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ZWEIMONATLICH

Jahr 55

OFFIZIELLES ORGAN DES
DIVINE LIGHT ZENTRUMS
8400 WINTERTHUR SCHWEIZ



Mai/Juni 2020

  

INHALT

Texte aus Ansprachen und Gesprächen von

 

Das All ist ein großer Gedanke

Heute ist man sich ziemlich einig darüber, und auf der physikalischen Seite der Wissenschaft fast ganz einig, dass der Wissensstrom auf eine nicht mechanische Wirklichkeit zufließt; das Weltall sieht allmählich mehr wie ein großer Gedanke aus. Der Geist erscheint im Reich der Materie nicht mehr als zufälliger Eindringling. Wir beginnen zu ahnen, dass wir ihn eher als den Schöpfer und Beherrscher des Reichs der Materie begrüßen sollen ...

Das neue Wissen zwingt uns, unsere flüchtigen ersten Eindrücke, dass wir in ein Weltall gestolpert seien, das sich entweder um Leben nicht kümmere oder dem Leben direkt feindlich sei, zu revidieren. Der alte Dualismus von Geist und Materie scheint zu verschwinden: nicht dadurch, dass die Materie irgendwie schattenhafter oder unkörperlicher wird als bisher oder dass der Geist zu einer Funktion der Tätigkeit der Materie wird, sondern dadurch, dass körperliche Materie zu einer Schöpfung und Offenbarung des Geistes wird. Wir entdecken, dass das Weltall Spuren einer planenden und kontrollierenden Macht zeigt, die etwas Gemeinsames mit unserem eigenen individuellen Geist hat ... wir sind im Weltall nicht so sehr Fremdlinge oder Eindringlinge, wie wir zuerst dachten.

James Jeans „Der Weltraum und seine Rätsel“



Es ist das Wissen

um die göttliche Wirklichkeit in uns,

das höchste Sein in jedem,

das göttliche Bewusstsein im Menschen,

welches als Eines in der Vielfalt

der Erscheinungen existiert –,

das dem Menschen unendliche Würde,

grenzenlosen Adel verleiht,

was sein Stand im irdischen Leben

auch sein mag.

Das höchste Bewusstsein,

theologisch Gott genannt,

lebt in allem und jedem.

Und darum sind die Möglichkeiten

der höchsten Wirklichkeit,

des absoluten Seins,

auch die Möglichkeiten des Menschen!

Swami Omkarananda

Das Herz der Wissenschaften

Die Wahrheit ist das Herz aller Wissenschaften, denn die Wahrheit ist die Tatsache der Tatsachen.

Die Wissenschaft befasst sich mit Tatsachen, mit Wirklichkeiten. Alle Wirklichkeiten haben ihren Ursprung in der Wahrheit.

Keine Wirklichkeit kann ohne die Unterstützung der Wahrheit bestehen. Alle Phänomene gründen sich auf die letzte Wahrheit. Nichts kann ohne die letzte Wahrheit existieren.

Da das gesamte Universum auch von psychischer Beschaffenheit ist, kann es durch das psychische Prinzip im Menschen umgewandelt werden.

Alles kann dem Menschen so erscheinen, wie er es wünscht. Wenn er alles als Frieden sehen will, kann er alles als Frieden erfahren.

Wenn jedoch sein seelischer Zustand von niederem, primitivem Niveau ist, und das, obwohl die höchste göttliche Wirklichkeit überall im Universum hinter dem Schleier des Psychischen vorhanden ist, dann wird dieser Mensch nur Unglücklichsein, Elend, Schwierigkeiten und Probleme erfahren.

Wie im Traumzustand die Gebirge, Häuser oder Menschen nicht aus „echtem“ Material bestehen, sondern nichts anderes sind als eine psychische Struktur, genauso ist auch das äußere Universum ein psychisches Gefüge und nicht materiell, obgleich es materiell erscheint.

Überall im Universum ist eine gewaltige, unvorstellbare Energie, eine unendliche Intelligenz am Werk. Es ist eine Kraft, welche die Ursache der Schönheit der blühenden Rosen ist; eine Kraft, eine Energie, die der Ursprung und die Quelle des Duftes ist, der den Blumen entströmt; eine Energie, eine Intelligenz, die als Genialität im Geist des Menschen auftritt; ein Bewusstsein, das als Liebe in den Herzen der Menschen wohnt.

Diese Kraft, die überall ist, die Schöpfer des Universums ist, die das Universum erhält, die die Ursache der gesamten Schöpfung ist, die allwissend, zeitlos, ewig und allgegenwärtig ist – diese Kraft, dieses universale göttliche Bewusstsein, ist jetzt bei uns und in uns. Sie weiß, was du denkst, sie weiß, was du fühlst, sie weiß, wo du jetzt gerade bist, und sie weiß, wo du vor zehntausend Jahren warst und wo du in zehntausend Jahren sein wirst.

Fühle die Gegenwart dieser Kraft, die in allem ist, aber mehr ist als alles, die immer bei dir ist. Bejahe die Gegenwart dieses göttlichen Bewusstseins, stimme dich in Gedanken und Gefühlen auf es ein und du wirst stetig der Erfahrung Gottes entgegengehen

Gedanken zur Kontemplation

Alle äußerlichen Ereignisse sind gedanklicher Natur. Ohne den Geist ist keine Erfahrung möglich. Deshalb ist der Erfahrende wichtiger als das Erfahrene.

Der erfahrene Bereich ist nichts anderes als eine Konkretisierung der Atome im Erfahrenden zu verschiedenen Abstufungen oder Graden von Wirklichkeit und Materie.

Was im Erfahrenden geschieht, wird im gesamten Erfahrungsbereich reflektiert.

Da dies so ist, kann man zu Recht sagen, dass alles, was in deinem Herzen geschieht, überall von dir angetroffen wird.

Die höchste Intelligenz in uns ist Gott – ein Bewusstsein, eine Energie, ein unendliches Meer von Energie, in dem alle Materie sich zur Form verdichtet, sich zu Welten formt; ein Bewusstsein, das die Wunder der Natur und alle Lebewesen erschafft und sich durch die Intelligenz dieser Lebewesen und die Schönheit der Natur ausdrückt; ein Bewusstsein, das alle Universen hervorbringt, erhält und wieder in sich zurücknimmt.

Was ist der Ursprung des Lebens? Was ist das Leben des Lebens? Was ist der Geist des Geistes? Was ist das Bewusstsein des Bewusstseins? Was ist die Schönheit der Schönheit? – Es ist Gott.

Der Ursprung des Lebens ist die fundamentale Quelle, die Gott ist: Es ist eine unbegrenzte Kraft, keine begrenzte! – Wäre diese Kraft begrenzt, hätte sie höchstens einige Menschen zustande gebracht, aber wie wir sehen, hat sie die ganze Menschheit erschaffen. Und nicht nur in dieser Welt wirkt sie! Sie hat zahllose Lebewesen in jenseitigen Welten, zu denen wir keinen Zugang haben, erschaffen.

Bewusstsein enthält in sich alle Wunder, unvorstellbare Wunder, alle Schönheit, allen Reichtum.

Göttliches Bewusstsein ist Licht. Licht kann alles hervorbringen. Das ganze Universum ist eine kleine Schöpfung des göttlichen Bewusstseins.

Jede Art von Erfüllung, Weisheit, Erkenntnis, Technik, Wissenschaft, Freude ist in diesem Bewusstsein, das der Schöpfer aller Dinge ist, enthalten.

Das letzte Ziel der Wissenschaft ist die Erkenntnis der Wahrheit.

Die Welt, in der wir leben besteht aus göttlichem Licht. Es ist eine Welt, die innerhalb des Körpers des unendlichen göttlichen Bewusstseins erbaut ist.

In ihr gibt es keine Grenzen, Hindernisse oder Wände. In welche Richtung unsere Erfahrung sich auch wendet – sie wird einer Unendlichkeit von Entzücken, Schönheit und Kraft gewahr.

Hinter der universalen Manifestation steht eine kreative Energie und ein Bewusstsein, das die Aktivitäten dieser Energie trägt.

Dieses Bewusstsein ist überall im Universum in der Form von Gesetzen am Werk.

Das gleiche Prinzip – das gleiche Bewusstsein, dieses höchste göttliche Bewusstsein – ist latent in jedem von uns enthalten.

Der Tod ist nicht wirklich, die Materie besitzt keine Solidität; das Gemüt ist nicht die höchste Kraft in uns. Die Welt kann uns nicht beherrschen. Sie ist lediglich ein Bereich, in dem wir uns entfalten können, und all die höheren Kräfte sind dabei unsere Werkzeuge. Deshalb lasst all unser Streben dahin zielen, uns von den Begrenzungen des Körpers, der Sinne und des Gemüts zu befreien.

