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ZWEIMONATLICH

Jahr 52

OFFIZIELLES ORGAN DES
DIVINE LIGHT ZENTRUMS
8400 WINTERTHUR SCHWEIZ



Aktuelle Ausgabe

März/April 2018

  

INHALT

Texte aus Ansprachen und Gesprächen von

 

Gott bestimmt, was geschieht und was nicht! – Jedes Geschehen unterliegt der Kontrolle und dem Urteil der göttlichen Weisheit und des göttlichen Willens. Der göttliche Wille und die göttliche Weisheit tun durch dich genau das, was die Gottheit als wesentlich und notwendig erachtet – nicht mehr und auch nichts anderes!

Welche Arbeit wir auch ausführen: Wir sollen sie so gut tun wie wir können. Das wird uns dem Herzen Gottes näherbringen.

Durch jede Arbeit, die wir Gott weihen und um Gottes willen so gut wie möglich ausführen, erlangen wir schließlich Heiligkeit und Vollkommenheit.

Swami Omkarananda

Achte auf deine Gedanken, denn sie werden deine Worte.

Achte auf deine Worte, denn sie werden deine Taten.

Achte auf deine Taten, denn sie werden deine Gewohnheiten.

Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.

Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.

Talmud

Hast du je die herrliche Ewigkeit in einem beschwingten Augenblick erblickt? – Hast du je das leuchtend Unendliche im kleinsten Punkt eines Objekts gesehen? – Dann weißt du, was Geist bedeutet: die Spitze, der höchste Punkt, zu dem alle Dinge harmonisch streben, wo sie sich treffen und zufrieden in der unergründlichen Tiefe des Lebens ruhen.

Peter Sterry


Schweigen und Gottes Willen tun 

Der Mensch redet gern, das verbraucht Energie und zerstreut. 

Wenn man redet, kommt man von einem zum andern und wenn das Gemüt umherwandert, wird man ruhelos, weiß nichts mehr von Gott, hat keinen Frieden; es bleibt keine geistige Kraft und Energie, die man dazu einsetzen könnte, um Gottes Gegenwart zu fühlen.

Ein wenig Selbstdisziplin ist also nötig, was das Reden an geht. Man sollte den Mund nur dann aufmachen, wenn es unbedingt sein muss. Man  sollte Energie sparen und diese für spirituelle Übungen nutzen. Zwei Stunden täglich Stillschweigen zu bewahren ist eine wunderbare Übung zur Bewahrung der inneren, geistigen Kräfte, um den Geist auf Gott zu lenken und zu beten.

In den Anfangsstadien des geistigen Lebens geht es darum, den Willen des Guten, des Rechten, des Wahren, des Wertvollen, des Moralischen durchzusetzen, und von diesem ersten Stadium der Entwicklung bewegen wir uns weiter zum nächsten, wo es um die rechte Unterscheidungskraft und Weisheit geht, um den Willen, sich Gott zu nähern, auch wenn es materielle Nachteile bringt. Und die dritte Stufe ist dann die, wo unser Wille durch Gottes Willen ersetzt wird, bis alles wie von selbst durch Gottes Gnade geschieht.

Niemand kann anderen ein Leid zufügen, außer Gott hätte es so gewollt.

Die Welt ist von Ihm abhängig, und niemand ist unabhängig.

Der Herr ist der Beschützer aller.

Sai Baba von Shirdi

Fragen und Antworten

Frage:

Sind wir nicht hart am Rand einer Katastrophe?

Swami:

Ob am Rande einer Katastrophe oder nicht spielt keine Rolle! Solange es gute Menschen auf dieser Welt gibt, werden Katastrophen abgebremst, und die Guten gehen nicht unter.

Wer wird in Katastrophen verwickelt? – Nur jene, die eine Katastrophe verdient haben, sonst niemand!


Frage:

Es steht etwas zwischen mir und dem, was man Gott nennt!

Ich bin nämlich sehr skeptisch!

Swami:

Deine skeptischen Anwandlungen sind sehr, sehr wertvoll und nötig, denn dann lässt du dich nicht so leicht täuschen auf dem geistigen Pfad.

Du bist nicht sentimental, akzeptierst nicht gleich alles, sondern prüfst genau. Du kannst ruhig kritisch sein gegenüber allem, was dir als geistig angepriesen wird. Du brauchst und darfst dir nichts aufdrängen lassen!

Die rationale Grundlage musst du selbst finden. Stehst du da einmal auf festem Grund, dann kann niemand so leicht deinen Glauben zum Wanken bringen.


Frage:

Ich hörte, dass einige indische Yogis in der Lage sind, alles aus der Luft heraus zu erschaffen. Wie soll man das erklären? Sammeln sie Atome und bilden Gegenstände daraus?

Swami:

Das geht blitzschnell! Alles was nötig ist, um die Welt zu erschaffen, ist überall.

Durch einen Akt des inneren Bewusstseins – Bewusstsein ist ja der wahre Schöpfer und Ursprung aller Dinge – wird ein Ding hervorgebracht. Wollen heißt erschaffen.

Doch im Menschen ist der Wille so schwach, daß er noch nicht einmal gewöhnliche Dinge vernünftig zustande bringen kann.

Was sind Schwingungen anderes als Laut im Ausdruck. Und was ist Laut? – Nichts anderes als Gotteslicht. Ein fester Gegenstand ist gleichzeitig nichts anderes als eine Struktur aus Energiefeldern. Alles gilt, es ist nur von verschiedenen Standpunkten aus gesehen.


Frage:

Ist Reinkarnation wirklich nötig?

Swami:

Kannst du in diesem Leben noch ein heiliger Franziskus werden? – Kaum, doch ohne ein heiliger Franziskus zu werden, kannst du nicht universale Liebe und Gemeinschaft mit Gott haben.

Wäre Gott nicht grausam, da du ja schon danach strebst, wenn du dieses Ziel nie erreichen würdest, weil dein jetziges Leben dein einziges wäre?


Frage:

Ich bin Jesus und Maria in einem Traum begegnet; auch im Wachzustand habe ich sie einmal gesehen. Andererseits hatte ich auch Träume mit sexuellem Inhalt. Wie soll ich mit diesen widersprüchlichen Erfahrungen umgehen?

Swami:

Träume kommen, Erfahrungen stellen sich ein. Weisheit und Hingabe an Gott verlangen von uns, davon keine Kenntnis zu nehmen, keine Bedeutung in sie hineinzulesen, nicht über sie nachzudenken oder sich an sie zu erinnern. Vergiss sie so schnell du kannst!

Wenn du morgens aufwachst, verstehe diese Träume sofort als Gnade Gottes. So stellst du eine Verbindung zu Gott her. Verweile aber bei dem Gedanken an Gott, nicht bei den Träumen! Sage dir, dass du mit aller Kraft, mit all deiner Liebe, mit ganzem Herzen nur ein Ziel anstreben willst! – Gott ist dieses Ziel!

Deine Traumerfahrung ist eine Kombination von Hunderten von Faktoren. Du hast sicher schon etwas über Engel gelesen, du hast sexuelle Erfahrungen gehabt, du hast an Jesus und Maria gedacht, du hast dich nach Gotterfahrung gesehnt und vieles mehr. All diese verschiedenen Eindrücke haben sich vermischt und sich als Traumerfahrung manifestiert.

Nimm keine Notiz von diesen Träumen! Wenn du dich ihnen zuwendest, werden sie wiederkehren, deine Zeit in Anspruch nehmen und noch mehr Eindrücke in deinem Gemüt hinterlassen. Solange Eindrücke in deinem Gemüt vorhanden sind, bist du nicht rein.

Selbst wenn deine Träume völlig göttlich sind, handelt es sich dabei um etwas, was kommt und geht, und was aus diesem Grund nicht wert ist, dass man darüber redet.

Gott ist jemand, der nicht kommt und geht; Er ist immer bei dir. Er war da, bevor es die Welt gab, und wird immer noch da sein, wenn diese Welt nicht mehr existiert. Er ist ewig, zeitlos, wunderbar. Er ist immer bei dir. Verlange nur nach Ihm! Denke nur an Ihn! Lebe in Ihm!

Die moderne Psychologie leistet den Menschen einen schlechten Dienst, wenn sie ihnen empfiehlt, ihre Träume aufzuschreiben und über sie nachzudenken oder sie weiterzuerzählen.

Doch etwas an diesen Träumen ist auch wertvoll: Sie sind Spiegel deines inneren Wesens. Aus Träumen kannst du ablesen, ob du innerlich genügend rein bist, ob du geistige Eigenschaften entwickelt hast. Dass du im Wachzustand Jesus und Maria gesehen hast, ist ein großer Segen! Es ist ein Zeichen deiner Reinheit und geistigen Entwicklung.

Wärst du nicht rein und geistig entsprechend entwickelt, würdest du nicht einmal an Jesus und Maria denken. Dass du sie gesehen hast, ist zwar ein großer Segen, aber es liegt auch eine gewisse Gefahr darin!

Im Traum hat sich deine alte Natur verraten, und diese Sexerfahrung im Traum ist auch nur deine eigene Schöpfung. Es ist ein Auftauchen deiner niederen Natur aus dem Unterbewusstsein.

