DivineLightTitelbild



ZWEIMONATLICH

Jahr 55

OFFIZIELLES ORGAN DES
DIVINE LIGHT ZENTRUMS
8400 WINTERTHUR SCHWEIZ



Juli/August 2020

  

INHALT

Texte aus Ansprachen und Gesprächen von

 

Um das Wesen der Einheitserfahrung besser zu verstehen, sei die Analogie des Tiefschlafs gewählt. In der Erfahrung des Tiefschlafs gibt es keine Beziehung zwischen Subjekt und Objekt, keine zwei Dinge mehr. Man ist einfach in Schlaf versunken und weiß nicht, dass man sich im Tiefschlaf befindet. Wüsste man es, wäre man der Erfahrende und der Tiefschlaf das Erfahrungsobjekt; doch erlebt man den Tiefschlafzustand nicht auf diese Weise. Es ist vielmehr eine Einheitserfahrung, eine objektlose Erfahrung.

Im Tiefschlaf erfährt man nichts. Es ist keine Erfahrung der Wirklichkeit, während im inneren Bewusstsein des Weisen das objektlose Bewusstsein, zu dem er durch tiefe Kontemplation gelangt, eine bewusste Erfahrung ist, die aus der göttlichen Wirklichkeit besteht. Sie ist voll Licht, Frieden, voll jeder nur denkbaren Möglichkeit, Fähigkeit und Macht.

Die göttliche Existenz, mit der wir in tiefer Meditation in Berührung kommen, ist dieselbe Existenz, die wir auch im Tiefschlaf berühren, ist dieselbe Größe und Herrlichkeit, doch sind wir im Tiefschlaf ohne Bewusstheit, und das Bewusstsein ist es, das hier Welten über Welten des Unterschieds ausmacht.

Swami Omkarananda

Groß ist das Unglück des Menschen, der stirbt, ohne Gott erfahren zu haben, ohne nach der Gnade des Göttlichen gestrebt zu haben.

Gesegnet ist der Mensch, der vor seinem Tod oft an das Göttliche gedacht hat, der oft das Mantra wiederholt hat. Ein solcher Mensch wird in äußerst günstigen Umständen wiedergeboren werden, in Umständen, die zur Erfahrung Gottes höchst geeignet sind. Und sollte es gerade nirgends solch günstige Umstände geben, erschafft sie das Göttliche und führt diesen Menschen auf eine Weise, die nicht so leicht zu entdecken ist, dorthin.

Wenn du dich beständig mit dem Göttlichen beschäftigst, beschäftigt sich das Göttliche beständig mit dir und bleibt bei dir.

Jeder Mensch hat eine Seele. Wie ist das Wesen der Seele beschaffen? Wie sieht sie aus? – Jene, die die Seele sehen können sagen, sie ist wie Licht, wie die Flamme einer Kerze. Sie ist ein subtiles, äußerst subtiles Licht. Deshalb ist sie für die groben körperlichen Augen des Menschen nicht sichtbar.

Wenn ein Mensch rein und von der Gnade berührt ist, entwickelt er andere Augen, und diese Augen sehen die Seele, deren Wesen Licht ist. Sie ist das Feuer von Sein und Bewusstsein.

Das Göttliche ist überall als das Licht in den Herzen aller Wesen gegenwärtig. All die Lichter in den Seelen aller Menschen stammen von dem einen höchsten Licht, dem Göttlichen Licht.

Gesegnet sind jene, die das wissen und nach dem göttlichen Licht suchen, um mehr Wissen darüber zu erlangen und es schließlich zum Gegenstand der inneren Erfahrung zu machen.

Swami Omkarananda


AG65

Das Sri Vidya Mantra

Wenn du das verborgene, unergründliche Geheimnis dieses Mantras erfahren willst, gibt es zwei Möglichkeiten für dich: Du kannst es über das Yantra, das Sri Chakra, erfahren oder von der Göttlichen Mutter selbst.

Du kannst ein Yantra oder ein Mantra als Mittel zur Wahrheitserfahrung benutzen oder die Göttliche Mutter selbst.

Hier stellen wir einen entscheidenden Unterschied fest:

In verschiedenen Schriften wird Wert auf das Wissen um die Bedeutung eines Mantras und dessen Aussprache gelegt.

Gemäß den Behauptungen dieser Schriften ist das Wiederholen des Mantras sinnlos und nutzlos, wenn man seine Bedeutung nicht kennt. Ob dies auch für eine Person zutrifft, die Gott liebt, und das Mantra von einem erleuchteten Meister erhalten hat, ist eine völlig andere Frage.

Und vor allem kennt niemand die wahre Bedeutung des Mantras, um das es hier geht.

Alles Studieren von Büchern hilft hier nichts. Und man kann auch fragen, ob es hilft, wenn jemand die begriffliche Bedeutung dieses Mantras kennt. Wir müssen feststellen: Es hilft ihm nichts!

Aber wenn jemand dieses Mantra mit Hingabe rezitiert – Millionen Mal –, soll das dann völlig umsonst sein? – Nein, niemals! Im Gegenteil, es hat ungeheuren Wert!

Bei diesem Mantra, diesem Sri Vidya Mantra, spielt es keine Rolle, ob du seine Bedeutung kennst oder nicht. Dieses Mantra richtet sich an jemanden. Wer ist das? – Es ist die unendliche Wahrheit, die Göttliche Mutter Maha-Tripura-Sundari, die Mutter aller Götter und Göttinnen. Sie ist endloses Bewusstsein, endloses Licht, endlose Vollkommenheit und Sie ist überall.

Wenn du das Mantra wiederholst, hört die Göttliche Mutter es sofort. Sie hört es, weil Sie allgegenwärtig und allwissend ist. Und du musst verstehen, dass Sie unendliches Erbarmen ist. Sie weiß, wer das Mantra ausspricht. Wenn wir das Mantra Tausende von Malen wiederholen, fühlt Sie sich verpflichtet, uns in unserem Herzen die Bedeutung des Mantras zu eröffnen. Auch dann, wenn die Person, die das Mantra wiederholt, nicht einmal lesen und schreiben kann, nichts von Philosophie weiß und keine Bücher gelesen hat, wird die Göttliche Mutter selbst ihr die innere, verborgene Bedeutung dieses Mantras offenbaren.

Natürlich ist es für den durchschnittlichen Gottsucher sehr schwierig, die fantastische Bedeutung zu verstehen, die sich in diesem Mantra verbirgt, diesem geheimen Mantra, dem höchsten tantrischen Mantra, dem höchsten vedischen Mantra, dem Mantra aller Mantras.

Selbst Plato könnte die Bedeutung dieses Mantras nicht erfassen, wäre er hier, denn das Geheimnis liegt jenseits der Vernunft und des Intellekts.

Dieses Mantra ist ein unendliches Licht, und die Bedeutung ist ebenso unendlich.

Es gibt nicht nur 15 verschiedene Bedeutungen, sondern zahllose, und sie betreffen die Wahrheitserfahrung. Ein Mystiker kann sie alle verstehen, seine Erfahrung befähigt ihn dazu: Erfahrung ist notwendig.

Und diese Erfahrung stellt sich ein, wenn das Herz rein ist, wenn wir große Hingabe und Liebe für das Göttliche haben, wenn unser inneres Wesen empfindsam für diese allgegenwärtige, allwissende Gottheit geworden ist, die ja selbst dieses Mantra ist. Das Mantra und das Göttliche sind nämlich ein und dasselbe.


Die Einheit von Shiva und Shakti

Das Mantra trägt in sich den Bindu, das ist ein dimensionsloser Punkt – die Quelle unendlicher Energien, Kräfte, Erkenntnisse, Schönheiten und Eigenschaften. Alle Götter, alle Universen entspringen diesem Punkt unendlichen Bewusstseins und kehren in ihn zurück.

Der uranfängliche Laut, der diesem Punkt entspricht, ist OM.

Der OM-Laut hat eine dimensionslose, lautlose Dimension, das lautlose Sein, das ein unendliches, nicht manifestiertes, raum- und zeitloses Sein ist.

Dieses Sein erfährt man mit Hilfe des Sri-Vidya-Mantras.

Dieses Mantra repräsentiert die Einheit von Shiva und Shakti: Shiva, das unendliche Sein und Shakti, die Göttliche Mutter – das unendliche Bewusstsein.

Was ist die Bedeutung der Einheit von Shiva und Shakti?

Unendliches Sein ist Shiva. Shakti ist unendliches Bewusstsein, die Göttliche Mutter.

Sein und Bewusstsein sind ein und dasselbe, immer und ununterbrochen ein und dasselbe. Was geschieht in solch einer Einheit? – Das Zweite verschwindet!

Nehmen wir die Sonne und ihre Wärme als Beispiel: Das sind zwei Dinge, aber es sind zwei nur für unsere Wahrnehmung. Die Sonne in sich selbst existiert als eine Einheit.

Genauso existieren Shiva und Shakti als eine Einheit.

Als eine Einheit zu existieren heißt, dass das Zweite verschwunden ist oder niemals da war. Es war eine Illusion, eine zeitweilige Erscheinung, eine vorübergehende Erfahrung, die irgendwann beginnt und irgendwann wieder aufhört zu sein. Das Ende der Illusion kommt mit der Einheit.

