leben, wird verschwinden. Der Körper und die besonderen Lebensumstände, unsere mentale Brillanz und moralische Vorzüglichkeit werden uns verlassen. All das ist nur eine äußerliche Schicht.

Das einzige, was für immer bei uns bleibt, ist Erkenntnis. Denn Erkenntnis ist das grundlegende Charakteristikum des Bewusstseins, des Lebens, des Seins.

Der Mensch hat keine Heimat auf dieser Erde; seine einzige Heimat ist der Himmel in seinem eigenen Herzen.

Der Stein, den man vom Boden aufhebt und himmelwärts wirft, muss auf die Erde zurückfallen. Die Wasser des Ozeans, die durch die Hitze der Sonne aufgestiegen sind und nun als Wolken dahintreiben, müssen wieder auf die Erde herabregnen und sich über Flüsse und Ströme schließlich wieder mit dem Ozean vereinigen.

Jeder verlorene Sohn muss zum Haus seines Vaters zurückkehren.

Kein auf dieser Erde Geborener kann Ruhe, Frieden, Freude, Kraft, wirkliche Erkenntnis oder wirkliches Leben finden, wenn er nicht zu Gott zurückkehrt.

Das Unendliche, das im Menschen zum Endlichen geworden ist, muss aufstehen und seine Unendlichkeit einfordern.

Der Mensch findet keine Ruhe, bis er den Weg zurück zur Wahrheit gefunden hat, ohne die das Leben keinen Bestand hat, die Zeit keine Existenz, die Bewegung keinen Antrieb, der Verstand keine Intelligenz, die Materie keine Materialität, die Seele keine Geistigkeit und das Bewusstsein kein Bewusstsein seiner selbst.

Nichts von dem, was ist, hat ohne die Wahrheit einen tragenden Grund und eine Substanz gebende Wirklichkeit.

Diese Wahrheit ist Gott.

Wende deinen Blick nach

innen und finde dich Gott

gegenüber

Gott ist in dir gegenwärtig als das Leben deines Lebens, als das Bewusstsein deines Bewusstseins, die Intelligenz deiner Intelligenz, die Seele deiner Seele.

Und nicht nur du allein hast diese Seele der Seele, Gott, oder Wahrheit genannt, sondern alle anderen tragen sie ebenfalls in sich.

Alle Wesen sind Gott, insofern es für sie unmöglich ist, ohne Ihn zu existieren. Kant sagt, dass es in allem ein Ding-an-sich gibt, das der Urgrund des Daseins ist. Dieses Substrat der Existenz ist in allen gegenwärtig. Doch ist das Sein kein leeres Nichts. Es ist voller Kraft, Erkenntnis, Feuer, Macht, Schönheit und unendlichen Möglichkeiten aller Art.

Eine Einsicht in dieses Sein ist möglich, indem wir unser eigenes Bewusstsein analysieren.

Das schöpferische Bewusstsein ist kein Produkt der Umgebung. Es ist auch kein Produkt der Gehirnzellen. Es basiert auf dem Sein, und das Sein in dir hat keine Grenzen. In diesem schwachen, kleinen, verletzlichen Körper wohnt ein unendliches Sein, eine unbegrenzte Existenz.

So wie dein Herz in dir pocht, so pocht es in allen – es ist ein universelles Phänomen: es schlägt im Mann, in der Frau, im Kind, im Tier, im Baum und im Atom. Die Gegenwart Gottes ist überall.

Sie ist in unserer Seele, sie ist im Raum, sie ist oben und unten – überall. Und diese Gegenwart Gottes, dieses Sein Gottes, aus dem wir und alles andere bestehen, ist erfüllt mit Vollkommenheiten, Kräften, Herrlichkeiten, Möglichkeiten.

Das göttliche Sein besitzt ewige Schönheit, ewige Macht, unzerstörbare Macht. Alles ist in dieser Gegenwart Gottes enthalten, darum wird sie nigreich genannt, oder in poetischer Sprache: der wunscherfüllende Baum.