Die Tatsache, dass dies geschehen ist, ist ein Beweis, dass deine alte Natur nicht völlig zerstört ist. Augenblicklich machst du durch Gottes Gnade auf dem geistigen Weg große Fortschritte. Je reiner du wirst, desto mehr versucht die alte Natur dich zu stören. Aber lass dich von diesen, aus dem Unterbewusstsein auftauchenden Träumen nicht erschrecken! Die alte Natur wird schwächer werden, auch wenn sie zur Zeit noch nicht ganz verbrannt ist!

Deine besondere Aufgabe ist es jetzt, diese alte Natur so schnell wie möglich ganz auszurotten. In Hinsicht auf diese Aufgabe hilft dir die Gnade Gottes gewaltig, aber vergiss auch nicht, die Disziplin im Hinblick auf deine Träume anzuwenden, die ich dir gegeben habe: Ignoriere sie und vergiss sie! Wende deine Gedanken und Gefühle sofort Gott zu!

Das wird sich als eine sehr wertvolle Übung erweisen. Vergeude deine Zeit nicht damit, dich mit diesen Träumen zu beschäftigen, denn sich mit der Dunkelheit zu beschäftigen heißt, die Dunkelheit in sich zu stärken. Wenn du etwas Schmutziges berührst, bekommst du schmutzige Finger.

Gott, wie Er in sich selbst ist, ist völlig verschieden von den Erfahrungen, die du von Ihm hast, deshalb lege auch diese positiven Erfahrungen zur Seite und konzentriere dich immer mehr auf Gott als Gott.

In der Vollkommenheit und im Licht Gottes gibt es keine Träume, keine Begrenzungen, keine Erfahrungen; da gibt es nur unbegrenzte Glückseligkeit, Frieden, Schönheit, Kraft und schöpferisches Bewusstsein.


Frage:

Welches sind die Zustände der Seele nach dem Tod?

Swami:

Themen wie dieses sind unnötig, denn sie vermehren nur die Zahl der Eindrücke, die du speicherst. Du hast nichts damit zu tun, was mit der Seele nach dem Tod des Körpers geschieht, denn das ist Sache der Gesetze Gottes. Warum willst du in die Arbeitsweise der Gesetze Gottes eindringen? – Wenn dein Haus in Flammen steht, lösche zuerst einmal das Feuer und stelle nicht vorher noch unnötige Fragen! Angewandt auf das Schicksal der Seele nach dem Tod heißt das: Wende dich direkt Gott zu, unmittelbar und schnell, anstatt nach seinen Gesetzen zu fragen. Wenn du den Gesetzgeber hast, wirst du auch um die Gesetze wissen.

Verstehst du nun die Gefahr solcher unnötigen Interessen? 

Es ist für uns persönlich unnötig zu wissen, was nach dem Tod des Körpers geschieht.

Eines ist jedoch sicher: Wir können anhand dessen, was wir jetzt sind, wissen, was mit uns nach dem Tod geschieht. Haben wir jetzt volles Gottbewusstsein, werden wir nach dem Tod des Körpers sofort ins Herz Gottes eingehen, und es gibt keinen Tod, kein nächstes Leben, kein Irgendwas mehr.

Ist unser Gottbewusstsein noch nicht so sehr entwickelt, sind wir also noch in den Anfangsstadien des geistige Lebens, werden wir nach dem Tod zunächst an himmlische Orte gehen und von da an Orte zurückkehren, wo wir weiter wachsen und schließlich Einheit mit Gott erlangen können.

War unser Leben extrem schlecht und haben wir nicht einmal an Gott geglaubt, werden wir gezwungen werden, durch Welten zu gehen, in denen wir nur Leiden und Sorgen ausgesetzt sind.


Frage:

Ich habe gesundheitliche Probleme, und das macht mir Angst!

Swami:

Sei nicht so ängstlich! Sei nicht so verwirrt! Sei positiv!

Wie lange wirst du noch auf dieser Erde leben? – Vielleicht noch vierzig Jahre? Diese vierzig Jahre sind keine allzu lange Zeit, verglichen mit dem Alter der Erde, verglichen mit der Zeitlosigkeit Gottes, verglichen mit der Zeitlosigkeit des inneren Selbst, des Bewusstseins, des Atems Gottes in dir!

Dein Problem ist ein rein körperliches, aber das, was in dir ist, ist größer als der Körper! Die Intelligenz in dir ist größer als der Körper! Das Herz, die Liebe und Weisheit in dir sind größer als der Körper! Der Glaube in dir, das Gute in dir, die Seele in dir sind größer als deine körperlichen Probleme! Darum kannst du mit ihrer Hilfe die körperlichen Probleme überwinden.

Schau dir die großen Heiligen an: Sie wurden gefoltert, sie wurden gekreuzigt. Haben sie geweint? Haben sie sich beklagt? Haben sie nicht ihr Elend besiegt? – Wie haben sie das geschafft?

Sei verständnisvoll und gläubig! Durch Willenskraft und Gottes Gnade, durch eine positive Einstellung und heitere Gemütsverfassung, durch Annehmen der Situation als eine Gnade Gottes kannst du den Umständen eine positive Wendung geben. Es gibt einen Grund, warum Schwierigkeiten auf uns zukommen. Sie sind keine Bestrafung. Sie sind notwendig für die innere Gesundheit, und deshalb kommen sie. Sie sind immer ein Segen.

Trotzdem ist ihr Dasein nicht unser normaler Zustand, deshalb können und sollten wir sie überwinden.

Akzeptiere deine Schwierigkeiten als Segen Gottes, sei positiv und sage deinem Herzen, dass sie vorübergehen werden.

Versuche auch, mehr von Gottes Gnade, Licht und heilender Gegenwart in dein Leben hineinzubringen.

In der Zwischenzeit kannst du medizinische Hilfe in Anspruch nehmen, aber betrachte sie auch als eine Hilfe Gottes. Lass deine körperlichen Schwierigkeiten dich immer an Gottes Allgegenwart erinnern, an Gottes unbegrenzte Liebe und Gnade.

Wenn du in einer solch wunderbaren positiven Einstellung verharren kannst, werden dadurch deine Nerven besser, und dein Glaube, deine Liebe und das Gute in dir werden stärker werden.

All das sind heilende Kräfte, wende sie bitte an!

Erinnere dich auch an die große Wahrheit, dass du das Recht hast, von Gott eine unmittelbare Linderung deiner Probleme zu verlangen, weil du von Gott erschaffen worden bist, weil Gottes Atem und Bildnis in dir sind, weil du ein Kind Gottes bist.

Werde dir deiner Beziehung zu Gott immer bewusster! Erkenne, dass du ein Kind Gottes bist! Das ist keine Behauptung, sondern die größte Wahrheit! Alle Heiligen und Menschen der Gotterfahrung haben das gewusst und im täglichen Leben praktisch bewiesen.

Diese Tatsache kann von großem Wert für dich sein. Da du jetzt weißt, dass du ein Kind Gottes bist, verhalte dich auch wie ein Kind Gottes, das heißt, du hast keinen Grund mehr, dich über die Mühen und Plagen des Lebens zu beschweren!

Du musst das starke Gefühl in dir erzeugen, dass Gottes Energien durch deinen ganzen Körper kreisen, und dass dein Zustand durch die Gnade Gottes immer besser wird.

All diese kleinen Disziplinen können dir eine immense Hilfe sein, nicht nur, um deine Schwierigkeiten zu überwinden, sondern auch, um dein Leben für alle Zukunft aufzubauen und Schätze im Himmel anzulegen.

Gott ist ein so wunderbares Wesen; Er ist mit seiner unendlichen Liebe und seinem Bewusstsein immer und überall zugegen. Er ist auch jetzt in diesem Augenblick bei dir und in dir! Er hört dir zu, sieht dich und hilft dir zur rechten Zeit.

Die ganzen Jahre über warst du so völlig von Gott abgeschnitten, dass dir Gott nun unwirklich erscheint und Er so schwierig zu begreifen ist.

Aber das macht nichts! Du bist ein Kind Gottes, so oder so! Eines Tages wirst du dich wieder bewusst an Gott erinnern, und von diesem Tag an wirst du Gedichte schreiben wie die Psalmisten der Bibel.

Im Krieg leiden die Menschen – wie können sie das nur ertragen? – Gäbe es keinen Gott, würde das Leben auf Erden nicht weiterbestehen, niemand hätte die Kraft, dieses Leben zu ertragen!

Dass Menschen trotz so vielem Leiden leben, ist in sich selbst schon genügend Beweis, dass es einen Gott gibt, der sie von innen heraus erhält.

Das Leben der Heiligen verläuft ungestört, obwohl viele von ihnen häufig äußerst aktiv sind. Nichts kann sie stören.

Sie lächeln unter allen Umständen, auch unter körperlichen Qualen. Sie sind sich des ewigen Lebens bewusst. Sie sind Zeugen der Gegenwart und Kraft Gottes.

Das ist auch deine Bestimmung! Eines Tages wirst du ein Heiliger sein. Wenn nicht in diesem Leben, dann im nächsten. Du bist von Gott gekommen, um zu Gott zurückzukehren. Gott ist dein unvermeidliches Schicksal. Wenn es dir körperlich gut geht, springst du fröhlich und unbekümmert umher, als ob es keinen Gott gäbe. Stellen sich körperliche Probleme ein, wirst du ernst und fängst an, schwierige Fragen zu stellen. Du begibst dich auf die Suche, willst verstehen, was das Leben ist und gelangst so auf den Pfad der Erleuchtung.

