März 


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ZWEIMONATLICH

Jahr 57

OFFIZIELLES ORGAN DES
DIVINE LIGHT ZENTRUMS
8400 WINTERTHUR SCHWEIZ



Mai/Juni 2023

  

INHALT

Texte aus Ansprachen und Gesprächen von

 


Um die Wahrheit zu erkennen, müssen alle Vorstellungen wie die, eines von vielen Wesen zu sein, die Identifizierung mit Namen und Gestalt, Herkunft und Bildung, Beruf, Alter, die Identifizierung mit Beziehungen und dem eigenen Körper verschwinden – so wie im Tiefschlafzustand.

Das ist dann wahres Gebet, ein Gebet, das in Gott, für Gott, durch Gott gesprochen wird. Das ist wahre Meditation, die man in Gott seiend durchführt, in der man bewusstseinsmäßig nicht im eigenen Körper, nicht in Zeit und Raum und menschlicher Umwelt verweilt. Das Bewusstsein von alledem verschwindet im wahren Beten, in wahrer Meditation und Gottesliebe.

Das soll man wissen und üben und so zum Mystiker werden. Als Vorbereitung darauf soll man gutes Verhalten praktizieren, Tugenden ausbilden, großmütig und weitherzig, edel und opferbereit sein, das Ego durch Entfaltung allumfassender Liebe überwinden und ständig der Wahrheit eingedenk sein, was immer es kosten mag.

Swami Omkarananda


ganesharoses

Sei ein Mystiker!

Ein Mystiker zu werden, ist das Ziel und der Zweck der menschlichen Existenz. Dieser Omkarananda Ashram ist hier, um Mystiker hervorzubringen – Persönlichkeiten mit intensivem Gottbewusstsein.

Gottbewusstsein ist das Gleiche wie Liebesbewusst sein, absolutes Liebesbewusst sein, nicht ein begrenztes!

Ein Mystiker ist einer, der die Begrenzungen der Persönlichkeit transzendiert und in den Dimensionen des Unbegrenzten, Ewigen, Ungeborenen, Un veränderlichen lebt – im Zeitlosen. Einer, der sich ununterbrochen der Zeitlosigkeit und Raumlosigkeit des göttlichen Bewusstseins gewahr ist, ist ein Mystiker.

Sei ein Mystiker! – Das ist die einzige Lösung für das Problem der menschlichen Existenz und das Problem des Lebens in einem Raum-Zeit-Universum. Es gibt keinen anderen Weg heraus! Die Situation des Menschen, so überhäuft mit Segnungen sie auch sein mag, ist ein Zustand des Irrtums, der Unwissenheit, der Dunkelheit; und dieser Zustand muss aufgebrochen werden.

Das kann durch eine Schau des Zeitlosen, Ewigen, Absoluten, Unendlichen, Allvollkommenen geschehen. Und dieses allvollkommene Wesen bist du: als Körper, Seele, Gemüt, Herz; in Wahrheit und Wirklichkeit – von jedem Gesichtspunkt aus betrachtet.

Es gibt nichts als die absolute Wirklichkeit, und diese Wirklichkeit ist allgegenwärtig, allmächtig, allwissend und unendlich mehr als alles, was wir erfahren. Ihr wahres Wesen ist Glück, grenzenloses Glück, ist Frieden und Vollkommenheit in ihrer Grenzenlosigkeit. Alles darin ist unbegrenzt. Das ist der wahre Schatz. Man hat Freude an etwas, was das Verstehen übersteigt, was das Herz mit Ekstase erfüllt.

Mystiker ist einer, der ununterbrochen in der Ekstase unendlicher Erkenntnis lebt. Er ist immer mit den Namen und Formen des einen Wesens beschäftigt. Alle anderen Namen und Formen verschwinden vor seinen Augen und erscheinen wieder als die eine ewige Gottheit unendlichen Friedens, unendlicher Anmut, unendlichen Lebens, unendlicher Vollkommenheit.

Darin, in dieser Gottheit, dieser Wahrheit, gibt es keinen Schlaf. Sie ist immer wach, sie ist allvollkommen und immer neu. In der Erfahrung dieser Gottheit sind wir immer überall, und es gibt keine Vergangenheit und keine Zukunft, nur ein ewiges Jetzt.

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gehören zu etwas, das begrenzt ist; und das menschliche Individuum ist begrenzt und gewohnt, die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft zu erfahren. Gehe deshalb über die Begrenzungen der menschlichen Individualität hinaus und erlange im Bewusstsein die Erfahrung des Unendlichen, das immer hier ist.

Swami spricht über seine

Erfahrung und Sichtweise

Ich bewege mich nicht – Ich bin überall. Es gibt keinen Ort, an dem ich nicht bin. Ich bin überall: Hier bin ich.

„Hier“ ist auch auf der Venus, auf dem Jupiter, auf der Sonne, auf dem Mars und in anderen Galaxien. Auch dort bin ich. Deshalb bin ich dort und hier, hier, hier.

Es gibt nur ein „Hier“ und nur ein „Jetzt“ – diesen Augenblick. Und dieser Augenblick ist ewig. Er hat keine Vergangenheit, keine Zukunft – er ist ein ewiges Jetzt: ein Jetzt-Bewusstsein hier und jetzt.

Ich bin das Allumfassende, das Alldurchdringende, das Allgegenwärtige, Allwissende, das Unzerstörbare, Unsterbliche, das Allfriedvolle.

Das muss mit großer Herzensreinheit erfahren werden, durch intensives selbstloses Dienen, durch das Wiederholen höchst machtvoller mystischer Mantras und indem man jeden als die Göttliche Mutter, den Göttlichen Vater anerkennt – der Name, den du der Gottheit gibst, spielt hier keine Rolle.

Wie nähert man sich am

besten dem Göttlichen?

Am besten nähert man sich Gott, indem man eine Form wählt, zum Beispiel eine Statue, die man verehrt und durch die man das unsichtbare Bewusstsein des Göttlichen anruft, die sich infolgedessen immer mehr mit dem Bewusstsein des Göttlichen auflädt, die einem antwortet, die man täglich badet, ankleidet, der man Nahrung anbietet, die man schlafen legt und am Morgen aufweckt und so weiter.

Diese Gottheit, die in unserem Haus lebt, muss verehrt werden als das Unendliche, das Unmanifestierte – diese Gottheit, die uns erleuchtet, die uns eine Überfülle an Gnade gewährt.

Lass dein Dienen von intensiver Wiederholung des Mantras und intensiver Meditation begleitet sein; meditiere während du arbeitest, während du badest – meditiere in jeder Situation und unter allen Umständen.

Wie du dir jetzt des Körpers bewusst bist, so werde dir des Unendlichen bewusst!

Wie du dir des Zahnschmerzes bewusst bist, so werde dir immer des Unendlichen bewusst. Verneine stets deine Persönlichkeit; lass sie aufgehen im grenzenlosen Licht, in der grenzenlosen Kraft, im grenzenlosen Bewusstsein.

Der Körper ist eine Illusion, die Welt ist eine Illusion. Diese Illusion muss durch das Licht der Weisheit überwunden werden – der Weisheit des ewigen inneren Selbst, das im Innern aller Wesen und auch überall im Außen ist. Dieses Konzept eines Innen und Außen ist menschlich, ist aber wesentlich, solange man eine menschliche Form bewohnt. Es muss aber transzendiert werden und der tiefste Eindruck auf das Bewusstsein muss der des Unendlichen sein und durch das Unendliche erfolgen.

Lebe als das Unendliche! Dein Herz wird rein, wenn du eins mit der einen Wahrheit bist, der ewigen Wahrheit, der allvollkommenen Wahrheit, der allwunderbaren Wahrheit.

Das Leben ist erfüllt und wird höchst fantastisch, außergewöhnlich und wunderbar durch diese Erfahrung der Wahrheit. Sei deshalb ein Mystiker; nutze dein Haus, um Mystiker entstehen zu lassen, um Bedingungen zu schaffen, die dafür wesentlich sind.

Wenn wir Mystiker hervorbringen wollen, müssen wir selbstlose Arbeit leisten, alle möglichen Arbeiten, und diese zur Verherrlichung des Göttlichen einsetzen, nicht für den Körper, sondern für das Göttliche; und jeden um uns herum sollen wir direkt als die eine Gottheit betrachten, als Gott, dem wir in höchster Liebe dienen.

Möge in der ganzen Welt Frieden sein! Möge Frieden im ganzen Kosmos sein! Möge Frieden sein in allen Sternensystemen! Möge Frieden sein in den Herzen aller lebenden Wesen! Frieden sei dem Osten, dem Westen, dem Norden und dem Süden! Frieden sei über all! – Frieden ist das Wesen der Wahrheit.

Der Mensch der Gotterfahrung ist König

Er ist der große Weise. Er ist weder Frau noch Mann. Wer sich für eine Frau oder einen Mann hält, schadet sich selbst. Du bist nicht der Körper – du bist Liebe, Reinheit, Schönheit, unendliche Schönheit.

Aber was ist das Selbst? – Die Gottheit unendlicher Barmherzigkeit, unendlicher Liebe und Schönheit ist das Selbst!