Alle deine grundlegenden Wünsche werden von der Gegenwart Gottes in dir erfüllt.

Der Mensch sehnt sich nach Glück, Frieden, Freiheit, Schönheit, ewigem Leben, nach jeder Form von Vollkommenheit, grenzenlosem Wissen.

Die Gegenwart Gottes in dir kann dir all das geben. Es ist Gottes Königreich, es ist Gottes Vollkommenheit.

Körper und Gemüt

Der Körper ist nicht groß, die Intelligenz, das Bewusstsein in dir, ist groß. Der Geist in dir ist groß und kann Wunder wirken.

Hüte dich davor, die Bedeutung des Körpers zu übertreiben. Halte dich in Gedanken, in Gefühlen, im inneren Gewahrsein immer an das göttliche Bewusstsein.

Lebe als göttliches Bewusstsein, voller Freude und Glück!

In dem Augenblick, in dem du deinen Halt am göttlichen Bewusstsein verlierst, beginnt das Gemüt zu wirken; es erzeugt Angst, erschafft alle möglichen Probleme, bedauert die Vergangenheit und macht sich Sorgen um die Zukunft.

Lass dich nicht von den verräterischen Aktivitäten des Gemüts einfangen!

Die großen Weisen und Heiligen der Welt hatten weit mehr Schwierigkeiten mit ihrem Körper als du. Wie konnten sie dann ruhig bleiben, wie konnten sie trotz aller Schmerzen lächeln? Wie konnten sie ihr oft großes Werk vollbringen? – Versuche immer, dein Herz und dein Gemüt, dein ganzes Bewusstsein vom Griff der Körper-Idee zu befreien.

Nicht einmal im Traum solltest du sagen, dass etwas mit deinem Körper nicht in Ordnung sei. Sage dir immer wieder: „Alles ist gut durch Gottes Gnade. Die göttliche Kraft und die göttlichen Energien kreisen durch alle Teile meines Körpers und machen ihn vollkommen gesund.“

Sonnenschein kommt von innen

Die große Kunst des Lebens besteht darin, seine Aufmerksamkeit beständig der lichten, der positiven Seite zuzuwenden.

Wenn das Wetter schlecht ist, nützt es nichts zu sagen: „So ein Sauwetter!” Es ist besser zu sagen: „Durch die Gnade Gottes ist das Wetter wenigstens nicht so schlecht wie auf dem Nordpol!

Ich will mich an diesem Wetter freuen! Liebes Wetter, du bist wunderbar! Ich segne dich!” Wenn du immer so gut vom Wetter denkst, wird das Wetter dein Freund, und plötzlich scheint die Sonne; und wenn kein äußerlicher Sonnenschein zu haben ist, scheint die Sonne von innen.

Nichts existiert, außer Gottes Licht

Fühle, wenn du im Bett liegst, dass das Kissen auf dem du liegst, der Schoß Gottes ist, und dass dich unendlicher Frieden umgibt, dass Gott dich von allen Seiten beschützt.

Er lässt seine Liebe, seinen Frieden, sein Licht und seine Freude in dich einströmen.

Stelle dir vor, du seist ein kleines Kind in seinen allmächtigen Armen. Spüre das, entspanne dich vollkommen und fühle, dass eine unendliche Kraft, Wärme und Freude dich erfüllen. Fühle, dass dein Körper und die Welt nicht existieren, dass nichts existiert außer Gottes Liebe und Licht. Dann schläfst du wie ein kleines Kind in den Armen Gottes – beschützt, geliebt und gesegnet.

Ist die Welt gut?

Enteile allen Sorgen und Problemen und betritt das Königreich der Vollkommenheit!