Wenn wir zu Gott zurückkehren, gewinnen wir das ganze Königreich, den ganzen Reichtum, den ganzen Frieden, die ganze Freude, die ganze Vollkommenheit Gottes zurück.

Dabei handelt es sich um etwas Ewiges. Das Leben im Körper ist nicht ewig. Es ist flüchtig, unbeständig, vergänglich.

Doch ist ein ewiges Leben in uns, ein Leben, von dem wir noch nichts wissen. Durch die Gnade Gottes fangen wir an zu verstehen, dass es hinter diesem gestörten, geplagten Gemüt noch etwas anderes geben muss.

Auch kannst du zu deinem Körper sprechen. Was ist der Körper? – Der Körper ist nicht so unbelebt, wie du denken magst. Es ist Bewusstsein in ihm. Es ist Intelligenz in ihm. Der Körper reagiert, ob wir uns um die Wunde kümmern oder nicht. Er heilt von selbst; seine Intelligenz ist immer am Werk.

Sprich zu deinem Körper, und er wird dir zuhören! Er ändert sich, wenn du ihn liebst und verstehst.

Das Blut kann durch bloßes Verständnis gereinigt werden. Das Blut kann durch deine Gefühle gereinigt werden, nicht durch Injektionen und Medikamente. Diese sind indirekte, äußerliche Hilfen.

Nimm eine positive Einstellung deinem Körper gegenüber ein und nähre ihn mit guten, liebevollen Gedanken und heilsamen Gefühlen!


Frage:

Es gibt so viele Widerstände auf diesem Weg. Kann man ihnen nicht irgendwie ausweichen?

Swami:

Wenn wir uns auf das Licht zubewegen, werden die Widerstände um so mächtiger und oft zu viele. Das ist ganz natürlich und charakteristisch für die Bewegungen auf das Licht zu. Wenn du einmal ganz im Licht stehst, wird es keinerlei Widerstände mehr geben.

Gegenwärtig aber sind diese Widerstände sehr notwendig und können nicht vermieden werden. Und weil diese Widerstände nun einmal da sind, musst du umso schneller vorangehen und versuchen, sie nicht allzu sehr zu beachten!

Du kannst sie aber analysieren, herausfinden, woher sie kommen, welcher Art sie sind, vielleicht gelingt es dir dann, sie auszuschalten.

Wenn du deine spirituellen Anstrengungen verstärkst, werden die Widerstände abnehmen und schwächer werden. Aber am Anfang sind sie unvermeidlich. Wir müssen sie akzeptieren, denn sie kommen, um unsere Stärke, Aufrichtigkeit, Ernsthaftigkeit und kompromisslose Hingabe an das Göttliche zu prüfen.

Wenn sie kommen, bleibe ruhig, betrachte sie als etwas Natürliches und versuche herauszufinden, wie du umso schneller ans Ziel kommen kannst.

Versuche auch, wie du diese Widerstände am besten ausmerzen kannst, indem du ihr Wesen verstehst, und was ihr Gegenteil ist. Ruhelosigkeit zum Beispiel könnte am besten durch Entwicklung von innerlicher Stille abgelegt werden.

Diese Stille stellt sich ein, wenn wir über das Wesen des Göttlichen als unendliche Stille meditieren. Es gibt für jede Eigenschaft ein Gegenteil, das wir entwickeln können und das somit zur positiven Hilfe für uns werden kann.

Denke nicht, du hast Fehler gemacht, wenn sich Widerstände einstellen. Sie kommen nicht aufgrund von Fehlern, sondern sind eine Stufe der Entwicklung.

Je öfter das Kind einen Versuch unternimmt, gehen zu lernen, desto öfter wird es fallen.

Bei jedem Versuch fällt es! Es kann das Fallen nur vermeiden, wenn es gleich auf dem Boden sitzen bleibt. Dann aber wird es nie das Gehen lernen!

Genauso ergeht es uns auf dem Weg zum Licht! Wir fallen immer wieder und solange, bis wir ein erwachsenes geistiges Individuum geworden sind.

Von da an fallen wir nie wieder, und alle Widerstände sind verschwunden.

Der Heilige

Nicht alle, die als Heilige galten, waren Heilige. Einige sind einfach gute Leute und gelten als Heilige; einige sind nur besonders begabt und gelten als Heilige; einige sind abnormal und gelten trotzdem als Heilige; andere sind von Geistern besessen und gelten als Heilige; wieder andere sind sensitiv und gelten als Heilige usw.

Sie alle sind keine Heiligen!

Ein Heiliger in unserem Sinn ist einer, der im Gottbewusstsein verwurzelt ist, der unbedingte Reinheit und eine leuchtende, fehlerlose Vernunft besitzt, einer, durch den Gott seine Liebe und Gnade ausdrückt.

Dieser Heilige, dieser wahre Heilige, hat nichts mit der Welt zu tun. Während er in der Welt arbeitet, anderen Menschen hilft, ein normales Leben führt, ist er innerlich doch ganz ins Gottbewusstsein eingetaucht.

Alles an ihm ist wahr. Alles in seinem Leben geschieht durch die Gnade Gottes. Er hat unbegrenzte Demut. Er liebt alle Wesen. Seine Vernunft ist voll entwickelt. Er ist tapfer und furchtlos.

Auf den Geist säen

Was man in den Geist, die Seele und das Herz der Menschen einprägt, ist unvergänglich, wächst immer weiter und man nennt es: „Auf den Geist säen”, was gleichbedeutend ist mit: „Schätze im Himmel anlegen”.

Was man hingegen den Menschen körperlich gibt, ist vergänglich, wächst nicht und heißt: „Auf das Fleisch säen”.


Das bedeutet aber nicht, dass in bestimmten Notfällen keine körperliche Hilfe geleistet werden sollte! Körperliche Hilfe muss geleistet werden, aber das Wichtigste ist das Weitergeben von wirklich spirituellem Wissen.

Die Quelle allen Lebens

Der Sucher nach der Wahrheit trägt in sich selbst die unendliche Gegenwart des Göttlichen, das ewige, unsterbliche, allvollkommene, allwissende Bewusstsein und auch die Fähigkeit, es zu erfahren.

Diese Fähigkeit liegt in eben dieser Gegenwart in ihm. Es ist keine Fähigkeit, die von außen kommt.

Das Gemüt kann die Gegenwart des Göttlichen nicht erfahren, die Hände können sie nicht ergreifen, die Sinne sie nicht sehen. Das Göttliche erfährt sich durch sich selbst.

Der Friede im Tiefschlaf: Wie erfahren wir ihn? – Nicht mit der Intelligenz, nicht mit den Gedanken, nicht mit den Gefühlen oder der körperlichen Wahrnehmung.

Wir erfahren die grenzenlose innere Ruhe im Tiefschlaf durch eine Fähigkeit, die in diesem Zustand selbst liegt.

Die endlose Stille genießt die endlose Stille. In diesem Zustand gibt es kein Mittel zur Erfahrung. Es ist eine unmittelbare Erfahrung. Es ist Selbsterkenntnis, Selbstverwirklichung, Selbsterfahrung. Da gibt es keine zwei, von denen der eine das andere über einen Vorgang der Erfahrung erführe.

Der Kaffeetrinker und der Kaffee: Der erstere erfährt den letzteren, und vermittelnd zwischen den beiden steht noch der Vorgang des Trinkens, das heißt der sinnliche Genuss des Kaffees – allgemein ausgedrückt: der Vorgang der Erfahrung.

In der Erfahrung Gottes gibt es keine drei, auch keine zwei Beteiligten. Da erfährt Gott sich selbst als Gott, in Gott, durch Gott in derselben Weise, wie wir uns im Tiefschlaf erfahren. Im Unterschied zum Tiefschlaf jedoch ist diese göttliche Erfahrung eine absolut bewusste. Sie ist dann überall und schließt alles mit ein.

Außerhalb dieser Erfahrung gibt es nichts. Deshalb kann man sagen, diese Erfahrung ist innen und außen, in allen und außerhalb von allen, überall – sie ist absolut.

Und in dieser Stille ist die Quelle allen Lebens, in dieser grenzenlosen Stille, dieser Ruhe, diesem Bewusstsein, in diesem Licht Gottes, dem man in der Meditation begegnen kann.

Die Dreiheit von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gibt es nicht in Gott. Gott ist ein ewiges Jetzt.

Was unendlich und ewig ist, ist immer auch ein ewiges Jetzt, in dem es keine Vergangenheit und keine Zukunft gibt. Es ist jetzt, immer jetzt, immer das neue Jetzt, das Hier und Jetzt. Für die Ewigkeit und Unendlichkeit Gottes gibt es kein Hier und Dort. Alles ist hier und jetzt. Im Jetzt gibt es keine Zeit. Alle drei Zeitformen sind ein ewiges Jetzt. Der ganze Raum verschwindet, es gibt keine Grenzen.

Absolut, unendlich, überall gegenwärtig: Deshalb gibt es für das, was überall gegenwärtig, unendlich und ewig ist, kein Dort und Hier. Es ist gleichzeitig überall.