Das ganze Universum ist durchdrungen von elektrischer Energie. Überall gibt es Energie, aber ihre Formulierungen, Ausdrucksweisen und Manifestationen unterscheiden sich millionenfach.

In Grad und Art der Manifestation liegen die Unterschiede beschlossen. Die Unterschiede liegen nicht in der elektrischen Kraft selbst. Die Unterschiede kommen nur durch den unterschiedlichen Grad der Intensität und die Unterschiede in der Art der verschiedenen Manifestationen dieser Energie zustande.

Es ist aber richtig zu sagen, es bestünden aufgrund derselben Gottsub stanz in den menschlichen Wesen keine Unterschiede zwischen ihnen.

Unterschiede bestehen jedoch darin, dass Gott in einigen schläft, in anderen wach, in wieder anderen in unterschiedlichen Graden aktiv ist.

Die Unterschiede bestehen also in den Wirkungen, nicht in der Substanz, die ja allen Individuen gemeinsam ist.

Gott als transzendentes, nicht manifestiertes Sein ist ohne Anfang und Ende.

Als das nicht manifestierte Unendliche ist Er zeitlos, raumlos, ewig, ungeboren und unerschaffen.

In der zeitlosen, transzendenten Wesenheit gibt es keine Schöpfung, keine Menschheit und so weiter; es gibt keinen Anfang und kein Ende, aber insofern das Phänomen der Manifestation, also die Schöpfung als solche, betroffen ist, gibt es einen Anfang und ein Ende.

Am Anfang der Schöpfung steht OM, das Wort Gottes.

Die transzendente Gottheit hat zwei Aspekte: den manifestierten und den nichtmanifestierten. Gott, wie Er in sich selbst ist, hat keinen Anfang und kein Ende. Du und ich – wir beide haben einen Anfang und ein Ende. Erde, Sonne, Mond und Sterne haben einen Anfang und ein Ende. Das Wort Gottes aber war schon vor der Schöpfung da und wird nach dem Ende der Schöpfung immer noch da sein, weil dieses Wort aus dem Herzen der transzendenten, nicht manifestierten Wirklichkeit stammt.

Wenn die Schöpfung zu Ende geht, taucht das Wort wieder ins Herz der nicht manifestierten, transzendenten Gottheit ein.

Wenn am Anfang, wie es in der Bibel heißt, das Wort war, und dadurch die Schöpfung ins Dasein gerufen wurde, dann heißt das, dass das Wort identisch mit dem schöpferischen göttlichen Bewusstsein ist, und dass deshalb das Wort aus seinen unendlichen schöpferischen Möglichkeiten heraus Trillionen von Universen ins Dasein gerufen hat.

Deshalb ist dieses Wort die Macht der Mächte, das Licht der Lichter, das Leben allen Lebens, die Seele aller Seelen, das erhaltende, schöpferische Prinzip, das überall in der ganzen Schöpfung zugegen ist. Es ist Gottes Bewusstsein und Kraft.

Der Mensch ist eine Manifestation Gottes.

Ich spreche hier eine zentrale Wahrheit aus: Wir sind Manifestationen Gottes.

Die wichtigste Tatsache ist: Wir befinden uns vierundzwanzig Stunden im strahlenden Licht und in der Gnade Gottes.

Seine allwissende Intelligenz, seine allsehenden Augen beobachten uns Tag und Nacht.

Er ist das sehende Prinzip in unseren Augen. Er ist das Bewusstsein unseres Bewusstseins. Er beobachtet uns, indem Er das Auge unseres Auges ist. Er weiß alles über uns, da Er die Intelligenz unserer Intelligenz ist.

Unsere Liebe hätte keine Grundlage, keine Substanz, wenn Gott nicht in uns wäre.

Je schöner, je ausdauernder, je edler, je selbstloser, je erhebender unsere Liebe ist, desto mehr ist sie eine Eigenschaft Gottes und ist nicht länger unsere Eigenschaft.

Keine Wissenschaft kann Liebe erschaffen. Menschliche Emotionen können von der Wissenschaft manipuliert werden, aber das ist nicht gleichbedeutend mit der Erzeugung der fundamentalen Emotion der Liebe.

Liebe ist identisch mit Gott. Liebe ist das Antlitz, die Substanz Gottes. Liebe ist das elementare Prinzip in der Schöpfung. Wir sind aus Liebe geboren, wir leben in der Liebe, unser Ziel ist die unendliche Liebe.

Subtiler als der Raum ist die Seele in dir. Die Seele scheint nur ein Punkt zu sein, ein kleinwinziger Punkt in dir. Dieser Punkt in dir ist unendlich in seinen Dimensionen. Etwas Unendliches wohnt in deinem endlichen Körper. Das ist ein Wunder, und doch ist es eine erfahrbare Realität, an der man sich erfreuen kann.

Selbst wenn die Wissenschaft morgen durch erstaunlichen Fortschritt das Gesicht der Welt völlig verändern würde, ein Paradies aus dieser Welt machen und Krankheit, Unglück, Leiden und Tod beseitigen würde – selbst dann hätte sie nichts erreicht. Denn das auf diese Weise Erreichte hat keine Dauer.

Ganz gleich, wie paradiesisch der Mensch die Welt mit Hilfe der Wunder von Wissenschaft und Technik auch immer gestalten wird, all das wird nutzlos sein und niemandem wirklich helfen. Die Menschen werden weiterhin unzufrieden sein.

Es gibt kein Glück, keine Vollkommenheit, keinen Frieden, keinen Reichtum, keine Herrlichkeit, keine wirkliche Freude und Erfüllung, außer im Unendlichen, in Gott, in der Wahrheit, in Christus, im Königreich des Himmels.

Alle Schönheit in diesem Universum verschwindet einmal. Die funkelnden Sterne, die herrlichen und ehrfurchtgebietenden Weiten des Raums – all das wird verschwinden, wird sich verändern. All das kann dem Menschen kein wirkliches Glück, keine wirkliche Kraft, keinen wirklichen Frieden, keine wirkliche Erfüllung schenken. Wirklichen Frieden, wirklichen Reichtum, wirkliches Glück, wirkliche Schönheit, wirkliche Weisheit, wirkliches Leben und Vollkommenheit können wir nur im Unendlichen haben. Nur da sind wir frei von Frustrationen und Problemen. Das ist die Wahrheit.

Wir leben nicht in einem toten Universum. Es sind unsere beschränkten Sinne, die uns glauben machen, dass das Universum, in dem wir leben, aus toter Materie besteht.

Überall ist Intelligenz am Werk; doch wo ist das Zentrum dieser Intelligenz?

Die Offenbarungen von Menschen der Gotterfahrung sagen uns, dass die grenzenlose Intelligenz ihr Zentrum im Herzen des Menschen hat – im Herzen eines jeden Menschen. Du bist das Zentrum Gottes, ich bin das Zentrum Gottes, die Blume ist das Zentrum Gottes, alles ist das Zentrum Gottes. Ein jeder ist das Zentrum des höchsten Bewusstseins, das Zentrum des Ozeans des Bewusstseins.

Die Wissenschaftler sind geneigt anzunehmen, Bewusstsein gehe aus der Materie hervor; doch insofern Materie etwas Unbelebtes ist, kann das nicht stimmen. Wie könnte leblose Materie intelligent sein?

Kann tote Materie Bewusstsein und Intelligenz erschaffen? Wie lässt sich dann, in diesem Zusammenhang gesehen, die Behauptung aufrechterhalten, die Hirnzellen erzeugten das Bewusstsein?

Bewusstsein ist mehr als Materie. Bewusstsein trägt alle Möglichkeiten und Fähigkeiten in sich. Es hat die Fähigkeit zur Selbsterkenntnis wie auch die Fähigkeit, ein Gegen über zu erkennen.

Das Leben ist ein beständiger Prozess sich selbst übertreffender Fähigkeiten. Jeden Tag ändern sich unsere Gedanken, unsere Gefühle, unsere Körperzellen; die ganze Welt ändert sich jeden Augenblick. Veränderung charakterisiert den ganzen Prozess.

Es befindet sich etwas Einzigartiges im menschlichen Individuum; denn während seine Gedanken und Gefühle sich ändern, sein körperlicher Organismus einer ständigen Umwandlung unterliegt, ist doch etwas in ihm, das unveränderlich ist.

In einem einzigen Augenblick geht durch die Erkenntnis der Wahrheit der ganze Traum der Welt zu Ende.

Das Leben ist substanzlos wie ein Traum.

Bei seinem Versuch, den verborgenen Hintergrund der kosmischen Offenbarung zu verstehen, entdeckt auch der moderne Wissenschaftler, dass überall eine höchst erstaunliche Intelligenz am Werke ist.