Wenn du einmal dieses Königreich der Vollkommenheit betreten hast und dann zurückkehrst in diese Welt der Begrenzungen, der Sorgen, des Leidens, dann hört diese Welt auf, für dich ein Ort der Leiden und Sorgen zu sein und wird ein Teil des Königreichs des Himmels!

In der Bibel sagt Gott, nachdem Er die Welt erschaffen hatte, dass die Welt gut sei.

Niemand würde behaupten wollen, die Welt sei gut, aber Gott hat es gesagt, und wenn Er es gesagt hat, dann muss sie von seinem Standpunkt aus gesehen gut sein.

Doch wäre die Welt gut, bräuchte man keine Krankenhäuser, keine Geschäfte, keine Soldaten und keine Polizei. Und doch hat Gott gesagt, die Welt sei gut.

Wenn sie also in seinen Augen gut ist, warum nicht in deinen? – Wenn du seinen Standpunkt zu deinem machen willst, musst du dich zu seiner Erfahrung erheben, dann musst du Gottes Augen, Gottes Herz, Liebe und Leben haben.

Der beste Weg, dir sein Herz, seine Liebe und sein Leben anzueignen, ist, Ihn ein wenig zu lieben und Ihm allezeit dein Gemüt, deinen Willen und deine ganze Seele zuzuwenden. – Das ist das Geheimnis und eine große Kunst, die viel voraussetzt.

Probleme kommen, beachte sie nicht!

Sobald du zu viel an deine Problemen denkst, werden sie zur Wirklichkeit; und je wirklicher sie werden, desto mehr Aufmerksamkeit wirst du ihnen schenken, wirst besessen von ihnen. Je besessener du davon bist, desto mehr Macht sammeln sie an. Später sagst du dann: „Meine Probleme sind wirklich, Gott ist unwirklich.“ Und dann hast du schon verloren! Sobald dir ein Problem in den Sinn kommt, verneine seine Existenz und erkenne an, dass Gott wirklich ist, dann wirst du die richtige Einstellung und Inspiration finden und das Problem löst sich von selbst.

Alles geschieht letztlich durch die Gnade Gottes: Was ist ihr Geheimnis?

Natürlich musst du im täglichen Leben unterscheiden, wählen und so weiter, aber im Hintergrund deines Bewusstseins muss immer Gott stehen.

Die Eindrücke des täglichen Lebens dürfen sich nicht in deinem Bewusstsein verankern, sonst können sie zur Gefahr werden.

Auch die Unterscheidung zwischen einer und einer anderen Person darf nur an der Oberfläche stattfinden, dann kannst du besser mit ihnen umgehen.

Innerlich musst du einen starken Halt an Gott haben – alle vierundzwanzig Stunden des Tages. Selbst in deinen Träumen musst du dich an Gott erinnern! Sogar dein Blut muss sich an Gott erinnern, deine Zellen, deine Nerven und dein Unterbewusstsein müssen von der Gegenwart Gottes durchdrungen sein.

Eines Tages, wenn du ins transzendente Bewusstsein aufgestiegen bist, werden alle Unterschiede verschwinden.

Deine Existenz umfasst dann alles, was existiert und mehr als alles; in diesem Zustand bist du überall und weißt alles.

Doch dieser Zustand wird erst später eintreten. Höre nicht auf, dich anzustrengen, und der Fortschritt muss sich früher oder später einstellen.

Bringe alles mit Gott in Verbindung!

Du hast verschiedene Dinge in deinem Besitz und du musst dich ab und zu an sie erinnern. Das praktische Leben fordert das von dir!

Wenn du aber schon an diese Dinge denken musst, dann bringe sie sofort mit Gott in Verbindung! Denke an sie mit großem inneren Frieden, in Stille, in Losgelöstheit!

Nimm von Zeit zu Zeit Abstand von deinen Gedanken, von deinen Gefühlen, von deiner Beschäftigung oder Arbeit: Diese Übung bewirkt, dass du entspannter bist und daher nicht so schnell müde wirst.