Die Sonne ist nicht nur dort, sondern auch in jedem Atom hier. Jedes Atom kann gespalten und ein Teil seiner Kraft freigesetzt werden. Aber im Innern des Atoms ist auch Bewusstsein, und wenn dieses aktiv zu werden beginnt, produziert es Sonnen wie diese hier zu Millionen. Jedes einzelne Atom ist so allmächtig wie das andere oder wie die ganze Gottheit, so allmächtig wie Gott selbst!

Jede Seele, jedes Selbst, ist so vollkommen wie die Gottheit, so schön wie die Gottheit, so allwissend wie die Gottheit. Jede Seele ist ein und derselbe Gott. Hier gibt es keine Dualität wie Mensch und Gott, sondern nur Gott ist da und kein Mensch; auch keine drei Dinge wie Gott, Welt und Mensch, sondern nur eines: Gott! Und das bedeutet Liebe, lebendige Liebe; Frieden, lebendiger Frieden; Vollkommenheit, lebendige Vollkommenheit.

Es besteht keine Notwendigkeit, etwas zu trinken oder etwas zu genießen, etwas zu essen ... die Gottheit ist da, Ekstase ist da: eine Freude, eine Berauschung, aus sich selbst geboren.

Die Seele der Sonne

Die Sonne in dir ist unendlich größer als die physische Sonne. Die Sonne der Seele, die als das Selbst erstrahlt – diese Wirklichkeit ist grenzenlos, allvollkommen.

Die Seele der Sonne ist auch grenzenlos und vollkommen. Die Seele der Sonne – der Sonne, die am Himmel steht und die du siehst, die materielle Sonne – ist die gleiche wie die Seele in dir, wie die Seele in Gott, wie die Seele in allen Dingen. Es ist die eine Seele.

Wenn du das weißt, wenn du dieses Wissen zu deiner lebendigen Erfahrung gemacht hast, bist du ein Mystiker. Ein Mystiker zu sein, das ist das Ziel des Lebens.

Die Gottheit hat keine Geschichte, keine Biographie; Sie ist ewige Schönheit, ewige Anmut, ewige Kraft. Das ist auch die Biographie von Swami Omkar ananda.

Der geistige Mensch besitzt eine außerordentliche Intelligenz. Seine Intelligenz ist erleuchtet von der Strahlkraft des inneren göttlichen Selbst, das viele Dimensionen und endlose Vollkommenheiten besitzt. Absolute Vollkommenheit finden wir innerhalb von absoluter Vollkommenheit.

Diese Mathematik transzendiert die menschliche Mathematik, sie enthält die Logik des Unendlichen. Es ist die Mathematik des Unendlichen, die Mystik des Unendlichen.

Das Unendliche ist dein Wesen

Endlich zu sein ist ein Unglück, eine Katastrophe. Es ist die Ursache aller Probleme. Das endliche Individuum muss seine Unendlichkeit, Ewigkeit, Unsterblichkeit und Absolutheit im Bewusstsein erfahren, in der Intelligenz, in der Weisheit, in der Güte, in der Liebe, in der Selbstlosigkeit, im Dienen. Bewahre deine kostbaren Energien für dynamisches, selbstloses Dienen. Liebe alle, und du liebst Gott selbst, denn Gott allein ist die Wirklichkeit, das Wesenhafte in allen. Jede Person muss verehrt werden. Im Geist kannst du die Füße einer jeden Person berühren und dir dabei bewusst sein, dass du die Füße der höchsten Gottheit selbst berührst.

Das Leben ist eine goldene Gelegenheit, die größte Gelegenheit, die beste Gelegenheit, um die unendlichen Schätze des Göttlichen zu erfahren, mit denen du geboren bist, derer du dir jetzt nicht bewusst bist, derer du dir aber mit Hilfe beständiger Mantra-Wiederholung mehr und mehr bewusst werden kannst, während du gleichzeitig dem Göttlichen deine Dienste anbietest.

Dienen und Mantras

Unsere Dienste hier im Ashram sind nicht nur selbstlos, ohne ein Schielen auf Vorteil oder Gewinn; sie sind eine direkte Anbetung des Göttlichen, eine Meditation über das Göttliche. Unser Dienen und Arbeiten wird begleitet von intensiver Wiederholung der großen mystischen Silben, die hier für uns, für die Erfahrung unserer Sinne, für unser materielles Leben im Raum-Zeit-Universum, die Vollkommenheit Gottes, die Schönheit Gottes, den Frieden Gottes, die Energie Gottes, die Macht und Kraft Gottes, die Liebe Gottes verkörpern.

Erkenne die herrliche Gelegenheit, die du hier hast und versuche, die unendlichen Möglichkeiten, mit denen du geboren und derer du dir gegenwärtig nicht bewusst bist, zu entfalten.

Durch die Anwendung der machtvollen Man tras, dieser höchst mächtigen mystischen Silben, können wir das Raum-Zeit-Universum ausblenden und in die raumlose, zeitlose Welt des Gottbe wusstseins eintreten, in der wir überall – innen und außen – das gleiche blendend helle Licht des Göttlichen sehen, in dem alle Objekte verschwinden.

Wenn diese Vorstellung für dich schwierig zu begreifen ist, dann kannst du ein Bild der Göttlichen Mutter nehmen und jede Gestalt, die du siehst, jeden Menschen, dem du begegnest, in deiner inneren Schau durch dieses Bild ersetzen. Dann wirst du, wenn du hundert Leute gesehen hast, doch nur eine Person gesehen haben, die Göttliche Mutter; und Sie ist die Verkörperung von Reinheit und Gnade.

Jedes Fleckchen Raum um dich herum und jeder kleine Knochen in deinem Körper birgt Ihre Allwissenheit. Vergiss das nicht! – Du kannst Ihr nicht entkommen!

Ihr Herz hat sein Zentrum in jeder kleinen Zelle deines Körpers. Ihr Herz hat sein Zentrum in jedem Fleckchen Raum um dich herum und in dir drinnen. Jeder ist Träger, Tempel und Hauptstadt dieser Göttlichen Mutter, dieser höchsten Wirklichkeit, dieser Gottheit, die dich emporhebt in die höchsten Zustände der Ekstase, dauernder Ekstase, ewiger Eks tase, immer neu bleibender Ekstase. Diese Ekstase, diese Freude, diese Glückseligkeit stammt aus der Erkenntnis der Wahrheit. Und das allein ist wahres Glück. Es gibt kein anderes Glück.

Diese Freude, dieses Glück kannst du immer haben, sogar in den Anfangsstadien deiner Mantra-Wiederholung.

Die Wahrheit ist

dein eigenes Selbst

Der Punkt der einen Wirklichkeit, die Gott ist, die Allah, Jehova oder Großer Gott, Göttliche Mutter, Christus oder Krishna genannt wird, ist dein Selbst, deine Seele, ist dein Atem, ist die Existenz, das Sein in dir und in allen Wesen.

Alle Universen werden erhalten von dieser einen Wirklichkeit. Doch sind die Universen bloße Erscheinungen, ihre Existenz ist zeitlich begrenzt. Und auch die Zeit ist nicht von Dauer: Die Zeit selbst nämlich verschwindet. Das Ewige ist das Wirkliche; das Ungeborene ist das Wirkliche; das Anfanglose ist das Wirkliche; das Anfanglose ist auch das Endlose. Das muss er kannt werden.

Die Göttliche Mutter gewährt dir Gnade und macht dich zum größten Herrscher, nicht nur über einen Planeten, sondern über alle Sternensysteme, alle Universen. Du wirst der mächtige Beherrscher der ganzen Manifestation der Schöpfung.

Dieser Zustand der Gnade und Erfahrung der Wahrheit ist das Höchste und so außergewöhnlich, dass kein Preis, den man dafür bezahlt, auch nur ins Gewicht fallen würde.

Sei deshalb aufrichtig und versuche mit großer Begeisterung, Freude auszudrücken, denn Freude ist Gott. Nähere dich Gott durch das Glück in deinem Herzen. Friede ist Gott. Nähere dich Gott durch deinen eigenen Frieden, den du im Gemüt trägst. Vollkommenheit ist Gott. Zeige Vollkommenheit bei jedem Schritt in deinem Leben: Vollkommenheit in der Tat, Vollkommenheit in Gedanken, Vollkommenheit in Gefühlen, Vollkommenheit in jeder deiner Regungen.

Zeige Gotterfahrung durch das, was Gott ist, durch die Entwicklung dessen, was Gott ist. Jede erdenkliche moralische, ethische, spirituelle, intellektuelle Vorzüglichkeit gilt es zu entfalten. Sei ein Held im Leben! Sei kein Feigling! Sei kein Materialist und ergib dich nicht der Krankheit, dem Tod, der Sorge und dem Leiden!

Gotterfahrung ist deine Bestimmung. Versuche dein Gesicht nach oben zu richten und erhebe dich selbst! Steh auf wie ein Held; steh auf und sei ein kühner Sohn, eine tapfere Tochter Gottes, ein wunderbares Kind Gottes. Zeige die Stärke Gottes! Nur die Stärke Gottes ist deine Stärke. Jede andere Stärke ist bloße Erscheinung und wird dich in die Irre führen.