Nehmen wir als Beispiel den Tiefschlaf: Plötzlich ist das Gemüt verschwunden. Du sinkst in einen zeitlosen Frieden hinein. Es ist ein Zustand der Einheit. Welche Art von Einheit ist das? – Deine wahrnehmende Instanz, das Gemüt, dein denkender Geist als solcher, ist verschwunden, einfach nicht mehr da. Du bist eine zeitlose, raumlose Stille, ein zeitloser, raumloser Frieden, eine zeitlose, raumlose Freude. Und das warst du in Wirklichkeit schon immer.

Es ist das Gleiche wie mit der Einheit von Shiva und Shakti.Die Unendlichkeit allein existiert.

Genau das ist das Ziel der Mantra-Wiederholung.

Die Unendlichkeit ist Wahrheit – die einzige Wahrheit, die unendliche Wahrheit, das unendliche Sein, die unendliche Existenz. Es ist das, was war, ist und immer sein wird.

Täglich gehen wir in den Tiefschlafzustand. Es ist ein Zustand, der immer gleich ist, der sich nie ändert. Es ist immer die gleiche raumlose Stille und Freude, der gleiche raumlose Frieden. Dieser Zustand ist immer und unveränderlich da. Und noch ein Punkt: Alle Menschen erfahren dasselbe im Tiefschlafzustand – denselben Frieden, dieselbe Freude, dieselbe Raumlosigkeit und Zeitlosigkeit.

In Millionen von Menschen ist dieser Zustand nicht millionenfach vorhanden und verschieden – es ist im Gegenteil nur einer: ein und derselbe Zustand, ein und dieselbe Erfahrung: eine einzige zeitlose Stille und Freude.

Es ist ein endloser Zustand; denn das, was raum- und zeitlos ist, ist auch endlos. Im Tiefschlaf sind wir alle ein und dasselbe.

Der König und der Bettler unterscheiden sich in diesem Zustand nicht. Beide erfahren sie die gleiche zeitlose Stille und Freude – eine Freude, die überall ist, in jedem lebenden Wesen, im weiten Raum, in der ganzen Schöpfung und jenseits davon. Es ist ein Meer des Friedens und der Freude, ein Ozean ohne Küsten, ohne Oberfläche, ohne Grund und ohne Grenzen – ein unendlicher Ozean, ein absolutes Meer von Licht, Bewusstsein, Stille, Frieden, Freiheit, Freude und Vollkommenheit.

Ein Mystiker erfährt diese zeitlose, raumlose Freude, dieses Königreich Gottes in allem, jedem und überall.

Da gibt es nur das Eine überall: Innen, außen, oberhalb, unterhalb und jenseits von allem, was durch die Sinnesorgane, durch die Vernunft, durch Intuition oder Offenbarungen, durch übernatürliche Wahrnehmungen erfahren werden kann.

Es gibt nichts Wertvolleres als Gotterfahrung, als Wahrheitserfahrung. Das Verlangen nach Gotterfahrung oder Erkenntnis der Wahrheit entspringt einem reinen Herzen als Folge der Bemühungen in vergangenen Lebensläufen.

Es ist nicht leicht, hier auf dieser Erde von Wünschen frei zu werden

Es wird leichter, wenn wir feststellen, dass Wünsche trügerisch sind, dass sie uns täuschen und dass man sie nie wirklich befriedigen kann.

Kaum erfüllt man sich einen Wunsch, taucht schon wieder ein anderer auf. Es nimmt kein Ende. Täglich trinkt man den gleichen Kaffee und wiederholt diesen Genuss immer wieder, ohne dass man je genug davon bekommen könnte. Es gibt keine vollkommene Befriedigung durch Sinneserfahrungen.

Jene, die ihr Verlangen auf die Erfahrung Gottes richten, sind reife Seelen und erfreuen sich der göttlichen Gnade. Sie haben den flüchtigen, vergänglichen illusorischen Charakter und die Schwächen dieses Lebens erkannt.

Der geistige Mensch allein ist wirklich vernünftig. Er nutzt seine Vernunft optimal und geht doch noch über die Vernunft hinaus, denn auch die Vernunft hat ihre Begrenzungen und Schwächen. Sie ist nicht in der Lage, uns den Anblick der Wahrheit zu gewähren.

Deshalb geht der geistige Mensch über die Vernunft und das Gemüt hinaus – das Gemüt, zu dessen Wirkungsbereich die Vernunft gehört. Über die Vernunft hinauszugehen ist die Voraussetzung, wenn man die Wahrheit erfahren will.

Weil die Wahrheit jenseits von Raum und Zeit ist, muss die Vernunft transzendiert werden, denn die Vernunft wirkt innerhalb von Raum und Zeit, in der dualen Welt, der Welt von Subjekt und Objekt.

Kann man die Wahrheit überhaupt erfahren?

Ist das möglich?

Ja, es ist möglich! Wir erfahren sie sogar im Tiefschlafzustand – unbewusst. Heilige, Weise, Mystiker tun es bei vollem Bewusstsein im Wachzustand.

Liebe zum Göttlichen, Hingabe und ein reines Herz bringen den Menschen die Erfahrung des Zeitlosen, Raumlosen.

Im Wachen und bei vollem Bewusstsein erfahren sie die zeit- und raumlose Stille, den Frieden, die Freude, das Licht und die Vollkommenheit der Gegenwart Gottes.

Die Göttliche Mutter offenbart, was das Mantra ist

Die Göttliche Mutter selbst offenbart uns die Bedeutung des Sri Vidya Mantras. Wir sollten beständig geistig wachsen, geistige Übungen praktizieren, unser Herz und Gemüt reinigen, denn erst dann steigen plötzlich großartige Ideen, Intuitionen und Einsichten in die wahre Natur Gottes, der Wahrheit und der Mantras in uns auf. Wir erkennen das wahre Wesen aller Mantras.

Alle heiligen Schriften und Philosophiesysteme sind hier in unserer Seele verborgen. Doch wie können wir sie entfalten? – Sie entfalten sich von selbst!

Auch wenn wir ungebildete Leute sind, ohne richtige Bildung und großes Wissen, besitzen wir doch ein Wissen, ein Verstehen, ein Erkennen größer als die Weisheit Platos, größer als das Wissen in allen großen Büchern der Welt.

Wiederhole weiterhin dein Mantra, selbst wenn du die Bedeutung der Worte nicht kennst!

Das Göttliche ist ein höchst sensitives Wesen, die sensitivste Gegenwart im ganzen Raum. Es fühlt alles, sieht alles, zeichnet alles auf. Es ist das Wunder über allen Wundern.

Dieses göttliche Eine wirkt in jedem Punkt des Raums als Bewusstsein. Auch in deinen Fingernägeln ist die unendliche Macht, die unendliche Vollkommenheit, die unendliche Erkenntnis, das unendliche Bewusstsein des Göttlichen enthalten.

Höre nicht auf, dein Mantra zu wiederholen, ob du seine Bedeutung verstehst oder nicht.

Aber du musst ein wenig Liebe zur göttlichen Mutter haben und aufrichtig ihren Namen wiederholen, denn dann fühlt Sie sich verpflichtet, dich zu erleuchten. Ihr Name und Sie selbst sind ein und dasselbe.

Es ist gut, wenn du diese grundlegenden Prinzipien und Fakten verstehst.

Das Göttliche ist allwissend, allgegenwärtig und allmächtig. Es ist in unserem Schlaf und offenbart sich als zeitlose Stille, als Friede und Freude. Es ist in der mystischen Erfahrung und manifestiert sich als zeitloser, raumloser Friede, zeitlose, raumlose Freude und Freiheit.

Bei vollem Bewusstsein und mit offenen oder auch mit geschlossenen Augen erfahren wir Es im Wachzustand – die Augen spielen hier keine Rolle, denn wir haben die Sinnesorgane hinter uns gelassen und sehen alles durch das Bewusstsein und im Bewusstsein.

Das Göttliche ist die Elektrizität der Elektrizität, das Feuer aller Feuer, das Bewusstsein des Bewusstseins, die Intelligenz der Intelligenz. Es ist die wunderbarste Intelligenz und das höchste Bewusstsein.

In diesem Bewusstsein sind alle Kräfte enthalten, alle Fähigkeiten, alle Mächte. Alles Wissen, alle Erhabenheit und Vollkommenheit sind im Göttlichen zu finden.

Ein kleiner Computer vollbringt so viele Wunder. Stelle dir einmal vor, wie großartig es erst ist, dass die unendliche Intelligenz selbst in jedem Punkt des Raums anwesend ist!

Was ist schon ein Computer! Was ist schon diese kleine menschliche Intelligenz, was hilft es, dass Michelangelo oder Plato einst dieses und jenes Werk geschaffen haben? – Es sind nur billige Dinge innerhalb des Raum-Zeit-Universums. Was wir aber im geistigen Leben entdecken und finden können, ist unbeschreiblich wunderbar und ewig wertvoll.

Die göttlichen Laute

Dieses Mantra der Göttlichen Mutter, das Sri Vidya Mantra, besteht nicht aus Namen. Es enthält keine Wörter oder Begriffe als solche. Es enthält keine Begriffe wie Himmel, Wasser oder Baum – überhaupt keine solchen Namen. Es gibt in diesem Mantra keine Namen wie Jesus oder Krishna, Müller oder Schuster, also etwas, was man verstandesmäßig oder mit Hilfe irgendwelcher Sinne auffassen und verstehen kann.

Es handelt sich hier um mystische Silben. Diese haben keine begriffliche Bedeutung, aber sie tragen große Kräfte in sich.