Versuche immer in einer positiven, freudigen Gemütsverfassung zu sein!

Wenn Verbitterung da ist – oder Bedrückung – schiebe sie beiseite und gehe spazieren, wenn du Zeit dazu hast. Fühle die göttliche Gegenwart und wiederhole die Worte: allmächtig, allwissend, allgegenwärtig.

Was ist allmächtig, allwissend und allgegenwärtig? – Gott ist überall, warum bist du in Konflikte verwickelt, warum bist du nicht ganz und gar glücklich? – Denke darüber nach! Das wird dir dabei helfen, Konflikte zu überwinden.

Natürlich ist es nicht einfach, immer an Gott zu denken!

Was tun? – Du kannst nicht verhindern, die Blumen zu sehen, die auf dem Tisch stehen; aber assoziiere sie in Gedanken sofort mit der Gegenwart Gottes: „Diese Blumen sind eine Manifestation von Gottes Schönheit. Ich mache sie Gott zum Geschenk!” Auf diese Weise kannst du alles, was dir in den Weg kommt, mit Gott in Verbindung bringen.

Zu jeder Zeit, an jedem Ort und in allem, was du wahrnimmst, kannst du Gott begegnen, wenn du es gedanklich mit Ihm in Verbindung bringst. So kannst du dir immer Gottes bewusst sein.

Vertrauen auf Gott

Die Göttliche Mutter ist allmächtig. Sie allein existiert. Wie kannst du irgendetwas fürchten? Was gibt es zu fürchten, wenn es keine andere Macht gibt als Sie? Wovor hast du Angst?

Auf der gegenwärtigen Stufe deiner Entwicklung spürst du vielleicht manchmal fremde Kräfte, die dich angreifen wollen. Wenn du aber deine Aufmerksamkeit völlig auf die Göttliche Mutter gerichtet hältst, wird diese andere Kraft, die dich bedrängt, völlig verschwinden.

Die Göttliche Mutter ist ganz Liebe und Frieden. Wenn dein Herz, deine Seele und deine Gedanken bei Ihr sind, ergießen sich Ihre Liebe und Ihre Freude in dich.

Du bist fortan nicht mehr menschlich, wirst nicht mehr von Problemen gequält, sondern besitzt ungewöhnliche Weisheit, Frieden und Ruhe.

Vollkommene Erfüllung

Liebst du Gott wirklich und wahrhaftig und kennst Gott erst einmal besser, dann hast du auch emotionale Erfüllung.

Was du brauchst, ist emotionale Erfüllung.

Hast du spirituelle Erfüllung, stellen sich im Gefolge automatisch auch intellektuelle Erfüllung, mentale Erfüllung, emotionelle Erfüllung und vitale Erfüllung ein.

Wenn ich sage, du brauchst emotionale Erfüllung, dann spreche ich damit eine Tatsache aus. Wie kannst du emotionale Erfüllung bekommen? – Die Menschen verschaffen sich emotionale Erfüllung normalerweise dadurch, dass sie sich verlieben, heiraten, ein Heim gründen und Kinder haben.

Der geistige Mensch aber findet emotionale Erfüllung durch Liebe zu Gott, Erkenntnis Gottes, Erfahrung Gottes, eine innige Beziehung zu Gott.

Gott wird zum Gegenstand der Verehrung seines Herzens.

Ist Gott dein alleiniger Bezugspunkt, kommt alles in Ordnung. Du musst nur noch ein klein wenig Geduld aufbringen.

Lasse Gott kein vages Gefühl sein, das dir nichts hilft, das dir keinen Frieden bringt, das dir weder Glück noch starke Nerven geben kann.

Ein solcher Gott hat keinen Wert!

Wenn du eine echte Beziehung zu Gott hast, dann genügt es, nur an Ihn zu denken, und schon sind deine Gedanken klar, deine Nerven stark, dein Herz von Glück, Licht und Frieden erfüllt!