Überall wirkt die höchste Intelligenz des Göttlichen. Sie ist es, die als innerstes Geheimnis auch allem Duft und aller Farbe, die sich in einer Blüte offenbaren, zugrunde liegt.

Wie ist es nur möglich, dass diese unsere Welt, die aus Materie zu bestehen scheint, außer duftenden Blüten und anderen Wundern der Natur auch den menschlichen Geist und das menschliche Denken mit all seiner Genialität und seinem tiefen Erkennen hervorbringt?

Zahllose Wunder finden sich ja nicht nur in der Natur, sondern auch im menschlichen Bereich als offenbare Auswirkung jener höchsten Intelligenz, die überall im Kosmos verborgen im innersten Herzen der Materie wohnt und ihrem ganzen Wesen nach voll Schöpferkraft und voll unendlicher Möglichkeiten ist.

Was ist das Selbst?

Die Gottheit unendlichen Erbarmens, unendlicher Liebe und Schönheit – das ist das Selbst.

Die Sonne ist nicht nur außen, sondern auch in jedem Atom. Das Atom kann gespalten werden, und Energie wird daraus entlassen; aber im Atom ist auch Bewusstsein, das, wenn es aktiv wird, Sonnen wie unsere zu Millionen produziert. Jedes Atom ist so allmächtig wie jedes andere und so allmächtig wie Gott selbst.

Jede Seele, jedes Selbst ist so vollkommen wie die Gottheit, so schön wie die Gottheit, so allwissend wie die Gottheit.

Alles ist ein und dasselbe. Es gibt keine zwei Dinge wie Mensch und Gott. Gott allein ist. Es gibt keine vielen verschiedenen Dinge. Es gibt nicht Gott, Mensch und die Welt. Nur Gott ist da, und Gott ist Liebe.

Niemand kann das erschaffene Universum überwinden – die Gesetze der Materie, die Grenzen des Raums, das Wirken der Zeit, die Umstände des Schicksals –, außer er sei ein metaphysisches Wesen.

In der ganzen Schöpfung ist allein der Mensch damit begabt, die Gesetze der Natur zu transzendieren. Er ist nicht nur ein metaphysisches Wesen, sondern er trägt die Fähigkeit in sich zu erkennen und zu erfahren, dass er ein metaphysisches Wesen ist.

Es ist diese Tatsache, die den Menschen zur Krone der Schöpfung macht. Es ist diese Tatsache, die sein Schicksal als Überwinder von Raum und Zeit, von Umständen und Materie sowie deren Gesetzen bestimmt.

Ob wir nun die Poesie moderner Dichter, die Hymnen des uralten Veda, die Bibel oder das Leben der großen Heiligen studieren – überall werden wir Beschreibungen der Überwindung des Todes und Gesänge der Unsterblichkeit finden wie auch Aussagen über den Menschen als ein unsterbliches Wesen in einer sterblichen Hülle.

Was ist ein Gedanke? – Ein Zentrum von Energie. Was ist ein Wort? – Ein Zentrum von Energie. Was ist Materie? – Ein Zentrum von Energie. Was sind alle Dinge? – Zentren von Energie.

Und was ist hinter dieser Energie? – Laut, Tonschwingung, OM.

Und dieses OM ist Licht.

Licht, Energie, Laut oder Tonschwingung, alle sind dasselbe. Alles ist durchdrungen von einer allsehenden, allwissenden Energie und Intelligenz – einem unendlichen göttlichen Bewusstsein.

Gott ist überall: in deiner Seele, in deinem Atem. Er ist die Existenz in dir und in allem. Seine Existenz breitet sich über die ganze Schöpfung aus. Alle Universen werden von Ihm erhalten.

Diese Universen sind nichts als Erscheinungen, denn sie dauern nicht ewig, sondern verschwinden nach einiger Zeit wieder von der Bildfläche.

Das Ewige ist das Wirkliche. Das Ungeborene ist das Wirkliche. Das Zeitlose, das Anfangslose ist das Wirkliche, denn es ist auch ohne Ende.

Und dieses Ewige bist du in Wahrheit selbst!

Lebe für Gott allein! Arbeite für Gott! Betrachte dein Haus als Gottes Wohnort. Was immer du isst oder trinkst, biete es vorher gedanklich Gott an! Segne die ganze Schöpfung! Lass dein Herz immer sagen: „Mögen alle glücklich sein, mögen alle Wesen von Frieden erfüllt sein! Alles ist wunderbar durch die Gnade Gottes!“ Diese Gefühle musst du immer wieder erzeugen und das Leben so beständig zu einem göttlichen, wunderbaren Leben werden lassen. Dann wird dein Fortschritt gewaltig sein!

Was immer ich tue, ist Verehrung für Ihn.

Wenn ich schlafe, liege ich ausgestreckt vor Ihm.

Ich verehre niemanden und nichts, außer den Herrn selbst.

Was immer ich sage, wird zur Wiederholung seines Namens.

Wenn ich esse und trinke, verehre ich Ihn.

Wenn ich unter Menschen bin, bin ich mit Ihm allein.

Da gibt es kein Gefühl der Zweiheit; ich sehe keinen anderen.

Ich sehe Ihn, ohne meine Augen schließen zu müssen, ohne meine Ohren schließen zu müssen, ohne meinen Körper zu quälen.

Mit weit geöffneten Augen sehe ich Gott überall und ich lache und lache vor Freude, da ich seine wunderbare Form in jedermann sehe.

Ich höre unablässig sein göttliches Wort in mir.

Kabir

Alles ist Bewusstsein

Wir leben nicht in einem Universum der Materie, sondern der Geistsubstanz

Alle Materie kann in Energie verwandelt werden, alle Energie in Bewusstsein. Materie ist eine Manifestation von Bewusstsein im Bewusstsein und als Bewusstsein. Demgegenüber steht das menschliche Gemüt, das auch Bewusstsein ist.

Darum lässt sich sagen: Alles ist Bewusstsein.

Es ist hier jenes Bewusstsein gemeint, das die empirische Wahrnehmungsfähigkeit, die Wahrnehmung von inneren und äußeren Vorgängen, von Gedanken und Gefühlen trans zendiert und welches das absolute Gottbewusstsein, die absolute Intelligenz, das absolute Gewahrsein ist.

Das menschliche Gewahrsein ist eng begrenzt; es existiert und funktioniert nur unter bestimmten Voraussetzungen.

Das höchste göttliche

Bewusstsein ist überall

in all seiner grenzenlosen

Vollkommenheit anwesend

Eine Göttlichkeit ist in dir, die allvollkommen ist. Die ganze geistige Entwicklung betrifft nur dein äußeres, individuelles Wesen und hat keine Beziehung zum Unendlichen in dir. Das vollkommene Unendlich-Göttliche ist nämlich bereits in dir anwesend, unberührt von deinen Begrenzungen und Abhängigkeiten.

Es ist die Seele in dir, die sich entwickelt, bis sie schließlich ihr wahres Wesen, ihre wahre Substanz erkennt: das unendliche allvollkommene Sein!

Dann wird sie eins mit dem Göttlichen, sowohl im Stadium des Menschseins als auch jenseits davon. Evolution ist nur möglich für etwas, das begrenzt ist. Das Unendliche, Grenzenlose kann sich nicht weiter entwickeln, weil es bereits Vollkommenheit ist.

Wenn die Seele eins geworden ist mit dem Einen, eingegangen ins Göttliche, ist sie völlig vom Bewusstsein des Göttlichen durchdrungen.

Dieses Bewusstsein ist allgegenwärtig, allwissend und allmächtig.

Im Gewahrwerden dieser Allmacht des Göttlichen in ihr, über ihr, allüberall, gibt es für die Seele keinen Grund mehr, irgendetwas zu befürchten oder irgendeine Schwäche aufkommen zu lassen, keine Möglichkeit mehr, Fehler zu machen, in der falschen Richtung zu denken oder zu empfinden. Sie versteht und erlebt die Allmacht Gottes in sich selbst und bringt diese zum Ausdruck.

Wenn wir aufgegangen sind im Bewusstsein des All-Einen, wo gibt es dann irgendetwas, das uns anfechten könnte, das uns Grenzen setzen oder quälen könnte?

Die Mannigfaltigkeit von Millionen Arten in der Welt ist vom Einen, von Gott, aus seiner eigenen Substanz erschaffen – in Ihm und durch Ihn.

Wenn du Gott nicht in allem erkennst, lebst du in einer Welt der Unwahrheit; dann bist du materialistisch, den Sinnen verhaftet, begrenzt und von der unendlichen Macht, Glückseligkeit, Schönheit und vom unendlichen Frieden ausgeschlossen.

Wenn du nicht völlig in Gott lebst, dann lebst du in einer Welt der Unwahrheit, in einer Welt, die des wahren Lichts beraubt ist. Dann bist du dir selbst und anderen ein Grund zum Unglücklichsein und Missbehagen, selbst wenn deine Werke und deine Arbeit von anderen bewundert werden.