Gibt es ein Hier und ein Dort für den Raum? – Nein! Für die Erdkugel gibt es ein Hier und ein Dort, auch für den Mond, die Menschen, die Sterne. Aber für den Raum nicht! Alles ist innerhalb des Raums. Der Raum sieht alles gleichzeitig.

Stelle dir den Raum einmal als Bewusstsein vor! In Wirklichkeit nämlich ist Raum Bewusstsein – Gottes Bewusstsein in der Form des Raums.

Gottes Bewusstsein nimmt gleichzeitig alles wahr – überall!

Das Feuer, das die Zeit zerstört

Was ist der Mensch? – Eine Puppe der Zeit! Du wurdest gestern geboren und morgen stirbst du.

Du bist nur eine Puppe der Zeit. Die Zeit hat deinen Körper hervorgebracht, die Zeit wird ihn wieder zerstören.

Ein geistiger Mensch, was tut er? – Er zerstört die Zeit. Er zerstört sie mit der Hilfe Gottes. Er klammert sich an Gott, umarmt Gott überall und jederzeit; er wird eins mit Gott.

Gott ist jenes Feuer, das die Zeit zerstört – ein endloses Feuer. Das ist es, was die Zeit zerstört, was den Menschen in die Unendlichkeit und Ewigkeit, in die Stille des Ewigen und Unendlichen hinein befreit.

Gott zerstört die Finsternis. Was ist Finsternis in Bezug auf den Menschen? – Es ist das Gemüt. Siehst du die Welt durch das Gemüt? – Wenn ja, dann siehst du alles falsch; dann musst du leiden.

Das Gemüt ist ein Bündel gegensätzlicher Kräfte und Energien, von Hass und Neid, von Gut und Böse. Jetzt bist du glücklich und zufrieden, dann unglücklich und frustriert. Jetzt weinst du, dann lachst du wieder. Du bist ein Sklave des Gemüts.

Gott zerstört das Gemüt. Zerstören heißt hier: Wenn die Sonne aufgeht, verschwindet die Finsternis. Der Name Gottes, die Gegenwart Gottes, die Wahrnehmung der Gegenwart Gottes zerstört die Finsternis, das Gemüt.

Der Mensch ohne Gemüt ist Gott.

Das Gemüt schafft seine eigene Wirklichkeit. Es schneidet uns von dem ab, was wir in Wahrheit sind.

Wir sind in Wahrheit nichts anderes als göttliches Bewusstsein. Wir sind in Gott und von Gott. Gott lebt als ewiges Licht in uns, doch in unserer Erfahrung sind wir biologische Wesen und leben wie Würmer auf Erden. Wir sind von unserer eigenen Wirklichkeit abgeschnitten. Das Gemüt ist eine Kraft, die eine Scheinwirklichkeit erschafft. Es ist ein Nichts, ein Gedanke, unsichtbar wie Dampf, und trotzdem schafft es seine eigene Wirklichkeit.

Es gibt unzählige Beispiele, wie unser Gemüt Wirklichkeiten und Probleme schafft und uns an die Erde bindet, an die Finsternis, an Krankheit und Leiden, an eine dunkle Welt.

Wir müssen unser Gemüt ständig trainieren, disziplinieren, es zum Positiven, Göttlichen, Heiligen, Befreienden lenken. Wir dürfen die Wirklichkeit, die wir täglich erleben, nicht als Wirklichkeit akzeptieren. Wir müssen diese Scheinwirklichkeit immer wieder mit der einen Wirklichkeit, die Gott ist, ersetzen – mit der Wirklichkeit des unendlichen Bewusstseins, des unendlichen Lichts, der unendlichen Schönheit, dem todlosen Leben, der unendlichen Freude und dem unbegrenzten Frieden.

Frieden werden wir nie in der Außenwelt finden. Freude werden wir nie irgendwo da draußen, außerhalb von uns, finden. Friede und Freude sind schon da, sie sind dein Wesen. Absoluter Friede ist dein Wesen, ist dein wirklicher Körper und deine ganze Existenz.

Wenn du auf jemanden neidisch bist, stellst du dir so viele falsche Dinge in Bezug auf diese Person vor. Alles ist falsch, eine Erfindung des Gemüts! Du leidest, und deine Nerven gehen kaputt! Deine Fähigkeit klar zu urteilen und zu unterscheiden, wird eingeschränkt.

Du sollst deinem Gemüt keine Chance geben, dich mit falschen Vorstellungen zu belasten! Du musst das Gemüt umwandeln, trainieren, disziplinieren, indem du ständig nur göttliche, geistige, edle Gedanken denkst. Du musst vergeben und vergessen! Lass dein Gemüt rein bleiben!

Führe das Leben eines Beobachters! – Beobachten, verstehen, lächeln! Immer beobachten, verstehen, lächeln!

All diese Illusionen und eingebildeten Wirklichkeiten, die durch Hass, Neid, Eifersucht oder Angst entstanden sind, müssen verschwinden. Angst erzeugt ihre eigene Wirklichkeit und macht den Menschen krank!

Jedes Mal, wenn du sagst, wie alt du bist, bindest du dich selbst an die Idee, identisch mit diesem Körper zu sein, und entfernst dich damit von deinem wahren Wesen, deinem inneren, glücklichen, vollkommenen Wesen, und machst dich selbst schwach.

Wann immer das Gefühl in dir aufsteigt, dass du der Körper bist, kannst du einen Gegengedanken erzeugen und sagen: „Ich bin nicht der Körper. Ich altere nicht. In Wirklichkeit bin ich körperloses, ewiges, vollkommenes Leben und Bewusstsein. Ich habe keinen Anfang und kein Ende. Ich bin im Göttlichen.“

Und doch ist es nur eine Idee, dass du im Göttlichen bist. Es ist eine von deinem jetzigen Standpunkt des Getrenntseins vom Göttlichen aus gesehene Vorstellung.

Tatsache jedoch ist, dass du selbst das Göttliche bist. In Wirklichkeit gibt es keine Möglichkeit, im Göttlichen zu sein. Es ist nur eine Art sich auszudrücken. Du selbst bist das Göttliche. Raum kann nicht im Raum sein. Raum selbst ist Raum – unendlich, grenzenlos, überall.

Wir sollen immer wieder den Eindrücken des Körpers, des Gemüts und den Forderungen unserer alten Gewohnheiten gegenübertreten. Uralte Gewohnheiten versklaven uns, und wir binden uns überall selbst. Ein absolut freies Wesen findet sich von allen Seiten eingegrenzt und in Ketten: Das ist das Problem des Menschen.

Unsere täglichen Eindrücke werden zur Sucht, je öfter wir sie wiederholen. Sie erhärten sich, werden zur Realität und machen Probleme. Wenn du dich an jemanden bindest, wird diese Bindung sich irgendwann zu einem Problem auswachsen.

Plötzlich kommt es zur Trennung, und der Abschied wird schmerzlich.

Dein wahrer Status geht verloren, wenn du dich deinen Eindrücken und Erfahrungen hingibst. Alles ist finster, und die Erfahrung, dass du Gott bist, geht verloren, wird von deinen anderen Erfahrungen überlagert. Mental und psychologisch gesehen hast du dich von Gott getrennt, auch wenn du in Wirklichkeit immer mit Gott verbunden bist.

Es gibt noch ein anderes Problem, welches dem Gemüt zuzuschreiben ist: Wir meinen es nie wirklich ernst mit unserem Glauben an Gott. Immer wieder tauchen Zweifel auf.

Wir denken, Gott hilft uns ja gar nicht und antwortet nicht auf unsere Gebete. Und natürlich gibt es auch etliche, die die Existenz Gottes überhaupt anzweifeln oder verneinen.

Nur wenn unser Herz sich von seinen Bindungen und Verhaftungen löst, alle seine sinnlichen Sehnsüchte aufgibt, wird es ein wenig reiner und der Glaube ans Göttliche wird stärker.

Deinen Körper erfährst du ständig, jeden Augenblick bist du in seine Erfahrungen eingebunden. Du brauchst nicht an ihn zu glauben, weil er schon da ist und deinen Horizont ausfüllt.

Doch unendlich viel wirklicher als dein Körper ist Gott in dir. Das ist eine Tatsache, die sich in deinem Leben durchsetzen muss.

Du solltest Gott unendlich mehr und bewusster erfahren als du deinen Körper erfährst. Aber das tust du nicht, weil du dich deiner psychologischen und mentalen Wahrnehmung nach vom Göttlichen getrennt hast.

Wir müssen all die Hindernisse beseitigen, diese Kräfte, die uns hindern, das Antlitz Gottes zu erblicken. Du musst in deinem Leben zeigen, dass du deine Suche nach dem Licht der Weisheit ernsthaft und mit Ausdauer verfolgst.

swami

Gott ist der Handelnde

Es ist eine Illusion zu denken, deine Hand arbeite. Sie arbeitet nicht; sie ist wie ein Stück Holz.

Was da arbeitet, ist die Intelligenz: Eine Botschaft geht von deinem Kopf aus, dass die Hand sich bewegen soll, und sie bewegt sich. Intelligenz beseelt die Hand, und sie beginnt zu arbeiten.