Doch auch ein gewöhnliches Wort besitzt eine Kraft, denn auch es ist eine Manifestation der Silbe OM.

Wie OM selbst tragen auch mystische Silben Elektrizität, Magnetismus, Intelligenz, Liebe und Licht in sich – das Licht des Bewusstseins.

Das Mantra ist Licht, und dieses Licht wohnt in der unendlichen Wahrheit. Diese Wahrheit ist die Quelle allen Lichts, das Licht aller Lichter, das ewige Licht, das unendliche Licht, das Licht ohne Anfang und Ende.

Wenn wir das Mantra aussprechen, beziehen wir uns auf dieses Licht, und dieses Licht weiß, dass wir das Mantra sagen, obwohl wir selbst nichts von diesem Licht wissen. Doch können wir sicher sein, dass dieses Licht alles über uns weiß.

Es war bei uns alle vergangenen Leben lang und bleibt bei uns in alle Zukunft.

Falls du ein aufrichtiger Sucher nach der Wahrheit bist, wird dieses Licht dir antworten, wenn du das Mantra wiederholst.

Die Göttliche Mutter gibt dir innere Erleuchtung und lässt dich deine Unsterblichkeit erfahren. Du wirst dein ewiges Leben hier und jetzt genießen. Du wirst nicht nur über das ewige Leben reden, sondern es hier und jetzt erfahren, noch während des Aufenthalts in deinem sterblichen Körper. Das ist der höchste Gewinn. Man sollte jedes Opfer bringen, um diesen Schatz zu erlangen.

Es gibt keinen Dienst den Mitmenschen gegenüber, der größer wäre, als ihnen zu helfen, die Unsterblichkeit zu erfahren und damit jede Art von Sorgen, Ängsten, Problemen und Schicksalsschlägen zu überwinden.

Unsterblichkeit zu erlangen ist der Zweck dieses Hauses, dieses Ashrams.

Wir wollen, dass die Menschen hier ihre Unsterblichkeit erfahren. Wir wollen, dass die Menschen hier absoluten Frieden und absolute Freude erfahren, dass sie unsterbliche Lichter werden für die ganze Menschheit, für die ganze Schöpfung und für alle Ewigkeit.

Das Sri Vidya Mantra ist in sich selbst vollkommen, aber trotzdem haben wir noch eine Silbe hinzugefügt, die eine zusätzliche Verherrlichung des Königreichs Gottes darstellt, die unendlichen Reichtum aller Art verkörpert, und dazu haben wir noch den Namen der Göttlichen Mutter ans Ende gestellt: Tripurasundari.

Es ist der Name der unendlichen Wahrheit, der Göttlichen Mutter. Tripurasundari benennt das, was jenseits von Zeit und Raum ist, jenseits aller Zustände, jenseits von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie ist jenseits der Schöpfung und deren Phasen. Über allem und jenseits von allem steht dieses transzendente Wesen, das Tripurasundari ist.

Die Freude und Stille der Göttlichen Mutter

Die Göttliche Mutter ist ewiges Bewusstsein, das Licht Gottes, nicht manifestierte, endlose Wirklichkeit, Wahrheit und Schönheit, denn Wahrheit ist Schönheit.

Nichts ist schön, nur die Wahrheit ist schön.

Wahrheit ist das, was immer war, was ist und immer bleibt. Eine Wahrheit, die sich ändert, ist keine Wahrheit, sondern eine Lüge, etwas Falsches.

Es gibt keine Veränderung in der transzendenten Wahrheit. Sie ist immer dieselbe, immer absolut vollkommen und doch immer neu. Diese unendliche, ewige, transzendente Wirklichkeit ist unendliche Schönheit.

Sundari bedeutet Schönheit. Die Mystiker der Veden, die Rishis, haben die Wahrheit als Satyam Shivam Sundaram beschrieben.

Drei Worte für die Wahrheit, für Gott – drei wunderbare Worte!  

Satyam ist Wahrheit.

Shivam ist Glückseligkeit.

Sundaram ist Schönheit.

In dieser Wahrheit braucht man nichts.

Welche Bedürfnisse hast du im Tiefschlaf? – Was nützt dir eine Menge Geld, während du schläfst? – Dein Glück in diesem zeitlosen Zustand ist viel wertvoller als alles Geld und alle Juwelen der Welt.

Shivam ist also Glückseligkeit, absolute, vollkommen befriedigende Seligkeit.

Shivam ist grenzenloser Friede, so wie du ihn aus dem Tiefschlaf kennst. Es ist eine Stille, in der es keine anderen Geräusche oder Störungen gibt: eine wunderbare Stille.

Frieden, wahrer Frieden, ist ein Name für das Göttliche, dessen Wesen Frieden ist.

Schönheit, wahre Schönheit, ist ein Name für das Göttliche, weil das Wesen des Göttlichen Schönheit ist.

Und Glückseligkeit ist ein Name für das Göttliche, weil das Göttliche Glückseligkeit ist.

Das Göttliche ist Satyam, die Wahrheit.

Nur mit und in der Wahrheit seiend – in dem, was für immer bleibt, was immer da ist, dieses Wesen, dieses Sein, diese ewige Wahrheit ohne Anfang und ohne Ende, dieses endlose Bewusstsein, dieses endlose Licht, diese endlose Intelligenz, diese endlose Gegenwart, diese trans zendente Persönlichkeit –das ist Maha-Tripurasundari.

Das Sri Vidya Mantra ist mystisch, abstrakt, verborgen und schließt diese unsichtbare Wirklichkeit und Wahrheit mit ein.

Tripurasundari ist eine Mutter, eine Liebe, eine allhörende Persönlichkeit. Selbst wenn du dieses Mantra nicht verstehst, hört die Göttliche Mutter deinen Anruf und offenbart dir die Bedeutung des Mantras.

Wie jede Mutter mit ihrem kleinen Kind spricht und ihm alles Mögliche erklärt, desgleichen tut die Göttliche Mutter, nur unendlich mehr und mit unendlich größerer Liebe.

Stelle dir die Göttliche Mutter vor: Sie hat nicht nur zwei oder drei Kinder! Alle Götter, alle Welten sind ihre Kinder. Alle sichtbaren und unsichtbaren Universen und alle Lebewesen darin sind ihre Kinder.

So groß ist das Herz der Göttlichen Mutter!

Und diese Schöpfung – wie oft ist sie schon entstanden und wieder vergangen? – Ohne Ende, man kann es sich nicht vorstellen! Millionen und Abermillionen Male! Die Wissenschaftler sprechen von einem einmaligen Beginn des Universums und behaupten, dass davor nichts war. Doch was war davor? – Ein anderes Universum! Und vor diesem wieder ein anderes und wieder ein anderes und so weiter ins Endlose.

Es ist ein Anfang ohne Anfang und ein Ende ohne Ende für dieses wunderbare, unendliche Licht und Bewusstsein des Göttlichen.

Die in der Schöpfung manifestierte Gottheit und die transzendente nicht manifestierte Gottheit – beide sind in diesem Mantra enthalten.

Vedanta, das Ende oder Ziel der Erkenntnis

Was ist das Ziel aller Erkenntnis? – Die Erfahrung der Wahrheit ist das Ziel aller Erkenntnis.

Nur die Erfahrung der Wahrheit stellt uns zufrieden. Es ist ähnlich wie im Tiefschlafzustand: Was lässt dich da zufrieden sein? – Deine Erfahrung, dass du da bist, und dass du dich in einer zeitlosen, raumlosen Stille voller Frieden und Freude befindest. Diese Erfahrung gibt dir die totale Befriedigung, die vollkommene Erfüllung. Du hast keinen Wunsch mehr. Aber wenn du aufwachst, willst du sofort wieder die Zeitung lesen oder dich mit den Nachbarn unterhalten. Und so beginnt ein endloser Kampf um mehr Wissen. Es ist ein unstillbares Verlangen nach Information und nach immer mehr angesammeltem Wissen.

Doch im Tiefschlaf bist du eins mit deinem wahren Wesen und völlig zufrieden. Kein Verlangen nach irgendetwas taucht auf. Was du erfährst, genügt dir; denn es ist eine vollständige Erfahrung, eine totale Zufriedenheit, aber in Unbewusstheit.

Wenn du in diese Erfahrung durch dieses Mantra und die Gnade der Göttlichen Mutter Tripurasundari bei vollem Bewusstsein eintrittst, dann bist du ein Licht für die ganze Menschheit und die Welt. Alle Jagd nach Wissen im äußeren Bereich hilft nichts.

Wir füllen unser Gehirn mit endlosen Informationen, doch am Ende stehen wir vor den gleichen Problemen wie zuvor.

Der Mensch hat den Mond erobert, trotzdem sterben täglich Tausende den Hungertod. Neue Krankheiten tauchen auf und nehmen überhand, obwohl die Medizin so fortgeschritten ist wie nie zuvor.

Die Probleme des täglichen Lebens können auf diese Weise nicht beseitigt werden. Dein Fernsehgerät macht dich nicht allsehend, und dein schnelles Auto nicht allgegenwärtig. Die Pillen, die du einnehmen musst, um eine Krankheit zu bekämpfen, erzeugen Schwäche oder eine andere Krankheit im Körper.