Wahre Kultur

Der Druck und der Stress des menschlichen Lebens, das intensive Bemühen der Einzelnen im täglichen Lebenskampf, der in dieser Welt der Begrenzungen stattfindet, zeigt, wenn auch in einer groben, unangemessenen, nicht leicht wahrnehmbaren Weise, den dem Menschen innewohnenden Drang, seine Unzulänglichkeiten zu überwinden, seine begrenzte Persönlichkeit zu transzendieren und als das unbesiegbare und alles regierende höchste Sein zu existieren.

Der Mensch im Allgemeinen hat noch nicht gelernt, die Hilfe des Lichts wahrer Kultur als einen Führer zu nutzen, um diesem Drang zur Höherentwicklung nachzukommen. Daraus resultieren die Tragödien des Lebens, sein Chaos und seine Krisen.

Wahre Kultur jedoch ist weit davon entfernt, eine bloße Aussöhnung des Widerstreits äußerlicher Kräfte zu sein, das Ergebnis der Kontrolle rein äußerlichen Benehmens, eine bloß oberflächliche Verfeinerung der Umgangsformen oder die Pflege der äußeren Erscheinung.

Diese Art von Verschönerung der Oberfläche wird uns niemals zu einer Erleuchtung führen, die diesen Namen verdient, zu irgendeiner tieferen Einsicht in die Geheimnisse des Lebens.

Kultur ist vielmehr höchste Lebenskunst, die Technik der Arbeit an sich selbst.

Sie ist der Weg zur Überwindung der Unvollkommenheiten, die das Wesentliche unseres Lebens verschlingen und vielleicht sogar die Schönheit unserer Seele zerstören.

Kultur ist eine wissenschaftliche Lebensweise der Disziplinen und des inneren Wachstums; sie ist eine Integration des Wesens, eine stetige Entwicklung hin zu unserem wirklichen Selbst, zur Gottheit in uns.

Es ist möglich, all dies zu erreichen, auch während wir in der geschäftigen Welt der Arbeit tätig sind und nicht unbedingt nur in der angeblichen Sicherheit entrückter Einsamkeit.

Die Wissenschaft, in die man während ihrer Anfangsstadien übergroße Erwartungen setzte, hat nichts zu unserer Rettung beigetragen.

Zudem wirkt sie als eine Kraft, die unseren angeborenen Drang nach höchster Vollendung verdreht und entstellt und uns sogar dem Untergang entgegenführt.

Trotz der gefeierten Errungenschaften der Wissenschaften und des viel gerühmten Fortschritts unserer Zivilisation müssen wir zugeben, dass wir in Wirklichkeit unreif und ungebildet sind, dass wir die strahlende Freude und Fülle des Lebens vermissen, uns beständig vom Wesentlichen entfernen, welches das Mark des Lebens und die Essenz aller Existenz ist.

Die grundlegende Ursache für all die Risse im Gefüge des Lebens liegt darin begründet, dass wir es versäumt haben, unser Leben auf einem Fundament einer wahren religiösen Kultur aufzubauen, die uns den richtigen Sinn für essentielle geistige Werte gibt, die uns mit einer Schau erfüllt, mit Hilfe derer wir ein erfülltes Leben in der Freiheit des Geistes führen können, ein wahres Leben im eigentlichen Herzen des Universums.

Augenblicklich durchschreiten wir jedoch kritische Abschnitte in der Geschichte der Menschheit. Die Größe unseres Elends nimmt immer noch zu. Solange wir nicht eine innere Umwandlung, eine individuelle Regeneration erreichen, indem wir unerwünschte Elemente ausmerzen, und die natürliche Güte, die in unseren Herzen angelegt ist, entfalten, können wir nicht hoffen, den drohenden Gefahren, die unserer Unwissenheit entstammen, zu entrinnen.

