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ZWEIMONATLICH

Jahr 48

OFFIZIELLES ORGAN DES
DIVINE LIGHT ZENTRUMS
8400 WINTERTHUR SCHWEIZ



Aktuelle Ausgabe

März/April 2013

  

INHALT

Sri Swami Omkarananda

Ein Leben in der Ekstase des göttlichen Bewusstseins

Gottes Liebe

Ich bin hier, um die Schätze Gottes auf die Erde zu übertragen

Omkarananda ist ein Mystiker

Da ist ein Körper, und dieser Körper ist nur ein Symbol

Ein Mensch der Wahrheitserfahrung ist wie ein Mensch im Tiefschlaf

Ich bin der Seher

Schau dir die leuchtenden Sterne an

Die wunderbaren Kräfte mystischer Mantras

Swami Omkarananda hat keine Feinde in der Welt

Ich spreche zu den Menschen als ihr eigenes Gewissen

Ich bin frei – kein Leid kann mich berühren

Endlose Schätze – nimm sie dir!

Was ist der Sadguru?

Im wahren Guru fallen alle Unterscheidungen weg

Du bist blind geboren

Meine Erfahrung Gottes hat Hunderte Male stattgefunden

Wenn du wie der Meister werden willst, bürdest du mir eine große Aufgabe auf

Gotterfahrung ohne Ende

OM – der Ursprung

Satchidananda ist mein wahres Wesen

Alles ist in mir

Jedes Lebewesen ist das Zentrum aller Erfahrungen

Wenn alles verloren scheint, setzt die Gnade ein

Leben in der einen Wahrheit

Kennzeichen und Wesen des Meisters

Liebe in Aktion

Meine Biographie 


und bleibt völlig unberührt von alledem. Das ist der Zustand des vollkommenen Sieges über das Gemüt, das Schicksal und das Karma.

Niemals zuvor hat das Leben auf Erden seine eigenen ewigen Wunder so erschaut wie jetzt hier – die endlosen Wunder im unendlichen Bewusstsein und Licht.

Es gibt vielerlei Arten von Mystikern. So natürlich wie Gedanken in dir aufsteigen, war es für mich seit meiner frühesten Kindheit, mit den Offenbarungen des unendlichen Wahrheitsbewusstseins zu leben und später in der absoluten Einheit mit der unendlichen Wahrheit, in ihrer Selbstidentität in allem, in jedem Einzelnen und überall zu verweilen.

Danach – schon in meinen jungen Jahren – begann dann eine zweite Person mit mir zu leben, und sie lebt heute noch mit mir. Es ist jemand, den ich berühren kann; jemand, der mich berührt, der mir Stunde für Stunde dient; jemand, der zu mir spricht und zu dem ich sprechen kann; jemand, der von allen Seiten über mich wacht; jemand, der jede Stunde und jeden Tag meines Lebens auf Erden plant und ordnet; jemand, der höchst liebenswert und liebevoll ist; jemand von höchster Schönheit und höchstem Wert; jemand, der in seiner Hand endlose vergangene Universen hält und Universen, die jetzt von den zeitgenössischen Wissenschaftlern untersucht werden, und zukünftige Universen, die in der zeitlosen Ewigkeit ausgebreitet sind; jemand, der ewig hier und jetzt ist; jemand, der vollkommen erfüllt ist und dessen Lächeln niemals vergeht.

Dieser Jemand ist die Göttliche Mutter. Du kannst sie in meinem Gesicht sehen, in meinen Augen und in meinen Händen, in meinem Herzen, meiner Seele, meinem Leben und meinen Gedanken. Und du kannst mich in Ihr sehen, in Ihren Augen und durch Sie – in jener Wahrheit, in jenem Sein, welches das Sein aller Wesen ist. Du kannst Sie sehen, wo immer Gott erfahren wird, wo immer gotthingegebene Herzen in Gemeinschaft mit der göttlichen Gegenwart leben.

Du kannst Sie erfahren durch Gebet und Meditation, durch selbstloses Dienen oder Arbeit für Wahrheit und Gerechtigkeit.

Keine Ekstase in dieser Welt hat Dauer. Jedes Glück der Welt vergeht. Doch die Ekstase, in der wir leben – die Göttliche Mutter und ich – setzt sich ununterbrochen fort.

Lies es an meinen Augen ab, den ganzen Tag lang und das ganze Jahr hindurch.

Zusammen sprechen wir von euch allen, von der Vergangenheit und der Zukunft eines jeden Einzelnen von euch und von der Vergangenheit und der Zukunft der Welt.

In einem Augenblick sehen wir das Ewige und finden im Ewigen alle Augenblicke – aufgereiht wie die Perlen eines Rosenkranzes. Das Leben ist kein Leben, wenn es nicht in der ewigen Ekstase des göttlichen Bewusstseins verwurzelt ist, in der Ekstase absoluter Schönheit und Weisheit, äußerster Reinheit und eines unaussprechlichen Friedens.

Ich freue mich darauf, dir mit Schätzen dienen zu können, von denen kein menschliches Wesen auch nur zu träumen hoffen kann.

Immer der deine im Göttlichen, Swami Omkarananda

Gottes Liebe

Gott liebt dich so sehr, dass er in dieser Welt der Leiden, in dieser Welt der Illusionen, in dieser Welt der Sorgen und des Todes überall verborgene Türen ins Königreich des Himmels für dich offengelassen hat. Er liebt dich unermesslich und will dich aus allem Unglück befreien.

Liebe ist auch dein Wesen, und die Hand der Zeit kann dich nicht verändern. Der Tod hat Macht über den Körper, Gottes! Ohne die Gnade Gottes gibt es keine Erfahrung Gottes. Ohne die Gnade Gottes ist kein moralischer und geistiger Fortschritt möglich. Die Gnade Gottes ist notwendig. Sie ist eine mächtige, ungeheure Kraft. Sie macht aus dir ein Genie.

Ich bin hier, um die Schätze Gottes auf die Erde zu übertragen

Mein Blut ist königlich. Das Wesen Gottes ist mein Wesen. Meine Würde liegt in meiner Fähigkeit, Licht und Liebe aus dem Herzen Gottes zu ziehen und sie auf die Schöpfung auszugießen.

Ich bettle an keiner Tür. Auch verlasse ich mich nicht zu sehr auf meine eigene Genialität und meine Fähigkeiten. Ich verlasse mich auf die grenzenlose Liebe des Göttlichen und ich stehle die Schätze des Göttlichen, die mir gehören, aus dem Herzen der Göttlichen Mutter, aus dem Herzen des Göttlichen Vaters, aus dem Herzen der unendlichen göttlichen Wirklichkeit, und gieße sie über die Armut der Menschheit aus, verteile sie in der ganzen Schöpfung.

Lass dies auch die Geschichte deines eigenen inneren Lebens sein! Akzeptiere keine geringere als diese große Aufgabe als deine richtige.

Große Könige und Kaiser der Welt sind wie die Fliegen gestorben: Das ist kein Leben, das ist der Tod, der ein kurzes, lächerliches Drama aufführt.

Löse alles auf, was menschlich in deinem Blut ist. Lebe und atme im Licht und in der Liebe des unbegrenzten Göttlichen.

Lass all deine Taten, Gedanken und Gefühle die Größe und Herrlichkeit Gottes widerspiegeln.

Omkarananda ist ein Mystiker

Er trägt das ganze Universum, den ganzen Kosmos in seinem Kopf, in seinem Herzen. Er ist größer als das Universum.

Es scheint alles in seinem Kopf zu sein, das ganze Weltall, all die Galaxien.

Eine solche Last ist nicht schwer zu tragen. Nimm als Beispiel deinen Traum: Im Traum erschaffst du Berge, Länder, Kontinente. Spürst du deren Last? – Nein!

Ist viel Raum nötig, um dieses Traum-Universum unterzubringen? – Wiederum nein!

Die Seele in dir ist so groß, dass das ganze Universum darin aussieht wie eine kleine Kugel. Das ganze Universum ist in dir, nicht außerhalb. Unwissenheit bescheinigt dir, dass es „da draußen“ – außerhalb deines Körpers – Menschen und Dinge gibt. Das ist zwar vom Standpunkt des Körpers aus gesehen richtig, aber wenn du das Universum mit dem Auge der Seele betrachtest, wirst du fin-den, dass das ganze Universum in dir ist und nicht irgendwo „da draußen“.