Es ist die Intelligenz, die an der Arbeit ist, nicht die Hand als solche. Ohne die Intelligenz, was ist dann die Hand, was kann sie tun?

Eine Leiche mag eine schöne Hand haben, doch kann diese irgendetwas tun? – Nein! Aber sobald Intelligenz diese Leiche beseelt, ist plötzlich alles in Ordnung.

Intelligenz und Leben sind ein und dasselbe. Intelligenz arbeitet, nicht die Hand.

Was ist diese Intelligenz?

– Sie ist ein Ausdruck, wie die Hand. Von sich aus arbeitet auch sie nicht. Es muss eine Seele geben als Quelle der Intelligenz. Diese Quelle, das innere Prinzip, ist der wirkliche Arbeiter, der wirkliche Denker, der wirkliche Genießer, der wirkliche Handelnde – die fühlende, erfahrende Person.

Ohne dieses innere Prinzip, diese Kraft, dieses Bewusstsein, diese Intelligenz kann es kein Leben geben, keine Tätigkeit, nichts.

Wer ist also der wahre Handelnde, wer arbeitet wirklich? – Es ist Gott, das innere Prinzip.

Wer ermöglicht das Erreichen eines Ziels, das Vollbringen einer Aufgabe? – Die göttliche Gnade macht alles erst möglich: die göttliche Intelligenz, das göttliche Bewusstsein, die göttliche Gegenwart, der göttliche Geist.

Was ist ein Körper ohne den Geist? – Nichts als eine Leiche.

Nur das Göttliche ermöglicht alles, erfüllt alles.

Ohne die göttliche Hilfe ist nichts möglich.

Kannst du auf dem Wasser wandeln? – Dann hast du nichts Besseres vollbracht als ein Strohhalm.

Kannst du durch die Luft fliegen? – Dann hast du nichts Besseres vollbracht als eine Fliege.

Besiege dein Gemüt, dann bringst du es vielleicht zu etwas.

Ansari von Herat


Shakti

Durga und Maria sind ein und dasselbe; und diese Göttliche Mutter ist immer eine Jungfrau: Gauri, Narayani.

Sie ist Maria: unendliche Reinheit.

Die ganze Schöpfung ist ihr Kind. Sie braucht keine zweite Kraft, um die ganze Schöpfung zu erzeugen. Sie ist die alleinige Kraft; es gibt keine andere Kraft außer der Kraft der Göttlichen Mutter.

Sie ist die alleinige Kraft und Macht, die alleinige Intelligenz, das alleinige Bewusstsein, das Eine ohne ein Zweites. Deshalb ist Sie unendliche Reinheit, die Quelle aller Reinheit. Sie ist absolute Reinheit, und diese absolute Reinheit wird Jungfrau genannt.

Sie ist Schönheit, Sie ist Liebe. Sie ist die Mutter aller Götter und Göttinnen, aller Geschöpfe, Mutter der Veden, der heiligen Schriften. Sie ist die Mutter aller Weisheit, aller Musik, aller Kunst und Schönheit, die Mutter allen sichtbaren und unsichtbaren Lebens.

Nur durch die Gnade der göttlichen Mutter kann man die Unvollkommenheit des menschlichen Wesens besiegen.

Auf allen Stufen der Höherentwicklung gibt es Unvollkommenheit, Unreinheit, Finsternis und Dummheiten, die du nur besiegen kannst, wenn die Göttliche Mutter in dir wohnt und du in Ihr.

Wenn das der Fall ist, übernimmt Sie deine geistigen Übungen. Sie selbst macht dann die geistigen Übungen für dich. Sie schützt dich vor allen möglichen Dummheiten. Alle 24 Stunden des Tages ist Sie dann als dein Leibwächter da.

Obwohl Sie unendliche, ewige Vollkommenheit jenseits aller Schöpfung ist, ist Sie dennoch überall in der Schöpfung, in jeder Ecke, in jedem kleinen Punkt des Raums mit Ihrer Persönlichkeit anwesend.

Sie vervielfältigt sich selbst und ist in unzähligen Gestalten überall gegenwärtig und aktiv.

Sie schützt diejenigen, die Sie lieben und ist immer für sie da.

Und wo Sie ist, da sind auch alle Engel.

Das Eine ist wirklich, Vielfalt ist Illusion

Der Gottliebende ist der größte und beste Mathematiker. Er erfährt, sieht und nimmt nur das Eine wahr.

Dieses Eine ist alles für ihn. Es gibt kein Zweites. Alles, was gegensätzlich ist, was Vielfalt ist, ist Illusion, vorübergehend und ist von der Wahrheit getrennt.

Wahrheit oder Gott ist ein Prinzip, eine Macht. Es gibt keine zweite Macht. Es gibt keine Macht außerhalb des Göttlichen, keine Wirklichkeit außerhalb des Göttlichen, kein Leben außerhalb des Göttlichen, das die einzige Wirklichkeit und Wahrheit ist.

Das Göttliche ist das Eine ohne ein Zweites, das Unendliche.

Alles geht auf das Unendliche zurück; alles ist Unendlichkeit, Schönheit, Weisheit, Kraft, Leben. Alles ist das Unendliche und Ewige. Alles ist eines.

Die Vielfalt ist eine Illusion; sie ist irreführend und bindet den Menschen an Unwissenheit, Finsternis, Leiden.

Der Gottliebende ist der einen und einzig wirklichen Macht treu.

Er weiß, dass es keine andere Macht gibt. Er ist der einen Person treu, denn es gibt keine zweite Person außerhalb des Göttlichen. Diese eine Person ist in den Millionen Dingen und Personen gleichzeitig anwesend.

Die Vielfalt ist eine Illusion. Man kann dem Einen überall begegnen und man kann mit der einen Macht, der einen Kraft, der einen Person, der einen Liebe, der einen Schönheit, dem einen Frieden eins werden. Dieses Eine, das Unendliche, ist unserer Erfahrung immer zugänglich.

Du kannst absolut sicher sein, dass alles, was außerhalb dieser Wirklichkeit ist, keine eigene Macht und Kraft hat, auch wenn es deinen Körper töten kann, denn der Tod des Körpers berührt deine Seele nicht.

Deine Seele kann hier und jetzt ihre innewohnende Unsterblichkeit erfahren und genießen.

Sei also zu allen Zeiten, in allen Umständen absolut ernst auf der Suche nach göttlicher Gnade und Gotterfahrung.

Jede Mantrawiederholung ist eine todernste Sache. Klammere dich mit jeder Mantrawiederholung ans Göttliche!

Gotterfahrung

Wie die blühende Knospe Farbe und Duft entfaltet, so entfaltet auch die menschliche Seele, genährt von innerer Tugend, geistigen Eigenschaften, tiefem Nachdenken und Unterscheidung, ihre Fähigkeiten zur Erfahrung Gottes. Je besser die innere Ausrüstung für die Gotterfahrung ist, desto eher wird man Gott erfahren.

Gott ist reines Bewusstsein, und man kann Ihm aus diesem Grund nur durch ein Bewusstsein nahekommen, das von begrenzenden körperlichen und gedanklichen Erfahrungen befreit ist.

Gott ist weder ein mentaler Begriff noch Gegenstand gedanklicher Suche, sondern das unendliche Sein, das alle gedanklichen Phänomene transzendiert und doch gleichzeitig erhält, ähnlich einem Menschen, der unendlich mehr ist als die in ihm aufsteigenden Gedanken, mit denen er sich beschäftigt, die er beobachtet und schließlich wieder fallen lässt.

Wie eine Leiter, die man benützt, um das Dach eines Hauses zu besteigen, ihren Dienst getan hat, wenn man einmal oben ist, so haben auch die mentalen Instrumente ihren Zweck erfüllt und sind ohne weiteren Nutzen, wenn es um die Erkenntnis der Wahrheit geht. Die Wahrheit kann nur in der Wahrheit und durch die Wahrheit erkannt und erfahren werden. Gott ist Geist; Er muss im Geist, durch den Geist und als Geist erkannt, verehrt und erfahren werden.

Gedanken und Gefühle, wie hilfreich sie in den Anfangsstadien des geistigen Lebens auch sein mögen, sind nicht in der Lage, uns zur Erfahrung der Wahrheit zu führen. Wir können das Angesicht Gottes nicht durch den Schleier weltlicher Gedanken und Gefühle hindurch erblicken. Solange solche Gedanken und Gefühle in uns sind, sehen wir diese, nicht Gott.

Um Gott zu sehen, müssen Gemüt und Herz mit der namenlosen, formlosen, strahlenden göttlichen Liebe leuchtend und ruhig gemacht werden.

Gott ist nicht Gefühl und kann sich uns nicht gänzlich im Gefühl geben, außer in der Hingabe, der göttlichen Liebe.

Wir müssen die Gefühle hinter uns lassen. Die Gefühle waren eine Hilfe auf dem Pfad zur Freiheit, doch jetzt müssen sie in etwas anderem zur Ruhe kommen: im göttlichen Geist.

Überwinde die negativen Gefühle durch gute, die guten durch Liebe, die göttlich ist, alles einschließt, immer dauert und alles transzendiert!