Tue darum dein Bestes, um dich mit dieser Welt Gottes in Einklang zu bringen, und sieh überall, was wirklich ist: die Gegenwart Gottes.

Das menschliche Gemüt sieht die Welt als Welt, im Sinn eines materiellen Gefüges, bezeichnet sie als Welt, erlebt sie als Welt, hat gefühlsmäßige Beziehungen zu dieser Welt als Wirklichkeit und ist dem Wechsel von Freude und Leid ausgesetzt, während in Wahrheit nichts anderes existiert als Gott allein.

Gott ist alles, was innen,

außen und überall ist

Der menschliche Geist nimmt irrtümlicherweise anstelle von Gott nur die Welt wahr. Alle Probleme nehmen ihren Anfang in dem Augenblick, da man vergisst, dass die Welt nichts anderes als Gott selbst ist.

Wenn dir jemand auf die Zehen tritt, fühlst du es sofort; und wenn jemand deinen Kopf berührt, spürst du es ebenfalls sogleich, denn der ganze Körper ist ein organisches Ganzes.

Niemand kann auch nur einen Stein oder ein trockenes Blatt, ein Lebewesen oder eine Person oder irgendetwas in der Welt berühren, ohne dass der gesamte Kosmos das fühlt.

Es ist nicht etwa Poesie, sondern eine Tatsache, dass die gesamte Natur sich insgeheim daran erfreut, wenn ein heiliger Mensch vorübergeht. Die ganze Natur ist ihm in Dankbarkeit verbunden, denn er entlässt in sie harmonische, wohltuende Kräfte des Einsseins mit der ganzen Schöpfung.

Es gibt auch in der unbelebten Natur eine allsehende Intelligenz, von der die Materie nichts weiß, ebenso wie es im Menschen eine allwissende göttliche Wirklichkeit gibt, von der der Mensch im Allgemeinen selbst nichts weiß.

Sogar in Mineralien und Pflanzen ist die unendliche göttliche Gegenwart mit ihrer ganzen Vollkommenheit, Allwissenheit und Allmacht anwesend. Als innewohnender Zeuge und Beobachter erkennt und steuert sie alle Vorgänge in den Wesen und Dingen im ganzen All.

Auch Pflanzen und Mineralien haben eine elementare Seele. Im Mineral wächst und entwickelt sich diese Seele und nimmt in der Pflanze ein Gefühl an. Im Tier hat die Seele bereits Eigenschaften wie Liebe und Begierde, Hass, Habgier und Eifersucht entwickelt, bis dann im Menschen alle diese Eigenschaften samt Willenskraft und vielem mehr vertreten sind.

Das Menschenreich ist die Krone der Schöpfung; darum ist das menschliche Leben von höchstem Wert und größter Bedeutung.

Wodurch sind die einzelnen Entwicklungsstadien vom Mineral über Pflanze und Tier bis hin zum Menschen gekennzeichnet? Worin besteht der Unterschied zwischen den einzelnen Stufen?

Der Unterschied ist einmal materieller Art; sodann bestehen innerhalb der ganzen Stufenfolge Unterschiede in den Ausdrucksformen des Lebens, den organischen, strukturellen und mentalen Eigenschaften, Unterschiede im Intelligenzgrad und in den Bewusstseinsstufen.

Der menschliche Organismus ist so beschaffen, dass er die vollste Entfaltung des latent in ihm angelegten göttlichen Bewusstseins und all die verschiedenen Ausdrucks formen eines Lebens ermöglicht, in dem Entdeckung, Improvisation, tiefe Einsicht und Vorstellungskraft zur Entfaltung kommen können.

Das wichtigste und ausschlaggebende Merkmal im menschlichen Individuum aber ist die ihm innewohnende Fähigkeit zum Ausdruck von Liebe, Schönheit, Güte sowie das Streben nach Erkenntnis des Wahren und der Erfahrung des unendlichen Gottes.

Alles Manifestierte ist eine Projektion, eine Widerspiegelung Gottes

Gott erhält die ganze Schöpfung; Er löst sie auch wieder auf, indem Er sie in sich zurücknimmt. Er kann sie in einem Augenblick neu erschaffen, wenn es Ihm gefällt. Und nichts und niemand ist im eigentlichen Sinn je zerstört, denn alles wird wieder eins mit der göttlichen Existenz, alles geht wieder ein ins göttliche Bewusstsein.

Das ist das Gesetz der Schöpfung.

Es ist Gott, der als das

Universum erscheint

Lassen wir uns nicht von den Erscheinungen täuschen, sondern erkennen wir die wahre Essenz, die eigentliche Substanz hinter jeder Erscheinung!

Diese Substanz ist vom Wesen des unendlichen Lichts und Friedens, der unendlichen Kraft und Freude, der Schönheit und Gnade des Göttlichen, die als Welt und Mensch, als Laut und Farbe erscheint.

So ist alles Formgewordene, alles Phänomenale, eine Manifestation des Göttlichen und darum göttlich.

Durch Unkenntnis wird diese Wahrheit ins Gegenteil verkehrt, und der Mensch glaubt, dass das Äußere das Ganze der Wirklichkeit sei. Der Mensch stürzt sich in diese Vorstellung, indem er vergisst, dass in allem Bestehenden und jenseits alles Bestehenden ein höheres Sein existiert.

Alles Phänomenale ist nur eine Teilerscheinung des Göttlichen

Der Mensch nimmt etwas wahr, das er die Welt nennt.

Im Licht der göttlichen Wahrheit jedoch existiert diese Welt nicht, sondern allein das namenlos-formlose allherrliche göttliche Bewusstsein.

Wir verstehen die Welt als eine Ausdrucksform des Göttlichen, und durch diese Welt und in dieser Welt muss der Mensch zum bewussten Einssein mit dem Göttlichen gelangen.

Wenn dieses Ziel erreicht ist, wird ein solch Vollendeter einige der Schätze des Göttlichen der Welt zugute kommen lassen können.

Alle Geschöpfe sind der Stoff gewordene Gedanke Gottes

Doch die Geschöpfe leben in Begrenzungen, und diese Begrenzungen werden besonders beim Menschen noch durch eine Persönlichkeit, die aus diesen Beschränkungen entstanden ist, verstärkt.

Zum Persönlichkeitsbereich gehören die seelische Struktur, das Unbewusste und das menschliche Gemüt.

Der physische Körper des Menschen und sein Organismus sind so beschaffen, dass sie dem göttliche Geist erlauben, sich darin zum Ausdruck zu bringen, sodass der Mensch imstande ist, diesen göttlichen Geist – sein höheres Selbst – wahrzunehmen, zu erkennen und zu erfahren. Das ist es, was ihn über alle Kreatur erhebt.

Einen menschlichen Körper zu haben ist deshalb ein ganz besonderes Geschenk Gottes; es ist das erste große Geschenk.

Vermittels des Körpers und durch rechten Gebrauch des Körpers kann der Mensch die Vollkommenheit des Vaters im Himmel erlangen. Der Vater im Himmel bedeutet die Vollkommenheit des allgegenwärtigen Gottes.

Lasst uns bedenken: Überall ist Raum allein für Gott. Die Welt ist von Gott erschaffen und ist der Schauplatz, wo Gott erlebt und erfahren werden kann. Sie ist eine Bühne des Daseins, auf der wir immerwährenden Frieden, Glück, Macht, Vollkommenheit, Erkenntnis, Weisheit und Schönheit erfahren können.

Die Frage nach dem Ursprung

Was ist diese Welt? Woher ist sie gekommen? Wie lang wird sie bestehen? – Alle diese Fragen sind immer wieder von den größten Denkern der Welt gestellt worden, und sie haben hart um eine Antwort auf diese Fragen gerungen. Sie fragten, woher diese Welt gekommen ist, woraus sie besteht und was ihr Schicksal ist. In ihren heroischen Anstrengungen, die Antworten auf diese Fragen zu finden, haben sie sich speziellen Disziplinen unterworfen.

Fragen wie diese können nicht in einem durchschnittlichen menschlichen Individuum aufsteigen. Fragen wie diese können nicht zu einer tierischen Existenz gehören. Für Menschen, die zufrieden sind mit Essen, Trinken und Fröhlichsein, solange Zeit dazu ist, sind diese Fragen etwas Mysteriöses und weit weg.

Alle forschenden Geister, alle sensitiven Herzen auf dieser Erde sind sich im Allgemeinen des Leidens im Leben bewusst. Sie wissen um die Unvollkom men-heiten, in denen das menschliche Leben zu ersticken droht.

In diesen Menschen ist die Intelligenz auf anderen Ebenen aktiv als nur auf der des Essens, Trinkens und Fröhlichseins.