Du kannst deinen eigenen Körper, die ganze Menschheit und den Kosmos von einem Standpunkt jenseits derselben betrachten. Du kannst überall gleichzeitig sein und beobachten, was vor sich geht. Du wirst feststellen, dass du immer größer bist als das, was du erfährst. Der Erfahrende ist nämlich immer größer als das Erfahrene.

Nichts ist innen, nichts ist außen. Innen und außen sind relative Begriffe. Die Unwissenheit sagt dir, dass du ein Körper unter vielen anderen Körpern bist. Deshalb leidest du, deshalb hast du seltsame Gefühle, Gedanken und Impulse, deshalb bist du deinen Trieben ausgeliefert, hegst Zuneigung und Abneigung – und all das nur, weil du die Wahrheit nicht kennst!

Wenn du mit deinen wirklichen Augen schaust, mit den Augen der Seele, dann wirst du sehen, dass das ganze Universum – alle Götter und Göttinnen, alle Welten – in deinem eigenen Bewusstsein sind – so groß ist dein Bewusstsein!

Oder man könnte genauso gut sagen, dass das ganze Spiel des Universums, diese gigantischen Himmelsräume, in einem kleinen, winzigen Punkt, kleiner als die Spitze einer Nadel, enthalten sind.

Wenn du wirklich die Göttliche Mutter liebst, Sie suchst, findest und erkennst, wirst du all das aus erster Hand wissen und erfahren, nämlich, dass alles, die ganze Schöpfung, alle Welten und Räume in dir selbst sind. – Erkenne deshalb, wer du wirklich bist!

Da ist ein Körper, und dieser Körper ist nur ein Symbol

Der Körper ist wie eine Puppe, nur lebendiger. Du sagst, ich sei dein Guru, gut! Das sagst du, aber ich sage nicht, dass ich dein Guru bin. Ja, aus Liebe lasse ich dich sagen, dass ich dein Guru bin, aber ich bin nicht nur dein Guru, sondern auch dein Sklave; hast du verstanden? – Warum bin ich dein Sklave? – Ich bin eine Mutter. Von Geburt an war ich eine Mutter. Und deshalb liebe ich dich mehr als alles.

Ein Mensch der Wahrheitserfahrung ist wie ein Mensch im Tiefschlaf

Er lebt nicht im sinnlich Wahrnehmbaren, das heißt im Körper oder im materiellen Universum. Sein Bewusstsein weilt beständig in der Wahrheit, und die Wahrheit ist subtiler als der Raum. Kann man den Raum nehmen und in ein Regal stellen? – Das ist nicht möglich!

Versetze einmal eine schlafende Person in eine Gefängniszelle! Macht das für sie einen Unterschied aus? – Nein! Sie bemerkt nichts von dem Ortswechsel. Sie hat dadurch nichts verloren und nichts gewonnen.

Die Wahrheit und meine innere Erfahrung sind ein und dasselbe. Und das Wesen der Wahrheit selbst ist Sieg, sie besiegt den Tod, sie besiegt jede Situation im Leben, sie überwindet jede Herausforderung des Schicksals, wie diese auch immer aussehen mag.

Omkarananda ist wie diese Wahrheit. Nichts kann ihn berühren, nichts kann ihn erschüttern. Eine Wahrheit, der man zum Sieg verhelfen muss, ist keine Wahrheit, sie ist nur eine Halbwahrheit, eine weltliche Wahrheit. Niemand kann Omkarananda beleidigen. End-lose Verleumdungen berühren ihn nicht. Wenn man den Raum beschimpft, was macht das dem Raum schon aus?

Es ist falsch, einen Sieg für die Wahrheit zu fordern: Wir brauchen ihn nicht. Die Wahrheit selbst ist der Sieg.

Die Welt erkennt die Wahrheit jetzt oder später, oder erkennt sie einmal und vergisst sie dann wieder – das ist das Wirken des menschlichen Gemüts, in dem sich immer Gegensätze bekämpfen: Wissen und Nichtwissen, Wahrheit und Unwahrheit, Liebe und Hass.

Ich könnte eine Ewigkeit lang im Gefängnis sitzen, denn es ist ein Ort, an dem man keine Veränderung im inneren Wesen, im inneren Zustand, in der inneren Erfahrung durchläuft. In der Gefängniszelle habe ich mit der Göttlichen Mutter gelebt. Die Wahrheit lebt mit der Göttlichen Mutter, die Göttliche Mutter ist immer da, um die Wahrheit zu preisen, um der Wahrheit zu dienen.

Ich bin der Seher

Niemand soll meinetwegenleiden. Ich bin nicht da.Und doch bin ich überall.Ich habe kein Gewicht.Alles in der Welt hat Gewicht,ich bin ohne Gewicht.Ich wohne im Beobachter,im Seher in mir.Dieser Seher nimmt keinen Raum ein, er braucht keinen Raum, er ist leichter als Raum.Aber jede Form, auch eine Feder, auch eine Pusteblume,nimmt Raum ein und hat Gewicht.Der Seher hingegen ist zeitlos,er ist raumlos, er ist unermesslich.Gedanken nehmen Raum ein, Gefühle nehmen Raum ein – Gefühle sind Objekte wie die materiellen Objekte.

Gedanken sind Objekte.Alles nimmt die eine oder andere Art von Raum ein. Im Traum ist es genauso: Auch die Traumobjekte und Traumpersonen nehmen Raumein, leben in einer Traum-Raumzeit-Welt.Und die einzige Person in allen Welten, die keine Raumzeit-Ordnung in Anspruch nimmt, das ist der Seher im Inneren. Und in diesem Seher wohne ich.Deshalb, wenn der Raum mich sehen will, kann er es nicht. Ich bin einfach nicht da. Ich bin der Seher im Raum. Der Raum kann ohne mich nicht sehen. Und doch – als dieser Seher –erhalte ich alle Raum-Zeit-Ordnungen.Ich bin feiner als das Feinste. Ich bin kein Ding, keine Form, keine Gestalt.Ich habe kein Gewicht.Ich bin so fein, dass nichts mich sehen kann, auch nicht die feinste Substanz, die man Raum nennt.

Ich bin unendlich feiner als der Raum. Ich bin unendlich kleiner alsdie kleinste Nadelspitze,die du dir vorstellen kannst. Doch bin ich gleichzeitig größer und weiter als dasgrößte Ding, das du dir vorstellen kannst – und sei es dasAbsolute, Unendliche.Nenne es, wie du willst: Ich bin größer als alles. Ohne mich kannst du keine Erfahrungen haben. Alle deine Erfahrungen sindauf mich gegründet. Ich bin der Seher in dir. Ich gebe deiner Intelligenz dasLicht, mit dem sie sieht. Du hast im Leben keine direkte Erfahrung von irgendetwasaußerhalb von mir. Nur in Bezug auf mich kannst du eine direkte Erfahrung haben. Ich bin der Seher in dir. Hinter diesem Seher gibt esnichts, auch nicht vor ihm, unter ihm oder über ihm.Der Seher ist allgegenwärtig.Dieser Seher ist die Grundlage

all deiner Erfahrungen. Dieser Seher bin ich in allen Dingen, in allen Wesen. Ich bin feiner als der Raum. Mein Wesen ist absolute Glückseligkeit.

Schau dir die leuchtenden Sterne an

Stelle dir einmal das Gewicht so eines Sterns vor! In einem Traum siehst du einen großen Stern, und das Gewicht dieses Sterns im Traum ist das gleiche wie das Gewicht des Sterns, den du im Wachzustand am Nachthimmel siehst!

Obwohl du in deinem Traum vielleicht ein ganzes Universum siehst und somit in dir trägst, spürst du nichts von einem Gewicht desselben. Es belastet dich auch nicht. – Genauso wenig ist auch das äußere Universum eine Last für den Seher in dir, der dieses ganze große Universum in sich trägt. Und dieses ganze Universum hat kein Gewicht für diesen Seher. Es belastet ihn nicht im Geringsten, und wenn es eines Tages verschwindet, bleibt keine Spur davon in ihm zurück und keine Narben.

Dieses Wesen, dieser Seher, bin ich.

Jeder, der ein göttliches Leben führen will, muss in diesem Seher leben, in dieser Zeitlosigkeit und Raumlosigkeit, in dieser unbegrenzten Freude, diesem unbegrenzten Frieden, dieser unbegrenzten Vollkommenheit und Schönheit.