Gott ist nicht Sinnesempfindung und kann nicht durch irgendeine Art freudig-nervöser Erregung oder irgendeine Art Vergnügen erkannt werden, auch wenn in den Anfangsstadien solche Erfahrungen auftreten. Bleibe nicht dabei stehen, sondern gehe weiter, bis dein Bewusstsein, befreit von Gefühlen, Gedanken und allen anderen Begrenzungen, direkt sich selbst erkennt und damit auch alles andere durch das unbegrenzte Licht des Bewusstseins und im Licht des unbegrenzten Bewusstseins wahrnehmen kann.

Gott kann nur in Gott und durch Gott, um Gottes selbst willen erkannt und berührt werden. Gott um Gottes selbst willen zu erkennen und zu berühren bedeutet das Gleiche wie Gott um dessentwillen, was alles und mehr als alles ist, zu erkennen und zu berühren, da Gott alles und mehr als alles ist.

Um dieses Ziel zu erreichen, ist die Gnade Gottes notwendig – ohne diese Gnade ist nichts möglich.

Liebe

Nur ein Mensch der Wahrheitserfahrung liebt dich wirklich und umfassend; denn er allein hat das höchste Wesen entdeckt und erfährt dieses auch in dir. Sein Herz sagt zu dir: „Du bist der Schatz der Schätze.“ Er findet in dir den höchsten Wert, die höchste Gottheit.

Sein Herz hat in dir die Quelle und das Zentrum des unendlichen Bewusstseins mit seiner Unendlichkeit an Liebe, Schönheit, Weisheit, Licht und Vollkommenheit entdeckt, die dich zum Objekt seiner beständigen, grenzenlosen Verehrung und göttlichen Liebe machen.

Die Liebe zwischen Freunden, zwischen Mann und Frau, die relativ dauerhafte Liebe zwischen Mutter und Kind – jede Form von Liebe ist flüchtig und Veränderungen unterworfen.

Die Liebe, die auf der Entdeckung des Ewigen und Unendlichen in dir beruht, ändert sich nie; sie ist immer neu, immer stark, immer ekstatisch, erhebend und himmlisch. Es ist wahre Liebe. Sie hat alle Vorzüge der Mutterliebe ins Unendliche erhoben. Es ist eine Liebe, die sich dem Dienst am Menschen verschrieben hat.

Tag und Nacht habe ich das Wesen dieser göttlichen Liebe beobachtet. Ihr Wesen ist beständig und unveränderlich, immer vollkommen erfüllt. Sie ist vollkommen rein. Sie ist vollkommenes Leben und besteht durch und durch aus dem Göttlichen, dem Allvollkommenen.

Diese Liebe ist Weisheit, Kraft, die Freude der Freude – vollkommene Freude.

Es ist wahre Liebe, vollkommen selbstlose Liebe, die alles gibt und alles opfert.

Diese Liebe ist das Herz Swamis. Er ist deshalb der größte Entdecker, einer, der dein wahres Wesen und deine wahre Größe entdeckt hat. Seine wesentliche Aufgabe ist dann erfüllt, wenn du in dir selbst entdeckst, was er schon längst in dir entdeckt hat – nämlich den höchsten Wert, die höchste Würde, das höchste Wesen. Sei ein Selbst-Entdecker! Denn wenn du dein eigenes Selbst entdeckst, hast du alles entdeckt.

Was für einen Nutzen hat die Entdeckung der Antarktis, des Monds, der Planeten, der Sternensysteme und Tausender anderer Entdeckungen? – Entdecke das alles entdeckende Herz, das ganz aus Licht besteht! Entdecke den Entdecker! Entdecke dich selbst! Entdecke die Quellen des Lebens, der göttlichen und ewigen Liebe, der vollkommenen und grenzenlosen Freude! Entdecke die wahre und unbesiegbare Freiheit, die Schätze, die sich selbst in alle Ewigkeit unendlich vervielfachen!

Gott ist überall

Wenn du das OM singst, erzeugst du automatisch Elektrizität, Magnetismus, psychische Kraft, geistige Kraft, Bewusstseinskraft.

Es sind unendliche Kräfte in diesem Laut enthalten. Töne sind eine Form von Bewusstsein, ein Produkt des Bewusstseins.

Materie ist Bewusstsein. Kraft ist Bewusstsein. Vergnügen ist Bewusstsein. Intelligenz ist Bewusstsein. Sein ist Bewusstsein. Bewusstsein ist Gott.


Alles ist Gott, und Gott ist überall.

Das, was mittels deiner Intelligenz denkt, was du als Bewusstsein bezeichnest, was sich in deinen Eigenschaften und Neigungen zeigt – dieses Bewusstsein ist letztlich Gott, ist die Wahrheit. Dieses Bewusstsein ist eins, es ist überall.

Gott als Bewusstsein ist nicht nur in deinem Gehirn, in deinem Herzen, in deiner inneren Seele, sondern auch überall im Raum. Er ist vor dir und hinter dir, in dir und außerhalb von dir. Er ist überall.

Wenn du deine Stirn berührst, berührst du die unendliche Gegenwart und Kraft, das unendliche Bewusstsein, die wunderwirkende Kraft und Schönheit, das unvorstellbare Licht.


Das ist Wissenschaft, wirkliche Wissenschaft.

Wann wird die zeitgenössische Wissenschaft zu dieser Erfahrung und Wahrnehmung gelangen? – Denn erst wenn das geschieht, wird die Wissenschaft ein Mittel zur Erfahrung Gottes, ein Instrument, mit dem man ein ewiges Paradies erschaffen kann, ein Paradies endloser Glückseligkeit, immer neuer Glückseligkeit, immer schöpferischer Glückseligkeit.

Versuche, die Kräfte deiner Vernunft und Intelligenz zu entwickeln. Wichtig ist in erster Linie, eine Intelligenz heranzubilden, die flexibel ist, die Probleme lösen und Ideen entwickeln kann, die kreativ und erfinderisch ist; eine Intelligenz, die beständig deine Umgebung verändert, dein Leben auf eine höhere Stufe hebt und es zu einem Leben der Kraft und Freude macht.


Spiritualität bedeutet Einfallsreichtum, Erleuchtung und Intuition.

Ein normaler Mensch hat nutzlose, disharmonische, negative, unproduktive, unglückliche Gedanken; er denkt gewohnheitsmäßig. Im Gegensatz dazu ist der geistige Mensch immer von positiven, konstruktiven, erleuchtenden, kreativen, Gedanken erfüllt, welche die Kraft haben, das Leben umzuwandeln.

Das ganze Universum ist ein Gedanke. Der Gedanke ist eine mächtige Kraft, eine gewaltige Kraft in deinen Händen!

Nütze die Kraft der Gedanken, um das Leben zu erhöhen, zu bereichern, zu vervollkommnen, Probleme zu lösen, Herausforderungen zu meistern und schließlich Frieden zu finden.

Spiritualität bedeutet auch Herzensfülle – Fülle an Liebe, Fülle an Intelligenz, Fülle an Freude, Fülle an positivem Denken und Optimismus.

Warum kannst du als geistiger Mensch immer noch optimistisch sein, auch wenn du in den schwierigsten Umständen steckst? – Du hast einen Halt am Unendlichen! Was ist das Unendliche? Was ist Gott?

Die Macht der Mächte, der Atem des Atems, das Leben des Lebens, die Intelligenz der Intelligenz!

Ein endloses Licht leuchtet hier und jetzt. Dagegen ist das Sonnenlicht nur eine Art von Dunkelheit. Das Tageslicht ist nicht das wirkliche Licht. Das wahre Licht ist jenes Licht, das in deiner Intelligenz wohnt, das im Traumzustand seine eigenen Welten erschafft.

Du kannst deine Augen schließen und trotzdem im Licht einer höheren Intelligenz – im Licht der Vorstellung – sehen.

Es gibt ein inneres Licht, nicht nur das äußere. Das innere Licht kann man nicht mit den körperlichen Augen sehen. Innerhalb des äußeren und innerhalb des inneren Lichts leuchtet das höchste Licht – Gott. Es ist Kraft, Tonschwingung, Bewusstsein, Schönheit. Es ist die Macht der Mächte. Und diese Macht der Mächte ist überall. Ein geistiger Mensch ist einer, der im Einklang mit diesem höchsten Licht ist, der sich an ihm erfreut, der es erfährt und wahrnimmt.

Ein geistiger Mensch ist in der Erfahrung des Lichts der Lichter gegründet, eines Lichts, das für die innere Seele überall sichtbar ist, das für das Auge der Weisheit sichtbar ist, das von der entwickelten Vernunft erkannt wird – nicht von der Vernunft eines Wissenschaftlers, welche eine gewöhnliche Vernunft ist, die nur auf einem bestimmten begrenzten Gebiet optimal funktioniert und darauf trainiert ist.

Eine solche Vernunft macht aus seinem Leben keinen Himmel, auch wenn sie nützliche Dinge erfindet, die leider auch für destruktive Zwecke eingesetzt werden können.

Eine solche Vernunft kann den Menschen nicht umwandeln. Sie gibt ihm keine Erfahrung des Ewigen, sie vermittelt ihm nicht die Berührung der unendlichen Liebe, der absoluten Schönheit, auch gibt sie ihm keine von allem unabhängige Kraft.