Diese Herzen und Geister sind in Übereinstimmung mit den größten Geistern der Welt, die sich bemühten, Antworten auf die fundamentalen Fragen des Lebens zu finden.

Wenn wir in einer klaren Nacht die Millionen von Sternen betrachten, wird uns die Ehrfurcht einflößende Ausdehnung des physikalischen Universums bewusst. Wir beginnen zu staunen und lächeln über unsere eigene Geringfügigkeit. Wir schämen uns der Winzigkeit unserer Erde.

Wer hat das alles erschaffen?

Wer hat die Menschheit,

die Natur und das Tierreich erschaffen?

Wenn irgendein unsichtbares, unend liches Bewusstsein alles erschaffen hat, warum ist dann das menschliche Leben voller Unglück, Leiden, Krankheit und Tod? Warum müssen unsere Freunde und Verwandten sterben? Warum müssen wir so viel Leid auf uns nehmen, um ein wenig Vergnügen zu finden, nur um schließlich noch mehr Leid zu ernten?

Das sind die Fragen, die sich jede erwachte Intelligenz auf Erden stellt.

Die größten Philosophen und Menschen mystischer Erfahrung im Osten sowie im Westen haben ihre Aufmerksamkeit ausschließlich auf das zentrale Problem des „Warum“, „Wie“ und „Wozu“ des Universums gerichtet und viele dieser Fragen gelöst und beantwortet.

Niemand kann sagen, wie oft die Welt schon entstanden und wieder verschwunden ist. Kein Wissenschaftler kann sich das je vorstellen, auch nicht das größte Genie.

Es ist kindisch zu sagen, dass unser jetziges Universum das erste sei, das jemals existiert habe. Was war, bevor dieses Universum entstand? – Vielleicht ein anderes Universum, und vor diesem wieder ein anderes und so weiter ad infinitum.

Es gibt eine symbolische Repräsentation der Zeit und des Zeitlosen im Hinduismus: Kali.

Diese Gottheit der Zeitlosigkeit trägt um den Hals eine Kette aus Totenköpfen, welche die Ewigkeit der Zeit symbolisiert. Jeder Totenschädel darin ist ein Universum.

Wie Gedanken in uns aufsteigen und wieder verschwinden, wie Träume kommen und gehen, so erheben sich zahllose Universen und gehen wieder in der unendlichen Intelligenz des Göttlichen unter.

Die von der Zeit geformten Universen kommen und gehen ohne Ende. Die Totenköpfe um Kalis Hals verkünden uns das.

Woher kamen diese Universen und wohin verschwanden sie wieder? Wer trägt sie? – Es ist die zeitlose Wirklichkeit, auch Kali genannt.

Jenes Wesen, das zeitlos ist, ist die Basis aller Universen.

Unser Universum ist eines in der endlosen Reihe der Universen, die schon entstanden und wieder vergangen sind. Und es wird auch in Zukunft Universen ohne Ende geben.

Dieses Universum, das als eine vorübergehende Struktur entstanden ist, wird bald wieder verschwinden, auch wenn dies Milliarden von Jahren bedeutet.

Der Schöpfer ist unendlich größer als alles Erschaffene

Jeder Mensch strebt nach dem einen oder anderen innerhalb der Schöpfung, doch jener ist der größte Mensch, der nach dem Schöpfer selbst strebt.

Nach dem Schöpfer zu streben, Ihn bewusst in unseren Herzen wohnen zu lassen, Ihn unter allen Umständen bei uns sein zu lassen, das ist der größte Segen, das ist die höchste Erfüllung des Lebens. Es bedeutet, etwas zu haben, was nichts innerhalb der Schöpfung uns jemals geben kann.

Alles in der Schöpfung, so wertvoll und kostbar es auch sein mag, ist unendlich weniger als der Schöpfer. Nach dem zu streben, was in der Schöpfung ist, heißt nach etwas Vergänglichem zu streben, nach etwas, das uns bald wieder entgleiten wird. Das Leben im physischen Körper ist zeitlich begrenzt; und alles, was wir innerhalb eines solchen Lebens erstreben, ebenso.

Alles Vergängliche, so angenehm und vielversprechend es auch sein mag, wird uns einmal im Stich lassen.

Auch wenn wir alles hätten, was die Schöpfung uns bieten kann, wir würden immer noch etwas vermissen, wir wären immer noch unzufrieden und ruhelos.

Deshalb zwingt uns die Weisheit und unser suchendes und ernsthaftes Herz, unser zentrales Interesse auf den Schöpfer zu richten.

OM – der Kern aller Dinge

In allen Wesen und Dingen sollen wir nach dem suchen, was ewig ist, was unendlich ist, was das Licht aller Lichter ist, was grenzenlose Freude und unendliche Schönheit ist – nach nichts sonst!

Die eine Wirklichkeit ist überall und in allen! Es ist diese Wirklichkeit, die alles beobachtet, die Friede und Freude ist.

Unbewusst begegnen wir dieser Wirklichkeit im Tiefschlaf.

Das Wesen, das Herz, die Substanz, der Name, die Seele dieser Wirklichkeit ist OM.

OM ist Ananda – grenzenlose Freude.

In dieser Freude ist Frieden, in dieser Freude ist Licht, in dieser Freude ist ewiges Leben.

Der Weise erfährt in allem nur das Eine: OM, die Freude der ewigen Wahrheit, die Glückseligkeit des unendlichen Lichts.

Dringe zum Kern aller Dinge vor, zum unfassbaren Licht Gottes, zum Geheimnis des OM

Was machst du, wenn du eine Banane essen willst? – Du entfernst die Schale und nimmst das, was darin ist. Was zunächst von der Schale verdeckt wird, ist das Essbare.

So verhält es sich auch mit den Menschen: Man muss die äußere Schale durchdringen, um das grenzenlose Licht, die Freude, die Schönheit, die Vollkommenheit und das ewige Leben dessen genießen zu können, was innen ist.

Dieser Wert ist der höchste Wert, der Wert aller Werte, der in allen Menschen und Dingen ist.

Diesen Wert sollst du mit dem Auge deiner inneren Intelligenz erblicken. Du musst die Schale von den Menschen und Dingen abnehmen, um das Wesentliche, das innen ist, zu erkennen.

Und dieses Wesentliche ist OM. Dieses OM ist überall.

Ansonsten gibt es im Menschen nichts zu suchen, was wirklichen Wert hat.

OM ist kein Name als solcher. OM ist die Substanz selbst. Es ist kein Name wie etwa „Wasser”. Du kannst lange das Wort „Wasser“ wiederholen, ohne dass dies Wasser hervorbringen würde. Aber mit OM verhält es sich anders.

Man kann OM nicht aussprechen, ohne die unendliche Wirklichkeit zu berühren, sei es bewusst oder unbewusst!

OM ist die Freude selbst, ist die Wahrheit, das Licht, die Seele, das unendliche Leben selbst. Dieses OM musst du in allen Dingen suchen. Die äußere Schale ist nicht von Belang. Du hast mit der äußerlichen Schale nichts zu tun, ganz gleich wie diese Schale auch beschaffen sein mag, groß oder klein, grün oder gelb, schön oder hässlich!

Du musst versuchen, in das einzudringen, was hinter der Schale verborgen ist! Was ist das? – Es ist das, wohin du unbewusst im Tiefschlaf gehst.

Es ist OM!

Was ist die Gestalt des OM?

OM ist unbeschreibliches Gotteslicht. Es ist Akara, eine gestaltlose Gestalt, ein Licht ohne Grenzen. Deshalb ist OM das Herz und die Seele eines jeden Menschen.

In dieses innerliche Licht, das Freude ist, musst du eindringen, darin wohnen, anstatt an der Oberfläche deiner Gedanken und Gefühle.

In Gedanken und Gefühlen sein Heil zu suchen ist dasselbe wie auf einem Pfad aus Stroh das Meer überqueren zu wollen. Was geschieht, wenn du das versuchst? – Du wirst einsinken und dein Leben verlieren! Aber wenn du auf festem Grund stehst, bist du sicher.

Der einzige feste Grund ist die Wirklichkeit in allem und jedem. Auf diesem festen Grund musst du stehen, von dort aus kannst du deine Arbeit erledigen, von dort aus kannst du denken und von dort aus kannst du die Dinge genießen!

Außerhalb dieses festen Grundes, der die Wahrheit ist, gibt es nichts als Illusion, Enttäuschung, flüchtige Freuden, in deren Gefolge Leiden, Depressionen und Probleme schon auf dich warten.

Wir können jede Erfahrung umwandeln

Alles, was du siehst, kannst du mit Gott assoziieren, bis am Schluss Gott allein in deiner inneren Erfahrung übrig bleibt, bis du die Dinge als von Gott erfüllt siehst – die Dinge in Gott, Gott in den Dingen und Gott als die Dinge! Die Dinge sind ja in Wirklichkeit nichts anderes als das Ergebnis von Gottes Schöpferkraft.