Menschliche Stärke hat zwar ihren Platz im Leben, vorausgesetzt sie wird beständig von der unerschöpflichen Stärke und Kraft Gottes erhalten und gespeist.

Verbinde dich deshalb immer wieder mit der göttlichen Stärke – mit der Gottheit unendlicher Macht und Kraft.

Wie ist Gott in allen Wesen gegenwärtig?

Er ist als Sein und Intelligenz in allen gegenwärtig, auch als Liebe, als Fähigkeit. In jeder Weise ist Gott anwesend. Als Liebe zur Wahrheit ist Gott gegenwärtig; in allen seinen Formen ist Gott gegenwärtig ...

Für den geistigen Menschen ist alles möglich; denn er lebt für Gott, er lebt in Gott, er atmet Gott, nimmt Gott als Speise, spricht mit Gott, so wie andere mit sich selbst reden; er hört Gott, wie andere ihre eigene Stimme hören. Er ist immer mit Gott und deshalb ist für ihn nichts unmöglich, auch wenn es Zeit zur Verwirklichung dieses gesegneten Zustands braucht.

Vergiss aber nicht: Alles ist möglich. Halte dir höchste Ziele vor Augen!


Maha-Gayatri

Alles ist Gott. Jeder Name ist Gottes Name, jede Form ist Gottes Form. Durch die Wiederholung dieses Maha-Gayatri-Mantra kannst du alles erreichen. Du kannst das Unmögliche möglich werden lassen. Du wirst einen übernatürlichen Zustand erlangen. Du wirst viel Energie und Stärke sowie eine ungewöhnliche Intelligenz entwickeln; außerordentliche Weisheit und göttliche Wahrheit werden sich dir schritt weise immer mehr offenbaren.

Du wirst Gedanken haben, die das Leben in jeder Situation erleuchten und dich vor wärts bringen, bis du von Angesicht zu Angesicht mit der Herrlichkeit der Sonne aller Sonnen bist, der strahlendsten Sonne, der Göttlichen Mutter.

Die Wahrheit verkünden

Ich bin hier, um dir eine Botschaft zu überbringen. Ich brauche nichts von irgendjemandem. Ich brauche nichts von der Welt.

Wie schön der Himmel und die Sterne auch sind – sie können meinen Pfad nicht erleuchten.

Mein Pfad ist vollkommen und vollständig erleuchtet – zwar nicht vom Gewissen in mir, aber von der Quelle dieses Gewissens, von jenem, der das Gewissen erhält. Es gibt jemand, der hinter dem Gewissen steht.

Hinter diesem Gewissen steht jemand, den auch du nicht verleugnen kannst. Das ist Gott. Das ist das göttliche Bewusstsein. Das ist die Kraft der Kräfte. Das ist die vollkommene und unerschöpfliche Quelle meines Wissens.

Wo immer ich bin, wirkt sie. Sie gibt mir Freude. Mein Körper mag kaputt, meine Umstände mögen bedauernswert und ich ans Kreuz genagelt sein oder Schlimmeres: Doch auch in solchen Lagen ist dieses Wissen aktiv, funktioniert diese Quelle der Poesie und Schönheit, strömen Frieden und Freude in mich ein.

Wenn du diese Quelle,

die Gott ist, erfährst, wirst du zum König der Könige

Unabhängig voneinander haben Buddha und Christus, Sokrates und viele andere diese Wahrheit entdeckt und gesagt: „Ich bin der König der Könige!“ Das ist das Schicksal des menschlichen Individuums. Das ist auch deine Bestimmung! Das ist das Ziel und die Vollendung der Evolution des Menschen. Es ist die Lösung des Existenzproblems.

Bevor du dieses Ziel erreicht hast, wird es immer Zweifel in deinem Leben geben, wenig Glück und viel Unglück.

Du wirst keine wirkliche Ruhe finden, und du wirst immer auch der Angst ausgeliefert sein. Deshalb sage ich: Liebe und erfahre das Gött liche, halte dich am Gött lichen fest!

Gott hat, wie die Bibel sagt, die Anzahl der Haare auf unserem Kopf gezählt. Er ist überall. Er weiß alles über uns. Er ist ein allwissendes Wesen.

Wir sind gesegnet! Wir müssen unser Gesegnetsein anerkennen, uns dessen bewusst sein und Gott dafür danken.

Es ist schon ein Meister

in dir, ein höheres Wesen

Es ist immer ein König in dir, und dieser König und Meister macht es dir möglich, alle Umstände und Situationen zu meistern.

Bewundere die Größe Gottes, der ein so erstaunliches Geschöpf wie dich erschaffen hat! Im ganzen Universum hat Gott nichts Größeres und Schöneres erschaffen als dich.

Erkennst du jetzt den Wert und die unschätzbare Kostbarkeit deines Lebens? Weißt du, wie wertvoll dein Leben ist und warum?

Du trägst Gott selbst in dir. Du bist Träger des König reichs des Himmels. Du bist ein Kind Gottes.

Warum also willst du weiterhin die Rol le eines kläglichen, armen menschlichen Wesens spielen? – Du bist kein Bettler! Du bist Gottes Tochter oder Sohn. Das ist die Wahrheit. Wie kommt es dann, dass in deinen Augen keine Freude leuchtet?

Du musst neue Augen entwickeln, Augen der Liebe, Augen der Hingabe. Hast du diese, dann werde ich zu deinen Füßen sitzen und dich die Techniken der Selbstverwirklichung, der Gotteserkenntnis, der Erkenntnis der Wahrheit und des unendlichen König reichs Gottes lehren.

Alle fürchten sich vor einem neuen Krieg. Aber einer, der das Königreich Gottes kennt, hat keine Angst. Er ist voller Frieden und freut sich bewusst am ewigen, vollkommenen Leben hier und jetzt und immer. Du kannst die gleiche Freude haben, denn du bist der König der Könige!

Erkenne deinen Wert, deinen unendlichen Wert! Dein Wert ist endlos. Du bist ein Kind Gottes. Das ist die Wahrheit; das ist meine Botschaft. Nimm sie an!

Was wichtig ist im Leben, das sind Liebe, Güte und Selbstlosigkeit

Wenn diese wirksam sind, dann stellt sich die Fähigkeit zur Erkenntnis der göttlichen Wahrheit ganz von selbst ein, und du wirst überall eine Welt der Freude und Vollkommenheit, eine Welt göttlichen Seins antreffen.

Da hast du die ganze Botschaft: Und der Botschafter ist in dir selbst! Ich kann dir nur einen Spiegel vorhalten. Schaue in dich selbst! Du bist höchst gesegnet. Dein Leben ist höchst kostbar. Es ist egal, welche Arbeit dir das Schicksal zugewiesen hat: Präsident oder Taxifahrer. Das Leben ist in jedem Fall kostbar.

Aber was am Leben ist kostbar? – Nicht unser Beruf, nicht unsere Stellung in der Gesellschaft, nicht unsere Titel! Das Leben ist ein Schatz über allen Schätzen, ein Geschenk Gottes. Das Leben trägt unendlichen Frieden und unendliche Freude in sich – es trägt Gott selbst in sich.

In den Augen Gottes spielt es keine Rolle, ob du Präsident oder Hilfsarbeiter bist. Alle Arbeiten sind notwendig und müssen getan werden. Was aber eine große Rolle spielt, das ist die Frage, wie du deine Arbeit tust. Arbeitest du mit dem Wissen um die Gegenwart Gottes? Bist du der ständigen Gegenwart Gottes wenigstens im Hintergrund deines Bewusstseins gewahr?

Arbeite also mit dem Bewusstsein im Hintergrund, dass das Königreich Gottes in dir ist, und arbeite um dieses Königreichs willen!

Du musst erkennen, wer du bist; du musst die wichtigste Pflicht der Evolution erfüllen; du musst die zentrale Wahrheit des Seins anerkennen und spirituelles Wissen erwerben.

Wir sind umgeben von allwissenden Heiligen und Weisen. Nicht nur Gott ist da, auch alle seine Heiligen und Weisen sind da; und überall ist unendliche Liebe, unendliche Schönheit. Schönheit und Bewusstsein kann man nicht trennen, das ist unmöglich. Warum? – Weil alles in allem ist: In jedem Einzelnen ist alles da.

Das ist die Logik des Unendlichen.

Alles in der Welt kann

in etwas anderes

transformiert werden

Aus nichts kann alles entstehen. Alles ist in allem. All die Mächte und Kräfte Gottes sind in einem kleinen Blatt enthalten. Die endlosen Kräfte Gottes sind überall: in deinen Haaren, in deinen Zähnen, in deinen Händen, in deinem Herzen, in deiner Seele: Du bist eins mit Ihm.

Wenn du das nicht weißt, dann heißt das, dass du blind bist. Diese Blindheit muss verschwinden. Das ist der Zweck der Mantras, der Meditation, der Existenz dieses Ashrams, der Zweck meiner Reden.