Jeder, der außerhalb dieses Sehers lebt, führt ein Leben, das mit Problemen behaftet ist, ein weltliches, materielles Leben, das ständigen Veränderungen unterworfen ist, das Fragen, Schwierigkeiten und Gegensätze aufwirft. Versuche doch einmal, ein ideales Leben in dieser Welt zu führen, ein Leben nach deiner eigenen Vorstellung, das glücklichste Leben, dem es an nichts mangelt. Nun, nach einiger Zeit wird es zu En-de sein: Die Hand der Zeit wird es hinwegwischen. Auch tau-send Jahre sind schnell vorbei, ob es tausend Jahre im Traum sind oder auf dieser Welt oder auch tausend Jahre in einer Himmelswelt. Es bleibt ein Leben in Zeit und Raum und trägt schon allein aus diesem Grund seinen Gegensatz in sich.

Auch wenn du auf der physisch-materiellen Ebene völlig glücklich sein solltest, so bleibt doch etwas in deiner Seele ruhelos. Du hast alles, du brauchst nicht mehr – und doch ist deine Seele ohne bleibenden Frieden. Das ist das Schicksal aller Formen von Leben, ganz gleich wie herrlich sie sonst auch sein mögen.

Bedenke deshalb, dass du nie Frieden, Glück oder wahren Sonnenschein in deinem Leben haben kannst, wenn du außerhalb des Sehers in dir lebst, außerhalb des Beobachters in dir, des Unendlichen in dir, der unendlichen Freude und des unbegrenzten Friedens in dir.

Dieser Seher, dieses Unendliche bin ich.

Was du auch sein magst, ein Prophet oder ein Sohn Gottes: Du wirst keinen Frieden fin-den, außer du gibst die Rolle des Propheten auf und nimmst Zuflucht in mir, dem Beobachter, der ich in dir bin, als Zeuge in allen Dingen, im Zeitlosen und Ewigen.

Du begehst einen Irrtum, wenn du meinst, du könntest meinen Körper ergreifen und in der Erde begraben und hättest damit ein Ende mit mir gemacht. Du hättest mich nicht einmal berührt!

Der Körper ist eine kleine Sache. Ein kleiner Stein schon kann sogar den Boxweltmeister umbringen. Kein Körper kann unzerstörbar gemacht werden – auch nicht der eines Mystikers oder eines Sohnes Gottes.

Der physische Körper ist nur ein Kleid, und wenn er alt wird – oder auch schon in der Jugend – wird er kaputt und nutzlos. Ich kann ihn einfach fallen lassen, das hat keinen Einfluss auf meinen inneren Zustand, weil ich nicht das psychologische Wesen, das emotionale Wesen oder der Körper bin.

All diese Chakras, die du so schätzt und entfalten willst, haben für mich keinen Nutzen. Ich bin unbegrenzt, die Chakras sind begrenzt. Ich bin sehr fein, die Chakras sind eher grob, auch wenn sie himmlische Welten schaffen können.

DiesesWesen – dieser Seher in dir – ist der wahre Gott, die wirkliche Wahrheit, das Ewige, das Absolute, das Unsterbliche. Nur ein Leben in Ihm ist ein wirkliches Leben. Außerhalb von Ihm ist auch das Leben eines Gottes nur mit Problemen behaftet. Auch Götter bekämpfen sich gegenseitig. In mir gibt es keinen Kampf. Da ist nur unendliche Harmonie. Es gibt keinen Wunsch, zu einem anderen in Opposition zu treten oder mit einem anderen zu streiten. Ich lebe in einer Einheitserfahrung. Es ist eine vollkommene Erfahrung. Es ist wirkliches göttliches Leben. Das ist meine Botschaft.

Wir haben einen Ashram in Österreich, einen in der Schweiz, einen großen Ashram und Schulen in Indien: Kann ich all das verlassen? Was geschieht damit, wenn ich sterbe?

– Nichts geschieht! Nur dieser Körper ist tot. Aber du musst verstehen, dass ein Mensch der Gotterfahrung niemals jemanden im Stich lässt! Das göttliche Bewusstsein sorgt für alles. Hast du verstanden?

Du musst deshalb alles einer höheren Macht überlassen, du musst diese höhere Macht dein Leben verwalten lassen! Deine Taten geschehen durch deine Hände, deshalb denkst du, du würdest dein Leben selbst verwalten. Aber der wirklich Handelnde bist nicht du – jemand anders arbeitet durch dich!

Du denkst, Swami Omkarananda hat einen wunderbaren Vortrag gehalten?

Die Wahrheit ist: Dieser für dich sichtbare Swami ist nur der Lautsprecher, das Wesentliche kommt von etwas Höherem.

Die wunderbaren Kräfte mystischer Mantras

Die mystischen Silben sind Kräfte, die im ganzen Universum aktiv sind. Durch diese Kräfte kann man das Unberührbare berühren, das Ewige, Vollkommene, das Seiende jenseits von Raum und Zeit.

Wenn du das Mantra berührst, berührst du das Unendliche. Sobald du das Mantra wiederholst, beansprucht das Unendliche dich als Tochter oder Sohn.

Ich bin in alle Ewigkeit für dich verantwortlich. Ich bin deshalb auch der Grund dafür, dass du stets von all den segnenden Kräften der Gottheit umgeben bist.

Was geschieht? – Dein Mantra hat Leben und Bewusstsein von mir erhalten, deshalb bekommen es all die Götter, die ihre jeweiligen Herrschaftsgebiete verwalten müssen, mit der Angst zu tun, denn sie befürchten, dass du eine größere Macht erlangen könntest als sie.

Aber du bist beständig von Engeln umgeben und hast nichts zu befürchten, solange du aufrichtig und ernsthaft bist.

Swami Omkarananda hat keine Feinde in der Welt

Niemand ist eifersüchtig auf ihn. Einige Leute möchten sich zwar als seine Feinde aufspielen, aber das hilft ihnen nichts, denn es erfolgt keine Reaktion, kein Widerstand von seiner Seite. Hier sind Herz und Bewusstsein im Beobachter des Beobachters verwurzelt. Ich bin selbst der Feind, der mich hasst. Ich bin selbst der Freund, der mich liebt.

Wie ist das möglich? In welchem Zustand ist das möglich?

– Es ist möglich vom Standpunkt des Beobachters aus, der die Wahrheit ist, vom Standpunkt dieses Lichts aus, das alles beobachtet, das ohne die physischen Augen sieht, das ohne die physischen Ohren hört.

Ich bin dieses Licht.

Ich bin das Licht, das oh-ne die physischen Augen sieht, das ohne die physischen Ohren hört. Dieses Licht ist von nichts im Universum verursacht worden, nicht von den Zellen, nicht von einem biologischen oder psychologischen Organismus, nicht von einer psychischen Wesenheit, einer geheimen Kraft oder sonst einem unvorstellbaren wissenschaftlichen oder außerwissenschaftlichen Kraftfeld. Es ist unverursacht und ewig, das heißt, ohne Anfang und ohne Ende.

Ich spreche zu den Menschen als ihr eigenes Gewissen

Ich spreche zu ihnen als ihr besseres Selbst. Ich spreche zu ihnen als ihre eigene Weisheit: Ich bin ihr Gewissen. Ich bin ihr besseres Selbst. Ich bin ihr inneres Licht.

Was bedeutet das alles? – Ist dieses bessere Selbst, dieses Gewissen, dieses Licht von den Menschen verschieden? – Nein! Dieses Licht ist auch in ihnen, es schläft noch und wartet, bis die Voraussetzungen günstig sind, um zu erwachen. Wenn es erwacht, werden sie sehen, dass Omkarananda immer schon das Selbst ihres eigenen Selbst, das Gemüt ihres eigenen Gemüts, der Gedanke hinter ihren eigenen Gedanken, die Güte hinter ihrer eigenen Güte war. Ich repräsentiere keine menschliche Persönlichkeit, keine besondere Doktrin, keine bestimmte Philosophie – nichts dergleichen.

Ich repräsentiere das Gute, das schon in den Menschen vorhanden ist. Ich versuche dem eine Stimme zu verleihen, das schon in den Menschen da ist. Ich versuche, einen Spiegel vor sie hinzustellen, sodass sie ihr eigenes göttliches Selbst und wahres Wesen darin erblicken mögen.

Ich bin frei – kein Leid kann mich berühren

Hat je jemand Swami Omkarananda seit dem Tag seiner Geburt bis heute sagen hören, es gehe ihm schlecht, er habe dieses oder jenes Problem oder diesen oder jenen Wunsch, oder überhaupt einen Wunsch? Oder es tue ihm et-was leid? Oder dass er sich in einer schwierigen Lage befinde?