Der Körper selbst ist nicht unsterblich. Wie viele Ärzte du auch aufsuchen magst, eines Tages wird dein Körper nicht mehr existieren. Dein Name mag noch eine Zeit lang in der Erinnerung der Leute weiterleben, aber du selbst als der, den all diese Leute kannten, bist nicht mehr da. Dein Haus steht noch, aber andere Leute wohnen darin.

Wissen, Weisheit und Unsterblichkeit sind innen

Alles Wertvolle und Dauerhafte kann nur von innen kommen.

Warum ist das so? – Es ist so, weil das Reich Gottes innen ist. Innen, das ist eine andere Daseinsebene, eine subtile Existenz, ein extrem feines Prinzip, unendlich subtiler noch als der leere Raum, ein formloses Prinzip, das die gestaltlose Unendlichkeit zur Gestalt hat.

Innen, das heißt nicht, innen im Körper. Innen ist nur ein Synonym für das, was wirklich existiert, was überall ist, was unendlich fein, ja ein Nichts und zugleich unendlich groß ist.

Es ist überall, auch in deinem Körper, in deiner Psyche, in deinem Herzen, in deinen Fingern, in deinen Augen. Es ist das, was ist. Es ist die Wahrheit: das einzig Wirkliche, das nie vergeht, das sich nie ändert, das nicht durch Raum und Zeit begrenzt ist.

Es ist das Unsterbliche, das Unbewegliche, das ewig Seiende, das Einzige, das Absolute.

Innen, da ist der Vulkan Gottes. Dieser Vulkan soll zum Ausbruch kommen.

Endlose Kraft ist in der Seele. Endloses Wissen ist in der Seele. Endloser Friede ist in der Seele. Die Weisheit sagt zur Seele: „Du bist unsterblich. Das Feuer kann dich nicht verbrennen, das Schwert kann dich nicht töten, nichts kann dich einsperren, nichts kann dich fassen. Nichts in der Welt kann dir Angst einjagen.“

Weisheit hat ihr Heim

in der Seele

Der wahre Gottkenner ist absolut unabhängig von äußerlichen Umständen, Zuständen, Dingen und Menschen. Er besitzt ein unabhängiges Glück, eine unabhängige Freiheit, einen Frieden und eine Freude, eine warme und heitere Welt, die von nichts abhängig ist und von nichts beeinflusst werden kann.

Er schafft sich seine lichtvolle Welt durch Eigenschaften, die sich tief aus seinem inneren Sein heraus entfalten. Das ist seine Stärke.

Furchtlosigkeit kann man nicht von außen in ein Herz injizieren. Es wäre vergeblich, das zu versuchen.

Äußerliche Dinge können den Menschen nie wirklich und dauerhaft glücklich machen. Unter der Decke eines vergänglichen Glücks lauert nämlich schon die Angst, dass alles bald wieder vorbei sein könnte.

Viele klammern sich an andere Menschen und erhoffen sich ihr Glück davon. Doch auch das ist eine Illusion, die irgendwann ihr wahres Gesicht zeigt und in Enttäuschung oder Schmerz endet.

Drücke Liebe aus, werde selbst zur Liebe!

Werde selbst ein Licht, das Frieden in die Welt ausstrahlt!

Innerlich bist du jetzt schon endloser Friede, endlose Freude, endlose Freiheit und Furchtlosigkeit. All das ist innen im geistigen Wesen, im Reich Gottes in dir, in der Seele der Seele, in deinem Sein, das endlose, zeitlose, raumlose Stille, Frieden und Freude ist.

Diese Sonne am Himmel wird einst nicht mehr scheinen.

Alle Sterne werden irgendwann verlöschen, das ganze Universum wird dunkel und finster, und der Mensch wird weinen. Aber das wird ihm nicht weiterhelfen.

Warum baust du also dein Haus auf ein äußerliches Fundament?

Warum erleuchtest du dein Leben mit äußerlichen Lichtern, mit intellektuellen Spielereien und nutzlosen Informationen?

All das hilft dir nicht. Hole das Licht von innen heraus!

Egal, wie schlecht das Wetter ist, mache dein eigenes Wetter von innen heraus: eine wunderbare Wärme, wunderbare Gedanken, göttliche Gedanken, göttliche Gefühle, göttliche Mantras, göttliche Meditation und liebevolle Hingabe ans Göttliche!

Täglich, jede Minute sollst du innige Beziehungen zum endlosen Licht, zur endlosen Schönheit, zum allmächtigen Göttlichen pflegen.

Wir leben in Herz und Geist des allwissenden, allgegenwärtigen, allmächtigen, unendlichen Gottes.

Von dort sollen wir schöpfen. Es ist keine Illusion, es ist die Wirklichkeit aller Wirklichkeiten, die Grundlage des Lebens.

Ohne die Anwesenheit der zentralen, überall gegenwärtigen Elektrizität Gottes, funktioniert keine andere Elektrizität, kein anderes Licht, hat keine Freude dauerhaftes Leben.

Eine der besten Übungen ist es, Herz und Intelligenz dazu zu erziehen, zwischen Wirklichkeit und Erscheinung zu unterscheiden.

Wirklichkeit ist das, was unbegrenzt, todlos und unvergänglich ist. Wirklichkeit ist Vollkommenheit.

Erscheinung hingegen ist alles, was du mit den Sinnen wahrnehmen kannst. Die Welt, die du mit deinen Augen siehst, ist eine Erscheinung. Sie ist unwirklich.

Erscheinungen bestehen den Test der Wahrheit nicht.

Erscheinungen haben einen Anfang und ein Ende. Sie sind begrenzt, Sie sind vergänglich, ändern sich und spenden keine wahre Freude. Sie machen das Herz des Menschen unglücklich. Die Menschen und Dinge, die du um dich herum siehst, sind Erscheinungen. Was in ihnen als ihre Substanz ist, das ist Wirklichkeit.

Das Wirkliche ist für die körperlichen Sinne unsichtbar. Es kann nur mit dem Auge des Selbst, mit dem Auge des göttlichen Bewusstseins wahrgenommen werden.

Dein Körper ist eine Erscheinung, dein Name ist eine Erscheinung, deine Form ist eine Erscheinung. Alles, was du tust und was du bist, gehört dem Reich der Erscheinungen an, aber das, was in dir ist, das Unsichtbare in deinem sichtbaren Körper, das Unendliche in deiner endlichen Form, das Unvergängliche in deinem vergänglichen Körper, das Ungeborene in deinem geborenen Körper, das Unsterbliche in deinem sterblichen Körper: Das ist die Wirklichkeit, das ist die Wahrheit, das ist Gott.

Erkenne diese Wahrheit, verstehe diese Wahrheit, richte deine volle Aufmerksamkeit auf diese Wahrheit, liebe diese Wahrheit, verehre diese Wahrheit, werde zu dieser Wahrheit, sei diese Wahrheit!

In Wirklichkeit gibt es nur die eine und einheitliche, vollkommene Wahrheit. Sie ist ein namenloses, formloses, unendliches Licht.

Wenn du deinen Körper für etwas Wirkliches hältst und denkst, du und dein Körper seien identisch, dann hast du ein Problem. Dann hast du körperliche Wünsche und Nöte, bist im Körper eingesperrt, bist in einem Zustand der Unwissenheit, leidest und bist unglücklich.

Wenn du aber weißt, dass der Körper nur eine Erscheinung ist, dass er nicht ewig lebt, dass er einst geboren wurde und bald sterben wird, dass er nicht dein wahres Selbst ist, dass er nicht wirklich zu dir gehört und dass du ihn auch trotz aller Anstrengungen nicht behalten kannst – dann bist du ein weiser Mensch, dann hast du das Licht der Erkenntnis, dann bist du auf dem rechten Pfad, dann wirst du als Belohnung das ewige Leben erlangen. Du wirst einen Frieden haben, der durch nichts zerstört werden kann, eine Freude, die unbegrenzt ist, eine Kraft, die absolut ist.

Unterscheide deshalb immer zwischen den vielfältigen Formen der Erscheinung und der einen Wirklichkeit.

Alles, was du durch die Sinne erfährst, ist nicht wirklich und wahr wie das göttliche Selbst in dir, wie das göttliche Bewusstsein in dir, wie Gott.

Ziehe dein Bewusstsein und deine Intelligenz von äußeren Dingen zurück, von jenen Dingen, die durch die körperlichen und mentalen Sinne sowie von allen Instrumenten der indirekten Wahrnehmung erfahren werden.

Klammere dich an die Wirklichkeit in allen Dingen. Kehre stets zur Wirklichkeit in allen Dingen und Wesen zurück.

Wer formte die Wesen und Dinge? Wer erhält sie? – Das, was die Welt, die Wesen und alle Dinge erschaffen hat, kann nicht gesehen werden, doch das, was nicht durch die Sinne wahrgenommen werden kann, ist Gott oder die Wahrheit. Gott lebt in den Wesen und Dingen als zeitlose, formlose, namenlose Wirklichkeit oder Wahrheit.

Körperliche Augen können die Wahrheit nicht erblicken, doch das Auge der Weisheit sieht sie, intuitive Wahrnehmung erfährt sie. Löse dein Herz deshalb von den Erscheinungen.

Richte deine Aufmerksamkeit auf die Wirklichkeit. Die Wirklichkeit ist Gott. Lass dein Herz immer bei Gott sein, bei Gott allein!

Sei kein Narr, der sich im Irrgarten der Erscheinungen verliert! Sei weise und befreie dich von Illusion und Täuschung!