Es ist meine Pflicht, dich zu einer unerschütterlichen Kraft in dieser Welt zu machen. Es ist meine Pflicht, dir die lebendige Erfahrung deiner Todlosigkeit zu geben. Es ist meine Pflicht, immer wieder zu demonstrieren und deiner Intelligenz verständlich zu machen, dass unendlicher Friede und unendliche Freude im Zentrum deines Herzens und Bewusstseins wohnt.

Der größte Irrtum, das größte Unglück, die größte Unwissenheit ist es, die Welt so zu sehen, wie sie sich uns durch die Sinneswahrnehmung präsentiert, die Welt als die einzige und ganze Wirklichkeit anzunehmen, in unserem Bewusstsein von der unendlichen Kraft, Liebe, Schönheit und Gnade, vom unendlichen Licht und der Erkenntnis Gottes losgelöst zu sein, sich nicht an Gott zu klammern und diese Blindheit, die allgegenwärtig zu sein scheint, nicht zu bemerken und zu beseitigen.

Unsere erste Pflicht ist es, uns der Allgegenwart Gottes bewusst zu werden

Wir können uns nicht bewegen, ohne Gott zu berühren. Wir können nicht atmen, ohne von Gottes Atem getragen zu werden. Wir können nicht denken, ohne dass sein Bewusstsein es ermöglicht. Wir können ohne seine Gegenwart kein Glück empfinden.

Gott ist unendliche Glückseligkeit. Unsere Sinnesfreuden sind ein Unglück, wir müssen schnell davon wegkommen und unser Glück von Gott be ziehen. Wir müssen unbegrenz te Kraft haben und unter allen Umständen und Herausforderungen absolut furchtlos bleiben: Das ist möglich durch unsere bloße innere Verwandtschaft mit dem Göttlichen.

Seine Stärke wird deine Stärke. Seine grenzenlose Glückseligkeit wird deine Glückseligkeit. Seine Augen werden deine Augen, und du wirst durch seine Augen auf die Welt blicken. Hier und jetzt wirst du eine herrliche, unbeschreibliche, blendende Welt der Wunder entdecken. Dein Herz wird in Ekstase erzittern: Du hast das Leben gemeistert, die Welt, die Materie, die Zeit und den Raum überwunden. Das Herz der Menschheit und der Natur wird dich verehren, unsterbliche Weise werden dich hoch schätzen.

Bitte, tue alles, was in deiner Macht steht, um dir so schnell wie möglich, auf so vielen Wegen wie möglich, des Göttlichen bewusst zu werden.

Sei nicht so dumm

zu denken, dass du

der Körper bist

Du kannst tausend schöne Körper haben, aller Reichtum der Welt gehört dir. Aber was ist der Reichtum der Welt schon, verglichen mit dem Reichtum des Göttlichen? – Nichts als leeres Stroh!

Du bist unvergänglich! Du kannst das erfahren, verstehen. Du kannst es wahrnehmen.

Meditation, Reinheit des Her zens, Hingabe, Selbstdisziplin und Selbstüberwindung führen dich dorthin. Deine Intelligenz wird scharf und leuchtend. Du wirst imstande sein, das Selbst in dir zu erkennen; du wirst ein Selbst-Seher, ein Rishi sein. Noch bist du schwach, weil du den Kontakt mit den endlosen Kräften in dir selbst verloren hast.

Du weißt nicht, wer du bist

Du weißt alles andere: Du siehst die Blumen auf dem Tisch, die Leute um dich herum, nimmst deinen Körper wahr, dein Leben und das Leben um dich herum – aber du kennst dich selbst nicht.

Du wirst dich selbst kennen lernen, wenn du das grundlegende Bewusstsein in dir berührst. Dieses grundlegende Bewusstsein ist Gott Selbst. Es ist das Bild Gottes in dir. Das Ewige ist in dir; das Ewige ist die Wirklichkeit.

Ich sehe ohne meine

körperlichen Augen.

Wie ist das möglich?

Man kann durch das Bewusstsein und im Bewusstsein wahrnehmen. Mein Bewusstsein ist nicht auf meinen Kopf begrenzt. Es ist alldurchdringend. Es gibt keinen Ort, an dem ich nicht bin. Mein Bewusstsein ist ewig. Ich bin unendliches und ewiges Bewusstsein. Ich höre ohne Ohren. Bewusstsein kann ohne Ohren hören, ohne Augen sehen, und es kann zur gleichen Zeit Millionen Augen aus dem Nichts erschaffen, Millionen Ohren. Das ist meine Erfahrung. Ich bin kein Magier und arbeite nicht mit sogenannten Wundern. Gott ist höchste Ver nunft. Das Unmögliche ist möglich geworden für mich. Ich habe eine Freude gefunden, die endlos ist. Ich habe ein Leben erlangt, das endlos ist. Ich erblicke das Angesicht Gottes.

Ich lebe nicht als ein Körper, nicht als ein Objekt unter vielen, in einem objektiven Universum. Ich lebe als das Königreich des Himmels.

Wenn du Gott berühren willst, musst du zuerst deine Unwissenheit beseitigen, und du wirst ein unvergängliches Leben entdecken und großen Wundern gegenüberstehen. Du musst diese Erfahrung erlangen. Es ist deine Bestimmung und dein Schicksal.

Advaita Vedanta, Shankara und Omkarananda

Lange vor den Universitäten in Europa gab es Universitäten in Indien, vor etwa 2500 Jahren. Die Gelehrten dort hatten ihre eigenen Philosophiesysteme entwickelt. All diese verschiedenen Systeme hat der Philosoph Shankara als Flitterkram und zerbrechliches Glas entlarvt.

Das hatte zur Folge, dass er den Buddhismus sogar aus seinem Entstehungsland, Indien, ganz vertrieben hat.

Shankara war kompromisslos der Vernunft verschrieben. Shankara und Omkarananda – wir beide – sind Vertreter des Advaita Vedanta. Das ist der Name, den man unserer Philosophie gegeben hat.

Wir glauben an den einen Gott. Wir erfahren den einen Gott, die eine Wahrheit, die eine Wirklichkeit.

Wir sind rigorose Metaphysiker. Wir erken nen nichts an, was nicht dem Test der besten Vernunft und des schärfsten Urteilsvermögens standhält. Wir akzeptieren kein Argument, das dem Halbwissen entspringt, das unter bestimmten Umständen gültig, unter anderen aber ungültig ist.

Wir sind höchste Rationalisten und wirkliche Intellektuelle. Wir fordern eine Erkenntnis, die immer gültig und deshalb wissenschaftlich ist. Das allein kann wissenschaft lich genannt werden, was unverän derbar ist, gültig unter allen Bedingungen, zu allen Zeiten.

Unglücklicher weise hat sich die Wissenschaft heute einem vergänglichen, sich ständig ändernden Wissen zugewandt. Aber wir sind wahre Wissenschaftler, weil unser Wissen und Wissenssystem heute und morgen gültig ist, wie die Worte Christi.

Aussagen Christi wie: „Ich bin die Wahrheit“ oder „Ich und der Vater sind eins“, sind Wahrheiten, Axiome; und diese Axiome sind ewig gültige Formeln.

Ich bin hier, um dir ein Wissen zu geben, das gültig ist und gültig bleibt.

Wir müssen die Welt durch die Augen der Weisheit sehen

Diese Welt, die eine Welt der Schwierigkeiten ist, in eine Welt unseres geistigen Fortschritts und unserer Entwicklung umzuwandeln, soll unser Ziel sein.

Es sollte nichts in der Welt geben, was uns nicht heilig ist. Die Seele in uns ist etwas Geistiges, und sie ist der Tempel Gottes. Und wenn wir auf den physischen Körper zu sprechen kommen: Sogar dieser Körper ist ein Tempel Gottes. Und wir dürfen nicht vergessen, dass wir auch unseren Beruf mit den Energien Gottes ausüben. Und die Intelligenz und die Fertigkeiten, die wir dazu brauchen – was sind sie anderes als Manifestationen des Bewusstseins in uns? Ohne das Bewusstsein und das Leben Gottes in uns wären sie nicht möglich.

In der Welt gibt es in Wirklichkeit nichts, was hässlich oder sündig ist. Alle Hässlichkeit und Unvollkommenheit ist das Werk menschlicher Hände.

Es gibt Kräfte in uns, die für unser Wachstum, unser Glück und unseren Fortschritt gedacht sind. Aber wir missbrauchen diese Kräfte und schaden damit uns selbst und anderen. Auf diese Weise machen wir unser Leben hässlich, unglücklich und elend.

Gott hat uns das Leben gegeben, damit wir es für unseren inneren Fortschritt nutzen, um uns Glück, Frieden, Stärke und Vollkommenheit zu erarbeiten. Aber wenn wir es für exzessive körperliche Vergnügungen missbrauchen oder dazu, anderen zu schaden und uns selbst zu bereichern, dann machen wir aus unserem Leben ein hässliches Phänomen der Dunkelheit. Das Leben selbst ist nicht hässlich, sondern schön.

Es liegt am Menschen, ob er aus seinem Leben etwas Schönes oder Hässliches macht.

Gottes Liebe wirkt

Gott hat seine eigene wunderbare Art und Weise, Licht in der Welt zu schaffen – wie und durch wen auch immer.