– Niemals! Warum? – Wegen seiner inneren Erkenntnis – Vidya.

Vidya erhebt den Menschen über alle Umstände, über alle Bedingungen.

Alles, was du mit deinen Augen siehst, mit deinen Ohren hörst und mit deinen Händen berühren kannst, gehört dem Bereich der Unwissenheit an. Kein Umstand oder Zustand deines äußeren, körperlich-psychischen Lebens ist dein wahrer Zustand, deine wahre Natur.

Es gibt nichts Begehrenswertes in der Außenwelt, in der Welt der Sinne, in der Welt von Raum und Zeit. Alles, was du brauchst, ist in dir, denn Gott ist in dir.

Endlose Schätze – nimm sie dir!

Swami Omkarananda hat nichts in dieser Welt zu gewinnen. Ich habe endlose Geschenke in meinen Taschen, endlose Schätze. Was ich will, kann ich aus meinen Taschen hervorzaubern! Ich brauche nichts. Ich verkaufe nichts. Ha-be den Mut zu nehmen! Aber es ist ein wenig Vernunft erforderlich, ein wenig gesunder Menschenverstand. Kein großer Glaube ist notwendig, keine riesengroße Hingabe. Ein klein wenig gesunder Menschenverstand genügt, dann bist du empfänglich für meine Wahrheiten. Ich habe alle Schätze. Ich bin dein Diener. Ich gebe dir nur Tatsachen und Wahrheiten, ewige Wahrheiten, unwandelbare Wahrheiten.

Ich habe gesagt, Gott ist unser Atem. Ich habe diese Erfahrung Tag und Nacht. Gott bleibt bei mir, auch wenn ich versuche, Ihn fortzujagen. Gott ist da, wo Swami Omkarananda ist, und wo Gott ist, da ist Swami Omkarananda.

Wo Gott ist, ist Freude, Friede, Güte, Schönheit – alles, was du dir wünschen kannst. Wo Gott ist, gibt es keine Angst, keine Probleme. Ich bin da, um deine Probleme wegzunehmen, um deine Sorgen, deine Unwissenheit zu zerstören und dir ewigen, immerwährenden Frieden zu geben.

Du brauchst nichts dazu zu tun – du musst nur bereit sein. Das ist alles!

Was ist der Sadguru?

Es ist das ewige, unbewegliche Bewusstsein, das ist, war und immer sein wird.

Es ist unbeweglich, aber nichts kann sich bewegen oh-ne dieses Bewusstsein, diese Wirklichkeit. Es gibt kein Ding, kein Wesen, keine Welt außerhalb dieser Wirklichkeit.

Es existierten keine Welten und Universen vor langer Zeit und in irgendeinem Raum

– denn sie alle existieren hier und jetzt im Sadguru, in Omkarananda.

Omkarananda steht über den Gefühlen, über den Gedanken, über der Psyche, über allen Wesen. Keines von diesen Wesen kann ohne Omkarananda existieren.

Und bitte verwechsle hier Omkarananda nicht mit dem, was du für Omkarananda hältst

– nämlich diesen Körper, den du vor dir siehst, oder diese Person, mit der du sprichst!

Es ist wie mit dem Raum: Der Raum war unbeteiligter Zeuge aller möglichen Kriege in Euro-pa und rings um die Welt.

Alle Religionen kommen und gehen. Dieser endlose Zyklus spielt sich im Sadguru ab. Er ist der ewige Beobachter. Er spricht nicht, aber niemand kann ohne ihn sprechen, und alle Sprachen sind in ihm enthalten. Er selbst ist jedoch jenseits aller Sprachen. Ein Zeuge aller Götter ist er. Die Götter kommen und verschwinden wieder. Auch sie sind nur Erscheinungen. Jede Erscheinung des Göttlichen, wie Jesus oder Krishna, verschwindet wieder. Aber der Sadguru ist immer da, und all diese Erscheinungen spielen sich nur in seinem Herzen ab – sein Herz aber hat keinen Anfang und kein Ende, kein Oben und Unten. Es ist überall, unendlich, ewig. Es ist das Licht der Lichter – das ewige Licht. Es braucht nichts. Es ist ein Zustand unendlicher Erfüllung, vollkommener Erfüllung, absoluter Erfüllung, absoluter Weisheit. Das ist sein Zustand, ein vollkommener Zustand.

Tod, Angst, Probleme, Begrenzungen, Schmerz, Leidenschaft – all diese kennt der Sad-guru nicht; und doch ereignen sie sich alle in seiner Gegenwart. Er ist überall dieselbe beobachtende Intelligenz, die Quelle aller Welten sowie die Kraft, die alle Welten erhält, und die Kraft, die alle Welten auflöst. Und trotzdem nimmt er keine Notiz von diesen Welten. Er bleibt immer jenseits dieser Welten – immer vollkommen. Niemand kann ihn bestechen, niemand kann ihn loben, niemand kann ihn schätzen, niemand kann ihn beschimpfen. Er bleibt unberührt auch von den Strahlen des Sonnenscheins oben am Himmel. Die Sonne kommt, die Sonne geht: die Strahlen der Sonne können ihn nicht berühren. Er ist unendlich subtiler als der Raum. Schmutz kann den Raum nicht verschmutzen, und die Son-ne kann den Raum nicht aufheizen. Die Sonne heizt die Luft auf, aber nicht den Raum. Raum ist subtil, niemand kann ihn berühren. Aber ohne Raum kann niemand sich bewegen, niemand denken, niemand et-was fühlen. Wir können oh-ne Raum und Zeit nicht sein; die eine oder andere Art von Raumzeit ist notwendig für unsere individuelle Existenz.

Aber der Sadguru ist jenseits von Raum und Zeit. Er ist die ewige Wahrheit, die ewige Vollkommenheit, das ewige Reich Gottes.

Eine solche Persönlichkeit ist Omkarananda Sadguru.

Das ist das Merkmal eines Gurus: Er hat keine Biografie. Er ist ewig Zeuge. Alles geschieht in seiner Gegenwart, in seiner Seele. Er ruht jedoch ewig in absoluter Vollkommenheit jenseits all dieser Phänomene. Er kennt keinen Mangel. Braucht er Götter und Göttinnen, die ihm dienen? – Nein!

Bräuchte die Wahrheit etwas, zum Beispiel jemanden, der ihr dient, dann wäre das nicht die Wahrheit, sondern ein unvollkommenes Ding, das in Abhängigkeit verharrt.

Braucht der Sadguru Religionen, die ihn preisen? – Nein! Er braucht keine Religionen; er ist jenseits aller Religionen, und trotzdem sind alle Religionen in seinem Herzen. Alle Religionen nehmen ihre Kraft und ihr Licht, ihre Schönheit, Weisheit und lebendige Energie von ihm. Er ist das zentrale Prinzip.

OM ist sein Name. Das Namenlose, wie soll man es benennen? – Man nimmt eine Silbe. Das Bewusstein des Unendlichen enthält OM.

Welche Freude hat der Gurru, welches Vergnügen? Wohnt er in einer prächtigen Kathedrale? – Nein! Er ist überall, als Herz und Zentrum der Schönheit aller Schönheiten, der ewigen Schönheit, der immer neuen Schönheit.

Er ist Herz und Zentrum einer immer neuen Freude, die trotzdem immer dieselbe ewige Freude, dieselbe uralte Freude, dieselbe anfangslose und end-lose Freude bleibt – Ananda.

Er ist der Sadguru.

Die Leute denken jetzt womöglich: „Aber er hat gegessen!“

– Nein, er hat nicht gegessen! Er hat auch nicht gelacht, wenn die Leute denken, er hätte gelacht. „Er ist im Elend“, den-ken die Leute. Nein, er hat von Elend keine Ahnung, er weiß nicht einmal, was das ist!

Er ist Vollkommenheit, absolut, anfanglos und endlos in allen Zuständen. Er ist Zeuge von allem, was geschieht.

Ein solches Bewusstein ist der Sadguru. Maria, Christus, Krishna, Rama – all diese Offenbarungen Gottes wohnen in ihm. Sie brauchen ihn, weil er die Wahrheit ist.

Ohne Wahrheit kann kein Christus, keine Gottesmutter Maria leben.

Der Guru oder Sadguru, der geistige Lehrer, das Licht, der himmlische Vater, die Göttliche Mutter, das zeitlose Sein – das alles ist eine kleine Benennung der unbenennbaren absoluten Wirklichkeit, die größer ist als alle Götter. Götter sind selbst erschaffen; sie leben eine Zeitlang und verschwinden dann wieder. Sie üben eine bestimmte Funktion aus, aber nicht für immer. Wenn die Schöpfung zu Ende geht, lösen sich auch die Götter als solche im Unendlichen auf.