Das höchste geistige Bewusstsein als Erbe eines jeden Menschen verabscheut jede Isolation von dessen Existenz, die ohnehin in dieser unvollkommenen Welt von allen möglichen Absurditäten überfallen wird.

Wahre Kultur, das heißt, die Arbeit an sich selbst ist es, was das Gemüt beruhigen und zufriedenstellen kann, indem sie dem Menschen hilft, seine selbstsüchtigen Interessen zur Auflösung zu bringen, seine zerstörerischen Leidenschaften umzuformen, Furcht und Tod zu besiegen, seine rohe Persönlichkeit in das typische Bildnis der selbstleuchtenden Schönheit des Höchsten, das Gott ist, umzuformen und ihm das Licht der Wahrheit zu schenken, das ihn befähigt, ein inneres Leben zu führen, das ein Leben transzendenter Majestät ist.


Frieden kommt von innen

Warum gelingt es nicht, Frieden auf der Welt herzustellen? Warum gibt es so viele friedlose Menschen in dieser der Welt?

Die Friedlosigkeit ist eine Schöpfung des Menschen.

Jedem Menschen ist es möglich, zum Frieden der Welt beizutragen, entspringt doch der äußere Unfriede der Friedlosigkeit im Inneren.

Deshalb kann kein Friede aufkommen, so lange im Herzen der Aufruhr tobt und der Mensch von seinen Gefühlen, Neigungen und Leidenschaften umgetrieben wird.

Die Friedlosigkeit besteht so lange weiter, als unser Herz und Denken ausschließlich den Dingen der Welt zugewandt ist.

Während du an einem fremden Haus vorbeigehst, merkt es drinnen ein Hund, und er bellt. Das Bellen liegt in seiner Natur als Wachhund. Nun solltest du es zu deiner Natur werden lassen, das Bellen nicht zu beachten und ruhig weiterzugehen.

Sobald du das Bellen beachtest und darauf reagierst, spürt nämlich das Tier die geheime Furcht irgendwo in deinem Wesen und bellt umso bedrohlicher.

Nichts Böses, nichts Schlechtes, nichts Unglückliches kann weiterbestehen, wenn es in deinem Interesse, deiner Aufmerksamkeit und deinem Willen keinen Platz findet.

Um Friedensstifter sein zu können, müssen wir in unserem eigenen inneren Frieden stiften.

Dies ist nur möglich, wenn Liebe und Verständnis in uns wohnen, wenn Glaube und Vertrauen in die unendliche Allmacht, Gnade und Schönheit Gottes in uns die Oberherrschaft gewinnen.

Unser Leben findet dann das Glück im grenzenlosen Licht, in der Liebe und Gnade Gottes.

Im Geist und in der Wahrheit, aus der ganzen Tiefe unseres Herzens wollen wir auf die Welt und die Menschheit Liebe, Sanftmut und Licht ausstrahlen. Darin soll unser hauptsächliches inneres Wirken bestehen und all unser Tun sich danach ausrichten. Die Hand Gottes wird alles ordnen.

Strömen wir in alle Richtungen hin Frieden aus, dann besteht kein Grund zur Furcht.

Angst und Ruhelosigkeit sind Anzeichen innerer Unvollkommenheit und jenem unbekannt, dessen Wesen durch das Bewusstsein der Allmacht, Liebe und Fülle Gottes geläutert ist.

Angst und Ruhelosigkeit herrschen nur dort, wo es an Liebe und Glauben, an Verständnis, Weisheit und Güte mangelt.

Die beste Art, das Dunkel zu vertreiben, besteht darin, positive Eigenschaften in sich selbst zu entfalten. Alles wirkt zu deinen Gunsten, alles wird wunderbar. Bewahre in dir nur Liebe, Frieden und verständnisvolle Weisheit, und du wirst sehen, wie Gott in deinem Leben immer stärker zum Ausdruck gelangt.






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25./26. März 29./30. Juli 25./26. November
29./30. April 26./27. August 30./31. Dezember

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