Wenn Dunkelheit auf Erden herrscht und die Menschheit durch eine kritische Periode des Leidens und Elends geht, kann dies wesentlich für das Wachstum der Menschheit und zu ihrem Guten sein.

Es liegt an der Weisheit und Liebe des Herzens Gottes zu entscheiden, was den Menschen wirklich dient und was nicht. Deshalb sollten wir uns nicht in die Ordnung der Dinge einmischen.

Du gehst einen praktischen Pfad; gehe weiter diesen Pfad und lehre die Welt durch das, was du auf diesem Pfad erreicht hast. Das wäre viel besser als zu versuchen, die Welt zu verändern.

OM Namo Narayanaya OM

Was bedeutet Narayana? – Narayana hat die gleiche Bedeutung wie Immanuel. Es ist Gott als jener, der im Herzen einer jeden Person wohnt.

Dein Körper ist von Licht erfüllt, deine Gedanken sind von Licht erfüllt. Jeder Gedanke, sei er positiv oder negativ, ist mit Elektrizität oder Licht aufgeladen. Negative Elektrizität zerstört, positive Elektrizität erhält unser Leben. Es ist Elektrizität im Körper. Zellen sind letztlich Lichtteilchen; aber vor allem die Seele in dir ist wie ein kleiner Lichtfunke. In diesem Licht wohnt Gott. Und dieses Licht tragen alle Wesen in sich.

Welchen Namen sollen wir diesem Licht in jeder Person, in jeder Seele geben? – Narayana! Und dieser Narayana ist derselbe wie Shiva; nur ist Narayana der immanente Aspekt Gottes, das heißt, Gott im Universum, während Gott jenseits des Universums der transzendente Aspekt ist – Shiva. Wenn du träumst, erschaffst du eine Traumwelt und erfährst sie. Wer hat sie erschaffen? – Deine Intelligenz! Erschöpft sich deine ganze Intelligenz in dieser Traumwelt? – Nein! Ein Teil deiner Intelligenz verbleibt außerhalb des Traums und beobachtet ihn.

Das Licht des Göttlichen in dir ist Narayana. Und dieser Narayana ist nicht nur in dir, sondern in allen; und alle diese Lichter Gottes sind dasselbe Licht wie das Licht Gottes in dir. An diesen Narayana richten wir unser Gebet, über diesen Narayana meditieren wir. Er hört alles. Er sieht alles. Er ist der ewige Zeuge in uns. Er teilt uns die Früchte unserer Gedanken, Gefühle und Taten zu.

Wir tragen unseren eigenen Zeugen in uns. Wir, die Geschöpfe, tragen in uns den Schöpfer selbst. Durch die Reinheit des Herzens nimmt man diesen Narayana wahr, diesen Shiva, diesen Christus, diese göttliche Mutter Maria.

Der Unterschied zwischen einem wahren Gottliebenden und einem gewöhnlichen Menschen besteht darin, dass der erstere überall das erfährt, was sich nicht ändert. Für ihn ist alles ein endloser Friede, endlose Stille und Freude, endloses Licht und Bewusstsein.

Der gewöhnliche Mensch nimmt überall Unterschiede und Veränderungen wahr: in seinem eigenen Körper, rings um sich herum, in der Gesellschaft – überall sieht er Veränderungen vor sich gehen. Städte werden zu Wüsten, Wüsten zu Städten; Land verschwindet, wird vom Meer verschlungen; oder Land taucht auf und verdrängt das Meer – endlose Veränderungen, Umschichtungen.

Es gibt jeden Augenblick, jede Sekunde eine Veränderung im Leben. Glück und Unglück, Freude und Schmerz wechseln sich endlos ab, reichen sich die Hände. Überall verändert sich alles! Doch der Gottliebende erfährt überall dasselbe – dasselbe Unveränderliche. Nichts verändert sich da; seine ganze Aufmerksamkeit gilt der unveränderlichen, immer gleichen Gegenwart der unendlichen Freude.

Wenn man diese Erfahrung des Unveränderlichen immer und überall hat, dann kann man mit Christus sagen: „Ich bin derselbe – gestern, heute und morgen!“

Ein im Bewusstsein Gottes verwurzelter Mensch findet überall die unveränderliche göttliche Gegenwart; Gott ist die Seele seiner Seele, das Auge seiner Augen, der Atem seines Atems, und Gott ändert sich nicht!

Überall, in allem Veränderlichen, erkennt er die unveränderliche Gegenwart.

Tod gibt es für ihn nicht, Geburt gibt es für ihn nicht; Veränderung gibt es für ihn nicht.

Überall ist nur der eine Geist Gottes sichtbar, das eine Licht Gottes, das eine Bewußtsein Gottes. Das ist seine Erfahrung im Leben wie im Tod, hier und dort, in der Vergangenheit, in der Gegenwart und auch in der Zukunft.

In allem und jedem erkennt er die unveränderliche Anwesenheit Gottes. Und wo Gott in der Erfahrung des Menschen lebendig ist, wo seine Vollkommenheit, sein unveränderliches, von allem unabhängiges Bewußtsein ist, da gibt es kein Schicksal, da gibt es keine Probleme, da gibt es keinen Haß, da gibt es keinen Egoismus und da gibt es keine Eitelkeit.

Haß, Egoismus, Eitelkeit gehören zum menschlichen Wesen. Wo menschliches Wesen ist, dort gibt es Verdorbenheit, Probleme, Leiden, Angst und Aggressionen.

Wenn du ein Herz hast, das eins ist mit dem Herzen Gottes, hast du ein wunderbares Herz, ein egoloses, selbstloses Herz, ein Herz ohne Zuneigung und Abneigung Dingen gegenüber, die sowieso verschwinden, untergehen. Was nützt Zuneigung zu etwas, das verschwindet? Was nützt Abneigung gegen etwas, das verschwindet?

Das göttliche Herz erfährt überall die unveränderliche Anwesenheit Gottes. Die Seele des wahren Gottliebenden ist eins mit dieser unveränderlichen Gottheit. Glückliche oder unglückliche Zeiten gibt es für ihn nicht. Glück und Unglück vergehen, verändern sich, verschwinden irgendwann. Nur die Unwissenden sind Opfer der Gegensätze von Glück und Unglück, von Vergnügen und Leiden, von Zuneigung und Abneigung.

Das gute Herz, das göttliche Herz, erfährt die Gegenwart der Göttlichen Mutter überall, und die Göttliche Mutter ist endlose Freude, endloses Licht, endlose Schönheit, unzugänglich für die menschliche Sprache, unzugänglich für Leiden und Probleme.

Das Herz Gottes findet überall und immer dasselbe. Nichts ändert sich. Zwanzigtausend Jahre vergehen, und nichts hat sich geändert. Die unveränderliche, von allem unabhängige, wunderbare Gegenwart Gottes ist immer da. Man kann sie genießen, erfahren, man kann in ihrer grenzenlosen Glückseligkeit verweilen.

Das ist der Unterschied zwischen dem wahren Gottliebenden und einem gewöhnlichen Menschen.

Gott und ein Gemüt

In Wahrheit und Wirklichkeit gibt es nirgendwo etwas anderes als den Gott des unendlichen schöpferischen Bewußtseins, der unendlichen Schönheit und Freude. Materie, Gemüt und Leben sind Manifestationen, die auf diesem Bewußtsein beruhen.

Da es nur einen Gott gibt, gibt es auch nur ein Gemüt, welches das Universum beseelt. Ebenso gibt es nur ein Leben, eine Schönheit, eine Glückseligkeit und einen Frieden im Universum.

Die Weisen von großer Herzensreinheit, die in Geist, Bewußtsein und Gemüt mit dem Geist, dem Bewußtsein und dem Gemüt des Universums eins geworden sind, haben einen Zustand vollkommener Reinheit und Erleuchtung erlangt.

Gott spricht nicht in Worten: Er schenkt Licht, Gnade und Erleuchtung. Durch das Licht, das unser Inneres erhellt, durch die Erkenntnis, die sich auf dem Weg der Erleuchtung im Menschen entfaltet, spricht Gott zum Menschen. Gottes Wesen ist Licht. Gott ist unendliche Erkenntnis. Wenn Er zum Menschen spricht, offenbart Er sich in der Sprache des Lichts und der Erkenntnis. Wie beschreibt ein so vom Gotteslicht erhellter Mensch diesen Zustand? Er sagt:

„Mein Inneres ist ganz in Ruhe getaucht, mein Herz schlägt still und friedlich. Kein Gedanke steigt in mir auf. Mein Leben hat seine Erfüllung gefunden durch das Streben, das die Umwandlung des inneren Wesens und den Reichtum göttlicher Gnade in mir hervorrief. In dieser Ruhe und Stille entfaltet sich ein beständiges Wahr nehmungslicht. Mein inneres Sein, mein Herz und mein Geist sind gänzlich still und zur Ruhe gekommen, so sehr, daß diese Stille des Herzens nicht weiß, was Bedrängnisse über haupt sind. Weder der Tumult von Begierden, Wünschen und Ängsten, noch Probleme und Schwierigkeiten sind mehr vorhanden, sondern nur endloser Frieden – ein Frieden, der grenzenloses Glück in sich enthält. In diesem Frieden gehört alles Wahrgenommene dem Wesen des Bewußtseins an.