Lasse dich nicht von dem täuschen, was dir deine Sinne vorgaukeln! Entwickle die höheren Kräfte deines Bewusstseins. Sieh die Welt mit den Augen Gottes! Erfahre die Wahrheit, und als Wahrheit erfahre die äußere Welt!

Gib die Liebe und Sehnsucht deines Herzens nach äußerlichen Dingen auf und richte sie auf die innere Essenz in ihnen!

Lass Gott zuerst und zuletzt bei dir sein! Sei in Gott, erkenne Gott, und lasse dich nicht von den gesehenen Formen täuschen! – Nichts ist wichtig. Die Wahrheit allein ist wichtig.

Wenn du sie kennst, bist du Meister des ganzen Kosmos. Wenn du sie nicht kennst, bist du arm dran und ein Narr, auch wenn du noch so reich wärst und eine Stellung als Professor an einer berühmten Universität hättest.

Werde weise und sieh das Universum, wie es wirklich ist!

Erfahre die Wahrheit überall!

Maya – das Netzwerk der Erscheinungen

Lass dich nicht länger vom Netzwerk der Erscheinungen täuschen!

Erhebe dein Bewusstsein immer wieder zu Gott!

In den endlichen Dingen nimm das Unendliche wahr!

In den Individuen lass dein Herz das Absolute fühlen!

Übe diese Disziplin, die Erscheinung und Wirklichkeit unterscheidet!

Es ist keine leichte Übung, denn große Reinheit ist dazu nötig. Große Gutherzigkeit, die Gnade Gottes und der Segen des Meisters sind notwendig.

Um diese zu erlangen, musst du für Gott arbeiten, für Gott leben, für Gott atmen und all deine Energien durch selbstlosen Dienst transformieren.

Tue nichts Selbstsüchtiges! Befreie dich von der Täuschung des Egos! Ersetze deine persönlichen Vorlieben durch eine Tätigkeit, die dem allgemeinen Wohlergehen dient! Sei ein Held, schließe keine Kompromisse mit der Welt der Erscheinungen! Lasse dich nicht von deinem größten Feind herunterziehen – deinem kleinen persönlichen Ich, dem Ego.

Die Wirklichkeit in dir ist dieselbe Wirklichkeit, die in allen ist. Der allwissende Gott ist in dir und in allen. Lass dein Herz alle verehren, lieben und allen dienen. Befreie dich von Selbstliebe und allen Arbeiten und Aktivitäten, die nur deinem persönlichen Gewinn dienen.

Reinige dich, indem du dich im Dienst Gottes selbst vergisst und alle Zweifel beiseitelässt, denn du bist auf dem richtigen Pfad. Es gibt niemanden, der dich auf dem Pfad der Wahrheit und Weisheit täuschen kann, denn du bist auf dem Pfad des allsehenden und gerechten Gottes.

Erziehe dein Bewusstsein zur Erfahrung der Wirklichkeit! Sei tapfer und weihe Gott deine Gedanken und deinen Willen. Bemühe dich nicht um eine gute Stellung in der Gesellschaft, sondern suche nach dem Königreich des Himmels. Strebe das Höchste an und sei bereit, den Preis zu zahlen, der nötig ist, um den Pfad zum Höchsten zu beschreiten.

Übe dich beständig in der Disziplin der Unterscheidung zwischen dem Wirklichen und dem Unwirklichen, dem Vergänglichen und dem Unvergänglichen!

Alles, was du siehst, was du berührst, alles, womit du umgehst, alles, was du fühlst und weißt ist dem Untergang geweiht, denn all das gehört dem Reich der Erscheinungen an.

Doch in allem ist etwas, das man die Wahrheit, Gott, das Königreich des Himmels, die unendliche Energie, die absolute Macht, die eine Wirklichkeit nennt: Damit sollst du dich befassen. Lass den Gedanken an Gott von dir Besitz ergreifen.

Lass Gott das Wichtigste in deinem Leben sein!

Sieh die Oberfläche des stillen Bergsees, wie sie am Tag die Wolken und in der Nacht die Sterne widerspiegelt. Ein ganzer Kosmos bildet sich darin ab!

Ebenso spiegelt das Bewusstsein im Inneren des Menschen das unendliche, raum- und zeitlose, lichterfüllte Sein wider.

Aus ihm erheben sich Gedanken und Gefühle. Menschliches Handeln erhält aus ihm Antrieb und Richtung.

Das zeitlose Sein weilt im Universum von Zeit und Raum, doch bleibt es für immer von den Umständen unberührt. Der von ihm ausgehende Druck drängt den Menschen dazu, groß im Herzen und voll innerer Freude und Stärke zu sein.

Entdecke den höchsten Geist in dir, entdecke den lebendigen Gott in dir!

Das Licht in deiner Seele ist es, das Gott in Erfahrung bringt, nicht dein unzuverlässiges Denken oder dein vielfach geplagter Körper.

Der Geist in dir ist es, der dem Göttlichen begegnet und das Göttliche grüßt. Das Göttliche muss im Geist, im Denken und Fühlen, im inneren Herzen verehrt werden. Je mehr du das Göttliche im Geist verehrst, desto freier bist du vom Zugriff der Materie und des Körpers, desto leuchtender, geistiger und friedlicher bist du. Du erkennst deine Zukunft als unendlich und zeitlos. Du weißt, dass du unzertrennlich vom Göttlichen bist.

Im höchsten Geist in dir wohnt Gott, und Gott ist das, was größer ist als das Größte und jederzeit und überall in allen Wesen zugegen ist.

Jede Person, jedes Lebewesen trägt dieses Sein in sich. Und zum Sein gehört Bewusstsein.

Die Wahrheit in uns erkennt sich selbst als Wahrheit. Gott in uns erkennt sich selbst als Gott. Das Licht in uns erkennt sich selbst als Licht.

Wir sollen identisch werden mit dieser Wahrheit in uns, mit dem Leben des Lebens in uns. Das ist das Ziel aller geistigen Bestrebungen, aller religiösen Tätigkeit, aller wahren Kultur.

Universitätsbildung hilft hier nichts, sie erfüllt unsere Intelligenz nur mit Informationen. Informationen können nicht zur Erleuchtung führen.

Durch Erleuchtung transzendieren wir die Intelligenz, die menschliche Intelligenz und das Gemüt.

Das Gemüt ist der Sitz der Gegensätze wie gut und böse, Leid und Freude und so weiter. Diese Gegensätze können jedoch das göttliche Element in dir nicht berühren.

Im Tiefschlaf erfährst du zeitlosen, raumlosen Frieden und reine Freude. Hätte deine Krankheit einen Einfluss darauf, könntest du im Tiefschlaf nicht das erfahren, was du täglich darin erfährst.

Diese Erfahrung, diese zeitlose Stille und Freude ist jeden Tag, zu jeder Zeit und an jedem Ort verfügbar. Sie bleibt unberührt von den Krankheiten des Körpers, den Krankheiten des Geistes und jeder anderen Krankheit.

Diese Erfahrung ist jenseits des Vergnügens. Sie braucht kein Vergnügen, denn dort haben wir einen vollkommenen Frieden, ein vollkommenes Glück. Dort gibt es keine Wünsche. Wahrhaftig und wunschlos glücklich ist man nur in Gott, im Licht, in der Seele unserer Seele.

Das sollen wir erfahren, das soll unser wahrer Wert, unser Ziel im Leben sein.

Freude ist ein Wert, Unsterblichkeit ist ein Wert, Schönheit ist ein Wert, Weisheit ist ein Wert, Reinheit ist ein Wert, Vollkommenheit ist ein Wert.

Alle diese Werte sind da in diesem Licht, in der Seele deiner Seele, in Gott in dir.

Du musst das erkennen, wenn du wahrhaft glücklich sein willst. „Erkenne dich selbst“, sagte Sokrates. Das Gleiche sagen alle Weisen.

Du bist nicht das Gemüt, du bist nicht der Körper, du bist nicht sein Ein- und Ausatmen. Du bist jenseits von allem.

Du bist auch nicht das, was dein Schicksal aus dir gemacht hat.

Du solltest dich selbst entdecken, dich selbst erfahren. Und was ist das? Wer bist du?

Das Selbst in dir ist die Wahrheit, das Licht aller Lichter. Es ist ewig, unendlich, unermesslich, vollkommen.

Entdeckst du dieses Selbst, dann hast du Erleuchtung, wahre Erkenntnis und Weisheit. Dann bist du ein Heiliger und in der Lage, dein eigenes Gemüt zu beherrschen, anstatt dich von ihm beherrschen zu lassen.

Wenn du dich mit dem Beobachter identifizierst, bist du nicht an deinen Taten, Gefühlen und Gedanken beteiligt, sondern beobachtest sie nur. Dann kannst du sie lenken und leiten, wie du willst. Du bist dann kein Sklave deiner Gedanken, Gefühle und Triebe mehr. Du kannst deine Gedanken, das Wesen deiner Gedanken, Gefühle und Taten frei bestimmen.

Erleuchtung ist wichtig!

Wir verlangen von Gott kein Brot oder dieses und jenes, sondern Erleuchtung. Wenn wir sie haben, wird alles andere nach den Gesetzen der Natur, des Universums und Gottes von selbst hinzugefügt.