Die entwickelte geistige Vernunft jedoch gibt dem Menschen all das. Sie schenkt ihm eine unvergängliche Freude, eine Schönheit, die ewig und unbegrenzt ist, ein Leben, das reich ist und kreative Kraft, Frieden und Vollkommenheit besitzt.

All das zu erreichen und zu verwirklichen ist der zentrale Sinn und Zweck des Lebens. Und dieses Ziel kann von jedem angestrebt und erreicht werden.

Die Lebensweise und der Typ der sozialen Existenz sind kein Hindernis – jede Form von Existenz, jede Lebensweise, jede Arbeit oder Tätigkeit kann als Mittel zur Verwirklichung der endlosen Vollkommenheit eingesetzt werden. Tritt den begrenzten Mächten deiner Umgebung entgegen, indem du dir der unendlichen Macht, die in dir und überall wirkt, bewusst wirst.

Sei ein Kind Gottes, und zwar weil du nämlich potenziell schon ein Kind Gottes bist!

Du kannst das, was du potenziell schon bist, zu einer aktuellen Tatsache machen.

Ich bin hier und doch nicht hier

Die schlafende Person ist hier, und doch nicht hier. Sie weiß nicht, dass in dem Raum, in dem sie schläft, Lichter brennen. Sie weiß nicht, ob es Tag ist oder Nacht. Sie hat keine Ahnung, was in der Welt um sie herum vor sich geht.

Ein Heiliger ist einer, der, auch wenn er mitten unter Leuten ist, doch immer allein ist. Er scheint immer einer zu sein, der mitten unter Menschen ist; aber er ist nie unter Menschen. Er ist immer in einem Zustand wie eine Person im Tiefschlaf. Er befindet sich immer in einer anderen Dimension des Seins, wie ja auch eine Person im Tiefschlaf in einer anderen Dimension des Seins ist.

Tiefschlaf wird möglich, wenn wir für die Welt tot sind. Und weil du im Tiefschlaf für die Welt tot bist, hast du Frieden und unbegrenztes Glück.

Der Heilige, der Erleuchtete, der wirkliche Wissenschaftler, der echte Mystiker ist auch tot für die Welt, und deshalb weilt er beständig in den Vollkommenheiten Gottes. Er genießt immer alles, was Gott hat; und was hat Gott? – Grenzenlose Furchtlosigkeit. Und diese Furchtlosigkeit hat der Sohn Gottes, der Mystiker, der heilige Mensch, der Denker, der Seher.

Er ernährt sich von der Ewigkeit – er isst und trinkt Unendlichkeit. Jeden Augenblick erheben sich neue Erleuchtungen in ihm. Er ist die Schönheit aller Schönheit. Er ist ein Ozean der Liebe. Und das ist Gott, das ist er; das bist du, ich, jedermann.

Wenn du im gleichen Zustand bist wie jener Mystiker oder Heilige – in einem wachen Tiefschlaf –, dann bist du tot für die sinnliche Welt. Niemand sündigt im Tiefschlaf.

Der Mystiker ist ohne Sünde. Er benutzt seine Sinne nicht. Er ist kein sinnliches Wesen. Wenn du nicht sinnlich bist, sondern sündelos, rein, selbstbeherrscht, leuchtend und gottbewusst, aufgelöst in der Einheit mit dem Göttlichen, dann wirst du ununterbrochen Gott erfahren und alles haben und nutzen, was zu Gott gehört.

Einen solchen Zustand zu erreichen, ist der Zweck des Lebens. Um dieses Ziel zu erlangen, hat Buddha sein ganzes Königreich aufgegeben.

Wird irgendein Politiker seine Karriere dafür aufgeben? – Nein, er wird alles tun, um die nächsten Wahlen zu gewinnen und Präsident zu werden.

Die Erfahrung Gottes, ein Leben in Gott und mit Gott ist das höchste Ziel des Lebens.

Du magst viele Tausend Male im äußeren Leben versagen, das macht gar nichts, wenn du spirituell erfolgreich bist und die Wahrheit dich berührt hat, wenn du die Schau des Ewigen hast, wenn du in Gemeinschaft mit dem Unendlichen lebst, denn dann erlangst du das Höchste und Größte; dann bist du dir bewusst, dass Gott durch dich und in dir lebt, und zwar mit all seinen Schönheiten, mit all seiner Weisheit, all seiner Liebe, Reinheit und Vollkommenheit.

Versuche in einer dunklen Welt ein Licht anzuzünden

Die Zeiten für unsere Welt sind heute so schlecht, dass es überall auf der Welt Voraussagen über eine große Zerstörung gibt, die stattfinden soll.

Es gab Kriege und es gibt immer noch Kriege. Menschen werden täglich von Bomben und Granaten verstümmelt und getötet. In fast allen Teilen der Welt gibt es Zusammenstöße, Schwierigkeiten, Attentate und Hungersnöte.

Die Natur ist dem Menschen in diesen Tagen nicht freundlich gesinnt. Die Luft wird von der modernen Zivilisation vergiftet, der natürliche Kreislauf kommt ins Wanken.

Wenn man einen Blick in die Zeitungen wirft, hat man den Eindruck, als ob dunkle Kräfte um den Globus tanzen würden.

Man kann kaum noch irgendwo einen glücklichen Menschen finden.

Obwohl Medizin, Wissenschaft und Technologie Fortschritte machen, sind die Krankenhäuser überfüllt. Scheidungen nehmen zu, es gibt immer mehr verurteilte Gefangene, die Kriminalität steigt allgemein an und es gibt immer mehr Opfer von Gewaltanwendung.

Man könnte sagen, dass wir in einer für die Menschheit gefährlichen Zeit leben.

Eine Nation hat Angst vor der anderen. Die Waffenproduktion und der Waffenhandel nehmen überhand. Immer öfter werden wir von großen Naturkatastrophen überrascht, und wenn jemand Gutes in dieser Welt tun will, begegnet er nur Schwierigkeiten oder wird gar umgebracht. Gute Leute sieht man nur selten, und es ist fast unmöglich, einen Heiligen zu finden.

Es ist immer am leichtesten, etwas Schlechtes zu tun; und genau das ist es, was die meisten Menschen rund um die Welt heute jeden Tag machen. Weil es so schwierig ist, Gutes zu tun, müssen wir hier im Ashram verstehen, dass unsere persönlichen Schwächen und niederen Tendenzen uns selbst schaden und die Arbeit für das Gute in der Welt behindern können.

Jede Tat hinterlässt einen Eindruck in dir

Man sieht dir an, was du gedacht und getan hast. Versuche deshalb, alles, was schwach in dir ist, zu eliminieren. Sei den Leuten gegenüber nicht misstrauisch, auch wenn du genau weißt, dass jemand etwas falsch gemacht hat. Gib dein Urteil auf und richte nicht!

Wenn jemand etwas falsch gemacht hat, werden die universalen Gesetze dafür sorgen, dass dieses Falsche in seinen Augen und seinem ganzen Körper sichtbar wird.

Wenn jemand lügt oder irgendeine moralische Schwäche zulässt, ist diese Schwäche schon seinem Gesicht aufgeprägt und wird sofort der ganzen Natur verkündet.

Wenn du durch die Straßen spazierst und argwöhnst, dass die anderen Leute dich nicht mögen, wirst du eine Abneigung gegen diese Leute entwickeln.

Wenn du dann im Wald spazieren gehst, werden selbst die Blätter der Bäume dich beobachten und deine Fehler bemerken, weil deine Schwingungen und dein Magnetismus den Blättern verraten, was in dir vor sich geht. Sogar die Blätter schrecken vor dir zurück, wenn etwas Negatives von dir ausgeht.

Wir können keinen Fehler im Leben machen, ohne dass sich dieser Fehler in unseren Augen, auf unserem Gesicht, in unserem Benehmen und durch unsere Seele ausdrückt. Deshalb musst du verstehen, dass wir für alles, was nicht gut an uns ist, bestraft werden.

Urteile nicht über andere, und sei anderen gegenüber nicht argwöhnisch!

Versuche dich selbst zu bessern und anzupassen. Auf keine Weise solltest du andere verdächtigen, dass etwas mit ihnen nicht stimmt! Warte und sieh, und du wirst sehen, dass die Wahrheit ans Licht kommt!

Was wir sind, drückt sich auf unserem Gesicht, in unseren Augen, in unseren Händen und unserem Verhalten aus.

Es ist leicht, andere zu verdächtigen und mit ihnen zu streiten. Das wird nur deine eigene Position schwächen, bis es so weit kommt, dass deine eigenen Schwächen dich krank machen.

Habe Geduld mit den Schwächen anderer Leute, bis alles von selbst in Ordnung kommt. Du musst der Göttlichen Mutter ein wenig Zeit einräumen, bis Sie ihre Harmonie, ihre Schönheit, ihre Liebe, ihr Licht in größerer Fülle in die anderen eingießen kann.

Es braucht viel Verständnis, viel Güte, viel Liebe, um an einem Ort zu bleiben, an dem sich Schwierigkeiten häufen, und gegen alle Hindernisse anzukämpfen. Doch jene, die sich hart bemühen, um alle Prüfungen zu bestehen und alle Schwierigkeiten zu überwinden, werden die Heiligen von morgen sein.

Ob wir die Gnade des Göttlichen haben oder nicht, beweist sich dadurch, ob wir die Kraft haben, unter schwierigen Umständen einer guten Sache treu zu bleiben.