Ich weiß darum, daß Stille vorhanden ist. Ich erlebe diese Stille. Ich bin ihr Beobachter; neben diesem Frieden und dieser Stille sehe ich den Erfahrenden dieses Friedens und dieser Stille, der zugleich der Wahrnehmende und der Erkennende, der Sehende und der Wissende ist. Beide sind in mir.“

Weiß dieser Wissende nur um Frieden, Ruhe und Stille? – Nicht nur um diese, sondern auch um Millionen anderer Dinge weiß Er. Er ist überall. Er sieht ohne Augen. Meine Augen sind geschlossen, und dennoch sehe ich. Ich sehe, was ich sehen möchte. Meine Ohren sind abgewandt. Dennoch höre ich alles. Was ist dieses Ich in mir? Was ist dieser Erkennende in mir? Was ist dieser Sehende in mir, der ohne den Gebrauch körperlicher Augen sieht? – Dieser Erkennende in mir erkennt ohne das Instrument des menschlichen Denkens, das seine Tätigkeit eingestellt hat. Der Erkennende ist ganz Friede, ganz Stille und Ruhe. Er sieht sich selbst, den Frieden und die Stille. Er weiß um sich selbst, und er weiß um seinen Erfah rungs bereich, den Frieden und die Stille in sich selbst.

Wenn ich auf diesen inneren Erfahrenden blicke, den Erkennenden und Sehenden, und Ihn zu verstehen trachte, dann wird mir Offenbarung nach Offenbarung zuteil. Ein Gefühl von Zeit- und Raumlosigkeit ergreift mich. Der Sinn für Unsterblichkeit überkommt mich. Ich erlebe endlose Freude, unbeschreibliches Glück. Alles wird sichtbar. So etwas wie Schlaf gibt es da nicht; doch auch nicht Sinnestätigkeit. Es gibt kein Empfinden, außer dem meiner selbst.

Wenn wir tiefer schauen und genauer prüfen, fällt uns auf, daß der Erfahrende allein überall ist. Betrachten wir einen Menschen oder einen Gegenstand, erfahren wir in diesem jeweils den einen, gleichen, allsehenden Erfahrenden. Wenn wir einen Baum betrachten, einen Stein oder einen Stern, sehen wir in diesem Baum, in diesem Stein oder Stern den gleichen Erfahrenden.

Dies ist die große Erfahrung der Einheit, eine Erfahrung, die über der Gedan ken ebe ne liegt. Ich denke nicht von mir aus an diesen einen Erfahrenden in allem, sondern dieser eine Erfahrende erschließt sich mir, er offenbart sich mir und tut sich in allem und allen kund. – Das ist keine Spekulation, keine Theo rie, sondern eine unmittelbare, lebendige und beständige Erfahrung. Es ist nicht Sache des Denkens, sondern ein Akt unmittelbarer Erfahrung, eine überkosmische Erfahrung, weil sie ohne die Anwendung philosophischen Vernunft denkens auf das Universum stattfindet.

Ich denke nicht etwa über das Universum nach, ich beobachte es nicht. Meine Erfahrung ist durch nichts dergleichen bedingt und hat keinen solchen Bezug; vielmehr ist meine Erfahrung auf das bezogen, was unsterblich, unvergänglich und der eine Sehende in allem ist. Und dieser unendliche Seher in uns ist jemand, der den Kosmos transzendiert, in dem Er wohnt. Er hat nichts mit dem Körper zu tun, in dem Er sich befindet, nichts mit irgend etwas, das zu einer äußeren körperlichen Form oder dem leiblichen Leben gehört.

Er ist gänzlich rein und wunderbar, vollkommen schön und licht! Man kann Ihm keinen Namen geben, denn Er besitzt keine Gestalt. Er kann erfahren werden, und diese Erfahrung kann nur in unvollkommener Weise in Worten wiedergegeben werden.

Wir könnten sagen, Er sei unbegrenzt, weil es im göttlichen Bewusstsein keinerlei Grenzen gibt, weil die Erfahrung, die wir durch Ihn gewinnen, von unendlichem Glück durchpulst ist. Wir können Ihn als Frieden beschreiben, weil unendlicher, unbeschreiblicher Friede in Ihm ist. Weil Er war, ist und immer sein wird, können wir Ihn auch als Wahrheit beschreiben. Da Er alles sieht, alles weiß und jede Erfahrung und Erkenntnis möglich macht, nennen wir Ihn den unendlichen Erfahrenden und Erkennenden. Wir nennen Ihn die unendliche, absolute Erkenntnis, die zeitlose Wirklichkeit.

Der Zeitlose

Wie alt ist dieser Gott, dieser Sehende? – Er ist ohne Alter, ohne Zeit. Billionen und Aberbillionen Jahre sind nicht einmal eine Viertelsekunde in Ihm. Die weiten unermesslichen Himmelsräume sind nicht einmal ein Punkt in Ihm. Wenn unser ganzes Wesen geläutert und zur Ruhe gekommen ist und das Bewusstsein seiner selbst und aller Dinge gewahr ist und sich als den Sehenden und Wissenden – als Gott – erkennt, erschließt er sich, offenbart sein Wesen und wirft Fluten von Licht auf sein eigentliches, wesentliches Sein. Dieser Sehende und Wissende ist hier zugegen. Auch wenn er mit einem physischen Körper behaftet ist, ist er allgegenwärtig. Ohne sich vom Platz zu bewegen, ist er doch auf jedem Planeten und überall zugleich anwesend – in jeder Welt und auf jedem Kontinent. Er kann auch in allen unsichtbaren, okkulten Welten gefunden werden. Er ist überall zu gleicher Zeit zugegen.

Wenn wir am Zustand eines betrachtenden Bewußtseins lange Zeit festhalten und Gott uns Offenbarung auf Offenbarung eingießt, füllt sich unser Herz mit Gnade, die alles erlangt und zur Erfüllung bringt. Immer größere Segnungen senken sich auf uns herab, und so werden wir von den Begrenzungen des Lebens befreit; unbegrenzte Erkenntnis wird uns zuteil, so daß jeder, der zu uns kommt, diejenige Erkenntnis erlangt, nach der er sucht.

Der Ruhelose findet bei uns Ruhe. Wer von Todesfurcht geplagt ist, verliert die Angst in unserer Gegenwart. Wer in unerträgliche Lebensprobleme verstrickt ist, findet Erleichterung und neue Kraft – aus Gott im Innern wie auch bei uns. Da sich die Wahrheit in uns offenbart, erwacht in unserer Gegenwart die schlummernde Wahrheit im anderen ebenfalls allmählich und befreit ihn von seinen Problemen.

Wie wundervoll ist doch diese Welt der Gottesgnade, der Reinheit, Milde, Wahrheit, des Lichts, der Liebe und der Erkenntnis!

Die Wahrheit der Philosophie

Die grundlegende Wahrheit der Philosophie ist Gott selbst, die unendliche Wirklichkeit.

Welches sind die anderen, untergeordneten Wahrheiten der Philosophie, der spirituellen Philosophie, der Philosophie des Bewusstseins, der Philosophie des unendlichen Bewusstseins, der Philosophie der Wirklichkeit, des absoluten Seins, der Philosophie dessen, was hinter dem Denken und den bewussten Funktionen des menschlichen Individuums steht? Was sind diese anderen Wahrheiten?

Eine der führenden Wahrheiten ist, dass es eine Beziehung gibt zwischen der Seele des Menschen und der unendlichen Wirklichkeit oder Gott.

Die nächste Wahrheit ist, dass das Unendliche – oder Gott – eine Unendlichkeit an Schönheit, Liebe, Frieden und Vollkommenheit ist.

Wie kann man das menschliche Leben dazu benutzen, Schönheit, Frieden, Freude, Bewusstsein und Erkenntnis auszudrücken, die in der Wahrheit, in Gott, in ihrem Unendlichkeitszustand existie ren?

Die innige Beziehung zwischen dem täglichen Leben des menschlichen Individuums und diesen Wahrheiten der Philosophie ergibt die Religion. Die Religion bezieht ihre Lebensfähigkeit, ihre Vitalität und ihren Charakter aus der Verwirklichung der Wahrheiten der spirituellen Philosophie im täglichen Leben.

Die elementare Wahrheit der Philosophie betrifft die Existenz des Unendlichen, der Wahrheit oder Gottes.

Jeder Mensch auf dieser Erde, der in seinem täglichen Leben einen Kontakt mit diesem Gott herstellt, den die philosophische Intelligenz als die fundamentale Wahrheit erkennt, ist eine religiöse Person. Dadurch wird so ein Mensch ein religiöser Führer; zumindest aber ist er ein Phänomen religiöser Erfahrung.

Die Frage ist jetzt, wie wir eine innige Beziehung herstellen können zwischen den Tatsachen, wie die höchste philosophische Intelligenz sie wahrnimmt, und den Gegebenheiten des täglichen Lebens hier auf dieser Erde, das doch beständig Grenzen ausgesetzt ist und Irrtümern, Defekten, Unwissenheit, Mängeln und Schwächen unterliegt.