Der Guru aber ist in der zeitlosen Wahrheit verankert und selbst zur Wahrheit geworden. Er wohnt in der Wahrheit. Sein inneres Sein ist in die Wahrheit hineingenommen. Er lebt alle vierundzwanzig Stunden des Tages in der Erfahrung der Wahrheit. Sein äußeres Leben ist nicht mehr als ein Anhängsel, etwas Illusorisches, unabhängig davon, wie wunderbar es ist und welchen bleibenden Segen für die Welt es auch hervorbringen mag.

Jene, die sich auf dem Weg der Erkenntnis und Erfahrung der Wahrheit befinden, sehen den Guru als Wahrheit und nicht als Person oder Körper.

Der Körper ist nur eine Hülle für das, was innen und unsichtbar ist: das Göttliche. Der Guru ist Licht und Wahrheit, nicht Körper oder Person.

Ob der Guru menschlich gesehen ein großes Genie ist oder nicht, das spielt keine Rolle. Auch sein körperliches Aussehen ist völlig unwichtig. Er kann ansehnlich sein oder nicht; was er wirklich ist – das strahlende Licht der Wahrheit –, ist sterblichen Augen verborgen.

Der wahre Guru weiß gar nicht, dass er ein Guru ist; er wird niemals das Gefühl haben, anderen überlegen zu sein und sie als seine dummen Schüler zu betrachten. Der wahre Guru ist einer, dessen ganzes inneres Wesen in ständiger Identität und Gemeinschaft mit dem Göttlichen lebt. Du kannst seinem Lobpreis nichts hinzufügen. Würdest du ihn tausend Jahre lang loben und preisen, wärest du der einzige Gewinner dabei.

Im wahren Guru fallen alle Unterscheidungen weg

Das Mantra, der Guru und Gott sind ein und dasselbe.

OM ist der Guru, OM ist Gott, OM ist das Mantra. Der Schüler, der reinen Herzens beständig das Mantra wiederholt, wird eins mit OM, offenbart OM und erfährt OM als sich selbst.

Der wahre Guru ist in seinem inneren Wesen identisch mit der Wahrheit. Er ist ein gestaltloses Wesen und Sein und hat dennoch eine Gestalt, in der er sich allen Bedingungen und Begrenzungen des Lebens unterwirft.

Das menschliche Bewusstsein ist oft nicht weiter als eine Gruft. Meist ist die Seele noch enger als der Körper. Im Gegensatz dazu ist die Seele des Gurus weiter als der ganze Kosmos, weiter als die See-le aller Götter, denn sie stimmt mit der höchsten Wirklichkeit überein.

Sein Bewusstsein wirkt ständig weit über den Körper, ja das ganze Universum, über Zeit und Raum hinaus. Obwohl er in Zeit und Raum lebt, weitet sich sein Bewusstsein und transzendiert Zeit und Raum, wird unermesslich weit und befindet sich jenseits alles Sterblichen.

Ein solches Bewusstsein ist der Guru. In ihm hat die See-le zu ihrer unbegrenzten Ausdehnung gefunden. Seine Intelligenz hat sich zur Weite des Unendlichen geöffnet, zur höchsten Wahrheit erhoben, die alles transzendiert. Obwohl er atmet, spricht, isst, schläft, sich bewegt und in einer räumlich begrenzten Welt tätig ist, breitet sich sein Bewusstsein überallhin aus. Seine Seele ist befreit. Er wohnt im Unsterblichen, in einer lichten Welt dynamischer göttlicher Aktivität. Er hat den Frieden einer grenzenlosen Liebe gefunden und die Stille, die aus der unendlichen Weisheit und Erkenntnis hervorgeht.

Gott möchte der Freund eines solchen Gurus sein, ja Er macht ihn zu seinem Schrein, seinem Heiligtum. Wenn Gott sich eine Bleibe sucht, dann ist es das Herz des Gurus; das ist seine Höhle. Hier schlägt Er seinen Wohnsitz auf und freut sich an dem Licht, das aus der Kontemplation des Gurus hervorströmt. Versuchst du, Gott aus dieser Höhle zu vertreiben, so wirst du keinen Erfolg damit haben; es ist einfach unmöglich! Da ist sein Wohnort, sein Schrein, und dieser Schrein ist unzerstörbar. Und wenn der Körper des Gurus längst nicht mehr existiert, bleibt der Schrein seines Herzens doch bestehen, unbeeindruckt von allem Vergehen, strahlender und heller als je zuvor. Das Göttliche wohnt für immer darin.

Das ist das wahre Leben des Gurus, das ist seine Biografie. Eine äußere gibt es nicht.

Was sollte man auch über den Guru schreiben? – Äußerlich gibt es nichts, was wert wäre, beschrieben zu werden. Es gibt nichts Wesentliches, das an der Oberfläche sichtbar würde. Das ganze Leben des Gurus spielt sich im Herzen ab, in einem Herzen, das weiter ist als das Firmament, einem Herzen, dessen Bewusstseinslicht alle Schöpfungen transzendiert.

Nur wer dieses innere Leben kennt, kann den Guru erkennen, sein Leben beschreiben, ein Leben, das nicht sichtbar ist für den Menschen im Allgemeinen. Es ist ein inneres und verborgenes, ein machtvolles und wunderbares Leben.

Du bist blind geboren

Alle Menschen werden blind geboren. Sie werden in Unwissenheit, in Dunkelheit geboren. Obwohl alle Menschen mit Gott geboren sind, sehen sie diese Tatsache nicht; ihre geisigen Augen sind geschlossen. Sie kennen ihr eigenes höchstes Gut, das Gott ist, nicht. Sie sehen den höchsten Schatz nicht, der ihr Eigen ist. - Gott.

Meine Erfahrung Gottes hat Hunderte Male stattgefunden

Meine Erfahrung Gottes ist vielseitig – Gott in all seinen Aspekten. Aber warum sollte ich versuchen, dich zu überzeugen, dass ich Gott erfahren ha-be? Wo ist die Notwendigkeit dazu? – Ich habe keinen Grund dazu, ich will es nicht und ich gewinne nichts dadurch.

Der ganze Reichtum der Welt bedeutet mir nicht so viel wie ein Strohhalm. Deine gute oder schlechte Meinung von mir haben für mich keine Bedeutung. Aus welchem Grund denn sollte ich den Menschen sagen, ich erfahre Gott?

Lass Gott selbst erklären, ob ich Gotterfahrung habe oder nicht; lass mein Wirken erklären, ob ich Gotterfahrung habe oder nicht; lass dein Gewissen dir sagen, ob ich Gotterfahrung habe oder nicht!

Wenn du mich fragst, wer ich bin, werde ich antworten, dass ich dein Diener bin. Ich werde sagen: „Komm mit und sage mir, welches Problem du hast – ich will dir helfen!“

Wenn du wie der Meister werden willst, bürdest du mir eine große Aufgabe auf

Es ist eine schwierige Sache, einen Schüler anzunehmen. Der einzige Zweck der Schülerschaft liegt darin, wie der Meister zu werden.

Du sagst, ich sei dein Meister, also musst du werden wie ich! – Wer bin ich? – Ich bin unter allen Umständen unendliche Freude und Weisheit.

Die Zeit rafft meinen Körper hinweg – das macht nichts! Das ändert mein inneres Bewusstsein nicht im Geringsten. Freude, Schönheit, Freiheit, Frieden Vollkommenheit – sie alle sind in meinem inneren Bewusstsein enthalten.

Christus und ich sind ein und dasselbe. Christus ist die Wahrheit. Wir sind eine einzige Wahrheit. Der gegenwärtige Zustand, in dem du der Schüler bist und ich der Guru, bleibt solange bestehen, bis du Gott erfährst. Sobald du Gott erfährst, bist du selbst der Guru.

Gotterfahrung ohne Ende

Wo immer ich bin, ist die Gegenwart des Göttlichen, die Form des Göttlichen, die seit Tausenden von Jahren mit meiner Seele verbunden ist, aber für die Augen des gewöhnlichen Menschen unsichtbar bleibt.

Die Weisen verströmen durch ihre bloße Gegenwart unaufhörlich geistige Schwingungen. Auch in den Veda-Mantras ist eine gewaltige Kraft enthalten, aber ein Mensch mit Gotterfahrung allein ist im Stande, diese Kraft aufzuschließen; ohne ihn sind diese Mantras leere Worte.