Gott nimmt unsere Dienste nur zu unserem eigenen Besten an

Gott braucht unsere Dienste nicht. Von einem bestimmten Standpunkt aus gesehen ist das richtig. Die Göttliche Mutter braucht deine Hände nicht, um ihr Königreich des Himmels zu erbauen, aber aus Erbarmen mit dir nutzt Sie deine Dienste.

Erkenne diese Gnade an, schau, dass du mit den Schwierigkeiten, die auf dich zukommen, zurechtkommst und kompromisslos gut bleibst. Verbanne alles aus Herz und Seele, was dich disharmonisch macht und warte, bis die Gnade des Göttlichen dein ganzes Wesen überflutet und dich zu einem Meister über die Probleme des Lebens macht, zu einem Meister über Krankheit, Tod, Unwissenheit und das Leiden, das die Menschen in einem endlosen Kreislauf von Geburt und Tod in all den Welten erdulden müssen.

Versuche deshalb, die Segnungen zu verstehen und anzunehmen, die du hast, und bemühe dich tapfer, das Beste in dir zum Ausdruck zu bringen.

Es ist in Ordnung und eine gute Sache, wenn wir jemanden daran hindern, Schaden zu stiften oder einen Irrtum zu begehen, aber es muss mit großer Liebe getan werden, ohne Ego, ohne Eigendünkel, ohne Stolz.

Und es kann nur um des Göttlichen willen getan werden, nicht um sich selbst zu schützen. Aber noch besser wäre es, wenn man damit weitermacht, das Beste und alles Göttliche aus sich herauszuholen, damit das Negative, das andere verursacht haben, dadurch wieder gutgemacht wird.

Meisterschaft über das Gemüt mit Hilfe des Mantras

Man wird göttlich, sobald das Gemüt überwunden ist. Aber der Sieg über das Gemüt ist nicht leicht zu erringen. Das Gemüt ist die Ursache der Bindung, des Leidens und der Begrenzungen des Menschen.

Der Mensch ohne Gemüt ist Gott. Aber das Gemüt loszuwerden, erfordert die Entwicklung großer Heiligkeit, totale innere Reinheit, Transformation des Unbewussten und ein beständiges Auffüllen des ganzen Wesens mit dem Licht der Weisheit, mit dem Licht einer wachsenden, sich ausdehnenden unbegrenzten, kosmischen göttlichen Liebe.

Eine der wunderbarsten Methoden, das Gemüt zu besiegen, ist die Wiederholung oder das Singen des Mantras. Das Gemüt muss sich durch die Mantrawiederholung an die allwissende göttliche Gegenwart binden.

Innere Wahrhaftigkeit

Die zentrale Stärke eines Menschen der Gotterfahrung liegt in seiner inneren Wahrhaftigkeit. Diese innere Wahrhaftigkeit hat nichts mit dem zu tun, was offensichtlich an der Oberfläche zu sehen ist. Weil nun die Wahrheit die zentrale Stärke eines Menschen der Gotterkenntnis ist, wird alles wahr, was er sagt.

Wenn er zu jemandem sagt: „Es wird dir gut gehen!“, dann wird es dem Betreffenden gut gehen. Wenn er zu jemandem sagt: „Du wirst Schwierigkeiten haben!“, dann wird er Schwierigkeiten haben.

Was immer er auch sagt, Gott lässt es absolut wahr werden. Eine solche Kraft liegt in den Worten eines Menschen der Gotterfahrung. Sein inneres Leben ist in Gott gegründet, und Gott ist die höchste Wahrheit, und die Worte dieses Menschen haben große Macht, großen Wert, und sie erfüllen sich; wenn nicht sofort, dann nach einiger Zeit.

Die Macht und Gegenwart Gottes wohnt in den Worten eines Menschen der Gotterfahrung, selbst dann, wenn diese Worte offensichtlich bedeutungslos zu sein scheinen.

Das Trugbild äußeren Fortschritts

Es ist nicht leicht, das Glück in sich selbst zu finden, doch es ist unmöglich, es anderswo zu finden.

Orientalische Weisheit

Vor Tausenden von Jahren lebten die größten Philosophen auf dieser Welt, nicht nur in Indien, sondern auch in anderen Gegenden der Erde.

Während dieser langen Zeit hat die Menschheit als solche aber keinen Fortschritt gemacht. Niemand kann behaupten, dass die Menschheit heutzutage auch nur einen einzigen Philosophen hervorbringen kann, der auch nur annähernd an die Genialität jener alten Philosophen heranreichen würde. Es sieht so aus, als ob es vor dreitausend Jahren mehr heilige Leute und Weise gegeben hätte als heute.

Die heutigen Religionen sind das Ergebnis der Arbeit von großen Weisen, Philosophen und Heiligen der Welt, die vor Tausenden von Jahren gelebt haben.

Können wir allen Ernstes behaupten, dass die Menschheit in den letzten dreitausend Jahren einen Fortschritt erzielt hat?

– Wäre das der Fall, dann wäre heute jedermann ein Heiliger, ein Weiser oder ein Philosoph.

Leider aber ist nur eine stetige Degeneration der Menschheit zu beobachten. Um diese Degeneration zu verdecken und uns das Gefühl zu geben, es sei gar keine Degeneration, hat unsere Wissenschaft und Technologie unter dem Einfluss einer dunklen Macht künstliche Wunder vollbracht und uns damit vorgegaukelt, wir hätten einen riesigen Fortschritt erzielt.

Es ist eine wunderbare Errungenschaft, einen Satelliten in eine Umlaufbahn um die Erde zu schicken, der diese siebzehnmal täglich umkreist. Das erweckt in uns den Eindruck, wir wären fortgeschrittene Leute, aber die Weisen lachen darüber als Unsinn, weil das Bewusstsein in uns unermesslich ist, viel weiter als die kosmischen Himmelsräume, die wir mit unseren Augen erfassen können.

Es liegen außerordentliche Wunder in uns verborgen. Das ganze Königreich des Himmels ist in uns selbst.

Äußerlicher Fortschritt führt nicht zu dauerhaftem Glück.

Auch die beneidenswertesten Leute in der Welt haben ihre Begrenzungen und Probleme, ihre Depressionen, Plagen, Enttäuschungen und Krankheiten.

Das Gemüt ist nie mit etwas zufrieden, und das ist gut so, denn zumindest bewirkt die Unzufriedenheit dann in uns ein wenig geistiges Streben, und schließlich fangen wir an, nach dem Königreich des Himmels zu suchen.

Auch wenn du in wunderbaren Umständen lebst und hohe geistige Erfahrungen hast, wirst du unzufrieden sein, denn es liegt in der Natur des Gemüts unzufrieden zu sein, und du wirst nach größeren Dingen Ausschau halten.

Selbst wenn du hundert Wunder vollbracht hast, wirst du nicht damit zufrieden sein. Das ist die Natur des Gemüts.

Weise Menschen, die das Wesen des Gemüts verstehen, sind mit dem zufrieden, was sie haben, und unberührt von Zweifeln und Depression bemühen sie sich hart, geistigen Fortschritt zu erzielen, Gutes zu tun, zu beten und zu meditieren. Gebet oder Meditation sind höchst erfolgreich, wenn das ganze Wesen von einem Gefühl der Leichtigkeit, der Inspiration und Begeisterung erfüllt ist. Wenn Reinheit, innere Stille und Liebe von uns Besitz ergreifen, wird unser Gebet ein einziges Aufsteigen der Seele in die wundervolle Gegenwart des Göttlichen sein.

Wenn unser ganzes Wesen mit Reinheit und dem Licht der Liebe erfüllt ist, erhebt sich unsere Seele und taucht ein in die allwunderbare göttliche Gegenwart.

Oft beten die Leute zwanzig Jahre oder mehr, ohne ein Ergebnis zu sehen.

Doch sind all diese Gebete nicht völlig umsonst gewesen. Sie haben auf eine Art zum Fortschritt beigetragen, auch wenn keine Ergebnisse erkennbar wurden.

Man sollte nicht aufhören zu beten, weil sich anscheinend keine Ergebnisse einstellen.

Man sollte die täglichen Gebete und Meditationen weiterführen, und plötzlich stellt sich eines Tages ein wunderbares Empfinden der göttlichen Gegenwart ein; man ist erfüllt von Frieden und Freude, doch kann es trotz allem wieder Tage geben, wo man traurig ist und sich leer fühlt.

Dieser Prozess des Auf und Ab wird sich fortsetzen bis man eines Tages vollkommen im Gottbewusstsein verankert ist.

Bis dahin müssen Gebet und Meditation täglich geübt werden, ob sie nun inspirierend sind oder nicht.

Warum so ungeduldig, mein Herz? – Er, der über Vögel, wilde Tiere und Insekten wacht, Er, der für dich sorgte, als du noch in deiner Mutter Schoß warst, wird Er nicht für dich sorgen, jetzt, da du zur Welt gekommen bist?

Ach, du mein Herz, wie konntest du dich abwenden vom Lächeln deines Herrn, und so weit weg von Ihm wandern?

Du hast deinen GELIEBTEN verlassen und denkst an andere: und daher rührt es, dass all dein Tun vergeblich ist.

Kabir




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