Du machst dir also keine Illusionen, wenn du Gott in die Schöpfung hinein projizierst; denn er ist schon darin enthalten – mehr noch: Er ist die Schöpfung und Er ist jenseits der Schöpfung. Er ist größer als die Schöpfung, Er ist die absolute Transzendenz und zugleich als das innerste Wesen und die Substanz alles Seienden in den Wesen und Dingen enthalten. Er ist also auch Immanenz. Wohin dein Auge sich auch wenden mag: Er ist da.

Du musst diese Tatsache nur noch erkennen!

Gott als der höchste Herrscher aller Welten ist Tripurasundari, die Göttliche Mutter. Diese Gottheit ist unendliche Schönheit, deshalb wird Sie Sundari genannt.

Wir wollen keinen Gott, der irgendjemand ist. Wir wollen die höchste Wirklichkeit, und nur sie allein.

Wie sollen wir das Mantra wiederholen?

Wenn wir das Mantra wiederholen, darf unsere Aufmerksamkeit nur bei Einem verweilen! Wir müssen den Körper und die Umgebung vergessen. Wenn du irgendetwas anderes als das Mantra oder Gedanken an Gott in deinem Bewusstsein haben solltest, lass sofort dieses andere ebenfalls das Mantra wiederholen!

Stelle dir vor, dass du in jedem Punkt des Raums stehst und das Mantra wiederholst, sodass nichts anderes mehr Platz in deiner Aufmerksamkeit hat. Stelle dir vor, dass Gott ganz nahe an deinem Gesicht ist und du das Mantra in sein Ohr flüsterst. Du kannst dir eine solche körperliche Nähe zu Gott vorstellen, wenn es dir liegt, um eine sehr intime Beziehung zu Ihm zu entwickeln.

Wenn dein Glaube entsprechend stark ist, wird diese Vorstellung Wirklichkeit werden. Und wenn sie wirklich wird, steht dir das ganze Königreich des Himmels zur Verfügung.

Es gibt hier keine falsche Einbildung, denn alle Vorstellungen beziehen sich auf die Wahrheit, auf das Unendliche, und die Wahrheit hat die Macht und Kraft, den Wunsch deines Herzens Wirklichkeit werden zu lassen.

Gott weiß, was du dir vorstellst, und deshalb antwortet Er durch die Form und in der Art deiner Vorstellung. Siehst du nun, wie das funktioniert? – Es ist ein mächtiges Geheimnis!

Wenn du das Mantra wiederholst, dann fühle, dass jemand direkt neben dir steht – eine körperliche Gegenwart. Das Gemüt wird dadurch gefesselt und hat keinen Raum umherzuwandern. Die Wirkung ist hundertmal größer als die Kraft, die du dafür aufwenden musst.

Ein weiterer Punkt:

Während du das Mantra wiederholst, muss das Bewusstsein vom Gewahrsein deines Körpers abgezogen werden. Du musst einen Abstand zwischen dir und dem Körper herstellen, so als ob du außerhalb des Körpers stehen würdest.

Einheit ist das Ziel

des Mantras

Die Wiederholung des Mantras muss intensiv sein, aber dieser Prozess muss von deinem ganzen Bewusstsein begleitet werden, deine Aufmerksamkeit muss beim Göttlichen sein, du musst intensiv über die Gegenwart der göttlichen Mutter nachdenken und fühlen, dass Sie dir sehr nahe ist, dass Sie die ganze Welt einhüllt. Du musst Sie überall erblicken und wissen, dass Sie die einzige Wirklichkeit ist.

Wenn Sie die einzige Wirklichkeit ist, wie können dann die vielen Dinge wirklich sein und existieren? – Das ist unmöglich!

Sie allein ist überall und Sie allein ist alles.

Lass alles um dich herum mit dir zusammen das Mantra wiederholen. Dulde nicht, dass zwei oder drei verschiedene Dinge in deinem Bewusstsein existieren: Nur das Eine darf da sein: die Göttliche Mutter.

Und während du das Man tra intensiv wiederholst, sollst du dich selbst in der Erfahrung der Einheit auflösen. Lass die Göttliche Mutter allein übrig bleiben. Löse dich in der Intensität des göttlichen Bewusstseins auf.

Wisse, dass die Göttliche Mutter allmächtig, allgegenwärtig und allwissend ist. Finde Sie in allen Dingen, auch in deinen eigenen Augen und in deinem Herzschlag – überall!

Sei in Ihr, sei mit Ihr, gehe völlig auf im Wesen und in den Wundern ihres göttlichen Bewusstseins und ihrer göttlichen Gegenwart!

Komm nahe, Devi!

Um deiner Meditation über das Göttliche zum Erfolg zu verhelfen, um die göttliche Gnade herabzurufen, ist die Anrufung der Göttlichen Mutter höchst hilfreich. Zwei Worte aus dem Sri Suktam enthalten eine Welt an Bedeutung:

„devim upahvaye“

„Komm nahe, Devi!“

Sei bei mir, hier vor meinen Augen. Werde Du das Objekt meiner Verehrung, wohne in meiner Verehrung und Liebe!

Liebe ist der Thron, auf den ich Dich setzen will. Du bist das Leben meines Lebens.

Ohne Dich kann ich nicht atmen. Ohne Dich kann ich nicht sehen. Ohne Dich bleibt alles dunkel, auch wenn die Sonne scheint, und die Wahrheit bleibt verborgen. Ohne Dich ist alles mit Finsternis bedeckt. Aber wenn Du bei mir bist, ist alles Licht und ich erblicke die Wahrheit. Komm, bleib bei mir!

Wenn Du bei mir bist, sehe ich die Wahrheit, und das Ewige wird sichtbar, ich nehme das Nichtwahrnehmbare wahr. Wenn Du bei mir bist, sehe ich alles.

Du bist das Licht, Du bist meine Sehkraft. Du bist mein Schatz, meine Kraft. Du bist Gnade, Vollkommenheit und unbeschreibliche Schönheit. Du bist alles.

Komm her zu mir und bleibe bei mir! Du bist die höchst Verehrungswürdige!

Ich bitte Dich nicht um Brot, denn wenn ich Dich habe, habe ich Brot und tausend Diener.

Wenn Du bei mir bist, kommt alles zu mir. Wenn Du nicht bei mir bist, habe ich nichts, und selbst wenn ich etwas hätte, aber nicht Dich, wäre es wertlos wie Asche, nur Grund zur Sorge und Ursache aller Probleme.

Komm und bleibe bei mir, Du höchstes Licht!“

Wer ist diese

Göttliche Mutter?

Sie ist das transzendente, höchste Wesen.

Um Ihren Hals sind zahllose Universen wie Perlen auf einer Perlenkette aufgereiht.

Zeitlose Ewigkeit ist ihr einer Fuß, die Ewigkeit der Zeit ihr anderer.

Jenes Bewusstsein in dir, das schöpferisch und voller Schönheit ist, das unendlich mehr ist als seine eigene Schöpferkraft, mehr als alles, was es je erschaffen hat und je erschaffen wird, das die Quelle von Liebe, Licht, Leben, Schönheit, Gedeihen, Frieden, Reichtum, Freude, Genialität und aller Möglichkeiten des Universums ist – das ist die Göttliche Mutter.

Was für ein Geschlecht hat Sie? – Sie hat kein Geschlecht! Warum nennen wir Sie dann Mutter? – Weil Sie Licht und Liebe ist; weil Sie Schönheit ist – unendliche Schönheit.

Sieh dir die Sterne an, wie schön sie sind, oder den Ozean, wie schön er ist!

Aus der unendlichen Schönheit heraus wurde diese relative Schönheit innerhalb der unendlichen Schönheit projiziert.

Das ist die Göttliche Mutter! Weil Sie schön ist, deshalb nennen wir Sie Mutter.

Sie ist ganz Weisheit, Sie ist allwissend. Alle transzendente Erkenntnis ist in Ihr.

Alle menschliche Erkenntnis ist ein bloßer Auswuchs der göttlichen Weisheit im Inneren, des Bewusstseins, des aus sich selbst heraus Existierenden.

Deshalb, weil Sie ganz Erkenntnis ist, nennen wir Sie Mutter.

Weil Sie ganz aus Kraft besteht, aus unendlicher, unbegrenzter Kraft, deshalb nennen wir Sie Mutter.

Die Zerstörung des ganzen Universums mit all den Abermilliarden Sonnen und Planeten ist nicht einmal ein kleiner Fingerabdruck ihrer unendlichen Kraft und Macht.

Weil alles aus Ihr entstand, und alles in Ihr ist und von Ihr erhalten wird, deshalb sagen wir, dass Sie die Mutter ist.