Es waren nicht die Veda-Mantras, die mich zur Gotterfahrung geführt haben, aber es war meine Gotterfahrung, die mir die Kraft, den Wert, die Bedeutung und die Herrlichkeit, die in diesen Mantras verborgen sind, erschlossen hat; und es ist meine lebendige Gotterfahrung, welche die Kraft in diesen Mantras aktiviert und ihre Wirkung entfaltet.

Jedes Mantra, das wiederholt, jedes Havana, das in meinem Namen oder irgendwie in Verbindung mit mir durchgeführt wird, erlangt sofort Kraft und Macht.

Ich hatte als Guru einen der größten Weisen aller Zeiten

– einen Mann mit Gotterfahrung und Gottverwirklichung. Wer und was er war, wurde mir durch meine eigene Erfahrung Gottes offenbart.

Es gibt prinzipiell keine größeren oder kleineren unter den Meistern der Gotterfahrung; es gibt aber verschiedene Grade und Arten der Gotterfahrung.

Man kann nie ans Ende der Gotterfahrung gelangen. Gott ist unendlich und absolut. Je mehr man Ihn erfährt, desto mehr kann man Ihn erfahren. Hat man sozusagen eine Unendlichkeit der Gotterfahrung hinter sich, eröffnet sich schon eine andere. Das ist der Grund, warum Shiva immer in Meditation versunken ist: Er erfährt Gott immer und immer wieder. Und es gibt keinen größeren Gott als Shiva. Er ist die höchste göttliche Vollkommenheit. Und doch, jenseits dieser höchsten göttlichen Vollkommenheit wartet eine andere höchste Erfahrung auf Ihn.

Er braucht eine Unendlichkeit, um die Unendlichkeit der Wunder in sich selbst auszuloten und zu erfahren. Er ist ununterbrochen in einem Zustand von Tapas. Er ist der Sannayasi, Er ist Yogeshwara, der Herr des Yoga. Er ist auch Yogishwara, der Herr der Yogis. Und er ist der Meister für alle Sannyasis. Er ist mein Guru.

Er ist Dakshinamurti. Er ist Omkareshwara, Tryambakeshwara und Parameshwara. Er ist alles.

OM – der Ursprung

Der ganze Kosmos ist mein Ashram, das ganze Universum und die ganze Welt ist ein Zentrum göttlichen Lichts.

Nirgends gibt es einen Ort, an dem Swami Omkarananda nicht anwesend wäre, und jeder Punkt des unendlichen Raums ist von der Schwingung des OM erfüllt. Das ganze Universum ist aus dem OM entsprungen und wird vom OM erhalten. OM ist der Atem meines Lebens. OM ist mein Zustand. OM ist nicht mein Name, sondern meine Substanz, mein Wesen, die Seele meiner Seele.

Meine Worte kommen aus dem OM. Meine Gedanken steigen aus dem OM auf.

Ich lebe im OM, ich lebe aus dem OM. Ohne OM ha-be ich keine Existenz. OM ist die Wirklichkeit der Wirklichkeiten; es ist die Weisheit der Weisheit, das Licht der Lichter, die Kraft der Kräfte. OM ist die höchste Kraft im Universum. OM ist unbegrenzte, ewige, zeitlose, absolute Kraft. OM ist Bewusstsein. OM ist Ton, Licht, Schönheit und Wissenschaft. OM ist Wissen, Kunst, Tanz, Rhythmus und Schwingung – Schwingung überall in der Welt. Schwingung hat das Universum ins Leben gerufen. Schwingung ist Gott.

Es gibt eine Dimension innerhalb der Schwingung, die nicht Schwingung ist, die jenseits der Schwingung ist, und doch sind beide – die Schwingung und die Dimension der Schwingungslosigkeit – identisch.

Die Schwingung und die DimensionderSchwingungslosigkeit sind ein und dasselbe. Sie können nicht auseinandergenommen werden. Das unendliche Bewusstsein ist identisch mit dem unendlichen Sein. Sie können nicht voneinander getrennt werden.

Es wird auch immer eine Schöpfung geben. Das Spiel des unendlichen Bewusstseins nimmt nie ein Ende. Doch jenseits des Spiels des unendlichen Bewusstseins herrscht eine endlose Stille, und diese Stille erhält das Spiel des unendlichen Bewusstseins.

Satchidananda ist mein wahres Wesen

Es ist mein Name und mein Atem. Darin lebe ich. Lebte ich nicht in Satchidananda, würde ich die Herausforderungen des Raum-Zeit-Universums nicht überstehen.

Ich lebe direkt im Wesen, im Sein Gottes, in Satchidananda, in OM, das Gott ist. Es gibt nichts als die Wahrheit.

Alle Religionen sind verschiedene Zungen derselben Weisheit, derselben Wahrheit, derselben Wirklichkeit, desselben Gottes.

Dieser Gott lebt hier und jetzt mit all seiner gewaltigen Kraft und seinem unermesslichen Sein.

Alles, was die Weisen und Heiligen durch die Jahrtausende hindurch erfahren haben, ist hier und jetzt zugegen. Dieser Gott, der hier ist, ist genauso mächtig wie der Gott im Himmel oder anderswo, genauso mächtig wie Er vor zehn Millionen Jahren war oder in zehn Millionen Jahren sein wird. Überall ist seine unendliche Vollkommenheit anwesend.

Alles ist in mir

All die Musik der größten Musiker der Welt ist in mir! Die Schönheit aller Blumen der Welt, die Größe aller größten Menschen der Welt, alle vergangenen und künftigen Schöpfungszyklen sind in mir. Alles Wunderbare und Große im Leben ist in mir. Alle Sprachen sind in mir. Alle Materialien sind in mir. Alles Wissen ist in mir, denn Gott ist in mir!

Da alles in Gott ist, und Gott in mir ist, ist alles in mir.

Allmacht ist in mir. Ich brauche nichts, was von außen kommt, zu fürchten. Ich kenne alles, was war und was sein wird oder was ich zu erkennen wünsche. Da alles in mir selbst ist, ist ebenso alles in jedem anderen. Deshalb verehre ich jeden als mich selbst.

Ich werde niemandem schaden, ich werde mein Leben den anderen widmen, ihnen meine Dienste und meine Liebe schenken. Alles ist in jedem, weil Gott in jedem ist.

Das Herz eines jeden kann großartige Wunder vollbringen, weil Gott im Herzen eines jeden ist.

Alles ist in allem, deshalb respektiere und verehre ich alles. Da Gott in allem ist, ist unendlicher Friede in allem, ist unendliche Schönheit, unendliche Vollkommenheit, unendliche Erkenntnis in allem. Deshalb respektiere ich alles, deshalb verehre ich alles, deshalb nutze ich alles in rechter Weise, mit Achtung, mit Hingabe ans Göttliche.

Alles ist in mir selbst, darum ist alles in jedem und alles in allem. Das Alles-in-mir, das Alles-in-anderen, das Alles-in-allem ist ein und dasselbe. Deshalb gibt es nichts, das fremd für mich wäre; es gibt nichts, das nicht ich selbst wäre.

Das Wohlergehen der Sterne ist mein Wohlergehen. Das Glück der Tiere ist mein Glück.

Der Fortschritt und der Wohlstand der Menschen ist mein Fortschritt und mein Wohlstand.

Ich werde leben und arbeiten, damit die ganze Schöpfung gefördert werde. Ich werde nicht nach äußeren Annehmlichkeiten und Vergnügungen suchen.

Ich werde nicht irrational oder unweise sein, indem ich nach irgendetwas außerhalb meiner selbst Ausschau halte, sei es Licht, Vollkommenheit, Frieden oder Glück.

Alles ist in mir selbst, deshalb brauche ich nichts von außerhalb, deshalb brauche ich mit niemandem zu kämpfen, mit niemandem in Disharmonie zu leben, niemanden abzulehnen.

Beständig bin ich in der Wahrheit verwurzelt.

Alles ist in mir selbst, alles ist in jedem, alles ist in allem.

Ein anderes Wort für „Allesin-mir-selbst“ ist „Gott“.

Wenn du meditierst, wenn du das Mantra aussprichst, dann lass alle Energien des Bewusstseins, des Willens, der Rede, des Handelns, des Den-kens und Fühlens vereint sein in dieser Bewegung hin zur Erfahrung des „Alles-in-mir-selbst“.