Wir wollen keine Toten auferwecken

Heutzutage verlängern die Spitäler mit künstlichen Herzen, künstlichen Gelenken und allem Möglichen das körperliche Leben. Das nützt aber nichts, das Ende kommt trotzdem. Auch wenn Christus Tote auferweckte – die sind inzwischen auch wieder tot.

Alles in Zeit und Raum hat ein Ende. Deshalb streben wir nach nichts anderem als nach dem raum- und zeitlosen Unendlichen und Ewigen, nach dem göttlichen Selbst.

Das ist das Ziel! Wir wollen keine Wunder. Nichts ist bewundernswert, nichts ist liebenswert außer diesem Wunder aller Wunder, dem Bewusstsein in allen Erscheinungsformen von Bewusstsein.

In diesem Zusammenhang können wir das Gayatri-Mantra betrachten als das wunderbarste Gebet im ganzen Universum ein zeitlos-ewiges Gebet:    

Was ist verehrungswürdig? Das Licht aller Lichter. 

Und das Mantra sagt:

Möge dieses Licht uns erleuchten! “

Durch Erleuchtung wird das Endliche zum Unendlichen.

Das ist unsere Vision und Lebensanschauung. Diese wollen wir verwirklichen!

Alles, was in der Zeitraumwelt erreicht wird – wie ein Flug zum Mond – hilft nicht wirklich. Als vor Jahren erstmals ein Mensch auf dem Mond landete, wem nützte das? – Niemandem! – Das einzig nützliche Ding ist die Erfahrung des Unendlichen und Ewigen, das du täglich unbewusst im Schlafzustand erfährst: Stille, Freude, Frieden, die zeitlos sind. Dort ist Glück, dort gibt es keinen Streit, keine Disharmonie, kein Elend, keine Krankheit, keine Angst.

Der Wert aller Werte, die Freude aller Freuden, das Wunder aller Wunder – das ist das göttliche Selbst. Ohne dieses gibt es keine Schönheit.

Alle irdische Schönheit ist wie eine Blume, die verwelkt. Die Schönheit der Blume verschwindet plötzlich, sie vertrocknet oder verfault.

Wie es der duftenden, schönen Blume ergeht, so ergeht es dem ganzen Universum. Es ist etwas, das zerfällt und das deshalb nicht wünschenswert ist.    

Das allein Wünschenswerte ist das Göttliche.

Savitri

Einer von vielen Namen der Göttlichen Mutter ist Savitri.

Savitri ist die Sonne, Surya.

Die Göttliche Mutter wohnt stets als Sonne des unendlichen, ewigen Lebens und Seins in unserer Seele.

Diese Sonne ist die Quelle und das Licht aller Sterne in zahllosen Universen.

Die Göttliche Mutter ist auch als unsere Intelligenz, als der Beobachter und das Gewissen in uns anwesend.

Wenn du die Augen schließt und trotzdem die Wiesen und Wälder um dich herum siehst – wie ist das möglich? – Du siehst dann alles im innerlichen, subjektiven Licht. Auch dieses Licht ist die Göttliche Mutter!

Jedes Licht hat seine Quelle in der Göttlichen Mutter und ist letztlich die Göttliche Mutter selbst.

Das Leben ist für einen Menschen, der Gott liebt, eine ständige Ekstase. Ein solcher Mensch arbeitet und spricht aus dieser Ekstase heraus, er lebt in Ekstase, denn er kann sich nicht bewegen, nicht denken, fühlen oder arbeiten, ohne innen und außen die Göttliche Mutter zu erfahren. Er gleicht einem Schlafwandler.

Er kann sich nicht bewegen, ohne die Göttliche Mutter zu sehen. Er kann nicht denken, ohne die göttliche Mutter zu erfahren. Er kann nichts fühlen, ohne die göttliche Mutter zu erfahren. In seinen Gefühlen und in Gedanken, im Bewusstsein, in der Aktivität der Intelligenz, im Körper, in den Nerven, Zellen und im Pulsieren des Herzens erfährt er die Anwesenheit der Göttlichen Mutter.

Energie ist ohne Licht nicht vorstellbar. Licht ist Energie, Energie ist Licht.

Die Göttliche Mutter ist Energie und Kraft, deshalb wird sie Shakti genannt.

Shakti und Savitri sind ein und dasselbe. Die eine, gleiche Energie funktioniert auf verschiedenste Arten und Weisen.

Die unendliche Göttliche Mutter ist ewig gegenwärtig.

Keine Bewegung ist möglich, kein Stein kann bewegt werden, kein Stern kann seine Bahn ziehen, weder Mensch noch Tier können atmen, ohne die Energie der Göttlichen Mutter. Sie ist die Energie in allem und jedem – endlose Energie, unendliche Energie. Das ganze Universum ist nichts anderes als eine Erscheinungs form dieser unendlichen Energie, und diese zeigt sich in der Form endloser Kräfte:

Magnetische Kräfte, elektrische und mentale Kräfte, psychische Kräfte, seelische Schwingungen und Kräfte – und all diese Kräfte sind die Göttliche Mutter selbst.

Ich kann die Augen nicht öffnen oder schließen, ohne die Göttliche Mutter zu sehen. Ich kann die Hand nicht bewegen, ohne Sie zu berühren oder von Ihr berührt zu werden. Sie ist überall. Sie ist das Leben unseres Lebens. Alle Mantras entstammen der Göttlichen Mutter. Jedes Mantra ist Licht und Energie und trägt in sich das Antlitz der Göttlichen Mutter.

Das Absolute und

wahre Sein ist unser eigentliches Leben

Das absolut Schöne ist das Herz unseres Herzens.

Bedingungslose Liebe ist unser wahres Wesen.

Deshalb sind wir mit begrenzter Liebe nie zufrieden.

Wir verlangen nach mehr, nach dauerhafter, bleibender Liebe, die alles einschließt und kein Ende hat. Unser innerstes Wesen sehnt sich danach.

Unser physischer Organismus kommt nicht ohne Nahrung aus, und unser inneres Wesen nicht ohne wahre Liebe.

Wir begnügen uns nicht mit einer bedingten Liebe, die immer wieder versagt. Eine Liebe, die bedingt und daher begrenzt ist, bringt Probleme und Schwierigkeiten mit sich.

Daher werden wir insgeheim zur bewussten Erfahrung der unbedingten Liebe hingeführt, die, ohne dass wir es wissen, unserem inneren Wesen schon innewohnt.

Wenn wir unser Leben auf diese Weise betrachten, begegnen wir jener Wirklichkeit, die in religiöser Sprache Gott genannt wird. Was aber ist Gott?

Er ist unbedingte Liebe, absolute Schönheit, unendliches Sein. Er ist Frieden, Kraft und Freiheit in ihrer Absolutheit.

Vor dem Hintergrund der zeitlosen, ewigen Wahrheit, die tief in unserem Innersten wohnt, was sind da die hundert Jahre eines menschlichen Lebens? – Nicht einmal eine Sekunde! Alle Zeit wird da zur winzigen Kräuselung auf der Oberfläche des zeitlos-ewigen Ozeans der Wirklichkeit in den Tiefen unseres innersten Wesens.

Alles Wissen um Schwäche, Begrenzung, Sünde, Irrtum, Lüge und Hässlichkeit im Alltag, alles Unglück, aller Mangel an Freiheit, alle Ruhelosigkeit setzt eine stille Ahnung, ja inneres Wissen um unendliche Schönheit, Freiheit, Friede und Glück voraus.

Je tiefer man über diese Tatsachen nachdenkt, desto stärker wird man innerlich, umso fester steht man mit beiden Beinen auf der Erde.

Damit beginnt ein erfüllteres Leben aus einem neuen Geist heraus, mit neuer Einstellung, furchtlos und frei, denn wir wissen um die verborgene, absolute Wirklichkeit voll Liebe, Freiheit, Schönheit und um das Glück, von menschlichen Schwächen und Begrenzungen frei zu sein.

Die Leiden und Schwächen des menschlichen Lebens beruhen letztlich darauf, dass wir von dieser einen großen Wirklichkeit nichts wissen, der Wirklichkeit, die in uns ist, die ewig ist, die hinter aller Zeit steht, die unendliche Vollkommenheit ist und uns befähigt, Unvollkommenheiten zu erkennen und Vollkommenheit zu verwirklichen.

Das Ewige in uns ist die Wahrheit aller Wahrheiten, die Wirklichkeit aller Wirklichkeiten.

Mit Hilfe unserer forschenden Intelligenz sind wir schließlich auch in der Lage, die verborgene Anwesenheit des Ewigen in der äußeren Welt zu entdecken.

Wir sind von der Wirklichkeit umgeben und durchdrungen und tragen ihre Dimensionen in uns.

Meditation, Hingabe, Gedanken

Meditation ist ein Phänomen, das nicht so leicht zu meistern ist.

Die Menschen suchen an allen möglichen Orten nach Meditationstechniken. Unter anderem stoßen viele schließlich auf eine Methode, die ihnen empfiehlt: „Erstrebe einen gedankenfreien Zustand!“ Diese Leute strengen sich daraufhin sehr an, das Denken zu unterdrücken, um einen gedankenfreien Zustand zu erreichen. Aber das ist ein unmögliches Spiel!

Je mehr sie versuchen nicht zu denken, desto mehr Gedanken steigen auf.

Dieser Weg ist nicht gangbar. Es verweist auf den hohen Grad der Illusion, dem die Menschen unterliegen, dass sie trotzdem immer wieder auf diese Technik hereinfallen.