Man kann auf diese Frage viele verschiedene Antworten geben. Die Philosophie gibt uns einige Methoden, mit deren Hilfe wir eine innige Beziehung zwischen dem täglichen Leben und den grundlegenden Fakten und Konzepten des philosophischen Idealismus herstellen können.

Der Weg besteht grundsätzlich in einer Reinigung der menschlichen Natur, des Gemüts und des Willens, damit der menschliche Geist die höheren Wirklichkeiten wahrnehmen kann, die den irrenden Leidenschaften verborgen bleiben. Um jene Wirklichkeiten zu entdecken, muss das Gemüt des Menschen in einem Zustand sein, in dem es nicht von einer blind machenden Unwissenheit geplagt wird, einer Unwissenheit bezüglich der Wirklichkeit der Existenz des Göttlichen und Absoluten hinter allen Formen des Lebens, einer Unwissenheit, die unsere Beziehung zu jenem Sein betrifft, das eine Unendlichkeit jeder Art von Vollkommenheit ist.

All diese Barrieren und Hindernisse stehen unserer Erfahrung der Prinzipien der Gottheit entgegen, der Erfahrung der Eigenschaften, der Charakteristika und dem Wesen der Gottheit. Diese Hindernisse müssen beseitigt werden, und hier spielt die Ethik eine entscheidende Rolle.

Die Brücke zwischen dem täglichen Leben und der Wahrheit der Philosophie ist ein ethisches Leben.

Doch die Ethik allein genügt nicht. Es muss eine Disziplin des inneren Bewusstseins geben, nicht des göttlichen Bewusstseins in diesem Fall, sondern der bewussten Mentalität. Diese muss diszipliniert, muss einem Prozess der Transformation und Sublimation unterworfen werden. Die Fähigkeiten und die Intelligenz des menschlichen Geistes müssen verfeinert, erhoben, veredelt werden, damit er in die Lage versetzt werde, die höheren Wirklichkeiten zu sehen, die der menschlichen Existenz und den manifestierten Phänomenen zugrunde liegen.

Auf diese Weise entwickeln wir uns mit Hilfe der Selbstdisziplin allmählich auf der Ebene des Denkens, des Fühlens, der Ethik und auf der moralischen Ebene, und so wird automatisch die Brücke zwischen dem täglichen Leben und der Wahrheit der Philosophie geschlagen.

Vernunft

Was ist los mit den Wissenschaftlern, die vorgeben vernünftig zu sein und logisch zu denken?

Sie sind nur auf empirische Weise und innerhalb eines begrenzten Erfahrungsgebiets vernünftig. Noch dazu wird ihre Vernunft häufig von körperlichen Erwägungen bestimmt und von Emotionen, von ihren Eigentümlichkeiten und Vorurteilen gesteuert.

Newton sagte, es gäbe ein Gesetz der Schwerkraft, und deshalb dachten alle nach ihm, dass es ein Gesetz der Schwerkraft gibt. Jeder Wissenschaftler glaubt deshalb an das Gesetz der Schwerkraft. Somit ist er schon konditioniert, hat eine vorgefasste Meinung. Es ist schwierig, etwas außerhalb dieses Spielraums zu denken, und deshalb sieht er alles in Begriffen der Newtonschen Ge setze, bis irgendwo ein neues Genie aufsteht, diese Gesetze widerlegt und etwas anderes zeigt.

Aber dann wird die nächste Generation genauso wieder konditioniert sein, eben von den Erkenntnissen dieses Genies. Niemand ist wagemutig, niemand lässt sich auf ein Abenteuer ein und sucht die Wahrheit für sich selbst.

Sechzig Millionen Schafe folgen einem Schafhirten, und alle die sechzig Millionen glauben, was der Schafhirte sagt, und dass es nichts anderes gibt.

Wir müssen uns vollständig von all diesen erschreckenden, tyrannisierenden Barrieren, Hindernissen und Einschränkungen befreien – von diesem Gefangensein in den Sinnen und der schweren Konditionierung, der wir auf vielen Ebenen unterliegen.

Die menschliche Intelligenz ist eher ein Hindernis als eine Hilfe. Sie kann zwar zu einem hilfreichen Werkzeug umfunktio niert werden, aber so, wie sie in sich selbst ist, ist sie eher eine Barriere.

Man kann die Intelligenz als Mittel zum Fortschritt nutzen, obwohl sie von Natur aus den Fortschritt behindert; denn sie ist eine abgrenzende Fähigkeit. Sie ist wie die Glühbirne, die den elektrischen Strom, der durch sie fließt, begrenzt. Die elektrische Kraft ist unbegrenzt. Die 100-Watt-Glühbirne leuchtet nur mit 100 Watt, nicht mehr. Wir brauchen eine stärkere Birne, wenn wir mehr Licht wollen. So verhält es sich auch mit der menschlichen Intelligenz. Sie hat vielleicht 60 Watt, die Intuition hat 6000. Wir sehen dann plötzlich mehr und erkennen Dinge, von denen unsere Intelligenz keine Ahnung hatte – Dinge, die der Intellekt aufgrund seiner Logik sogar völlig ausgeschlossen hatte.

Was ist Bewusstsein?

In uns ist ein Bewusstsein, ein Gewahrsein, ein sich selbst wahrnehmendes Prinzip, die Wahrnehmung, dass wir existieren.

Ich weiß, dass ich bin. „Ich bin“, das ist Sein, Existenz. Auch der Baum ist. Das ist die „Ich-heit“. Der Baum sagt ebenfalls: „Ich bin.“ Die Pflanze sagt: „Ich bin.“ Du sagst: „Ich bin.“ Sein – oder Existenz – ist ein universelles Phänomen, und dieses Sein weiß, dass es ist.

„Ich bin“, sagt der Mensch. Dieses Bewusstsein ist eine organische Eigenschaft der Existenz, des Seins. Es gibt ein unendliches Sein und ein unendliches Bewusstsein.

Alle begrenzten Formen des Seins sind ebenso begrenzte Formen des Bewusstseins. Doch alle Formen des begrenzten Bewusstseins tragen in sich die Möglichkeit des unbegrenzten Bewusstseins. So kann jedes endliche Objekt ein unendliches sein, jedes endliche Bewusstsein kann unendliches Bewusstsein sein.

Leben

Das Leben, wie wir es hier vorfinden, ist nur eine Zwischenmanifestation von Sein und Bewusstsein.

Leben ist eine Projektion des unendlichen Bewusstseins und Seins, eine Möglichkeit des unendlichen Bewusstseins und Seins. Auch Materie ist eine Möglichkeit, und der menschliche Geist ist eine Möglichkeit des unendlichen Seins und Bewusstseins.

All das sind Zwischenformen der Möglichkeiten des unendlichen Seins und Bewusstseins.

Die höchste Wahrheit

Die höchste und letzte Wahrheit kann ohne die Gnade Gottes nicht erreicht werden.

Eines dürfen wir nie vergessen, nämlich dass Gott die Wahrheit unserer Existenz ist, das Fundament unseres Seins, die Substanz unserer eigenen Substanz. Er allein ist – das ist die höchste Wahrheit. Der Mensch erkennt dies nicht.

Es gibt nichts als Gott allein. Überall ist seine allschöpferische Intelligenz am Werk.

Wir können endlosen Frieden, endlose Kraft und Freude erfahren; wir können die Kraft für ein sehr hohes kreatives Leben erlangen; das ist die Wahrheit. Doch Gott ist nicht Materie, so dass Er von irgendwelchen groben menschlichen Händen gehandhabt werden könnte. Gott ist auch kein Gebrauchsgegenstand, sodass Er von irgendeiner religiösen Institution oder der Gesellschaft vermarktet werden könnte.

Gott ist kein Ding, das von einem Denker an den anderen weitergegeben werden kann. Gott findet man nicht in Büchern, obschon Bücher versuchen mögen, etwas über Ihn auszusagen.

Deshalb sollten wir uns keinem Irrtum hingeben: Es ist alles falsch an unseren Methoden, unserem Verstehen, unserer Einstellung, unserer Art.

Ich habe gerade schon erwähnt, dass Gott nicht für grobe Hände gedacht ist; und eine grobe Intelligenz, wie sehr sie auch in der äußeren Welt glänzen mag, hat keinen Zugang zu Gott.

Die Erfahrung, Erkenntnis oder Verwirkli chung Gottes erfordert eine höhere, eine diszipliniertere Intelligenz, ein hoch entwickeltes Wesen, ein reines Herz. Ein Genie ist notwendig, um Gott zu erfahren. Wenn irgendwo eine Hausfrau oder sonst eine einfache Frau Gott erfährt, kann man mit Sicherheit annehmen, dass eine Menge Genialität in ihr versteckt ist.

Gott ist nicht für grobe Leute. Ein Gemüt, das ständig in der Umgebung von Materie und Gesellschaft eingesetzt wird, kann nicht die nötige Sensitivität besitzen, um die Wirklichkeit Gottes zu fühlen und zu erkennen. Es ist relativ einfach, ein Millionär zu werden, wenn man entsprechende Fähigkeiten zum Geldverdienen entwickelt hat. Vielleicht gelingt es dann im Laufe eines Lebens, großen Reichtum anzuhäufen.