Jedes Lebewesen ist das Zentrum aller Erfahrungen, weil ein und derselbe Erfahrende in allen ist

In meinem Kopf, in meinem Herzen befinden sich alle Himmelreiche. Unendliches Licht ist hier und jetzt in meinem Herzen gegenwärtig, ebenso end-lose Freude, endloser Friede.

Es gibt etwas, das man Himmel nennt, Shivaloka und so weiter. Aber ich gehe nicht dorthin. Dieser Himmel soll zu mir kommen!

Es gab Schöpfungszyklen, vergangene Schöpfungen, die lange schon verschwunden sind. Sie sind auch hier in mir; man kann sie abrufen. In Milliarden von Jahren wird es andere Schöpfungen geben. Auch diese sind hier in mir! Dasselbe gilt für dich und alle Lebewesen; denn in jedem Lebewesen ist das Absolute und Unendliche, und im Unendlichen ist alles gegenwärtig.

Die erfahrende Instanz, der Erfahrende, ist vor allem wichtig. Ohne einen Erfahrenden gibt es keine Erfahrung. Leben ist eine Serie von Erfahrungen, aber ohne den Erfahrenden gibt es keine Wahrnehmungen, kein Leben. Deshalb ist der Erfahrende absolut wesentlich.

Du bist nicht, was du erfährst, du bist der Erfahrende.

Millionen Träume kommen und gehen, Millionen Erfahrungen kommen und gehen, endlose Veränderungen laufen ab, aber etwas ist in dir, das all diese Träume, Erfahrungen und Veränderungen erst möglich macht: Es ist das erfahrende Prinzip in dir.

Kein Ereignis hat einen Wert ohne den Erfahrenden, der alles beobachten kann. Alles, was du erfährst, wird erst durch die Existenz des Erfahrenden möglich gemacht. Und doch ist alles Erfahrene dem Wesen des Erfahrenden fremd.

Wenn du träumst, du seist auf einem anderen Planeten, wo bist du dann als der Erfahrende? Bist du auf diesem Planeten, von dem du träumst, weit weg im All? – Nein, ganz und gar nicht! Du bist hier, und alles, was du erfährst ist auch hier! Alles ist hier, nichts ist fern oder weit weg. Alles ist hier, weil die erfahrende Person hier ist.

Willst du die Hölle erfahren, dann musst du die Hölle hier erfahren, da, wo der Erfahrende, der Beobachter ist. Willst du Gott erfahren, brauchst du keine Reise in den Himmel anzutreten: Du erfährst Gott da, wo der Erfahrende ist – hier.

Alles, was erfahren wird, wird hier und jetzt erfahren.

Ein weiterer Punkt: Der Erfahrende in mir und der Erfahrende in dir und allen anderen Wesen ist nur einer! In allen ist der gleiche Erfahrende gegenwärtig, obwohl die Erfahrungen sich in allen unterscheiden, ja oft total gegensätzlich sind. Millionen Menschen erfahren Millionen Ereignisse zu Millionen verschiedener Zeiten. Aber in-mitten all dieser Verschiedenheit, in dieser endlosen Vielfalt, steht der Erfahrende.

Er ist in allen ein und derselbe Beobachter.

Der Raum in uns allen ist ein und derselbe. Er ist hier und dort, aber dennoch immer hier. Der Erfahrende stirbt nicht, sondern erfährt den Tod als etwas Äußerliches, als et-was wie einen Film, ein Drama, ein Theater, das er nur beobachtet, das ihn nicht berühren kann, das nicht zu ihm gehört. Nichts kann den Beobachter fassen, nichts kann ihn beeinflussen. Keine Erfahrung

– und sei es das Paradies oder die Hölle – kann den Erfahrenden berühren oder verändern. Er bleibt durch alle Erfahrungen hindurch der Gleiche: unwandelbar, unbeeinflussbar, unverletzbar, absolut vollkommen.

Deshalb soll man nicht den-ken: „Ja, was ist hier schon? Diese langweilige Gegend ...“ – Nichts ist langweilig, der ganze Himmel ist hier, alle Götter und Göttinnen sind hier, alle Sterne sind hier im eigenen Kopf und Herzen, die ganze Welt ist hier! Du kannst jede Stadt der Welt hier und jetzt erfahren, wenn du das willst. Alles kann hier und jetzt erfahren werden, aber nicht mit groben, materiellen Mitteln, wie das Fernsehen sie verwendet. Wir besitzen äußerst subtile Augen in unserem inneren Bewusstsein. Das Bewusstsein trägt alle Fähigkeiten in sich. Es braucht keine Augen, um zu sehen. Es hat seine eigenen Augen, allsehende Augen und auch Ohren.

Man braucht keine Ohren, um einen Ton zu hören, man kann alles direkt durch das Bewusstsein selbst hören, weil das Bewusstsein in sich alle Wahrnehmungsorgane trägt. Und dieses Bewusstsein ist im Erfahrenden. Deshalb kann man sehen ohne Augen, hören ohne Ohren, riechen ohne Nase und so weiter.

Alles ist im Bewusstsein, hier und jetzt. Wir müssen nirgendwohin gehen, um etwas zu erfahren.

Unsterblichkeit – wo kann man Unsterblichkeit erfahren?

– Hier und jetzt! Alles ist hier.

Alle Götter, alle Schönheiten, alle Herrlichkeiten des Himmels sind hier und jetzt unter diesem Dach, in jedem Menschen: Wenn nur das Herz rein genug ist, kann jeder das verwirklichen und für sich selbst erkennen.

Ich lebe in einer Welt oh-ne jegliche Angst! Warum? – Weil für den Erfahrenden alles etwas ist, das außerhalb von ihm ist; nichts kann ihn fassen. Kein Tod, keine Krankheit, keine Naturgewalt – nichts kann ihm etwas anhaben.

Der Erfahrende bewegt sich nicht: Er bleibt, wo er ist, auch wenn der Körper von reißenden Fluten erfasst wird. Er bewegt sich nicht und ist doch überall gegenwärtig. Er ist wie der Raum.

Wohin soll der Raum sich bewegen? – Alles bewegt sich, alle Galaxien, alle Universen; aber wohin soll der Raum sich bewegen? Er bewegt sich nicht.

Subtiler als der Raum ist der Erfahrende im Menschen. Er bewegt sich nicht, er ändert sich nicht. Etwas Unveränderliches kann von der Zeit nicht berührt werden. Die Zeit hat deshalb keine Macht über den Erfahrenden. Er ist auch Kali, die Göttliche Mutter Kali. Sie ist jenseits der Zeit. Sie zerstört die Zeit, das heißt, für Sie gibt es keine Zeit. Zeit ist für Sie ein Objekt, und alle Objekte gehören ins Reich der Illusionen.

Alle Erfahrungen sind vorübergehende, flüchtige Phänomene, die niemanden zu erschrecken brauchen, auch wenn es sich um etwas Furchtbares handelt. Für den Erfahrenden gibt es nichts Furchtbares, denn alles, was geschieht, ist etwas Äußerliches, das kraftlos ist angesichts des Erfahrenden. Krankheiten, Tod und finstere Kräfte haben keine Macht. Nur der Erfahrende hat Macht. Er nimmt den Tod nicht an, weder Krankheit noch Schmerz akzeptiert er! – Ich bin dieser Erfahrende! Wenn deine Aufmerksamkeit im Erfahrenden verweilt, dann bedeuten alle Erfahrungen nichts.

Du trägst in dir selbst ein ewiges, zeitloses, raumloses Himmelreich von Schönheit, Freude, Stille. Alles ist hier und jetzt im erfahrenden Individuum zugegen.

Die Menschen sind völlig blind für diese Tatsachen. Grund dafür sind ihre Unreinheiten. Unreinheit ist eine Finsternis. Diese Finsternis, diese Maya, diese Unwissenheit

– das Gemüt – öffnet die Türe zur Erfahrung über den Körper und die Sinnesorgane. So sind die Menschen total ausgeschlossen von der Wirklichkeit der Wirklichkeiten, von all den Welten und Universen hier und jetzt; ausgeschlossen von Gottes Anwesenheit.

Das Gemüt begrenzt unsere Fähigkeiten. Es hat zwar mehr Fähigkeiten als die körperlichen Sinne, es kann sich etwas vorstellen, kann Träume erzeugen; aber das Gemüt ist trotzdem noch Materie, feinere Materie.