Viele eröffnen eine Schule für Meditation und verbreiten diese Technik weiter. Inzwischen ist diese Meditationstechnik weit verbreitet und die Leute reden darüber als ob es das Selbstverständlichste auf der Welt wäre. Bedauerlicherweise handelt es sich bei dieser Art von Meditation um eine hoffnungslose Angelegenheit.

Man kann auf der ganzen Welt nach einem Menschen suchen, der damit Erfolg hatte und wird keinen einzigen finden. Wenn es aber tatsächlich einen Erleuchteten gegeben haben sollte, der diese Technik verwendet hat, dann hat er seine Erleuchtung trotz, und nicht dank dieser Technik bekommen.

Man kann das menschliche Gemüt, also das Denken, nicht von Gedanken freimachen, denn das ist ein Paradox.

Das Gemüt ist eine Ansammlung von Gedanken. Ein besserer Ausdruck für Gemüt wäre „das Denken“, denn das menschliche Gemüt besteht aus einer Anzahl von Gedanken. Es ist sinnlos zu sagen, es gäbe ein Denken ohne Gedanken. Das Wesen des Gemüts ist der Gedanke – wie es also leer machen?

Der Ozean ist der Ozean, weil er voll Wasser ist. Es gibt keinen Ozean ohne Wasser.

Diese beliebte „Entleerungstechnik“ ist ein Widerspruch in sich selbst. Mit ihrer Hilfe ist der Miss erfolg vorprogrammiert.

Was du auch immer versuchen magst, um einen gedankenfreien Zustand zu erreichen, es wird immer dazu führen, dass mehr Gedanken aufsteigen.

Die Absicht nämlich, mit der du ans Werk gehst, ist selbst schon ein Gedanke. Hier kann man den Vergleich eines Mannes, der versucht, seinen Schatten loszuwerden, heranziehen:

Je mehr der Arme läuft, um dem Schatten zu entkommen, desto schneller läuft der Schatten mit ihm. Es ist ein hoffnungsloses Unterfangen.

Du kannst dein Gemüt nicht frei von Gedanken machen, denn wenn du deine Augen schließt, um zu meditieren, ist auch schon ein Gedanke da. Wenn du still sein willst, ist auch schon ein Gedanke da. Du kannst nie ohne einen Gedanken sein! Dein Wesen ist Gedanke. Irgendwelche Gedanken sind immer da. Du denkst an unendlich viele Dinge, an eines nach dem anderen.

Du lebst in einer Welt der Gedanken. Du kannst nicht ohne Gedanken sein.

Deshalb ist es ein hoffnungsloses Spiel zu versuchen, das Gemüt von Gedanken freizumachen. Es ist einfach unmöglich! Eher ist es möglich, dass ein Vogel mit einem Schilfrohr den Ozean austrinkt, als dass du deine Gedanken zum Schweigen bringst.

Wie einfach ist dagegen die Praxis der Mantrawiederholung, bei der man das Gemüt mit Gedanken ans Göttliche füllt!

Als Beispiel dafür können wir ein Glas nehmen, das mit einer giftigen Flüssigkeit gefüllt ist. Die einzige Methode, um das Gift zu entfernen besteht darin, dass man einfach frisches Wasser in das Glas gießt, bis der letzte Rest Gift verschwunden ist und das Glas nur noch frisches Wasser enthält.

Wenn du nicht aufhörst, dein Denken mit göttlichen Gedanken zu füllen, werden ganz von selbst alle anderen Gedanken verschwinden.

Du kannst nämlich nicht verschiedene Gedanken gleichzeitig unterhalten. Ein Gedanke dominiert, und erst wenn dieser Gedanke verschwindet, taucht der nächste auf. Wenn du ans Göttliche denkst, kannst du nicht gleichzeitig an irgendwelche nutzlosen oder gefährlichen Dinge denken. Das geht nicht.

Erfülle deshalb dein ganzes Denken ausschließlich mit Gedanken ans Göttliche.

Wir haben hier ein Mantra mit folgender Bedeutung:

„Ich verstehe, ich erfahre, ich fühle die unendliche Intelligenz, das unendliche Bewusstsein, die Schönheit, das Licht, die Liebe, die Glückseligkeit des Göttlichen.“ – Das ist die Bedeutung des Mantras.

Wenn du dieses Mantra wiederholst, dann denke darüber nach, was es bedeutet. Stelle dir vor, dass du mit Licht erfüllt bist – nicht mit dem toten, physikalischen Licht, wie es das Licht der Sonne ist, denn dieses Licht ist nicht allwissend, es wird nicht antworten, wenn du mit ihm sprichst, weil es ein totes Licht ist, das nicht reagiert. Das Licht des Göttlichen aber antwortet auf alles. Wenn du zum göttlichen Licht sagst: „Ich habe Schmerzen, bitte hilf mir”, dann hilft es dir.

Wenn du zum Göttlichen sagst: „Ich bin voller Unwissenheit, erleuchte mich, gib mir mehr Weisheit“, dann wird das Göttliche dir mehr Weisheit geben. Dieses Licht ist ein Licht, das auf alles Antwort gibt. Es ist das Licht, in dem Christus aufgewachsen ist. Es ist das Licht, zu dem Tausende von Heiligen gebetet haben, und Millionen Menschen haben täglich Kraft daraus geschöpft.

Es ist ein allwissendes Licht. Es kennt deine Sorgen, bevor du sie überhaupt aussprechen kannst.

Nicht so das Sonnenlicht! Dieses Licht weiß gar nichts. Es ist deinem Kummer gegenüber unempfindlich. Deine ganze Hingabe an das Sonnenlicht kann keine Änderung der Situation heraufbeschwören.

Das göttliche Licht reagiert auf alles. Es ist ein allliebendes Licht, ein allwissendes Licht, ein alles erleuchtendes Licht. Es hat Erkenntnis, Kraft und Frieden. In ihm ist alles enthalten.

Dieses Licht musst du kennenlernen, mit dieser Intelligenz und dieser Liebe musst du Kontakt aufnehmen.

Wiederhole weiterhin dein Mantra und erfülle dich mit dem grenzenlosen Licht, der grenzenlosen Intelligenz, dem grenzenlosen Frieden.

Lass dein Herz sprechen:

„Ich erkenne, ich verstehe, ich erfahre die grenzenlose Intelligenz, den grenzenlosen göttlichen Frieden, das unendliche göttliche Bewusstsein, die göttliche Glückseligkeit, Kraft und Schönheit. Ich bin vom göttlichen Licht erfüllt.“

Das ist die erfolgreichste und beste Meditation.

Was ist der Mensch schon, wenn er Gott nicht sucht und kennt? – Eine elende Kreatur, ein geplagtes Stück Fleisch. Er spürt seinen Körper, nimmt nur seine unmittelbare Umgebung wahr, lebt in den dürftigen Freuden seiner Sinne.

Er kommt aus seinen schweren Begrenzungen nicht heraus, hat Hunderte von Problemen und Klagen: „Mein Zahn tut weh. Die Leute sind schlecht, man kann nicht mit ihnen zusammenarbeiten. Mein Auto hat einen Motorschaden, und meine Frau hat einen Nervenzusammenbruch erlitten. Immer habe ich irgendeine Krankheit, und dann die Politik, die Kriege überall in der Welt – es ist furchtbar.“

Auf diese Weise ist der Mensch beschäftigt, das sind die Dinge, die er kennt und erfährt, das ist seine Gedankenwelt. Was er kennt, das ist das Wirken der Eifersucht, des Ego, des kleinen, unbedeutenden Ich.

Der Mensch kennt, was ihn in die Irre führt, ihn in einem Zustand der Täuschung verharren lässt. Was er nicht kennt, wovon er keine Ahnung hat, woran er nicht einmal glaubt, das ist das Göttliche.

Das Herz jedoch, das in der Wiederholung des Mantra versunken ist, kennt unter allen Dingen nur das Göttliche, das Allvollkommene, das alle Wünsche Erfüllende, das alles Enthaltende, das Allschöne, das Göttliche mit seinen endlosen Schätzen, seiner endlosen Freude, seinem endlosen Frieden, seinem endlosen Leben.

Halte dich auf diese Weise am Göttlichen fest und fühle, dass du im Herzen der unendlichen Liebe, Schönheit und Glückseligkeit geborgen bist.

Alles, was ich über Mantras und in Bezug auf das Göttliche gesagt habe, ist absolut wahr, auch vom Standpunkt der Erfahrung der größten Propheten, Heiligen und Weisen. Es ist auch wahr vom Standpunkt der persönlichen Erfahrung dessen, der diese Wahrheiten vermittelt. Und es ist ebenso wahr vom Standpunkt der Vernunft und ihrem Wirken. So stammt also die Bestätigung für jede der religiösen Wahrheiten, die du jetzt gehört hast, aus drei wichtigen Quellen.

Ausdauer ist entscheidend für deinen Fortschritt

Wenn du das Mantra nicht mit Ausdauer wiederholst, wirst du dich nicht ins Göttliche vertiefen können.

Der Erfolg einer solchen Vertiefung hängt von der ausdauernden und fortgesetzten Wiederholung des Mantras ab. Durch beständige, ununterbrochene Wiederholung des Mantras wird der Erfolg deiner geistigen Bemühungen sichergestellt. Je mehr du durch die Wiederholung des Mantras ins Göttliche vertieft bist, desto schneller wird deine Natur umgewandelt und nimmt ein feuriges Wesen an. Durch das Mantra wirst du in eine göttliche Flamme transformiert, erwirbst einen göttlichen Charakter und ein göttliches Wesen. Deine alte Natur verschwindet immer mehr, während sich die geistigen Qualitäten immer stärker zeigen. Du überwindest die Probleme des Lebens.