Aber Gott ist der Schöpfer allen Reichtums in allen Universen. Er hat das alles hervorgebracht. Wenn du Ihn willst, kannst du dir in etwa vorstellen, welchen Preis du für Ihn zu bezahlen hast.

Es ist eine unausgereifte, primitive Vorstellung, welche die Menschen von Gott haben.

An der Primitivität der Vorstellungen von Gott liegt es, dass es des Gottesbegriffs wegen so viel Disharmonie und Kummer gibt, und auch so viele Verunglimpfungen des Wortes „Gott“.

Das Wesen Gottes wird oft haarsträubend falsch dargestellt, und die Menschen werden im Namen Gottes ausgebeutet und missbraucht; man präpariert ihr Denken und ihre Gefühle im Namen Gottes, um sie gefügig zu machen. Man wendet Gewalt an und beschneidet im Namen Gottes die Freiheit der Menschen auf brutale Weise. All das ist zu schlecht!

Aber man kann nicht dagegen ankämpfen und man braucht auch nicht dagegen anzukämpfen; man kann sich selbst davor schützen. Und wenn man beginnt, sich selbst zu schützen, dann gibt es wenigstens einen Menschen in der Welt, der frei ist von der Tyrannei falscher Religionen, falscher Vorstellungen und An sichten von Gott.

Sei nicht frustriert, wenn du schlechte Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Namen Gottes gemacht hast, wenn andere dir Gott falsch dargestellt und dich ausgenützt haben; du darfst deswegen nicht Gott selbst ablehnen! Gott ist viel wunderbarer als die Menschen Ihn je beschreiben können. Gott ist viel liebe voller als selbst die größten Heiligen Ihn je geschildert haben, viel gegenwärtiger und wirksamer in unserem Leben als wir es je träumen könnten.

Gott ist alles, was das Beste in dir ist und unendlich viel mehr als das Beste in dir. Gott ist das höchste Bewusstsein in dir. Und Gott befreit dich nicht nur von den Begrenzungen deines Körpers, der Umgebung, der Unwissenheit und vom Gemüt, sondern auch von den ausbeutenden Tendenzen und dogmatischen Behauptungen irregeleiteter religiöser Institutionen.

Gott ist überall, wo Unschuld ist, wo Reinheit ist, wo Freundlichkeit und Nachgiebigkeit sind, überall dort, wo Bigotterie und Dogmatismus abwesend sind.

Gott ist da gegenwärtig, wo Güte ist, wo echte, alles überwindende, alles verwandelnde Güte am Werk ist.

Gott ist nicht an einem Ort zu finden, wo es Ausbeutung gibt. Er lebt an Orten, wo Selbsthingabe und Selbstaufgabe herrschen.

Das ist Gott, wie Er sich auf einer menschlichen Ebene ausdrückt, in einer menschlichen Erfahrung.

Manifest meines Lebens

Niemals zuvor hat das Leben auf Erden seine eigenen ewigen Wunder erschaut, wie jetzt hier – die endlosen Wunder im unendlichen Bewusstsein und Licht.

Es gibt vielerlei Arten von Mystikern. So natürlich wie Gedanken in dir aufsteigen, war es für mich seit meiner frühesten Kindheit, dass ich mit den Offenbarungen des unendlichen Wahrheitsbewusstseins lebte, und ich ruhe jetzt in der absoluten Einheit der unendlichen Wahrheit, in der Selbstidentität in allem, in jedem Einzelnen und überall.

Aber dann, seit meinen jungen Jahren, lebte mit mir eine zweite Person, eine, die ich berühren kann, die mich berührt, die mir Stunde für Stunde dient, die zu mir spricht und zu der ich sprechen kann, die von allen Seiten über mich wacht, die jede Stunde und jeden Tag meines Lebens auf Erden plant und ordnet; eine Person, die höchst liebenswert und liebevoll ist, eine von höchster Schönheit und höchstem Wert, die in ihrer Hand endlose Universen hält – Universen, die schon vergangen sind, und Universen, die jetzt von den zeitgenössischen Wissenschaftlern untersucht werden, und zukünftige Universen, die in der zeitlosen Ewigkeit ausgebreitet sein werden; eine Person, die ewig hier und jetzt ist; die vollkommen erfüllt ist und deren Lächeln niemals vergeht.

Es ist die Göttliche Mutter. Du kannst Sie in meinem Gesicht sehen, in meinen Augen und in meinen Händen, in meinem Herzen, meiner Seele, meinem Leben und meinen Gedanken; und du kannst mich in Ihr sehen – in Ihren Augen und durch Sie, in jener Wahrheit, in jenem Sein, welches das Sein aller Wesen ist.

Du kannst Sie sehen, wo immer Gott erfahren wird, wo immer gotthingegebene Herzen sich in Gemeinschaft mit der göttlichen Gegenwart erheben. Du kannst Sie erfahren durch Gebet und Meditation, durch selbstloses Dienen oder Arbeit für Wahrheit und Gerechtigkeit.

Keine Ekstase in dieser Welt hat Dauer. Jedes Glück der Welt vergeht. Doch die Ekstase, in der wir leben – die Göttliche Mutter und ich – setzt sich ununterbrochen fort.

Lies es an meinen Augen ab, den ganzen Tag lang und das ganze Jahr hindurch.

Zusammen sprechen wir von euch allen, von jedem einzelnen von euch; von der Vergangenheit und der Zukunft eines jeden Einzelnen von euch und von der Vergangenheit und der Zukunft der Welt.

In einem Augenblick sehen wir das Ewige und finden im Ewigen alle Augenblicke – aufgereiht wie die Perlen eines kleinen Rosenkranzes.

Das Leben ist kein Leben, wenn es nicht in der ewigen Ekstase des göttlichen Bewusstseins verwurzelt ist, in der Ekstase der absoluten Schönheit und Weisheit, äußerster Reinheit und eines unaussprechlichen Friedens.

Ich freue mich darauf, euch mit Schätzen dienen zu können, von denen kein menschliches Wesen je auch nur zu träumen hoffen kann.

OM ist das eigentliche Herz der Wahrheit

OM ist nicht von Menschen erdacht. Es ist überall im ganzen Universum. OM ist die Seele der ganzen Schöpfung.

Wer kann es hören, wer kann seinem Klang lauschen?

Einer, der ein vollkommen reines Herz hat und ein Heiliger von makellosem Charakter ist, kann es hören. Dieser braucht das Wort OM nicht zu wiederholen, er braucht nur hinzuhören, und seine innere Seele kann der Musik des Unendlichen lauschen.

Jene, die nicht in dieser glücklichen Lage sind, müssen mit dem Wort arbeiten, dem Wort, das in den Schriften geoffenbart ist, das von allen großen Weisen gehört wurde.

Die unermüdliche Wiederholung des OM reinigt dich und bereitet dich darauf vor, ihm einst, wenn du rein geworden bist, zu lauschen.

Das ist die geheime Technik mit allen mystischen Silben.

Wo finde ich mein wahrhaftiges Glück?

Alles in der Welt zieht einen an! Aber Perlen und Juwelen haben noch nie jemanden wahrhaft glücklich gemacht. Videofilme, Fotografie und Kino, ein endloses Angebot an Waren aller Art: Kannst du dadurch wahren Frieden erlangen? Hast du wahren Frieden und dauernde Freude im Herzen, weil du dir wunderbare Kleider gekauft hast?

Denke nach, stelle Fragen, finde heraus, was gut für dich ist! Was ist wertvoll, was ist nicht wertvoll? Was ist wahre Schönheit, was ist vergängliche, scheinbare Schönheit? Wo kannst du Sicherheit finden? – Du findest keine Sicherheit, wenn du dein Haus mit Schloss und Riegel absperrst und dich darin einschließt. Die Albträume kommen aus dir selbst, von innen. Gespenster sind gerade da, wo du bist, wenn dein Herz nicht rein ist. Sie fangen dich, sie gehen durch Wände und quälen dich. Wer schützt dich davor? – Überall wirst du mit Gefahren und Risiken konfrontiert. Wer kann dich vor diesen Gefahren schützen? – Nur das Göttliche! Nur die allwissende, allmächtige, allgegenwärtige Mutter, der allwissende, allmächtige, allgegenwärtige Vater, dein Freund, das Licht aller Lichter, die Schönheit aller Schönheiten.

Wenn Gott dir alles gegeben hat, gibt es keinen Unterschied mehr zwischen Ihm und dir! So vollkommen ist seine Liebe! Er schenkt dir die absolute Einheit mit sich selbst. Es ist wie das Verschmelzen eines Wassertropfens, der ins Meer fällt: Es gibt keinen Unterschied mehr zwischen dem Tropfen und dem Meer. Die Größe Gottes liegt darin, dass Er uns über alles liebt und dass seine Liebe niemals versagt. Er ist immer da. Er steht zu uns in allen Lebenslagen. Er kennt unsere Zukunft, unsere Vergangenheit und Gegenwart vollkommen. Er schützt uns vor der Zeit, vor dem Vergänglichen!

Swami Omkarananda

swamiji


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