Was also ist die Göttliche Mutter? – Ein Sein-Bewusstsein, das unendlich und unbegrenzt ist.

Die Göttliche Mutter ist dimensionslos und wunderbar.

Sie ist allwissend. Sie reagiert und antwortet auf alles. Und Sie ist hier und versteht uns, auch wenn wir Sie nicht verstehen.

Doch können wir Sie verstehen! Wir müssen dazu nur unser Bewusstsein in Ihr aufgehen lassen. Mit jeder Wiederholung des Mantras müssen wir unser Bewusstsein intensiv ins Bewusstsein der Göttlichen Mutter eintauchen lassen.

All dieses Wissen, diese Erkenntnisse sind im Mantra enthalten. Wiederhole es Millionen Mal und alles Wissen wird sich dir offenbaren.

Ich sehe all das, Ich weiß es. Ich habe das nicht irgendwo gelesen, obwohl alle großen Schriften der Welt das Gleiche sagen.

Ich weiß es, weil ich es sehe, und ich habe die Macht, dich bei der Hand zu nehmen und dich zu dieser Erfahrung hinzuführen.

Alles in der Schöpfung reflektiert, was wir tun

Die innere, spirituelle Erfahrung, nicht nur meine eigene, sondern auch die der größten Weisen der Welt eröffnet uns, dass es überall nur einen Geist, eine Intelligenz, eine Wirklichkeit gibt.

Wenn wir hier auf Erden ein Gespräch führen, hallt dieses Gespräch im ganzen Kosmos wider, wird sofort von der ganzen Schöpfung registriert, und die ganze Schöpfung ist von dem, was wir sprechen betroffen.

Und nicht nur das: Jede Bewegung deines Körpers hat einen Einfluss auf das ganze Universum. Es gibt nur einen Geist, eine Intelligenz, einen Gott, eine Wahrheit.

Was immer du hier tust, wird unmittelbar vom Herzen der ganzen Schöpfung aufgenommen, erzeugt Reaktionen und entsprechende Folgen.

Es gibt nur den einen Geist überall, und dieser Geist wohnt im Herzen aller Wesen; es ist kein menschlicher, sondern ein kosmischer Geist.

Was ist schon der

Erdball, auf dem wir leben?

Unsere Erde ist nur ein winziges, unsichtbares Staubkorn in den erschreckenden Weiten der universalen Systeme!

Wo ist des Menschen Größe innerhalb dieser Unermesslichkeit? Was bedeutet schon unsere hervorragende gesellschaftliche Stellung auf diesem kleinwinzigen Staubkorn, auf dem wir leben?

Jeden Tag macht die Wissenschaft weitere Fortschritte in der Entdeckung des Weltalls, jeden Tag sehen wir tiefer ins Universum hinein und entdecken neue Dimensionen seiner Wunder. Und doch kann niemand sagen, wo die Grenzen des Universums sind.

Kannst du dir eine Vorstellung von der wunderbaren göttlichen Intelligenz machen, die all diese Universen hervorgebracht hat und am Leben erhält? Kann man von ihr in Begriffen von Raum und Zeit sprechen? –

Welch eine erstaunliche Wirklichkeit und was für ein wunderbares Wesen Gott ist!

Er ist nicht nur eine unendliche Kraft und Energie, sondern ein allschöpferisches, allwunderbares, alles erschaffendes Bewusstsein.

Und bis jetzt haben wir nur das physische Universum in Betracht gezogen!

Die heutige Wissenschaft führt alle Materie auf Energie zurück. Alle Materie ist von Energie durchdrungen. Energie pulsiert in jedem Fleckchen Raum.

Schau die Blumen an, wie schön sie sind! Du denkst, sie seien ruhig, inaktiv, passiv – aber wissenschaftliche Beweise zeigen, dass sie nicht ruhig sind. In jedem kleinsten Teil der Blume herrscht eine dynamische Aktivität.

Jede Minute wird die Blüte größer, ein Wachstumsprozess ist im Gang, ein Prozess der Entfaltung – und doch, wie ruhig die Blume zu sein scheint!

Die menschlichen Sinne lassen sich so leicht täuschen, sie sind so beschränkt; sie können die Aktivitäten, die in der Blume vor sich gehen, nicht ohne Weiteres erkennen. Das menschliche Ohr hört nicht einmal das Geräusch, welches das Öffnen der Blütenblätter begleitet.

Unsere beschränkten Sinne nehmen die inneren Wirklichkeiten nicht wahr. So kommt es, dass die Menschen die äußere Erscheinung für die ganze Wirklichkeit halten. Dieser Irrtum zieht sich durch unser ganzes Leben wie ein roter Faden.

Eine Energie

Es gibt in Wirklichkeit überall nur eine einzige Energie, die unendliche, höchste und absolute Energie, die Gott genannt wird. Die Welt ist eine Manifestation dieser Energie.

Alle Arten von Energie, die wir in der Welt sehen, sind begrenzte Selbstmanifestationen und Ausdrucksformen dieser letzten, höchsten und unendlichen Energie Gottes.

Die unendliche, unbegrenzte, unbedingte, absolute Energie drückt sich selbst auf verschiedene Weise aus. Einmal nennt man sie Lebenskraft, dann mentale Energie. Sie tritt als mechanische, elektrische oder magnetische Energie auf.

Weiter kennen wir sie in der Form von psychischer Energie. Sie tritt als Willenskraft auf oder als die Bewegungsenergie der Planeten und Universen.

Empfindsame Energie

Wenn man eine scharfe Nadel nahe an eine Pflanze hält, reagiert die Pflanze mit Angst darauf, das heißt, die Instrumente zeigen die gleichen Ergebnisse an, die bei einem Menschen angezeigt werden, wenn er Angst hat. Versuche wie diese wurden unter Laborbedingungen durchgeführt.

Die Wissenschaft hat auch gezeigt, dass Musik einen Einfluss auf Pflanzen hat.

Würde tote Energie in den Pflanzen fließen, wäre es unerklärlich, dass sie mit Gefühlen reagierten. Das beweist schlüssig, dass hinter der in den Pflanzen wirkenden Energie Intelligenz steckt – Intelligenz in der Form von Gefühlsregungen.

Dies alles soll nur darauf hinweisen, dass alle Materie nicht nur von Energie, sondern diese ihrerseits von Intelligenz durchdrungen ist.

Alle Formen von Materie, das ganze Universum, der Raum um uns herum, die Knochen in unserem Körper sind von Energie erfüllt, einer ozeanischen Energie – grenzenlos, unbegrenzbar, dynamisch und musikalisch. Diese Energie ist ihrerseits wieder von einer mächtigen, unendlichen Intelligenz durchdrungen.

Bewusstsein ist der Ursprung der Energie, und Energie der Ursprung der Materie. Wenn diese Tatsache vom Menschen entdeckt würde, wäre er sich immer bewusst, in einem Ozean von Bewusstsein zu leben. Diese Bewusstseinsunendlichkeit, in der wir leben, ist voller Möglichkeiten. Im Bewusstsein befinden sich alle Fähigkeiten, Kräfte, Herrlichkeiten und Wunder.

In diesem wissenschaftlichen Universum, in diesem Ozean des Bewusstseins und der Intelligenz sieht der Gottsucher die göttliche Gegenwart.

Die Wissenschaft bleibt bei der Energie stehen

Jenseits der Energie sieht die Wissenschaft nichts mehr.

Wenn unsere Intelligenz leuchtend wird und ihre inneren Kräfte der Wahrnehmung entfaltet, nehmen wir wahr, dass hinter der Energie eine aktive Intelligenz am Werk ist. Dies stellt einen weiteren Durchbruch dar. Wir leben also nicht in einem Universum der Materie, sondern in einem Universum der Energie, nicht in einem Universum der Energie, sondern in einem Universum höchster Intelligenz.

Der große Physiker Einstein brachte einmal zum Ausdruck, wie überwältigt er vom Wirken dieser Intelligenz im Universum sei.

Wir leben in einem intelligenten Universum. Die ganze Materie ist von einer Energie erfüllt, die ihrerseits eine Manifestation von Bewusstsein ist, und Bewusstsein wird vom Gottliebenden als göttliche Gegenwart aufgefasst.

Bewusstsein ist ansprechbar und sensibel; es reagiert auf alles.

Unendliche göttliche Fülle

Es ist richtig zu sagen, dass die ganze Schöpfung ein Überfließen der göttlichen Fülle sei.

Die absolute Vollkommenheit macht dieses Überfließen von etwas möglich, das als unvollkommen bezeichnet wird.

In diesem Fall spielt das Göttliche mit seiner eigenen Schöpfung und ist einfach ein freudvoller Zeuge seiner eigenen Vollkommenheit, die in Dinge überfließt, die unvollkommen zu sein scheinen. Das ist eine Stellungnahme, ein Standpunkt.