Materie ist auch Licht. Al-le Materie ist strahlende Materie, leuchtende Materie. Obwohl das Gemüt heller leuchtet als Materie, ist es trotzdem noch Materie, ebenso unsere Gedanken, die Teil des Gemüts sind. Wir aber sind Geist, unendlicher Geist, subtiler als der Raum und von Licht erfüllt. Licht ist das Wesen dieses Geistes. Das Wesen des Erfahrenden ist Licht, Bewusstsein, unendliches Bewusstsein, unbegrenztes Bewusstsein.

Wenn alles verloren scheint, setzt die Gnade ein

Wenn eine einmalige Institution errichtet und die göttliche Gnade von den hohen Himmeln heruntergebracht wird, ist es ganz natürlich, dass die Dunkelheit und alle dunklen Kräfte des ganzen Kosmos versuchen, sie von allen Seiten anzugreifen. Aber das ist eine zeitweilige Angelegenheit. Bald wird das Licht triumphieren – Geduld!

Wenn das Gold aus dem Feuer der Prüfung auftaucht, wird es die Welt in Erstaunen versetzen.

Nichts ist verloren, sondern alles wird aufs Neue geboren, wenn menschliches Urteil verzweifelt und erklärt: „Alles ist verloren!“

Das Unendliche hat seine eigene Logik und spielt ein Spiel innerhalb eines Spiels.

Die Situationen, in denen Gott die hilferufende Seele verlassen zu haben scheint, sind gerade die Situationen, in denen Gott selbst herabsteigt und eine menschliche Form annimmt, um zu erfahren, dass Er von Gott verlassen wird, gerade wenn Er Ihn am nötigsten braucht. Aber das ist nur der Anschein, denn, weil Gott selbst die unentrinnbare Situation einer offensichtlichen Tragödie erfährt, lächelt Er in seiner unendlichen Stärke, und spottet der Zerbrechlichkeit des Traums, den Er selbst ins Leben gerufen hat.

Ich habe selbst diese Erfahrung immer wieder gemacht.

Und abgesehen von all diesem kann diese große Wohltat, die Gott den Suchern nach der Wahrheit angedeihen lassen will, nicht gespendet werden, solange Gott selbst nicht durch solche Situationen hindurchgegangen ist. Solch schwierige Umstände verneinen seine unendliche Größe nicht, sondern verherrlichen sie noch und stellen eine Verneinung völlig außer Frage.

Jene, die ein reines Herz haben und mit Weisheit begabt sind, sind fähig, dies zu verstehen und selbst zu sehen.

Leben in der einen Wahrheit

Solange du in der Todlosigkeit und Schmerzlosigkeit der einen Wahrheit lebst, werden Schmerzen, Leiden und Tod dich unberührt lassen, auch wenn es für andere so aussehen mag, als seist du ihnen unterworfen.

Für mich war das Leben immer eine beständige Freude, eine beständige Erfüllung, ein beständiges Spiel der grenzenlosen Stärke, des Lichts, der Lie-be, der Schönheit, der Weisheit und der Wunder des göttlichen Bewusstseins und wird es auch in alle Zukunft sein.

Kennzeichen und Wesen des Meisters

Wisse, dass jener ein Meister ist, der unter allen Umständen und Bedingungen des Lebens in dieser Welt absolute Reinheit bewahrt.

Wisse, das jener ein Meister ist, der trotz aller Herausforderungen des Lebens und seiner Begrenzungen absolute Weisheit ausdrückt.

Wisse, dass jener ein Meister ist, der in absoluter Liebe, unfehlbarer Liebe, unveränderlicher göttlicher Liebe lebt.

Wisse, dass jener ein Meister ist, der unzertrennlich von der allsehenden, allwissenden, allwunderbaren, allbeschützenden, allschönen Gottheit ist.

Als ein solcher Meister bin ich geboren, als ein solcher Meister le-be ich, als ein solcher Meister arbeite und diene ich.

Wenn du jedoch denkst, dass der Meister dir auf irgendeine Weise überlegen sei, dann muss ich sagen: So ein Meister bin ich nicht und kann ich nicht sein, denn dies ist allein aufgrund meines Wesens unmöglich.

Und wenn du der Meinung sein solltest, dass der Meister besser ist und höher steht als du, dann muss ich sagen: So ein Meister bin ich nicht.

Wenn du aber denkst, dass der Meister eine Mutter ist und ein Freudenfeuer aus seinem eigenem Leben macht, um deinen Pfad zur unendlichen Lie-be, zum unendlichen Licht, zum unendlichen Frieden, zur unendlichen Freude und Vollkommenheit zu beleuchten, dann sage ich: So ein Meister bin ich.

Da ich so ein Meister bin, bitte ich dich, meine Dienste immer und unter allen Umständen des Lebens ohne zu zögern in Anspruch zu nehmen. Verfüge über mich und fordere meine (Swami deutet auf sich) ist kein Mensch und hat keine Form. Dieser Körper muss verschwinden – Verstehst du?

Liebe in Aktion

Gibt es hier jemanden, der nicht glücklich sein möchte, der sich nicht nach Liebe sehnt?

Gibt es hier jemanden, der nicht nach Wissen, Bewusstsein und Licht strebt?

Gibt es hier jemanden, der nicht Stärke, Kraft, Schönheit, Anmut und Reichtum will?

Wenn du all diese Dinge willst, die ich aufgezählt habe, dann nimm ein Bild des Meisters, denn er ist die Verkörperung der Liebe.

Er ist Liebe in Tat und Ausdruck. Er ist ein Punkt und ein Fokus unendlicher Liebe. Seine ganze Existenz ist absolut der unendlichen Liebe verschrieben. Außerhalb der Liebe hat er keine Aufgabe. Er steht fest im Frieden, er erfreut sich höchsten Friedens. Du kannst ihn beobachten, zwanzig Jahre mit ihm leben und Tag und Nacht sein Verhalten und seinen Charakter in allen Situationen und Lebenslagen studieren. Dann wirst du sehen, ob er ein Meister oder Guru ist.

Der Guru ist nichts anderes als eine Verkörperung des Wissens, der Erkenntnis. Der Guru ist ein Zustand göttlicher Glückseligkeit. Warum quälst du dich selbst und den Guru, indem du denkst, der Guru sei der Körper? – Das ist Unwissenheit, Blindheit!

Es ist Unwissenheit zu den-ken, der Guru sei der Körper, den er als bloßes Werkzeug benutzt, um für dich sichtbar zu sein, um mit dir zu kommunizieren. Aber weil du eben unwissend bist, weil eine Begrenzung deiner Erkenntnis, deiner Wahrnehmung, deiner Weisheit besteht, brauchst du jemanden, der zu dir spricht, der dir dient, der mit dir kommuniziert, den du sehen kannst.

Es ist also zur konstitutionellen Notwendigkeit für das begrenzte Individuum geworden, einen sichtbaren Guru oder sein Bild vor sich zu haben.

Es wird jedoch von dir erwartet, dass du, obwohl du ein Bild des Gurus vor dir hast, über sein wahres Wesen, über Brahmanandam, meditierst.

Meine Biografie

Meine Biografie ist schon in den Upanishaden enthalten:

Brahmanandam parama

sukhadam.

Das bin ich, das ist meine Biographie.

Der Guru ist allgegenwärtig.

Akzeptiere keinen Guru, der so dumm ist und sich in seinen eigenen Körper einsperren lässt. Es ist Unwissenheit vonseiten des Schülers zu denken, der Guru wäre da in einem Körper gefangen! Nein, ist er nicht! Während er im Körper wohnt, ist er gleichzeitig auch nicht im Körper! Der Guru lebt nicht im Körper, und das bedeutet Freiheit, Erleuchtung.

Was ist des Gurus Name? – Brahmananda, Omkarananda; Omkara ist Brahman.

Dvandvatitam – das heißt, er hat die Dualität transzendiert. Der Guru ist also einer, der die Gegensatzpaare transzendiert hat.

Er steht über Schmerz und Vergnügen, über allen Gegensatzpaaren, wie klein und groß, gut und schlecht. Es gibt nichts Gutes und nichts Schlechtes für ihn, denn er ist die höchste Gottheit, das unbedingte absolut Gute. Deshalb findet sich in ihm weder Gutes noch Schlechtes.

Wo das Gute begrenzt ist, wird es auch das Schlechte geben. Tatsächlich erzeugt der Grad der Begrenztheit des Guten das Ausmaß des es umgebenden Schlechten.

Im Guru findet man solche Gegensätze nicht, da gibt es weder Vergnügen noch Schmerz. Er ist grenzenlose Glückseligkeit in und unter allen Umständen.

Was mehr gäbe es noch zu sagen?




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