Das Leben wird zu einer Freude, zu einem Epos des Göttlichen. Im Lauf der Zeit wird dein Wesen völlig umgewandelt, dann stellt sich die Erleuchtung von selbst ein, die Intuition beginnt zu wirken, göttliche, inspirierende Gedanken steigen auf, und die Wahrheit offenbart sich in einem immer höheren Grad deiner inneren Wahrnehmung und Erfahrung.

Du bist von Frieden und innerem Schweigen erfüllt, auch wenn die Welt um dich herum voller Lärm ist.

Die besten Kräfte deines Wesens werden von selbst wirksam, und automatisch wirst du zum Meister des Lebens. Nichts mehr kann dich in Versuchung führen, denn selbst das Schönste, Beste und Begehrenswerteste, das die Welt dir bieten kann, ist nichts, verglichen mit den Schätzen des Göttlichen.

Niemand, den die göttliche Gnade berührt hat, wird je von irgendeiner Form von Schönheit versucht werden können.

Die Schönheit der Welt ist oft von Übeln und Gefahren begleitet. Im Allgemeinen sind die Frauen mit dem schönsten Aussehen auch die mit dem schlimmsten Charakter.

Kriege wurden schöner Frauen wegen geführt. Dass eine Frau schön aussieht, heißt noch lange nicht, dass sie auch ein schönes Herz besitzt. Fast immer ist es gerade umgekehrt.

Schönheit und Schlechtigkeit sind in der Welt stets vermischt. Kann eine solche Schönheit wirkliche Schönheit sein?

Die geistige Weisheit ist der Weisheit der großen Philosophen überlegen.

Sie entspringt dem Licht der Seele im Inneren. Die Seele in allen Menschen ist voller Licht, doch ist es nicht verfügbar, ist noch nicht erweckt worden, ist inaktiv. Alle sind blind. Nur in jenen, die ununterbrochen und über einen langen Zeitraum hinweg das Mantra wiederholt haben, ist das innere Wesen so gereinigt, dass das Licht der Seele zu wirken anfängt und ihnen tausend Wahrheiten, tausend Offenbarungen und tausend Intuitionen schenkt.

Die göttliche Freude ist unerschöpflich. Du kannst sie unbegrenzt und endlos genießen, ohne davon je übersättigt zu werden. Es ist eine geistige Freude, eine unendliche Freude, eine vollkommene und unvermischte Freude.

In dem Augenblick, in dem eine Versuchung auftaucht, wendet sich das geistige Herz auch schon von ihr ab und dem Göttlichen zu, das der Reichtum aller Reichtümer ist, unendlicher Reichtum – Reichtum an Weisheit, Reichtum an kreativen Kräften, Reichtum an Erkenntnis und Wissen, Reichtum an Liebe, unendlicher Reichtum aller Art.

Die Ölreserven und die sonstigen Energiequellen der Welt erschöpfen sich. Alles in der Welt erschöpft sich. Sogar das Wasser der Ozeane kann sich erschöpfen, nicht aber der Reichtum des Göttlichen, der unerschöpflich und unvergänglich ist. Diesen Reichtum sucht das geistige Herz.

Dieser Reichtum ist auch der Reichtum an Schönheit, höchster Schönheit. Er ist das höchste Gute, die höchste Wahrheit.

All das ist ein und dasselbe im Göttlichen, das eine allvollkommene Wirklichkeit, eine Wunder wirkende Wirklichkeit ist.

Das Göttliche ist eine Schönheit, die dich vom Zugriff des Todes retten kann. Es ist eine Schönheit, die dich ernähren und erhalten kann. Es ist eine Schönheit, die dich in allen Umständen beschützen kann.

Es ist eine Schönheit, die Augen hat, die alles sehen. Es ist eine Schönheit, die Ohren hat, die alles hören.

Dieses Göttliche ist unendlich und unbegrenzt. Es ist zur gleichen Zeit überall und immer erreichbar. Die göttliche Freude kannst du überall haben, zu jeder Zeit. Wenn du im Meer versunken bist, kannst du sie haben. Wenn du in der Erde begraben bist, kannst du sie haben. Wenn du in den Himmel gehst, kannst du sie haben.

Überall kannst du sie haben, in allen Umständen, unter allen Bedingungen.

Selbst wenn du krank im Bett liegst, kannst du diese Freude haben. Auch wenn der Tod dich des physischen Körpers beraubt, kannst du diese göttliche Freude haben und ins Leben jenseits des Körpers mitnehmen.

Deinen Besitz, dein Haus, dein Bankkonto, Frau und Kinder – alles lässt du zurück.

Die göttliche Freude nimmst du mit; sie verlässt dich niemals, unter keinen Umständen.

Das ist die Großartigkeit des Göttlichen. Es ist immer erreichbar und verfügbar. Du kannst die Mantrakraft, die du erworben hast, mitnehmen. Du kannst das Mantra mitnehmen, aber nicht dein Geld. Nichts von dieser Welt kannst du mitnehmen, wenn du stirbst.

Alle irdischen Güter sind nichts als Asche. Du wirst nicht reicher, indem du sie besitzt. Eher kann man sagen, dass sie deinen Charakter verderben.

Erwirbst du aber durch ununterbrochene Mantrawiederholung göttlichen Reichtum, dann stehst du über allen Versuchungen des Lebens, dann bist du Meister des Universums, Meister über Raum und Zeit.

Ein Heiliger braucht sich nicht vorzustellen, dass Gott da ist

Gott lebt tatsächlich mit ihm, spricht mit ihm, arbeitet mit ihm. Für ihn ist das eine Tatsache.

Da es leider keine offensichtliche Tatsache für dich ist, musst du dir weiterhin vorstellen, dass das Göttliche bei dir ist, mit dir geht, mit dir arbeitet.

Das wird dich innerlich reinigen, dich erleuchten. Und was geschieht dann? – Du wirst sehen, was du dir bisher nur vorgestellt hast!

Bis dahin ist die Übung der Visualisierung der göttlichen Gegenwart unerlässlich.

Wachse in dem Gefühl der göttlichen Gegenwart! Wachse an Erkenntnis des Göttlichen! Wachse an Hingabe und Glauben, und bald werden Wunder geschehen!

Lege deine Sorgen zu Füßen des Herrn des Universums nieder, der alles vollbringt. Verbleibe allezeit standhaft im Herzen – im transzendenten Absoluten.

Gott kennt die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft.

Er bestimmt deine Zukunft für dich und tut auch die Arbeit.

Was getan werden muss, wird zur rechten Zeit getan werden.

Sorge dich nicht! Verbleibe im Herzen und übergib all dein Tun dem Göttlichen!

Sri Ramana Maharshi

Sri Chakra

Shiva ist Mahadeva, der Gott der Götter, die höchste Wahrheit, die absolute Wirklichkeit, endlose Glückverheißung. Er ist Sundaram, die Schönheit aller Schönheiten. Er ist Shantam, höchster Friede. Er ist Anantam, der Unendliche und Ewige. Er ist der Rudra der Veden, der Shiva der Agamas und Puranas. Er ist der Purusha des Rig Veda, dessen Augen und Füße überall sind.

Du befindest dich stets in seiner Allgegenwart, seiner Allwissenheit, seiner Allmacht. Fühle seine Gegenwart wie Hunderte von Heiligen sie vor dir schon gefühlt haben. Erschaue Ihn, wie zahllose seiner Verehrer Ihn erschaut haben. Erfahre diesen namenlosen und formlosen Gott der Götter, der auf jeden Namen antwortet, den du Ihm gibst, der dir in jeder beliebigen Form, die du dir vorstellst, erscheinen kann.

Um Ihn zu fühlen, zu sehen und zu erfahren, verwende das Mantra: „OM NaMah Shivaya“.

Wenn du dich guter Gesundheit, eines beständigen Friedens, der Freiheit von Unfällen und eines langen Lebens erfreuen oder irdisches Wohlergehen und Befreiung erlangen willst, dann wiederhole das Maha MrityuNjaya MaNtra!

Lege eine starke Grundlage für deine geistige Entwicklung und das Gelingen deiner weltlichen Vorhaben, indem du gut bist und Gutes tust, indem du sanftmütig sprichst und göttliche Gedanken unterhältst, indem du ethische und moralische Vollkommenheit entwickelst.

Liebe alle, diene allen, sieh Shiva in jedem Lebewesen, verehre Ihn in der ganzen Natur!

Swami Omkarananda


swamiji



Inhaltsverzeichnis Würdigung Gedanken zum Tag Freie Online Bücher Bildergalerie Audio Video Links

Vorträge 2020

25./26. Januar 30./31. Mai 26./27. September
22./23. Februar 27./28. Juni 24./25. Oktober
28./29. März 25./26. Juli 28./29. November
25./26. April 29./30. August 26./27. Dezember

Samstag, 14.30 Uhr:
Vortragssaal, Anton Graff-Str. 75, 8400 Winterthur
 
Sonntag: 9.00 Uhr:
Feuerzeremonie, Lettenbergstr. 17, 8487 Zell

Archiv


WWW Edition 2020