Eine andere Position lautet: Es gibt grundsätzlich keine Erklärung dafür. Diese Position ist vorwiegend rational, basiert nicht auf Erfahrung, sondern ist abstrakt-rational, das heißt, der Intellekt bemüht sich um eine Lösung, findet aber keine und bringt dies in der Feststellung zum Ausdruck, dass die ganze Sache unerklärlich sei.

Sodann gibt es eine weitere Antwort, die einfach sagt: Das Universum ist letztlich nicht wirklich vorhanden, existiert gar nicht, ermangelt einer eigentlichen Substanz.

Diese letzte Antwort wird vom Standpunkt der Erfahrung der göttlichen Wahrheit aus gegeben, der Wahrheit als dem grenzenlosen, ungeborenen, zeitlosen, ewigen, endlosen Sein.

Das Unsichtbare ist der

Ursprung alles Sichtbaren

Die Kraft und Stärke des Sichtbaren beruht auf dem inneren Kontakt mit dem Unsichtbaren.

Das Unsichtbare ist das Wirkliche. Was sichtbar wird, ist die Auswirkung des Unsichtbaren und nur insofern wirklich, als es mit dem Unsichtbaren in Verbindung bleibt.

Das Absolute ist der Urgrund all dessen, was existiert.

Alles Offenbargewordene hat nur so lange Bestand, als es mit dem Absoluten in Verbindung steht. Das Unendliche wohnt in allen endlichen Formen.

Wenn das Endliche in der Vorstellung, von allem anderen verschieden zu sein, eine unabhängige Existenz für sich beansprucht, beginnt es zu leiden.

Das Endliche kann aber unendlich glücklich sein und sich mit dem Gefühl von Allmacht und Allgegenwart erfüllen, wenn es sich bewusst wird, dass sein wirkliches Wesen unendlich ist, vom Unendlichen kommt, im Unendlichen ruht und von diesem erhalten wird.

Die zeitlose Wirklichkeit ist die Seele aller Zeitprozesse

Die endlosen Zeitmomente sind in das Wesen der Zeitlosigkeit eingewoben.

Wir könnten den Zeitprozess nicht verstehen, wenn wir nicht den Sinn für die Zeitlosigkeit in uns tragen würden.

Wir könnten die rote Farbe nicht unterscheiden, wenn wir nicht noch andere Farben kennen würden. Wir verstehen und unterscheiden das Weibliche durch seinen Unterschied zum Männlichen.

Mit Hilfe des Zeitlosen und der Abhebung von dessen Hintergrund verstehen wir die Zeit.

Der Sinn für die Zeit setzt die Wahrnehmung des Zeitlosen voraus und schließt es mit ein.

Das Raumlose ist die Substanz jeden Raums.

Im Kino wäre es ohne die weiße Leinwand nicht möglich, eine ganze Geschichte zu projizieren und ablaufen zu lassen.

Durch die reine, weiße, unbewegte, immer gleiche Leinwand wird es möglich, die vorübereilenden, niemals gleichen Szenen abzubilden. Auf der unveränderlichen Bildfläche der raumlosen Realität wird die wechselvolle Szenerie des räumlichen Universums zur Erscheinung gebracht und festgehalten.

Die unvergängliche Essenz in den vergänglichen Dingen ist der Urheber der ganzen Schöpfung. Darum geht nichts verloren, wenn vergängliche Dinge vergehen, denn ihre Substanz, ihr wahres Wesen ist Gott, der unvergänglich ist.

Die Bedingtheit des Menschen verführt und versklavt ihn, hält ihn in vergänglichen Erfahrungen fest und macht ihn dadurch unglücklich, unrein, schwach, hässlich und sterblich.

Das Gewahrsein des Unvergänglichen, während wir inmitten vergänglicher Dingen leben, erhebt uns über die menschliche Bedingung und gewährt uns Glück, Kraft, Schönheit und Unsterblichkeit.

Transzendenz

Deine äußere Persönlichkeit ist eine begrenzte materielle Ausdrucksform Gottes. Mit dieser Ausdrucksform hast du nichts zu tun!

Dein erstes und wichtigstes Anliegen ist Gott, und zwar Gott ohne unvollkommene, begrenzte, materielle Ausdrucksformen – Gott als jenseits davon, Gott als transzendentes Bewusstsein.

Die Wiederholung des Mantras bis zum völligen Ausschluss aller anderen Wahrnehmungen wird dich zu diesem transzendenten Bewusstsein führen.

Gott verpflichtet

Wenn du ein Mantra bekommen hast, heißt das, dass du an Gott gebunden und Ihm verpflichtet bist.

Du musst dein ganzes Leben zu einem gewaltigen Feuer des Gottbewusstseins machen.

Jedes Mal, wenn du ein Mantra wiederholst, musst du das lebendige Gefühl der Gegenwart Gottes erzeugen, eine Gegenwart, die dich beobachtet und dich beschützt.

Im Hintergrund deines Denkens solltest du beständig das Mantra wiederholen. Wenn du alleine bist, kannst du es laut hersagen. Worauf es aber ankommt: Du musst unaufhörlich göttliches Bewusstsein erwecken, für Gott arbeiten, bewusst in Gott leben.

Tue alles im Namen Gottes und für die Verherrlichung Gottes!

Einheit und Vielheit

Gott ist der Eine, seine Schöpfungen und Geschöpfe sind viele.

Das Gemüt ist eines, die Gedanken viele. Holz ist eines, hölzerne Gegenstände gibt es viele. Der Himmel ist einer, Wolken gibt es viele. Das Meer ist eines, Wellen gibt es unzählige.

Derjenige ist klug, weise und gesegnet, der in einem das Viele und im Vielen nur eines sieht, der weiß, dass der eine Gott mehr ist als die Vielen und der in den Vielen, die zugrunde gehen, den Einen erfährt, der unvergänglich ist.

Die im Denken wahrhaft Großen erkennen Gott

In Zuständen innerer Erhebung, in denen das innere Bewusstsein zum Vorschein kommt, steht die Gegenwart Gottes in vollem Licht vor uns.

Unser höheres Selbst sieht Ihn, unsere Liebe zum Schönen erschaut Ihn als Schönheit aller Schönheit. Unser Forschen nach der Wahrheit entdeckt Ihn als die Wahrheit aller Wahrheiten.

Die Höhenflüge kontemplativen Bewusstseins machen es dem inneren Wesen möglich, eine bewusste Verbindung mit Ihm herzustellen.

Erkenne Gott, die höchste Wirklichkeit des Lebens, auf welchem Weg auch immer deine innere Veranlagung es dir erlaubt! – Nur ein solches Erkennen kann dich von den Ängsten und Besorgnissen erlösen, die das menschliche Gemüt kennzeichnen.

Diese Erkenntnis wird deinem sterblichen Leben den Geist des unsterblichen Seins eingießen und dich mit einer seltenen Gnade, mit Kraft, Licht, Frieden und einem Glück beschenken, das nie vergeht und immer noch weiter wächst.

Wir können Gott nicht sehen, aber die Liebe sehen wir in all ihren Äußerungen. Weil aber Gott Liebe ist, sehen wir auch Ihn. Entfalte in dir immer größere Liebe, und du wirst Gott schauen.

Wir kennen Gott nicht, aber was Wahrheit ist, verstehen wir; und da Gott die Wahrheit ist, erkennen wir auch Gott.

Wir erleben Gott nicht, aber täglich erfahren wir Güte, und da Gott die Güte und das Gute ist, erleben wir auch Gott.

Strahle deshalb immer mehr Güte aus, und du wirst Ihn erfahren.

Gott ist unsichtbar, aber die Schönheit können wir sehen, und da Gott Schönheit ist, wird Er uns in der Schönheit sichtbar.

Liebe die Schönheit mehr und mehr, und du wirst Gott mehr und mehr erblicken!

Gott können wir verleugnen, aber das Bewusstsein, das die Grundlage unserer Intelligenz, unserer Wahrnehmung und Erkenntnis ist und mit dessen Hilfe wir Gott verneinen, kann nicht geleugnet werden.

Weil Gott aber das Bewusstsein ist, können wir Gott nicht verleugnen, da Er auch das leugnende Bewusstsein ist.

Entfalte und erweitere dein Bewusstsein durch zunehmende Liebe und Güte; oder durch wachsendes Wissen, vertiefte Erkenntnis und Weisheit, durch das Streben nach Schönheit und Wahrheit, durch Dienen zum Wohl aller Menschen oder auch durch hundert andere selbstlose Handlungen.

Auf diese Weise wird Gott für dich zur lebendigen Erfahrung und zu einer Quelle unzerstörbaren Lebens, dauer hafter Freude, unendlichen Friedens und höchster Vollkommenheit.




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